Volume Geschrieben 15. Juni 2014 Autor Geschrieben 15. Juni 2014 Es muss wohl noch billiger gehen, als mit Germanwings... Lufthansa plant wohl einen weiteren Billigflieger ("Günstig-Platform") unter dem Dach der Eurowings. Genauso wie bem letzten Schachzug soll dies Ziele in ganz Europa betreffen, die Eurowings-Flotte soll um A320er erweitert werden. Da die Rede von "kostengünstige Billiganbieter ohne teure Crews und mit sparsamen Jets" die Rede ist, wohl A320NEO. Laut Unternehmenssprecher geht es darum "die Zukunftsfähigkeit der Lufthansa zu sichern". Na toll, wir schaffen das Produkt Lufthansa ab, um den Konzern Lufthansa zu sichern... Bisher hätte ich Eurowings gefühlsmäßig qualitativ höher eingestuft als Germanwings, halt mit kleineren Flugzeugen aber im Prinzip Lufthansa (steht ja auch drauf). Germanwings ist dagegen durch und durch ein Billigprodukt mit einem auf "Geiz ist Geil" ausgerichtetem Marketing das sich klar von Lufthansa unterscheidet. Gruß Ralf Zitieren
Wingman340 Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Genau dieses Szenario haben einige Leute innerhalb des LH - Konzerns befürchtet. Nach der Gewinnwarnung der LH (Ergebnis wurde auf 1 Mia. Euro "runtergeschraubt") versucht man den Markt ein wenig zu beruhigen. Man sieht da hinter die klare Strategie der obersten Führungsetage. Diese Strategie wird, wenn sie denn wirklich bis zum "bitteren" Ende durchgezogen wird, das Produkt LH abschaffen (da bin ich mit Dir Ralf einer Meinung). Als die VC (Gewerkschaft der Piloten) im April nach jahrelangen Verhandlungen zum Streik aufriefen, ging es vor allem um die Rentenansprüche der Piloten. Schon damals hat die VC darauf hingewiesen, dass es im Grunde genommen nur noch um Gewinnmaximierung geht. Und leider hat hier die VC wieder einmal Recht behalten, wie diese Ankündigung zeigt. 1 Milliarde Euro Gewinn, unter Hr. Franz waren es noch 1.3 - 1.5 Mia. Euro! Für 2015 wird ein Ergebnis von rund 2 Milliarden Euros erwartet (dies bei stabilen Rahmenbedingungen und Umsetzung zusätzlicher Massnahmen). Lufthansa: wohin wird Dich der vom Management eingeschlagene Kurs noch führen? Patrick Zitieren
Amira Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Schon damals hat die VC darauf hingewiesen, dass es im Grunde genommen nur noch um Gewinnmaximierung geht. Dies ist aber inzwischen bei allen Airlines (und grossen Firmen) der Fall. Liebe Grüsse Sara Zitieren
Wingman340 Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Hi Sara, bei einigen Airlines geht es darum, den Verlust zu minimieren. Bei anderen um die Gewinnmaximierung. Leider hört davon in den Medien allzu wenig. Eine Art "Gewinnmaximierung" hat die Austrian Airline mit der Kündigung der Verträge ihrer Piloten versucht, bei welcher auch die Altersvorsorge wegfiel. Nun: dieser Schuss ging nach hinten los! Kurzfristiges Denken der "Macher" ist nicht immer das Beste. Ausser es geht um eine kurzfristige Gewinnmaximierung ohne Nachhalt…. Mal schauen, wie bei der LH weiter geht. Freundlicher Gruss Patrick Zitieren
Danix Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Entschuldigung wenn ich das sagen muss, aber eine Firma hat seinen Zweck nicht in der Finanzierung ihrer Angestellten, sondern in der Gewinnmaximierung. Wem dies nicht passt der soll sich arbeitslos melden, dort spielt das weniger eine Rolle. Ich bin schockiert, dass intelligente Leute diese einfache Wirtschaftslehre nicht verstehen. 1 Mia Gewin bei einem Aktienkapital von (keine Ahnung) ein paar Dutzend Mia Aktienkapital ist einfach zu gering. Keiner von euch würde je in so eine Firma investieren. Und ihr tut es ja nicht, obwohl ihr davon überzeugt seid, dass es LH sehr gut geht und man Streiks "aus der Portokasse" bezahlen kann - was für ein irrwitziger Gedanke. Solange Lufthansa eine derartig sperrige Pilotengewerkschaft hat, wird es ihr oberstes Ziel sein, eine neue Airline auszulagern, die ohne diese Gewerkschaft funktioniert. Das ist doch sonnenklar. Und je extremer sich VC verhält, desto höher steht es auf der Traktandenliste. Das ist ja gerade das, was ich mit "fehlendem langfristigen Strategieverständnis" anzutönen versuche. Würde sich VC rational verhalten, müsste LH nicht einschreiten. Genau das gleiche passiert ja gerade mit Swiss und Aeropers. Zitieren
Danix Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Die Theorie, dass Technologie Arbeitsplätze auflöst ist längstens überholt. Erinnert sich noch jemand an die Industriejobs in Europa? An die Kohlegruben, Schwerindustrie, Landwirtschaft? Früher die Arbeitgeber für die grossen Massen. Heute würde man keinen Jugendlichen mehr für solch eine Lehrstelle gewinnen können. Das Gegenteil ist der Fall: Technologie schafft Arbeitsplätze im grossen Stil. Und zwar solche mit hohen Qualifikationen und Einkommenspotential. Man schaue sich nur um in Europa - und andernorts: Dort wo die Wende zur modernen Gesellschaft erreicht wurde blüht das Arbeitsleben und die Wirtschaft: Schweiz, Deutschland, Skandinavien. Weltweit Korea, Bangalor, San Francisco. Die, die es nicht geschafft haben: Südeuropa, Mittlerer Westen USA. Natürlich ist es für die Industriearbeiter hart, wenn sie entlassen werden. Aber dieser Umbruch musste stattfinden. Es wünscht sich wohl keiner die Industriejobs in England, Deutschland und anderswo zurück. Ich sehe auch nirgends eine technologische Entwicklung, die die Arbeitslosigkeit erhöhen würde. Die Arbeitslosigkeit entstand durch wirtschaftliche Fehlentwicklungen ("Blasen"), nicht durch Technologie. Die Arbeitslosenzahlen verharren auf tiefem Niveau. Auch in Österreich (u.a. dank dem EU-Beitritt). Ausserdem find ich, wir könnten ruhig die demografische Entwicklung spielen und die Gesamtbevölkerung sich verkleinern lassen, wenn es nicht mehr derart viele Jobs hat/braucht. Da rechnen uns aber die Wirtschaftleute vor, dass wir dann zuwenig Wachstum haben, um uns im Rentenalter überleben zu lassen. Dani Zitieren
Gast PaxMancunius Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 "...eine Firma hat seinen Zweck nicht in der Finanzierung ihrer Angestellten, sondern in der Gewinnmaximierung..." Bist du sicher ? Eine solche Firma würde dann sehr schnell als Abzockerfirma gehandelt werden und dort würdest du dein Geld auch nicht investieren wollen, oder ? Ich teile eher Joschs Ansicht, dass es ja ein vernünftiges Wirtschaftswachstum geben soll, mit Arbeitsplätzen, aber auch mit Mitarbeitern, die ihr Geld wieder in den Umlauf bringen und vernünftige Was nun genau "vernünftig" ist und was nicht, sei dahingestellt. Preise für die Ware bezahlen. Nicht zuletzt hat eine Firma auch einen Sozialauftrag, der nicht viel mit der finanziellen Lage der Firma zu tun hat. Aber die Theorie wie etwas funktionieren sollte, kennen wir wohl alle. Gruss, Tommy Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Keiner von euch würde je in so eine Firma investieren. Und ihr tut es ja nicht, obwohl ihr davon überzeugt seid, dass es LH sehr gut geht und man Streiks "aus der Portokasse" bezahlen kann - was für ein irrwitziger Gedanke.Ts, ts, ts, das sind mal wieder haltlose Unterstellungen: Ich halte hunderte Aktien von Lufthansa und nach dem nächsten Bösencrash werde ich weiter investieren, wenn sie noch günstiger geworden sind. Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Kann es ohne Gewinnmaximiereung funktionieren ? Ja eine schwierige Frage, auf die es keine allgemein gültige, sprich das Problem lösende Antwort gibt. Wenn wir eine "Tauschbörse" hätten, in der eine Stunde Gehirnchirurgie durch eine Stunde OP Saal putzen ausgeglichen wäre, dann könnte man auf dem Status Quo solange so fortfahren, bis der OP Saal, bzw. die Instrumente kaputt wären. Dann müssten sie angeschafft werden und wer zahlt die Anschaffung ? ich nicht (mit irgendwelchen nicht unmittelbar entgoltenen Gegenleistungen), denn ich brauche meine Arbeitsleistung ja um den täglichen Bedarf gegen zu leisten. Und Gehirnchirurgie ? Gott bewahre, habe ich in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen. Also braucht man etwas was perspektivisch angelegt ist, Geld. Geld als Bewertungshilfsmittel, weil halt eine Stunde Gehirnchirurgie nicht mit einer Stunde Putzen abgegolten ist. In dem Moment, wo ich aber bewerte, wecke ich natürlich die Phantasie, das was uns Menschen halt leider in die Wiege gelegt ist (und wahrscheinlich der süße Apfel der Erkenntnis ist, den wir besser nicht gefressen hätten. Schei... Weiber). Denn dann brüte ich darüber, wie ich meine Leistung so steigern kann, dass ich besser werde als alle anderen und das schaffe ich durch Apparate. Die schaffen dann mehr, als ich selbst abgeben muss, um all das zu haben, was ich eigentlich brauche und dann kann ich mich spätestens auf die faule Haut legen und mir von willfährigen Sklavinnen den Bauch graulen lassen. Einen ansatzweisen "Ausweg" aus dieser Misere konnte man in Japan noch bis in die 90 Jahre beobachten. Im Zeichen von Freihandel und Co. geht aber auch das verloren. Um in Japan als Ausländer Produkte zu verkaufen, musste man den Weg über große Handelsgesellschaften, wie z.B. Mitsubishi usw. wählen (stark vereinfachte Darstellung!). Egal ob Autos oder Bier, die bestimmten den Verkaufspreis an der Theke, egal ob im Tante Emma laden oder im Supermarkt. Die preise waren hoch, der Supermarkt bot mir den Service mein Auto am Eingang zu übernehmen, an der Kasse wurden mir die waren in die Tüte gepackt, das Auto bestellt und die Tüte zum Auto getragen, das dann schon am Eingang stand. Diesen Service deckte er Preis für die Flasche Bier ab. Im Tante Emma Laden um die Ecke, kostete das Bier genau so viel. Es waren von meinem Haus 10 Schritte und wenn ich nachts um 3 Uhr heimkam und stellte fest, dass ich kein Bier mehr hatte, ging ich zu dem immer geöffneten Laden schob die Shoji beiseite, "Sumimasen" und die verschlafene 80 jährige Mamasan kam hinter ihrem Tresen hoch. Tja und dann nahm das Unheil seinen Lauf und vermutlich gibt es diese Mamasan heute nicht mehr und nicht nur wegen des dann erreichten Alters. Aber diese Lösung funktioniert halt für Bier, man müsste eine für Gehirnchirurgie erfinden und einige mehr. Sehr schwierig. Heute steht in der Zeitung das Beispiel eines hessischen Krankenhauses, wo man den kaufmännischen Direktor jetzt hinausekelt (seinen Vertag nicht verlängert). Der hat ein kleineres Krankenhaus rentabel gemacht (die meisten schreiben rote Zahlen). Unter anderem haben Mitarbeiter (die Ärzte nicht!) vorübergehend auf Teile ihres Lohns verzichtet. Letzteren und der Politik hat es nicht gefallen, also verzichtet man weise, auf den zweiten Teil der Reise. So und jetzt muss ich was zur Rente verdienen. Zitieren
Danix Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Ich halte hunderte Aktien von Lufthansa und nach dem nächsten Bösencrash werde ich weiter investieren, wenn sie noch günstiger geworden sind. Bravo! Allerdings dürften die Renditen auf deine Investitionen klein sein. Zitieren
Danix Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 "...eine Firma hat seinen Zweck nicht in der Finanzierung ihrer Angestellten, sondern in der Gewinnmaximierung..." Bist du sicher ? Eine solche Firma würde dann sehr schnell als Abzockerfirma gehandelt werden und dort würdest du dein Geld auch nicht investieren wollen, oder ? das ist eine sonderbare und entspricht nicht der wissenschaftlichen Ansicht der Realität. Löhne sind wie andere Kosten reine Produktionsfaktoren. Ein Arbeitnehmer ist im wirtschaftlichen Sinn nichts anderes als eine Maschine oder ein Rohstoff, den man für die Herstellung eines Produktes benötigt. Wird einer dieser Produktionsfaktoren teurer, lohnt es sich immer mehr, diesen durch was anderes zu ersetzen. Der Faktor Arbeit kann man durch Maschinen oder Energie teilweise ersetzen (hängt natürlich immer von der jeweiligen Industrie ab). Wird nun also die Arbeit immer teurer, wird der Anreiz des Firmenbesitzers immer grösser. Deshalb wird im Westen, wo die Löhne hoch sind, auch immer mehr versucht, alles zu automatisieren, während in Afrika oder in Asien noch vielmehr Handarbeit zum Zug kommt. Der Produktionsfaktor Arbeit ist natürlich nicht nur auf seine Lohnkosten beschränkt, denn der Mensch ist viel komplexer als ein Material oder eine Maschine. Die Kosten dehnen sich deshalb auch auf menschliche Faktoren aus: Den Arbeitern müssen nicht nur Löhne ausgezahlt werden, sondern sie müssen auch durch einen attraktiven Arbeitsplatz angelockt und behalten werden, die Bedingungen ausserhalb der eigentlichen Arbeit müssen stimmen, Sozialleistungen, Rentenplan usw. Dani Zitieren
john_edw81 Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Der Begriff "Gewinnmaximierung" ist heute verteufelt und wird mit Abzockerei, Gier und fast schon Kriminalität gleichgestellt. Dabei steckt in seiner Grundform was völlig simples zu Grunde: Die Firma sollte seine Ressourcen so effizient wie möglich einsetzen. Das macht doch durchaus Sinn? Geht man bewusst Ineffizenzen ein, wird dies im Normalfall auf die lange Frist nicht gut kommen, sprich es wird ein Unternehmen geben, die dasselbe in einer effizienteren Form herstellen kann und entsprechend den Markt übernimmt. Dieses Prinzip führt zu einem grossen Teil auch zum technologischen Fortschritt. Unternehmen sind gewillt zu forschen und zu innovieren um auch weiterhin eine optimale Resourcenallokation zu fahren. Indirekt führt das Prinzip der Gewinnmaximierung bei sauberer Anwendung (sprich unter Einbezug der Langfristigkeit) beispielsweise zu einer geringeren Umweltbelastung. Gerade in der Luftfahrt ist dies prima zu sehen. Weshalb werden immer effizientere Flugzeuge gebaut? Weil sie der Airline auf lange Frist günstiger kommen und somit indirekt umweltschonender sind. Müsste die Airline nicht auf ihre Gewinne schauen, gäbe es keinen Anreiz in treibstoffschonendere Flugzeuge zu investieren. Es gibt zweifellos schelchte Beispiele der Gewinnmaximierung. Die Medien und dadurch die breite Schicht der Bevölkerung sehen nur diese Sicht. Dabei ist das Grundprinzip sehr positiv und hat uns zu einem wesentlichen Teil auf den heutigen Wohlstand gebracht. Um dem Negativ-Image etwas zu entgehen, spreche ich lieber von der Gewinnoptimierung. Denn dies beinhaltet aus meiner Sicht bereits die Langfrstigkeit. Die Langfristige Gewinnmaximierung - oder eben die Gewinnoptimierung - finde ich ein sehr gutes Prinzip für unsere Gesellschaft. MfG John Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Ich frage mich ab und zu, wohin das alles führen soll...Wenn man etwa den Lebensmittelhandel (REWE, ALDI, Spar, Migros, etc.) hernimmt so kann man sagen, dass in Zukunft, wenn bald mal jede Cola-Dose mir RFID-Chip ausgestattet ist, man keine Kassiererinnen mehr braucht (bequeme Berechnung durch EDV und Abbuchung auch per NFC oder Handy), sondern nur mehr paar Regalschlichter. In den Banken arbeiten im Kundencenter auch schon weniger als noch vor 15 Jahren, weil es ja nun die Automaten und das Netbanking hat... Fazit: überall wird optimiert und maximiert und am Ende arbeiten nur mehr Computer, Maschinen und Roboter, während es ganz wenige braucht, die in einem Kontrollraum sitzen und den Zentralrechner und paar Monitore überwachen. Das ist wohl der Traum aller Shareholder - weg mit den lästigen Arbeitnehmern! Das Argument ist (mindestens) so alt, wie die Industrialisierung. Ganz neutral kann man festhalten: Auch wenn bei Einführung der elektrischen Webstühle ganz genauso Schreckensszenarien an die Wand geworfen wurden, dass in spätestens 10 Jahren die ganze Menschheit arbeitslos sein wird, hat die Beschäftigungsquote in den letzten 150 Jahren nicht systematisch abgenommen! Ganz im Gegenteil: In Deutschland z.B. ist die Beschäftigungsquote in den letzten 20 Jahren sogar gestiegen. Und es ist auch nicht Traum aller Shareholder, die Arbeitnehmer abzuschaffen. Genau das Gegenteil ist der Fall! Computer, Maschinen, Software, ... kann sich jeder kaufen. Um mit seinem Unternehmen einen Unterschied zu machen und im Wettbewerb zu gewinnen braucht man Arbeitnehmer - natürlich aber Arbeitnehmer an den Stellen wo diese einen Unterschied machen können und nicht dort, wo eine Maschine den gleichen Job gleich gut machen kann. Dann kauft sich nämlich ein anderer diese Maschine und hat einen Vorteil. Florian Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Man sieht da hinter die klare Strategie der obersten Führungsetage. Diese Strategie wird, wenn sie denn wirklich bis zum "bitteren" Ende durchgezogen wird, das Produkt LH abschaffen (da bin ich mit Dir Ralf einer Meinung). Ist einer von euch in letzter Zeit mal mit LH und Germanwings geflogen? Man könnte den Eindruck haben, das nicht! Ich mache das "ab und zu mal" und muss sagen: Das Produkt ist im Best-Tarif genau dasselbe. Gleiche Campingstühle, gleicher Platz, gleiche Essensqualität - bei Germanwings mehr bzw. überhaupt Auswahl. Das Umbranding auf Germanwings ändert was an der Marke, aber nicht am Produkt! Florian Zitieren
Danix Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Wobei das "Rebranding" eine tolle Chance gewesen wäre, ein bisschen vom "Lufthansa-Mief" loszukommen, von dem ja gerade ein paar von euch Kritikern der "Effizienzsteigerung" bei jeder Gelegenheit ein Lied singen (Ralf z.B.). Lufthansa ist nicht zufällig in seiner Service-Einstellung bei einer Staatsairline geblieben, weil deren Angestellte immer noch das Gefühl haben, dass sie eine seien. Und mit allen fairen und unfairen Mitteln versuchen, sich gegen die Zeichen der Zeit zu stemmen. Aber so gewinnt man keinen Blumentopf... Zitieren
Gast PaxMancunius Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Im Grunde genommen sind wir einer Meinung Dani. Aber ich bin nicht der Ansicht, dass in einer Firma nur Kosten und Einnahmen entstehen. Es entstehen auch soziale Bindungen, Verknüpfungen, Ideen und Umsetzungen. Es entstehen Produkte, welche der Markt fordert und wie immer bestimmt die Nachfrage das Angebot. Und ja, am Ende des Tages sollte die Firma profitabel agieren, damit weitere Investitionen in die Zukunft möglich sind. Was mit einer Firma passiert, wenn nur noch Leute in diese Firma investieren, die eine gewisse (unnatürlich hohe) Rendite sehen wollen, und sonst ihr Kapital blitzartig abziehen, das wird jetzt am Beispiel Lufthansa langsam sichtbar. Immer billiger muss es sein, zweistellige Prozentsätze müssen eingespart werden, und das Produkt muss gleichzeitig noch besser werden, noch luxuriöser und noch interessanter für den Kunden. Gut ausgebildete Fachleute müssen günstigeren Arbeitskräften weichen. Und ein mehrfaches an Management muss vorhanden sein, um die wenigen günstigen Arbeitskräfte optimal zu planen und ihre Ressourcen zu verwalten. (Es erinnert mich paradoxerweise an einen herrlichen Beitrag der ETH - man google nach Ruderteam und ETH und Wettkampf...) So, genug gesagt für heute. Gruss, Tommy Zitieren
Wingman340 Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 1 Mia Gewin bei einem Aktienkapital von (keine Ahnung) ein paar Dutzend Mia Aktienkapital ist einfach zu gering. Keiner von euch würde je in so eine Firma investieren. Und ihr tut es ja nicht, obwohl ihr davon überzeugt seid, dass es LH sehr gut geht und man Streiks "aus der Portokasse" bezahlen kann - was für ein irrwitziger Gedanke. Solange Lufthansa eine derartig sperrige Pilotengewerkschaft hat, wird es ihr oberstes Ziel sein, eine neue Airline auszulagern, die ohne diese Gewerkschaft funktioniert. Das ist doch sonnenklar. Und je extremer sich VC verhält, desto höher steht es auf der Traktandenliste. Das ist ja gerade das, was ich mit "fehlendem langfristigen Strategieverständnis" anzutönen versuche. Würde sich VC rational verhalten, müsste LH nicht einschreiten. Genau das gleiche passiert ja gerade mit Swiss und Aeropers. Hi Dani, wenn Du schon schreibst, dass Dir das Aktienkapital nicht bekannt ist (!) und diese Dir unbekannte Grösse in Relation stellst mit dem erwarteten Milliarden - Gewinn, welcher zu gering ist, dann stellt sich diese Deine Behauptung in die Liste der vielen Behauptungen oder Faktenhinterlegung ein, die im Forum zu lesen sind. Denkst Du echt, das Problem der Lufthansa ist die VC? Wenn dem so ist, hast Du glaube ich das wirkliche Problem nicht erkannt. Der VC wirfst Du "fehlendes langfristiges Strategieverhalten vor". Bringe mir einen einzigen Beweis, in welchem die VC ein "fehlendes langfristiges Strategieverfahren" zeigte. Oder meinst Du nicht eher, dass den Bossen der LH ein solches Verhalten fehlt? Beweise? Lufthansa Italia, SkyChef in Amerika, Verkauf der Condor etc etc.. Möchtest Du nun auch noch die Zahlen hören, die diese Abenteuer gekostet haben? Google mal.. Dann findest Du die Antworten. Und Du wirst auch die Fakten zu all den Behauptungen, die Du hier regelmässig aufstellst, finden. Bin mit John einverstanden, dass Gewinnmaximierung nicht grundsätzlich ein Problem ist. Wenn es aber zu Lasten der Arbeitgeber geht (Achtung Danix: dort fallen nicht nur Piloten darunter) , dann wird es zu einem Gesellschaftsproblem. Patrick Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Ich frage mich immer, wenn wir schon diese tiefgreifenden Erkenntnisse haben, was und von diesen "Ausbeutern" unterscheidet, die ihr Geld da anlagen, wo es den meisten Ertrag bringt, wenn wir dann die 58€ Variante nach Mallorca, der zu 63€ vorziehen ? Oder abends mit feuchten Augen den Bericht von der Massentierhaltung sehen und dann beim Aldi (und anderen) zum günstigsten Produkt kaufen, statt zum auch vorhandenen teureren, das eine artgerechte Haltung voraussetzt. Zitieren
Danix Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Es entstehen auch soziale Bindungen, Verknüpfungen, Ideen und Umsetzungen. Es entstehen Produkte, welche der Markt fordert und wie immer bestimmt die Nachfrage das Angebot. ganz genau! Aber mir scheint, die Arbeitnehmer der Lufthansa (nicht alle, aber viele, vor allem die in den Gewerkschaften:eek:) sind weit davon entfernt, neue Ideen umzusetzen. Sie sind eigentliche Besitzstandwahrer. Wie Florian schreibt, erinnern sie an Beamte. Sie führen keinen kreativen Prozess aus. Ihnen ist alles neue fremd. Sie wollen, dass alles so bleibt wie es war. Und das führt nicht zu einem erfolgreichem Produkt. Natürlich ist das eine Verallgemeinerung. Nicht alle sind so bei Lufthansa. Dani Zitieren
Wingman340 Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Aber mir scheint, die Arbeitnehmer der Lufthansa (nicht alle, aber viele, vor allem die in den Gewerkschaften:eek:) sind weit davon entfernt, neue Ideen umzusetzen. Sie sind eigentliche Besitzstandwahrer. Wie Florian schreibt, erinnern sie an Beamte. Sie führen keinen kreativen Prozess aus. Ihnen ist alles neue fremd. Sie wollen, dass alles so bleibt wie es war. Und das führt nicht zu einem erfolgreichem Produkt. Natürlich ist das eine Verallgemeinerung. Nicht alle sind so bei Lufthansa. Dani Klar, so sind die Gewerkschaften, oder? Die Gewerkschaft der Piloten, welche durchaus bereit ist, die aktuell gültigen (!) Verträge anzupassen? Die Gewerkschaften der Techniker, welche endlich eine angemesse (!) Zahlung verlangt? Die Gewerkschaft der Flugbegleiter, welche ein Einstiegshalt fordert, mit dem Ende des Monats nicht auf dem Trockenen sitzt (!)? Die Gewerkschaft der Büroangestellten welche sich dagegen wehrt, dass Kernkomptenzen des Unternehmens nach Polen ausgelagert werden? Patrick Zitieren
FalconJockey Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Boah, wie ihr alle über die Mitarbeiter, vorallem die Piloten, von Lufthansa Bescheid wisst. Habt ihr jemals dort gearbeitet? EDIT: Ich behaupte weiterhin, dass Gewerkschaften unterm Strich im Sinne der Investoren und der Geschäftsleitung sein sollten. Wir wollen nicht von Radikalinskigewerkschaften á la Frankreich reden, sondern von gemässigten Gewerkschaften, zu denen ich die VC zähle. Die Angestellten sind es nämlich, die an einer langfristigen Anstellung interessiert sind, nicht die Manager. Eine vernünftig gewerkschaftlich organisierte Firma wird also länger bestehen, als so manch anderer Laden. Bei Emirates, und darauf nehme ich Gift, würde es auch eine starke Gewerkschaft geben, wenn dies in diesem Land bzw. Teil der Erde zulässig wäre. Bei EK ist nicht alles goldig und rosig - so wie in jeder Firma. Und wenn man sich nicht jeden Mist vorschreiben lassen will, wehrt man sich dagegen, indem man dem Arbeitgeber klar macht, dass es so nicht geht. Das ist für mich die Hauptfunktion einer Gewerkschaft. Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Also Gewerkschaften sollten Sozialpartner sein. Das können sie aber nur sein, wenn sie die Interessen aller im Betrieb Beschäftigten im gleichen Maße im Auge haben. Das haben Sparten Gewerkschaften per se nicht (unbedingt). Als VC gestreikt hat, hätten die übrigen Beschäftigten bei LH keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung gehabt. Die bösen nicht am Wohle des Unternehmens interessierten Manager, haben mir dem armen Aktionär noch zusätzlich über den eigentlichen Schaden hinaus, größeren Verlust beschert, weil sie diesen Beschäftigten die Einkommen weiter gezahlt haben. Solidarisch wäre gewesen, wenn VC gegt hätte, liebe Flugbegleiter grämt euch nicht, die paar Flebben, die euch wegen der drei Tage durch die Lappen gehen, die übernehmen wir (oder haben es die Piloten gemacht oder ist mir überhaupt etwas durch die Lappen gegangen ?). Oder wem darf ich meine "Aktionärsrechnung zahlen", ich armer Aktionär gebeutelt durch diesen dummbeuteligen Streik. Wohl des Unternehmens im Sinn, da lachen die Hühner. Es soll Gewerkschaften geben, die Sozialpartner sind. VC muss da wohl noch mal auf die Schulbank ? Nicht alles wörtlich nehmen, ich verlange meinen Kursverlust nicht von den Befürwortern hier zurück ! Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Klar, so sind die Gewerkschaften, oder?Die Gewerkschaft der Piloten, welche durchaus bereit ist, die aktuell gültigen (!) Verträge anzupassen? Die Gewerkschaften der Techniker, welche endlich eine angemesse (!) Zahlung verlangt? Die Gewerkschaft der Flugbegleiter, welche ein Einstiegshalt fordert, mit dem Ende des Monats nicht auf dem Trockenen sitzt (!)? Die Gewerkschaft der Büroangestellten welche sich dagegen wehrt, dass Kernkomptenzen des Unternehmens nach Polen ausgelagert werden? Man könnte die kätzerische Frage stellen, warum es (mindestens) 4 verschiedene Gewerkschaften braucht, wenn alle vorrangig das Wohl des Unternehmens vor Augen haben? Gibt es vier unterschiedliche Wohle des Unternehmens? Alle Melken die Kuh bis sie tot ist - die Gewerkschaften genauso wie die Aktionäre. Und wenn sie dann tot ist zeigen alle mit den Fingern auf die jeweils anderen: "Hättet ihr mal nicht so viel gemolken!" Florian Zitieren
Chipart Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 EDIT: Ich behaupte weiterhin, dass Gewerkschaften unterm Strich im Sinne der Investoren und der Geschäftsleitung sein sollten. Ey, da sind wir uns doch glatt mal einig! sondern von gemässigten Gewerkschaften, zu denen ich die VC zähle. Hier schon wieder nicht! Die VC ist eine Splittergewerkschaft, die sich aus der Solidarität mit der Belegschaft verabschiedet hat um nur für ihr Klientel mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen rauszuholen. Und das nur aus einem Grund: Weil sie es können. Die Angestellten sind es nämlich, die an einer langfristigen Anstellung interessiert sind, nicht die Manager. Bitte nicht vergessen, dass 99% der "Manager" auch Angestellte sind. Der Arbeitsmarkt für Bereichsleiter von Airlines in Europa ist jetzt auch nicht gerade so boomend, dass sich alle LH-Manager sagen können "Wenn der Laden hier in 3 Jahren explodiert ist, dann geh ich halt woanders hin". Eine vernünftig gewerkschaftlich organisierte Firma wird also länger bestehen, als so manch anderer Laden. Auch hier stimme ich voll zu. Nur ein "Laden" in dem 4 oder mehr Gewerkschaften reihum Streiken und jeweils den ganzen Betrieb lahmlegen ist für mich nicht "vernünftig gewerkschaftlich organisiert". Florian Zitieren
Wingman340 Geschrieben 16. Juni 2014 Geschrieben 16. Juni 2014 Man könnte die kätzerische Frage stellen, warum es (mindestens) 4 verschiedene Gewerkschaften braucht, wenn alle vorrangig das Wohl des Unternehmens vor Augen haben? Gibt es vier unterschiedliche Wohle des Unternehmens? Florian Nun Florian, Du wohnst in Deutschland. Es gibt dort die grosse Gewerkschaft Verdi, welche viele Berufe "vertritt". Es gibt sicher Berufsgruppen, welche von einer Gewerkschaft vertreten werden können. Es gibt jedoch auch spezifische Berufe, in welchen die eine grosse Gewerkschaft schlichtweg überfordert wäre. Es ist, um hier das Beispiel VC zu nehmen, schon für die dort arbeitenden Spezialisten nicht einfach, die Interessen zum Wohle ALLER Mitglieder zu vertreten. Sinnvoll ist es nicht (hat mittlerweile auch Eure Regierung erkannt) eine einzige Gewerkschaft im Lande zu haben. Da wäre einerseits die Macht zu gross, andererseits gäbe es auf der Interessenseite grosse Probleme. Es ist nun mal so, wie es Andreas (FalconJockey) geschrieben hat: das grösste Interesse an einem langfristigen Erfolg einer Fluglinie haben die Angestellten. Und unter diesen Angestellten auch aufgrund der diskutierten Seniorität sind es die Piloten, die Flugbegleiter und die Techniker und Büroangestellten. Oder denkst Du die Manager à la Hr. Franz, der zuerst grossmundig ein Sparpropgramm nach dem anderen verkünden und durchziehen lässt, um dann noch vor Abschluss dieses Sparprogramms abzuspringen mit dem Grund, näher bei der Familie zu sein? Hat so einer ein Interesse am langfristigen Erfolg einer Lufthansa? Da habe ich so meine grosse Zweifel. Patrick Zitieren
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