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Der zukünftige Europaverkehr der Lufthansa


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Geschrieben

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. FÜNF Jahre geht jetzt der Tarifstreit, OHNE fruchtbares Ergebnis. Stattdessen immer wieder Streiks, Gezanke vor Gericht, Scharmützel via Medien und was weiß der Geier.

Warum kriegen die hochdotierten Betonköpfe es nicht gebacken?

Ich sehe es aber kommen: Solange LH Gewinne einfährt, solange weiter dumm und dämlich gebucht wird, wird sich daran nichts ändern und man lässt das einstige Flaggschiff gegen die Wand fahren. Auf langer Sicht hat die Lufthansa so wie sie sich jetzt darstellt, keine Zukunft mehr.

Geschrieben

Aussagen, dass eine LH verschwinden wird, halte ich für komplett überrissen.

Die Marke Lufthansa und der Konzern als solches wird sicher genauso überleben wie z.B. AEG, nur wird es analog lediglich ein Aufkleber mit Image auf einem Billigprodukt sein.

 

Warum bringt Ihr immer Ryanair?

Weil LH selbst die immer als Maß aller Dinge ansieht, und die Börse un die Wirtschaftsjournallie auch.

Ich betone immer wieder das Low-Cost Airlines (insbesondere Ryanair) und Netzwerkairline (insbesondere Lufthansa) nichts miteinander zu tun haben.

Der typische Ryanairkunde ist schon in den 70ern nicht Lufthansa geflogen, und dem typischen Lufthansa-Kunde hat Ryanair nichts zu bieten.

 

Hat halt beides Flügel, damit ist es für moderne Vereinfacher auch das selbe.

 

Qantas als Airline ist jedoch eine sehr kleine Airline, das sind nur noch die Langstreckenflugzeuge, A330, B787 (wobei da noch nicht feststeht wer die fliegen wird), 747 (werden bald weggehen) und die 380. Alles andere wird von Subbrands geflogen, oben ist es Jetstar und unten ist es QantasLink. Die haben natürlich alles andere Verträge, analog LH-EW.

Völlig korrekt. Aber guck dir mal im Jahresbericht an, welchen Anteil am Gewinn die Jetstar Gruppe erwirtschaftet hat, und wieviel die Kernmarke.

Das große Wachstum (vor allem Marktanteil) ist bei den Billigfliegern zu machen, das große Geld nicht.

Zu Quantas habe ich wirklich gute Beziehungen, und ja sie leiden. Unter der Globalisierung. Unter der zeitweise extrem guten Wirtschaftslage in Australien während überall sonst Krise war, und dem entsprechend ruinösen Australischen Dollarkurs. Für eine Insel eine katastrophale Lage, wenn an jedem Ziel zu dem man fliegt alles viel billiger ist. Man hat die Wartung in Sydney eindampfen müssen, schlicht weil man mit einem Mechanikergehalt nicht in Sydney leben kann. O-Ton "Wir haben hier nur noch Mechaniker, die mit Rechtsanwältinnen verheiratet sind". Wenn wir da genauso hinsteuern, wenn man von einem LHT Mechaniker- oder LH Stewardessengehalt nicht mehr im Großraum Frankfurt, München, Hamburg oder Rhein/Ruhr leben kann, dann wird LH als Arbeitgeber verschwinden. Bei LH arbeiten dann nur noch Minijobber mit finanzstarkem Partner. Die Marke wird dann auf aus dem Ausland operierende Flugzeuge/Besatzungen geklebt. Die Jobs hier sind weg, und (oh Wunder) keiner wird es sich hier mehr leisten können zu fliegen.

 

Wir fahren hier nicht nur ein Flaggschiff, wir fahren ein ganzes Wirtschaftssystem an die Wand.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Wir fahren hier nicht nur ein Flaggschiff, wir fahren ein ganzes Wirtschaftssystem an die Wand.

 

Jo - das sagen die Schwarzmaler schon seit Jahrzehnten - und genauso seit Jahrzehnten geht es für die Deutsche Wirtschaft (mit kleinen konjunkturellen Dellen wie 2009 oder 1993) nur in eine Richtung, nämlich aufwärts. Einem heutigen Fließbandarbeiter (wo es das noch gibt), Krankenpfleger, Mechaniker, Piloten, ... geht es in praktisch allen Dimensionen besser, als vor 30 Jahren.

 

Aber ist schon klar: Diesmal stehen wir wirklich vor dem Abgrund........

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

Einem heutigen Fließbandarbeiter (wo es das noch gibt), Krankenpfleger, Mechaniker, Piloten, ... geht es in praktisch allen Dimensionen besser, als vor 30 Jahren.

Es sei denn, er zählt zu den Millionen Minijobbern...

 

Ich kenne Leute, die arbeiten Vollzeit in einem qualifizierten Beruf, waren dieses Jahrtausend noch nicht im Urlaub (in der positiven Presse heisst das dann "Die schon beinahe sprichwörtliche Reiselust haben sich die Deutschen auch im vergangenen Jahr bewahrt. So steigerte sich die Reiseintensität der Bundesbürger bereits im vierten aufeinanderfolgenden Jahr in Folge auf nun 54 Prozent.", was nichts anderes heisst, als dass knapp die Hälfte der Deutschen dieses Jahr nicht im Urlaub waren), haben noch nie in einem Billigflieger gesessen. Und haben nach einem unverschuldeten Autounfall sich kein neues Auto mehr leisten können, und sind damit seit 5 Jahren Fußgänger.

Jeder Rentner den ich kenne der in den letzten Jahren in Rente gegangen ist, bessert seine Rente mit einem Minijob auf, um über die Runden zu kommen. Klar, ich kenne auch pensionierte Ministerialbeamte, da sieht es etwas anders aus... Aber wir sprachen ja von Fließbandarbeitern, Krankenpflegern, Mechanikern etc.

Mein Bruder war Lehrer, vor 30 Jahren der Inbegriff von Mittelklasse, heute hangelt man sich damit von 11 Monatsvertrag zu 11 Monatsvertrag, und kommt nicht mehr über die Hartz IV Schwelle von 12 Monaten Beschäftigung hinaus. Dabei ist der Job seit damals ganz sicher nicht einfacher geworden, erlaubt heute aber gerade mal noch, davon zu leben. Und es ist schon absehbar, dass man als Ü60er keine Verträge mehr bekommen wird.

 

Und meine Situation möchte ich mit der von meinem Vater vor 30 Jahren auch nicht vergleichen. Klar, ich kann sagen der hat sich damals alle 3 Jahre einen Neuwagen ohne ABS, ohne Airbag, ohne CD/mp3 Player, ohne Klimaanlage gekauft, und ich fahre heute 7 Jahre alte Gebrauchtwagen mit ABS, mit Airbag, mit CD/mp3 Player, mit Klimaanlage, mir geht es viel besser.

 

Aber ist schon klar: Diesmal stehen wir wirklich vor dem Abgrund........

Diskutier das mal mit Leuten aus der Autoindustrie. Guck dir mal an, wie sich da die Verkaufszahlen entwickeln, vor allem beim Verkauf an Privatleute. Und guck dir mal das durchschnittliche Alter von Autokäufern an. Guck dir mal die Quote der unter 25 Jährigen mit Auto im Vergleich zu 1986 an. Wenn die aktuelle Generation von gutgestellten Rentnern erstmal weg ist, sieht es da richtig finster aus.

Übrigens geht es da den Premiumherstellern wesentlich besser, als den Brot-und-Butter Autoimporteuren... Genau der umgekehrte Trend als bei Airlines. Die Verbrauchszahlen von Kleinwagen gehen zurück, SUV und Premium boomt (noch).

 

Wenn jemand heute sagt "Deutschland geht es gut" dann bewegt er sich sicher nur in den besseren Kreisen dieser Gesellschaft. Denen geht es tatsächlich gut wie nie.

Deshalb ist es eigentlich pervers, wenn ausgerechnet die Piloten mit einem Monatsgehalt streiken, von dem die Hälfte der Deutschen als Jahresgehalt träumt. Aber irgendwer muss es ja tun ;)

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
Geschrieben

Ach Patrick,

 

in diesem Fall wissen wir doch ganz genau, was die Piloten fordern: Guckst Du hier! ;-)

 

In diesem Sinne,

Florian

 

Ach so. Jetzt weiss ich Bescheid.

Danke Florian ;-)

Geschrieben (bearbeitet)

s. Grafik oben

Und wenn LH Piloten weniger verdienen, geht es Krankenpflegern/Mechanikern etc. besser?

 

Das ist eine Neiddebatte und es ist schlimm genug, dass sich Arbeitnehmer so gegeneinander ausspielen lassen. Dasselbe gibt es ja auch in gleichen Berufen, wo die Gewerkschaften sich untereinander nix gönnen...

 

 

Bearbeitet von FO_DAIHQ
Geschrieben (bearbeitet)

Das Basisproblem der Lufthansa hat rein gar nicht mit den Pilotenlöhnen zu tun. Selbst wenn die LH-Piloteure zu Ryanair Bedingungen angestellt würden (und für einige Low Coster ist das bereits jenseits von Luxus) würde sich nicht viel ändern. Ryanair ist darum ein Beispiel weil selbige extrem auf eine Kosten/Nutzen Rechnung schauen und vor allem im Overhead sehr schlank aufgestellt sind.

 

Ludthansa ist seit Jahren keine Premiummarke mehr. Lufthansa produziert zu kompliziert und zu teuer. Lufthansa ist um ein vielfaches komplexer geworden als die damalige SAirGroup es je war. Man hat vor allem den ganzen Wasserkopf ausgebaut und juristisch als Einzelprovider verbetoniert. Das einzige was noch fehlt ist der berühmte externe Faktor und LH wird dasselbe 'Schicksal' ereilen wie damals den Zungenbrecher.

Bearbeitet von Hunter58
Geschrieben

Und wenn LH Piloten weniger verdienen, geht es Krankenpflegern/Mechanikern etc. besser?

 

Das ist eine Neiddebatte und es ist schlimm genug, dass sich Arbeitnehmer so gegeneinander ausspielen lassen. Dasselbe gibt es ja auch in gleichen Berufen, wo die Gewerkschaften sich untereinander nix gönnen...

 

 

Ich würd's umgekehrt formulieren: Wenn die Grossverdiener unter den Angestellten weiterhin auf ihre Privilegien beharren, wird es den Kleinverdienern im gleichen Konzern immer schlechter gehen. Im Prinzip sind die Forderungen der Piloten eine Frechheit gegenüber allen anderen Mitarbeitern. Klar, die Piloten hatten einen härteren Einstellungstest, aber dass sie ihre Firma so in den Abgrund reiten dürfen, das finde ich einfach daneben. Wenn schon jemand streiken müsste, dann die Cateringarbeiter (sämtliche ausgelagert), die Mechaniker (die sind mindestens so fähig in ihrem Fach wie es Piloten sind) und die Kabinenangestellten (ah, die streiken ja, aber in der anderen Firma). 

 

Einen Grund würde ich akzeptieren, wenn VC streiken würde: Wenn sie für bessere Arbeitsbedingungen für die ANDEREN streiken würden. Für sie selber sehe ich leider keinen Grund. Sorry.

 

Dani

Geschrieben

Das ist eine Neiddebatte und es ist schlimm genug, dass sich Arbeitnehmer so gegeneinander ausspielen lassen. 

 

Was bedeutet "gegeneinander ausspielen lassen"? Sie machen das schön selber!

 

Auch hier im Forum wird immer wieder gerufen, dass die Piloten ruhig 20% mehr bekommen sollen, weil das Problem der LH nicht die Pilotengehälter sondern Verwaltungskosten auf Grund der Komplexität ist. Was ist das dann bitte anderes, als der explizite Wunsch einer einzelnen Berufsgruppe, man möge doch bitte andere Angestellte feuern? 

 

Piloten "spielen" gegen andere Mitarbeiter der LH - sie werden nicht ausgespielt!

 

Florian

Geschrieben (bearbeitet)

Klar, die Piloten hatten einen härteren Einstellungstest, 

Ist das so klar? 

 

Wenn die LH ein "normales" Unternehmen im Rhein Main Gebiet ist (Köln wird nicht groß anders sein), dann bewerben sich auf eine Stelle als Sekretärin erfahrungsgemäß so 100 Menschen. Davon wird dann eine*r ausgewählt. Ist bei Piloten das Verhältnis schlechter? 

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
Geschrieben (bearbeitet)

 Einem heutigen Fließbandarbeiter (wo es das noch gibt), Krankenpfleger, Mechaniker, Piloten, ... geht es in praktisch allen Dimensionen besser, als vor 30 Jahren.

Wenn man von etwas ( Beschäftigungsbranchen ) keine Ahnung hat, sollte man nicht so einen Unsinn schreiben.

Beispiel: Fließband Daimler- die paar, die nicht durch ständig wechselnde Werkserträge über Leiharbeit und Subunternehmen, dort noch als MB-Mitarbeiter schaffen, haben im Laufe der Jahre viel schlechtere Vertragsbedingungen hinnehmen müssen als die ,,alten"Daimler-Leute, die meist kurz vor oder schon im Vorruhestand sind. :(

Krankenpfleger - schon mal nachgefragt, was die in D verdienen ??? :angry:

Mechaniker - alles andere als ein krisensicherer Job in der Luftfahrt :huh:

Piloten - auch alles andere als sicher wie früher, es sei denn man ist LH-Pilot  ;)

 

Selten so einen Stuß gelesen !

Bearbeitet von G180
Geschrieben

1) Wenn schon jemand streiken müsste, dann die Cateringarbeiter (sämtliche ausgelagert), die Mechaniker (die sind mindestens so fähig in ihrem Fach wie es Piloten sind) und die Kabinenangestellten (ah, die streiken ja, aber in der anderen Firma). 

 

2) Einen Grund würde ich akzeptieren, wenn VC streiken würde: Wenn sie für bessere Arbeitsbedingungen für die ANDEREN streiken würden. Für sie selber sehe ich leider keinen Grund. Sorry.

 

Zu 1) Wenn diese Berufsgruppen sich ungerecht behandelt fühlen sollten, dann können sie doch streiken (wird ja auch gemacht)! Was mich stört ist diese Ansicht "Die LH Piloten verdienen so viel, die sollen genauso wenig kriegen wie ich". Der Grund für diese Ansicht ist meiner Meinung nach, dass das das Einfachste ist. Es ist einfach, mich darüber zu beschweren, dass andere ja so viel haben, obwohl die ja nicht wesentlich mehr leisten. Ich trete die Verantwortung ab, lehne mich entspannt zurück und muss nix machen. Aber mal selber Eigenverantwortung für die Situation zu übernehmen, zu agieren unter der Frage "Wie können wir/ich denn erreichen, dass es uns auch so gut geht wie den Piloten" -  das ist ja zu anstrengend und wird nicht gemacht...

 

Zu 2) Soweit ich das verstehe, geht es bei den Streik nicht um "bessere" Arbeitsbedingungen, sondern um die Einhaltung von Verträgen, die 2012 einseitig vom Management gekündigt worden sind. Die Forderungen, die im Moment im Raum stehen sind nun einmal das: Forderungen. Natürlich rechnet keiner damit, die so durchzubringen (außer vielleicht einige Hardliner in der VC, für die mir übrigens auch das Verständnis fehlt)...

 

 

Auch hier im Forum wird immer wieder gerufen, dass die Piloten ruhig 20% mehr bekommen sollen, weil das Problem der LH nicht die Pilotengehälter sondern Verwaltungskosten auf Grund der Komplexität ist. Was ist das dann bitte anderes, als der explizite Wunsch einer einzelnen Berufsgruppe, man möge doch bitte andere Angestellte feuern? 

 

 

Eine "Entschlankung" der Verwaltungsstruktur ginge wohl eher mit fehlenden Neuanstellungen als mit Kündigungen einher. Und wenn tatsächlich Stellen überflüssig sind, wem hilft es dann, diese zu behalten? Kündigungen werden aber keine VC-Forderung sein...

Du hast aber insofern recht: Auch Pilotengewerkschaften haben sich meiner Meinung nach gegeneinander ausgespielt, als es um neue Flugzeuge ging - das ist mittlerweile aber hoffentlich Geschichte.

 

Fakt ist: Trotz der momentanen KTV-Gehälter geht es der LH im Moment blendend und das trotz teurer "Forschungsprojekte" à la Jump usw. Das Problem können also schwerlich die Pilotengehälter sein. Fakt ist aber auch, dass eine Neustrukturierung für die Zukunft nötig ist. Und dazu müssen beide Seiten (AN und AG) ihren Anteil leisten. Das geht aber nur durch Kompromisse und denen stehen seit Langem einfach zu radikale Positionen im Weg.

Geschrieben

Selten so einen Stuß gelesen !

 

Dem kann ich mich nur anschliessen!

 

Niemand hat behauptet, dass es heute allen (gleich) gut geht. Und natürlich gibt es Menschen, denen es persönlich schlechter geht, als vor 30 Jahren.

Aber dennoch muss man einfach akzeptieren, dass im produzierenden Gewerbe der Reallohn seit 1991 um etwa 25% gestiegen ist (und zwar sowohl Mittelwert, als auch Median) - trotz Leiharbeit und anderen atypischen Beschäftigungsformen. Genauso ist die Entwicklung im Gesundheitswesen. 

 

Natürlich verdienen angelernte Pflegehilfskräfte im Gesundheitswesen nur einen Hungerlohn (und persönlich finde ich das auch zu wenig), aber auch denen geht es heute besser, als vor 30 Jahren. 

 

Und auch die Legende von den Hartz IV Empfängern, denen es heute ach so viel schlechter geht, als früher kann man relativ einfach mit Daten widerlegen: 1990 war der Grundbedarf der Sozialhilfe für einen Erwachsenen ca. 470 DM, also 240 EUR. Heute ist der vergleichbare Harzt 4 Regelsatz bei 404 EUR. Das sind selbst inflationsbereinigt über 40 % mehr! 

Nochmal: Keiner sagt, dass es Hartz IV Empfängern gut geht - aber es geht ihnen viel besser, als es Menschen in der gleichen Situation vor 30 Jahren ging!

 

Quer durch die Gesellschaft - eben nicht nur am oberen Ende - haben die Menschen heute im Mittel viel größere Wohnungen, viel stärkere (und sicherere) Autos, Leben deutlich länger, haben Zugang zu qualitativ deutlich besseren Lebensmitteln, ... als vor 30 Jahren.

Natürlich kann man sagen, dass z. B. eine Zunahme der Lebenswartung um 8 Jahre bei Männern und 6 Jahre bei Frauen seit 1982 halt "naturgegeben sei" und nichts damit zu tun hat, dass es uns besser geht. Dann wird das jammern aber tautologisch: Wenn man alles wegdenkt, das sich in den letzten 30 Jahren verbessert hat, dann geht es uns mit dem Rest tatsächlich schlechter.

 

Florian

Geschrieben

mmmhh...

wenn's so weiter geht, dann kommt erfahrungsgemäss der Thread-Lock:

 

Ich glaub der Falconjockey nestelt schon am Schlüsselbund rum... B)

 

Richard

Geschrieben (bearbeitet)

2) Einen Grund würde ich akzeptieren, wenn VC streiken würde: Wenn sie für bessere Arbeitsbedingungen für die ANDEREN streiken würden. Für sie selber sehe ich leider keinen Grund. Sorry.

Ganz so einfach kann man es nicht sehen.

LH wird nicht 90% des Konzerns in Billigtöchter aufspalten und an Fremdfirmen auslagern, und nur für die Piloten und das Top-Management noch eine "Nobel-Lufthansa" erhalten.

Wenn die Piloten die Aufspaltung/Auslagerung nicht mitmachen, wird man sie auch in anderen Bereichen des Konzerns nicht zulassen können. Von daher kämpfen hier die am langen Hebel für eine Unternehmensstruktur, von der sehr viele Mitarbeiter profitieren. Solange man nicht zu viel hebelt, dann sitzen sie nämlich nicht mehr alle im selben Boot, sondern gehen alle baden... Und längst nicht alle werden Schwimmwesten oder gar Rettungsboote haben.

 

Es sind sicher nicht nur alles Egoisten, es sind aber natürlich auch keine Heiligen die hier für andere Streiken...

 

Wenn die LH ein "normales" Unternehmen im Rhein Main Gebiet ist (Köln wird nicht groß anders sein), dann bewerben sich auf eine Stelle als Sekretärin erfahrungsgemäß so 100 Menschen. Davon wird dann eine*r ausgewählt. Ist bei Piloten das Verhältnis schlechter? 

Piloten sind ein bisschen anders als SekretärInnen... Stell die Frage nochmal für Chirurgen oder andere Jobs mit ähnlich komplexer und spezialisierten Ausbildung und ähnlichem Lohnniveau.

Sobald du bei den SekretärInnen ein paar Zusatzforderungen stellst (Englisch, Französisch, SAP Erfahrung...) bewerben sich auch keine 100 mehr.

 

Ludthansa ist seit Jahren keine Premiummarke mehr. Lufthansa produziert zu kompliziert und zu teuer.

Lufthansa produziert für das was sie noch bieten zu teuer. Wenn sie wirklich soviel besser wären wie teurer, hätten sie viel weniger Stress.

Zu kompliziert ohne Frage, aber wird das besser, wenn man sich in noch mehr verschiedene Subunternehmen aufspaltet? Wenn man in jeder Tochter eine kompette Verwaltungshirarchie hat, und darüber noch die vom Mutterkonzern? Wenn die Töchter eben keine "kleine, schlagkräftige Truppe" werden die flexibel und unkompliziert handeln kann, sondern doch immer jede kleinste Entscheidung durch die volle Konzernhirarchie incl. Harmonisierung mit den anderen Töchtern gehen muss? Wenn doch der ganze Overhead erhalten bleibt?

Die Versuche mit den vergleichsweise unabhängigen Subunternehmern (Cirrus, Augsburg, Contact...) hat schon nicht funktioniert, Germanwings hat zwar mächtig Marktanteil in kurzer Zeit gewonnen, aber eine Goldgrube ist es auch nicht gewesen (viele Jahre hat man Verluste eingefahren), woher nimmt man die Hoffnung, ein weiterer Versuch einer LH Billigtochter könnte besser funktionieren? Am Ende jagt man damit nicht Ryanair die Kunden ab, sondern die eigene Kundschaft fliegt plötzlich billig Eurowings statt teuer Lufthansa. 

Wenn Eurowings tatsächlich funktioniert, dann vor allem weil mit Air Berlin ein wichtiger Mitbewerber vom Markt verschwindet und eine tolle Lücke am richtigen Ort hinterlässt...

 

 

Leben deutlich länger

Je nach dem, wie man die Überalterung der Bevölkerung in der Statistik berücksichtigt...

1986 hatte ein 60 Jähriger(ungeschlechtlich) noch 17.1 Jahre vor sich gehabt, heute hat er 18.7. Das sind gerade mal 1,6 Jahre mehr.

Brichst du es auf die Gesamtbevölkerung runter, dann sind es heute knapp 5 Jahre mehr. Aber eben nur, weil all die alten die es heute gibt nicht mehr jung sterben können.

Lebenserwartung für das Rentensystem und Lebenserwartung für Herrn X persönlich sind zwei völlig unterschiedliche Zahlen.

 

Gruß

Ralf

Bearbeitet von Volume
Geschrieben (bearbeitet)

Langsam muss man sich nur noch zwischen Otternasen, Lerchenzungen und Ozelotmilch entscheiden!

 

Wenn es nicht so traurig wäre, dann wäre das echt unterhaltsam: Jetzt demonstriert das Bodenpersonal gegen die Piloten :-(

 

Florian

Bearbeitet von Chipart
Geschrieben

ich find das endlich eine positive Entwicklung!

 

 

 

Wenn die Piloten die Aufspaltung/Auslagerung nicht mitmachen, wird man sie auch in anderen Bereichen des Konzerns nicht zulassen können.

 

wieso nicht? Man kann jede einzelne Berufsgruppe auslagern und neue Verträge geben. Das macht z.B. Swiss mit Swiss Global sehr erfolgreich.

 

 

 

Lufthansa produziert für das was sie noch bieten zu teuer.

 

das ist gut möglich. Tatsache ist, dass LH immer noch und zu allen Zeiten die einzige Netzwerkgesellschaft ist und war, die immer Gewinn gemacht hatte, z.T. recht ansehnlich. Sie ist Gründer, Herz und Hauptakteur der grössten Allianz der Welt, und sie hatten niemals grosse Restrukturierungen/Flottenverkleinerungen/Involvenzverhandlungen machen müssen.

 

LH wäre eigentlich ein Juwel, auch wenn du das ein bisschen anders siehst. Und die Führer dieser Firma sind die einzigen wirklich Manager in diesem Business, denn sie können in die Zukunft schauen, Wandel antizipieren und neue Strömungen einbeziehen. Alle anderen grossen Europäischen Airlines werden doch nur noch verwaltet, bis es sie wirklich nicht mehr gibt. Meistens verwaltet von Politikern, die sich gar nicht getrauen, die Wahrheiten auszusprechen.

 

Genau aus diesem Grund ist es den Hanseaten eben nicht egal, wenn Low Cost und Middle East immer grösser und stärker werden. Sie möchten, dass möglichst viele Kunden und Mitarbeiter von LH profitieren. Aber VC hat das noch nicht verstanden.

 

Dani

Geschrieben

Klares Statement:

Auch der Flughafenverband ADV verlangte neue Regeln für Arbeitskämpfe an unverzichtbaren Verkehrsinfrastrukturen. "Klientelgewerkschaften haben durch Ihre Maßlosigkeit jegliche Bodenhaftung verloren. Der Schaden geht weit über Airlines und Flughäfen hinaus und trifft mittlerweile die gesamte Volkswirtschaft. Das Vertrauen in den deutschen Luftverkehrsstandort wird zunehmend beeinträchtigt", erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.

Geschrieben (bearbeitet)

Besser nichts mehr schreiben ;-)

 

Patrick

Bearbeitet von Wingman340
Geschrieben

mmmhh...

wenn's so weiter geht, dann kommt erfahrungsgemäss der Thread-Lock:

 

Ich glaub der Falconjockey nestelt schon am Schlüsselbund rum... B)

 

Richard

 

 

Der hat doch Urlaub,  eiert bestimmt in einem Kleingerät am anderen Ende der Welt wo rum.

 

Wenn das ein Forum nicht aushält, dann kannst alles zu machen. 

Wo sollte es ein Grund geben,nervig zu werden ;)

Geschrieben

Lufthansa produziert für das was sie noch bieten zu teuer.

 

das ist gut möglich. Tatsache ist, dass LH immer noch und zu allen Zeiten die einzige Netzwerkgesellschaft ist und war, die immer Gewinn gemacht hatte, z.T. recht ansehnlich. Sie ist Gründer, Herz und Hauptakteur der grössten Allianz der Welt, und sie hatten niemals grosse Restrukturierungen/Flottenverkleinerungen/Involvenzverhandlungen machen müssen.

 

LH wäre eigentlich ein Juwel, auch wenn du das ein bisschen anders siehst.

Exakt das. Lufthansa könnte ein Juwel sein, wenn man hier und da minimal mehr oder einfach schlauer investieren würde, und vor allem wenn man es irgendwie schaffen könnte die Mitarbeiter besser zu motivieren, so dass sie dem Passagier gegenüber freundlich, und nicht mürrisch auftreten.

Anstatt z.B. das selbe Essen jetzt in einer ewig dauernden Prozedur einzeln auf Tellerchen aus der Küche lauwarm zu servieren, hätte man einfach die Qualität des Essens verbessern, und es weiterhin heiss und zügig auf Tabletts aus dem Trolley servieren können.

LH Passagie ist im Prinzip ganz OK aufgestellt, sie liegen inzwischen preislich am oberen Ende des Mittelfelds, qualitätsmäßig muss man es etwas differenzierter sehen, manches ist wirklich gut und kann mit den besten Airlines mithalten, manches gibt es für den halben Preis zu besserer Qualität. Der Flugplan könnte auch hier und da besser sein, man kann deutlich sehen, dass auf manchen Routen die Preise für die Nachtflüge (anderer Anbieter) signifikant teurer sind als die (Lufthansa) Tagflüge. Da lässt man auch sicher Geld liegen.

 

Gruß

Ralf

Geschrieben

Ganz interessant finde ich die Empfehlungen Gutachter der Bundesregierung, wie Abschaffung Luftverkehrssteuer und Übernahme Luftsicherheitskosten, dazu bitte Seiten 6 und 7 lesen !

 

Von einem Lobby-Verband in Umlauf gebrachte Fehlinformationen zu zitieren macht sie auch nicht richtiger. Es gibt keine Gutachter der Bundesregierung, die solche Massnahmen empfohlen hätten!

 

Wie jeder (!) der sich ein bisschen Mühe macht nachlesen kann (hier) enthält das (übrigens schon über ein Jahr alte) Gutachten keinerlei Empfehlungen. Es werden lediglich 20 mögliche Massnahmen identifiziert und in Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Luftverkehrswirtschaft in verschiedenen Szenarien untersucht. 

 

Florian

Geschrieben

Die Zahlen Wachstum Luftverkehrsunternehmen mit minus 0,8 Deutschland im Vergleich zu plus 13 Prozent in anderen Regionen hatte ich gestern im Fernsehen gesehen und heute dies im Internet gefunden.

Interessant sind aber bei LH Cargo überdurchschnittliche Zahlen beim abnehmenden Frachtverkehr. 

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