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Bankkunden müssen für die Sanierung Zyperns zahlen ...


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Geschrieben

Wie die Geschichte zeigt (Swissair, Erb etc.) ist es sehr schwierig strafrechtlich etwas gegen die Organe durchsetzen zu können.

 

Damit bleibt es aber eine Straftat. Das dumme ist nur, dass ich erst mal Geld locker machen muss, um gegen diese Straftäter zu prozessieren.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben

Normalerweise stehen Grundrechte über Verträgen.

 

Nicht wirklich. Sie müssen in Einklang sein. Die Grundrechte (Schweiz: Verfassung) leiten die Gesetze, welche ihrerseits die Verordnungen leiten. Alle müssen zusammen passen.

 

Das Problem bei einem Zahlungsausfall ist, dass dein Recht (auf dein Vermögen) ein Recht eines anderen tangiert. Deshalb wurde das Konkursrecht gemacht, damit das gerecht geregelt ist. Im Normalfall bekommen zuerst die kleinen Sparer was, und wenn noch was übrig bleibt bekommen es die grösseren.

 

Und genau so haben sie es jetzt in Zypern gemacht.

 

Dani

Geschrieben
Damit bleibt es aber eine Straftat. Das dumme ist nur, dass ich erst mal Geld locker machen muss, um gegen diese Straftäter zu prozessieren.

 

Gruss

Thomas

 

Nein, eine Straftat wird nur durch ein rechtsgültiges Urteil festgestellt. Wichtiger als Geld sind handfeste Beweise für die Anklage zu einer vermuteten Straftat. Und die muss der Ankläger beibringen, es sei denn es handle sich um ein Offizialdelikt, dort wird der Staat direkt aktiv.

Das Zivilrecht ist nicht automatisch auch Strafrecht.

Geschrieben
Damit bleibt es aber eine Straftat. Das dumme ist nur, dass ich erst mal Geld locker machen muss, um gegen diese Straftäter zu prozessieren.

 

Weder Dummheit noch Konkurs sind per se strafbar.

Geschrieben
Wenn ich also einer Bank mein Eigentum anvertraue,

 

Das tust Du nicht. Du gibst der Bank einen Kredit. Ich denke, Du solltest Dich mal fundamental damit befassen, was für eine Art von Vertrag Du eigentlich eingehst, wenn Du ein Konto eröffnest.

 

und die Bank zahlt es nicht auf mein Verlangen aus,

 

Ob bzw. wann und wie sie das muss hängt stark davon ab, was Du mit der Bank vereinbart hast.

 

dann begeht die Bank eine Straftat

Jetzt wird es richtig surreal. Sowohl Untreue als auch Unterschlagung als auch Betrug (andere Straftaten die denkbar wären fallen mir gerade nicht ein) sind zumindest in Deutschland Vorsatztaten.

 

Damit die Nichtrückzahlung Deines Kredites eine Straftat wird, müsstest Du der Bank Vorsatz nachweisen. D.h. die Bank muss wissen und wollen (oder zumindest billigend in Kauf nehmen), dass ihre Handlungen dazu führen, dass Du Dein Geld nicht mehr bekommst. Das wird Dir nur sehr selten gelingen...

 

Florian

Geschrieben
Nein, eine Straftat wird nur durch ein rechtsgültiges Urteil festgestellt. Wichtiger als Geld sind handfeste Beweise für die Anklage zu einer vermuteten Straftat. Und die muss der Ankläger beibringen, es sei denn es handle sich um ein Offizialdelikt, dort wird der Staat direkt aktiv.

 

Abstrakt ist kann es eine Straftat auch ohne rechtskräftiges Urteil vorliegen. Und zumindest in Deutschland ist auch bei Antragsdelikten (das "Gegenstück" zum Offizialdelikt) die Staatsanwaltschaft für das die Ermittlung, also das "beibringen" von Beweisen zuständig. Nur eben, dass sie das nicht von sich aus, sondern nur auf Antrag tut.

 

Thomas hat nur bisher noch nirgendwo gesagt, um welche Straftat es sich eigentlich handeln soll...

 

Gruss,

Florian

Geschrieben
Abstrakt ist kann es eine Straftat auch ohne rechtskräftiges Urteil vorliegen. Und zumindest in Deutschland ist auch bei Antragsdelikten (das "Gegenstück" zum Offizialdelikt) die Staatsanwaltschaft für das die Ermittlung, also das "beibringen" von Beweisen zuständig. Nur eben, dass sie das nicht von sich aus, sondern nur auf Antrag tut.

 

Thomas hat nur bisher noch nirgendwo gesagt, um welche Straftat es sich eigentlich handeln soll...

 

Gruss,

Florian

 

Tja Florian, ich werde diesen Thread nicht dazu verwenden zu erklären welche Schritte und Etappen nötig sind um ein Strafverfahren in der Schweiz zu eröffnen.

Zurück zum Thema...

Geschrieben

Tja, Florian, wenn ich Dich höre, wird mir auch klar wie Eure Kanzlerin und Finanzminister ungeniert in die Kasse der Bürger greifen. Für Euch scheint das einfach normal zu sein. Na gut, wäre eigentlich Euer Bier wenn ihr das nicht der gesamten EU aufdiktiert.

 

Ich hoffe es ist Euch klar, dass diese Einstellung zu Banken jegliches Grundvertrauen in diese Institute zerstört. Und damit das gesamte System in Frage stellt. Wenn die Banken nicht sicher sind, sicher genug auf jeden Fall dass nicht jeder, der dort seine normalen Finanzgeschäfte tätigt jeden Tag mit Angst auf sein bisschen Erspartes schauen muss, dann bricht die Gesellschaft zusammen, das sei Dir gesagt! Die Banken sind heute aus dem Geschäftsleben und der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, das ist ne Tatsache. Und wenn die grundlegende Sicherheit nicht gegeben ist, bricht auch die Gesellschaft komplett zusammen. Und daran arbeiten gewisse Kreise gerade, ob sie sich's bewusst sind oder nicht.

 

Muss es wirklich Bürgerkriege geben in Zypern und anderenortes bis man das begreift? Solche Zustände hatten wir zuletzt in den 20er und 30er Jahren und die haben in einen Weltkrieg geführt. Will man wirklich riskieren, dass es wieder soweit kommt? Ist der Euro das wert?

Geschrieben
Tja, Florian, wenn ich Dich höre, wird mir auch klar wie Eure Kanzlerin und Finanzminister ungeniert in die Kasse der Bürger greifen. Für Euch scheint das einfach normal zu sein. Na gut, wäre eigentlich Euer Bier wenn ihr das nicht der gesamten EU aufdiktiert.

 

Ähh, Moment: Es ist zwar Mehrheitsmeinung hier in diesem Forum, dass "unsere Kanzlerin" lieber mir als deutschen Steuerzahler mein Geld wegnehmen soll, als darauf bestehen, dass die zypriotischen Sparer die Suppe selbst auslöffeln, aber das ich auch dieser Meinung wäre, kannst Du mir wirklich nicht vorwerfen. Ganz im Gegenteil.

 

Bitte nicht die Tatsachen verdrehen!

 

Ich hoffe es ist Euch klar, dass diese Einstellung zu Banken jegliches Grundvertrauen in diese Institute zerstört. Und damit das gesamte System in Frage stellt. Wenn die Banken nicht sicher sind, sicher genug auf jeden Fall dass nicht jeder, der dort seine normalen Finanzgeschäfte tätigt jeden Tag mit Angst auf sein bisschen Erspartes schauen muss, dann bricht die Gesellschaft zusammen, das sei Dir gesagt! Die Banken sind heute aus dem Geschäftsleben und der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, das ist ne Tatsache. Und wenn die grundlegende Sicherheit nicht gegeben ist, bricht auch die Gesellschaft komplett zusammen. Und daran arbeiten gewisse Kreise gerade, ob sie sich's bewusst sind oder nicht.

 

Ach, "die Gesellschaft" ist hart im nehmen. Und "Grundvertrauen" oft nur ein anderes Wort für Naivität. Aber ja, es ist richtig dass Banken keine Nationalheiligtümer sind, sondern wirtschaftlich unabhängige Unternehmen, die genau ein Ziel verfolgen: Ihren eigenen Profit zu maximieren.

 

Wenn man etwas anderes in Banken sieht, oder gar die Menschheit an sich in Gefahr wähnt, wenn Banken nicht der Hort des Reinen und Guten seien, dann muss man konsequenterweise Fordern, alle Banken zu verstaatlichen. Das halte ich aber für Unsinn.

 

Und genau so wie nicht apokalyptische Hungersnöte drohen, wenn man kritisch hinterfragt ob nicht möglicherweise Schadstoffe in den Lebensmitteln von Aldi, Edeka, Coop, Migros, ... (alle für die Versorgung der Bevölkerung "systemrelevant") wird die Welt nicht daran zu Grunde gehen, dass man die Menschen darüber aufklärt, dass Banken nicht Fort Knox sind - selbst hier im Forum, das sicher einen eher gehobenen Bildungsstand abbildet, ist noch nicht jedem klar, dass eine Einzahlung auf's Konto nix anderes als ein Kredit an eine private Gesellschaft ist...

 

Florian

Geschrieben
. ..., dass Banken nicht Fort Knox sind - selbst hier im Forum, das sicher einen eher gehobenen Bildungsstand abbildet, ist noch nicht jedem klar, dass eine Einzahlung auf's Konto nix anderes als ein Kredit an eine private Gesellschaft ist...

 

Florian

 

Wer hat eigentlich das Märchen in die Welt gesetzt, dass ich der Bank einen Kredit gebe, wenn ich Geld auf einem Konto habe. Ich bin zwar kein Jurist, aber ich kann lesen. Und gemäss BGB in Deutschland handelt es sich bei einem Bankkonto um eine Verwahrung.

 

Während ein Haben-Saldo des Bankkunden auf dem Bankkonto eine Forderung aus unregelmäßiger Verwahrung nach §*700 BGB darstellt, ist der Soll-Saldo eine Darlehensverbindlichkeit im Sinne des §*488 BGB. Ein- und Auszahlungen auf das Girokonto sind daher in aller Regel auch Akte zur Begründung oder Erfüllung der genannten Schuldverhältnisse oder einzelner Pflichten aus ihnen.[11] Im Falle kreditorischer Girokonten stellen Barauszahlungen die Rückgabe des für den Kunden verwahrten (§*688 BGB) und Bareinzahlungen die Hingabe des zu verwahrenden Geldes dar (§*700 BGB); bei debitorischen Konten sind Barauszahlungen als Kreditauszahlungen, Bareinzahlungen als Kreditrückzahlungen anzusehen (§§*488 ff. BGB).[12]

 

 

 

 

 

 

Damit handelt es sich möglicherweise um ein Offizialdelikt, wenn die Bank mein Geld nicht zurückerstattet. Also ein Fall für den Staatsanwalt? Denn in der Regel zahle ich Kontoführungsgebühr.

 

Bin gespannt ...

 

Gruss

Thomas

Geschrieben

Damit handelt es sich möglicherweise um ein Offizialdelikt, wenn die Bank mein Geld nicht zurückerstattet. Also ein Fall für den Staatsanwalt? Denn in der Regel zahle ich Kontoführungsgebühr.

 

Mach Dir die Muehe, den von Dir zitierten Par. 700 zu lesen.

 

Was die Strafbarkeit betrifft: Um welches Delikt soll es sich denn ueberhaupt handeln?

Wenn die Bank Pleite ist, dann enthaelt sie Dir nicht vorsaetzlich Geld vor, sonden sie kann es Dir schlicht nicht zurueck zahlen. Wo soll da eine Strafbarkeit sein?

Insolvenz ist in Deutschland in der Regel nicht starfbar!

 

Florian

Geschrieben

Florian, ich habe es gelesen

 

Gestattet der Hinterleger dem Verwahrer, hinterlegte vertretbare Sachen zu verbrauchen, so finden bei Geld die Vorschriften über den Darlehensvertrag...

 

nur ein Auszug. Sagt das nicht klar, dass wenn ich nicht einverstanden bin, dem Verwahrer mein Geld zu überlassen, er es mir zurückgeben muss?

 

Mal abgesehen von der Insolvenz.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben
Ähh, Moment: Es ist zwar Mehrheitsmeinung hier in diesem Forum, dass "unsere Kanzlerin" lieber mir als deutschen Steuerzahler mein Geld wegnehmen soll, als darauf bestehen, dass die zypriotischen Sparer die Suppe selbst auslöffeln, aber das ich auch dieser Meinung wäre, kannst Du mir wirklich nicht vorwerfen. Ganz im Gegenteil.

 

Unterschieb mir nicht Zeug das ich nie gesagt habe. Was Merkel in Deutschland macht is ihr und das Problem der Deutschen selber. Sobald dies aber andere Staaten betrifft, wird es zum Problem aller Beteiligter. Und wenn das Resultat das ist, dass die komplette Finanzindustrie in Europa durch unbedachte und taktisch verheerende Schnellschüsse in Gefahr gerät, ist es ein Problem, das sehr viel weiter geht.

 

Persönlich denke ich, innerdeutsch macht Merkel einen deutlich besseren Job als dies ihr Konkurrent tun würde. Und es ist auch klar, dass es hier nicht um Alleinentscheide geht sondern dass die Brüsseler Nomenklatura da mitmischt, darunter diverse Leute die nie demokratisch gewählt wurden. Ebenso ist es nicht Merkels oder Deutschlands Fehler, wenn sich die anderen Europäischen Mächte zurückziehen aus dem Entscheidungsprozess.

 

Aber von einer erfahrenen Politikerin und einem ebenso erfahrenen Finanzminister muss man erwarten können, dass sie die Konsequenzen solcher Schnellschüsse absehen können. Das war hier nicht der Fall. Ebenso muss man aufpassen, was man sich wünscht. Wenn man Macht auf ganz Europa ausdehnen will, muss man auch dafür die Verantwortung tragen.

 

Ach, "die Gesellschaft" ist hart im nehmen. Und "Grundvertrauen" oft nur ein anderes Wort für Naivität. Aber ja, es ist richtig dass Banken keine Nationalheiligtümer sind, sondern wirtschaftlich unabhängige Unternehmen, die genau ein Ziel verfolgen: Ihren eigenen Profit zu maximieren.

 

Wenn man etwas anderes in Banken sieht, oder gar die Menschheit an sich in Gefahr wähnt, wenn Banken nicht der Hort des Reinen und Guten seien, dann muss man konsequenterweise Fordern, alle Banken zu verstaatlichen. Das halte ich aber für Unsinn.

 

Florian, ich weiss wirklich nicht wie Du Deinen Lebensunterhalt bestreitest oder auch woher Du diese Non-chalance hast, über Jahrzehnte gewachsene und systemkritische Prozesse einfach als Naiv abzutun und Menschen, die darauf vertrauen, dass diese eingehalten werden, als Blödiane abtust. Es ist mir auch ziemlich egal wie DU Dich absicherst. Ob Du schlicht nix hast und daher findest alle die was haben sollen gerupft werden, ob Du insgeheim genau so auf Deine Bank vertraust oder sonst was, es ist auch egal. Ein sehr grosser Teil der Bevölkerung hat aber gar keine Wahl. Ohne Bank, ohne gesicherte Einlagen zumindest im Kleinsparbereich funktioniert nichts. Und ja, da bricht die Gesellschaft zusammen. Wir standen sehr kurz davor, das in Zypern zu sehen. Wir haben es in Argentinien gesehen, wir haben es in der Geschichte immer wieder gesehen. Deine Aussagen erinnern mich etwas an Marie Antoniette und der ist ja ihre Non-chalance auch nicht gerade gut bekommen.

 

Und genau so wie nicht apokalyptische Hungersnöte drohen, wenn man kritisch hinterfragt ob nicht möglicherweise Schadstoffe in den Lebensmitteln von Aldi, Edeka, Coop, Migros, ... (alle für die Versorgung der Bevölkerung "systemrelevant") wird die Welt nicht daran zu Grunde gehen, dass man die Menschen darüber aufklärt, dass Banken nicht Fort Knox sind - selbst hier im Forum, das sicher einen eher gehobenen Bildungsstand abbildet, ist noch nicht jedem klar, dass eine Einzahlung auf's Konto nix anderes als ein Kredit an eine private Gesellschaft ist...

 

Das kommt auf den Vertrag an und wie dieser gewichtet ist. Offensichtlich haben aber sowohl die Banken als auch die Staaten eine abweichende Meinung betreffend der Einlagen indem sie eine Einlagensicherung vorschreiben. Damit sind die Guthaben bis dort hin gesetzlich gesichert und es würde dann schon eine Pleite der Bank, des Sicherungsfonds und des Staates gleichzeitig bedürfen, bevor das anders wird. Klar, wenn Du diesen GAU zur Grundlage nimmst, ist es nicht sicher. Auch Fort Knox nicht.

 

Grundsätzlich geht es aber immer um eine Risikoanalyse und die Wahrscheinlichkeiten, dass ein Risiko eintritt. Darauf basiert ebenfalls ein Grossteil der Finanzindustrie. Und selbst die Europäpste haben, zwar reichlich spät aber doch noch, eingesehen, dass eben diese "einbezahlt-selber Schuld" Haltung, die Du hier vertrittst, nicht geht. Nicht ohne gewaltige Konsequenzen. Das wissen auch die Banken. Wäre der Vorschlag 1 der "Rettung" durchgegangen, wären die Banken unter immensem Druck gestanden. Ganz zu schweigen davon, als man sogar die RENTEN einbeziehen wollte, die wohl für Dich auch eine "selber Schuld" Einlage sind aber für andere dann ein doppeltes No - Go. Nun, da von einer Universalabgabe auf ALLEN Bankkonten auf die zwei verursachenden Banken und damit auch in die Richtung des normalen Insolvenzrechtes zurückgerudert wurde, sieht die Sache wieder anders aus, wenn auch die Probleme noch lange nicht aus der Welt sind.

 

Bevor wir die Zyprioten als weiss der Geier was betiteln sollten wir uns mal überlegen, was wir wohl tun würden, wenn wir in diese Situation kämen, wo wir an unser hart erarbeitets Geld nicht mehr rankommen, einer unsere Renten enteignen will oder ähnliches mehr. Ich habe solche Situationen, wenn auch als nur indirekt beteiligter Zuschauer, in Bulgarien in den 90ern erlebt und ich sage Dir, es war etwas was man nie mehr vergisst.

Geschrieben

Ist noch interessant, wie unterschiedlich die Nachrichten in DE und CH heute berichten. In der ARD eher beruhigend und die Zyprioten nehmen die Situation eher gelassen. In den CH Nachrichten überwiegen die Interviews von besorgten Bürgern, die jetzt täglich zur Bank gehen um ihr Geld in 300 Euro Raten abzuholen.

 

In den RTL Nachrichten wurden die 5 Mia von der EZB geliefert, nicht aus Rettungsgeldern finanziert.

 

Reiche Bank diese EZB. Einfacher wäre es gewesen, die Eurodruckmaschine in Zypern zu installieren :D

 

Gruss

Thomas

Geschrieben
In den RTL Nachrichten wurden die 5 Mia von der EZB geliefert, nicht aus Rettungsgeldern finanziert.

 

Tja, da siehst mal wie den Herrschaften der Arsch auf Grundeis geht. Die wissen genau: der erste Bankschalter, wo kein Geld mehr ausgegeben werden kann und die Massenpanik ist real.

 

Scheint als das die Aufräumequippe deutlich mehr von Banken versteht wie die, die den Müll angerichtet haben.

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Bevor wir die Zyprioten als weiss der Geier was betiteln sollten wir uns mal überlegen...
In der Tat ist Zypern und die Gepflogenheiten seiner Bewohner nur schwer mit jenen in Griechenand zu vergleichen. Es gibt weder Korruption noch Steuerhinterziehung, dafür aber eine relative hohe Arbeitsmoral usw.

 

Das Problem lag einzig bei seinen Bankmanagern und deren Aufsichtsbehörden.

http://www.welt.de/wall-street-journal/article114861221/Wie-sich-Zyperns-Banken-in-den-Ruin-spekulierten.html

 

Da waren ein paar, sehr wenige Leute am Werk, die entweder sackdumm oder hochkriminell gewesen sind. Sie haben darauf gewettet, dass die EU keinesfalls zulassen würde, dass Staatsanleihen eines Mitgliedstaates einmal abgeschrieben werden müssen.

 

Die dafür verantwortlichen Politiker in Brüssel und allgemein im Norden, haben das Zusammenbrechen der Zypriotischen Banken bewusst in Kauf genommen. Dass sie nun behaupten, nur der relativ grosse Banksektor in Zypern und die Tiefsteuerpolitik seinen ursächlich gewesen, ist eine Frechheit. Seriös betrieben, ist das Geschäftsmodell in keiner Weise unlauter. Im Gegenteil. Wenn man nicht die Nivellierung Europas auf den Stand des jeweils schlechtesten Mitgliedes in einem bestimmten Sektor will, dann braucht es den Wettbewerb in den verschiedensten Bereichen.

 

Hans

Geschrieben

Erinnert irgendwie stark an Island. Hoffentlich schaffen sie das Comeback auch so schnell...

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Erinnert irgendwie stark an Island. Hoffentlich schaffen sie das Comeback auch so schnell...
Ich wünsch es ihnen.

 

Der Unterschied. Island konnte wirklich bei Null anfangen, hat keine alten Schulden mehr bedient, und... konnte und kann weiterhin abwerten, weil nicht im Euro gefangen.

 

Zypern dagegen muss nicht nur alte Schulden bedienen, es hat auch 10 Mia neue bekommen und muss im Euro bleiben, in dem es nicht wird abwerten können.

 

Es hängt alles daran, ob der quasi Offshore Platz wird erhalten bleiben. Weil genau das die Nordländer kaputt machen wollen, bin ich skeptisch.

 

Hans

Geschrieben
Der Unterschied. Island konnte wirklich bei Null anfangen, hat keine alten Schulden mehr bedient, und... konnte und kann weiterhin abwerten, weil nicht im Euro gefangen.

 

Zypern dagegen muss nicht nur alte Schulden bedienen, es hat auch 10 Mia neue bekommen

 

Ähh, könntest Du uns noch kurz sagen, von welchem "Island" Du sprichst?

 

Ich frage nur, weil das Island das mir sofort einfällt (diese Insel im Nordatlantik) hat im Zuge der Finanzkrise (bzw. der "Rettung"):

- vom IMF ca. 5 Mrd. USD Kredite bekommen ("neue Schulden") und weitere etwas mehr als 6 Mrd. von einem Konsortium aus Deutschland, UK und den Niederlanden

- seine Schuldenquote von unter 30% des GDP auf letztes Jahr knapp 120% erhöht

- Sparern nicht 10%, nicht 30% und nicht 50% ihrer Einlagen "enteignet", sondern diese ganz verfallen lassen (worauf viele EU-Länder von sich aus für die Sparer aus ihren Ländern mit Steuermitteln Sonderfonds aufgesetzt haben - allerdings die meisten nur bis gut 20k EUR, der Höhe der isländischen Einlagensicherung)

- gemerkt, das Abwerten der Währung einen recht bescheidenen Effekt hat, da die allermeisten Verbindlichkeiten für einen Offshore-Bankplatz nicht in der eigenen Währung denominiert sind

 

Die Ausgangsvoraussetzungen des Islands was ich kenne waren also gar keine groß anderen, als die von Zypern heute (und wenn Zypern wollte, dann könnten sie morgen aus dem Euro aussteigen).

 

Mein Fazit: Island hat in den letzten Jahren eine beeindruckende Entwicklung gemacht. Das aber nicht, weil sie andere Voraussetzungen hatten oder ihnen besser geholfen worden ist, sondern weil sie mit viel Fleiss und Einsatz ihren Karren selbst aus dem Dreck gezogen haben. Hoffen wir, dass dies den Zyprioten genauso gelingt!

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Die dafür verantwortlichen Politiker in Brüssel und allgemein im Norden, haben das Zusammenbrechen der Zypriotischen Banken bewusst in Kauf genommen.

 

Das ist wohl noch vornehm ausgedrückt, ich würde sagen das war der gewollte Zweck der Aktion.

 

Dass sie nun behaupten, nur der relativ grosse Banksektor in Zypern und die Tiefsteuerpolitik seinen ursächlich gewesen, ist eine Frechheit. Seriös betrieben, ist das Geschäftsmodell in keiner Weise unlauter. Im Gegenteil. Wenn man nicht die Nivellierung Europas auf den Stand des jeweils schlechtesten Mitgliedes in einem bestimmten Sektor will, dann braucht es den Wettbewerb in den verschiedensten Bereichen.

 

Deutschland will keine Konkurrenz und vor allem keinerlei Finanzplätze, wo sie Fluchtgelder wittern. Und das ist überall. Also werden alle Finanzplätze, die nicht in den Kram passsen, systematisch angegriffen und vernichtet. Zypern war eine "sitting Duck" wie man so schön sagt, weitere dürften folgen.

Gast Hans Fuchs
Geschrieben

- vom IMF ca. 5 Mrd. USD Kredite bekommen ("neue Schulden") und weitere etwas mehr als 6 Mrd. von einem Konsortium aus Deutschland, UK und den Niederlanden

Fabian Du hast grundsätzlich Recht, auch wenn die Zahlen um einiges tiefer sind.

 

Hans

Geschrieben

Wer ist überhaupt verantwortlich in dieser EU für das Wohlergehen der Mitglieder?

Der französische Präsident erhält vom Volk die schlechtesten Bewertungen seit langem, Grossbritannien möchte erst nie zum Euro und lieber aus der Union, Italien wählt zwischen Politclowns, Griechenland und Zypern faktisch abgeschrieben, Irland im Loch, wie heisst der spanische Präsident und was tut er? Was bieten die neuen Mitgliedskandidaten?

Merkel als weltmächtigste Frau genannt...ich fühle mich vom Wahnsinn umzingelt:009:

 

Gruss Walti

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
...ich fühle mich vom Wahnsinn umzingelt
Du siehst das falsch. Die sind alle normal. Lediglich Du hast auf das Europäischen Gehirnwäscheprogramm nicht richtig angesprochen. :004:

 

Hast übrigns noch vergessen zu erwähnen, was eine Europäische Einheitswährung wert sein soll, die nicht mehr über alle Ländergrenzen hinweg frei bewegt werden kann?

 

Hans

Geschrieben

Hast übrigns noch vergessen zu erwähnen, was eine Europäische Einheitssährung wert sein soll, die nicht mehr über alle Ländergrenzen hinweg frei bewegt werden kann?

 

Hans

 

Damit gib es doch bereits einen Nord- und einen Süd Euro. Das, was durch die unendlichen Rettungen eigentlich verhindert werden sollte.

 

gruss

Thomas

Geschrieben

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/03/30/ezb-bestaetigt-die-bank-guthaben-in-europa-sind-nicht-sicher/

 

Der niederländische EZB-Mann Klaas Knot bestätigt: Die Enteignung von privaten Bank-Guthaben wird künftig Teil der „europäischen Liquidierungs-Politik sein“. Die EZB will, dass die Banken ihre Bilanzen in Ordnung bringen. Der einfache Sparer sollte sich nun gut überlegen, wie viel Geld er auf welcher Bank belassen will.

Ich bin definitiv im falschen Film.

Gruss

Thomas

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