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26.04.13 | TBM-700 | Rotenburg EDXQ | Missglückte Notlandung auf Feld


frankito

Empfohlene Beiträge

Eine TBM-700 ist, aus Kiel kommend, beim Landeanflug auf Rotenburg verunglueckt. Offenbar sind alle Insassen dabei ums Leben gekommen. RIP.

 

http://www.mopo.de/umland/beim-landeanflug-vier-tote--flugzeugabsturz-bei-rotenburg-wuemme,5066728,22591934.html

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/heide/flugzeugabsturz191.html

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Bei Augenzeugenberichten über "fehlende" oder "seltsame" Motorgeräusche sollte man vorsichtig sein. Solche Berichte gibt es eigentlich fast immer.

In jedem Fall war zum Unfallzeitpunkt die Sicht nicht gut, Taupunkt = Temperatur, und die Wolkenuntergrenze sehr tief (200ft).

 

METAR zum Unfallzeitpunkt (aus Bremen):

EDDW 260720Z 29004KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN004 10/10 Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB

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EDDH hatte zu der Zeit OVC 003,

METAR EDDH 260650Z 29004KT 2700 BR FEW002 OVC003 11/10 Q1011

NOSIG=

Bremen BKN002, BKN004 mit auch nur unwesentlich höher eingebetteten CB

METAR EDDW 260650Z 28005KT 2000 -SHRA BR BKN002 BKN004 10/10

Q1011 TEMPO SHRA BKN010CB=

Sollte tatsächlich die Turbine ausgefallen sein, dann wäre eine "Aussenlandung" in der Tat nur mit sehr viel Glück überlebbar.

 

Florian

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EDDH hatte zu der Zeit OVC 003,

 

Bremen BKN002, BKN004 mit auch nur unwesentlich höher eingebetteten CB

 

Sollte tatsächlich die Turbine ausgefallen sein, dann wäre eine "Aussenlandung" in der Tat nur mit sehr viel Glück überlebbar.

 

Florian

 

bei dem marginalen Wetter war eine (legale) Landung in EDXQ (kein ILS) doch ohnehin mehr als fraglich. Ob das wirklich der Zielort fuer den Flug war?! Man wird sehen.

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Da die Propellerblätter am Wrack völlig gerade sind, kann man davon ausgehen, das der Motor bei der Notlandung keine Leistung abgegeben hat.

 

Gruß

Ralf

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Da die Propellerblätter am Wrack völlig gerade sind, kann man davon ausgehen, das der Motor bei der Notlandung keine Leistung abgegeben hat.

 

Wo siehst Du das denn? Nur weil ein Blatt noch hochragt? Also Pasagiere in Rothenburg aufnehmen und dann das Wetter. Neben den Metars ist deutlich Nebel zu sehen. Tower hat nichts von einem Notfall gehört...

 

Nick

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Wo siehst Du das denn? Nur weil ein Blatt noch hochragt?
Exakt deshalb. Andernfalls wären alle Blätter spiralförmig verbogen.

Es kommt realtiv selten vor, das ein Blatt stillsteht, und der Rest des Propellers sich dreht...

 

Gruß

Ralf

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Andernfalls wären alle Blätter spiralförmig verbogen

 

Aufgrund der lausigen Bildqualität, der Tatsache dass der Probeller beim Aufprall offenbar abgetrennt wurde und der Zuverlässigkeit von PT6-Turbinen kann ich dieser Aussage nicht zustimmen.

 

Die Metars und das auf den Bildern sichtbare Wetter lassen hingegen gewisse Vermutungen was bei hohen Geschwindigkeiten und kleinen Sichtweiten in Bodennähe so alles passieren kann aufkommen.

 

Markus

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Völlig unabhängig von Sicht und PT6, und was immer so in Bodennähe passieren kann: Ein kerzengerades unbeschädigtes Propellerblatt in der Propellernabe zeigt Fachleuten unmissverständlich, das dieser Propeller ganz sicher zum Zeitpunkt der Bodenberührung keine Leistung übertragen hat. Ob nun das Triebwerk oder das Getriebe oder sonstwas das Problem war, kann ich nicht sagen. Aber ganz sicher das das Flugzeug den Boden nicht mit Motorleistung berührt hat. In dem Video vom NDR ist der Propeller sehr sehr gut zu erkennen. Wenn der nicht schon vorher im Feld rumgelegen hat, ist die Lage ziemlich eindeutig. Die Ursache natürlich nicht im geringsten.

 

Gruß

Ralf

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Grundsätzlich bin ich bei Berichten über "Motorausfall" immer skeptisch - hier sieht es wirklich so aus, dass der Propeller bei der Bodenberührung bereits stillgestanden haben muss. Dass ein Blatt fast unversehrt, vielleicht sogar in "feather" Stellung ist, ist auf diesen Bildern ganz gut zu sehen:

http://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/sottrum/foto-vier-tote-nach-flugzeugabsturz-boetersen-rotenburg-2874510.html?popup=media&firstslide=21

 

Die Situation selbst (Sinkflug, laut METAR 100% Luftfeuchtigkeit bei 10°C) entspricht dem klassischen Szenario bei dem Vergaservereisung auftritt (Vorwärmung gezogen?). An Kraftstoffmangel kann es jedenfalls nicht gelegen haben - sie hatten wohl eher noch ausreichend für den Weiterflug bis Stuttgart an Bord.

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Die Situation selbst (Sinkflug, laut METAR 100% Luftfeuchtigkeit bei 10°C) entspricht dem klassischen Szenario bei dem Vergaservereisung auftritt (Vorwärmung gezogen?). An Kraftstoffmangel kann es jedenfalls nicht gelegen haben - sie hatten wohl eher noch ausreichend für den Weiterflug bis Stuttgart an Bord.

 

Dieses Flugzeug ist ein High-Performance-Turboprop mit einem PT6-Triebwerk.

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Die Situation selbst (Sinkflug, laut METAR 100% Luftfeuchtigkeit bei 10°C) entspricht dem klassischen Szenario bei dem Vergaservereisung auftritt (Vorwärmung gezogen?).

 

ROFL

 

Florian

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Die Situation selbst (Sinkflug, laut METAR 100% Luftfeuchtigkeit bei 10°C) entspricht dem klassischen Szenario bei dem Vergaservereisung auftritt

Yep, die klassische Vergaservereisung einer Turbine. :006:

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bei dem marginalen Wetter war eine (legale) Landung in EDXQ (kein ILS) doch ohnehin mehr als fraglich.

 

Leute jetzt lasst uns doch mal ernsthaft diskutieren (so von wegen Vergaservereisung, VFR nach EDXQ,...).

 

Wenn ich mir das Eurocontrol-proposal für ein Routing EDHK-EDDS in z.B. FL220 anschaue, dann fängt das an:

RENSU6Q RENSU P615 LBE

 

Und die P615 geht zwischen ESTAD und IDEKO fast genau über die Absturzstelle.

 

Daher ist für mich der wahrscheinlichste Verlauf, dass die TBM ganz korrekt IFR in IMC unterwegs war und tatsächlich einen (eigentlich total unwahrscheinlichen) Triebwerksausfall hatte. Sie haben dann versucht, auf dem nahegelegenen Platz enroute zu landen und das ist auf Grund des Wetters schief gegangen.

 

Florian

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Daher ist für mich der wahrscheinlichste Verlauf, dass die TBM ganz korrekt IFR in IMC unterwegs war und tatsächlich einen (eigentlich total unwahrscheinlichen) Triebwerksausfall hatte. Sie haben dann versucht, auf dem nahegelegenen Platz enroute zu landen und das ist auf Grund des Wetters schief gegangen.

 

Florian

 

Dieser Meinung kann ich mich anschließen. Das unbeschädigte Propellerblatt ist eindeutig in feather-Stellung, d.h. das Triebwerk war abgestellt und das Flugzeug offenbar im Gleitflug beim Versuch, den kleinen Platz zu erreichen.

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...und der Zuverlässigkeit von PT6-Turbinen kann ich dieser Aussage nicht zustimmen.

 

Markus

 

Naja, auch eine PT6-Turbine ist nicht davor gefeit, sich in ihre Einzelteile zu zerlegen. Ich hatte jedenfalls schon Mal einen Engine Failure mit PT6. Auf der Piper Cheyenne II XL. Im Cruise und bei schönem Winterwetter hat sie sich über dem Glarnerland verabschiedet. Danach sind wir einmotorig in Samedan gelandet, haben den Pax in seinen Rolls gesteckt, das Trinkgeld kassiert (...), ausgiebig mit Pilatus telefoniert, eine feine Engadiner Torte gegessen, und haben dann von Pilatus das Triebwerk wechseln lassen. Fünf Tage in beautiful Engiadina auf Spesen gelebt. Not bad.

 

Nochmals ein herzliches Dankeschön, an meinen Co-Captain (ex-Hunter-Heizer und aktueller SWISS Capt), welcher die Situation gleich wie ich einschätzte, und die Engadiner Torte den Luxemburgerlis vorzog. Die Restschweiz, inkl. ZRH, war schliesslich in CAT 1 Wetter. Also brachten wir unseren Pax zu seinem verdienten Schampus nach Moritz.

 

Gruss aus Laax

Renato :008:

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Daher ist für mich der wahrscheinlichste Verlauf, dass die TBM ganz korrekt IFR in IMC unterwegs war und tatsächlich einen (eigentlich total unwahrscheinlichen) Triebwerksausfall hatte. Sie haben dann versucht, auf dem nahegelegenen Platz enroute zu landen und das ist auf Grund des Wetters schief gegangen.

Florian

 

Das stimmt nicht.

 

Ich zitiere mal von der Seite einer Tageszeitung vom Absturzort:

"Das um 8.46 Uhr in Kiel-Holtenau gestartete Flugzeug verunglückte beim Anflug auf den Flugplatz in Rotenburg, wo eine Zwischenlandung geplant war. Dort sollten vor dem Weiterflug nach Friedrichshafen zur Luftfahrtmesse Aero 2013 weitere Passagiere an Bord gehen. Die Polizei hatte zunächst Rendsburg (Schleswig-Holstein) als Abflugort der Maschine angegeben. Die Maschine schlug bei diesiger Sicht knapp zwei Kilometer vor der geplanten Landung auf freiem Feld nahe der Ortschaft Bötersen auf. Anschließend ging das Flugzeug in Flammen auf und brannte aus."

 

Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/sottrum/sportflugzeug-stuerzt-rotenburg-feld-vier-tote-2874488.html

 

Das Flugzeug war in Kiel stationiert.

Der Pilot ist mir persönlich bekannt, er wohnte in Rothenburg.

 

Silberfuchs

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Das stimmt nicht.

 

Ich zitiere mal von der Seite einer Tageszeitung vom Absturzort:.....

 

Quelle: http://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/sottrum/sportflugzeug-stuerzt-rotenburg-feld-vier-tote-2874488.html

 

 

Dem steht die Aussage eines Augenzeugen gegenüber, der von einem abgestellten Triebwerk sprach und dass die Maschine schon in der Luft gebrannt habe.

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War das ernstgemeint? Bei vielen Fällen dieser Art findet sich irgendein "Augenzeuge", der das Flugzeug brennend in der Luft gesehen haben will. Vorallem: Bei dem schlechten Wetter?

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Schliesst sich das gegenseitig aus?

 

Nein, es zeigt nur, dass man hier wohl auf den offiziellen Unfallbericht warten muss. Zu unterschiedlich die Aussagen. Medienberichte zu Flugunfällen sind sowieso mit äußerster Vorsicht zu genießen. Fängt schon beim "Sportflugzeug" als Bezeichnung für eine TBM700 an....

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War das ernstgemeint? Bei vielen Fällen dieser Art findet sich irgendein "Augenzeuge", der das Flugzeug brennend in der Luft gesehen haben will. Vorallem: Bei dem schlechten Wetter?

 

Weißt eh - die Platzhirschen (http://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg) haben jetzt in ihrem Trailer ein "Sportflugzeug", das von "Rendsburg aus" gestartet war und eine Piper Malibu draus gemacht. Im Printteil steht was anderes. Aber das Thema "Medienberichte zu Flugunfällen" hatten wir ja schon öfters... Macht vermutlich die selbe Abteilung wie die Horoskope.

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Das französische BEA hat im Januar 2013 eine Studie aller ihnen bekannten Unfälle mit TBM 700 aus den Jahren 1991 bis 2010 veröffentlicht. Leider nur auf französisch verfügbar:

 

Etude: Pertes de contrôle sur monoturbopropulseur rapide - Cas du Socata TBM 700

 

Ich kann jetzt allerdings weder die Studie übersetzen, noch gibt es darin unmittelbar eine Erklärung für das Unglück oder einen Zusammenhang. Sie ist aber trotzdem sehr lehrreich.

 

Von den 36 dem BEA bekannten Unfällen konnten 19 in die Kategorie "Kontrollverlust ohne technische Probleme" eingeordnet werden. Von diesen 19 Unfällen fand die Mehrzahl in für den Sichtflug ungünstigen Wetterbedingungen statt: niedrige Wolkendecke, schlechte Sichten, Nebel, Vereisung etc. Alle 19 in der letzten Phase des Fluges, jeweils 2 im "Base to final turn", 14 im kurzen Final oder bei der Landung und 3 bei einem Durchstart.

 

Die Analyse geht dann weiter, dass bei einem Anflug mit Power auf IDLE und anschliessender Erhöhung des Schubs das Drehmoment so stark sein kann und durch die Verzögerung der Turbine überraschend kommt, dass es sehr schnell zum Abkippen nach links und Kontrollverlust führt. Es wird auch herausgestellt, dass im professionellen Betrieb (z.B. bei der französischen Armee) deutlich weniger Unfälle passiert sind als im privaten Betrieb. Die Studie beleuchtet dann einige "Human Factors" und schliesst mit Ideen für eine verbesserte Ausbildung in drei Bereichen: 1. Langsamflug, 2. Umgang mit verringertem Leistungsvermögen des Piloten am Ende eines Fluges, sowohl für private als auch Berufspiloten und 3. Sensibilisierung des Piloten im Management seiner persönlichen Ressourcen.

 

Wie gesagt, ich möchte nicht andeuten dass es irgendeinen Zusammenhang mit diesem Unglück gibt, aber bei einem Absturz einer TBM 700 in schlechten Wetterbedingungen beim Landeanflug musste ich gleich daran denken, dass es genau zu dem Thema diese Studie gibt.

 

Ciao

Friedrich

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Dieser Meinung kann ich mich anschließen. Das unbeschädigte Propellerblatt ist eindeutig in feather-Stellung, d.h. das Triebwerk war abgestellt und das Flugzeug offenbar im Gleitflug beim Versuch, den kleinen Platz zu erreichen.

 

Auf diesem Bild sehe ich als Laie ein Propellerblatt, das nicht gefeathert ist und die "typische" Verformung eines noch drehenden Propellers aufweist:

 

321623788-flugzeugabsturz021-MljifGhS509.jpg

 

An der Turbine hängen doch vier Propellerblätter, davon sehen wir noch 2 auf den Fotos. Ist es denkbar, dass ein Propellerblatt gar nicht mehr den Boden berührt hat, wenn die Turbine in dem Moment auf "Idle" gelaufen ist, weil die anderen drei Blätter die Energie absorbiert haben?

 

Ciao

Friedrich

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Sollte tatsächlich die Turbine ausgefallen sein, dann wäre eine "Aussenlandung" in der Tat nur mit sehr viel Glück überlebbar.

 

Muesste bei einem Stallspeed von 61 Knoten eine Notlandung auf einem Feld nicht ganz gut ueberlebbar sein, das sind 100 km/h.

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