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07.01.2013 | JAL 787-8 | JA829J | BOS | Smoke in Avionics Bay and Cargo Comp


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Wie ich immer schon sagte, überläßt man neue Muster die ersten paar Jahre lieber den Fortschrittsgläubigen oder Fans/Nerds
Da fehlt noch die bewährte MD-11 in der Liste ;)

Die ist noch älter als 777 und A330 und basiert auf Jahrzehnten von Erfahrung...

Es sollen auch noch irgendwo 707 fliegen...

 

Kinderkrankheiten sind halt ärgerlich, spielen aber in der Todesstatistik kaum eine Rolle (jedenfalls in zivilisierten Staaten)

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Bin ja mal gespannt - das "Leck am Treibstofftank" glaub ich erst wenn's im NTSB-Bericht drinnsteht. Bis dahin wette ich auf einen übereifrigen Betanker...

 

Grüßle

Jörg

Geschrieben
2.) Noch ein aktueller Zwischenfall mit einer ANA 787: [EDIT]

In Japan ist heute ein geplanter Flug einer Boeing 787 „Dreamliner“ gestrichen worden. Als Grund nannte die Fluggesellschaft All Nippon Airways Probleme mit den Bremsen des Boeing-Flaggschiffs.

Süddeutsche.de:

Als Grund nannte eine Sprecherin der Fluglinie All Nippon Airways eine Störung des Computers, der das Bremssystem steuert. Er solle nun ausgetauscht werden.

Das wäre dann ein typisches Alltagsproblem, das täglich auf der Welt bei verschiedensten Herstellern vorkommt. Je nach dem dauert so ein Computertausch 10 Minuten. Ich hatte schon einen Inflight-Turnback wegen einem Computerfehler, der war schließlich schneller getauscht als "Die Airport Manger" von Fraport uns einen Bus zum Flugzeug schicken konnten. So konnten wir aus den Fenstern den LHT Mechaniker mit dem einen Computer kommen und dem anderen wieder gehen sehen, während wir noch drauf gewartet haben ins Terminal zurückgebracht zu werden...

 

Nur bei einem neuen Flugzeug hat man halt nicht jeden Computer standardmäßig am Lager, und schon muss der Flug abgesagt werden. Solche Probleme sind nur in der Anfangsphase Probleme, später werden sie zu normaler Routine.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
das "Leck am Treibstofftank" glaub ich erst wenn's im NTSB-Bericht drinnsteht. Bis dahin wette ich auf einen übereifrigen Betanker...
Vom NTSB gibt es noch nichts, aber das Handelsblatt berichtet
"Die Ursache für das Treibstoff-Leck war ein fehlerhaftes Ventil", sagte ein Sprecher von Japan Airlines am Donnerstag.
Wobei das Ventil natürlich in der Betankungsanlage (Spritverteilung vom Fuelling Port zu den verschiedenen Tanks) sein kann, und damit der übereifrige Betanker noch nicht aus dem Schneider ist...

 

Ansonsten haben wir inzwischen noch ein zweites Spritleck, eine gerissene Frontscheibe und ein Ölleck am Triebwerk zu verzeichnen...

 

Gruß

Ralf

...der in knapp drei Wochen wieder Dreamliner fliegt, vermutlich...

Geschrieben

Das NTSB hat inzwischen Bilder der "abgerauchten" Batterie veröffentlicht.

Und JAL und ANA haben den 787 Betrieb eingestellt, nachdem es bei ANA zu einer Notlandung und Evakuierung wegen Rauch im Cockpit gekommen war. Aero.de

 

Gruß

Ralf

...der vielleicht in knapp drei Wochen wieder Dreamliner fliegt, vermutlich... oder doch 777 ???

Geschrieben (bearbeitet)

.

Bearbeitet von flowmotion
Geschrieben

Wer weiss, vielleicht ist der "Lithium-Ion Battery Type" für Anwendungen wie den APU-Start doch nicht die beste Wahl, wenn auch das "Gewichts/Energie Verhältniss" sicher sehr interessant erscheint. :rolleyes:

Vielleicht muss da Boeing im Nachhinein nochmals über die Bücher.

 

Beste Grüsse

Andy :)

 

P.S. ....nur der Vollständigkeit halber, Link zum Spiegel Online Artikel -- Dreamliner-Batterien werden zu Boeings Alptraum

Geschrieben
Wenn ich mir so die ganzen Boeing Digest's durchlese, dann findet man fuer die 787 momentan einfach sehr, sehr viele Elektrik/Elektronik Issues. ...

Ich glaube das die wenigsten hier etwas mit den (Fleet Team) "Digest" anfangen können (oder überhaupt Zugang dazu haben), aber ich habe den gleichen Eindruck beim Lesen derselben... :009:

Geschrieben

During a discharge cycle, when a Li-ion battery cell is depleted below a critical level (with a corresponding critical cell voltage) the cell material will begin to degrade and cause shorting internal to the cell.

 

.......it is possible for a single cell to deplete to below 1.7 volts while the overall battery voltage is close to 24 volts. As such, the battery can reach an over discharge state prior to the protective trip.

 

Hallo????

 

Jeder Modellflugzeugregler schaltet LiPo-Akkus ab, BEVOR diese unter die kritische Spannung fallen und überwacht dabei auch die Einzelzellenspannung.

 

Vielleicht sollte sich Boeing einmal in einem Hobbyshop umsehen :p

Geschrieben (bearbeitet)

.

Bearbeitet von flowmotion
Geschrieben (bearbeitet)

.

Bearbeitet von flowmotion
Geschrieben

Hier die Original FAA Emergency AD 2013-02-51 die die Dreamliner "grounded".

 

In genauen Wortlaut heisst das:

Before further flight, modify the battery system, or take other actions, in accordance with a method approved by the Manager, Seattle Aircraft Certification Office (ACO), FAA.

Also sind die Flieger nicht "aus dem Verkehr genommen" oder "gegroundet", sie müssen nur vor dem nächsten Flug nach einer zugelassenen Methode umgebaut werden. Da es noch keinen zugelassenen Umbau gibt (den muss Boeing erst entwickeln...) bedeutet es effektiv natürlich das selbe.

 

Jeder Modellflugzeugregler schaltet LiPo-Akkus ab, BEVOR diese unter die kritische Spannung fallen und überwacht dabei auch die Einzelzellenspannung. Vielleicht sollte sich Boeing einmal in einem Hobbyshop umsehen
Wobei sich die Modellflugregler etwas schwer damit zu tun, Kiloamperes zu regeln... Die Grösse ist eben manchmal doch entscheidend. Gerade Wärmeabfuhr ist ein Grössenproblem (Verhältnis Volumen zu Oberfläche).

 

Gruß

Ralf

...der vermutlich in knapp drei Wochen nicht Dreamliner fliegt...

Achim Vollhardt
Geschrieben

 

Wobei sich die Modellflugregler etwas schwer damit zu tun, Kiloamperes zu regeln... Die Grösse ist eben manchmal doch entscheidend. Gerade Wärmeabfuhr ist ein Grössenproblem (Verhältnis Volumen zu Oberfläche).

 

Die Batterie sieht mir nicht nach Kiloamperes aus.. evtl. 100A, aber selbst das wuerde ich bezweifeln. Und das laesst sich im professionellen Bereich sehr gut absichern. Selbst im Modellflug sind 100A keine Seltenheit mehr..

 

Sei es drum: entweder hier wurde am falschen Ende gespart (zuwenig Sicherheitsschaltungen) oder die Systeme haben komplett versagt. Selbst wenn eine Li-Batterie in Flammen aufgeht (und wir wissen alle, das sie das sehr gut kann!) sollten die Auswirkungen begrenzt (contained) werden, was offensichtlich nicht passiert ist. Ob ich das noch als Kinderkrankheit einstufen wuerde weiss ich nicht mehr..

Geschrieben

ich wäre nicht erstaunt, wenn die sache einiges komplexer ist als einfach ein li-io pack welches samt seiner eigenen steurung abraucht/verpufft. das ist vielleicht "nur" das offensichtliche endprodukt.

 

bei der laredo notlandung während der zertifizierung war ja an und für sich das schlimmste nicht der komponentenausfall/vergessenes werkzeug, sondern dass so ziemlich alle schaltungen welche für so einen fall vorgesehen waren, versagt haben und das cockpit und das flugzeug als folge praktisch dark waren. nicht gut bei einem all-electric design... die ganze load distribution / busschalterei hat also schon einmal nicht wie intended funktioniert.

 

damit ist die behebung des problems u.u. viel komplexer als einfach beim batteriepack nachzubessern. dass Li-Io nicht sehr gutmütig gegenüber fehlströmen, spannungsspitzen, temperaturschwankungen, unterladung und überladung sind ist bekannt und war sicherlich auch so von profis beim akkuhersteller eingeplant und sicher auch bis zu gewissen grenzen getestet. der akku ist möglicherweise nur die "smoking gun" für probleme in andern komponenten wie apu starter, bus-schaltungen etc... bin gespannt was da rauskommt.

 

ein richtiger nightmareliner... eins muss man der kiste lassen, leise ist sie (selbst wenn sie fliegt)

Geschrieben
damit ist die behebung des problems u.u. viel komplexer als einfach beim batteriepack nachzubessern.
Ja, vermutlich ist das so.

Erinnert mich ein Bisschen an den Apollo 13 Film, wo der Flight Director zum Triebwerkshersteller sagt, er wolle nicht wissen wofür es konstruiert sei, sondern was es könne.

Vermutlich haben die NiCad Batterien bisheriger Flieger immer mehr gekonnt, als das wofür sie spezifiziert waren, z.B. rausfiltern von Spannungsspitzen. Wenn man sie nun gegen eine Batterie gleicher Spezifikation aber mit unterschiedlichen Fähigkeiten einbaut, dann stellt man erst fest wo die Spezifikationen offensichtlich nicht ausreichend waren, und es nur funktioniert hat, weil die bisherigen Batterien mehr konten als verlangt. Da auch alle Tests nur gemäß Spezifikation unter Laborbedingungen gemacht werden, stellt man sowas erst im richtigen Service fest.

Wer Neuland betritt, zahlt Lehrgeld. Das war schon immer so und wird sich auch nicht ändern. Und wer kein Neuland betritt, wird irgendwann verschwinden. Wer andere Neuland betreten lässt, und dann folgt wenn es sich als sicher rausstellt, ist natürlich am besten dran. Nur funktioniert das nicht für alle, einer muss sich halt mal irgendwann vorwagen. Wenn er dabei genug Sicherheitsvorkehrungen betreibt, ist zwar der Imageschaden da, aber keine Katastrophe. Insofern hat Boeing wohl alles richtig gemacht, und was jetzt passiert, ist genau das was passiert seit die Menschheit Fortschritte macht. Ärgerlich, aber nicht 100% vermeidbar.

In einem Jahr wird der Kentnisstand bezüglich Li-Ion Batterien und Flugzeugelektrik ein anderer sein, und alle werden profitieren.

 

Gruß

Ralf

Dessen Flugbuchung immer noch mit "Flugzeugtyp Boeing 787-8 Dreamliner" im Internet geführt wird...

Geschrieben
Also sind die Flieger nicht "aus dem Verkehr genommen" oder "gegroundet", sie müssen nur vor dem nächsten Flug nach einer zugelassenen Methode umgebaut werden.

Ach. Und warum genau ist das nun kein Grounding?

Geschrieben
Ach. Und warum genau ist das nun kein Grounding?

Es klingt doch, als hätte irgendjemand irgendetwas nicht unter Kontrolle... proaktives

Wording muß schon sein... wir werden alle profitieren... auch wir hier, im Flightforum.

Vielleicht schon morgen!

Geschrieben
Ach. Und warum genau ist das nun kein Grounding?
Weil die Airline die Möglichkeit hat, die AD durch ein AMOC zu erfüllen. Sprich wenn die Airline etwas macht, das das selbe Level an Sicherheit bietet, hier z.B. der Einbau einer Feuerlöschanlage im Batteriefach, darf sie weiter fliegen.

Ein definitives Grounding wäre der (zeitweilige) Entzug der Musterzulassung, dann gibt es keine Möglichkeit den Flieger legal in die Luft zu bringen.

Das ist soweit ich weiss bei der Concorde in 2000 der Fall gewesen.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Meine Einschätzung ist, dass es ein Zusammenspiel von schlechtem Design (der Akkus) und schlechter Wartung ist. Immerhin fliegen diese Dinger doch schon eine Weile im Test herum und noch nie (oder wahrscheinlich selten) hat sich eine Bat in Flammen verabschiedet.

 

Ist halt eine neue Technologie, und die jeweiligen Airlines wissen noch nicht so recht wie damit umzugehen ist (z.B. frühzeitiges Ersetzen wenn einzelne Zellen den Geist aufgegeben haben).

 

Dass Li-Io grundsätzlich ein Problem sein sollten, glaube ich nicht, denn andere Flugzeuge (u.a. A380) verwenden auch solche Batterietypen.

 

Dani

Geschrieben
Meine Einschätzung ist, dass es ein Zusammenspiel von schlechtem Design (der Akkus) und schlechter Wartung ist.
Du meinst, ein Mechaniker hat vergessen, rechtzeitig destiliertes Wasser in der Batterie nachzufüllen? Müsste ich bei meinem Auto auch mal wieder machen, vor allem bei der hinteren (NiMH) Batterie des Hybridantriebs, die wird ja viel mehr gefordert als die Bleibatterie im Motorraum... :009:

 

Gruß

Ralf

Geschrieben
Weil die Airline die Möglichkeit hat, die AD durch ein AMOC zu erfüllen.

Doch bis die Änderung abgenommen worden ist, bleibt das Flugzeug am Boden. Gegroundet halt.

 

Ein definitives Grounding wäre der (zeitweilige) Entzug der Musterzulassung, dann gibt es keine Möglichkeit den Flieger legal in die Luft zu bringen.

Definitiv zeitweilig? Du kannst für diese Definition sicher die offizielle Quelle angeben.

Geschrieben
Definitiv zeitweilig? Du kannst für diese Definition sicher die offizielle Quelle angeben.
Das ist natürlich wieder juristisch spitzfindig... Natürlich wird die Zulassung entzogen. Punkt. Das man sie später eventuell wieder erteilt ergibt sich aus dem kommerziellen Druck automatisch, der Hersteller wird irgendwie nachbessern und eine Wiederzulassung beantragen. Und damit wird sie dann zu einem zeitweisen Entzug. Es gibt natürlich keine Rechtsgrundlage einen Entzug von vorneherein temporär zu begrenzen, aber de Facto passiert genau das.

 

Doch bis die Änderung abgenommen worden ist, bleibt das Flugzeug am Boden. Gegroundet halt.
Oft genug sind solche Änderungen aber auch reine Handbuchänderungen oder das Stillegen bestimmter Systeme. Dann fliegt der Flieger binnen Stunden wieder, die AD gilt aber weiter.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

In einem Jahr wird der Kentnisstand bezüglich Li-Ion Batterien und Flugzeugelektrik ein anderer sein, und alle werden profitieren.

 

 

Ja, das denke ich auch. Die Boeing-Leute werden das Problem sicher irgendwie lösen. Aber bis dahin steige ich lieber nicht in dieses Flugzeug ein.

 

Gruß!

 

Hans

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