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Bankkunden müssen für die Sanierung Zyperns zahlen ...


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Und die EU beklaut gerade Bankkunden. Damit hat sie wohl endgültig den Weg der Legalität verlassen.

 

NZZ: Bankkunden müssen für die Sanierung Zyperns zahlen

 

Also, man erlässt gleich mal eine Steuer. Und blockiert sie auch gleich auf den Banken, bzw hebt sie ohne Rekursmöglichkeit, Rechtsmittelbelehrung oder solche Kleinigkeiten gleich ab. Woher man wohl solche Methoden kennt? Aus einem Rechtsstaat wohl gar nicht. Eigentumsrecht? Brauchen wir nicht in der EU?

 

Wenn je eine Methode einen Bankensturm provozieren kann, dann diese. Nicht in Zypern direkt, wobei auch dort wird wohl eine Massenflucht einsetzen, aber vor allem in den anderen betroffenen Ländern. Wer wird sein Geld auf Banken lassen, aus denen sich die EU einfach bedient? Wohl keiner.

Geschrieben

Die Euro-Gruppe hat sich in der Nacht auf Samstag mit Zypern auf die Eckpunkte eines Hilfsprogramms von 10 Mrd. € geeinigt. Über eine einmalige Abgabe werden auch die Einleger bei zypriotischen Banken einen Beitrag leisten müssen.

 

Zypern ist seit einigen Jahren ein beliebter Ort für Geldwäscherei aus Russland. Mein Mitleid mit denen hält sich in Grenzen.

Geschrieben

Zypern ist seit einigen Jahren ein beliebter Ort für Geldwäscherei aus Russland. Mein Mitleid mit denen hält sich in Grenzen.

 

Aha. Möchte mal sehen, was Du denken würdest, wenn DEIN Bankkonto einfach mal um 10% flachgemacht wird, ohne Rechtsvorschlag, ohne Warnung, ohne irgendwas. Walter, es ist ein RIESENUNTERSCHIED ob man in Zypern hergegangen wäre und etwas gegen Geldwäscherei getan hätte, oder aber ob man wie hier schlicht die Eigentumsgarantie, die die Grundlage jedes Rechsstaates ist, ausser Kraft setzt und jeden, wirklich jeden Sparer und Bankkunden mal einfach so um zwischen 7-10% erleichtert! Was kommt als nächstes? Sorry, wir brauchen für die Eurorettung Deine Ersparnisse, kriegst auch nen schönen Schuldschein?

 

Nee, Walter, das Ding überspannt nun den Bogen gewaltig. Die Message ist klar: Das Europäische Bankensystem ist für Anleger und Sparer nicht mehr sicher, da Brüssel bei Bedarf einfach ganz ungeniert in DEIN Portemonnaie greift und sich bedient.

 

Dass da unten angeblich Russen Geld waschen hat damit gar nix zu tun. Es geht um die Sicherheit des Bankensystems. Und das hier könnte einen Flächenbrand auslösen, dagegen ist die Lehmann Kriese gar nix.

Geschrieben
Und die EU beklaut gerade Bankkunden. Damit hat sie wohl endgültig den Weg der Legalität verlassen.

 

NZZ: Bankkunden müssen für die Sanierung Zyperns zahlen

 

Also, man erlässt gleich mal eine Steuer. Und blockiert sie auch gleich auf den Banken, bzw hebt sie ohne Rekursmöglichkeit, Rechtsmittelbelehrung oder solche Kleinigkeiten gleich ab. Woher man wohl solche Methoden kennt? Aus einem Rechtsstaat wohl gar nicht. Eigentumsrecht? Brauchen wir nicht in der EU?

 

Wenn je eine Methode einen Bankensturm provozieren kann, dann diese. Nicht in Zypern direkt, wobei auch dort wird wohl eine Massenflucht einsetzen, aber vor allem in den anderen betroffenen Ländern. Wer wird sein Geld auf Banken lassen, aus denen sich die EU einfach bedient? Wohl keiner.

 

Wer soll denn Zypern sanieren?

In Italien, Frankreich, Spanien, etc. ist nichts zu holen. Bliebe also noch Deutschland, Oesterreich und Holland.

Was schlägst du vor?

Geschrieben

Peter,

 

das ist nicht die Frage hier. Sanieren kann man legal. Steuern einführen und erheben kann man legal, mit normalen legislativem Prozess. Nur, das hier ist was völlig anderes.

 

Es geht darum, dass hier schlicht und ergreifend bei Erlass, ohne Rechtsmittel oder normalem politischen Prozess einfach mal kurz Geld von Deinem persönlichen Konto abgebucht wird. Sowas geht nicht. Das untergräbt den Rechtsstaat in seinen absoluten Fundamenten.

 

Wenn eine Steuer beschlossen oder wie in diesem Fall aufgezwungen wird, dann muss sie über einen normalen parlamentarischen Prozess eingeführt und dann umgesetzt werden. Aber am Wochenende beschliessen und am Montag ist das Geld weg, sowas geht vielleicht in Diktaturen aber nicht in einem Rechtsstaat.

 

Sollte dieser Präzedenzfall durchgehen, dann ist das Eigentumsrecht und die Garantie des Eigentums in der gesamten EU Geschichte. Darum geht's. Dann wird einfach beschlagnahmt was der Staat gerade braucht. Kein Konto, keine Liegenschaft, nix ist mehr sicher. Und sowas wird sich hoffentlich kein Volk gefallen lassen.

 

Nein, der Zweck heiligt nicht die Mittel.

 

Daneben ist sowas eine psychologische Massenvernichtungswaffe. Ich habe den Bankensturm in BG in den 90ern erlebt! Eine solche Sache kann Europaweit einen auslösen und wenn das passiert, muss wesentlich mehr saniert werden als eine Mittelmeerinsel.

Geschrieben

Es ist doch ganz einfach, so von aussen betrachtet:

In der Schweiz hat man eine Liste gemacht. 'Was sind unsere Stärken, worin unterscheiden wir uns von der EU und vom Rest der Welt'. Diese Liste geht man nun Punkt für Punkt durch und schafft die Unterschiede ab. Wird garantiert super raus kommen für die Schweiz

Ach ja, ein paar Besonderheiten wird man sich erhalten. Abzockerinitiativen etc. Sonst kommen am Ende noch Firmen auf die Idee in die Schweiz zu gehen. Gott behüte.

 

Da lob ich mir Spanien, da ist man wenigstens ehrlich korrupt.

Geschrieben

Wenn eine Steuer beschlossen oder wie in diesem Fall aufgezwungen wird, dann muss sie über einen normalen parlamentarischen Prozess eingeführt und dann umgesetzt werden. Aber am Wochenende beschliessen und am Montag ist das Geld weg, sowas geht vielleicht in Diktaturen aber nicht in einem Rechtsstaat.

Das wird in der EU so praktiziert. Das EU Parlament und die nationalen Parlamente sind hier nicht mitspracheberechtigt. Das ist meines Erachtens ein grober Fehler, aber es läge an den jeweiligen Staaten selbst dies zu korrigieren. Grossbritannien beginnt langsam aufzumucken, die übrigen Staaten machen weiter "gute Miene zum bösen Spiel". Mal schauen, ob Deutschland mit den kommenden Wahlen etwas bewegt. Solange alles gut lief, machten alle freudig mit.

 

Sollte dieser Präzedenzfall durchgehen, dann ist das Eigentumsrecht und die Garantie des Eigentums in der gesamten EU Geschichte.

Das zeichnet sich leider ab. Aber wie schon erwähnt, die Staaten haben es in den Händen.

 

Zypern ist seit Jahrzehnten ein geteilter Staat und ist politisch und wirtschaftlich gelähmt. Mit der Griechenlandkrise haben viele reichen Griechen viel Kapital nach Zypern verschoben um es so vor dem Zugriff des griechischen Staates zu sichern. Durch diese Lähmung wurden in Zypern keinerlei Massnahmen getroffen um saubere Verhältnisse zu bekommen. Den Tourismus, als einzige Einnahmensquelle, haben sie mittlerweilen vergrault. Die Touristen wurden abgezockt, schlimmer als sich jemals Minder vorstellen könnte.

Geschrieben

Es ist natürlich nicht sehr höflich, einfach so mal eine Sondersteuer zu erheben, und das auch noch übers Wochenende. Allerdings waren die Probleme in Zypern schon eine Weile absehbar und jeder Zweifler hätte sein Geld schon lange abziehen können. Die Möglichkeit der jetzt vollzogenen Aktion wurde zudem schon mehrfach diskutiert und ist sicherlich nichts, was man als aufmerksamer Bürger nicht hätte vermuten können. Es liegt in der alleinigen Verantwortung des Besitzers von Vermögen, für seinen Besitzes zu wachen - jedermann ist frei in der Wahl des Bankinstituts, welchem er sein Erspartes anvertraut.

 

Zudem war das ganze wohl schon im Interesse der Sparer, denn die Alternative hätte im Bankrott des Staates und damit dem Zusammenbruch des Bankensektors gelegen. So wurde ein Zehntel verloren - aber der Rest ist mit Deckung des Auslands gesichert.

 

Das sagt auch ein Experte:

De facto entspricht es einer Besteuerung der Vermögen. Auf Beträge über 100'000 Euro werden 9,9 Prozent fällig, auf kleinere Summen sind 6,75 Prozent zu entrichten. Man nimmt also auf die kleineren Sparer Rücksicht; insgesamt verliert man viel weniger als wenn die Euro-Länder das zypriotische Bankensystem hätten untergehen lassen. Das macht sehr viel Sinn.
Geschrieben
Das wird in der EU so praktiziert. Das EU Parlament und die nationalen Parlamente sind hier nicht mitspracheberechtigt. Das ist meines Erachtens ein grober Fehler, aber es läge an den jeweiligen Staaten selbst dies zu korrigieren. Grossbritannien beginnt langsam aufzumucken, die übrigen Staaten machen weiter "gute Miene zum bösen Spiel". Mal schauen, ob Deutschland mit den kommenden Wahlen etwas bewegt. Solange alles gut lief, machten alle freudig mit.

 

Jup, seh ich auch so. Ich denke, diverse Staaten haben jetzt langsam genug vom Diktat aus Brüssel. Die kommende Abstimmung in GB ist hier ein Warnschuss, nur wird er in Brüssel ignoriert. Im Gegenteil, einige Brüssler Politiker sind bereits zynisch genug einen Ausstieg GB's zu begrüssen, weil dann der einzige wirklich relevante Kritiker weg ist aus der Union. Dass das Schule machen könnte, soweit denkt man gar nicht.

 

In Deutschland wird es interessant, Parallelen zu Italien drängen sich auf, wo eine Bewegung plötzlich stärkste Kraft wird. Kann in Deutschland so vermutlich nicht passieren, vor allem nach der "Piratenpleite" aber dass eine anti EU Bewegung heftig Stimmen machen könnte, dürfte die etablierten Parteien schon erschrecken.

 

Das zeichnet sich leider ab. Aber wie schon erwähnt, die Staaten haben es in den Händen.

 

Nun, selbst in Griechenland wurde sowas nicht gemacht. Nicht so jedenfalls. Diese Entwicklung ist extrem besorgniserregend. Ich denke aber, nicht die Regierungen werden was tun sondern der Punkt ist erreicht, wo die Bevölkerung aktiv wird. War in BG so vor 2 Monaten und das "nur" wegen Stromrechnungen. In Zypern wird es jetzt wohl etwas anders. Dazu, erste Kommentare sagen, Russland und andere Staaten ausserhalb der EU werden es keinesfalls schlucken, dass viele ihrer Bürger, die Geld in Zypern haben, von der EU enteignet werden, auch hier kann es heftige Reaktionen geben.

 

Was sicher passiert ist, dass solche Dinge Extremisten auf den Plan rufen, die ihre Chance sehen. Gerade Deutschland müsste sich im Klaren drüber sein was passiert, wenn "Siegermächte" einen Staat in die Enge treiben! Leider wird selten aus der Geschichte gelernt.

 

Zypern ist seit Jahrzehnten ein geteilter Staat und ist politisch und wirtschaftlich gelähmt. Mit der Griechenlandkrise haben viele reichen Griechen viel Kapital nach Zypern verschoben um es so vor dem Zugriff des griechischen Staates zu sichern. Durch diese Lähmung wurden in Zypern keinerlei Massnahmen getroffen um saubere Verhältnisse zu bekommen. Den Tourismus, als einzige Einnahmensquelle, haben sie mittlerweilen vergrault. Die Touristen wurden abgezockt, schlimmer als sich jemals Minder vorstellen könnte.

 

Ja, der Ruf ist nicht gut, ich weiss. Unter Umständen war es auch deswegen, dass die EU glaubt, damit durchzukommen. Hoffen wir mal, dass sie sich geirrt haben.

 

Die Attacke auf das Privateigentum hier könnte durchaus zu einer Zerreissprobe für die gesamte EU werden... nun haben nämlich auch andere Staaten bzw deren Bürger Angst um ihr Privatvermögen. Mit Recht. Und das kann ganz hässlich enden.

Geschrieben
Es ist natürlich nicht sehr höflich, einfach so mal eine Sondersteuer zu erheben, und das auch noch übers Wochenende. Allerdings waren die Probleme in Zypern schon eine Weile absehbar und jeder Zweifler hätte sein Geld schon lange abziehen können. Die Möglichkeit der jetzt vollzogenen Aktion wurde zudem schon mehrfach diskutiert und ist sicherlich nichts, was man als aufmerksamer Bürger nicht hätte vermuten können. Es liegt in der alleinigen Verantwortung des Besitzers von Vermögen, für seinen Besitzes zu wachen - jedermann ist frei in der Wahl des Bankinstituts, welchem er sein Erspartes anvertraut.

 

Zynismus pur, lieber Lausig. Also muss im Prinzip jeder, der auf der Strasse ausgeraubt wird selber schauen wo er bleibt. Ist ja sein Problem, dass er sich erfrecht, mit Geld rumzulaufen? Ist ja selber schuld, wenn bei ihm eingebrochen wird, schliesslich stellt die Umverteilung ja nur soziale Gerechtigkeit her? Und wenn ich sehe, wie die Vergewaltigung einer Schweizerin in Indien dargestellt wird, ist ja selber schuld, was kriecht sie in Indien rum?

 

Sind wir wirklich soweit, Lausig? In den Augen der Linken offenbar.

 

Zudem war das ganze wohl schon im Interesse der Sparer, denn die Alternative hätte im Bankrott des Staates und damit dem Zusammenbruch des Bankensektors gelegen. So wurde ein Zehntel verloren - aber der Rest ist mit Deckung des Auslands gesichert.

 

Einmal mehr: Die Abgabe selber ist, wenn auch unpopulär, nicht das Problem. Wäre sie korrekt und unter Beibehaltung der demokratischen Grundregeln eingeführt worden, ist sie schmerzhaft aber wie Du sagst, besser als ein Kollaps. Nur, diese Art der Einführung hat NICHTS mit Höflichkeit zu tun sondern ist ein diktatorischer Übergriff auf einen per se souveränen Staat bzw deren Institutionen.

 

Mal abgesehen davon: Es ist völlig umstritten welches bei solchen Staatsbankrottsituationen die bessere Wahl ist. "Rettung" mit de facto Verkauf des Landes an eine Hegemoniemacht (EU) oder die Konsequenz der Pleite akzeptieren und mit einer Währungsreform und Abwertung die Souveränität wieder herzustellen. Was extrem gefährlich ist, ist dass souveräne Staaten unter diesen Bedingungen de facto wirtschaftlich übernommen werden. Und das ist brandgefährlich.

Geschrieben
Es ist doch ganz einfach, so von aussen betrachtet:

In der Schweiz hat man eine Liste gemacht. 'Was sind unsere Stärken, worin unterscheiden wir uns von der EU und vom Rest der Welt'. Diese Liste geht man nun Punkt für Punkt durch und schafft die Unterschiede ab. Wird garantiert super raus kommen für die Schweiz

Ach ja, ein paar Besonderheiten wird man sich erhalten. Abzockerinitiativen etc. Sonst kommen am Ende noch Firmen auf die Idee in die Schweiz zu gehen. Gott behüte.

 

:p

 

Das System dahinter ist wohl klar. Der Schweiz geht es (noch) zu gut, dass sich das Volk in die EU zwängen lässt. Also tut die Politik, die de facto unisono da hin will, alles um diesen Standort zu untergraben, um die Schweiz soweit hinunterzuwirtschaften, dass man dann dem Volk die "Güte" der EU verkaufen kann und den Anschluss durchkriegt. Eigentlich ein Verrat auf Raten aber er funktioniert, seit Jahren.

 

Da lob ich mir Spanien, da ist man wenigstens ehrlich korrupt.

 

ROFL! Interessant dabei ist allerdings, das Korruption im Sozialismus meist blüht wie nirgends sonst. Wenn die EU mit ihrem ständigen Linksrutsch wirklich meint, Korruption zu bekämpfen, dann ist sie entweder naiv oder das Ganze hat auch dort System. In keinem politischen System sind Politiker so korrupt und mächtig wie im Sozialismus. Also ist es ja klar, dass viele dieser Leute ein grosses Interesse daran haben, die Volksrechte auszuschalten und die Korruption zu institutionalisieren.

Geschrieben
Zynismus pur, lieber Lausig. Also muss im Prinzip jeder, der auf der Strasse ausgeraubt wird selber schauen wo er bleibt. Ist ja sein Problem, dass er sich erfrecht, mit Geld rumzulaufen? Ist ja selber schuld, wenn bei ihm eingebrochen wird, schliesslich stellt die Umverteilung ja nur soziale Gerechtigkeit her? Und wenn ich sehe, wie die Vergewaltigung einer Schweizerin in Indien dargestellt wird, ist ja selber schuld, was kriecht sie in Indien rum?

 

Sind wir wirklich soweit, Lausig? In den Augen der Linken offenbar.

Raub ist laut Gesetz strafbar, Vergewaltigung ebenfalls. Steuern erheben ist natürlich nicht illegal - das ist der juristische Unterschied und nicht das, was ich sagen wollte.

 

Was ich meinte, ist, dass ein Sparer selber entscheidet, wo er sein Geld deponiert. Unter dem Kopfkissen, bei der einen oder der anderen Bank. Fakt ist, dass er der Geld-Deponie vertrauen muss. Unter dem Kopfkissen vertraut er auf seine eigenen Fähigkeiten, bei Banken darauf, dass sie solide sind und nach bestem Wissen und Gewissen auf sein Geld aufpassen. Den Zypriotischen Banken hätte offenbar nicht getraut werden sollen - das war ja auch schon länger absehbar. Diejenigen, die beispielsweise bei Lehmann investiert hatten, verloren auch ihr Geld. Der Punkt ist, dass das Risiko einer Bankenpleite unter anderem von den Einlegern getragen wird, womit klar ist, dass eine Beteiligung jener Einleger an der Rettung ihrer Bank (und damit ihrem Ersparten) legitim ist.

 

Einmal mehr: Die Abgabe selber ist, wenn auch unpopulär, nicht das Problem. Wäre sie korrekt und unter Beibehaltung der demokratischen Grundregeln eingeführt worden, ist sie schmerzhaft aber wie Du sagst, besser als ein Kollaps. Nur, diese Art der Einführung hat NICHTS mit Höflichkeit zu tun sondern ist ein diktatorischer Übergriff auf einen per se souveränen Staat bzw deren Institutionen.

 

Mal abgesehen davon: Es ist völlig umstritten welches bei solchen Staatsbankrottsituationen die bessere Wahl ist. "Rettung" mit de facto Verkauf des Landes an eine Hegemoniemacht (EU) oder die Konsequenz der Pleite akzeptieren und mit einer Währungsreform und Abwertung die Souveränität wieder herzustellen. Was extrem gefährlich ist, ist dass souveräne Staaten unter diesen Bedingungen de facto wirtschaftlich übernommen werden. Und das ist brandgefährlich.

 

Das Ziel der Zypern-Rettung ist, dass der Staat und seine Banken nicht kollabieren. Was bei schön langsamem normalen Verfahren geschehen wäre ist wohl klar: Bank-Run, sämtliche Banken in wenigen Tagen kollabiert; Ziel verfehlt. Also musste ein Bank-Run verhindert werden, was nach alt-bewährter Methode nun geschehen ist: Roosevelt hatte in den 30ern alle Banken über Nacht zwangsschliessen lassen, um eben jenen Bank-Run zu verhindern (hat prächtig funktioniert). Bei langsamem verfahren hätten zudem nur die schnellsten ihre Gelder vollumfänglich sichern können, alle anderen wären ohne jeden Cent ausgegangen. Mit der gewählten Lösung wurden aber alle gleichsam beteiligt; es wäre demnach sogar Unrecht geschehen, wäre alles normal abgelaufen!

 

Zudem hat niemand die demokratisch gewählten Zypriotischen Volksvertreter (Politiker) dazu genötigt, die sogenannte Hilfe anzunehmen. Es ist wohl legitim, dass der Kreditgeber EU Bedingungen für seine Gelder stellt. Davon war offensichtlich nun eine, dass die Einleger zu beteiligen seien - und die Volksvertreter willigten ein. Alles demokratisch und rechtsstaatlich also.

 

Du hast natürlich recht damit, dass es fraglich ist, ob der Staatsbankrott nicht besser wäre. Island ging ja den Weg der quasi-Insolvenz; was jenen bis heute meines Wissens nicht all zu schlecht bekommen ist... Für die Entscheidung gegen die Insolvenz und für die Knebelkredite müssen die Zypriotischen Politiker gerade stehen - die EU hat sie sicherlich nicht dazu gezwungen!

Geschrieben
:p

 

Das System dahinter ist wohl klar. Der Schweiz geht es (noch) zu gut, dass sich das Volk in die EU zwängen lässt. Also tut die Politik, die de facto unisono da hin will, alles um diesen Standort zu untergraben, um die Schweiz soweit hinunterzuwirtschaften, dass man dann dem Volk die "Güte" der EU verkaufen kann und den Anschluss durchkriegt. Eigentlich ein Verrat auf Raten aber er funktioniert, seit Jahren.

Ich glaube die Linke ist da viel weniger 'durchtrieben' und meint wirklich, man müsse alles in vorauseilendem Gehorsam aufgeben, was den Rest der Welt stören 'könnte'. Ausserdem passt halt so manche Tugend der Schweiz nicht in's Weltbild...

 

ROFL! Interessant dabei ist allerdings, das Korruption im Sozialismus meist blüht wie nirgends sonst. Wenn die EU mit ihrem ständigen Linksrutsch wirklich meint, Korruption zu bekämpfen, dann ist sie entweder naiv oder das Ganze hat auch dort System. In keinem politischen System sind Politiker so korrupt und mächtig wie im Sozialismus. Also ist es ja klar, dass viele dieser Leute ein grosses Interesse daran haben, die Volksrechte auszuschalten und die Korruption zu institutionalisieren.

 

Wie stand's heute so schön in 20 Minuten bez. unrechtmässigen Räumungen in Spanien: Ob links, ob rechts, keine Regierung hat was dagegen getan. So gibt's hier vieeele Dinge, die ganz klar EU Recht wiedersprechen - interessiert nur keinen. Bei manchen Dingen wurde schon gedroht Gelder einzufrieren. Spanien hat's nicht gejuckt und die Gelder fliessen trotzdem. In der Hundeerziehung würde man sagen: Supergau.

So ist es auch mit der Korruption, die blüht, egal ob nun links oder rechts dran ist. Gut, immerhin sollen wohl Bussen demnächst beim Polizisten nur noch mit Kreditkarte bezahlt werden dürfen. Woher das wohl kommt? Bei der Busse die ich mal gekriegt habe gab's 50% Barzahlungsrabatt und von anderen habe ich schon dasselbe gehört. Ich hab zwar auch ne Quittung gekriegt, aber was heisst das schon...

Ich hab noch ne andere lustige Story, aber die erzähl ich lieber erst wenn's über die Bühne gegangen ist :) ...

Sagen wir mal so, wenn wir an manchen Stellen früher schon gewusst hätten wo man schmieren muss und wie, hätten wir uns wohl viel, viel Ärger erspart.

Gast Hans Fuchs
Geschrieben

Flurin

 

Entschuldige, aber wenn ich dein letztes Posting lese, muss ich fast kotzen. Die armen Kleinsparer in Zypern hatten keine Chance ihr Geld zu retten.

 

Hier also ein Zitat des neuen Papstes von heute." Non ti dimenticare dei proveri!

 

Zuerst denken, dann denken, dann denken und am Schluss zur Demut zurückehren.

 

Hans

Geschrieben
Flurin

 

Entschuldige, aber wenn ich dein letztes Posting lese, muss ich fast kotzen. Die armen Kleinsparer in Zypern hatten keine Chance ihr Geld zu retten.

 

Hier also ein Zitat des neuen Papstes von heute." Non ti dimenticare dei proveri!

 

Zuerst denken, dann denken, dann denken und am Schluss zur Demut zurückehren.

 

Hans

 

Sorry für die Unannehmlichkeiten.

Ich kann das aber trotzdem nicht so stehen lassen: Nach kurzer Suche bei Google habe ich einen Artikel vom Spiegel gefunden, der im Juni 2012 festhielt, dass

Auch Zypern muss von den Euro-Partnern gerettet werden. Das hoch verschuldete Land hat ein Hilfsgesuch an den Euro-Rettungsschirm gestellt. Zuvor hatte die Rating-Agentur Fitch Zyperns Bonität wegen des maroden Bankensystems auf Ramschniveau herabgestuft.

 

Bei jedem Sparer sollten da doch die Alarmglocken läuten! Wenn die Schweiz nur schon in der Situation Spaniens wäre, würde ich mein Erspartes an einen anderen Ort verfrachten. Ein Bank-Run ist etwas allgemein bekanntes und im Kontext der Eurokrise vielfach diskutiertes. Es kann den Sparern sicherlich zugemutet werden, sich bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten des eigenen Landes zu informieren?

Geschrieben

Bei jedem Sparer sollten da doch die Alarmglocken läuten! Wenn die Schweiz nur schon in der Situation Spaniens wäre, würde ich mein Erspartes an einen anderen Ort verfrachten. Ein Bank-Run ist etwas allgemein bekanntes und im Kontext der Eurokrise vielfach diskutiertes. Es kann den Sparern sicherlich zugemutet werden, sich bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten des eigenen Landes zu informieren?

 

Ach, echt? Es reicht nun also nicht mehr dafür zu sorgen, dass man nicht mehr als den garantierten Betrag auf der Bank hat, man muss nun auch jeden staatlich befohlenen Raum vorhersehen?

 

Wohin dann mit dem Geld? Und wie handhabst du das so, zahlst du deine Handyrechnung dann aus Singapur?

Ich wollte kürzlich 1000€ nach Monaco überweisen, ich hab das ob der Spesen von 60€ dann gelassen... Die wären übrigens auch bei 5€ genau so 60€ gewesen...

Geschrieben
Ach, echt? Es reicht nun also nicht mehr dafür zu sorgen, dass man nicht mehr als den garantierten Betrag auf der Bank hat, man muss nun auch jeden staatlich befohlenen Raum vorhersehen?

 

Wohin dann mit dem Geld? Und wie handhabst du das so, zahlst du deine Handyrechnung dann aus Singapur?

Ich wollte kürzlich 1000€ nach Monaco überweisen, ich hab das ob der Spesen von 60€ dann gelassen... Die wären übrigens auch bei 5€ genau so 60€ gewesen...

 

Schau, ich habe nie behauptet das das eine saubere Sache ist. Schlussendlich ist es aber egal, ob das jetzt durchgeführte ordnungsgemäss ist. Zählend ist der Vergleich:

a) Kein Bail-Out; Unkontrollierter Staatsbankrott mit totalem Zusammenbruch des Bankensystems Zypern und massiver Einbruch der Wirtschaft. Einleger bekommen ihre max. 100'000 €.

b) Bail-out; kein Staatsbankrott, die Banken stehen weiterhin, es werden alle gleichermassen mit ca. 10% ihrer Einlagen beteiligt. Die Wirtschaft entwickelt sich normal weiter.

 

Vorherzusehen ist natürlich nichts. Aber sich Sorgen machen, dass die vertraute Bank nicht mehr so sicher sein könnte, scheint mir realistisch. Denn die Notkredite waren ja nur nötig, da die Banken nicht mehr sicher waren. Jene, die genau das befürchtet hatten sind nun fein raus.

 

 

Ich dachte, es ist üblich, mindestens zwei Konten, Spar- und Konsumkonto, zu führen? Demnach kann das Sparkonto durchaus verlagert werden, da die Handyrechnung sicherlich vom Konsumkonto bezahlt wird. Angenommen wir hätten in der Schweiz spanische Zustände; ich würde wohl eine Beratung mit einer deutschen oder niederländischen Bank mit Staatsgarantie (Too Big to Fail) vereinbaren, wie mein Erspartes am besten ins Ausland käme.

Geschrieben

Flurin,

 

Dein offensichtlich nicht vorhandener Sachverstand betreffend Bankenwesen sollte Anlass zu Schweigsamkeit sein. Der Verlust des Vertrauens in die Banken zieht vernichtende Folgen für eine Volkswirtschaft nach sich. Es ist garantiert gefährlich, wenn die Leute bei den kleinsten Anzeichen einer Krise damit beginnen, Kapital aus dem Land zu schaffen.

 

Deine kaprizierte Meinung ist vollumfänglich und entschieden abzulehnen.

 

Gruss

Raphael

Geschrieben

Hallo Urs und alle anderen,

 

vorweg ich bin keineswegs ein großer Freund der EU Idee, die nationalen Parlamente abzuschaffen und die Vereinigten Staaten von Europa zu schaffen. Dennoch schließe ich mich in dieser Sache dem Statement von Walter an:

 

Mein Mitleid mit denen hält sich in Grenzen.
[/b]

 

, denn:

 

Und die EU beklaut gerade Bankkunden.

 

Das tut sie keineswegs. Sie holt sich nur das Geld, dass eigentlich der Staat kassieren müsste es aber nicht tut.

 

Aha. Möchte mal sehen, was Du denken würdest, wenn DEIN Bankkonto einfach mal um 10% flachgemacht wird, ohne Rechtsvorschlag, ohne Warnung, ohne irgendwas.

 

Es klingt fast unglaublich, aber in Deutschland, Frankreich und etlichen anderen Ländern (ich würde fast verwetten in der Schweiz genauso) ist das total normal ;) Nennt sich Steuer. Und 10% sind ja fast paradiesische Zustände, bedenkt man dass in Deutschland alleine 19% Mehrwertsteuer gezahlt werden müssen, der Staat zusätzlich sämtliche Sozialleistungen versteuert. Fast überall holt sich der Staat Geld. In den Südländern funktioniert das leider nicht so gut, marode Kontrollsysteme und nicht ganz dumme Bürger, die ihr Kapital im Ausland verstecken und es dem Staat vorenthalten. Da der Staat selbst aber auch keine ernsthafte Mühe zeigt das zu ändern, greift die EU somit direkt ein und holt sich das Geld. Wenn Betrüger Betrüger betrügen....

 

Nee, Walter, das Ding überspannt nun den Bogen gewaltig. Die Message ist klar: Das Europäische Bankensystem ist für Anleger und Sparer nicht mehr sicher, da Brüssel bei Bedarf einfach ganz ungeniert in DEIN Portemonnaie greift und sich bedient.

 

 

Eben nicht. Es ist ja nicht so, als ob die EU einfach hergeht und sich das Geld holt. Nein, dies ist Teil der Auflagen für die Finanzhilfe. Wenn Zypern das nicht möchte, dürfen sie auch keine Finanzhilfe beanspruchen. Dass das eigene Vermögen (oder Unvermögen) von Dritten verwaltet wird ist Standard in jedem Insolvenzverfahren, und nichts anderes sind diese Finanzpakete seitens der EU. Das die Länder überhaupt in diese Lage geraten, zeigt doch, dass grundsätzlich etwas nicht stimmt. Beispiel Griechenland: Hier hat man es im Guten versucht. Das Land hat Auflagen bekommen, wurde aber anfangs nie diktiert (wie die Presse immer so schön geschrieben hat). Es hat sich ziemlich schnell gezeigt, dass die Änderungsvorschläge seitens Politik nur heiße Luft waren- passiert ist nicht wirklich was und wenn immer zu verzögert. Es wurde trotzdem immer weiter Geld reingepumpt. Da die EU (und die Mitgliederstaaten respektive die Geberländer) nicht dumm sind, ändert man die Strategie: Man verknüpft die Finanzhilfe mit der Forderung, das Geld da zu holen, wo es ist! Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass Länder wie Griechenland, Italien oder auch Zypern keine armen Länder sind (Italien hat die drittgrößte (?) Volkswirtschaft der EU), nur die Bewohner der Länder verstehen es geschickt das Geld vor dem Fiskus zu verstecken.

 

Es sind wohl auch nicht pauschal 10% Abgaben, im Radio kam gestern ein Beispiel: Wer 10.000 € auf dem Konto hat, muss 650 € zahlen. Wenn ich mal eben rechne, ich würde hierzulande 10.000 € brutto verdienen und sehe was dabei netto rauskommen würde, dann würde ich aber gaaaaanz schnell freiwillig 650 € abdrücken, wenn der Rest dafür nicht angetastet wird.

 

Peter,

 

das ist nicht die Frage hier. Sanieren kann man legal. Steuern einführen und erheben kann man legal, mit normalen legislativem Prozess.

 

Folgende Situation: Auf dem Papier stehen x % Steuern, der Staat nimmt aber 0,garnix € ein, weil der Bürger kein Geld hat oder es zumindest vorgibt. Eventuell aber auch schlicht einfach gar nicht gezahlt hat und der Staat keine Lust hat das zu kontrollieren, wäre ja Arbeit...

 

 

Wenn eine Steuer beschlossen oder wie in diesem Fall aufgezwungen wird, dann muss sie über einen normalen parlamentarischen Prozess eingeführt und dann umgesetzt werden. Aber am Wochenende beschliessen und am Montag ist das Geld weg, sowas geht vielleicht in Diktaturen aber nicht in einem Rechtsstaat.

 

 

Jeder Haushalt muss in Deutschland 17,95 € Rundfunkgebühren jeden Monat abdrücken, damit die öffentlich-rechtlichen Fernseh/Radiosender finanziert werden. Egal ob ich Fernsehen schaue/Radio höre oder nicht. Allein die Möglichkeit, dass ich es tun könnte, lässt sich der deutsche Staat bezahlen. Da frage ich nun: Wo ist hier die rechtliche Grundlage? That's life! Der Staat sitzt am längeren Hebel, das hat mit Diktaturen nichts zu tun. Solche Abgaben kommen in den besten Rechtsstaaten vor, als Bürger sind einem da die Hände gebunden. Steuerbeispiel: Wozu muss ich Grundsteuer zahlen? Für ein Grundstück, dass ich legal mit dem Kauf erworben habe und somit MIR und nicht dem Staat gehört? Trotzdem will der Staat für jeden m² Geld sehen und zwar nicht zu knapp. ;)

 

Darum geht's. Dann wird einfach beschlagnahmt was der Staat gerade braucht. Kein Konto, keine Liegenschaft, nix ist mehr sicher. Und sowas wird sich hoffentlich kein Volk gefallen lassen.

 

 

 

Richtig! "Was der Staat gerade braucht". Wie ist die Alternative? Keine Finanzhilfen, das Land geht Pleite. Fertig, aus. Und was passiert mit dem Volk? Keine Jobs mehr, kein Geld mehr gar nichts. Da frage ich mich, was tut mehr weh. Klingt so ein bischen, als würde man fordern das Atmen einzustellen, damit man "sein" Co2 nicht mehr hergeben muss!

 

Grossbritannien beginnt langsam aufzumucken, die übrigen Staaten machen weiter "gute Miene zum bösen Spiel". Mal schauen, ob Deutschland mit den kommenden Wahlen etwas bewegt. Solange alles gut lief, machten alle freudig mit.

 

 

 

GB ist sowas wie die Grünen in der Politik. Hauptsache dagegen! Für die EU wäre ein Austritt GBs sicher das beste. Es stellt sich eh die Frage, wie europäisch (im Sinne der EU!) GB überhaupt ist: Kein Schengen, kein Euro, EU Beschlüsse werden systematisch torpediert etc. Die EU braucht GB nicht, auch wenn der Herr Cameron das glauben mag. Reisende soll man nicht aufhalten...

 

In Deutschland wird es interessant, Parallelen zu Italien drängen sich auf, wo eine Bewegung plötzlich stärkste Kraft wird. Kann in Deutschland so vermutlich nicht passieren, vor allem nach der "Piratenpleite" aber dass eine anti EU Bewegung heftig Stimmen machen könnte, dürfte die etablierten Parteien schon erschrecken.

 

 

Naja, der Deutsche ist was das wählen betrifft äußerst einfältig. Die Chance, dass wirkliche Alternativparteien (sofern es die gäbe in Deutschland) gewählt würden, ist äußerst gering. In Deutschland herrschen über das italienische Wahlergebnis von blankem Entsetzen bis Lächerlichkeit sämtliche Stimmungsbilder, aber keinesfalls im positiven Sinne. Es ist auch nicht wirklich begreifbar, wie ein Berlusconi erneut gewählt werden konnte. Wie war das mit der Kritik am Rechtsstaat (oder bekommt etwa doch jeder das, was er verdient)? ;)

 

Zynismus pur, lieber Lausig. Also muss im Prinzip jeder, der auf der Strasse ausgeraubt wird selber schauen wo er bleibt. Ist ja sein Problem, dass er sich erfrecht, mit Geld rumzulaufen?

 

Interessante Kausalitätsvertauschung!

JA es ist das Problem des Bürgers! Er erfrecht sich nämlich mit Geld zu winken, welches dem Staat gehört!

 

Die armen Kleinsparer in Zypern hatten keine Chance ihr Geld zu retten.

 

 

Und die armen Kleinsparer im restlichen Europa schwimmen natürlich im Geld... Anderswo muss der arme Kleinsparer den Staat finanzieren und nebenbei noch andere Staaten mit durchfüttern. Aber wahrlich ein Skandal, dass in Zypern jetzt das gemacht wird, was in den meisten Staaten der Welt Alltag ist: Geld an den Staat zahlen müssen.

 

Wenn Zypern/Griechenland/*beliebiges EU Land in ähnlicher Situation einsetzen* bankrott geht, aus der EU fliegt wird die eigene Währund wieder eingeführt und massiv abgewertet! Ergo: Wenn das passiert ist das Geld futsch und zwar zu 100 (einhundert!) Prozent! So mit welchem Modell ist dem armen Kleinsparer nun mehr geholfen?

 

 

Das Ganze ist auch ein wichtiges Signal um ein Zeichen zu setzen! Ein Zeichen gegen den Populismus, dass die Geberländer die Zeche und das laxe Leben der Südstaaten finanzieren! Wenn dieser Populismus nämlich eine breite Masse findet (egal ob in Richtung links- oder rechtsradikal), dann haben wir ein dickes Problem in Europa!

 

Liebe Grüße

 

Julian

Geschrieben

Flurin,

 

Offenbar meinst Du was Du sagst wirklich ernst und willst nicht nur im jugendlichen Protest provozieren. Nun gut, das ist Dein Recht.

 

Ich würde aber schon anregen, dass Du Dir gewisse Dinge mal aus der Distanz und nicht einfach durch die politische Brille überlegst. Diskussionen wie die immer wiederkehrenden mit Dir kenne ich bestens aus meiner eigenen Kantizeit. Und weiss, dass viele die damals den Kommunismus als alleinigen Heilbringer propagierten heute, wo sie ihr Geld und ihre Existenz selber sichern müssen, schon anderst denken. Ich kann und will mir Deine hochfliegenden Aussagen nicht anderst erklären, als dass Du es wirklich nicht besser weisst!

 

ch dachte, es ist üblich, mindestens zwei Konten, Spar- und Konsumkonto, zu führen? Demnach kann das Sparkonto durchaus verlagert werden, da die Handyrechnung sicherlich vom Konsumkonto bezahlt wird. Angenommen wir hätten in der Schweiz spanische Zustände; ich würde wohl eine Beratung mit einer deutschen oder niederländischen Bank mit Staatsgarantie (Too Big to Fail) vereinbaren, wie mein Erspartes am besten ins Ausland käme.

 

Also: Du sagst klar und deutlich, dass Bürger und Unternehmen beim ersten Anzeichen von Problemen ihr Geld aus den inländischen Banken abziehen und ins Ausland verschieben sollen. Also schlägst Du im Endeffekt genau das vor, was, wäre es in Zypern geschehen in den letzten Monaten, den Bankenkollaps garantiert hätte! Mal abgesehen von der Praktikabilität von sowas (hast Du mal versucht, im Ausland ein Konto zu eröffnen, ganz zu schweigen von einem Sparkonto in der heutigen Zeit?), ist es nicht genau das was Du kritisierst? Offshore Banking also für Kleinsparer und Unternehmen?

 

Dazu kommt eines: In einer Situation, wo die EU involviert ist, ist es nicht mehr damit getan, halt von einer Zypriotischen Bank auf eine Bank im europäischen Ausland zu gehen und da schliesse ich die Schweiz ein. Denn die EU wird in einem solchen Fall schlicht hergehen und auch hier auf die Guthaben Zugriff machen, wie sie es jetzt intern tut. Heisst also: Es wird nicht mehr reichen einfach ins "Ausland" zu gehen sondern man wird gleich ausserhalb Europas gehen müssen, notabene in Länder die Europa finanzpolitisch bekämpfen oder aber in sogenannte "Steueroasen" wie Singapur. Wie praktikabel ist sowas? Und vor allem wie sinnvoll?

 

Raphael sagt es absolut richtig: Der Vertrauensverlust in die Banken ist ein enormes Problem und wird eben nicht nur in Zypern sondern mindestens Europaweit dazu führen, dass die Leute den Banken als Hort für ihr Vermögen nicht mehr trauen und abhauen. Und das ist dann nicht nur für Zypern ein Problem sondern für ganz Europa, wenn nicht sogar über Europa hinaus.

 

Denn der "Täter" der hier den Leuten schlicht das Geld vom Konto nimmt ist ja nicht der eigene Staat sondern die EU selber. Und die Message die das enthält ist verheerend und verstösst gegen die Grundrechte der EU selber, die das Recht auf Eigentum garantiert!

 

EU Charter: Right to Property

 

Das, Flurin, ist die Grundlage des Rechtsstaates. Nicht nur des Zypriotischen Staates sondern ganz Europas. Und die EU schickt nun mit dieser Massnahme eine klare Aussage an alle Europäer: Wenn es uns passt, werden wir Euer Geld schlicht blockieren und einziehen. Was auch immer Ihr einer Bank, egal welcher, anvertraut, kann von uns per Dekret einbehalten werden.

 

Tja, die Folge? Du schlägst es ja selber vor: Ab ins Ausland mit der Kohle. Und das wird passieren, in grossem Stil, wenn diese Sache durchgeht. Und dann haben wir nicht ein paar zypriotische Banken die ein Problem haben sondern das gesamte Finanzsystem!

 

Es war genau so ein Vertrauensverlust der 1929 die Great Depression in den USA auslöste als die Leute eine Flucht aus dem Börsensystem antraten! Diese Sache hier ist potentiell sogar massiv gefährlicher: hier steht nicht "nur" die Börse vor einem solchen Vertrauensverlust sondern die Banken selber und zwar alle. Und wenn eine solche Flucht einsetzt und in Panik umschlägt, dann war 1929 ein Spaziergang.

Geschrieben

Was mich am meisten stört an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass ein nicht demokratisch gewähltes System EU in sogenannte demokratische Systeme eingreifen darf.

 

Ich bin Gegner von EU und künstlicher Gleichschaltung.

 

Wieso müssen Banken gerettet werden? Doch, ich kenne die Standard Argumente. Aber wer ein Risiko eingeht, muss es auch tragen. Meine Meinung.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben

Julian,

 

ich weiss nicht wie es bei Dir ist aber hier wo ich wohne werden die Steuern per Rechnung eingefordert und dann vom Steuerzahler bezahlt. Der Staat selber hat nicht das Recht, einfach auf mein Bankkonto zu gehen und die Steuer dort abzubuchen oder den Betrag einfach zu blockieren. Und das ist gut so.

 

Einmal mehr: Die eigentliche Abgabe ist nicht das primäre Problem, sondern der überfallsartige Zugriff auf die Bankkonten.

 

Er erfrecht sich nämlich mit Geld zu winken, welches dem Staat gehört!

 

Danke Julian. Damit bestätigst Du genau die Denkweise der EU. Das Geld der Bürger gehört dem Staat also machen wir damit was wir wollen und schaun mal, was wir über lassen?

 

NEIN!!!!!! Eben nicht. Genau das nicht.

 

Wenn Du einen Auftrag für jemanden erfüllst und eine Rechnung schickst, gehört das Geld genau dann Dir, wenn Dein Kunde es bezahlt hat. Nicht solange es auch dem Bankkonto des Kunden liegt. Das ist Teil der Eigentumsgarantie.

 

Und Du hast auch nicht das Recht, selbständig hinzugehen und bei der Bank Deines Kunden ohne legalen Prozess einfach Gelder zu blockieren. Aber genau das tut die EU. Das Gesetz ist nicht durch, die Gelder sind blockiert. Und das, Julian, ist illegal, verstösst gegen das EU Grundrecht und ist dazu auch ausgesprochen dumm. Denn es wird einen Run auf die Banken nicht verhindern sondern erst richtig triggern.

 

In den Südländern funktioniert das leider nicht so gut, marode Kontrollsysteme und nicht ganz dumme Bürger, die ihr Kapital im Ausland verstecken und es dem Staat vorenthalten

 

Und wen begünstigt nun dieser Überfall auf die Banken? Genau diejenigen, die "rechtzeitig" ins Ausland gegangen sind. Lehre draus? Nix wie weg! Und das soll einen Staatskollaps verhindern? Im Gegenteil, sowas verursacht ihn.

 

Hätte die EU gesagt, ok, wir wollen eine Beteiligung der Leute durch eine Einmalabgabe auf Vermögen, hätte dies vermutlich einen wesentlich kleineren Aufschrei gegeben. Die Zyprioten sind auch nicht doof und wissen, dass sie mithelfen müssen. ABER: Zur Zeit steht für sie etwas völlig anderes im Vordergrund: Die Banken sind zu, das Geld eingefrohren. Der Staat hat direkt und ohne zu fragen oder zumindest ne Rechnung zu schicken mein Bankkonto blockiert.

 

Flurin und Du bestätigt damit mit Euren Rechtfertigungsversuchen exakt was Raphael, Hans und andere hier Euch zu vermitteln versuchen! Dieser Handstreich ist eine Attacke auf das Eigentum.

 

Ok, sagen wir, das ganze geht so durch und die Zyprioten praktizieren das Schweigen der Lämmer und warten einfach drauf, dass die Banken aufgehen. Und was dann? Bei Schalteröffnung stehen ALLE Zyprioten vor ihrer Bank und holen die restlichen 90-94% ihrer Guthaben ab. BZW wollen, denn die Banken werden das nicht stemmen können und insolvent gehen. Das weiss die Zypriotische Regierung genau. Daher lässt sie die Banken auch am Dienstag zu.

Geschrieben

Urs,

 

 

Raphael sagt es absolut richtig: Der Vertrauensverlust in die Banken ist ein enormes Problem und wird eben nicht nur in Zypern sondern mindestens Europaweit dazu führen, dass die Leute den Banken als Hort für ihr Vermögen nicht mehr trauen und abhauen. Und das ist dann nicht nur für Zypern ein Problem sondern für ganz Europa, wenn nicht sogar über Europa hinaus.

 

Aber wer und wie soll denn einen Staatsbankrott effektiv verhindert werden? Mit noch mehr Schulden wie im Rest der EU? Sollen wir uns die nächste Jahrzente trotz den Finanzkriesen der letzten 5 Jahre erneut (und immer wieder) den Banken unterjochen und alles tun, damit diese nicht kollabieren?

 

Ist nicht das ganze Bankensystem derart aus den Fugen, dass wir endlich mal einsehen müssen, dass wir, das Volk inklusive der Politik und der Wirtschaft massivst Mist gebaut haben? Und dass wir am Ende auch die Zeche zahlen sollten? Oder anderst gefragt: wieso soll ich Vertrauen in die Banken haben? Nur schon der CH-Einlegerschutz bei 100'000.- CHF ist ein Witz wenn man ihn zu Ende denk (Stichwort Systemobergrenze).

 

Gebe dir recht - Steuern über Nacht einzuführen und zu blockieren geht gar nicht. Alles zu machen, die Banken wie bisher am Leben zu halten aber auch nicht.

 

Grüsse,

Fabian

Geschrieben

Thomas,

 

Was mich am meisten stört an der ganzen Sache ist die Tatsache, dass ein nicht demokratisch gewähltes System EU in sogenannte demokratische Systeme eingreifen darf.

 

Das ist leider der politische Alltag in Europa.

 

Wieso müssen Banken gerettet werden? Doch, ich kenne die Standard Argumente. Aber wer ein Risiko eingeht, muss es auch tragen. Meine Meinung.

 

Einmal mehr, Vertrauen. Schwindet dieses, haben wir einen Run auf die Banken. Wobei man natürlich sagen kann, besser ein Run auf die Banken eines einzelnen Landes als gleich auf ganz Europa.

 

Vertrauen ist für die Finanzmärkte das Lebenselexier. Wird es zerstört, gehen die Märkte zu Boden, schnell und unkontrolliert. Genau deswegen ist die jetztige Aktion so problematisch.

 

Ich lese ziemlich viele Kommentatoren und Wirtschaftsexperten heute. Was da raussticht ist eigentliche Panik: Die EU überfällt die Banken, rette sich wer kann.

 

Heute Zypern. Morgen Spanien? Italien?

 

Die Frage ist: Wieviele Investoren und Sparer nehmen Flurin's und Julian's Rat bzw schliessen selber drauf dass in Europa nach dieser Aktion de facto keine Bank mehr sicher ist und hauen ab? Davon hängt es ab, ob das europäische Bankensystem die nächsten Wochen übersteht.

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