Danix Geschrieben 6. Dezember 2014 Geschrieben 6. Dezember 2014 (bearbeitet) Super Beitrag Richi. Was meinst du mit Flight Center? Davon habe ich noch nie gehört. Spohr mag Stärken und Schwächen haben. Wenn aber die anderen Kandidaten noch viel extremere Varianten gewählt hätten, wären wohl noch mehr Player (Manager, Geldgeber, Gewerkschaften, Zulieferer, Passagiere) ausgestiegen. Wahrscheinlich ist Spohr noch der gemässigste von allen, und der, der noch am ehesten von VC verstanden wird. Stell dir vor wenn es noch mehr Streiks gäbe! :o Bearbeitet 6. Dezember 2014 von Danix Zitieren
sheckley666 Geschrieben 6. Dezember 2014 Geschrieben 6. Dezember 2014 Dieser Punkt trift höchstwahrscheinlich genau des Pudels Kern. Warum ist eine Easyjet so erfolgreich? Weil sie für jedes Kleinprojekt einen neuen Sesellfurzerjob kreieren? Wohl kaum. Genau das tun aber Grosskonzerne liebend gern, nicht nur die Lufthansa. Ich mag mich an eine Pressemitteilung der LH erinnern, wo man stolz ein neues Sparprogramm ankündigte und dafür erst mal eine neue Abteilung gegründet und einen Manager eingestellt hat. Äh, klar - ich will sparen und baue dafür den Wasserkopf aus.... Hallo, ich kenne zwar nicht die Lufthansa, aber andere deutsche Grosskonzerne. Man darf hier auf keinen Fall Rollen und Personen verwechseln. Wenn ein neues Projekt oder Programm gestartet wird, dann bekommt das ein Organigramm mit dutzenden oder hunderten von Rollen - aber es werden keine neuen Personen eingestellt. Vielmehr bekommen vorhandene Personen von ihrem Chef gesagt: Du übernimmst ab sofort auch noch die Rolle X im Programm Y. Die meisten Angestellten haben viele Rollen gleichzeitig inne. Grüsse, Frank Zitieren
Wingman340 Geschrieben 6. Dezember 2014 Geschrieben 6. Dezember 2014 (bearbeitet) Nun, die VC könnte eben analog einer Schattenregierung ein zukunftfähiges, glaubwürdiges Konzept für den Konzern herausarbeiten, bei dem sie klar sagt, bei diesem oder einem analogen Konzept sei sie dabei, inklusive einer Anpassung der Gesammtkosten / Produktivität. Dann würden sogar einige der Kapitalgeber plötzlich interessiert zuhöhren. Hallo Richi, als Schattenregierung für den Konzern ein Konzept ausarbeiten? Ein grosses Wagnis..... Unter Umständen würde man dann merken, dass es den LH-Vorstand nicht mehr braucht ;) . Lässt man die letzten 12 Monate Revue passieren, lässt sich mit Bestimmtheit folgendes sagen: - die LH hat die Verträge gekündigt und so den Platz für Neuverhandlungen "frei" gemacht - die VC hat die Verhandlungsangebote der LH bekommen - Verhandlungen haben immer wieder stattgefunden (vor und zwischen den Streiks) Die LH hat bis zum heutigen Tag auf ihre ursprünglichen Forderungen beharrt (keinen Millimeter Abweichung) Die VC hat sich in vielen Punkten dem LH-Vorschlag genähert. In der Zwischenzeit weiss man, was der VV der LH nie wollte! Da hätte selbst die Erfüllung aller LH - Forderungen seitens VC nicht zu einem anderen Ergebnis für die LH geführt. Die Mitarbeiter hätten viel gegeben, und dafür nichts bekommen!! Es gibt in diesem grossen LH-Konzern genug Bespiele..... Der Fisch stinkt vom Kopf her! Gruss Patrick Bearbeitet 6. Dezember 2014 von Wingman340 Zitieren
Chipart Geschrieben 7. Dezember 2014 Geschrieben 7. Dezember 2014 Nun, die VC könnte eben analog einer Schattenregierung ein zukunftfähiges, glaubwürdiges Konzept für den Konzern herausarbeiten, bei dem sie klar sagt, bei diesem oder einem analogen Konzept sei sie dabei, inklusive einer Anpassung der Gesammtkosten / Produktivität. Dann würden sogar einige der Kapitalgeber plötzlich interessiert zuhöhren. Interessant, dass immer diejenigen, die keine Verantwortung tragen, wissen sollen, wie es besser geht während diejenigen die Verantwortung tragen, die absoluten Pfeifen sein sollen. Die VC zerstört zur Zeit aktiv Jobs von Flugbegleitern, Mechanikern, Bodenpersonal, Verwaltungsangestellten. Warum soll ausgerechnet dieser Verein, der als einzigen Zweck hat, auf Kosten von Kapitalgebern und allen anderen Angestellten Vorteile für eine relativ kleine Berufsgruppe zu erwirken, wissen, wie es für den Gesamtkonzern besser gehen soll. Wäre die VC wirklich daran interessiert, Verantwortung für den Gesamtkonzern zu übernehmen, dann wäre es ihre erste Aufgabe, dass in dem Bereich zu tun, für den sie zumindest für einen kleinen Teil Verantwortung trägt und eine Einigung unter den Mitarbeitern (und das sind bei weitem nicht nur Piloten) hinbekommen. Nicht mal das schafft sie auch nur Ansatzweise! Es wird immer wieder (auch hier) gefordert, dass doch Piloten die Verantwortung für Fluglinien übernehmen sollen - dann wäre ja alles besser. Bei der LH ist es nun ein Pilot - aber natürlich dann wieder der falsche! Ich weiss auch besser, wie Nationaltrainer geht! Allerdings nur so lange, so lange ich nicht Gefahr laufe, dass ich den Job machen muss! Florian P.S.: Da kommt mir ein charmanter Gedanke! Die Pensionsrückstellungen der LH müssten so in der Größenordnung von 60-80% der Börsenwertes liegen. Wenn man das also in LH-Aktion umwandelt, dann hätten auf einen Schlag die Mitarbeiter das sagen und könnten Alles machen, was sie wollen. Aber - Mist - dann wären es ja wieder nicht die schlauen Piloten, weil die ja keine 10% der Mitarbeiter sind... Zitieren
Hunter58 Geschrieben 7. Dezember 2014 Geschrieben 7. Dezember 2014 (bearbeitet) Dani, das Aviation Center ( intern bei LH auch mal Glaspalast oder KLM - Gebäude, nach Kley, Lauer, Mayrhuber, genannt) ist der Sitz der Lufthansabürokratie. So wie früher der Balsberg zu Swissair - Zeiten, aber mit dem Unterschied dass der Balsberg sogar nach der Renovation wesentlich schlichter daherkam und wesentlich mehr produktive Leute beinhaltet hat. Das wirkliche Problem dass ich mit Spohr habe ist dass der Mann keine Linie und kein Konzept hat. Es fehlt schlicht und einfach die Basis. Andere hätten diese und würden sicher besser nach innen und aussen kommunizieren und keine BulletPointPowerPointSlideVisionen als strategische Würfe verkaufen wollen. Florian, es ging mir darum was die VC tun könnte um nicht als gleich arrogant wie die Führungsschicht der Lufthansa aufzutreten. Zur Zeit zeigen beide Seiten insgesammt geringe Kompetenzen. Walter, genau desswegen will FRA imner mehr Kompetenzen. Gegen Vergleichszahlen mit der Konkurrenz kan man sich herausreden, gegen interne Vergleiche geht das viel schwieriger. Bearbeitet 7. Dezember 2014 von Hunter58 Zitieren
Wingman340 Geschrieben 7. Dezember 2014 Geschrieben 7. Dezember 2014 (bearbeitet) Die VC zerstört zur Zeit aktiv Jobs von Flugbegleitern, Mechanikern, Bodenpersonal, Verwaltungsangestellten. Warum soll ausgerechnet dieser Verein, der als einzigen Zweck hat, auf Kosten von Kapitalgebern und allen anderen Angestellten Vorteile für eine relativ kleine Berufsgruppe zu erwirken, wissen, wie es für den Gesamtkonzern besser gehen soll. Hast Du Zahlen, wieviele "Jobs" die VC zur Zeit aktiv zerstört? Es geht beim Streik über die Übergangsversorgung. Um das Einhalten von abgeschlossenen Verträgen welche, bis neue verhandelt werden, In Nachwirkung treten. Insofern könnten sich die Piloten (die, welche aktuell bei LH beschäftigt sind), zurücklehnen und jedwelche Verhandlungen ablehnen. Damit würden weiterhin die von LH gekündigten Verträge gelten. Was dann die Jung-Piloten bekommen, könnte man irgendwann mal "besprechen". Der Entscheid, die Wings - Plattform aufzubauen, kostet keinen Job. Wie Du sicher weisst, werden Flugzeuge von Mechanikern gewartet, egal bei wem oder wer diese Maschinen fliegt. Die Abfertigung der Flüge werden vom Bodenpersonal gemacht, egal ob LH - Piloten im Cockpit sitzen oder P2F - Piloten. Verwaltungsangstellte? Nun, hier hätte die LH echt viel Potenzial! Dass liegt jedoch nicht an den Piloten, sondern an einem strak aufgeladenem Verwaltungsapparat. Flugbegleiter? Auch hier gilt, dass ein Minimum an Kabinenpersonal an Bord sein. Egal, ob die Piloten VC - Mitglieder sind oder nicht. Dein erstes Statement reiht sich nahtlos in die Reihe irgendwelchen abstrusen Aussagen. Genauso könntest Du hier schreiben: "Pfffffffffffffffffff...." "Wäre die VC wirklich daran interessiert, Verantwortung für den Gesamtkonzern zu übernehmen, dann wäre es ihre erste Aufgabe, dass in dem Bereich zu tun, für den sie zumindest für einen kleinen Teil Verantwortung trägt und eine Einigung unter den Mitarbeitern (und das sind bei weitem nicht nur Piloten) hinbekommen. Nicht mal das schafft sie auch nur Ansatzweise!" Du weisst hoffentlich, dass die VC eine Gewerkschaft der Piloten ist. Wie also sollte die VC die von Dir erwartete "erste Aufgabe" wahrnehmen, und eine Einigung unter den Mitarbeitern hinbekommen? Florian, Du hast echt keine Ahnung, was bei der LH und drum herum los ist, oder? Danke für Deine erleuchtenden Erklärungen betreffend der "Job - Vernichtungsmaschine - VC". Gruss Patrick Bearbeitet 7. Dezember 2014 von Wingman340 Zitieren
Volume Geschrieben 8. Dezember 2014 Autor Geschrieben 8. Dezember 2014 Bei aero.de hat man das total simple Konzept voll verstanden... Hinter der "Wings-Idee" steht eine Rechnung, die für etablierte Billigflieger tagtäglich aufgeht: niedrige Kosten = günstigere Tarife = volle Flugzeuge und neue Marktanteile = gleich mehr Ertrag. Lufthansa will dieses gut skalierbare Erfolgsmodell jetzt kopieren. Wo bitte ist dieses Modell "gut skalierbar" ? Neue Airline am Markt = noch größere Überkapazität = noch weiter sinkende Tarife = ??? Wenn ich noch mehr Kunden will, muss ich noch billiger werden als heute. Das ist vielleicht skalierbar, aber wo ist das Erfolgsmodell ? Und wo kann ich das auf die Langstrecke skalieren? Hast Du Zahlen, wieviele "Jobs" die VC zur Zeit aktiv zerstört? Ich glaube "Null" ist eine ziemlich realistische Nummer. Da wir uns alle einig sind, das die Luftfahrt wächst, und da in jedem Flugzeug vorne zwei sitzen, wird ziemlich sicher kein Job verlorengehen. Und wenn sie die gut bezahlten Jobs bei LH "aktiv zerstören", dann haben sie genau das selbe gemacht, was der Vorstand sowieso will. Es wird die "Jobs" um die gerade gestritten wird nicht mehr geben. Punkt. Ob nun, weil man der Abschaffung zustimmt, oder weil man dagegen kämpft und sie dadurch abschafft ist ziemlich egal. Aber wenn sie heute kampflos dieser Beschneidung zustimmen, kommt nächstes Jahr die nächste. Und im Jahr darauf wieder. Also können sie doch nur gewinnen. Gruß Ralf 1 Zitieren
Volume Geschrieben 9. Januar 2015 Autor Geschrieben 9. Januar 2015 Laut Aero.de ist der in diesem Thread diskutierte Umbau des Europaverkehrs der Lufthansa abgeschlossen. Als letzte Strecke wird seit heute auch DUS-ZRH von Germanwings bedient. Lufthansa fliegt ab jetzt keine Point-to-Point Verbindung unter ihrem Markennamen mehr, sondern nur noch Zubringerflüge nach FRA und MUC. In Marketing-Neusprech heist das dann, man hat im umkämpften europäischen Point-to-Point Markt erfolgreich auf die globale Konkurrenz durch die Billigflieger reagiert (durch die eigene Abschaffung...) Aber auch das wird sich ja nun wieder ändern... Gruß Ralf Zitieren
Volume Geschrieben 26. Januar 2015 Autor Geschrieben 26. Januar 2015 Laut Aero.de will O´Leary jetzt den Zubringerverkehr zu den Hubs erobern... Langstreckenpassagiere würden bereits in fünf Jahren mit Günstigfliegern, "vor allem mit easyJet und uns", an die Drehkreuze reisen und dort auf einen Interkontflug umsteigen, orakelte O`Leary in London. IAG, Lufthansa und Air France-KLM könnten sich so "auf ihre profitablen Langstrecken konzentrieren". ziemlich abenteuerliche Vorstellung... Man könnte sich natürlich vorstellen, das die Flughafenbetreiber durchaus Interesse daran hätten (wer die Fluggesellschaft am Hub wechselt, kommt hungrig an und bleibt länger zum shoppen da, und da wird schließlich das Geld gemacht), und ihre Gebühren einfach viel deutlicher nach Flugzeuggröße staffeln, dann würde das Langstreckengeschäft die Billigflieger subventionieren... Fast reflexartig versicherte Lufthansa am Donnerstag, dass es nicht zu einer Zusammenarbeit mit Ryanair kommen werde. "Unsere Kunden erwarten auch in der Zukunft auf Zubringerflügen guten Service, Qualität und zuverlässige Verbindungen", sagte ein Lufthansa-Sprecher der Agentur "Reuters". Das schien in der Tat eine mehr reflexartige, als durchdachte Antwort zu sein. Wo bitte sind den Qualität und Service bei Lufthansa (German-/Eurowings oder wer auch immer es operiert...) geblieben? Automatencheckin, Schokoriegelverpflegung, Aussenparkpositionen... Wir sind doch bei den Zubringern schon fast auf Billigfliegerniveau. Und so mancher Etihad oder Finair oder Air France Zubringerflug ist ja auch längst "Operated by Billigflieger". Gruß Ralf 2 Zitieren
Danix Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Vor allem lustig gerade am Beispiel des Heimmarktes London: Man kommt von irgendwo her nach Luton oder Stanssted, und muss dann einen Langstreckenflug ab Heathrow nehmen? Ich würde mal sagen, der Flughafentransfer dauert länger als der Feederflug... Zitieren
Lubeja Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Laut Aero.de will O´Leary jetzt den Zubringerverkehr zu den Hubs erobern... Es ist noch kein Jahr her, da wollte man mich hier für exakt diesen Voschlag steinigen :P : http://www.flightforum.ch/board/index.php?/topic/91167-airlines-verschwinden-ein-blick-in-die-zukunft/?p=870717 Zitieren
JulianEDFM Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 ziemlich abenteuerliche Vorstellung... Wieso? Carsten Spohr ist doch auf dem besten Wege genau das aufzubauen. Für die Kernmarke Passage sieht er ja keine Zukunft mehr... (In Bezug auf dieses Thema) Frustrierte Grüße, Julian Zitieren
Volume Geschrieben 26. Januar 2015 Autor Geschrieben 26. Januar 2015 Carsten Spohr ist doch auf dem besten Wege genau das aufzubauen. Und ich dachte, er versucht eine Billigairline aufzubauen, die nicht billig ist. Nur low Quality ;) Ich befürchte im Moment ja, der Erfolg wird ihm Recht geben (und einen dicken Bonus), dabei kommen die guten Zahlen vom Ölpreis, und eben nicht von der tollen Strategie... Aber über kurz oder lang läuft es doch bei allen Airlines darauf raus, billige Zubringerairlines, Qualität auf der Langstrecke. Da kann man sich natürlich fragen, warum lässt man die billige Zulieferairline nicht von jemandem betreiben, für den exakt das Kerngeschäft ist? Aber ist es das überhaupt? Auf welchen Routen machen die Billigen den größten Profit? Machen nicht gerade die, die Hubs anfliegen (z.B. Air Berlin) eben keinen Gewinn? Man darf gespannt sein. Gruß Ralf Zitieren
Danix Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 (bearbeitet) Wieso? Carsten Spohr ist doch auf dem besten Wege genau das aufzubauen. Für die Kernmarke Passage sieht er ja keine Zukunft mehr... Der grosse Unterschied ist natürlich, dass der Ertrag aus dem Low Cost-Modell in die eigene Schatulle geht. LH hat natürlich nichts gegen Low Cost, nur gegen Low Cost der anderen. Sie wären ja blöd, wenn sie dieses Segment den anderen überlassen würden. Nur die Gewerkschaften hindern sie daran. Und bedanken sich dann mit einem schlechten Service... Das Ende des Mindestkurs CHF/Euro spielt ihm natürlich auch massiv in die Hände: Jetzt gibt es absolut keinen Grund mehr, an die günstiger operierende Swiss auszulagern, diese wurde über Nacht um 20% teurer. Und das ist in diesem Geschäft ein Quantensprung. Dani Bearbeitet 26. Januar 2015 von Danix Zitieren
Volume Geschrieben 26. Januar 2015 Autor Geschrieben 26. Januar 2015 Sie wären ja blöd, wenn sie dieses Segment den anderen überlassen würden. Das kommt halt immer auf die Zeiten an (o Tempora, o Mores...) Manchmal ist es überlebenswichtig, in andere Bereiche zu expandieren (als LH im Billigfliegersegment mitzuspielen) Manchmal ist es überlebenswichtig, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. (als LH Premiumairline zu bleiben) Die Manager-/Unternehmensberater-Riege entscheidet das alle paar Jahre neu. Die Frage ist eben immer, ab wievielen Mitbewerbern ein Geschäft nichts mehr abwirft. Eine Billigairline verdient sich eine Goldene Nase. Drei Billigairlines machen gute Gewinne, Für 20 Billigairlines wirft der Markt nicht genug ab. Lufthansa ist einfach zu spat, um auf diesem Markt noch entscheidende Anteile zu erobern. Sie haben klare Vorteile, eben die Anbindung an die Welt, aber auch entscheidende Nachteile, wie zu hohe Kosten für die Infrastruktur und Personal. Wer in Frankfurt (Main) operieren will, kann keine Ticketpreise wie in Frankfurt (Hahn) anbieten. Ein in Hahn arbeitender Abfertigungsmitarbeiter kann mit 70% des Gehalts eines in Frankfurt/Main arbeitenden Kollegen gut leben, er zahlt ja im Monat €500 weniger für seine Wohnung... Wenn Lufthansa jetzt mit seinem Stammpersonal an seinen bisherigen "Premium"standorten ins Billigsegment einsteigen will, dann wird das schwierig. Und es ist auch ein bisschen spat... Gruß Ralf Zitieren
JulianEDFM Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Sie wären ja blöd, wenn sie dieses Segment den anderen überlassen würden. Nur die Gewerkschaften hindern sie daran. Und bedanken sich dann mit einem schlechten Service... Dani Was hat eine Lufthansa Passage im Low Cost Segment verloren? Das wäre als ob Bugatti jetzt anfängt Dacia Konkurrenz machen zu wollen. Spohr betont doch immer, das er eine Premium Airline möchte, nur Premium kostet halt. Aber Kosten spielen gar keine Rolle! Im Low Cost Segment war man mit einer GWI gut aufgestellt und jüngst operierte diese auch in der Gewinnzone. Jetzt wird alles eingestampft und als Eurowings neu verkauft, alleine das kostet mehr als es einsparen wird. Von der Bereederung durch Nicht-KTV Piloten (die erst teuer umgeschult werden müssen) gar nicht erst zu reden. Woran hindern ihn denn die Gewerkschaften? Soweit ich weiß ist es das LH Management, welches ständig VC Angebote ablehnt und wenn VC zu Einsparungen bereit ist, fordert LH auf einmal das Doppelte. Verhandlungsbereitschaft sieht definitiv anders aus! 1 Zitieren
F-LSZH Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Wenn man die USA in einer Vorreiterrolle sieht, gibt es dort in meinen Augen interessante Entwicklungen: Die Low-Cost Airline Southwest hat im letzten Jahr einen Rekordgewinn eingefahren und punktet mit freundlichem Kundenservice und inkludierten Leistungen wie kostenloser Gepäckaufgabe und kostenfreier Ticketumbuchung, während bei den Majors alles extra kostet und der Kunde so ziemlich an letzter Stelle kommt. Bei Southwest ist das Personal zufriedener, anständig entlöhnt aber produktiver (und fast vollständig gewerkschaftlich organisiert). Es stimmt eben wirklich nicht, "Low Cost" mit "Billig" oder "niedrige Gehälter" zu übersetzen. Ciao Friedrich Zitieren
Danix Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Was hat eine Lufthansa Passage im Low Cost Segment verloren? Das wäre als ob Bugatti jetzt anfängt Dacia Konkurrenz machen zu wollen. Spohr betont doch immer, das er eine Premium Airline möchte, nur Premium kostet halt. Aber Kosten spielen gar keine Rolle! Im Low Cost Segment war man mit einer GWI gut aufgestellt und jüngst operierte diese auch in der Gewinnzone. Jetzt wird alles eingestampft und als Eurowings neu verkauft, alleine das kostet mehr als es einsparen wird. Von der Bereederung durch Nicht-KTV Piloten (die erst teuer umgeschult werden müssen) gar nicht erst zu reden. Woran hindern ihn denn die Gewerkschaften? Soweit ich weiß ist es das LH Management, welches ständig VC Angebote ablehnt und wenn VC zu Einsparungen bereit ist, fordert LH auf einmal das Doppelte. Verhandlungsbereitschaft sieht definitiv anders aus! Das liegt natürlich daran, dass die VC-Piloten sich weigern da mitzumachen. LH ist gezwungen, das ganze auszulagern. Darin ist sie bei weitem nicht alleine da, so machen das alle: Die Amis mit ihren Express, Qantas mit Jetstar, Air France mit Hop, Swiss mit den Avro-Piloten usw. LH wäre gerne bei German Wings geblieben. Aber wenn sich in der Kostenstruktur nichts ändert gibt es fürs Management keinen Vorteil. Deshalb kommt jetzt Eurowings zum Zug - übrigens mit einer saftigen Gehaltserhöhung. Dani Zitieren
JulianEDFM Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 (bearbeitet) Das liegt natürlich daran, dass die VC-Piloten sich weigern da mitzumachen.Definiere VC-Pilot. Die Kollegen von Eurowings sind auch bei VC ;-) Aber ich weiß auf wen du hinausmöchtest, Dani. Die Lufthansa Piloten haben sich nicht geweigert mitzumachen, sondern sie wollten lediglich nicht noch weitere Zugeständnisse machen. In der Vergangenheit wurden schon 20% weniger Gehalt ausgehandelt, es gab seit Jahren keinen Inflationsausgleich mehr und als Dankeschön sollen jetzt noch die Pensionsverpflichtungen gestrichen werden (um die Bilanz aufzuhübschen!)? VC hat trotz alle dem signalisiert noch einmal nach zulassen bei den Vergütungen, Reaktion Lufthansa: Die Forderungen nochmals erhöht. Bei anderen Konfliktpunkten ist VC sogar voll auf die Forderungen eingegangen, mit dem Ergebnis dass die Lufthansa nachträglich die Forderungen an andere Bedingungen geknüpft hat, um einen Tarifabschluss zu unterbinden. Es sind also bestimmt nicht die Piloten, die sich weigern. Deshalb kommt jetzt Eurowings zum Zug - übrigens mit einer saftigen Gehaltserhöhung. Diese saftige Gehaltserhöhung ist übrigens auf den Mist der Bösen und sich weigernden Gewerkschaft gewachsen. ;-) Und naja saftig, 2,5% mehr und in den Folgejahren je 2% ist in anderen Branchen das Minimum und selbstverständlich. Aber ja: Der Trend ist klar erkennbar. Pay2Fly wird in Zukunft auch bei den großen Carrieren salonfähig. Liebe Grüße Julian Edit: Irgendwie will das mit dem zitieren heute nicht so.... Edit2: ah jetzt gehts Bearbeitet 26. Januar 2015 von JulianEDFM Zitieren
Danix Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Was für dich nach einem Trinkgeld aussieht, nämlich eine Lohnerhöhung von 2.5%, wäre für breite Kreise Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Notabene habe ich in den letzten 5 Jahren nicht eine Lohnerhöhung gekriegt, sondern eine Verminderung von 65% (dank Wechselkursdifferenzen). Deine Antworten geben eigentlich nur wider, was wir schon längst wussten: Diese LH-Piloten sind einfach nur unverschämt. Ginge es wirklich nach Marktkräften, hätten sie eine Verminderung von 100% ihres Einkommens... Zitieren
Chipart Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Was hat eine Lufthansa Passage im Low Cost Segment verloren? Das wäre als ob Bugatti jetzt anfängt Dacia Konkurrenz machen zu wollen. Stimmt! Das wäre ja komplett absurd, wenn der selbe Konzern alles von Motorrädern (Ducati, Suzuki) bis 40-Tonner (Man, Scania) und alles von Volumen-Autos (Skoda,Seat) bis zu Supersportwagen (Bugatti, Lamborghini, Bentley). Womit bewiesen wäre, dass es Volkswagen gar nicht geben kann (dieses Wolfsburg ist ja auch angeblich nahe bei diesem Bielefeld, das es bekanntlich auch nicht gibt). :P Im Ernst: Automobilhersteller zeigen sehr gut, dass es durchaus funktionieren kann, in einem Konzern ganz unterschiedliche Marken auch an verschiedenen Preispunkten erfolgreich anzubieten. Wie das geht haben die Autohersteller auch erst (schmerzhaft) lernen müssen: Schalter aus dem Golf machen sich im Porsche eher schlecht - das Steuergerät für die Zentralverriegelung kann man aber ohne Probleme in allen Marken nutzen. Und der Versuch, alle Modelle mit den gleichen (auch gleich bezahlten) Mitarbeitern in der gleichen Fabrik bauen zu lassen geht eben auch schief. Chrysler und GM hat diese Erkenntnis (bzw. das lange fehlen davon) unter anderem in die Insolvenz geführt - heute bekommen sie das besser hin. Die Fluglinien (und ihre Gewerkschaften) werden das auch noch lernen. Florian 1 Zitieren
Danix Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 und die die es nicht lernen landen auf dem Friedhof der Zeitgeschichte... (wie viele andere Airlines bisher) Zitieren
onLoad Geschrieben 26. Januar 2015 Geschrieben 26. Januar 2015 Was für dich nach einem Trinkgeld aussieht, nämlich eine Lohnerhöhung von 2.5%, wäre für breite Kreise Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Notabene habe ich in den letzten 5 Jahren nicht eine Lohnerhöhung gekriegt, sondern eine Verminderung von 65% (dank Wechselkursdifferenzen). Deine Antworten geben eigentlich nur wider, was wir schon längst wussten: Diese LH-Piloten sind einfach nur unverschämt. Ginge es wirklich nach Marktkräften, hätten sie eine Verminderung von 100% ihres Einkommens... Was würdest du wohl schreiben wenn du bei LH arbeiten würdest? Aber es ist in der Tat unverschämt wenn Leute mehr verdienen als Danix! Der neue Richtwert für Pilotengehälter Zitieren
Volume Geschrieben 27. Januar 2015 Autor Geschrieben 27. Januar 2015 Spohr betont doch immer, das er eine Premium Airline möchte, nur Premium kostet halt. Mitnichten. Das Wort Premium muss aus irgendwelchen Gründen heute pfui sein. Man spricht seit einiger Zeit von Qualitätsairline oder 5-Sterne-Airline (neusprech: Five-Star) Die Low-Cost Airline Southwest hat im letzten Jahr einen Rekordgewinn eingefahren und punktet mit freundlichem Kundenservice und inkludierten Leistungen wie kostenloser Gepäckaufgabe und kostenfreier Ticketumbuchung, während bei den Majors alles extra kostet und der Kunde so ziemlich an letzter Stelle kommt. Das war auch im LH Konzern teilweise so, bei 4U konntest du bei frendlichem Personal (in LH Uniformen!) an reichlich Schaltern einchecken, bei LH musstest du den Boarding Pass am Automaten ziehen, und dich dann in die Endlosschlange am drop-of anstellen. Bei 4U bekamst du für insgesamt weniger Geld einen Flug mit Gepäckaufgabe plus ein gutes Sandwich, bei LH für mehr Geld nur einen Müsliriegel. 4U Personal war in der Regel deutlich freundlicher, als LH Personal. Nur Rekordgewinne hat 4U nie eingefahren... Und zum Schluss musste man ohnehin für alles extra zahlen, spätestens das neue Tarifsystem hat 4U völlig unatraktiv gemacht. Was für dich nach einem Trinkgeld aussieht, nämlich eine Lohnerhöhung von 2.5%, wäre für breite Kreise Weihnachten und Ostern gleichzeitig. Notabene habe ich in den letzten 5 Jahren nicht eine Lohnerhöhung gekriegt, sondern eine Verminderung von 65% (dank Wechselkursdifferenzen). Deine Antworten geben eigentlich nur wider, was wir schon längst wussten: Diese LH-Piloten sind einfach nur unverschämt. Ginge es wirklich nach Marktkräften, hätten sie eine Verminderung von 100% ihres Einkommens... Könnte man mal (z.B. von Friedrich, der sich ja offensichtlich damit auskennt) erfahren, wie sich die Löhne bei Southwest in den letzen Jahren entwickelt haben ? Und ja, auch ich habe in den letzten 5 Jahren keine Lohnerhöhung gehabt, im Gegenteil. Jeder annäherende Inflationsausgleich wurde immer sofort mit Mehrarbeit, Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld, Nichtanrechnung von Reisezeiten etc. deutlich überkompensiert. Und das war auch schon bei meinem vorherigen Arbeitgeber so, die Gewerkschaft hat mit großem Jubel eine Lohnerhöhung knapp unter der Inflation "erkämpft", und dafür ein paar kleine Zugeständnisse zum Ausgleich gemacht, die am Ende weniger Bruttolohn/Reallohn/Stundenlohn (je nach Jahr) bedeuteten. Gruß Ralf Zitieren
Chipart Geschrieben 27. Januar 2015 Geschrieben 27. Januar 2015 Und ja, auch ich habe in den letzten 5 Jahren keine Lohnerhöhung gehabt, im Gegenteil. Keine Ahnung, in welcher Branche Dur arbeitest. Aber sowohl der ÖD, als auch Metall haben über die letzten 5 Jahre in Deutschland Lohnzuwächse von mehr als 5% über Inflation bekommen (bei einer Inflation von gut 6% in dem Zeitraum ist das somit ein Überkompensieren um etwa das Doppelte). Das Gerücht, dass die Tarifabschlüsse nicht mal die Inflation ausgleichen würden hält sich (trotz Inflationsraten von 0,2% pro Jahr Dez14 zu Dez13) hartnäckig. Das hängt wahrscheinlich an einer Phase zwischen 2004 und 2007, in der die realen Gehälter im ÖD tatsächlich gesunken sind - und das ist zwar fast 10 Jahre her, aber in den Zeiträumen des ÖD ... ;-) Metall hatte in den ätzten 20 Jahren nur 3 Jahre mit Reallohnsenkungen (was faktisch schon wieder überraschend ist, weil man ja erst im Nachhinein, als 18 Monate nach den Tarifverhandlungen, weiss, wie sich die Inflation in diesem Jahr tatsächlich entwickelt hat. Florian Zitieren
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