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Englisch als Pflichtsprache bei Flugfunk


Umfrage zum Thema Flugfunk in Englischer Sprache  

29 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Umfrage zum Thema Flugfunk in Englischer Sprache

    • Englisch ist überall vorgeschrieben
      55
    • Englisch ist überall möglich
      62
    • Englisch ist nur bei FIS vorgeschrieben, an allen Flugplätzen möglich
      5
    • Alles soll bleiben wie es ist
      21


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Da bin ich vollkommen einverstanden. Aber wie stellt man das sicher? Eine "LP light"? Wäre sicher fast eine ähnliche Hürde und ein ähnlicher Aufwand wie die jetzige, echte LP.

 

Die ist ja schon für nix. Warum eine LP? Ich will nicht philosophieren am Funk. An der Prüfung Position melden können reicht.

Geschrieben
Die ist ja schon für nix. Warum eine LP? Ich will nicht philosophieren am Funk. An der Prüfung Position melden können reicht.

 

Wenn man das ganze Interview im FM liest, dann wird das sogar als positiver Nebeneffekt genannt: Wenn man die ganze laberei weglaesst, dann kommt man mit max. 10 Phrasen und den Zahlen von 1 bis 10 schon extrem weit. Das bekommen selbstbdienFranzosen hin. Und in Notfaellen kann man ja immer noch auf die Landessprache wechseln.

 

Florian

Geschrieben

Hallo allerseits,

 

was mich in diesem Zusammenhang schon lange interessiert : Seit wann gibt es in der Schweiz diese Verkrampfung auf Englisch im GA Funk ? Ich möchte wetten, daß vor dem WW2 noch alle Deutsch gesprochen haben, soweit überhaupt Funk an Bord war. Also allzu lange kann das noch nicht sein. Mich amüsiert , wie sehr sich die Teilnehmer an der GA verbiegen, um ja die Zeremonien für "die Voice" zu 300 Prozent hinzukriegen, möglichst auch noch die Ticks an manchen Plätzen nachzuahmen. Eine von mir gemutmaßte Folge dieser Verkrampfung dürfte sein, daß so mancher Pilot aus Angst vor Inperfektion im Sprechfunk lieber ganz auf Durchsagen verzichtet, um so das Risiko eines öffentlichen Fehlers in der Voice zu umgehen. Und das ist der Sicherheit in der Aviatik äußerst abträglich. Mir ist exakte Voice sowas von wurscht, viel wichtiger sollte die Meldung von Positionen im Nahbereich von Flugplätzen sein, meinetwegen in eigenen Worten, natürlich einigermaßen kompakt formuliert. Im größten Land der Fliegerei läuft die Voice deutlich anders als hier. Trotzdem ist die Unfallhäufigkeit nicht schlechter als hier. Das Gequassel drüben soll aber kein Vorbild sein.

 

Grüße

Vic

Geschrieben
Ich möchte wetten, daß vor dem WW2 noch alle Deutsch gesprochen haben

Nein, französisch! Oder ach ja, du meinst 50km östlich, da hast du mit Deutsch natürlich Recht. Und 150km südlich wärs dann italienisch...

 

So nebenbei mindestens mir gehts so, dass ich auf Deutsch gar nicht funken dürfte - und es fällt mir auch nicht wirklich leichter. Ich suche dann plötzlich mitten im Funkspruch nach dem deutschen Wort für downwind, stottere mich durch den Spruch und sag am Ende trotzdem "for touch&go", weil das deutsche Konstrukt dafür nicht mehr im Gedächtnis ist ;-)

 

Aber du hast natürlich Recht mit der Fehlerangst, die ist der ganzen Sache extrem abträglich.

Dennoch, Standardsprüche vermindern Missverständnisse und sind unmöglich kürzbar, sind also zu empfehlen wenn bekannt.

Geschrieben

Zwei Aspekte.

 

1. Englisch überall und einzige Funksprache würde das nun durch F und D ausgelöste LP Chaos beenden. Ein für alle Mal.

 

2. Wie man sieht klappt ja auch die LP nicht. Die Staaten, auf die es gemünzt war, schenken das LP Lvl 6 her und rächen sich an den bösen Engländern in dem sie von allen LP Lvl 4 in ihrer (ICAO) Landessprache verlangen für unkontrollierte und AFIS Plätze und im Falle von F gleich noch den Zoll auf sehr vielen GA Plätzen dicht machen.... Daher würde auch eine solche Regel nix bringen, solange die ICAO sie nicht weltweit für alle knallhart durchsetzt. Und das wird nicht passieren.

 

Daher, solange wir solches Nationaldenken haben, ist eine derartige Regelung illusorisch. Sie bestraft mal wieder diejenigen, die eh mitmachen und bringt dort, wo sie was bringen würde, gar nix.

 

In der Zwischenzeit wäre es wohl angebracht, würde die LP Pflicht in Englisch zwar zwingend mit dem Erwerb der Radiotelephonie beibehalten aber unkontrollierte und AFIS Plätze zwingend dazu verdonnert, deren Operatoren auch nur mit LP 4 in Englisch zu zertifizieren oder aber die LP Pflicht im nicht kontrollierten Luftraum und damit auch auf AFIS Plätzen wieder zu schmeissen. Dann könnten damit die Racheaktionen aus F und D ausgebremst werden, in beiden Fällen.

 

Wer bei einer generellen Einführung von Englisch als einziger Funksprache gleich das Ende der GA herbeiredet: Eigentlich ist die heutige Situation viel ungemütlicher und eher dazu geeignet, die GA in Europa, zumindest ausserhalb der Platzrunde, zu killen. Wenn ich ohne französisches oder deutsches LP nicht mehr auf deren Kleinflugplätze darf, kommen bald auch die Italiener und Spanier und so weiter und verlangen das Gleiche. DAS schadet dann der GA wirklich heftig! Daher wäre die Forderung, Englisch überall zwingend vorzuschreiben "MUST" aber allenfalls im unkontrollierten Luftraum die ICAO Sprachen des jeweiligen Landes noch fakultativ zuzulassen, heisst eigentlich der Status Quo, wohl die sinnvollste Lösung für den Moment.

Geschrieben

Hallo Urs

 

Du schrubst:

 

... von allen LP Lvl 4 in ihrer (ICAO) Landessprache verlangen für unkontrollierte und AFIS Plätze

 

Ist das so? Gibt's dazu eine Quelle? Oder hast Du evtl. RTF mit LP verwexelt?

 

Gruss

Niggi

Geschrieben

Mit FIS in Englisch? Von mir aus ... aber die Fragestellung ist stark polarisiert, denn der Inhalt des Artikels war schon etwas anders. Sprache bei FIS war ein Thema, aber eine Harmonisierung der AIPs das Andere.

 

Ich glaube auch, dass lokaler Platzrunden-Funk überbewertet ist. Nach wie vor gilt SEE-and-avoid, nicht LISTEN-and-avoid - dafür ist die Technik einfach zu anfällig, zumal in den überalternden Maschinen. Regional nach Mundart, wenn ein "Auswärtiger" kommt vielleicht weniger, deutlicher, aufgeräumter, aber mal ehrlich, Gerade in Deutschland gibt es Dutzende Flugplätze mit stark eingeschränktem Nutzerkreis, die ganzen Segler-Plätze, die ganzen PPR-Plätze - da soll es Gegenden geben, wo noch nie etwas anderes gelandet ist als der Verein mit seinen Mannen. Warum sollen die sich X mal 364 Tage mit Englisch quälen, weil vielleicht mal jemand daher kommt, dessen Funkgerät wahrscheinlich defekt ist wenn er sich dem Platz nähert, der dann sowieso nach Sicht und Beobachtung die Kiste runter bringt?

 

Ein Problem, dass erst deshalb dazu wird, weil etwas einseitig auf einer einzigen Facette eines komplexen Berichts geritten wird.

 

Pete

Geschrieben
1. Englisch überall und einzige Funksprache würde das nun durch F und D ausgelöste LP Chaos beenden. Ein für alle Mal.

 

Es ist aber nicht das mildeste Mittel zur Erreichung dieses Zwecks. GA ganz verbieten würde das Chaos auch beenden. :005:

 

2. Wie man sieht klappt ja auch die LP nicht. Die Staaten, auf die es gemünzt war, schenken das LP Lvl 6 her

 

Wenn Du Frankreich meinst, so kann ich Dir von Leuten, die in der Prüfung waren bestätigen, dass dort selbst ein irischer native Speaker nur Level 5 bekommen hat. Wer Level 6 möchte, muss das vorher anmelden, so dass extra einer der Prüfer kommt, der diesen Level vergeben darf, und es wird extrem restriktiv gehandhabt. Dieser Anwurf geht also ins Leere. Wie es bei der Einführung mit den Verkehrspiloten gehandhabt wurde, steht ggf. auf einem anderen Blatt.

 

und rächen sich an den bösen Engländern in dem sie von allen LP Lvl 4 in ihrer (ICAO) Landessprache verlangen für unkontrollierte und AFIS Plätze und im Falle von F gleich noch den Zoll auf sehr vielen GA Plätzen dicht machen

 

Wo steht denn, dass eine LP verlangt wird, bzw. wurde dafür schon einmal ein Pilot gebüsst? Ich halte das für ein Gerücht und nicht für eine Tatsache, und bei einer rechtlichen Überprüfung hätte das m.E. mit den neuen EASA-Regeln keine Aussicht auf Bestand. Ich möchte nicht noch einmal die Argumente aus dem anderen, weiter oben von mir verlinkten Thread wiederholen, aber sie sind m.E. nicht widersprochen oder widerlegt.

 

Sollte es so sein, müsste es wie auch von mir im ersten Post gefordert klargestellt werden, dass eine englische oder französische LP zum Funken auf französisch ausreichend ist. Da die Überwachung der Einhaltung der Lizenzbedingungen Sache des Ausstellerstaates ist, würde es sogar genügen, wenn das BAZL das für alle schweizer Scheininhaber klarstellt, dass sie es so handhaben.

 

Die Schliessung der Zollflugplätze als Racheakt für die ICAO-Regeln zur Language Proficiency? Das macht einfach keinen Sinn. In der ICAO wird auch nichts beschlossen, wenn ein Staat das partout nicht will.

 

AFIS Plätze zwingend dazu verdonnert, deren Operatoren auch nur mit LP 4 in Englisch zu zertifizieren

 

Auf das Stichwort hatte ich noch gewartet. Da die Flugleiter (Agents AFIS) in Frankreich von der Gemeinde bezahlt werden, und es ohnehin schon schwierig genug ist, dafür genügend qualifizierte Leute zu finden, die das machen möchten, würde das faktisch die Abschaffung von AFIS auf vielen Plätzen bedeuten. Die Leute, die fliessend Englisch sprechen, haben meist schon einen gut dotierten Job.

 

Daher wäre die Forderung, Englisch überall zwingend vorzuschreiben "MUST" aber allenfalls im unkontrollierten Luftraum die ICAO Sprachen des jeweiligen Landes noch fakultativ zuzulassen,

 

Aber gerade im kontrollierten Luftraum ist es für die GA doch kein Problem, da kann jeder französisch oder englisch funken und bekommt auch in Frankreich einen guten Service in der bevorzugten Sprache. Wie sieht es aus mit unkontrollierten Plätzen im kontrollierten Luftraum?

 

Oder meinst Du Variante 2, "englisch ist überall möglich"?

 

heisst eigentlich der Status Quo, wohl die sinnvollste Lösung für den Moment.

 

Da sind wir uns wenigstens einig.

 

Ciao

Friedrich

Geschrieben
Wo steht denn, dass eine LP verlangt wird, bzw. wurde dafür schon einmal ein Pilot gebüsst? Ich halte das für ein Gerücht und nicht für eine Tatsache... Ciao

Friedrich

 

Zustimmung. In dem Bereich wird viel Emotion geschürt, weil aus Vermutungen, falsch Verstehen über 5 Ecken eine "Tatsache" wird - je schneller, wenn es dabei um haarsträubende Ungerechtigkeiten geht. Platzrunde Bonn Hangelar, LP in F und in DK, die Zollgeschichten in England - ich weiß nicht, ich lese überall die Geschichten aus 2. Hand aber ich treffe niemand, den es direkt betroffen hat.

 

Pete

Geschrieben

Deutschland siehe hier:

 

http://www.pilotundflugzeug.de/artikel/2012-07-18/EASA_FCL055

 

Offenbar wird da zur Zeit heftig gestritten bis zu dem Punkt, wo jedes Regierungspräsidium selber entscheidet, was man nun haben muss und was nicht. Solange das nicht klar ist, steht jeder, der ohne eingetragenes LP in Deutsch auf Flugplätzen landet, wo nur Deutscher Funk angeboten wird, mit einem Bein im Verfahren.

 

Frankreich, das wurde hier MEHRFACH und von glaubwürdigen Leuten berichtet, auch anderswo. Ohne französisches LP4 darf niemand auf einen Platz, der nur Französisch bedient wird. Darüber herrscht Einigkeit auch bei den Verbänden, die versuchen gegen diesen Unsinn vorzugehen.

 

Nochmal: Ohne die LP Problematik wäre die heutige Lösung die pragmatische und richtige. Mit LP und der Auslegung wie sie in diversen Ländern eingesetzt und in anderen erwogen wird, gibt es eigentlich nur den Schritt zum obligatorischen Englisch. Ansonsten muss ein Pilot jede LP haben, in deren Sprache er zu funken gedenkt oder massive Konsequnzen riskieren.

 

Und von wegen Retourkutsche: Diverse Länder haben für die Verkehrspiloten (wegen deren tw horrend miesem Englisch die ganze Sache eigentlich von der ICAO lanciert wurde) schlicht die Regel umgangen und denen die LP geschenkt. Auch das ist mittlerweile bekannt und hinreichend diskutiert worden. Dass da GA Piloten nicht "profitieren" konnten ist wohl nicht weiter erstaunlich, erst recht keine Ausländer wie der Fall des Iren. Und dass es ausgerechnet Frankreich ist, die nun von Ausländern verlangt, LP4 in Französisch vorzuweisen und diese heftig bestraft, die es nicht haben ist schlicht die Reaktion der empörten Grande Nation auf die Frechheit der Icao, denen Englisch Nachweise aufzuzwingen. Ich persönlich denke, es ist nur eine Frage, bis andere das auch tun. In Deutschland sind die Bestrebungen dazu definitiv im Gang, in diversen Bundesländern.

 

Zoll in F: Dieser wurde als "Sparmassnahme" von Sarkozy beschlossen und umgesetzt. Dass davon primär die Engländer betroffen sind, kann man in deren Foren und Zeitschriften nachlesen, denn es betrifft vor allem den Verkehr der Kanalinseln mit Paris, wo kein einziger Zollplatz mehr existiert. Auch hier: Honi soit qui mal y pense... dass zwischen F und GB der Haussegen in diverser Hinsicht schief hängt ist nicht neu, ebenso dass die Französische Regierung seit längerem gegen Steuerflüchtlinge vorgeht, die, richtig, in GB und speziell auf den Kanalinseln und CH ihre Konten haben. Also straft man diese ab. Wenn Ihr dafür ein Zitat des Präsidenten sucht....

 

Einmal mehr, ich gehe mit Jan Brill einig, dass wohl der sinnvollste Weg aus dem LP und Nationalstolz Schlammassel der sein dürfte, die LP und damit Englisch nur für Kontakte mit ATC, heisst nicht für FIS, AFIS und für unkonrollierte Flugplätze zu fordern. Auch das löst das Problem abschliessend,denn für Flugverkehrsleitung ist Englisch ja zwingend vorgeschrieben.

Geschrieben
Ich glaube auch, dass lokaler Platzrunden-Funk überbewertet ist. Nach wie vor gilt SEE-and-avoid, nicht LISTEN-and-avoid - dafür ist die Technik einfach zu anfällig, zumal in den überalternden Maschinen.

 

Das sehe ich anders: ich bin froh, wenn ich verstehe, wo sich Einer befindet, den ich noch nicht sehe. Beispiel: ich fliege in die Platzrunde ein und es ist gerade einer gestartet. Ich melde "...joining left hand downwind..." Dann weiss der Andere wo er mich suchen muss, wenn er die Platzrunde fliegt. Und Downwind ist halt was anderes als das deutsche Wort Gegenanflug - jedenfalls für Auswärtige nicht Deutsch sprechende und verstehende Piloten.

 

In einigen Ländern (F und E) habe ich auch schon erlebt, wie FIS zweisprachig geantwortet hat.

 

Gruss

Thomas

Geschrieben

Wäre ja schön wenn, nur flieg mal in Italien, Österreich oder Süddeutschland, Segler auf anderen Frequenzen, wenig bis kein Motorverkehr und wenn, dann ... egal - sehen ist für mich primär deutlich wichtiger als hören und bei unklarer Lage drehe ich lieber ab als blind in unklare Lage zu fliegen. Denk drann, Funk ist KANN-Technik, nicht MUSS. Nur ein Teil der Fliegenden Genossen hat die Technik und ist zufällig oder fahrlässig auf der richtigen Frequenz.

 

Pete

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Ein wenig off topic aber passend zum Thema: unter Language Proficiency habe ich einige Beispiele zusammengefast damit man sich ein Bild machen kann wieviel englisch nötig ist um sich zu verständigen.

 

:D Franc

 

NB: auf Anfrage kann ich noch mehr Beispieldateien zur Verfügung stellen ;)

Geschrieben

Franc, nimm doch das Radio Manual der UK CAA, da sind genug Beispiele drin, und die sind etwas klarer als Deine.

Geschrieben
Franc, nimm doch das Radio Manual der UK CAA, da sind genug Beispiele drin, und die sind etwas klarer als Deine.
Nach kurzer Durchsicht bzw. reinhören finde ich das Radio Manual der UK CAA echt Klasse.

 

Die Beispiele die ich ins i-net gestellt habe sollen eine Hilfe bei der Aussprache sein für diejenige die gar kein Englisch sprechen und mit dem LP beginnen "müssen" - nicht mehr nicht weniger, und ich glaube als Einstieg erfüllt es seinen Zweck. Für Vielflieger und Berufspiloten mag es ja diletantisch erscheinen, aber eine Fremdsprache musste ja jeder erlernen, wieso also nicht eine kleine Starthilfe mitgeben?

 

Das Radio Manual der UK CAA schaue ich mir noch genauer an, jedenfals ist aus meiner "Laien" Sicht bei der Version von Eurocontrol nicht alles korekt: "SEABD Cessna one seven two Eneby two thousand feet, information Delta, for landing." sagt doch nie und nimmer der ATC!?

 

"Humor-Modus ON" Ausser der Controller ist auf dem Dach vom TWR und will ein Gleitflug mit dem Delta machen "Humor-Modus OFF".

Gruss Franc

 

NB: hat ja jeder gemerkt das die Beispiele aus der Linienfliegerei sind, das meiste kann man auch ohne ILS und upper Level NAV Points 1:1 für die VFR Fliegerei übernehmen.

 

Edit: habe mir nun das Radio Manual der UK CAA etwas genauer angeschaut, mit dem Resultat das ich die Beispiele aus dem Manual nicht auf der HP reinstellen will. Grund: relevante Unterschiede zum Lehrmaterial das wir hier in der Schweiz haben. Beispiele: (Seite12 im Manual)

 

"G-CD, by the south side hangars, request taxi for VFR flight to Walden, 2 POB *"

 

gemäss hiesigem Lehrmaterial heisst es folgendermassen:

 

xxx Tower/Ground, G-CD, VFR to Walden, by the south side hangars, Information Bravo, Request Taxi (Information).

 

Es mag ja spitzfindig erscheinen wenn ich dieses Beispiel zitiere da ja jeder den Funkspruch versteht wie er im Manual steht, aber wenn jemand der kein englisch kann eine Phrasologie lernt die man hier nicht benutzt macht man ihm keinen Gefallen und sorgt für Verwirrung.

 

Weitere Beispiele: POB (Total Person on Board) wird meines lückenhaften Wissen nach hier nicht beutzt und dürfte wenn abgekürzt benützt seitens des Piloten eher Verwirrung beim Controller/Lotsen erzeugen, Milibars wird beim QNH meines wissen nach gar nicht benutzt bzw. wird nie ausgesprochen.

 

Bitte korigiert mich fals ich falsch liegen sollte.

Gruss Franc

Geschrieben
Nach kurzer Durchsicht bzw. reinhören finde ich das Radio Manual der UK CAA echt Klasse.

 

Auch ich finde das CAP413 echt Klasse! Allerdings können wir es in unseren Breiten nicht als Grundlage für die Phraseologie verwenden, da im AIP UK mehr als zwei Seiten "Differences to ICAO Standard Operating Procedures" publiziert sind. Die Inselbewohner kennen da einige Eigenheiten, die nicht eins zu eins übernommen werden können.

 

Was aber übernommen werden sollte, ist Format und Inhalt! Ich habe selten ein so vollständiges und informatives Phraseologie Manual gefunden wie das der UK CAA. Da kann das "Manual of Radiotelephony" der ICAO einpacken (ist sowieso in seiner letzten Audgabe von 2007 nicht mehr aktuell), und in der Schweiz publiziert das Amt überhaupt nichts in dieser Art.

 

Herzliche Grüsse

Silvio

Geschrieben

....

Grund: relevante Unterschiede zum Lehrmaterial das wir hier in der Schweiz haben. Beispiele: (Seite12 im Manual)

 

"G-CD, by the south side hangars, request taxi for VFR flight to Walden, 2 POB *"

 

gemäss hiesigem Lehrmaterial heisst es folgendermassen:

 

xxx Tower/Ground, G-CD, VFR to Walden, by the south side hangars, Information Bravo, Request Taxi (Information).

 

Es mag ja spitzfindig erscheinen wenn ich dieses Beispiel zitiere da ja jeder den Funkspruch versteht wie er im Manual steht, aber wenn jemand der kein englisch kann eine Phrasologie lernt die man hier nicht benutzt macht man ihm keinen Gefallen und sorgt für Verwirrung.

 

Weitere Beispiele: POB (Total Person on Board) wird meines lückenhaften Wissen nach hier nicht beutzt und dürfte wenn abgekürzt benützt seitens des Piloten eher Verwirrung beim Controller/Lotsen erzeugen, Milibars wird beim QNH meines wissen nach gar nicht benutzt bzw. wird nie ausgesprochen.

...

Die Realität ist eben so, dass es in Europa eine vollständig identische und einheitliche VFR voice nicht existiert. Manchmal wird Persons on Board und Flugzeugtyp gemeldet, manchmal nicht. Manchmal QNH und Information Bravo, manchmal nur Information Bravo, manchmal nur QNH. Die einfache Variante: man meldet die wichtigsten Parameter, der Controller fragt nach (und man weiss ungefähr zum Voraus was der Controller zusätzlich noch fragen könnte (eben POB, Flugzeugtyp, endurance, airport of departure ,....etc. etc.)
  • 3 Jahre später...
Geschrieben
«Im Interesse der Flugsicherheit wird im Rahmen der Teilrevision 1 + ausserdem die ausschliessliche Verwendung des Englischen in der Radiotelefonie vorgeschrieben. So kann die Gefahr von sprachlichen Missverständnissen vermindert werden. […]»

 

https://www.admin.ch/gov/de/start/dokumentation/medienmitteilungen.msg-id-63570.html

 

«Art. 10a rLFG – Sprache der Radiotelefonie:

 

1 Die Radiotelefonie mit dem Flugsicherungsdienst findet im Luftraum
über der Schweiz ausschliesslich auf Englisch statt.
2 Der Bundesrat kann für grenznahe Gebiete und für Fluginformationsdienste
Ausnahmen vorsehen, wenn es die Flugsicherheit erfordert»

 

 
 
Geschrieben

Wird auch Zeit. Hoffe die Nachbarländer ziehen da mit. Heist das Konkret, kontrollierte Lufträume können jetzt nur noch mit RTF Englisch +LPC Level 4 angeflogen werden?

 

In der Botschaft zur Teilrevision 1+ des Luftfahrtgesetzes (LFG 1+) (PDF, 387 kB) wird beschrieben das ein Vorschlag eingebracht wurde um den LPC ab zu schaffen. Wie wird es jetzt konkret sein? 

 

Gruss Stefan 

Geschrieben

Einen solchen Beitrag, der mit dem Begriff Grande Nation aufmacht, sollte man eigentlich ignorieren, aber ich nehme ihn einfach mal als Aufhänger für meine Antwort zur oben gestellten Frage.

 

Wenn man Englisch zur Pflichtsprache auf jedem kleinen Flugplatz in Europa macht, muss man sich bewusst sein, dass man damit der GA massiv schadet. Am Beispiel Frankreich, wo mehr als die Hälfte der europäischen Privatpiloten leben: Drei Viertel der französischen Freizeit-Piloten würden realistischerweise kein FCL 1.028 bestehen oder den Aufwand scheuen. Für viele Piloten würde das den Ausschlag geben, das Fliegen dann ganz an den Nagel zu hängen. Das sind z.B. Piloten im fortgeschrittenen Alter, die in ihrem Leben nie die Notwendigkeit hatten fliessend Englisch zu sprechen, und denen es objektiv und wissenschaftlich erwiesen extrem schwer fallen würde in ihrem Alter noch eine neue Sprache ausreichend gut zu lernen. Diese Leute fliegen in ihrem Aéroclub an ihrem Flugplatz seit 30 Jahren vielleicht 20-80 Stunden im Jahr.

 

Jetzt kommt eine Minderheit - die Minderheit der Piloten, die mit ihrem Kleinflugzeug grenzüberschreitend fliegen wollen - und möchte einer anderen Minderheit - der Minderheit der nicht Englisch sprechenden Piloten - weismachen, dass ihr Anliegen und ihre Interessen gewichtiger sind. Am besten versteckt man sich dabei hinter dem Totschlagargument der "Sicherheit", denn damit kann man eigentlich jede Diskussion beenden.

 

Natürlich ist das eine politische Frage, aber gerade in Deutschland scheint der Begriff ja nur negativ besetzt zu sein, was man auch daran sieht, wie Du ihn benutzt ("bei denen ist Landessprache am Funk Politik"). Politik hat dem Ausgleich verschiedener Interessen zu dienen und kann nicht nur bedeuten, dass die jeweilige Mehrheit ihre Interessen immer zu 100 % durchdrückt.

 

Gerade in diesem Forum wird ja (oft zurecht!) immer wieder auf "Brüssel" geschimpft, wo im Interesse einer europaweiten Normierung des Lebens von Bürokraten bis in jeden Winkel des wirtschaftlichen und privaten Lebens hereinreguliert wird, wo es eigentlich nichts zu regulieren gäbe und wo man mit mehr Vielfalt besser fahren würde. Und nun kommen die gleichen Leute hervor und fordern eine europaweite Regelung, die einem nicht unerheblichen Teil ihrer Fliegerkollegen in anderen Ländern die Ausübung ihres Hobbys faktisch verunmöglichen würde. Und das m.E. ohne grosse Not.

 

Der eigentliche Grund für diese Forderung nach Vereinheitlichung ist ja die unklare Umsetzung der Regeln zur Language Proficiency in PART-FCL. Aufgrund derer haben nun viele Piloten Angst, ohne den entsprechenden Eintrag in ihrer Lizenz in einer fremden Sprache zu funken. Wie ich hier bzw. hier schon mal versucht hatte darzulegen, ist das m.E. grundlos.

 

Ich möchte nur davor warnen, sich selbst immer zum Mass aller Dinge zu machen und neue Regulierungen zu fordern, weil sie einen selbst gerade nicht betreffen oder einem sogar gut passen. Ich persönlich spreche fliessend deutsch, englisch und französisch und fände es auch praktisch, wenn überall nur noch englisch gefunkt würde. Aber wenn ich dann weiss, dass damit viele Leute dazu gedrängt würden, das Fliegen aufzugeben, bin ich gerne bereit, auf diesen Komfortgewinn zu verzichten.

 

Ich optiere daher in der Eingangsfrage für die Option 4a.:

Alles soll im Grundsatz bleiben wie es ist und das bestehende System im Detail verbessert werden. Ich müsste sonst das Fliegen nicht aufgeben, bin aber kein Egoist und sehe die GA als Gemeinschaft, die zusammenhalten muss um ihre Interessen überhaupt vertreten zu können, weil sie insgesamt auch wieder eine kleine Minderheit ist. Jeder Pilot, der wegen einer neuen Regulierung das Fliegen sein lässt, ist ein Verlust für die Gemeinschaft.

 

Bei Detailverbesserungen denke ich an folgende zwei Punkte:

 

  • Es wird (meinetwegen nochmal im Gesetz im Interesse der Rechtssicherheit) klargestellt, dass neben der LP Englisch keine weitere LP erforderlich ist, um in einer fremden Sprache zu funken - wie es eigentlich bereits im Gesetz steht
  • Es werden Anstrengungen unternommen, möglichst viele Flugleiter (AFIS) kleiner Flugplätze auf ein Englisch-Niveau zu heben, das dort englischen Flugfunk ermöglicht
Wer dann in einem anderen Land auf einem kleinen Grasplatz ohne Info-Stelle landen möchte, muss sich eben die Grundlagen der Landessprache aneignen, was dann auch gleich für den dortigen Aufenthalt von Nutzen ist. So lange er leidlich seine Positionsmeldungen abgibt wird er keinen Ärger bekommen und die anderen Piloten wissen, dass da ein "Fremder" fliegt und passen doppelt auf.

 

FIS ist sowieso immer auf englisch verfügbar, und ehrlich gesagt halte ich es für kein Risiko, wenn der Fluginformationsdienst in zwei unterschiedlichen Sprachen erbracht wird, weil die Nachrichten immer nur zwischen FIS und Pilot ausgetauscht werden.

 

Dann können die Franzosen weiter fliegen und die Leipziger Hotshots können, so sie sich dazu überhaupt herablassen, trotzdem in die "Grande Nation" fliegen und von den dortigen fliegerischen Möglichkeiten profitieren, von denen wir in den anderen Ländern nur träumen können.

 

Jetzt kommt sicher gleich noch einer mit dem Sicherheits-Argument. Aber erstens ist Sicherheit kein Selbstzweck (sonst würde gar niemand mehr fliegen dürfen) und muss gegen andere Ziele im Sinne der Verhältnismässigkeit abgewogen werden. Und zweitens gab es vor gar nicht allzu langer Zeit viele Flugplätze, an denen der Funk überhaupt nicht obligatorisch war. Wie konnten die damals nur überleben?

 

Ciao

Friedrich

Ja genau, und beim Ganzen geht dann noch vergessen, dass wir als GA eine Minderheit in der Menge aller Betroffenen sind! Es würde sämtliche ULM Piloten genauso treffen. Deine 75% sind noch untertrieben für die Anzahl der Piloten, die die Prüfung nicht schaffen würden. Ich war zu Beginn der english-proficiency nach FCL als Kandidat dabei:

2008: Anmelemöglichkeit in vielen Stätten des Landes, getrennte Anlässe nach PPL / CPL; etwa 40 Prüfungstermine /Jahr, kaum mehr Platz. Hab dann die Prüfung in Grenoble gemacht.Volle Wartsäle, Prüfungsdurchführung UNI-like, keine pers. Besprechung.

2014: nor noch etwa 10-15 % der Veranstaltngsorte, nur noch etwa10% der Anzahl Termine, CPL und PPL organisatorisch zusammengelegt. Wählte Strassburg, war der Einzige nebst einem 'Türmler' in Ausbildung.

 

In meinem Bekanntenkreis ist es so, dass etwa 2-3 Hobbypiloten (ohne Instruktoren) die proficiency haben in Clubs mit um die 40 Mitglieder.

Geschrieben

Soweit ich weiss gibt es keine offiziellen "ICAO-Sprachen".

 

ICAO Annex 10 Volume II Paragraph 5.2.1.2.1 (S. 57) sagt nur: "The air-ground radiotelephony communications shall be conducted in the language normally used by the station on the ground or in the English language.

Note 1.— The language normally used by the station on the ground may not necessarily be the language of the State in which it is located. A common language may be agreed upon regionally as a requirement for stations on the ground in that region."

 

Ciao

Friedrich

Doch Französisch und englisch sind offizielle ICAO Sprachen. Frühere Publikationen der OACI (ICAO auf franz.) waren manchmal nur auf F.

In FR ist es aus meiner Sicht undenkbar, english only vorzuschreiben. Um das zu begreifen: stell Dir vor man würde franzõsisch in Europa vorschreiben, da englisch die geringere verbreitung als Erstsprache). Auch undenkbar? We schnell hätten das die deutschen Piloten drauf?

Englisch ist nun halt mal sehr viel einacher zu lernen und auszusprechen für germanischstämmige Muttersprachler als für romanische.

Geschrieben

In der Botschaft zur Teilrevision 1+ des Luftfahrtgesetzes (LFG 1+) (PDF, 387 kB) wird beschrieben das ein Vorschlag eingebracht wurde um den LPC ab zu schaffen. Wie wird es jetzt konkret sein?

 

AFAIK steht das im Ergebnis des Vernehmlassungsverfahrens. Gemäss Botschaft soll das LPC beibehalten werden (wobei ich gar nicht weiss, ob die Schweiz einseitig das LPC «abschaffen» könnte).

Geschrieben

Stichwort FlugSICHERUNGSdienst: Das würde logischerweise nur die Lufträume C und D betreffen, nicht jedoch den FlugINFORMATIONSdienst und den Verkehr mit nicht durch C und D abgesicherte regionale Flugplätze.

 

Was genau damit gemeint sein soll, kannst Du in der Botschaft ab S. 16 nachlesen. Interessant ist übrigens der Hinweis auf S. 40, wo dann die Problematik im Zusammenhang mit kontrollierten Lufträumen angesprochen wird, wozu ja auch Airspace E gehört.

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