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Nicht angeschnallt - Turbulenzen


Ueli Zwingli

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Da wurde doch eine Maschine der italienischen Gesellschaft Neos über dem Atlantik von Klarluft Turbulenzen erwischt. Dabei sei die Maschine 1000m (!) abgesackt. Einige Personen hätten Prellungen erlitten. Im Artikel ein Satz, den man auf der Zunge zergehen lassen sollte: Ursache der Turbulenzen sei ein Luftloch gewesen. oder dies: ...nicht auf den Wetterkarten verzeichnete Turbulenzen... Dass gewisse sogenannte Journis keine Ahnung von ihren Themengebieten haben kann ich verstehen. Dass aber ein Redaktor solchen Bockmist nicht korrigiert, verstehe ich schon weniger. :(

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Da wurde doch eine Maschine der italienischen Gesellschaft Neos über dem Atlantik von Klarluft Turbulenzen erwischt. Dabei sei die Maschine 1000m (!) abgesackt. Einige Personen hätten Prellungen erlitten. Im Artikel ein Satz, den man auf der Zunge zergehen lassen sollte: Ursache der Turbulenzen sei ein Luftloch gewesen. oder dies: ...nicht auf den Wetterkarten verzeichnete Turbulenzen... Dass gewisse sogenannte Journis keine Ahnung von ihren Themengebieten haben kann ich verstehen. Dass aber ein Redaktor solchen Bockmist nicht korrigiert, verstehe ich schon weniger. :(

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So ein Artikel soll dem Leser ein wohliges Gruseln bescheren, sonst nichts.

Viel mehr als 10 Sekunden wird da auch kein Redaktor drüber brüten.

Es kann ja nur noch besser werden, ich habe gerade gelesen dass viele Berichte über Sportereignisse (vor allem Baseball in den USA) sowie auch Wetterberichte und Börsenmeldungen rein von Computern geschrieben werden.

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Ich sehe hier das Problem nicht, sondern nur das übliche FF-Journalistenbashing...

 

Sogar im Duden ist Luftloch definiert:

2.(umgangssprachlich) wechselnde Geschwindigkeit bzw. Richtung der Luftströmung, die ein Luftfahrzeug für einen kurzen Moment absacken lässt

 

Und auch "nicht auf den Wetterkarten verzeichnete Turbulenzen" trifft meines Erachtens zu. Ich nehme nicht an, dass die Piloten keine Ansage gemacht hätten, wenn sie gemäss Wetterkarten gewusst hätten dass nun eine Zone mit moderat bis severe turbulence angesagt ist...

 

Gruss Ernst

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Dass gewisse sogenannte Journis keine Ahnung von ihren Themengebieten haben kann ich verstehen. Dass aber ein Redaktor solchen Bockmist nicht korrigiert, verstehe ich schon weniger. :(

[/Quote]

 

Der Glaube an die Existenz von 'Luftlöchern' scheint einfach unausrottbar quer durch alle Bildungsschichten bestand zu haben. Es scheinen aber genau die Leute zu sein, die es trotzdem nicht für nötig finden, auch während des Reisefluges zumindest komfortabel angeschnallt zu bleiben.

Und Fachwissen über C.A.T. darf man außerhalb der Luftfahrtbranche und der Flugmeteorologie halt nicht voraussetzen....

 

Gruß

Manfred

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Ich sehe hier das Problem nicht, sondern nur das übliche FF-Journalistenbashing...
Wenn es denn Journalisten wären. Früher hatten Journalisten eine seriöse Ausbildung und recherchierten zuerst ihren Artikel. Aber heute kann sich jeder, der einen Satz schreiben kann, Journalist nennen. Du scheinst das zu mögen und nennst berechtigte Kritik "Bashing". Na ja, jedem das Seine.
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Klarluft Turbulenzen
Ist das Denglish, oder steht das auch im Duden? Die ins deutsche übersetzten Reportagen wie bei N24 haben meist auch derartige Wortkunstrukte, wie Center of Gravity (=Schwerpunkt) als "Schwerkraftzentrum", Gyroscope (=Kreisel) als "Gyroskop", Flight Controls (=Flugsteuerung) als "Flugkontrollinstrumente", Airframe (=Flugzeugstruktur) als "Luftrahmen" (ernsthaft !!!) etc.

Die Zeiten sind halt vorbei, als Fachjournalisten neben ihrer journalistischen noch eine entsprechende Fachausbildung hatten und die Fachbegriffe kannten.

Aber die Übersetzung des Part 21 von hochdiplomierten staatlichen Übersetzern ist ja ähnlich witzig: Single Piston Engine = "Flugzeug mit Einkolbentriebwerk". Hochofiziell !!! Das ist rechtsverbindlicher Text! Hochoffiziell dürfen alle mit SEP Berechtigung keine Motoren mit 4 oder 6 Zylindern (Kolben) fliegen!

 

Dem einen sein Luftloch ist dem andern sein fliegender Ballon (der ja bekanntlich fährt!), der eine erkennt daran den Nichteingeweihten, der andere sieht darin den Anlass für eine Diskussion.

 

Gruß

Ralf

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ist ja ähnlich witzig: Single Piston Engine = "Flugzeug mit Einkolbentriebwerk". Hochofiziell !!! Das ist rechtsverbindlicher Text! Hochoffiziell dürfen alle mit SEP Berechtigung keine Motoren mit 4 oder 6 Zylindern (Kolben) fliegen!

 

Macht ja auch Sinn (auch wenn das wieder Denglisch ist...)

Single Piston Engine habe ich aber auch noch nie gehört. SEP wäre ja eigentlich Single Engine (Piston) oder Single Engine, Piston zu lesen. Single Piston Engine müsste ich aber auch als Einzelkolbenmotor übersetzen...

 

Ich finde das mit den Journalisten übrigens halb so tragisch. Man muss sich einfach von der Idee verabschieden, dass man alles glauben darf was in der Zeitung steht. Dann fährt man viel besser. Auch wenn's nicht um Luftfahrt geht.

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Ich finde das mit den Journalisten übrigens halb so tragisch. Man muss sich einfach von der Idee verabschieden, dass man alles glauben darf was in der Zeitung steht. Dann fährt man viel besser. Auch wenn's nicht um Luftfahrt geht.

 

Wahrscheinlich hast Du recht. Aber woher sollen dann die Menschen wissen, was sie glauben sollen? Der überwiegende Teil der allgemeinen Informationsaufnahme passiert eben über die Medien, und die bestimmen damit die 'Kompetenz' der Massen mit.

 

Gruß

Manfred

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Wenn es denn Journalisten wären. Früher hatten Journalisten eine seriöse Ausbildung und recherchierten zuerst ihren Artikel. Aber heute kann sich jeder, der einen Satz schreiben kann, Journalist nennen.

 

Ja, und früher konnte man sich auch Journalisten mit einer seriösen Ausbildung leisten, weil nicht jeder Artikel irgendwo gratis im Internet gelesen werden konnte und die Leser heute meinen, Information sei ein kostenloses Gut.

 

Im übrigen hilft es meist nichts, Links irgendwo im Forum zu platzieren. Die Folge davon ist nämlich meistens, dass dann der Artikel noch viel mehr angeklickt wird. Ich bin fast sicher, dass die über 400 User die diesen Thread gelesen haben, auch auf Bluewin gelandet sind...

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Wahrscheinlich hast Du recht. Aber woher sollen dann die Menschen wissen, was sie glauben sollen?

 

Nah wenn sie auf den Artikel hin glaube, dass sie sich besser immer anschnallen, dann haben die medien hier Gutes getan.

 

Wolfgang

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Aber heute kann sich jeder, der einen Satz schreiben kann, Journalist nennen.
Mir scheint manchmal, auch das ist nicht wirklich mehr gefordert. Hauptsache er arbeitet gratis oder bezahlt sogar für sein Praktikum.

Thomas

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Luftloch gefällt mir irgendwie- jeder weiss sofort, was gemeint ist:D.

Wir sagen ja auch dem Flugi "der Flieger" Schon mal an der Nase genommen?:005:

 

Gruss Walti

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Wahrscheinlich hast Du recht. Aber woher sollen dann die Menschen wissen, was sie glauben sollen? Der überwiegende Teil der allgemeinen Informationsaufnahme passiert eben über die Medien, und die bestimmen damit die 'Kompetenz' der Massen mit.

 

Mehrere Quellen einbeziehen, gesundes Misstrauen walten lassen.

Nicht Bild/Blick lesen, das hilft schon relativ weit.

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Ursache der Turbulenzen sei ein Luftloch gewesen. oder dies: ...nicht auf den Wetterkarten verzeichnete Turbulenzen...

 

Fuer jemanden der das Wort Klarluftturbulenz (das uebrigens nicht im Duden steht) verwendet lehnst Du Dich imho ganz weit aus dem Fenster.

 

Was ist denn hier der Bockmist? Das im Duden stehende Wort Luftloch? Oder hast Du ein SWC von vor dem Vorfall vorliegen, auf dem die Turbulenzen verzeichnet waren?

 

Gruss,

Florian

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Mehrere Quellen einbeziehen, gesundes Misstrauen walten lassen.

Nicht Bild/Blick lesen, das hilft schon relativ weit.

 

Einverstanden. Ich wollte auch nur ein wenig dagegenhalten, daß man den Qualitäts- und Wahrheitsanspruch an die Medien nicht von vorne herein zu niedrig ansetzen sollte.

 

Gruß

Manfred

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Einverstanden. Ich wollte auch nur ein wenig dagegenhalten, daß man den Qualitäts- und Wahrheitsanspruch an die Medien nicht von vorne herein zu niedrig ansetzen sollte.

 

Und ich dachte, man könne den gar nicht tief genug ansetzen.

Selbst irgendwelche Dokumentationen auf öffentlich Rechtlichen sind heute 'amifiziert' (sorry, ich liebe die USA, aber gewisse Dinge sind schon unerträglich...) d.h. 5 Minuten Stoff werden auf 45 Minuten aufgebläht mit endloser Wiederholung der immer gleichen Kleinigkeit (da gehörte dann eigentlich der Werbeblock rein...) unterlegt mit irgendwelchen verrückten Computergraphiken die allenfalls am Rande was mit dem Thema zu tun haben... dann werden die extremsten Erwartungen geweckt und mit reisserischen Adjektiven um sich geschmissen bis das eigentliche Thema nur noch enttäuschen kann... und bis mir fast der Brechreiz kommt...

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Der überwiegende Teil der allgemeinen Informationsaufnahme passiert eben über die Medien
Erschreckenderweise passiert auch der überwiegende Teil der offiziellen Informationsaufnahme über die (zum Teil katastrophal schlechten) Medien. Auch die Geheimdienste beziehen einen Teil ihrer Informationen aus der Presse! (Wenn sie nicht gerade hier mitlesen :009:) Politikberater und Manager leider auch. Und wenn ich als Luftfahrtexperte so lese was Handelsblatt, FTD und so über Luftfahrt schreiben, dann wundert mich so manche Entscheidung nicht mehr.

 

Mit einer 737-100 über den Atlantik ist wohl eher unwahrscheinlich...

 

Gruß

Ralf

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Ob da nun 731 oder 738 steht, ist für mich nicht besonders bedeutsam, denn der Kern der Nachricht, einige Verletzte durch clear air turbulence, wird dadurch nicht verfälscht.

 

Gefahr droht den Bürgern von einer ganz anderen Seite. Da wir nicht in einem totalitären Staat leben, habe Interessengruppen keine andere Möglichkeit als dafür zu sorgen, dass die Leute, die zur Wahl gehen, eine bestimmte Meinung haben, also das was vorgebetet wird auch artig nachplappern.

 

Das geschieht bei uns mit Hilfe der Presse und anderen Informationsmedien mit sehr raffinierten Methoden, die sehr schwierig zu durchschauen sind.

 

Für mehr Durchblick ist dieses Buch von Albrecht Müller gut geeignet:

 

Meinungsmache, wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen.

 

Das würde ich gerne noch durch "oder die Erschaffung von Nutzmenschen" ergänzen.

 

 

ISBN 978-3-426-27458-3

 

 

Gruß!

 

Hans

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Dass gewisse sogenannte Journis keine Ahnung von ihren Themengebieten haben kann ich verstehen. Dass aber ein Redaktor solchen Bockmist nicht korrigiert, verstehe ich schon weniger. :(

 

Du setzt voraus, dass da noch Redaktoren arbeiten. Dessen bin ich mir bei gewissen Medien nicht mehr so sicher.

 

Bei einem hier nicht namentlich zu erwähnenden Gratismedium erscheinen zumindest regelmässig Artikel, deren Rechtschreibung sich auf dem Niveau eines Primarschülers bewegen. Ich eigentlich kann nur hoffen, dass diese Artikel nicht redigiert wurden.

 

Was wiederum bei mir den Verdacht auf Direct-iPhone-to-Website-Publishing weckt :D Wobei das iPhone zwar eine Rechtschreibkorrektur hat, das kann also auch nicht sein... ;)

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Auf AV Herald tönt der Vorfall immer noch furchterregend, die Details aus der Regenbogenpresse stimmen aber nicht: Höhenverlust 1000 ft statt 1000M; Muster: B763 statt B731.

 

Gruss,

Adrian

 

 

 

Accident: Neos B763 over Atlantic on Nov 19th 2012, turbulence injures 66

 

By Simon Hradecky, created Monday, Nov 19th 2012 18:19Z, last updated Wednesday, Nov 21st 2012 12:25Z

A Neos Boeing 767-300, registration I-NDMJ performing flight NO-731 from Havana (Cuba) to Milan Malpensa (Italy) with 268 passengers and 10 crew, was enroute over the Atlantic about two hours into the flight when the aircraft encountered turbulence causing an altitude deviation of about 1000 feet. The aircraft restabilised, two doctors on board assessed the injured and did not recommend to divert indicating the injuries were mainly contusions. The crew decided to continue to Milan reporting about 35 passengers needed medical attention prompting a massive emergency response in Milan with numerous ambulances dispatched to the airport. The aircraft landed safely in Milan. 66 people required medical attention, 55 of them were taken to hospitals.

 

Passengers reported they were not noticing anything out of the usual, cabin crew were just serving lunch when the aircraft encountered turbulence throwing all loose items like the lunch trays as well as flight attendants and passengers not wearing their seat belts through the cabin. Many passengers hit the cabin ceiling and received cuts, bruises as well as loose teeth. Two doctors examined the injured.

 

The FAA reported on Nov 20th that the aircraft encountered severe turbulence in Oceanic Airspace controlled by New York Oceanic Control.

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