Urs Wildermuth Geschrieben 20. März 2013 Autor Geschrieben 20. März 2013 Was Peter wohl damit sagen will ist, dass wir selber ne Lobbygruppe sind. Was so nicht ganz stimmt, da das Forum per se keine organisierte Struktur wie eine Partei oder sowas ist. Wenn schon die ILS, die aber auch völlig apolitisch ist. Was die Themen betrifft, ich bin sehr froh dass hier diese Diskussionen für einmal laufen gelassen wurden und man eine Platform hat, wo man sich austauschen kann in diesen verrückten Zeiten. Daher ist ja diese Off Topic Sektion vorhanden. Gut so. Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Was Peter wohl damit sagen will ist, dass wir selber ne Lobbygruppe sind. Was so nicht ganz stimmt, da das Forum per se keine organisierte Struktur wie eine Partei oder sowas ist. Wenn schon die ILS, die aber auch völlig apolitisch ist. Wir dürfen auch eine Interessensgruppe sein. Unangenehm und teilweise gefährlich wird es aber, wenn Interessensgruppen mit dummen öffentlichen und falschen Informationen das Volk für dumm verkaufen wollen. Was im EU Raum mit der sogenannten Euro-Rettung läuft ist schlichtweg falsch und widerspricht jedem Wissen, was auf Hochschulen gelehrt wird oder was jeder Einzelne eigentlich weiss. Gruss Thomas Zitieren
ReneD Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Klar sind wir eine Interessengruppe, das bestreitet auch niemand. Aber eine Lobbygruppe sind wir nicht, weil wir (zumindest bis jetzt) weder einen Anspruch haben, mit unserem Hobby gesellschaftspolitisch Einfluss zu nehmen, noch wurden wir dazu von außen gezwungen unsere Interessen im weitesten Sinne politisch zu verteidigen. Aber ich gebe zu, dass der Übergang von einer Interessengruppe (ohne gesellschaftspolitischen Ambitionen) zu einer Lobbygruppe (mit dezidiertem Wunsch, ihre Interessen im politischen Entscheidprozessen einzubringen) fliessend sein kann. Was die Themen betrifft, ich bin sehr froh dass hier diese Diskussionen für einmal laufen gelassen wurden und man eine Platform hat, wo man sich austauschen kann in diesen verrückten Zeiten. Daher ist ja diese Off Topic Sektion vorhanden. Gut so. Finde ich auch! Bin auch froh, dass nicht nur ich diese Zeiten als verrückt empfinde. @ Thomas Ich persönlich schätze es noch viel gefährlicher ein, wenn die Lobbyisten in den politischen Hinterzimmern, d.h. unkontrolliert von der Öffentlichkeit ihre Macht, ihren Einfluss und ihr Geld (Thema "schmieren") spielen lassen! Gruss, René Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Ich persönlich schätze es noch viel gefährlicher ein, wenn die Lobbyisten in den politischen Hinterzimmern, d.h. unkontrolliert von der Öffentlichkeit ihre Macht, ihren Einfluss und ihr Geld (Thema "schmieren") spielen lassen! Gruss, René ich stimme Dir zu. Gruss Thomas Zitieren
sheckley666 Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Du machst dir zu Recht Sorgen. Jedem Schuldner, sei es nun Griechenland, Zypern oder auch der EU stehen jedoch Gläubiger gegenüber. Vielleicht entpuppt sich der tatsächlich irgendwann mal als "weisser Phoshor". Sprich, er macht seine legitimen Ansprüche ultimativ geltend, je nachdem wer es auch sei, kann diese Schuldenwirtschaft "irgendwann" mal bös ins Auge gehen. Hallo, diese Gläubiger sind im Wesentlichen die Bürger Europas mit ihren Sparguthaben, Lebensversicherungen und sonstigen Altersvorsorgen (inkl. staatlichen und betrieblichen) Bei diesen Gläubigern wird in den nächsten Jahren die Illusion platzen, mit 60 + x Jahren in Rente gehen zu können. Viele von ihnen werden arbeiten müssen, bis sie ins Grab kippen - und zwar obwohl sie privat vorgesorgt haben! Ich wüsste nicht, wemgegenüber diese Bürger ihre Ansprüche geltend machen werden können, wenn sie erst einmal alt sind. Die dann junge Generation kann diese Ansprüche nicht einlösen, und sie wird auch die Legitimität dieser Ansprüche bestreiten; schliesslich hat sich meine Generation (ich bin knapp fünfzig) diese Ansprüche selbst zugestanden. Das ist die wahre Bedeutung dieser ganzen Schuldenkrise. Grüsse, Frank Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Auch der Irakkrieg war eindeutig ein Krieg einer amerikansichen / angelsächsischen Interessengruppe. Entsprechend wurde ja auch gelogen und erfunden. Das dachte ich am Anfang auch. Aber so einfach ist es eben nicht, wenn man die Geschichte rückblickend analysiert. Offensichtlich haben die Amerikaner als Nation im Endeffekt nur einen grossen finanziellen, menschlichen und moralischen Schaden davongetragen. Das war durchaus absehbar und wurde dennoch damals von all den gescheiten Leuten, die es sicher auch in den USA und UK gibt, nicht wahrgenommen. Es bleiben einige geistig minderbemittelte, in tiefstem Herzen verbrecherische Politiker, die das ganze ausgelöst haben..... Und vielleicht, um Dir nicht ganz Unrecht zu geben, ein paar damals noch Schmalspurfirmen wie Halliburton. Hans Zitieren
Schwabe Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Um mal die Kurve wieder zur Fliegerei zu kriegen. Die Luxus GA profitiert von der Zypern-Bank-Kriese http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/zypern-privatjets-fliegen-besonders-oft-nach-russland-a-889760.html Und solange Putin und sein Lakai toben, haben unsere Finanzminister alles richtig gemacht. Zitieren
ReneD Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Hans, wir sind wahrscheinlich in unserer Analyse gar nicht so weit voneinander entfernt! Mit Interessengruppen meine ich nicht ausschließlich diejenigen, die nur die finanziellen Gesichtspunkte ins Feld führen. Ich fasse das schon weiter, d.h. Interessengruppen können auch rein ideologisch und ohne jegliches Kaptitalinteresse agitieren. Wenn Ideologie UND Kapital sich verbünden, dann wird es wirklich gefährlich - und teuer! Der Irakkrieg hat scheinbar 1,8 Billionen Dollar verbraten. Gruss, René Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 20. März 2013 Geschrieben 20. März 2013 Nun verstehe ich endlich, warum die einfachen Bürger am liebsten Natur- und Tierfilme am Fernsehen angucken....da hat alles noch seine Ordnung, und Mass und Ziel...das kann sogar ein Nichtakademiker noch überschauen. Was da aber für seltsame Polittiere ihre Nummer abziehen und das zu vertretende Volk mit heissen Nadeln piesacken, geht unter keine Gattung- jedenfalls keine bekannte und archivierte. Man sollte diesen neuen Tieren mal zeigen, wo der Frosch die Locken hat und ein richtiges Fass anstechen, statt bei Mineralwasser- Orgien bis spät in die Nacht, abgehobenen Nonsens Europaweit zu verbreiten. Vermutlich schlafen deren Frauen zu dem Zeitpunkt bereits und haben kurz vor dem Einschlafen noch resümiert: "Eigentlich ist er so ein Gescheiter- er kann es einfach nicht so zeigen". Gruss Walti Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 21. März 2013 Geschrieben 21. März 2013 Walti, Du bist genial. Du hast es perfekt formuliert. Extra Danke. :008: Gruss Thomas Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 21. März 2013 Autor Geschrieben 21. März 2013 So, es tut sich was. Deadline bis Montag. Die Zyprioten haben offenbar nun einen Plan B erarbeitet, der soweit recht positiv tönt und der keine Abzocke bei den Sparkunden mehr vorsieht. Kommt das durch, wäre es ein sehr positives Signal. Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 21. März 2013 Geschrieben 21. März 2013 Oder anders rum: Dem Fuchs wurde verboten, die Hühner zu zählen. PS: dieser ist blond, trägt sommers, wie winters das kurzhaarige Sommerfell:005:. Genau genommen ist er auch so ein durchschaubarer Komiker, wie SB & Co. http://dasletzteeinhorn.files.wordpress.com/2012/02/79c1962b-f847-4fd1-9d63-02636a3c4435_82x62.jpg?w=480&h=360 Gruss Walti Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 21. März 2013 Geschrieben 21. März 2013 Kommt das durch, wäre es ein sehr positives Signal.Man erlaube mir skeptisch zu sein. Auf der Bringseite ist zu bezweifeln, ob der Einsatz der zu Hilfe genommenen Gelder aus den Pensionskassen überhaupt rechtmässig ist. Auch diese Gelder kann man nicht 2mal versprechen. Man muss sie schon zuvor den Rentner per neuem Gesetz wegnehmen. Je nach Verfassung und Recht vor Ort gibt es dabei grosse Risiken, dass das am Schluss gar nicht zu halten ist. Allen Unabwegbarkeiten zum trotz kommt die Troika und setzt nun auch noch ein völlig wahnsinniges Ultimatum bis Montag Abend. Das schon bisher kopflose Vorgehen auf dieser Seite wird also nochmals getopt. Geradezu ekelerregend aber ist, dass man die Schuld an der Situation nur auf Seiten Zyperns sehen will. Einen hohen Anteil der Finanzwirtschaft am BIP zu haben, ist nun wirklich kein Verbrechen. In Luxemburg, einem Land das derzeit munter mit den Wölfen mitheult, ist er mindestens doppelt so hoch. Fakt ist, dass aus historischen und durchaus nachvollziehbaren Gründen, die zypriotischen Banken zu hoch in Griechischen Papieren investiert waren. Doch nur der von der EU erzwungene Schuldenschnitt hat sie in den Konkurs getrieben, und das obwohl Experten vor den Folgen gewarnt haben. Jetzt werden also die Opfer von den Tätern zu den Schuldigen gemacht.... Dabei wird auch noch dauernd vom Friedenprojekt Euro gefaselt. Wie immer das hier am Schluss ausgeht, hat die EU ihren moralischen Anspruch, ein völkerverbindendes, solidarisches und friedensicherndes Projekt zu sein, ein für alle mal verloren. So geht man nicht mit seinen schutzbefohlenen und befreundeten Völker um! Hans Zitieren
Chipart Geschrieben 22. März 2013 Geschrieben 22. März 2013 Doch nur der von der EU erzwungene Schuldenschnitt hat sie in den Konkurs getrieben, und das obwohl Experten vor den Folgen gewarnt haben. Jetzt werden also die Opfer von den Tätern zu den Schuldigen gemacht.... In den Konkurs getrieben hat sie, dass Griechenland seine Schulden nicht zurueck zahlen konnte. Der Schuldenschnitt hat nur den tatsaechlichen Zustand auch buchhalterisch nachvollzogen. Gerade Du als offensichtlich erfolgreichen Unternehmer solltest das doch prima Nachvollziehen koennen: Angenommen Du hast eine Forderung gegen mich als Aktiva in Deiner Bilanz stehen, ich bin aber in der Zwiwchenzeit Insolvent. Nun wird Dein Wirtschaftspruefer doch von Dir verlangen, dass Du den Wert dieser Forderung in den Buechern korrigierst bzw. diesen ganz abschreibst. Ist nun der Wirtschaftspruefer der "Taeter" der Dich um Dein Geld gebracht hat oder bin ich das? Die "Experten" die vor solchen Folgen warnen wuerden besser daran tun, wenn sie auch mal Alternativen aufzeigen wuerden. Im aktuellen Fall sehe ich weder "Nehmen wir es halt den zukuenftigen Rentnern weg, vielleicht merkt's keiner" noch "sollen die EU-Steuerzahler halt mehr zahlen, vielleicht merkt's keiner" als eine solche Alternative an. Florian Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 22. März 2013 Autor Geschrieben 22. März 2013 Wie immer das hier am Schluss ausgeht, hat die EU ihren moralischen Anspruch, ein völkerverbindendes, solidarisches und friedensicherndes Projekt zu sein, ein für alle mal verloren. So geht man nicht mit seinen schutzbefohlenen und befreundeten Völker um! Hans, volle Zustimmung. Was die EU hier gezeigt hat ist erbärmlich und bringt den Gegnern dieser "Gemeinschaft" erneut heftigen Rückenwind. Die EU hat hier katastrophal versagt und hat dazu bewiesen, dass die Einheitswährung schlicht nicht funktioniert. Ebenso ist deutlich geworden, dass die EU heute de facto von zwei bis drei Staaten regiert und diktiert wird, alle anderen dürfen nur noch von den Seitenlinien zusehen und abwinken. Das ist in meiner Auffassung eine extrem gefährliche Entwicklung. Und wie diese Staaten mit "befreundeten" Nationen umgehen haben wir hier ja selber erfahren können. Fakt ist, dass aus historischen und durchaus nachvollziehbaren Gründen, die zypriotischen Banken zu hoch in Griechischen Papieren investiert waren. Doch nur der von der EU erzwungene Schuldenschnitt hat sie in den Konkurs getrieben, und das obwohl Experten vor den Folgen gewarnt haben. Jetzt werden also die Opfer von den Tätern zu den Schuldigen gemacht.... Dabei wird auch noch dauernd vom Friedenprojekt Euro gefaselt. Das dürfte wohl vorbei sein, ein für alle mal. Und die EU kann so nicht weiter bestehen aber vor allem der Euro nicht. Zypern wird wohl, egal wie das ausgeht, mittelfristig aus dem Euro raus. Und das ist auch richtig so, das wäre auch für Griechenland und die anderen sogenannten PIIGS (schon alleine diese grässliche Bezeichnung für diese Staaten hätte eigentlich dazu führen müssen, dass diese freiwillig den Hut nehmen) retrospektiv die bessere Lösung gewesen. Das einzig positive, was ich der Situation abgewinnen kann ist, dass die Bankkundenbeteiligung nach dieser Katastrophe wohl endgültig vom Tisch sein dürfte. Dies ist aber natürlich ein Phyrrussieg wenn man die sonstigen Konsequenzen ansieht. Zitieren
P-Widmer Geschrieben 22. März 2013 Geschrieben 22. März 2013 Wie immer das hier am Schluss ausgeht, hat die EU ihren moralischen Anspruch, ein völkerverbindendes, solidarisches und friedensicherndes Projekt zu sein, ein für alle mal verloren. So geht man nicht mit seinen schutzbefohlenen und befreundeten Völker um! Hans Das halte ich für leicht übertrieben. Wieso Zypern ein schutzbefohlenes Volk sein soll, ist schleierhaft. Die Finanzhoheit innerhalb der EU liegt immer (noch) bei den entsprechenden Staaten. Zypern hat, nebst ein paar anderen Staaten, sich nie als Einheit und Bestandteil der EU gesehen, sie wollten lediglich von der EU profitieren. Sie haben auch seit langem die Forderung der UN nach Wiedervereinigung der beiden Staaten negiert. Die Warnungen der EU, EZB und IWF endlich ihre Finanzen in Ordnung zu bringen, liefen bei der zyprischen Regierung und Parlament seit Jahren einfach ins Leere. Die Bauwirtschaft und der Immobilienhandel erlebten einen riesigen Boom und jetzt ist diese Blase am Platzen. Die zypriotischen Banken zahlten auch dem Kleinsparer einen 3x grösseren Zins als es sonst in Europa üblich ist. Auch Schweizer sind diesen Lockungen erlegen und haben Darlehen für 8% gewährt und werden nun dafür halt bluten müssen, so wie russische Oligarchen und Briten. Zypern hat sich in der Vergangenheit eher wie ein "ungezogenes Kind" gebärdet als wie ein "schutzbefohlenes Volk". Dass die EU und mit ihr auch der EZB und IWF die Hilfe katastrophal kommuniziert hat, ist unbestritten. Der IWF gerät allerdings selber immer mehr unter Beschuss von asiatischen Ländern, Südamerika und der USA, welche die Finanzhilfen an europäische Länder stikte ablehnen. Für 2/3 des Finanzbedarfes von Zypern hat die EU, EZB und IWF ihre Hilfe zugesagt. Für 1/3 müsste Zypern selber besorgt sein. Nachdem der direkte Griff in die Tasche der Kleinsparer über die Sparkontis misslungen ist, will das zypriotische Regierung und Parlament dies über die Pensionskassen indirekt probieren. Russland hat sich nun zurückgezogen aus der Finanzhilfe, das zeigt die aussichtslose Lage für eine Rettung leider klar auf. Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 22. März 2013 Geschrieben 22. März 2013 Gerade Du als offensichtlich erfolgreichen Unternehmer solltest das doch prima Nachvollziehen koennenDie EU ist kein Wirtschaftsunternehmen, sondern ein Politisches, desssen Absicht es war, zu integrieren und die Völker zu verbinden und nicht zu trennen. Der Euro war angeblich das bestgeeignete Mittel dazu. Viele habe vor dem Gegenteil gewarnt, es wurde trotzdem gemacht. Wer ist nun in der Pflicht? Hans Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 22. März 2013 Geschrieben 22. März 2013 auch mal Alternativen aufzeigen Nun, da höchst wahrscheinlich Kapitalverkehrskontrollen unumgänglich werden, dürfte neben der Aussenwirtschaftung auch die Binnenwirtschsft völlig zusammenbrechen. Ein denkbares Zenario ist die Einführung einer Parallelwährung, damit wenigsten die Zyprioten untereinander ein paar Rechnungen und Dienstleistungen bezahlen können. Ob man diese 2. Währung später wieder aufgeben kann, wird sich weisen müssen. Wenn, dann wird die Konsolidierung viele Jahre dauern. Nebst den staatlichen Verpflichtungen, Renten, Löhne usw. die mit dieser Währung zu bezahlen sein sollten, würde ich die in Frage stehenden Sparer bei den Banken sofort in Höhe der Beteiligung an dem Rettungspaket mit der neuen Währung ausstatten. Damit wäre ab Mittwoch dieses Geld breit gestreut vorhanden. Hans PS da angeblich die zypriotische Zentralbank noch über eigene Goldreserven verfügt, könnte man diese zur Sicherung der neuen Währung einsetzen, womit das Vertrauen ins neue System gestärkt würde. Zitieren
P-Widmer Geschrieben 24. März 2013 Geschrieben 24. März 2013 Offenbar hat sich die zypriotische Regierung mit der Troika auf ein Konzept zur umstrittenden Zwangsabgabe geeinigt. Bei der Bank of Cyprus werden die Guthaben mit mehr als 100'000 Euro mit einer Zwangsabgabe von 20 % belastet. Unter der Limite vom 100'000 Euro werden keine Abgaben fällig. Bei allen anderen Banken werden Guthaben von 100'000 Euro und darüber mit 4% belastet. Warum diese Unterscheidung nach Banken? Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 24. März 2013 Autor Geschrieben 24. März 2013 Die Bank of Cyprus hat die meisten ausländischen Guthaben offenbar und sitzt auch am meisten auf den Griechenanleihen, ist also am meisten betroffen und faktisch insolvent. Die anderen beiden sind weniger betroffen. So zumindest wurde es gestern immer wieder gesagt. Ein interessanter Artikel hierzu: The Telegraph: Cyprus Dreams left in tatters (Zypern Träume in Trümmern) engl. Der Artikel berichtet von Engländern, die ihre Pension in Zypern verbringen und bringt dazu einige Hintergründe zur Krise. Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 24. März 2013 Geschrieben 24. März 2013 Sonntag Abend: Scheinbar ist es immer noch möglich, Geld aus Zypern abzuziehen. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/zypern/entscheidung-in-nikosia-auffaellig-hohe-geldabfluesse-aus-zypern-12126658.html Damit wird sich auch die Summe erhöhen, die zur Rekapitalisierung der Banken notwendig wäre. Wenn das nicht sofort zu stoppen ist, haben wir das sprichwörtlich Fass ohne Boden. Wird die EZB so blauäugig sein, weiter ihre Euros dort hineinzuschütten? Hans Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 24. März 2013 Autor Geschrieben 24. März 2013 Wie ist das denn möglich? Entweder die Banken sind zu oder nicht? Es fragt sich echt, was da abgeht. Wenn die EZB stoppt, ist Zypern sofort und endgültig pleite und auch aus dem Euro raus. Mittelfristig wäre das für Zypern eh besser, nur das ganze Land kollabieren zu lassen wäre fatal, denn dann folgen Italien, Griechenland und Spanien umgehend nach. Zitieren
Tigerfan Geschrieben 24. März 2013 Geschrieben 24. März 2013 Ein interessanter Artikel, der scheinbar in der BaZ erschienen ist. Langsam hat die Finanzkrise, die zu einer politischen Krise geworden ist, auch Auswirkungen auf die sicherheitspolitische Lage Europas. Welche langfristigen Auswirkungen das ganze haben wird, ist schwierig abzuschätzen. Ein paar Zitate davon... Vor wenigen Tagen hiess es, die staatliche Teil-Enteignung der zypriotischen Bankkunden sei einmalig. Doch wir wissen längst: Alles was in der Politik einmalig ist, wird früher oder später zum Standard. Es wird Nachahmer geben. Europas Bürger müssen nun um ihr Geld fürchten. Schwerer wiegt aber der enorme Vertrauensverlust, den die EU mit ihrem Enteignungsversuch ausgelöst hat. Und wer traut der EU heute noch die Lösung der Krise zu, wo sie doch erneut bewiesen hat, dass sie nicht in der Lage ist, die Konsequenzen ihres Tuns richtig abzuschätzen? Die EU hat den Boden für neue zwischenstaatliche Konflikte gelegt, weil sie im Grunde genommen den dubiosen Finanzplatz Zypern *zerstören wollte. Konflikte entstehen schneller als man denkt, und es wäre kein abwegiger Verlauf, wenn ausgerechnet jene Romantiker, die eine EU wollten, um nach dem zweiten Weltkrieg den Frieden in Europa für immer zu sichern, mit genau dieser EU einen ernsthaften europäischen Konflikt entfesselten. Historiker werden eines Tages den Versuch der willkürlichen staatlichen Teil-Enteignung im Jahre 2013 als Dammbruch in der europäischen Finanzmarktgeschichte bezeichnen. Von da an glaubte kein Europäer mehr an Rechts*sicherheit, Staatsgarantien, sichere Renten und den Schutz des Privat*eigentums. Von da an war Europa eine Bananen*union, und Staat und *Finanzplatz hatten jegliches Vertrauen verloren. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 25. März 2013 Autor Geschrieben 25. März 2013 Sehr guter Artikel und passt auch gut zu dem, was jetzt die neue "Lösung" ist. Man klammert jetzt mal die unter 100'000 € Guthaben aus, da man festgestellt hat, dass es nach EU Recht noch illegaler wäre und vor allem eine Massenpanik auslösen würde. Nun gut, insofern ein Zeichen, dass die EU (noch) nicht bereit ist, auch das in Kauf zu nehmen und ein indirektes Eingeständnis, dass man sich vor einer Woche verschätzt hat. Die restlichen Guthaben jedoch sind eingefrohren und damit so gut wie weg. Man spricht jetzt von 30%, den die Einleger verlieren werden oder mehr. Diese Einleger sind, wenn man das aus den Nachrichten herausfiltert, erst mal Zyprioten selber, die die Frechheit besitzen a) über 100k zu besitzen und b) diese auch bei einer inländischen Bank haben anstatt sich schon lange abgesetzt zu haben. Dazu kommt eine Massenarbeitslosigkeit, die den Zyprioten nun droht. Erstens verlieren durch die Abwicklung der People's Bank mal schon einige tausend ihren Job und zweitens muss ja nach Willen der EU Zypern seinen Bankensektor um mehr als die Hälfte zurückfahren. Das dürfte wohl nochmals einige tausend Leute den Job kosten. Dazu wird wohl ein heftiger Einbruch in der Tourismusindustrie kommen, denn man kann wohl kaum davon ausgehen, dass sich viele EU Touristen (ausser Briten) in den nächsten Monaten nach Zypern trauen.... Dann viele Immigranten, meist Briten, die dort leben. Diese jedoch sind durch den Britischen Staat geschützt, der seine Bürger für den Verlust entschädigen will, einmal mehr ein britischer Schlag ins Gesicht der Troika und ein weiteres Signal, dass auf der Insel mehr und mehr Leute die EU nur noch mit Abscheu betrachten. Grossbritannien handelt hier sehr überlegt und auch im Hinblick darauf, dass sehr viele Leute jetzt fieberhaft für einen sicheren Ort für ihr Geld suchen! Die Message ist klar: Wir, GB, machen da nicht mit. Das wird teuer für die Briten, aber eine gute Investition. Und dann die Russen. Die werden offensichtlich am meisten gemolken, unter hämischem Blick ihres Präsidenten, der sich nun schlicht sagen kann, wärt ihr hier geblieben und hättet Eurer Geld in Russland angelegt, wär Euch das nicht passiert. Auch Russland lockt nun als Save Haven, nur wer sich darauf einlässt pokert damit, dass Putin sich am Geld der Europäer gütlich halten wird und publikums und wählerwirksam einen kleinen Teil der Zyperngeschädigten allenfalls entschädigen wird... Der Bankenrun in Zypern wird wohl auf die In der Zwischenzeit beginnen in Italien und Spanien bereits Leute, Gelder auf als sicherer beurteilte Länder zu transferieren, England gehört oben dazu, sicher dürften auch unsere Banken einen Teil abkriegen, falls sie nicht vom Bund gezwungen werden, gleich wieder den Bückling nach Brüssel zu machen. Die Sache ist noch lange nicht gegessen und wie der Autor des obigen Artikels schreibt, der Dammbruch ist eine Tatsache. Und die Frage, die sich glaube ich keiner von uns jemals wirklich stellen wollte ist nun brennender denn je: Wo ist mein Sparbatzen sicher.... Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 25. März 2013 Geschrieben 25. März 2013 Ergänzend zu Urs sei gesagt, dass die Schuldenquote des Staates Zypern mit den von der EZB jetzt eingeschossenen neuen Krediten sofort auf 140% schnellt. Rechnet man die zwangsläufige Schrumpfung der Wirtschaft der Insel noch ein, wird man weit jenseits der 160% landen. Der nächste Chrash ist schon bei den Staatsschulden programmiert. Ob die Bank of Cyprus eine Chance hat, ist ebenfalls zweifelhaft. Es hängt davon ab, was man ihr nun aufbürdet. (ELA Kredite der Laiki Bank?) Tabula rasa und völliger Neuanfang ausserhalb des Euro wäre auf lange Sicht sicher nachhaltiger. Hans Zitieren
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