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Goldpreissturz, Goldrun auf physisches Gold= Finanzsysteme vor dem Kollaps?


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Geschrieben

Hi,

 

ein solide arbeitender Banker wird ein 10y-Darlehen über 10y refinanzieren. Einstand derzeit am Markt rd. 1,50% p.a.

Und ein 5y-Darlehen für 5y. Nennt sich "fristenkongruent".

 

Wenn eine Bank lange Darlehen nur mit kurzen Laufzeiten refinanziert, kann sie in eine solide Schieflage geraten.

 

Natürlich kann man die Kredite auch bündeln und weiterverkaufen. Solche "Spezis" hatten wir auch schon.... :D

 

Roy

Geschrieben

Was ist, wenn die Hypozinsen sagen wir mal im 2015 plötzlich auf 4% gestiegen sind? Und im 2016 auf 5%. Und der Kunde noch jahrelang nur 2% zahlt gem. Vertrag?

 

Gruss Walti

Geschrieben

Wenn die Bank sich einmal refinanziert hat ist es ihr (sollte so sein) schnuppe.

 

Kundenkredit und Geldaufnahme am Markt kompensieren sich ja.

 

Es sei denn, irgendjemand bekommt ´nen Rappel und die fangen an, das System zu "optimieren". Z.B. könnte man nicht 100% des Kredites refinanzieren sondern nur 90% und den Rest über die Laufzeit aufteilen.

 

Im Augenblick ist die Zinskurve recht flach, das heißt längere Laufzeiten sind nicht mit einem deutlich höhren Zinssatz ausgestattet wie kurze. Da ist dieses Ertrags- und Opimierungspotential nicht sooo hoch. Bei einer steileren Zinskurve, wenn also kurze Laufzeiten deutlich billiger sind als lange (aus Kreditsicht) könnte man natürlich in die Versuchung kommen...

Da spielt viel Statistik mit rein. "Wie wahrscheinlich ist es, das ein 10y-Kredit vorzeitig getilgt wird" Und und und. Eigentlich ein spannendes Thema, man darf es nur nicht übertreiben... :008:

Geschrieben

Endlich jemand der was von der Sache versteht!

Geschrieben

Hoi Dani

 

Dani, mit Deinen Ausführungen hast Du sicherlich recht. Wir haben nur eine andere Auffassung über die Zukunft. Ich bin halt ein unverbesserlicher Monetarist. Dabei muss ich aber zugeben , dass die Anzeichen heute weder für Keynes noch für die monetaristische Theorie noch für mir was anderes mir bekanntes sprechen.

 

Keynes ist wirklunslos, da der Zins bei null ist. Die Konjunkturprogramme vor ein paar Jahren verpufften fast wirklungslos (zB Fahrzeugindustrie). Nun werden überall Sparprogramme geschnürt. Die Notenbanken pumpen Geld in die Wirtschaft, trotzdem ist die Wirtschaftsleistung und die Inflationsrate niedrig (in der Schweiz sogar deflationäre Tendenzen) und die Arbeitslosigkeit hoch. Europa hat zwar eine einheitliche Währung und eine einzige Zentralbank, aber jeder Staat macht seine eigene Wirtschaftspolitik. Eine solche Situation hat es in Europa / der Welt meines Wissens noch nicht gegeben, wie geht's weiter? Sichere Anzeichen für die zukünftige Entwicklung gibt es somit nicht.

 

Ich denke aber, dass dies nur auf die Trägheit des Systems zurückzuführen sei, dass es noch nicht "klepft het". Die Trägheit wiederum sei auf die globalisierten Geldmärkte zurückzuführen. Solange der Kollaps (noch) nicht da ist, bist Du mit Deinen Wertschriften sicher richtig bedient. Ist aber meine Meinung.

 

Nebenbei habe ich letztes Jahr eine 20jährige Hypothek abgeschlossen. Heute bietet diese Bank keine 20jährigen mehr an. Merksch öppis?

 

Grz Philipp

Geschrieben

20jährige Hypo? So was habe ich noch nie gesehen. Zu welchem Zins?

 

Natürlich wissen weder du noch ich was die Zukunft bringt. Meiner Meinung hat es 2 "Chläpfe" gegeben, den einen in 2001 und einen in 2008. Und inzwischen chlöpft es alle paar Monate mal. Wen es schlimmer als diese Krisen wird, dann gibt es Revolutionen, und so weit wird es eher nicht kommen, da haben die Akteure schon ein bisschen gelernt.

 

Das Rezept ist relativ einfach: Man druckt jetzt einfach Geld bis zum Abwinken und verlagert das Problem nach hinten. Es gibt also einen langsamen Verfall der Wirtschaften und der Währungen und keinen schnellen mehr. Da es alle machen werden die Wechselkurse mehr oder weniger gleich bleiben (ausser bei den Chinesen, die werden immer teurer, bis ihre Produkte nicht mehr günstiger sind als unsere).

 

Die Keynesianischen und die monetarische Strategie ist meiner Meinung sehr wohl aufgegangen. Wenn man an die USA denkt, die haben den Aufschwung praktisch geschafft und ein "Double Dip" (erneute Rezession) ist in weite Ferne gerückt. Mit der Erkenntnisse, dass mehr als 90% Staatsverschuldung doch Wirtschaftswachstum möglich ist (man erinnert sich an den Rechenfehler der beiden Wirtschaftswissenschaftler), wird auch in Europa ein bisschen weniger Austerität möglich sein.

 

Und dank der auf Jahrzehnte hinaus tiefen Zinsen werden Wertpapiere immer wertvoller (meine 8%-Brasilianer sind bereits 160% wert!).

 

Also ich sehe weit und breit kein Goldszenario.

 

Dani

Geschrieben
Wenn die Bank sich einmal refinanziert hat ist es ihr (sollte so sein) schnuppe.

 

Kundenkredit und Geldaufnahme am Markt kompensieren sich ja.

 

Es sei denn, irgendjemand bekommt ´nen Rappel und die fangen an, das System zu "optimieren". Z.B. könnte man nicht 100% des Kredites refinanzieren sondern nur 90% und den Rest über die Laufzeit aufteilen.

 

Du kannst Dich als Bank praktisch nicht über 10 Jahre (oder gar noch länger finanzieren): Ja, Du kannst lang laufende Bonds emittieren oder (aber das ist ein relativ deutsches Produkt) Hypotekenpfandbriefe (Jumbos,...).

Aber wenn Du in reale Bankbilanzen schaust, dann siehst Du, dass das Volumen von diesen Instrumenten (immer noch) relativ klein im Vergleich zur ganzen Passivseite ist.

 

Natürlich kann man auch nicht nur 90% refinanzieren. Zu jedem Zeitpunkt muss man 100% haben.

 

Das hat allerdings auch so ziemlich gar nix mit der Zinsseite zu tun. Natürlich kannst Du das komplette Zinsrisiko über die Laufzeit wegswappen. Und genauso natürlich gibt es Banken, die auf sinkende Zinsen (oder eine steile Spreadkurve) setzen und auch das Zinsrisiko nicht laufzeitkongruent absichern. Das ist aber was anderes.

 

In Summe bleibt das langfristige Liqui-Risk immer bei der Bank und ist kaum mitigierbar. Das langfristige Zinsrisiko kann die Bank steuern.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Und dank der auf Jahrzehnte hinaus tiefen Zinsen werden Wertpapiere immer wertvoller (meine 8%-Brasilianer sind bereits 160% wert!).

 

Wertvoller werden sie nur, wenn die Zinsen oder Zinserwartungen sinken. Bleiben sie konstant, dann werden Bonds die heute über 100% wert sind immer weniger wert...

 

Florian

Geschrieben
Wertvoller werden sie nur, wenn die Zinsen oder Zinserwartungen sinken. Bleiben sie konstant, dann werden Bonds die heute über 100% wert sind immer weniger wert...

 

Florian

 

absolut einverstanden. Diese Staatsanleihen werden jetzt wohl ihren Höchststand erreicht haben. Aber ich werde sie trotzdem behalten, denn weitere 20 Jahren 8% Zins sind mir mehr wert als 60% einmaliger Gewinn.

 

Meine Aussage bezog sich aber auch auf Aktien, die im Moment sehr viel attraktiver sind als Anleihen, weil sie mehr Gewinn versprechen und nicht viel mehr Risiken beinhalten als Staatsanleihen.

 

Dani

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