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Kulturschock Senegal - zwei Wochen im Land der Teranga


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Kulturschock Senegal – deux semaines dans la pays de la Teranga

 

Hallo zusammen

 

Im Rahmen einer Studienreise hatte ich die Möglichkeit nach Senegal zu reisen und zwei Wochen lang äusserst eindrückliche, spannende wie auch schockierende Eindrücke zu sammeln. Aus diversern Gründen verzichtete ich auf meine Spiegelreflexkamera und begnügte mich mit einer Compact-Cam – ich bereute den Entscheid keine Sekunde (in Senegal sieht man es allgemein sehr ungern, wenn man fotographiert (wird), folglich müssen viele Fotos „versteckt“ aufgenommen werden, was mit einer Kompaktkamera wesentlich einfacher ist als mit der Spiegelreflexkamera, dazu kommt, dass es überall sehr sehr staubig ist und dies dem Objektiv auf gar keinen Fall behagen wird, auch ist es nicht ratsam den reichen Touristen zu stark rauszuhängen, etc…). Dazu kam noch, dass viele Bilder aus Bussen oder sonstigen Fahrzeugen mit dreckigen und/oder verkratzen Scheiben entstanden sind und auch die Sonne war mir nicht immer wohl gesonnen - nicht selten blieb mir nichts anderes übrig als eine Gegenlichtaufnahme in Kauf zu nehmen. Somit wird dieser Bericht sicherlich kein Leckerbissen in Sachen Fotoqualität, dennoch hoffe ich, dass der Bericht zu gefallen weiss.

 

Gut nun aber zum Wesentlichen, der Reise und den Fotos. Wir waren während den ganzen zwei Wochen im Centre Mampuya stationiert, ein Centre gegründet von einer Schweiz-Senegaleserin um die Natur aufzuforsten und die Artenvielfalt beizuhalten. Das Gebiet erstreckt sich über circa 30 Hektaren. Dort lebten wir für senegalesische Verhältnisse sehr fürstlich. Das Centre Mampuya liegt etwas ausserhalb (ca. 40 Minuten Fussmarsch) von Toubab Dialaw, einem Ort an der Küste unweit der Hauptstadt Dakar.

 

Vielleicht vorne weg gerade noch zu einem Begriff, welchen ich bereits im Titel verwendet habe: Teranga ist Wolof und bedeutet inetwa soviel wie "Gastfreundschaft" und diese Gastfreundschaft merkt man zu jeder Zeit und in jeder Situation. Wir "weissen Exoten" erlebten eine absolute und fast uneingschränkte Gastfreundschaft - so stark dass es teilweise sogar unangenehm wurde.

 

Los ging die Reise am Samstag 02.02.2013 am Flughafen in Zürich, via Madrid flogen wir mit Iberia nach Dakar. Die Strecke von Zürich nach Madrid erfolgte in einer gut 11-jährigen A320-Maschine mit dem schönen Taufname „Costa Brava“. Mühsam quälte sich die Maschine via Runways 32 in den grauen Himmel. Der Flug verlief ruhig, pünktlich setzte der Pilot seine Maschine auf den Runway 33R in Madrid.

 

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Eine Premiere für mich - noch nie startete ich in Zürich auf der 32!

 

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"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein..."

 

Anflug auf Madrid:

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In Madrid hatten wir relativ viel Zeit, so ging es als erstes in ein Restaurant für ein Mittagessen. Kurz vor 18.00 Uhr bestiegen wir dann eine weitere Iberia-Maschine, diesmal eine A321 und nicht wie erhofft und „versprochen“ eine A330, zu dieser Zeit standen die A330 wohl noch in Toulouse. Pünktlich rollte die Maschine auf die Runway 36L. Der Flug verlief problemlos und etwas vorzeitig setzen wir auf dem afrikanischen Kontinent auf. Der Pilot entschied sich für eine Landung auf der Runway 18 und bremste dann extrem stark ab, sodass er den einzigen Taxiway erwischte, ohne dass er am Pistenende hätte wenden müssen. Auf dem Weg zum Standplatz rollten wir an zwei AN124 vorbei, jedoch war es bereits stockdunkel und an ein gescheites Foto nicht zu denken.

 

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Nach gut 1.5 Stunden Flug wurde das Essen serviert - es schmeckte lecker.

 

Die Einreise gestaltete sich dann sehr mühsam da wir fast zeitlich mit einer Air France T7 und einer A330 von Corsair den Flughafen erreichten und die Franzosen Vorrang genossen. Es dauerte mindestens eineinhalb Stunden bis wir durch die Passkontrolle kamen, doch das Gepäck fand seinen Weg noch nicht aufs Förderband. Nach etwas über 2 Stunden standen alle 19 Studierenden nun also vor dem Flughafen und warteten auf den Bus, welcher uns nach Toubab Dialaw führte. Mittlerweilen war es bereits nach 22.30 Uhr. Die Fahrt durch Dakar und danach übers Land gab einen ersten wagen Eindruck, was uns in den nächsten zwei Wochen erwarten würde.

 

Nach einer erholsamen Nacht machten wir ein erstes Mal Bekanntschaft mit unserem Zuhause für die nächsten zwei Wochen – von unserem Bungalow aus konnte man das Meer sehen und rundherum waren Sträucher und Bäume – hier lässt es sich also auf jeden Fall zwei Wochen aushalten. Ein erster kleiner Spaziergang machte dann deutlich, wie die Dornbuschsavanne zu ihrem Namen gekommen ist – dank Jeans und etwas Vorsicht blieb ich vor grösseren, blutenden Spuren verschont, nicht so mein Kollege, welcher sich bereits an beiden Beinen leicht verletzt hatte, allerdings nichts schlimmes, ein bisschen Salbe half.

Der erste Tag bestand dann daraus, dass wir an den Strand gefahren wurden um etwas zu relaxen und auszuspannen nach dem doch sehr anstrengenden Reisetag.

 

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Das Meer sieht wohl an den meisten Orten gleich aus...

 

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Zu Fuss ging es schliesslich durch die Dornbuschsavanne zurück, ein spannender und eindrücklicher Weg:

 

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Überall hatte es Geissen:

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Das Bild von der toten Geiss auf einem Baum - wohl ein okulter Brauch - erspare ich euch an dieser Stelle.

 

Die markantesten Bäume hier sind die Baobabs (Affenbrotbaum):

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Als erstes Nachtessen wurde uns die senegalesische Nationalspeise vorgesetzt - Thieboudienne: Reis und Fisch zusammen mit Karotten, Maniok, Auberginen und Süsskartoffeln:

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Nach dem erholsamen Sonntag ging es am Montag so richtig los, am morgen erhielten wir viele spannende Inputs zu Senegal und der Kultur hier. Jedoch liessen meine Französischkenntnisse zu wünschen übrig, sodass ich nicht allem folgen konnte und nach 3 Stunden am Stück gar nichts mehr verstand. Am Nachmittag ging es dann ins Dorf Toubab Dialaw – ein erster Einblick in das sehr ärmliche Leben hier in Senegal.

 

Als erstes ging es zum Strand, dort spielten die Jungs mit einem total kaputten und fast luftlosen Ball Fussball. Als Weisse zogen unweigerlich die Aufmerksamkeit der Jungs auf uns, alle wollten sie fotografiert werden und prügelten sich um jedes einzelne Foto – natürlich wollten die Kindre die Fotos im Anschluss sehen, die Kamera wurde mir fast aus den Händen gerissen, die Kinder betatschten die Kamera mit ihren sandigen Händen – ein erstes Mal war ich sehr froh, nicht meine Spiegelreflexkamera bei mir zu haben. Die ersten Kratzer auf dem Display waren bereits geboren. Doch die grosse Freude der Kinder und ihre strahlenden Gesichter über die Fotos entschädigten für diesen „kleinen Verlust“.

 

Ich bin versucht zu sagen, dass die Kinder alles Fussballtrikots tragen von Klubs, welche in Europa keiner interessiert - die Tatsache das ich kein FC Basel Trikot sah in den zwei Wochen bestätigt diese Vermutung, doch sah ich auch relativ viele Barca Trikots, welche die Aussage wieder zu Nichte macht (natürlich nehme ich diesen kleinen Scherz auch gleich wieder zurück, ich will da kein böses Blut schaffen)

 

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Und wenn man es für einmal geschafft hat ohne Kinder, war dies nicht minder sehenswert:

 

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Der folgende Spaziergang durch das Dorf war schockierend, überall lag Müll herum, Ziegen kauten an herumliegenden Plastikstücken, Kinder welche von ihren Müttern mit Sandalen geschlagen wurden, Häusern bei welchen ich nicht sicher bin, wie lange die noch so stehen ohne in sich zusammen zu fallen und ein Duft, welcher nicht sehr gesund anmutete. Sicherheitshalber entschied ich mich, Fotos aus der Hüfte raus zu machen, möglichst unauffällig, deshalb sind nun auch die meisten im Hochformat.

 

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freihändig balanciert auf dem Kopf - Chapeau!

 

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der hat auch schon bessere Tage gesehen, jedem Autofanatiker blutet bei diesem Anblick das Herz...

 

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Ich wäre mir hier nicht sicher, ob diese Konstruktion in einem Jahr noch steht.

 

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Pferdewagen sind ein weitverbreitetes und viel genutztes Verkehrsmittel in Senegal.

 

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Eine Müllabfuhr kennt in Senegal keiner, hier ist es ganz normal und gebräuchlich, dass der Abfall einfach irgendwohin geschmissen wird. Ganz dem Motto getreu aus dem Auge aus dem Sinn - das Wort Littering hat hier keine Bedeutung. Ich habe in meinen zwei Wochen genau 3 Abfalleimer gesehen, zwei davon etwas ausserhalb von Dakar, einen in unserem Bungalow - was nicht ganz senegalesischem Standart entsprach.

 

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Für senegalesische Verhältnisse war es hier untypisch sauber.

 

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Auch nicht das neuste Modell auf dem Markt.

 

Toubab Dialaw von einer etwas erhöhten Position

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Viele Kinder hier haben noch selten "Weisse" gesehen - dementsprechend skeptisch und neugierig wurden wir bestaunt. Leider ist das Foto nicht gerade berauschend.

 

Zwar haben wir die Schule hier nicht besucht, aber den Slogan finde ich dennoch nicht uninteressant:

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"travail discipline reussite"

 

Il n'ya pas de mauvais éléves. Il faut les aider:

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Heute stand ein Schulbesuch in Thiès an. Thiès ist ebenfalls eine Stadt unweit von Dakar entfernt. Also fuhren wir mit unserem Bus nach Thiès in die "Dare Saloum" Sekundarschule. Auf dem Weg dorthin entstanden unter anderem diese Bilder:

 

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(leider halt wiederum alle Fotos aus dem fahrenden Bus mit dreckigen und zerkratzen Scheiben)

 

Die "Dare Saloum" Schule ist eine Sekundarschule in einem ganz armen Quartier von Thiès. In der Schule trafen wir auf erschreckende Zustände, gesamthaft werden hier rund 1850 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, wobei die Schule nur 8 "Klassenzimmer" hat, wobei die Klassenzimmer wesentlich kleiner sind als bei uns. Alle Schülerinnen und Schüler sind in 21 Klassen aufgeteilt (=> rund 90 Schülerinnen und Schüler pro Klasse), gesamthaft arbeiten an dieser Schule 41 Lehrpersonen. Der ganze Stolz der Schule ist ein Computerraum mit Computern, welche wir bei uns nicht einmal mehr ins Museum stellen würden. Dennoch schaffen jährlich rund 90% der Schülerinnen und Schüler die Aufnahmeprüfung, welche landesweit identisch sind, fürs Lycee. Die Schule verfügt über ein Gesamtbudget für ein Jahr von läppischen 3'000 Franken, was nicht mal zwei Franken pro Schüler bedeutet. Mit diesen 3'000 Franken muss alles bis auf die Lehrerlöhne berappt werden.

 

Hier ein paar Eindrücke aus der Schule - mir blieb echt die Spucke weg und auch heute, gut 3 Wochen später kann ich es noch kaum glauben, dass hier Schule gehalten wird.

 

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Der Computerraum und das Büro des Schulleiters in einem:

 

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So sieht das Lehrerzimmer aus, die Stühle wurden extra für uns vom ganzen Schulareal hergeschleppt - die Gastfreundschaft der Senegalesen hätte es nicht zugelassen uns entweder stehen oder auf den erstaunlich sauberen Boden sitzen zu lassen:

 

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In der Schweiz würde man dies wohl "Pausenkiosk" nennen und die Schülerinnen und Schüler würden sich wohl noch beklagen, dass es kein RedBull und Mayo-Sandwichs im Angebot hat - hier ist man froh über jeden Krümel, den man erhält:

 

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Nach diesem Schulbesuch ging es weiter an den Markt. Es war nicht ganz klar, ob die Einheimischen oder wir mehr überfordert waren mit dieser Situation, da Thiès alles andere als touristisch ist wurden wir sehr erstaunt angeschaut. Auch hier galt: fotografieren nur versteckt - dennoch bin ich mit der Ausbeute nicht unzufrieden:

 

Auf dem Weg zum Markt - leider stark verspiegelt:

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So nun heisst es Eintauchen ins Marktleben:

 

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Hier möchte ich meinen Fisch nicht kaufen:

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... hier auch nicht:

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Auch dieses Auto hat schon bessere Zeiten gesehen, im Gegensatz zum Mercedes in Toubab Dialaw fährt dieser hier noch:

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Diese Fotos zeigen nur die halbe Wahrheit, das Foto ist das eine, der hier anzutreffende Duft kann man kaum beschreiben. Ein Kollege von mir hat den Geruch wie folgt beschrieben: das Zusammenkommen von Vekalien und verrottetem Fisch - treffender kann man es wohl nicht sagen.

 

Nach diesem sehr intensiven Tag ging es todmüde wieder zurück ins Centre Mampuya.

 

Als nächstes stand auch schon das Wochenende an - ein Wochenende auf welches ich mich ganz ehrlicherweise nicht gefreut habe. Das Programm besagte, dass wir das Wochenende bei einer Familie auf dem Land verbringen werden, alle wild verstreut. Ob wir dies überhaupt tun möchten oder nicht wurden wir nicht gefragt - uns wurde diese Entscheidung abgenommen und wir hatten einfach zu Spuren. Die Zeit war nicht zu stoppen und das Wochenende kam, die Angst bei mir war riesig - die Ungewissheit was mich erwarten wird frass mich schier auf.

 

In Sessene wurden wir dann zu unseren neuen Familien für das Wochenende gebracht - mitten in der Pampas wurden wir wild verstreut aus dem Bus geworfen.

 

Das erste Essen sah dann so aus:

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Reis mit Fisch (und ganz viel Sand).

 

Obwohl ich ein Mann bin, wurde mir der Einblick in die Küche gewährt - was sehr speziell ist. In Senegal hat ein Mann nichts in der Küche verloren:

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Der Baobab stand so ziemlich im Zentrum dieses Weilers:

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Auch hier waren die Kinder richtig süchtig nach Fotos, man musste immer und immer wieder Fotos machen von ihnen, welche dann genaustens betrachtet wurden:

 

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Morgenessen:

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Wasserholen war ebenso wie Kochen, Wäsche machen, Kinder baden und Haus putzen Aufgabe der Frauen:

 

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Jede Familie hier betreibt einen kleinen Garten, sowohl für die Selbsternährung wie aber auch für den Verkauf:

 

Mangobäume sind sehr beliebt hier:

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Auch Zwiebeln werden angepflanzt:

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Eine Hütte für eine kleine Pause steht auch auf dem Feld:

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Gespielt wird hier mit dem was man hat - aber keine Ahnung wie die Kinder hier zu einem Autoreifen kommen:

 

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Das Kind auf dem Rücken, das Wasser auf dem Kopf - der gewöhnliche Wahnsinn einer Frau hier in Sessene.

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Danach wird gebadet, nicht etwa in einer schönen Badewanne oder in einer Dusche mit Brause - ein Züber dient hier für ein entspannendes Bad:

 

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Gegessen wird en famille aus einem Topf und mit Händen - Löffel sind den Männern und mir als Gast vorenthalten:

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Hier färben die Frauen ihre Kleider neu:

 

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Mit dieser Garette wurde ich anschliessend nach zwei anstrengeden Tagen wieder zurück in die Zivilisation gefahren:

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Mein Fazit aus diesem Wochenende fällt sehr mager aus. Die Leute hier haben nichts und machen nichts. Wir sassen den grössten Teil des Tages nur faul herum und haben nichts gemacht - dies sei auch nicht anders, wenn wir "Weissen" nicht hier sind - dies sei einfach so. Ich muss ganz ehrlich sein, wenn ich von morgens 08.15 Uhr durchgehend bis 18.45 Uhr Vorlesungen habe und am Abend faul auf Sofa sitze um Champions-League zu schauen habe ich gesamthaft mehr Bewegung als hier im Dorf und diese Ansicht teilten auch meine Kolleginnen und Kollegen, welche bei anderen Familien untergebracht waren. Auf der anderen Seite muss aber auch ganz klar betont werden, wie glücklich und zufrieden die Menschen hier sind, sie leben zusammen haben keine verschlossenen Türen und machen alles zusammen - für sie scheint das Leben absolut erfüllt und glücklich zu sein. Zutiefst beeindruckt kehrte ich nach Toubab Dialaw zurück.

 

Nach diesem ermüdenden Wochenende war die zweite Woche eigentlich gedacht zum arbeiten. So suchten wir eine möglichst schlaue Begründung, weshalb wir ans Meer gehen können. Offiziell gingen wir in den Busch um Eindrücke zu sammeln und Fotos zu machen, anhand welchen wir unseren Schülerinnen und Schülern in Zukunft die Dornbuschsavanne vorstellen konnten, inoffiziell wollten wir nichts anderes als an den Strand. Auf dem rund einstündigen Spaziergang ans Meer entstanden unter anderem diese beiden Bilder:

 

Folge eines Buschbrandes:

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Der normale Alltag in der Savanne - leben, überleben, sterben:

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Für den Dienstag konnten wir mit der Leitung aushandeln, dass wir nach Bandia fahren durften ins "Réserve de Bandia": eine Art Zoo, jedoch leben alle Tiere (bis auf die Hyänen und Krokodile) frei. Mit Jeeps werden die Touristen durch die Landschaft chauffiert und ein erfahrener Guide versucht die Tiere aufzuspüren. Wir hatten Glück und sahen eigentlich alle grossen Tiere, welche es hier zu sehen gab:

 

Begonnen hat unsere Tour mit ein paar Zebras - sogleich auch mein persönliches Highlight:

 

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Weiterging es mit den Giraffen, welche sich einen kleinen Snack gönnten:

 

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Das Nashorn erwischten wir gerade nach einen kleinen Bad:

 

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Die Büffel liessen sich durch unsere Anwesenheit nicht stören:

 

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Etwas anders sah es mit diesem Straussenvogel aus, welcher auf seine Eier aufpassen musste und diese auch fauchend verteidigte:

 

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Einiges ruhiger ging es zu und her bei dieser Antilope:

 

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Stellvertretend für alle herumturnenden, herumtollenden und schlafenden Affen:

 

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Unter dem Vorwand "Geld wechseln" kamen wir auch am Mittwoch nach Toubab Dialaw.

 

Führt eine geteerte Strasse in ein Dorf begrüsst der Mobiltelefonanbieter Orange mit einem grossen Schild, beim Verlassen wünscht der Dörfer wünscht Orange "gute Fahrt":

 

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Ein Abstecher an den Strand konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen:

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Der Donnerstag stand dann im Zeichen der Hauptstadt Senegals - früh morgens ging es los, erstes Ziel war die Ile de Gorée, eine Insel vor Dakar, welche ihre Bekanntheit durch den Sklavenhandel erlangte. Auf dieser Insel wurden die Menschen kz-ähnlich gelagert (ein anderen Ausdruck gibt es leider dafür nicht) bevor sie dann als Sklaven verkauft wurden:

 

Los ging es im Hafen von Dakar - da entstanden folgende Aufnahmen:

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Dieses Schiff hat wahrlich auch schon bessere Tage gesehen:

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Nach einer knappen Viertelstunde legten wir auf der Ile de Gorée an, ein komisches Gefühl ging durch den Magen, wenn man die Geschichte der heute sehr hübschen Insel kennt:

 

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Hier das KZ für Sklaven:

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Nach gut zwei Stunden ging es wieder zurück nach Dakar:

 

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"Skyline" von Dakar:

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In Dakar machte ich dann sehr wenige Fotos - die Stadt war ein riesiges Chaos, jeder bequatschte einem, jeder wollte etwas verkaufen, die Leute waren sehr aufdringlich, teilweise wurden sie auch ausfällig und aggressiv. An Fotographieren war leider nicht zu denken, man kann schon von Glück reden, wenn man die Kamera nach einem "Bummel" durch die Stadt überhaupt noch hat. (sogar Einheimische rieten uns, die Rucksäcke auf dem Bauch zu tragen...)

 

Dennoch ein paar Impressionen:

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Auf der Rückfahrt entstanden auch noch ein paar Fotos:

 

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Den Freitag verbrachten wir noch einmal sehr gemütlich im Centre Mampuya und wie könnte es auch anders sein am Strand - schliesslich vernahmen wir, dass die Schweiz schneebedeckt ist, so mussten wir doch noch etwas Wärme tanken und die Seele baumeln lassen. Ich begab mich auch noch auf einen etwas ausgedehnteren Spaziergang im Centre, wobei folgende Bilder entstanden:

 

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auch hier brannte es

 

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ganz hinten am Horizont entsteht der neue Flughafen. Dieser Flughafen wird den Namen Aéroport international Blaise Diagne und wir den bisherigen Flughafen Dakar-Léopold Sédar Senghor ersetzen, welcher das Passagieraufkommen nicht mehr schlucken kann. Der jetzige Flughafen wird dann komplett zurückgebaut - das daraus entstehende Land ist bereits verspekuliert.

 

Als letztes Abendessen gab es nochmals etwas typisch senegalesisches - Mafé: Rindfleisch an einer Erdnusssauce mit Reis, schmeckte ausgezeichnet:

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Dazu durfte natürlich ein entsprechender Drink nicht fehlen - Bissap-Getränk:

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Am Samstag genossen wir ein letztes Mal die Küste mit den Steinen - da wir sehr früh unterwegs waren, konnten noch Bilder geschossen werden ohne Kindern drauf:

 

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Am Nachmittag hiess es dann packen und verladen - die Koffern wurden nämlich nicht im, sondern auf dem Bus transportiert:

 

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Die Fahrt zum Flughafen dauerte dann rund zwei Stunden, sodass wir noch ein Nachtessen nehmen konnten.

Der Flug war auf 23.15 geplant, jedoch verspätete sich der Flug aus unbekannten Gründen. Um etwa 23.55 Uhr rollte die EC-ILO - eine rund 11 jährige A321 auf die Piste 36. Der Flug war sehr angenehm, teilweise schüttelte es etwas. Gegen 5 Uhr in der früh leitete der Pilot den Sinkflug auf Madrid ein - kurz nach 5 Uhr setzte er die Maschine butterweich auf die 33R.

Unser Weiterflug war erst auf 08.15 Uhr geplant und da nur der McDonalds zu dieser frühen Morgenzeit offen hatte, stürmten wir also diesen - nach zwei Wochen senegalesischer Küche genoss selbst ich als nicht allzu grosser McDonalds Fan den Geschmack eines BigMacs.

 

Der Madrider Flughafen fasziniert mich jedes Mal mit seiner Architektur:

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Obwohl ich keine Sekunde dieser Reise missen möchte, war ich froh als ich die EC-HDT bestieg, welche uns schlussendlich in einem extrem ruhigen Flug zurück in die Heimat flog. Zum Start wählte der Pilot die relativ weit vom Gate entfernte 36R.

 

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Zuerst ging es über die schneebedeckten Pyrenäen:

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Da kam so richtig das Gefühl auf, wieder zu Hause zu sein - über dem Genfersee:

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Das Wetter in Zürich war dann nicht gerade so einladend:

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Ein letztes Foto noch von der Maschine, bevor es mit dem Bus zurück zum Terminal und nachher auf direktestem Weg nach Hause ging:

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Eine eindrückliche, spannende aber auch schockierende Reise nimmt somit ein Ende. Ich hoffe ich konnte euch mit diesen Bildern einen gewissen Eindruck vermitteln, wie es in Senegal rund um Dakar, Thies und Toubab Dialaw aussieht.

 

Wie schon mehrfach erwähnt ist die Qualität der Fotos nicht gerade berauschend, da ich mit der Kompaktkamera fotographiert habe - dennoch verfasste ich diesen Bericht, es soll hier mehr um den Eindruck gehen. Ich hoffe die Bilder wissen dennoch zu gefallen.

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Wow, was für ein eindrücklicher Bericht! Und wieder etwas komplett anderes als die Glitzerstädte, Ferienparadiese und sonstigen heilen Welten, die sonst so hier portraitiert werden.

 

Auch wenn sich das eine oder andere nach einer leichten Qual angehört hat, tut es wohl jedem jungen Menschen (und auch älteren Semestern) sehr gut, so etwas mal live mitzuerleben - das prägt einem nachhaltig und man schätzt die Vorzüge der eigenen Heimat gleich noch mehr.

 

Danke deshalb auch für's Teilen dieser Erlebnisse, und die Aufbereitung in interessanter und ansprechender Form! Mir gefällt der Bericht sehr - und hey, ob nun DSLR oder nicht...man sieht den Bildern an, dass der Mann hinter dem Sucher was von seinem Handwerk versteht und - soweit möglich - sich bei der Bildgestaltung was überlegt hat. Das reicht doch! Die Motive sprechen ja allemal für sich...!

 

Ich habe deinen Bericht daher sehr geschätzt...und prompt bei den zwei letzten Luftbildern aus Europa gedacht: "wie langweilig"! :)

 

 

Sehr eindrückliche Erlebnisse, vielen Dank für's Mitnehmen!

 

 

Tis

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Hallo Tis

 

Besten Dank für deine lobenden Worte.

 

Auch wenn sich das eine oder andere nach einer leichten Qual angehört hat, tut es wohl jedem jungen Menschen (und auch älteren Semestern) sehr gut, so etwas mal live mitzuerleben - das prägt einem nachhaltig und man schätzt die Vorzüge der eigenen Heimat gleich noch mehr.

Das ist genau so, und ich würde keine einzelne Sekunde dieser Reise missen wollen - es war eine unglaubliche Erfahrung - vor allem das Wochenende im Dorf machte/macht mich sehr nachdenklich. Vor allem die grosse Zufriedenheit der Menschen dort ist faszinierend, sie haben fast nichts und sind (vielleicht gerade deswegen) einiges glücklicher und herzlicher als manch einer hier.

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Ein toller Bericht und ich muss zugeben, dass es einer der wenigen ist bei denen ich bisher so ziemlich jedes Foto und jeden Satz durchgelesen habe.

 

Warum? Weil alles einfach so neu, unbekannt und beeindruckend ist.

 

Senegal ist schon etwas anderes und deine Bilder geben das wirklich gut wieder. Teilweise konnte ich beim Lesen deine Eindrücke sehr gut nachempfinden.

 

Danke fürs Zeigen!

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Vielen Dank für den sehr interessanten Bericht aus Senegal.

 

Ich finde es sehr wichtig, auch mal das Leben in anderen Ländern so zu zeigen, "wie es wirklich ist" - nicht nur immer die schönen und bequemen Seiten. Davon sieht man viel zu viel!

 

Man kann mal wieder in sich gehen feststellen, wie gut es einem eigentlich geht... wie selbstverständlich alles ist..

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Hallo Raphi,

 

ich war auch schon zwei Mal im Senegal, aber natürlich im Urlaub und nicht auf Studienreise. Dafür durfte ich im Alter von 17/18 Jahren knapp 12 Monate im Schüleraustausch in Brasilien verbringen. Nein, da lebt man dann nicht im Dorf bei "armen" Menschen (sie sind ja weder arm, noch haben sie "nichts"!), sondern bei mittelständischen oder wohlhabenden Familien. Trotzdem hat man seinen Kulturschock, weil man sehr wohl mit dem Bodensatz der Gesellschaft in Berührung kommt und dann besser schätzen kann, wie gut es einem doch geht!

 

Darum sage ich auch den ganzen Bahnhofs-/Flughafen-/Kernkraftwerks-/Fortschrittsgegnern: Ihr seid euch gar nicht bewusst wie gut es euch wirklich geht. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

 

Zum Senegal: Ich war dort zwei Mal bei einem früheren Arbeitskollegen zu Besuch, der sich ein Ferienresort aufgebaut hat: LINK zu Tripadvisor LINK zur eigenen Website

Ich kann dieses Resort wirklich nur sehr empfehlen! Der Betreiber ist, wie erwähnt, ein früherer Pilot meiner Firma und ein wirklich cooler Typ. Das Resort befindet sich ein paar Kilometer von "Saly" entfernt, zum Glück. Saly ist voller Touristen, Prostituierter etc.. und die "Manguiers de Guereo" halten einen ausreichend grossen Abstand, um in diesem tollen Land wirklich das lokale Klima atmen zu können. Weiterhin gibt er dem halben benachbarten Dorf Arbeit, es ist wirklich sicher, die passen auf ;)

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Das Resort befindet sich ein paar Kilometer von "Saly" entfernt, zum Glück.

Auf dem Weg nach Sessene fuhren wir durch M'Bour (ist nur unweit von Saly entfernt) und schon da sah man, dass es hier weit touristischer ist als in Toubab Dialaw und natürlich in Sessene.

 

Nein, da lebt man dann nicht im Dorf bei "armen" Menschen (sie sind ja weder arm, noch haben sie "nichts"!), sondern bei mittelständischen oder wohlhabenden Familien.

Es war auch ganz spannend zu sehen, wie gross die Unterschiede der einzelnen Familien ist in dieser Streusiedlung von Sessene sind. Mich traf es zu einer Familie welche wirklich arm ist, es gab jedoch Kolleginnen und Kollegen aus wessen Erzählungen klar hervorging, dass sie wohl noch wengier haben als "meine" Familie, meine Familie hatte "immerhin" Strom und einen uralten, kleinen Fernsehapparat (wir schauten den kleinen Final des Afrika-Cups - den Ball sah man vor lauter Ameisenrennen nicht). Die Kinder hatten aber keine Spielsachen, nicht einmal einen Fussball oderso hatten sie (ich hätte mir gewünscht, wir wären von unseren Begleitpersonen etwas besser informiert geworden, da hätte man mit kleinen Geschenken schon sehr viel erreichen können - eben beispielsweise ein Fussball oder Spielkarten, leider wussten wir im Voraus von gar nichts, dementsprechend hatte auch niemand von uns wirklich etwas mit, was er hätte schenken können).In dem Haus, welches bei uns wohl so der Grösse einer durchschnittlichen 3 Zimmerwohnung entspricht, lebten rund 20 Personen, meist die Mutter mit ihren 3-7 Kindern, was aber überhaupt keine Rolle spielt, da sich das komplette Leben draussen abspielt, ins "Gebäude" rein geht man wirklich nur zum Schlafen.

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Hallo Raphi,

 

auch ich möchte kurz meinen Senf los werden.

 

VIELEN DANK für diesen wirklich ausgezeichneten Bericht!

 

Ich habe so eine extreme Armut, zum Glück, noch nie erleben müssen - außerdem bin ich sehr froh, in Mitteleuropa (also einer vergleichsweise reichen Gegend) geboren zu sein.

 

Die Menschen dort kennen es sicherlich größtenteils nicht anders, weshalb sie die Armut vielleicht nicht so sehr warnehmen wie wir - trotzdem kann man wirklich glücklich sein, dass man hier geboren wurde.

 

Ich finde Deinen Bericht wirklich überaus gelungen und bin Dir sehr für Deine Eindrücke und die Mühe (dort zu leben, Fotos aufzunehmen etc..) dankbar!

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Da kommt man wieder mal ins Nachdenken, wann man hier in all dem Überfluss das letzte mal so ehrlich gegrinst hat, wie Menschen auf den Bildern.

Kannst sie ja mal fragen was sie zur Abzockerinitiative meinen ;)

 

Ernsthaft - ich glaube der Mensch ist mit allen Sorgen, die über das Existentielle hinausgeht irgendwie überfordert.

Dass man sich was zu essen besorgen will, wenn man Hunger hat leuchtet ein. Ich renne den ganzen Tag heut wieder wegen 'Luxusproblemen' rum, die ich nicht hätte, hätte ich mir den vermeindlichen Luxus nie gegönnt. Das frustriert doppelt.

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Ich habe so eine extreme Armut, zum Glück, noch nie erleben müssen

Aus meiner Sicht war es kein MÜSSEN, diese Armut zu erleben. Die Leute sind so extrem glücklich und zufrieden mit dem was sie haben, da stellt man sich doch auch die Frage: "haben wir nicht fast zu viel?". Ich hatte auch Angst davor, als "reicher Weisser" in ein solch armes Land, oder zumindest in ein Land mit solche armen Gegenden, doch die Herzlichkeit und die aufgestellte Art der Leute machen eine Reise nach Senegal allemal lohnenswert.

 

Da kommt man wieder mal ins Nachdenken, wann man hier in all dem Überfluss das letzte mal so ehrlich gegrinst hat, wie Menschen auf den Bildern.

Diese Frage hatte ich mir auch gestellt - vorallem während dem Aufenthalt im Dorf. Da kommt man echt ins Grübeln, ob uns dieser Überfluss wirklich gut tut. Wenn man hier durch die Strassen läuft, ist jeder im Stress, im Zug starrt mittlerweilen jeder in irgendeinen Bildschirm, gesprochen wird höchstens mit Leuten, welche man kennt. In Senegal ist dies wahrlich anders, hier spricht jeder mit jedem, hier hat jeder fast allzeit ein Lachen auf dem Gesicht.

Den Film "Taste the waste" (welchen du "verlinkt" hast) ist so oder so empfehlenswert - ich war sehr geschockt, als ich den zum ersten Mal gesehen habe.

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Das kam jetzt vielleicht ein bisschen falsch rüber.

 

Mit dem "nicht erleben müssen", meinte ich nicht, so etwas nicht ein Mal zu sehen (also so wie Du).

 

Sonder ich meinte eher, dass ich zum Glück nicht dort für immer leben muss.

 

Erlebt habe ich eine ähnliche Armut auch schon einmal, siehe meinem Reisebericht aus Mauritius vom Sommer 2012! In Mauritius ist viel glämmer, tolle Strände etc., aber nur am Hotel!

 

Viele Gegenden dort, außerhalb des Hotels, sind wirklich sehr arm!

 

Dort möchte ich auch nicht für immer leben, dennoch war es für mich auch eine großartige Erfahrung, so etwas mal als "verwöhnter Mitteleuropaer" zu erleben!

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Sonder ich meinte eher, dass ich zum Glück nicht dort für immer leben muss.

Ja da bin ich eigentlich auch froh darum. Jedoch bin ich mir sehr sicher, dass es einem Senegalesen, welcher sehr ländlich lebt (wie zum Beispiel meine Gastfamilie) es hier auch nicht gefallen würde. So aus den Gesprächen ging ganz klar hervor, dass sie sehr zufrieden mit ihrer Situation sind. Wir sind uns hier einfach anderes gewöhnt und würden deswegen nicht anders leben wollen, ihnen geht es genau gleich. Sie sind auch sehr stolz auf das, was sie haben. Dies merkte ich als mir Khady (meine Gastschwester) ihr Garten zeigte. Ich denke viele Senegalesen wissen gar nicht, wie wir wirklich leben, foglich vermissen sie auch nichs. Im Dorf war das höchste der Gefühle die Familie, solange es der Familie gut geht, geht es auch dem einzelnen gut, alles andere kommt mit einem riesigen Abstand dahinter.

Aber ich pflichte dir ganz klar bei, ich war auch nicht unglücklich wieder nach Hause gehen zu können. Ich denke uns fällt es schwer so zu leben, weil es aus unsere Sicht (vorallem in technischer Hinsicht) ein Rückschritt ist, für die Senegalesen wäre es undenkbar so zu leben wie wir, weil sie so ihre Lebensqualität einbüssen würden - nach Hause kommen und die Türe abschliessen - über diese Erzählung lachten alle, wir seien doch verrückt sagte mir eine Lehrerin, als ich ihr dies erzählte.

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Ich hoffe für deine nachhaltige Gesundheit, dass du Malaria Prophylaxe eingenommen hast?
Braucht es in der Gegend in dieser Jahreszeit nicht.
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Braucht es in der Gegend in dieser Jahreszeit nicht.
Genau, so ist es. Es war Trockenzeit und Trockenzeit ist nicht Malaria-Zeit. Jedoch geht Sicherheit vor und ich habe natürlich Malaria-Prophylaxe genommen und auch das Anti-Brumm war ein ständiger (unliebsamer) Begleiter, auch ein Moskitonetz schützte während der Nacht mein Bett - so gesehen waren alle möglichen Massnahmen getroffen und siehe da, keinen einzigen Stich...
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Braucht es in der Gegend in dieser Jahreszeit nicht.

 

Guten Morgen,

 

ich schreibe das nicht einfach so, sondern habe noch genau die lebensbedrohliche Odyssee meines Kollegen vor einigen Jahren vor Augen: relativ kurzfristig nach Senegal bzw. Gambia in einen bekannten Club während der Trockenzeit geflogen, ein paar Besuche abseits des Touri-Rummels im Landesinneren an Tümpeln, Bächen und sonstigen Gewässern, die sich nicht an die Trockenzeit gehalten haben und dort den ein oder anderen Mückenstich eingefangen.

Vielleicht haben die Mücken nicht gewusst, dass eigentlich gar nicht Malariazeit ist ;)

 

Wie der Teufel und sein Freund (der Zufall) es so wollte, brach er zwei Wochen später mit Malaria in Frankfurt zusammen. Das volle Programm. U.a. Verlust der kompletten Sprache, Lähmungen am Körper, Blaulicht-Transporte in das Tropenzentrum Würzburg, Reha (Bewegung und Sprache) in Baunfels/Weilburg.

 

Er hatte die Gefahr falsch eingeschätzt, so 2-3 Flugstunden südlich von Spanien, kurz hinter Marokko...

 

malariafreie Grüße (3x auf Holz klopf´)

 

Thomas

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Das ist ganz klar, ein kleines Restrisiko ist immer dabei - das ist mir völlig klar. Da einer der beiden Dozenten bereits seit 10 Jahren immer wieder nach Senegal geht, wusste er auch ein bisschen wie man sich geschickt verhält um das Risiko nicht herauszufordern. Klar, wir waren auch nicht selten abseits des Touri-Rummels, doch waren wir nie an irgendwelchen Bächen oder Tümpeln. Zudem kommt, dass Malaria-Mücken in der Regel Dämmerungsaktiv sind, und zur Dämmerungszeit waren wir entweder im klimatisierten Bus oder im Zentrum. Die beiden Nächte auf dem Land lief glaube ich so ziemlich jeder mit einem kompletten Schicht "Anti-Brumm" in der Gegend herum.

 

Passieren kann trotz allen Sicherheitsvorkehrungen etwas und ich hoffe auch, dass ich im nächsten halben Jahr gesund bleibe - solange muss man bei Krankheit anscheinend damit rechnen, dass es Malaria sein könnte, selbst bei regelmässiger, gewissenhafter Einnahme von Malarone-Tabletten.

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Hi Thomas,

 

das war in dem Fall Pech bzw. Dein Kumpel hat eine ungenügende Risikoanalyse gemacht. Ich war schon zwei Mal dort, ein Mal in der Trockenzeit und ein zweites Mal in der Regenzeit. Beide Male gab es keine Probleme. Man muss einfach deren Lebensgewohnheiten respektieren und von ca. 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis 1 Stunde danach lange Ärmel tragen, Moskitospray nutzen und/oder einfach nicht in einer windstillen Ecke sitzen. Das ist sicher kein 100%iger Schutz, Malarone ist es aber ebenfalls nicht.

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Ich sehe keinen Grund, diesen schönen Thread mit Angst und Sorgen zu durchdringen.

Die Veranstalter dieser Studienreise und auch der Gereiste sind offensichtlich nicht "auf der Nudelsuppen" dahergeschwommen.

 

Gewisse Malariaarten sind natürlich eine ernste Sache und wenn man davor Angst hat, dann bleibt man besser zuhause. Gleiches gilt für Bilharziose, Dengue, Hakenwürmer uvm. Wer sich vorab informiert und entsprechend vor Ort handelt und sich weitgehend schützt, kommt meist bestens durch.

 

Ich habe als Kleinkind 1,5 Jahre in den 1970ern in einem tropischen Land gelebt, wo es Malaria gab/gibt. Ich lebe noch und in meiner Kiste liegen viele Fotos, wo ich und alle anderen Menschen rundherum ihr Leben genossen haben. Keiner ist an Malaria erkrankt oder gar verstorben...

 

Nix für ungut Thomas, Du hast es gewiss gut gemeint - aber mich hat es immer tierisch genervt, wenn im Zuge meiner Tropen-Reisen entweder vor meinem Abflug oder nach Rückkunft Daheimgebliebene irgendwelche Horrorstories, die irgendwelchen - mir völlig Fremden (noch dazu Club-Touristen :009:) - passiert sind, abgelassen haben; das war stets eine Art Stimmungskiller.

 

Meine Kumpels gehen übrigens auch Schifahren, obwohl immer wieder Menschen dabei umkommen oder im Rollstuhl enden.

 

Gruss

Johannes

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  • 3 Wochen später...

Hallo Raphi

 

Danke für deinen tollen und beeindruckenden Bericht!

 

Ich war selbst vor einigen Jahren in Senegal (unteranderem Dakar).

Ich war aber noch ziemlich jung und kann mich daher nicht mehr sehr gut an die Zeit erinnern.

Dein Bericht hat jedoch ein paar Erinnerungen hervorgerufen.

Und mir auch wieder gezeigt, wie gut wir es hier eigentlich haben!

 

Danke!

 

Liebi Grüess

 

Delia

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Diese Frage hatte ich mir auch gestellt - vorallem während dem Aufenthalt im Dorf. Da kommt man echt ins Grübeln, ob uns dieser Überfluss wirklich gut tut. Wenn man hier durch die Strassen läuft, ist jeder im Stress, im Zug starrt mittlerweilen jeder in irgendeinen Bildschirm, gesprochen wird höchstens mit Leuten, welche man kennt. In Senegal ist dies wahrlich anders, hier spricht jeder mit jedem, hier hat jeder fast allzeit ein Lachen auf dem Gesicht.

Den Film "Taste the waste" (welchen du "verlinkt" hast) ist so oder so empfehlenswert - ich war sehr geschockt, als ich den zum ersten Mal gesehen habe.

 

Diese Frage kann ich ziemlich eindeutig beantworten: nein dieser ganze Überfluss tut uns definitiv nicht gut! Ich merke es auch an mir...es ist ganz einfach krank, wie schnell heutzutage ein neues Top-Handy oder Top-Fernseher auf dem Markt kommen, die man sich unbedingt beschaffen muss, um mit den anderen mithalten zu können. Auf Dauer macht das nicht unbedingt glücklich. Tja und dafür eben das Meckern für jeden kleinen "Mist"...wir haben zuviel Wohlstand, sind aber trotzdem irgendwie arm.

 

Auf jeden fall möchte ich auch wieder mal nach Westafrika (war schon 2x im Burkina).

 

gruss

François

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Auf Dauer macht das nicht unbedingt glücklich. Tja und dafür eben das Meckern für jeden kleinen "Mist"...wir haben zuviel Wohlstand, sind aber trotzdem irgendwie arm.

 

Das ist auf jeden Fall so und dennoch könnte ich mir mittlerweilen nicht mehr vorstellen ohne iPhone zu leben oder auf Internet zu verzichten. Die Enwicklung geht rassant und woh auch in die falsche Richtung. Ich merke bei mir oft, dass ich mit sehr vielen Leuten fast ausschliesslich digital kommuniziere - was mich auf eine Art sehr nachdenklich stimmt und auf der anderen Seite ist es einfach das einfachste.

 

Ja ich werde sicherlich auch wieder einmal nach Afrika reisen, vielleicht noch ein paar andere Länder und andere Kulturen entdecken, doch der Sommer ist schon sehr ausgebucht... :005:

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