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Kinotip: Flight


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Geschrieben

Habe letzten Montag aben benutzt wieder einmal ins Kino zu gehen. Auf dem Programm stand der Film 'Flight' in dem Denzel Washington in brillianter Weise Flugkapitän Whip Whitacker verkörpert.

 

Die Geschichte ist aus meiner Sicht genial und spannend aufgebaut und erzählt.

 

- Die Hauptfigur ist exzessiver Trinker und Kokainkonsument (was sich per Definition weder rechtlich noch der Befähigung halber vereinbaren lässt)

- Gerade wegen dieser Tatsache erfährt die Handlung eine überraschende (und für fast alle Beteiligten segensreiche) Wendung

- Und sie zeigt wie die amerikanische Volksseele tickt

 

Aus meiner Sicht ein wirklich sehenswertes Drama mit einem zur Hochform auflaufenden Hauptdarsteller.

 

Markus

Geschrieben

Hallo

 

Toller Film. Traurig, dass es so enden musste.. Schien ja doch ein extrem talentierter Pilot gewesen zu sein, und das trotz Alkoholeinfluss!

 

Chapeau!

Geschrieben
Hallo

 

Toller Film. Traurig, dass es so enden musste.. Schien ja doch ein extrem talentierter Pilot gewesen zu sein, und das trotz Alkoholeinfluss!

 

Chapeau!

 

Muss das sein? Bei einem Filmtipp das Ende des Filmes vorweg zu nehmen?

Geschrieben

möchte den Film ja auch unbedingt schauen gehen. Aber wieso muss er auf dem Rücken herumfliegen, ist das nötig? Ist doch ziemlich unrealistisch. Oder wird das im Film plausibel erklärt?

Geschrieben

Der Rückenflug ist ein im Film einigermassen erklärtes abfangmanöver ... =)

Geschrieben
möchte den Film ja auch unbedingt schauen gehen. Aber wieso muss er auf dem Rücken herumfliegen, ist das nötig? Ist doch ziemlich unrealistisch. Oder wird das im Film plausibel erklärt?

 

Basiert auf einen realen Absturz 2000 einer MD83 der Alaska Airlines.

 

"ok, we are inverted... and now we gotta get it…."

Seite 52 im Untersuchunsgbericht

 

"gotta get it over again... at least upside down we're flyin"

 

Seite 53 des Untersuchungsberichtes: http://aviation-safety.net/investigation/cvr/transcripts/cvr_asa261.pdf

 

Im Film "erfolgreich" ("nur" 6 Tote), in der Realität kam es leider dann doch zum Absturz mit dem Tod aller Insassen.

Geschrieben

aha, wird damit angetönt, dass man den Sturzflug auf dem Rücken durch Drücken hätte abflachen können, weil das Ziehen nicht mehr möglich ist?

 

Das ist ein lustiger Denkansatz (funktionierte bei Kunstfliegern auch schon), ist aber bei einem Airtransport ("Airliner") unmöglich. Irgendwann mal muss man das Flugzeug wieder auf den Bauch drehen, und während dieser halben Fassrolle wird das Flugzeug wieder instabil.

 

Ausserdem finde ich es langsam mühsam, wenn Piloten in den USA als "Running Gag" als dauernd betrunken bezeichnet. Wohl keine andere Berufsgruppe ist besser kontrolliert und begleitet als Verkehrspiloten. Spitzenpolitiker, Schauspieler und Medienleute konsumieren mehr Drogen als Piloten.

 

Dani

Geschrieben

Geht doch einfach ins Kino und schaut selbst. Nicht alles aus einem Film existiert so im realen Leben; muss es auch nicht. Es geht nicht um eine Verallgemeinerung, sondern um eine aeusserst interessant, spannend und zuweilen auch komisch inszenierte Studie der menschlichen Psyche.

 

Markus

Geschrieben
Geht doch einfach ins Kino und schaut selbst. Nicht alles aus einem Film existiert so im realen Leben; muss es auch nicht. Es geht nicht um eine Verallgemeinerung, sondern um eine aeusserst interessant, spannend und zuweilen auch komisch inszenierte Studie der menschlichen Psyche.

 

Markus

 

Also ich fand den Film schwach. Der Pilot ist eine Karikatur, immer besoffen und bekokst. Vieles ist sehr unrealistisch (Start ohne gemeinsames Briefing, Rolle zurück ohne Höhe oder Stabilität zu verlieren, Notlandung im Feld, und schon nach ca. 50 Meter gestoppt, etc.).

 

Zudem geht einem die Story nach einer Stunde auf die Nerven. Immer wieder die gleiche Leier mit dem armen Mann, der ja ein so armes Opfer ist weil er einfach seine Sucht nicht in den Griff kriegt und immer wieder abstürzt. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen - meine Geduld auch.

 

Schade, hatte mir viel erhofft von diesem Film - Chance vergeben, Note ungenügend.

Geschrieben

Wär es in real möglich das des Höhenruder blockiert ist? Gibt ja da 3 Hydr. Systeme soweit ich weiss, und blockade eines Aktuatoren werden die 2 anderen ja wohl packen? =)

 

Gruss,

Andreas

Geschrieben
Wär es in real möglich das des Höhenruder blockiert ist?

Gruss,

Andreas

 

Alaska Airlines 261 hat ganz bitter erfahren müssen, dass so etwas real möglich ist.

 

Wolfgang

Geschrieben
Muss das sein? Bei einem Filmtipp das Ende des Filmes vorweg zu nehmen?

 

Was sagt das über das Ende? Rein gar nichts!

Geschrieben
aha, wird damit angetönt, dass man den Sturzflug auf dem Rücken durch Drücken hätte abflachen können, weil das Ziehen nicht mehr möglich ist?

 

Das ist ein lustiger Denkansatz (funktionierte bei Kunstfliegern auch schon), ist aber bei einem Airtransport ("Airliner") unmöglich. Irgendwann mal muss man das Flugzeug wieder auf den Bauch drehen, und während dieser halben Fassrolle wird das Flugzeug wieder instabil.

 

Danix,

 

nochmals zum Verständnis:

 

die Alaska Airlines hatte Probleme mit dem Höhenrudertrimmung. Es war blockiert und sorgte dafür das die Nase ständig nach unten zeigte. Die Piloten konnten nach einem Sturzflug das Flugzeug zwar wieder kurzfristig stabilisieren, indem sie das Flugzeug tatsächlich auf den Rücken drehten!!

Allerdings hielt das nicht allzu lange an, und die Maschiene stürzte endgültig senkrecht in das Meer.

 

Das war die Realität!

 

Ob dumm oder nicht: die Piloten und den Passagieren schaffte dies kurzeitig ein wenig mehr Zeit zum Überleben und Beten. In so einer Situation denkt kaum einer noch rational!

 

Der Film halt diesen realen Unfall als Handlungsrahmen für ihren Film um einen alkohol- und drogenkranken Menschen genommen. Man hätte vielleicht auch einen anderen Unfall nehmen können, wäre aber vielleicht nicht so spektakulär für einen Film gewesen.

Geschrieben

also ich habe den Alaska Air Unfall anders in Erinnerung (und sie decken sich mit den frei verfügbaren Informationen im Netz, z.B. hier: Flight 261))

 

Das Höhenruder war nicht blockiert, sondern die Schraube der Höhentrimmung war (durch falsche Schmierung) derart zerstört, dass das Trimmgestänge sich frei in der Schraube drehen konnte. Deshalb hatten die Piloten keine Kontrolle über die Höhenrudersteuerung mehr.

 

Es gab im Prinzip zwei Phasen des unkontrollierten Fluges, das erste Mal konnten sie sich noch retten, beim zweiten nicht mehr. Sie versuchten so fest wie möglich zu ziehen. Sie befanden sich in einem unkontrollierten Sinkflug, aber nicht in einem eigentlich Rückenflug.

 

Rückenflüge sind im Prinzip nicht überlebbar mit einem Verkehrsflugzeug. Und schon gar nicht in Bodennähe. Bei einer Fassrolle (also das Überleiten von einer konventionellen Fluglage auf den Rücken oder umgekehrt) verliert man mehrere 1000 ft Höhe, was es schwierig macht, irgendwas damit zu erreichen.

 

Ich erinnere an die verschiedenen Beispiele von Leuten, die versucht haben, einen Airliner auf den Rücken zu legen, freiwillig oder nicht. Ist noch nie gut herausgekommen.

 

Nein, also wer ein bisschen die Details kennt der fühlt sich von solch kruden Geschichten angewidert.

 

Dani

Geschrieben

Nimms mir bitte nicht übel, aber:

 

also ich habe den Alaska Air Unfall anders in Erinnerung (und sie decken sich mit den frei verfügbaren Informationen im Netz, z.B. hier: Flight 261))

 

Du hattest sie erstens nicht in Erinnerung (ich musste Dich unter anderem daran erinnern), desweiteren habe ich Dir den Link zum engl. Wiki-Artikel bereits gegeben.

 

 

Sie befanden sich in einem unkontrollierten Sinkflug, aber nicht in einem eigentlich Rückenflug.

 

Diese Aussage ist auch nicht korrekt.

 

Zitat Untersuchungsbericht Seite 23 aus http://www.ntsb.gov/doclib/reports/2002/AAR0201.pdf:

"FDR data indicated that, by 1619:45, the pitch angle had increased to -28°, and the airplane had rolled to -180° (inverted)."

 

Zitat Untersuchungsbereicht Seite 79 aus http://www.ntsb.gov/doclib/reports/2002/AAR0201.pdf:

"By 1619:45, the load factor had increased to -1.75 Gs, the pitch angle had

increased to -28°, and the airplane had rolled to a -180° inverted position.

Further, the airplane had descended to approximately 16,420 feet, and the

indicated airspeed had decreased to 208 knots.

...

After 1619:57, the airplane remained near inverted, and its pitch oscillated in

the nose-down position until it impacted the ocean."

 

Sie waren gut 13 sec. im Rückenflug, und wie das bereits von mir gelinkte CVR aussagt waren die Piloten nicht unglücklich darüber. Das das am Ende nicht gut ausging wissen wir.

 

Dieses Manöver dient im Film schlichtwegs dazu den Weg des Piloten von einem Helden zu einem gefallen Helden besser aufzuzeigen. Nicht mehr oder weniger, die Autoren nahmen das Beispiel des Flight 261 und bauten es aus, damit es für ihre Geschichte passte.

 

Nein, also wer ein bisschen die Details kennt der fühlt sich von solch kruden Geschichten angewidert.

 

Dani

 

Dann darfst Du auch keine Krimis, Arzt-, Krankenhausfilme oder -serien, Historienfilme, Weltraumfilme- eigentlich gar nix mehr anschauen.

Geschrieben

ah, stimmt, die sind tatsächlich auf dem Rücken geflogen, entschuldigung, das habe ich falsch gelesen und in Erinnerung gehabt.

 

Tatsächlich haben sie das bewusst versucht, weil sie keine andere Möglichkeit sahen. Trotzdem ist es aerodynamisch nicht möglich, einen Airliner kontrolliert auf dem Rücken zu fliegen.

 

Schon allein die Triebwerke würden in dieser Lage nicht weiterfunktionieren (wenn man mehr als minus 0 g stossen muss).

 

Ist eine lustige Hypothese, stimmt, ich gebe den Filmemachern Kredit dafür.

 

Tatsächlich lese ich sehr ungern Geschichten, schaue Filme usw wo Leute zu Werwölfen werden oder wo man sich in Zeitlupe um seine eigene Achse durch die Luft zwirbeln kann.

 

Dani

Geschrieben

Ich habe den Film inzwischen selbst gesehen. Ich möchte der Fairness halber jedoch die Moderation bitten, im Beginn des Threads, oder zumindest nach dem ersten Posting eine deutliche Spoilerwarnung anzubringen. Einfach nur, um den Spaß für diejenigen zu erhalten, die den Film noch nicht gesehen haben. Danke.

Geschrieben
Ich habe den Film inzwischen selbst gesehen. Ich möchte der Fairness halber jedoch die Moderation bitten, im Beginn des Threads, oder zumindest nach dem ersten Posting eine deutliche Spoilerwarnung anzubringen. Einfach nur, um den Spaß für diejenigen zu erhalten, die den Film noch nicht gesehen haben. Danke.

 

Ich dachte, du gehst ihn nicht mehr schauen, da ich ja schon alles verraten hatte! :009:

Geschrieben
Ich dachte, du gehst ihn nicht mehr schauen, da ich ja schon alles verraten hatte! :009:

 

Nimm's bitte nicht persönlich, aber dein Comment hatte mich ohne Spoilerwarnung einfach nur genervt. Nicht mehr, nicht weniger. ;)

Ich weiß nicht ob, oder wie viele Filme hier im FF schon besprochen wurden, aber es gehört einfach zum guten Stil eine Spoilerwarnung anzubringen, wenn man über Inhalte spricht. Aber grundsätzlich schön, dass hier darüber gesprochen wird, die ganzen Links und Facts zu realen Parallelen finde ich sehr lesenswert. Das CVR Transcript der Alaska Airlines werde ich mir auf jeden Fall mal zu Gemüte führen.

Geschrieben

Sali Kai

 

Nein nichts gegen dich. Es war auch nie meine Absicht, irgendwelche Inhalte preiszugeben! Vielleicht weisst du jetzt, was mich am Ende des Films etwas enttäuscht hat. Da gehts ja nicht um den Absturz selber, das weiss wohl inzw. jeder hier drin :)

 

Ich habe mir den CVR der Fluges angeschaut. Ist auf jeden Fall lohnenswert!

Geschrieben
Bei einer Fassrolle (also das Überleiten von einer konventionellen Fluglage auf den Rücken oder umgekehrt) verliert man mehrere 1000 ft Höhe, was es schwierig macht, irgendwas damit zu erreichen.

 

Dani

 

Mit etwas Uebung geht ne Rolle im SIM nahezu ohne Hoehenverlust. :D Es benoetigt nur ein funktionierendes Hoehenruder.

 

Denzel spielt wirklich nicht schlecht, aber vom Hocker hat mich der Film nicht gerissen. Zuviele Haken. Angefangen mit dem kindischen Katastrofenszenario. Man kann sich den Film anschauen, muss es aber nicht.

Geschrieben

Rückenflüge sind im Prinzip nicht überlebbar mit einem Verkehrsflugzeug. Und schon gar nicht in Bodennähe. Bei einer Fassrolle (also das Überleiten von einer konventionellen Fluglage auf den Rücken oder umgekehrt) verliert man mehrere 1000 ft Höhe, was es schwierig macht, irgendwas damit zu erreichen.

 

Ich erinnere an die verschiedenen Beispiele von Leuten, die versucht haben, einen Airliner auf den Rücken zu legen, freiwillig oder nicht. Ist noch nie gut herausgekommen.

 

hmm...

 

Gruss

Daniel

Geschrieben
Trotzdem ist es aerodynamisch nicht möglich, einen Airliner kontrolliert auf dem Rücken zu fliegen.

Also, ich wüßte kein Flugzeug, das man nicht zumindest prinzipiell auf dem Rücken fliegen könnte. Je nach Tragflächenprofil, Einstellwinkel von Hauptflügel und Höhenflosse braucht man halt eine ziemlich ungewohnte negative pitch. Wie man ohne zu großen Höhenverlust dorthin kommt, ohne die Struktur zu überlasten, erfordert allerdings planvolles und kontrolliertes Vorgehen (wofür es im FBW-Airbus vermutlich kein geeignetes 'law' im Flugsteuerungscomputer gibt).

Schon allein die Triebwerke würden in dieser Lage nicht weiterfunktionieren (wenn man mehr als minus 0 g stossen muss).

....

Dani

 

Heißt das, bei negativen g-loads in Folge von größeren vertikalen Turbulenzen bleiben die Treiber gleich stehen? Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Außerdem werden doch selbst mit Airbussen Parabelflüge durchgeführt, die sich so lange wie möglich im zero-g-range bewegen.

 

 

 

Gruß

Manfred

Geschrieben
Heißt das, bei negativen g-loads in Folge von größeren vertikalen Turbulenzen bleiben die Treiber gleich stehen? Das möchte ich mir lieber nicht vorstellen. Außerdem werden doch selbst mit Airbussen Parabelflüge durchgeführt, die sich so lange wie möglich im zero-g-range bewegen.

 

Die Zero-G Flugzeuge sind m.E. nach aber speziell ausgerüstet und zertifiziert.

 

Die Triebwerke bleiben bei kurzweiligen 0 oder -G Lagen nicht sehen, sie bleiben aber bei dauerhaften negativen G's stehen - selbst Kampfjets laufen dann trocken. Deswegen gibt es Rückenflugtanks, und selbst die sind nach 30sek bis 2min bei den meisten Kamfpjets leer: dann geht selbst einem Kampfjet das Triebwerk aus.

 

Die im nachfolgend verlinkten youtube-video zu sehende - zur AWACS-Plattform modifizierte - B-707 kann es offensichtlich (natürlich stammt das 'Design' dieser Maschine aus einer Zeit, wo Flugzeugkonstrukteure nur Erfahrung mit militärischen Strahlflugzeugen zur Verfügung hatten), und das liegt vermutlich nicht an der großen Anntennenscheib

 

Das Video würde ich als Fake bezeichnen. Das sieht mir zu Hundert Prozent danach aus, dass lediglich das Bild 180* gespiegelt wurde, oder hast du schonmal einen Abgstrahl gesehen, der nach oben auswandert?

Ich weiß aus Fachkreisen, dass die B707 keine Rückenflugtanks hat - und erst Recht nicht unsere E3-A Sentry bei der Nato...

 

P.S.

(wofür es im FBW-Airbus vermutlich kein geeignetes 'law' im Flugsteuerungscomputer gibt)

 

Im Direct Law sind, wenn ich mich nicht ganz irre, alle Protections aus. Damit müsste es auch mit dem Airbus gehen.

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