Walter Fischer Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Was langfristig passieren wird, allerdings auf einer anderen Ebene, kann ich Dir sagen: Die Euro- und die EU Väter werden sterben und ihre Träume werden verblassen angesichts des sich abzeichnenden Scherbengerichtes. Und die Jungen von heute können auch nichts mit der Endlos- Schlaufe des Schlagers "Nie wieder Krieg in Europa" anfangen. Sie werden sich höchstens fragen, wie eine aufgeklärte Zivilisation in den begraben gemeinten Grosstaaten Wahnsinn habe einschwenken können. Gruss Walti Zitieren
P-Widmer Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Ich habe den Eindruck, dass hier vergessen wird, dass die EU den namhaften Betrag von 10 Mia Euro in die marode Bankenwelt einschiesst. Ohne diese Hilfe würden die Banken kollabieren und damit auch der Staat Republik Zypern. Entgegen auch hier geäusserten Meinungen werden die Aktionäre und Gläubiger der Banken sehr wohl zur Refinanzierung herangezogen. Insofern stimmt der Titel dieses Thread's nur teilweise. Die kleinere der zwei Banken, die Laiki Bank, wird sofort abgewickelt (d.h. in den Konkurs geschickt) wobei Aktionäre, Gläubiger und unversicherte Einleger (> 100‘000 Euro) voll zur Finanzierung herangezogen werden. Das heisst, sie verlieren ihre Ansprüche vollständig, es sei denn die Verwertung ergäbe noch einen positiven Saldo. Das ist ein ganz normales Konkursverfahren; zur Erinnerung, auch in der Schweiz geriet vor Jahren die Spar- und Leihkasse Thun in Konkurs und die Gläubiger, inkl. die Sparer, gingen fast leer aus. Die grössere Bank, die Bank of Cyprus, bleibt bestehen. Hier werden primär die Aktionäre und Gläubiger bluten müssen, die Einleger (> 100‘000 Euro) müssen sich etwa mit 40% ihres Kapitals beteiligen, aber ihre Einlagen werden in Bankaktien gewandelt. Damit dürfte der Verlust geringer ausfallen. Damit die Einleger nicht ihr Kapital abziehen, wird eine Kapitalsverkehrskontrolle eingeführt. Die widerspricht im Grundsatz der EU, aber ist temporär ausdrücklich erlaubt. Ob dieses Modell für die Zukunft tauglich ist, da streiten sich die Finanzfachleute. Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Ich habe den Eindruck, dass hier vergessen wird, dass die EU den namhaften Betrag von 10 Mia Euro in die marode Bankenwelt einschiesst. Ohne diese Hilfe würden die Banken kollabieren und damit auch der Staat Republik Zypern.Die haben das nicht eingeschossen, sondern als Darlehen an Zypern gegeben. Da Du offenbar nicht mitliest, muss ich mich wiederholen. Mit diesem Dahrlehen steigt die Schuldenquote des Staates Zypern von derzeit deutlich unter 80 auf 140%. Durch die Bankenpleite und Bankenschrumpfung wird das BIP weiter massiv einbrechen. Ich schätze, dass sie Schuldenquote am Schluss 180% deutlich überschreiten und unter gar keinen Umständen tragbar sein wird. Wenn dann, geht Zypern genau wegen diesen 10 Mia Pleite. Hans PS 1. Wie alle andern hier habe ich weder die Bilanzen der Banken noch jene des Staates gesehen. Somit kann ich auch nicht mit Sicherheit sagen, was das Beste gewesen wäre. PS 2. Auch wenn ich ein erklärter Eurogegner bin, muss ich dennoch sagen, dass die zypriotische Bankenüberschuldung eigentlich nichts mit dem Euro zu tun hat. Zitieren
sirdir Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Wenn also nur eine einigermassen grössere Minderheit das Gefühl hätte, dass es nicht mehr weiter geht, dann wären längst alle Banken pleite, inklusive der Schweizer und der Luxemburgischen. Das nützt aber nichts, denn jetzt können die Kurse hochschiessen und trotzdem kann in 1 Monat die Blase platzen dass uns hören und sehen vergeht. Ob es dafür einen Auslöser gibt oder nicht... Wie gesagt, ich meine nicht, dass die Krise vorbei ist. Aber sie ist weniger schlimm als noch vor ein paar Monaten. Warum? Sind die Arbeitslosenzahlen gesunken in Europa? Geht es den Banken, die noch nicht pleite sind plötzlich gut? Bringt dich irgend etwas zur überzeugung, dass es in Spanien nicht auch noch richtig knallt? In Portugal, Frankreich(!), Italien... etc. etc.? Zitieren
Danix Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Die haben das nicht eingeschossen, sondern als Darlehen an Zypern gegeben. Was genau die Rückzahlungsmodalitäten sind wissen wir alle nicht (oder weiss es jemand?) Der Kredit ist also bares Geld. Und somit eine finanzielle Hilfe von der EU und dem IWF. Wie es mit den Banken gemacht werden sollte erklärte heute auch Tobias Straumann im Tagi, nämlich genau wie es die SNB mit der UBS gemacht hat: Faule Kredite übernehmen, Anteile der Bank übernehmen, Bank mit Liquidität versorgen und sie vertraglich dafür verpflichten, dass sie ihre Schulden später zurückbezahlt. Bei der UBS haben am Schluss ein paar Milliarden Gewinn für die SNB rausgeschaut, und die UBS hat sich sehr darum bemüht, ihre Schulden so schnell wie möglich zurückzubezahlen. Diese Vorgehensweise wird jetzt auch in der EU langsam begrüsst, Stichwort Bankunion. Dani Zitieren
Danix Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Warum? Sind die Arbeitslosenzahlen gesunken in Europa? Geht es den Banken, die noch nicht pleite sind plötzlich gut? Bringt dich irgend etwas zur überzeugung, dass es in Spanien nicht auch noch richtig knallt? In Portugal, Frankreich(!), Italien... etc. etc.? Hätte der Markt das Gefühl, dass es in einem Monat wieder schlechter geht, würde er jetzt sicher nicht investieren. Die Arbeitslosenzahlen sind sicher nicht gesunken, aber sie sind auch nicht gestiegen. Es gab keine neuen Paniken mehr, wenn man von Zypern absieht. Du musst das System verstehen: Ein Tag ohne Panik ist bereits ein Fortschritt, wenn vorher Panik geherrscht hat. Die Panik ist immer dann am grössten, wenn alle meinen, dass es nicht mehr weiter geht. Sobald man sich an die Panik gewöhnt hat, ist der Peak bereits überwunden. Denn das Worst Case Szenario ist nicht, dass wir eine Wirtschaftskrise haben (die haben wir ja schon), sondern dass die Leute in Panik geraten. Wenn alle ihr Geld abholen und in die Matratzen stecken. Sobald sie wieder anfangen zu denken haben wir die Krise schon (ein wenig) überwunden. Oder wie es Baron Rothschild zu sagen pflegte: Er kaufe wenn Blut auf den Strassen liegt. Denn danach geht es nur noch aufwärts. Wie es in einem Monat aussehen wird weiss ich natürlich auch nicht. Aber schon allein dass die Marktkräfte kräftig investieren ist ein Zeichen, dass es aufwärts geht. Dani Zitieren
Chipart Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Ich schätze, dass sie Schuldenquote am Schluss 180% deutlich überschreiten und unter gar keinen Umständen tragbar sein wird. Warum gibt es eine Grenze für die Schuldenquote eines Staates? Warum sind 80% "noch tragbar", 180% aber "unter gar keinen Umständen mehr tragbar". Sowohl BIP als auch Staatsschulden sind extrem unscharfe Begriffe und fast beliebig dehnbar. In so fern ist deren Quotient aus meiner Sicht im Wesentlichen nichts sagend. Würde man die Schuldenquote kaufmännisch rechnen, also zukünftige Belastungen aus bestehenden Verpflichtungen mit einbeziehen, dann hätten alle Staaten mit einem umlagefinanzierten Rentensystem (also auch Deutschland und die Schweiz) eine Schuldenquote von weit über 180%. Wenn es Grenzen für die Verschuldung eines Staates gibt, dann ist das eher etwas wie "Zinsdienst im Verhältnis zu Steuereinnahmen", wobei auch das ziemlich relativ ist, da die Stuereinnahmen von einem auf's nächste Jahr massiv schwanken können. Florian Zitieren
sirdir Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Hätte der Markt das Gefühl, dass es in einem Monat wieder schlechter geht, würde er jetzt sicher nicht investieren. Der Markt kann sein Gefühl aber innerhalb von Sekunden ändern. Und das war bisher noch immer so. Meist kommen die schlimmsten Abstürze ja aus grösster Höhe. Da kannst du auch sagen.. Wenn jemand 1 Stunde vorher das Gefühl ghabe hätte es werde wieder schlechter, würde er ja nicht mehr.. Ne, die sind sich eben dann alle gleichzeitig einig, dass es nun nach unten geht. Und dann geht es nach unten. Die Arbeitslosenzahlen sind sicher nicht gesunken, aber sie sind auch nicht gestiegen. Es gab keine neuen Paniken mehr, wenn man von Zypern absieht. Du meinst, die nächste Panik kommt dann erst, wenn die nächste Panik kommt? Du musst das System verstehen: Ein Tag ohne Panik ist bereits ein Fortschritt, wenn vorher Panik geherrscht hat. Die Panik ist immer dann am grössten, wenn alle meinen, dass es nicht mehr weiter geht. Sobald man sich an die Panik gewöhnt hat, ist der Peak bereits überwunden. Denn das Worst Case Szenario ist nicht, dass wir eine Wirtschaftskrise haben (die haben wir ja schon), sondern dass die Leute in Panik geraten. Wenn alle ihr Geld abholen und in die Matratzen stecken. Sobald sie wieder anfangen zu denken haben wir die Krise schon (ein wenig) überwunden. Mit Verlaub, vielleicht ist der grosse Unterschied zwischen uns Beiden mal wieder, dass du glaubst, das System verstanden zu haben, während dem ich so viel weiss, dass ich weiss, dass ich nichts weiss. Ich könnte mir vorstellen, dass ich schon mehr Bücher über's Trading und die Psychologie der Trader gelesen habe als du (ich weiss das nicht) aber wenn ich daraus etwas gelernt habe ist es vor allem, dass man mit rationalen Argumenten da überhaupt nicht weiter kommt. Man kann dann allenfalls versuchen kurzfristig den Hals aus der Schlinge zu ziehen, aber aus der Börse lässt sich nicht die Wirtschaftsentwicklung vorhersagen. Davon bin ich überzeugt. Oder wie es Baron Rothschild zu sagen pflegte: Er kaufe wenn Blut auf den Strassen liegt. Denn danach geht es nur noch aufwärts. Wie es in einem Monat aussehen wird weiss ich natürlich auch nicht. Aber schon allein dass die Marktkräfte kräftig investieren ist ein Zeichen, dass es aufwärts geht. Das sehe ich eben nicht so rosig. Um bei deinem Baron zu bleiben: Es liegt *noch* kein Blut auf den Strassen. Zitieren
Danix Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Du siehst es absolut korrekt: Wir wissen gar nichts. Du siehst es eher pessimistisch und ich eher optimistisch. Das kann jeder so sehen wie er will. Ich will ja nur sagen, dass es Indikatoren gibt, die ganz klar auf eine Besserung hindeuten. Leute die Anleihen kaufen vom Staat Spanien und Italien zu 5kommairgendwas sind sicher keine Zocker. Das sind Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Die denken eher langfristig. Ich habe wenige Bücher über Trading gelesen, aber ich mache selber Trading. Dani Zitieren
sirdir Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Du siehst es absolut korrekt: Wir wissen gar nichts. Du siehst es eher pessimistisch und ich eher optimistisch. Das kann jeder so sehen wie er will. Ja, einverstanden Ich will ja nur sagen, dass es Indikatoren gibt, die ganz klar auf eine Besserung hindeuten. Leute die Anleihen kaufen vom Staat Spanien und Italien zu 5kommairgendwas sind sicher keine Zocker. Das sind Banken, Versicherungen und Pensionskassen. Die denken eher langfristig. Naja, ich gebe zu, ich kenne die Umstände zu wenig, wer diese Anleihen denn auch wirklich kauft und mit wessen Geld... Wenn es die Banken sind, die hin und wieder gerettet werden müssen... sind es vielleicht doch Zocker. Die Indikatoren haben IMHO eben wenig zu sagen - sie haben uns auch nicht vor der Krise gewarnt (natürlich konnte man das Platzen der Blase vorhersehen, das konnte ich auch, sogar schon bei der .com Blase, aber verdient damit hat man halt nur, wenn man den genauen Moment erwischt hat (damit habe ich mich dann schon eher schwer getan). Ich habe wenige Bücher über Trading gelesen, aber ich mache selber Trading. Oh, ich auch ;) Zitieren
Danix Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 natürlich konnte man das Platzen der Blase vorhersehen, das konnte ich auch, sogar schon bei der .com Blase, aber verdient damit hat man halt nur, wenn man den genauen Moment erwischt hat (damit habe ich mich dann schon eher schwer getan). So ging es mir auch. Es ist natürlich schwer ein Platzen genau zum richtigen Zeitpunkt vorauszusehen, denn die Marktplayer können noch jahrelang ihren Vorstellungen nachhängen und weiterkaufen. Aber schon allein wenn du siehst, dass es langsam eng wird, kann man einen geordneten Rückzug machen, und sein Geld in die gegenteiligen Vehikel stecken, es muss nicht mal "short" sein: Weg von Aktien hin zu Anleihen oder zu Gold - im Moment wird ja gerade das Gegenteil gemacht. Schon dass du bei einer Hype nicht mehr mitmachst ist ja schon eine lohnende Investition. Dani Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Leute die Anleihen kaufen vom Staat Spanien und Italien zu 5kommairgendwas sind sicher keine Zocker.Das wurde nun hinglänglich bewiesen, dass sie genau das sind. Jeder dieser Schläulinge meinte, dass genau er dann der letzte sei, der das sinkende Schiff noch mit grossem Reibach wird verlassen können. Denen, die per Insider Tips vorletzte Woche ihre Kohlen aus den zypriotischen Banken abgezügelt haben, ist genau dieses "Kunststück" gelungen. Manchmals funktioniert es ja sogar noch, wenn eigentlich bereits alles am Arsch ist. Gewisse Hedgefonds haben ja darauf gewettet, dass Griechenland doch noch wenigstens zum Teil irgendwie gerettet wird und haben Staatspapiere zu weniger als 20% des Nennwertes gekauft. Der Dragi hat ihnen den Mist dann am Schluss mit geborgten Steuergeldern abgenommen. Andere Hedgefonds, die den Schuldenschnitt in Argentinien nicht mitgetragen haben, versuchen heute noch das Geld per Gerichtsenscheide einzufordern. Die Chancen, dass das klappt und der Argentinische Staat deswegen ein 2. mal Konkurs geht, stehen durchaus nicht schlecht. Genau wegen solchen Machenschaften ist die Retterei in der EU des Teufels. Bezahlen tun sie mit ihren Steuergeldern immer nur die kleinen. Ein weiterer Grund, dass der Euro weg muss. Hans Zitieren
sirdir Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 So ging es mir auch. Es ist natürlich schwer ein Platzen genau zum richtigen Zeitpunkt vorauszusehen, denn die Marktplayer können noch jahrelang ihren Vorstellungen nachhängen und weiterkaufen. Aber schon allein wenn du siehst, dass es langsam eng wird, kann man einen geordneten Rückzug machen, und sein Geld in die gegenteiligen Vehikel stecken, es muss nicht mal "short" sein: Weg von Aktien hin zu Anleihen oder zu Gold - im Moment wird ja gerade das Gegenteil gemacht. Schon dass du bei einer Hype nicht mehr mitmachst ist ja schon eine lohnende Investition. Schon richtig, aber genau kurz bevor es geknallt hat wurde am Meisten verdient. Wer zu früh ausgestiegen ist hat zwar nicht verloren, aber auch nicht so viel gewonnen. Mit Hans' Analyse gehe ich soweit einig, nur dass es 'nur die Kleinen' sind die bezahlen, das seh ich nicht so. Auch die 'Grossen' zahlen Steuern. Zitieren
Danix Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Das wurde nun hinglänglich bewiesen, dass sie genau das sind. Jeder dieser Schläulinge meinte, dass genau er dann der letzte sei, der das sinkende Schiff noch mit grossem Reibach wird verlassen können. Diese gab es sicher auch. Aber dafür haben sie dann einfach das Risiko, alles zu verlieren. Wenn deine Theorie stimmen würde, dann müssten ja schon ziemlich viele Banken, Versicherungen und Pensionskassen vom Staate gerettet worden sein. Wieso geht es unseren Versicherungen denn so gut? Wieso ist noch keine Pensionskasse pleite gegangen? Natürlich besteht der "Moral Hazard", dass man zu viel spekuliert, weil man eh weiss, dass man gerettet wird. Deshalb wird ja immer wieder die eine oder andere Bank (Lehmann Brothers, Laiki) gegroundet, damit das eben ein bisschen weniger passiert. Da wird sich der eine oder andere doch noch überlegen, ob er wirklich sein Geld da investieren will. Ich stelle dir die Frage: Wie möchtest du es denn lösen? Wenn es keinen freien Markt mehr gibt für Schulden, wer bringt dann das Geld? Ich habe lieber ein bisschen Spekulation denn Staatswirtschaft. Denn letzteres funktioniert sicher nicht. Siehe Minder-Initiative-Thread. Zum Glück gibt es noch Leute, die bewusst gewisse Risiken mit ihrem eigenen Geld eingehen. Denn ohne sie würde gar nichts mehr laufen in der Wirtschaft. Dani Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Mit Hans' Analyse gehe ich soweit einig, nur dass es 'nur die Kleinen' sind die bezahlen, das seh ich nicht so. Auch die 'Grossen' zahlen Steuern.Klar, nur tut's denen nicht so weh. Zum Glück gibt es noch Leute, die bewusst gewisse Risiken mit ihrem eigenen Geld eingehen. Ok. soll jeder dürfen. Aber bitte nur mit dem eigenen. Ich frage mich nun aber bei den Banken in Zypern, ob 1. der kleine Mann wirklich gemerkt hat, dass da was nicht stimmen kann? Wurde ihm anders vorgegaukelt? 2. der KMU Unternehmer in Zypern wirklich gute alternative und sichere Banken zur Verfügung hatte? ... Ich habe mal die Liste der dort operierendne Banken nachgesehen. Keiner hätte ich persönlich was gegeben. Offensichtlich versagt sowohl bei den Banken und als auch bei den Staaten bezüglich Risikoanalyse das System komplett. Auch Ratingagenturen scheinen da nichts zu nützen. Daher ist eine Europäische Bankenaufsicht für erstere nicht so abwegig. Für letztere gibts bisher noch keine wirklich akzeptierte Vorschläge. Pervers ist einfach, dass die Politiker immer behaupten, die Rating Agenturen würden nicht die Risiken abbilden, sondern seien im Gegenteil jene, die das Vertrauen in die kreditwürdigkeit der Staaten untergraben. Hans Zitieren
sirdir Geschrieben 26. März 2013 Geschrieben 26. März 2013 Klar, nur tut's denen nicht so weh. Das stimmt so auch nicht immer, zwischen Reich und Pleite liegt manchmal auch nicht so viel. Und die Progression wurde ja auch nicht zur Freude der Grossen erfunden. Und sagen wir's mal so, am Ende landet das Geld eh meist beim Staat... @Danix was man tun sollte weiss ich auch nicht. Irgendwie müsste sich jeder soweit einschränken, dass er sich nicht überschuldet. Was dem 'kleinen Mann' vorgeschrieben wird, sollte auch für Banken und für Staaten gelten. Und dann sollte eben nicht versucht werden Traktor und Lamborghini (ja ich weiss, die haben auch Traktoren gebaut) auf der gleichen Strecke fahren zu lassen. Der Süden tickt anders und man hätte ihn auch anders ticken lassen sollen. Zitieren
Chipart Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 2. der KMU Unternehmer in Zypern wirklich gute alternative und sichere Banken zur Verfügung hatte? Nicht in Zypern und nicht anderswo! Es gibt keine sichere Bank... Das Geschäftsmodell einer Bank ist, dass ich der Bank Geld leihe und sie es an Dich weiter verleiht. So einfach ist das - und dennoch haben viele Menschen leider den Unsinn im Kopf, ein Konto sei so etwas wie ein Schuhkarton, in den die Bank Dein Geld reinlegt und wenn Du es haben willst, es genau dort wieder rausholst. Da ich nur einer seriösen Bank mein Geld leihe, hat sie Dich natürlich gründlich geprüft und ist echt überzeugt davon, dass Du Alles Dir mögliche unternimmst, um mein Geld auch zurück zu zahlen. Trotzdem können viele Dinge passieren auf die weder Du noch ich einen Einfluss haben, dass es Dir trotz aller Anstrengungen einfach nicht möglich ist, der Bank mein Geld zurück zu geben. Und genau dieses Risiko trage ich. Immer! Wenn ich solch ein Risiko nicht tragen wollte, dann müsste ich der Bank etwas dafür bezahlen, dass sie mein Geld in einem sicheren Schuhkarton legt und ich würde keine Zinsen bekommen - denn Geld das keinem Risiko ausgesetzt werden darf ist nix wert. Genau deswegen bekomme ich auch meine Sichteinlagen Zinsen, während ich für das Schliessfach in dem genau das selbe Geld liegen kann Gebühren bezahlen muss. Ist eigentlich ganz einfach! Deswegen: Nein, es gibt keine sichere Bank! Florian Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 27. März 2013 Autor Geschrieben 27. März 2013 Deswegen: Nein, es gibt keine sichere Bank! Und Deine Alternative? Zitieren
ReneD Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Es gibt wohl keine ausser man hortet die Scheine bzw. die Goldbarren im privaten Safe oder näht sie in die Matraze. Ab einem bestimmten Vermögen würde man aber relativ hart liegen :005: Gruss, René Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Aber Markus, das machen doch fast alle Jungen heutzutage. Drum läuft ja auch unser Binnenkonsum so flott.:008: Gruss Walti Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Schweiz, Art.*26 Eigentumsgarantie, Stand 2012, Grundrechte 1*Das Eigentum ist gewährleistet. 2*Enteignungen und Eigentumsbeschränkungen, die einer Enteignung gleichkommen, werden voll entschädigt. Deutschland Art 14*, Grundgesetz, Stand 2012 (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt. (2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen. Wenn ich also einer Bank mein Eigentum anvertraue, und die Bank zahlt es nicht auf mein Verlangen aus, dann begeht die Bank eine Straftat Quatsch also mit dem Kredit, den ich der Bank gewähre. Gruss thomas Zitieren
Danix Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Es gibt wohl keine ausser man hortet die Scheine bzw. die Goldbarren im privaten Safe oder näht sie in die Matraze. Ab einem bestimmten Vermögen würde man aber relativ hart liegen Physisch Vermögen horten zuhause ist eine äussert risikoreiche Variante des Sparens. Bei Raub und Brand ist nämlich alles futsch. Und diese Risiken sind einiges höher als dass seine Bank pleite geht (je nachdem was man für eine Bank hat). Ein Schliessfach bei der Bank ist um einiges sicherer, aber auch teurer. Lohnt sich nur mit Rohdiamanten. Sein Geld in Jungen Jahren zu verprassen ist auch keine aussichtsreiche Variante, denn dann hat man nichts mehr wenn man alt und/oder krank wird. Die weitaus beste Sparvariante ist die gleiche wie sie immer war: Risiko streuen: Verschiedene Töpfchen, diversifiziert, in der Breite und in der Höhe. Also: Nicht alles bei der gleichen Bank, nicht alles im gleichen Land, nicht alles in der gleichen Sparform. Ein Teil in Liegenschaften, wenn es sein muss auch ein bisschen edle Rohstoffe. Das Ersparte in Aktien, Festverzinsliche und in Barschaft. Je nach Risikobereitschaft aufteilen. Dazu eine sinnvolle Wahl von Versicherungen. Wach sein und Rat einholen. Damit kann einem wohl nicht allzu viel passieren. Dani Zitieren
Danix Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Wenn ich also einer Bank mein Eigentum anvertraue, und die Bank zahlt es nicht auf mein Verlangen aus, dann begeht die Bank eine Straftat Quatsch also mit dem Kredit, den ich der Bank gewähre. Und jetzt noch den Abschnitt "Konkursrecht" durchlesen... :005: Zitieren
P-Widmer Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Wenn ich also einer Bank mein Eigentum anvertraue, und die Bank zahlt es nicht auf mein Verlangen aus, dann begeht die Bank eine Straftat Quatsch also mit dem Kredit, den ich der Bank gewähre. Gruss thomas Sie zahlt es aus, so wie die Rückzahlungsmodalitäten vereinbart sind, also nicht einfach auf dein Verlangen. Kann sie nicht mehr zahlen, kriegste einen Schuldschein. Ist alles im Zivilrecht geregelt. Wie die Geschichte zeigt (Swissair, Erb etc.) ist es sehr schwierig strafrechtlich etwas gegen die Organe durchsetzen zu können. Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 27. März 2013 Geschrieben 27. März 2013 Hallo Dani und Peter Normalerweise stehen Grundrechte über Verträgen. Ist aber egal. Am besten, wie oben gepostet, lege ich mein Bares etc. unters Kopfkissen. Gruss Thomas Zitieren
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