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6.6.2013 | Segelflugzeug / Mooney | Schinznach | Zusammenstoss in der Luft


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Heinz Richner
Geschrieben
aber ich bin absolut davon überzeugt, dass es auf lange Sicht zu einem Gewöhnungseffekt kommen wird,

 

mit deiner Ueberzeugung, Ralf, liegst du ganz einfach falsch. Es könnte aber auch sein, dass du mit FLARM keinerlei praktische Erfahrung hast?

 

Wenn bei meinem ECW100 nur schon eine der Positions-LED aufleuchtet, suche ich den Mitbenutzer bereits draussen am richtigen Ort. Erst, wenn ich ihn gefunden habe, gibts bei mir wieder die 'normale' Rundumsicht.

 

Einmal hatte ich eine bleibende Anzeige, links unter mir, blöd einfach, dass diese Anzeige fix mit denselben Angaben längere Zeit so blieb. Nein, nicht das ECW100 war defekt, es war ein Heli, der in etwa gleicher Geschwindigkeit und Richtung links unter mir flog.

 

Ich hätte noch viele postive Erfahrungsberichte zu diesem Gerät, ohne FLARM würde ich keinen Flug mehr durchführen.

 

Gruss

HB-UBS

Geschrieben

Kann Heinz nur zustimmen. Das FLARM ist in gewisser Hinsicht keine Kollisionswarnung. Das Flarm triggert Aufmerksamkeit. Erst seit ich mit FLARM fliege merke ich an weiviel Flugzegzeugen ich früher relativ nahe verbeigeflogen bin ohne sie überhaupt zu bemerken.

 

Die wichtigst Funktion ist wohl die Warnung an der Grenze der FLARM Reichweite. Man sieht hin und versucht dieses Fluggerät zu finden. Hat man es einemal im Auge wird eine gefährlich Annährung von beiden Seiten automatisch vermieden.

 

Genau druch diese Funktion habe ich jetzt viel mehr anderes Fluggerät unter Beobachtung als früher. Meine Aufmerksamkeit ist geschärf nicht eingelullt.

 

Und das gilt wohl auch für den Piloten des anderen Fluggeräts.

 

Wolfgang

Geschrieben
...

In meinem persönlichen Umfeld kenne ich nur eine Person, die wie Chregel schon mal spontan nach einer Kollision die Luftsportart wechseln musste, bisher habe ich noch keinen Segelfliegerfreund durch eine Kollision verloren. Aber ich kenne natürlich eine größere Anzahl solcher Unfälle. ...

 

Spontan könnte ich jetzt 4 Namen nennen, die bei den Kollisionen ums Leben kamen, notabene in der eigenen Segelfluggruppe. Drei davon in der unmittelbaren Flugplatzumgebung und einer in einem Alpenfluglager. Drei weitere Kollegen konnten - in denselben Unfällen - das Flugzeug mit dem Fallschirm verlassen. Bei einem weiteren Fall konnten beide Piloten ihre Flugzeuge glücklicherweise noch landen - auch in Flugplatznähe, auch "meine" Segelfluggruppe!

 

Als ziemlich aktiver Schlepppilot seit mehr wie 40 Jahren bin ich heilfroh, um die in unseren Schleppern bereits eingebauten Flarms der noch älteren Generation. Jetzt kommen PowerFlarms rein, da wir an guten Tagen um den Platz herum auch starken Mischbetrieb haben (Segelflug /Motorflug). Wir sind praktisch der Eintrittsflugplatz zur sogenannten "Jura Rennstrecke" und als Schlepppilot muss man an guten Tagen extrem hohen Wert auf die Luftraumbeobachtung legen.

 

E Gruess vom Fricktal,

 

- niggi

Geschrieben

Schon immer wieder erstaunlich, wie reflexartig einige hier "human factors" oder "Flarm" rufen.

 

Dabei ist es ganz einfach - schliesslich handelt es sich hier um Sicht-Flug: Das Problem ist, dass die beiden Piloten sich nicht bzw. viel zu spät gesehen haben.

Ziel der Untersuchung muss (und wird) sein, aufzuklären, warum das so war. Da geht es nicht um Psychologie oder Technik, sondern schlicht um sehen und gesehen werden.

Natürlich werden wir alle im Untersuchungsbericht nachlesen können, ob die Flugzeuge jeweils mit Transponder, TCAS und/oder FLRAM ausgerüstet waren, ob diese funktionsbereit und richtig installiert waren, ... aber das sind nur Randthemen.

 

Im Wesentlichen geht es beim Sichtflug um's sehen und gesehen werden. Und das hat im vorliegenden Fall eben nicht geklappt. Dabei ist völlig egal, wer "schuld" war, wer wen hätte frueher sehen können/müssen/sollen, etc.

 

Erst wenn wir wissen, warum das in diesem Fall nicht geklappt hat, dann können wir sinnvoll drüber diskutieren, ob die Lösung des Problems eher ist, TCAS für alle verbindlich vorzuschreiben oder doch nur noch Flugzeuge in Neonpink zuzulassen.

 

Gruss,

Florian

 

P.S.: Und noch bevor wir das tun sollten wir uns alle gemeinsam freuen, dass es bei dem Unfall zu keinem ernsthaften Schaden gekommen ist, sondern nur ein bisschen Blech und GfK Kaltverformt wurde.

@Chrengel und den unbekannten Mooney-Piloten: Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum (2.) Geburtstag!

Walter Fischer
Geschrieben

Gerüchteweise soll auch Sepp Moser extra aus seinen Ferien zurückgereist sein (per Zug).:005:

 

Gruss Walti

Geschrieben
Ziel der Untersuchung muss (und wird) sein, aufzuklären, warum das so war.
Menschliche Unzulänglichkeit? Dafür braucht man keine SUST – und wer selbst nach VFR fliegt, weiss aus Erfahrung, dass man andere nahe Flugzeuge immer mal wieder viel später sieht als man gerne hätte. Und wie viele nahe Flugzeuge man gar nie gesehen hat, kann man gar nicht wissen. Gleichzeitig zeigen die Erfahrungen aus dem Segelflug, dass FLARM bezüglich «see and avoid» sehr hilfreich ist.

 

Ich erhoffe mir vom Untersuchungsbericht vor allem zu erfahren, wieso die beiden Mooney-Piloten nicht Squawk 7700 setzten, allenfalls bei Zürich Information Unterstützung anforderten und in Birrfeld oder allenfalls am Flughafen Zürich landeten. Panik nach dem Zusammenstoss mit einem anderen Flugzeug ist selbstverständlich ein naheliegender Grund für den von aussen ansonsten schwierig zu verstehenden Rückflug nach Lommis. Ich hoffe, ich werde nie herausfinden müssen, wie ich in einer vergleichbaren Situation reagieren würde.

 

Martin

Geschrieben

Ich verstehe diese ewigen Diskussionen rund um Kollisionswarn-Geräte und sonstige Sicherheitsfeatures nicht.

Mit einer Selbstverständlichkeit kaufen wir alle zwei Jahre einen neuen Computer, ein neues Mobiltelefon sowieso (weil sie schon so gebaut werden, dass die nicht austauschbaren Akkus spätestens dann den Geist aufgeben), auch Autos tauschen wir in immer kürzer werdenden Abständen aus. Selbst Frauen :D - überall da spielt Geld keine Rolle.

Nur im Flieger, dem wir unser und unserer Passagiere Leben anvertrauen, wird geknausert. Was für ein Jammer in sämtlichen Piloten-Foren, als S-Transponder und Crash-Sender vorgeschrieben wurden und man sich vom 50 Jahre alten Dampfradio (wegen 8.33) trennen musste. Fliegen ist nun einmal ein etwas elitäreres Hobby, und wer bei der Sicherheit Abstriche macht, muss halt am Boden bleiben und sich eine preiswertere Freizeitbeschäftigung suchen. Ein Kollisionswarngerät von Avidyne ist für 5.000 Dollar zu haben - um wie viel würde sich für Vereine die Flugstunde verteuern bei einer Nutzungsdauer von 10 Jahren und 200 h/jährlich? Um 20 Euro.

Geschrieben
Dank GPS kann doch heute kein Nachwuchspilot mehr mit Karte und Kompass fliegen. Man hört regelmäßig im Funk so Sprüche wie "Hilfe mein GPS ist ausgefallen, wie soll ich denn jetzt nach Hause finden". Das selbe wird mit FLARM passieren, es erlaubt sich mehr auf die Bedienung des Streckenflugrechners zu konzentrieren, da es einem ja die Luftraumbeobachtung abnimmt. Und dann kommt ein Flugzeug ohne Flarm oder mit ausgefallenem oder von einem Handy gestörten Flarm dahergeflogen, und rumms.

 

Ralf, diese Flugschule möchte ich sehen welche Nachwuchspiloten ausbilden die danach nicht mit Karte und Kompass fliegen können und "Lost in Space" sind wenn das GPS ausfällt.

 

Es wird wohl allgemein dem "gemeinen-Privat-Piloten" ähnlich dem Thema "Enroute IFR" im PPL Corner misstraut sich mit neuen Möglichkeiten und Techniken zurechtzufinden ohne dabei gleich ins Verderben zu fliegen. Aber vielleicht dachte man anno dazumal auch schon so, wo der Schnapskompass eingeführt wurde….

 

Gruss Jan

Christian Thomann
Geschrieben
... Ziel der Untersuchung muss (und wird) sein, aufzuklären, warum das so war. Da geht es nicht um Psychologie oder Technik, sondern schlicht um sehen und gesehen werden.

Natürlich werden wir alle im Untersuchungsbericht nachlesen können, ob die Flugzeuge jeweils mit Transponder, TCAS und/oder FLRAM ausgerüstet waren, ob diese funktionsbereit und richtig installiert waren, ... aber das sind nur Randthemen.

...

 

P.S.: Und noch bevor wir das tun sollten wir uns alle gemeinsam freuen, dass es bei dem Unfall zu keinem ernsthaften Schaden gekommen ist, sondern nur ein bisschen Blech und GfK Kaltverformt wurde.

@Chrengel und den unbekannten Mooney-Piloten: Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum (2.) Geburtstag!

 

Hoi Florian

 

Auch dir vielen Dank für deine Geburtstagswünsche. Das ist von allen wirklich sehr toll von euch!

 

Betreffend " ... aufzuklären, warum das so war." möchte ich nicht die Wortwahl korrigieren, sondern lediglich anders ausdrücken. Denn prinzipiell ist es schon richtig.

 

Eine Untersuchung, sei es nun durch die Staatsanwaltschaft des Bezirkes Brugg oder die Schweizerische Unfalluntersuchungsstelle SUST ist immer nur eine Bestandsaufnahme des Vorfalles. In meinem Fall bei der Staatsanwaltschaft lediglich aus meinen persönlichen Angaben, bei SUST ebenfalls aber zusätzlich aus den sehr präzisen technischen Untersuchungen und Auswertungen, einen teils aus dem Wrack selbst, dem voll funktionsfähigen FLARM als Logger, dem eingebauten Flugnavigationsgerät LX-7007 und letztlich aus weiteren FLARM- und/oder Logger-Auswertungen von Flugzeugen in unmittelbarer Nähe des Crashes zu diesem Zeitpunkt. FLARM loggt ja alle empfangenen Flugwege anderer FLARM-Aussendungen. Die Logs von anderen Navigationsgeräten werden falls vorhanden als Präzisierung der FLARM-Punkte herbei gezogen. Nie wird eine Schuldhaftigkeit aufgezeigt, ausser etwas "ungeeigneter Flugführung, -Wahl" oder ähnlich. Worauf aber eher Wert darauf gelegt wird, sind daraus folgernde Empfehlungen als Prävention oder vielleicht in meinem Fall zur Ausbildung ergänzenden Tipps vorgeschlagen werden. Das erachte ich in allen Fällen als sehr gute Sache! Das Wrack ist zur Zeit beim Technischen Dienst in Pfungen. Ich hatte den Wunsch geäussert, mein Wrack zu sichten, was auch bereits bewilligt wurde und nach Abschluss der technischen Untersuchungen eingeladen wird. Dies wird sehr bald erfolgen. Insbesondere bin ich an den Log-Files interessiert, sofern noch auslesbar. Vielleicht mal ein Kurbeln, bis an den Boden. :p

 

Die SUST macht ihre Arbeit wirklich sehr präzise, professionell und unbeamtenhaft! (das ist jetzt ein neues Jahreswort!) :009:

 

(Nachtrag) Heute hatte ich als Unterstützung und Mithilfe der SUST ein siebenseitiges Dokument mit vielen Zählerständen von meinen Flügen und Flugstunden sehr detailliert geliefert. Ich habe zusätzlich zu meinem Flugbuch alle Flüge elektronisch erfasst. Ebenfalls Motorflug. Dies wird minutengenau ohne Flugbuchkontrolle die beliebten Zahlen geben.

 

Bevor ein Bericht daraus an die Öffentlichkeit gelangt, werden alle Erfassungen und Protokolle immer zuerst von einem übergeordneten Führungs-Team im SUST gesichtet und verglichen, dann zuerst an mich zwecks Korrektur- und Kommentarmöglichkeit, Staatsanwaltschaft und Staatsrichter, dann als Schlaufe immer wieder zurück und wieder an mich, bis zur letztendlichen Freigabe als Schlussbericht an die Öffentlichkeit. Unterdessen werde ich sicher noch einen weiteren Lenz absolvieren. Ob daraus eine Anklage formuliert werde, möchte und darf ich mich hier nicht äussern, ich weiss aber Bescheid.

 

Gott, wie die Zeit mit solchen Antworten vergeht! Jetzt brauche ich einen Schluck Traritrara...

 

Bis zum Nächsten!

Chregel

Christian Thomann
Geschrieben
...Nur im Flieger, dem wir unser und unserer Passagiere Leben anvertrauen, wird geknausert. ......- um wie viel würde sich für Vereine die Flugstunde verteuern bei einer Nutzungsdauer von 10 Jahren und 200 h/jährlich? Um 20 Euro.

 

Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich frage jeweils: "wieviel ist dir ein Menschenleben Wert?" -

 

Ich hatte im Birrfeld mal für einen "Rappenspalter" der sich als Letzter auf dem Platz weigerte, ein FLARM einzubauen, anlässlich des morgendlichen Briefing mit meinem Fliegerhütchen bei den anwesenden Kameraden zu einer Sammelkollekte für sein FLARM-Anschaffung gestartet. Sein FLARM sei ja auch für uns dienlich... Dann hatte ich ihn geheilt: er wurde so sack wütend darüber, dass er sich endlich bekehrt fühlte. :p Immerhin ein Ur-FLARM aus erster Generation. GRÖHL, DOPPELGRÖHL! Klar, ich schäme mich jetzt.... gut, bin schon wieder normal!

 

Chregel

Geschrieben

Dazu mal eine Frage. Verursache ich an einem geparkten Auto einen Schaden und setze nicht Himmel und Hölle in Bewegung das korrekt abzuwickeln (was u.A. längere Wartezeiten bedeuten kann) komme ich wegen Fahrerflucht dran.

 

Wenn ich einen anderen Flieger vom Himmel hole (nein, ich will mich nicht zur Schuldfrage äussern) setze ich ungerührt meinen Flug fort? Egal wie weit?

 

Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung wie die diesbezügliche Regelung aussieht und ehrlich gesagt habe ich mir noch nie überlegt, wie ich reagieren würde, aber so nah vom Startplatz entfernt hätte ich mich wohl schon 'genötigt' gefühlt umzudrehen (aus allen möglichen Gründen...)

Geschrieben
Dazu mal eine Frage. Verursache ich an einem geparkten Auto einen Schaden und setze nicht Himmel und Hölle in Bewegung das korrekt abzuwickeln (was u.A. längere Wartezeiten bedeuten kann) komme ich wegen Fahrerflucht dran.

 

Wenn ich einen anderen Flieger vom Himmel hole (nein, ich will mich nicht zur Schuldfrage äussern) setze ich ungerührt meinen Flug fort? Egal wie weit?

 

Tja, wenn er "rechts ranfahren und anhalten" hätte können, hätte er es möglicherweise auch getan. :rolleyes:

 

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Interessante juristische Frage! Da du das Flugzeug nicht anhalten und auch nicht in unwegsamen Gelände landen kannst musst du deinen Flug fortsetzen.

 

Nun ist es wohl die Verantwortung des zuständigen Luftfahrzeugführers (i.e. Pilot in Command), den Flug mit der grosstmöglichen Sicherheit zu Ende zu führen. Er allein muss beurteilen, welches er als das ihm am günstigsten erscheinende Vorgehen erachtet. Hier besteht sicher Angriffsfläche im vorliegenden Fall.

 

Andererseits wird wahrscheinlich die Sicherheit des Fluges höher gewichtet als der Abbruch des Fluges. Im Strassenverkehr ist das sofortige Anhalten ja primär darum so wichtig, um dem Verunfallten Erste Hilfe zu gewärtigen. Im Flug würde das primär durch einen Notruf über Funk bewerkstelligt. Ist dieser erst mal getätigt, darf der Luftfahrzeugführer wohl seinen Flug weiterführen.

 

Fazit: Wenn er sich von der Unfallstelle entfernt ist das weniger ein Problem von "Fahrerflucht" (Fliegerflucht?) sondern der Sicherheit seines eigenen Flugzeuges. Aber wir haben hier ja ausgewiesene Juristen an Bord, die wüssten vielleicht noch mehr zu sagen.

 

Dani

Geschrieben
Ich hatte im Birrfeld mal für einen "Rappenspalter" der sich als Letzter auf dem Platz weigerte, ein FLARM einzubauen, anlässlich des morgendlichen Briefing mit meinem Fliegerhütchen bei den anwesenden Kameraden zu einer Sammelkollekte für sein FLARM-Anschaffung gestartet. Sein FLARM sei ja auch für uns dienlich... Dann hatte ich ihn geheilt: er wurde so sack wütend darüber, dass er sich endlich bekehrt fühlte. :p Immerhin ein Ur-FLARM aus erster Generation. GRÖHL, DOPPELGRÖHL! Klar, ich schäme mich jetzt.... gut, bin schon wieder normal!
Könntest Du bitte auch noch die Fliegerschule Birrfeld «heilen»? Der Aero-Club Aargau könnte als Flugplatz-Betreiber ja eigentlich mit gutem Vorbild vorangehen …

 

Martin

Geschrieben
Wenn ich einen anderen Flieger vom Himmel hole (nein, ich will mich nicht zur Schuldfrage äussern) setze ich ungerührt meinen Flug fort? Egal wie weit?
Ich gehe davon aus, dass die beiden Mooney-Piloten ihren Flug nicht ungerührt fortsetzten, aber mehr werden wir erst offiziell wissen, wenn die SUST ihren Untersuchungsbericht veröffentlicht hat. Ich gehe ausserdem davon aus, dass die Mooney-Piloten ihrer Meldepflicht durchaus nachgekommen sind.

 

Martin

Geschrieben
Mit einer Selbstverständlichkeit kaufen wir alle zwei Jahre einen neuen Computer, ein neues Mobiltelefon sowieso

 

Ja wenn ich ein neues Mobiltelefon will, geh ich in den Laden, blättere 300 Euro auf den Tisch, packe das Teil aus, schalte es ein, und es funktioniert.

 

Kauft man z.B. ein Flarm, packt man es aus, liest in der Anleitung, dass man es für IFR gar nicht brauchen darf, versucht es irgendwie mit Klett und Drahtverhau zu installieren, dann mosert das Luftamt wegen der Montage rum, usw. usf.

 

Was für ein Jammer in sämtlichen Piloten-Foren, als S-Transponder und Crash-Sender vorgeschrieben wurden und man sich vom 50 Jahre alten Dampfradio (wegen 8.33) trennen musste.

 

Zu recht, weil die Avionik einfach so schweineteuer ist, dass der Ersatz der Radios für die meisten Airframes in der GA zum wirtschaftlichen Totalschaden wird. Deine Malibu ist halt vielleicht nicht so ganz representativ.

 

Ein Kollisionswarngerät von Avidyne ist für 5.000 Dollar zu haben - um wie viel würde sich für Vereine die Flugstunde verteuern bei einer Nutzungsdauer von 10 Jahren und 200 h/jährlich? Um 20 Euro.

 

Also etwa 10% einer typischen GA SEP.

 

Thomas

Geschrieben
Jetzt brauche ich einen Schluck Traritrara...

 

Chregel, den gönn ich Dir von Herzen, was es auch ist:rolleyes:

Cessna206Turbo
Geschrieben

Das sind alle Beteiligten mit einem "blauen" Auge wieder davongekommen ...

 

Just my two cents aus meiner bescheidenen Erfahrung:

 

Es würde vielmals schon einmal reichen, wenn jeder Pilot, der einen Transponder besitzt, egal welchen Baujahres, auch aktiviert. Leider finden einige nicht die Stellung "On/Alt 7000" vor dem Take-off und fliegen als "Stealthpiloten" in der Gegend und in der Platzrunde herum, da sie meinen, das kostet nur Strom und zusätzliche Wartungskosten. Da kann man sich trotz bester Technik nicht helfen.

 

Bekannte Segelflug-gebiete meide ich grundsätzlich, da Dank EASA und Co. ein Flarm-Link an das G1000 nicht möglich ist und der mobile Einbau keine Option darstellt. Leider, denn mit mehr als 150 kts IAS im Decent bleibt nicht viel Zeit die Kollegen ohne Motor zu erkennen. Hier wären die Gesetzgeber einmal gefragt, die Regeln für Airliner an die GA anzupassen.

 

Gut Land,

 

Gottfried

Geschrieben
.... ja genau! Super Idee mit dem Jump! Dann nehme ich meinen Fallschirm mit und ich darf dann den Jump mit dem Fallschirm machen! Jupeee!

 

... oder bin ich hier falsch?

 

Ich meinte natürlich Jumpseat... Sollte eher ironisch sein. Habe ich wohl verfehlt.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben

Bin heute von EDME zurück. Als wir in der Gegend Wangen im Allgäu (im Kontakt mit München FIS) waren hat mein Pax zufällig einen Segelflieger gesichtet, der sehr nahe in unserer Gegend kreiste. Der Pax war sichtlich geschockt. Mich hat die Situation sofort an diesen Thread erinnert.

 

Seit einigen Wochen ist mein PCAS aus technischen Gründen ausgestiegen (schlechtes design!). Jetzt werde ich schnellstens für Ersatz sorgen. In der Hoffnung, dass auch die Segler bald mit entsprechender Technik ausgerüstet werden. Ich schätze und respektiere die Kollegen ohne Motor - will ihnen aber nur am Boden aus der Nähe begegnen.

 

Manchmal nützt rausschauen sehr wenig. Die Lichtverhältnisse sind derartig unterschiedlich, dass wir unser Auge eben besser durch die Technik unterstützen lassen. Und wenn Einige der Meinung sind, dass das kein "richtiges" Fliegen nach alter Schule mehr ist: so what.

 

Gruss

Thomas

Christian Thomann
Geschrieben
Dazu mal eine Frage. Verursache ich an einem geparkten Auto einen Schaden und setze nicht Himmel und Hölle in Bewegung das korrekt abzuwickeln (was u.A. längere Wartezeiten bedeuten kann) komme ich wegen Fahrerflucht dran.

 

Wenn ich einen anderen Flieger vom Himmel hole (nein, ich will mich nicht zur Schuldfrage äussern) setze ich ungerührt meinen Flug fort? Egal wie weit?

 

Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung wie die diesbezügliche Regelung aussieht und ehrlich gesagt habe ich mir noch nie überlegt, wie ich reagieren würde, aber so nah vom Startplatz entfernt hätte ich mich wohl schon 'genötigt' gefühlt umzudrehen (aus allen möglichen Gründen...)

 

Patrick, ich verstehe deine Unruhe betreffend Schuldfrage sehr. Wenn wir aber Schlussberichte lesen, wissen wir sehr oft mehr von Empfehlungen und nie etwas von Schulderklärungen. Das ist auch völlig richtig so.

 

Beachte bitte eine früheren Aufsatz von mir hier in diesen Thread, wo ich dies genau erkläre.

 

Im Klartext: es geht nicht um eine Schuldigkeit oder Anklagen. Einzig das Gesetz der Luftfahrtsverordnung sieht vor, dass grundsätzlich beide Pilotenseiten als "angeklagt" gelten. Was die Praxis macht, darf ich hier nicht erklären, da ja die Untersuchung noch läuft.

 

Es werden im Übrigen auch keine Konjunktive gesucht (hätte, wäre, könnte). Lese bitte irgend einen Schlussbericht des SUST auf der Seite "Allgemeine Hinweise zu diesem Bericht" wo deutlich geschrieben steht:

 

Dieser Bericht wurde ausschliesslich zum Zweck der Verhütung von Unfällen beim Betrieb von Eisenbahnen, Seilbahnen und Schiffen erstellt. Die rechtliche Würdigung der Umstände und Ursachen von Unfällen ist nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung gemäss Art. 25 der Verordnung über die ‘Meldung und Untersuchung von Unfällen und schweren Vorfällen beim Betrieb öffentlicher Verkehrsmittel’ (VUU, SR



742.161). Es ist daher auch nicht Zweck dieses Berichts, Schuld- und Haftungsfragen zu klären.

Schiffen?

 

Dies hier ist der Vorbericht zu meinem Unfall und jener zur Mooney (im Augenblick natürlich identisch).

Christian Thomann
Geschrieben
Könntest Du bitte auch noch die Fliegerschule Birrfeld «heilen»? Der Aero-Club Aargau könnte als Flugplatz-Betreiber ja eigentlich mit gutem Vorbild vorangehen …

 

Martin

 

Klar Martin! Damit haben wir ja nun endlich wieder Wasser auf unsere Mühlen und Futter für unser Gejammer, dass die FSB-Flieger endlich auch mit Power-FLARM oder Vloice ausgerüstet werden.

 

ich nehme an, du meinest dies, oder?!

Christian Thomann
Geschrieben
Ich meinte natürlich Jumpseat... Sollte eher ironisch sein. Habe ich wohl verfehlt.

 

Gruss

Thomas

 

Hoi Thomas

 

Easy, ich weiss ja schon, was ein Jumpseat ist. Da aber nur von Jump geschrieben wurde, habe ICH das gleich als Joke benutzt. Weisst du, bei mir sitzt immer in meinem Nacken so ein ulkiges Ding, das mir immer so dummes Zeug einredet! :o

 

Ironieren, bis zum Sarkasmus!

Christian Thomann
Geschrieben
... . Mich hat die Situation sofort an diesen Thread erinnert. ... In der Hoffnung, dass auch die Segler bald mit entsprechender Technik ausgerüstet werden. Ich schätze und respektiere die Kollegen ohne Motor - will ihnen aber nur am Boden aus der Nähe begegnen.

 

Danke auch für deinen Respekt. Man kann beide Techniken vermutlich nicht einfach so für beide Flugzeuggattungen gleichsetzten, ganz einfach wegen den unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Reichweiten.

 

Sogar die REGA hat in allen Helis ein FLARM, mindestens der Kabelhindernissen wegen!!

 

Manchmal nützt rausschauen sehr wenig. Die Lichtverhältnisse sind derartig unterschiedlich, dass wir unser Auge eben besser durch die Technik unterstützen lassen. Und wenn Einige der Meinung sind, dass das kein "richtiges" Fliegen nach alter Schule mehr ist: so what.

 

Klar, rausschauen ist die zweite Hälfte des Lebens im Flieger. Gebe ich dir völlig Recht. Betreffend Lichtverhältnisse könnte hier wirklich auch der Hund begraben sein. Die Sonne stand vermutlich genau über meinem Flieger, als die Mooney auf mich zuraste. Das hatte ich schon lange überlegt. Ich denke, dies trifft nicht allzu sehr die unnötige Wahl der Hypothese zu diesem Zeitpunkt der Untersuchungen. Das werden wir dann hoffentlich auch lesen können.

Geschrieben

Hey, Christian, du musst ein Buch schreiben! Deine Art des Schreibens ist wirklich cool. Was Sullenberger und de Crespigny (QF32) können kannst du schon lange! Einfach den Tag von morgens bis abends. Wird sicher ein Bestseller. Ich auf jeden Fall würde mindestens ein Exemplar kaufen. Denk auch an e-Books!

 

Dani

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