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England im "Sommer" - feuchtfröhliches Spotten (Teil 2, 19 Bilder)


Joel Vogt

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Stefan hat letztens Bilder vom RIAT-Arrival- und Departure-Day gezeigt. So ziemlich gleichzeitig hatte ich einen Bericht fertiggestellt, der einen Airshow-Tag in Fairford zum Thema hatte. Da ich seinen Beitrag nicht konkurrenzieren wollte, habe ich mich entschieden, einfach ein paar Tage zuzuwarten. Et voilà, das passierte in der Zeit zwischen den beiden Tagen, die uns Stefan gezeigt hat:

 

England im Sommer 2012, das war als wir das Wasser noch in flüssiger Form kennengelernt haben. Als Regen kam es von oben her, als Spritzwasser machte es sich an unserem Mietauto zu schaffen. Trocken war es zumeist nur in den Museen, aber so zwischendurch gab es in der Tat auch noch Momente, in denen man die Kamera zücken konnte, ohne sofort befürchten zu müssen, dass sie ertrinken würde.

 

Teil 1 findet ihr hier: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=91740

 

Der zweite Teil beinhaltet eine Pilgerfahrt. Von Reading aus nahmen wir den nicht allzu langen Weg nach Fairford unter die Räder und erwarteten ausser dem RIAT-typischen Stau eigentlich keine Probleme, zumindest nicht am Morgen. Doch ... natürlich kam es anders. Wenige Kilometer vor unserem Ziel wurden wir von der Polizei auf einen Parkplatz gewunken. Die Polizisten fragten uns, wo wir am Tag zuvor überall gewesen seien. Wir zählten einen Flugplatz nach dem anderen auf und erst beim langweiligsten der zahlreichen Ziele fühlten sie sich angesprochen. In Southampton sei unser Auto (resp. das Kennzeichen) von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden. Wir waren auf einem Parkhaus, auf dem wir in unserer Funktion (als Jäger und Sammler ...) nicht hätten sein sollen. 2012 erinnert in England an 1984, das Land hat pro Einwohner gefühlt mindestens eine Überwachungskamera. Die Prozedur dauerte eine Viertelstunde, während der die Polizisten von ihren Erfahrungen am Oktoberfest und ihren Verwandten in der Region Basel erzählten. Was ein Foto einer simplen flybe-Dash alles bewirken kann ...

 

Doch nun zu den wirklich lebenswichtigen Dingen an diesem Samstag. Der Hauptgang: Das Royal International Air Tattoo, die grösste Airshow Europas, ein Stelldichein von nach wie vor weit über 100 Fliegern, auch wenn die Royal Air Force nach den drastischen Budgetkürzungen von 2011 nur noch einen Bruchteil der Flieger stellen kann, die beispielsweise vor zwei Jahren noch dabei waren. Nach einer kurzen Zeit in der britisch disziplinierten Warteschlange gehts aber auf los gleich los mit den Fliegern im "Static Display":

 

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Die klassischen amerikanischen Schwertransporter gibts gleich zu Beginn. C-5 meets C-17 ...

 

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Unschwer ist zu erkennen, dass der Regen bereits wieder zugeschlagen hatte. Diese schöne Tiger-Zeichnung gehört zu einer norwegischen F-16.

 

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Ein Blick zurück in die Reihe zeigt, dass einige F-16 ausgestellt waren.

 

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Auch Helis aus mehreren Ländern waren anzutreffen. Der schön bemalte Mi-14 ganz links kam aus Polen.

 

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Umgeben von einer zusätzlichen Abschrankung und speziell bewacht von amerikanischen Soldaten: Der Tarnkappenbomber B-2 "Spirit".

 

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Ein Regenschauer später: RC-135 "Rivet Joint", ebenfalls von der US Air Force.

 

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Premiere in ansprechendem Kleid: C-130 Hercules der Luftwaffe Kolumbiens.

 

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Für mich ein alter Bekannter in seiner ehemaligen Identität. Diese Gulfstream IV war einst als A4O-AC für Oman Royal Flight in BSL und ZRH zu sehen.

 

Nach einer Stunde und einem langen Spaziergang durch die ausgestellten Flieger war Zeit für einen Burger und dann den Start ins Action-Programm:

 

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Die belgische Solo-Display F-16 war kaputt und es half der Boss Bird des 1 Smaldeel aus Florennes aus.

 

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Nächstes (und gutes!) Display: die MiG-29 der polnischen Luftwaffe.

 

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Auch von oben macht die MiG-29 ein gute Falle, dank Spezialbemalung.

 

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Und erst recht mit dem Bremsfallschirm ... :)

 

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So einen hätte dieses Wunderwerk britischer Ingenieurskunst auch anzubieten: Die Avro Vulcan.

 

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Bei dem aus dem Falklandkrieg 1982 bekannten Bomber wird dieser jedoch nicht mehr verwendet, um die Zelle so weit es geht zu schonen.

 

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Als eine von zwei eher exotisch anmutenden Nummern standen die "Al Fursan" aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Programm. Eine exzessive Rauchverzierung scheint bei Kunstflug mit MB-339 dazu zu gehören ... :)

 

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Pilot der Red Arrows zu sein bringt Vorteile. Zum Beispiel wird man mit dem Heli nach Fairford geflogen ...

 

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Heli oder Flugi, das ist hier die Frage. Der V-22 Osprey ist auf alle Fälle ein Hingucker.

 

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Der absolute Hingucker unter den Demo-Teams war frei nach dem Feedback aller Spotter, die wir auf unserem weiteren Weg über die Insel getroffen haben das Team der Republic of Korea Air Force, die Black Eagles mit ihren T-50 Trainern.

 

Unter diesem Eindruck und mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages beschlossen wir "Übung halt!" und bewegten uns in Richtung Parkplatz, denn er Regen würde wohl den Boden arg aufgeweicht haben. Sorry Breitling, aber die Prioritäten lagen woanders!

 

Im Carpark angekommen bestätigten sich unsere Befürchtungen. Die morgens ein- und nun aus-fahrenden Autos hatten die Wiese komplett aufgeweicht und wir standen zeitweise knöcheltief im Schlamm. Zwei Traktoren waren schon mit dem Abschleppseil im Einsatz und zogen Autos auf die Strasse hoch. Zunächst hatten unsere Egos das Gefühl, "das schaffen wir doch". Doch auch unser Weg führte nicht am Traktor vorbei ...

 

Der nächste Halt war in Brize Norton vorgesehen, der Basis der kompletten Transporterflotte der Royal Air Force. Viel zu sehen gab es nicht, denn der bisherige Maschendrahtzaun war eher undurchsichtigen Palisaden gewichen. Erst nach einer fast kompletten Runde um den Platz gab es ein paar Hercules zu sehen. Der Preis dafür war ein Spaziergang im strömenden Regen. Fotos hätten extra gekostet ... ;)

 

Am eigentlich heiterhellen Tag war es nun zappenduster geworden. Unter diesem Eindruck gings noch rasch zu einem gelb-roten gourMet-Restaurant und dann im Hotel unter die Dusche und ab ins Bett. Angesichts der langen Etappe am nächsten Tag bestimmt keine schlechte Idee. Diesen Teil, Teil 3 dieser Tour, gibts demnächst hier zu sehen. Die Bilder sind ready, es fehlt nur noch der Text. ;)

 

Bis dann!

 

JOEL

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Vergleichbar wenige, aber dafür sehr schöne Bilder mit Vertretern aus aller Welt, merci!

 

Ich mag mich noch erinnern, wie vor ein paar Jahren u.a. auf diversen Flightsim-Seiten für die Restaurierung der Vulcan gesammelt wurde (zumindest meinte ich, es sei die...). Schön, dass das Projekt offenbar erfolgreich abgeschlossen wurde und der Vogel tatsächlich wieder fliegt! Scheint ja ein ziemlicher Koloss zu sein!

 

 

Mit Vorfreude auf den nächsten Teil,

 

Tis

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Das MUSS XH558 sein! Dieser Vogel bringt es fertig, am RIAT und andernorts das Publikum ruhig zu stellen. Die Red Arrows, die Patrouille de France oder auch die Patrouille Suisse bekommen auf den Airshows jeden Sommer viel Applaus und Respekt, aber die Stimmung die jeweils herrscht, wenn XH558 unterwegs ist, lässt sich kaum toppen. Leider wird ein Betrieb dieser Maschine über das Jahr 2013 hinaus momentan nicht als realistisch erachtet und das angebrochene Jahr könnte die letzte Gelegenheit sein, das Heulen der Vulcan-Motoren im Flug zu hören:

 

http://www.vulcantothesky.org/news/408/82/Important-news-on-the-future-of-XH558.html

 

Der vor allem aus dem Falklandkrieg bekannte Bomber hat es mir seit seinem Auftritt in Volkel 2009 besonders angetan. Deshalb hier noch einmal ein paar Bilder der Vulcan, die annähernd so gross ist wie eine Boeing 737:

 

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Volkel, 2009

 

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Volkel, 2009

 

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Fairford, RIAT 2010

 

Ein Video der Vorführung vom 7. Juli 2012 findet ihr hier (nicht von mir ...):

 

Die Stimme der Vulcan-Displays gehört dem langjährigen RIAT-Kommentator Sean Maffett und hat es mir übrigens mindestens so angetan wie der Flieger selber ... :cool:

 

Gruss

 

JOEL

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