Volume Geschrieben 4. Juli 2014 Autor Geschrieben 4. Juli 2014 Achtung, die machen IP-differenziertes Pricing!Oh, das kannte ich bisher nur von Air Berlin. Bei denen ist (war?) es allerdings relativ auffällig. Die lesen die IP-Adresse die die Anfrage macht aus und bieten dem Kunden dementsprechend ein einfach aussehendes Preisgefüge aus. Das verstehe ich jetzt nicht wirklich. Was hätte denn ein anderer Kunde mit einer anderen IP anders gesehen als ich? Ordnen sie die IP einer Region zu, und machen die Flüge da teuer, habe ich als Europäer daher in den USA nur die billigen flüge gesehen? Ich meine, ich habe ja nichtmal sehr billige gesehen, sondern eher faire Preise. Keine krassen Ausrutscher nach oben oder unten, keine €29.99 Flüge und keine > €1000 für nicht mal 1000 km Strecke, Dinge die hier in Europa ja absolut an der Tagesordnung sind. Würde ein Kunde der schon öfters sagen wir mal LAX-DEN geflogen ist, auf dieser Strecke immer gezeigt bekommen, dass die billigen Klassen schon ausgebucht sind?Und ist das nicht unlauterer Wettbewerb? Darf ich ein denn z.B. als Tankwart die Preise erhöhen wenn sich ein Mercedes nähert, und sie senken wenn ein Lupo des Weges kommt? Ich bin aber nicht mal so sicher, ob nicht mehr Airlines hier das selbe machen, mein nächster potentieller Lufthansa Direktflug nach Japan in drei Monaten ist z.B. komplett ausgebucht, wirklich komplett! Er wird mir als Rückflug angeboten, aber als Hinflug bekomme ich nur alternative Umsteigeverbindungen gezeigt. Ich kann ihn aber bei ANA buchen (in Eco und Business), wenn ich noch das Leg von DUS nach FRA (operated by Lufhansa...) davor dranhänge, dann ist er sogar erfreulich günstig. Von Frankfurt allerdings bietet mir auch ANA diesen Flug nicht, und auch einen anderen ANA Direktflug zeigen sie mir nicht. Sowas riecht für mich doch auch sehr nach personalisiertem Angebot. Sie kennn meine IP Adresse als die eines Kunden, der sehr viel rumstöbert und rumprobiert und auch mal unkonventionelle Routen fliegt. Deshalb heben sie die bequemen Direktflüge lieber für Kunden auf, die sonst gar nicht weitersuchen würden. Keine Ahnung, würde aber einiges erklären. Nächsten Mittwoch gibt es dann wohl in hochoffiziell die Zukunftspläne der Lufthansa. Die traditionellen Marken-Airlines der Gruppe von Lufthansa über Swiss bis Austrian müssten lernen, selbst mit dem Geschäftssystem einer Germanwings zu leben, etwa mit weniger Buchungsklassen.Na wenn das eine der Maßnahmen wird, bin ich zutiefst begeistert. Aber einige hier im Forum sind doch der strikten Meinung, dass es Unmengen von undurchsichtigen Buchungsklassen mit undurchschaubaren Kriterien braucht, um eine Airline profitabler zu machen... Gruß Ralf Zitieren
foxyankee Geschrieben 4. Juli 2014 Geschrieben 4. Juli 2014 Ich bin aber nicht mal so sicher, ob nicht mehr Airlines hier das selbe machen, mein nächster potentieller Lufthansa Direktflug nach Japan in drei Monaten ist z.B. komplett ausgebucht, wirklich komplett! Er wird mir als Rückflug angeboten, aber als Hinflug bekomme ich nur alternative Umsteigeverbindungen gezeigt. Ich kann ihn aber bei ANA buchen (in Eco und Business), wenn ich noch das Leg von DUS nach FRA (operated by Lufhansa...) davor dranhänge, dann ist er sogar erfreulich günstig. Von Frankfurt allerdings bietet mir auch ANA diesen Flug nicht, und auch einen anderen ANA Direktflug zeigen sie mir nicht. Sowas riecht für mich doch auch sehr nach personalisiertem Angebot. .... Moin Ralf, sowas riecht für mich da es ja dein Steckepferd ist und du fast keinen Post verfassen kannst ohne die Japan-Geschichte rauszulassen nach Verfolgungswahn ;) Es sind ganz einfache Buchungssteuerungen - Stichwort: Married Segments. Lehrstunde Nummer 3 im Fach Yield Management. Kann uns gefallen oder nicht und können wir für sinnvoll halten oder nicht. Aber wir sind die Kunden und nicht diejenigen die die Preise machen. Ist derzeit wie beim Fußball: Anscheinend haben wir gefühlte 50 Millionen Bundestrainer in der Gesellschaft die alle meinen es deutlich besser machen zu können als derjenige der es wirklich ist. In diesem Sinne wünsche ich ein schönes und erfolgreiches Spiel heute Abend! Zitieren
Volume Geschrieben 4. Juli 2014 Autor Geschrieben 4. Juli 2014 Ich kann nix dafür, das Japan im Moment meine Hauptdestination ist. Das hat mit Verfolgungswahn nichts zu tun. Vor ein paar Jahren hatte ich meinen Toulouse-Verfolgungswahn (identische Route mit gleichem Anbieter im Preisbereich von €188 bis €1080...). Married Segments heisst also, sie wissen, dass sie in den nächsten drei Monaten noch genug Kunden finden werden, die von DUS nach Japan fliegen wollen, also "verheiraten" sie eine bestimmte Anzahl von Sitzen auf dem Japanflug mit dem Zubringerflug aus DUS, und verkaufen sie lieber für €2000 billiger als Umsteigeflug, als für €2000 teurer als Direktflug von FRA? Nur um die Auslastung auf dem Flug DUS-FRA (im wahrsten Sinne des Wortes "um jeden Preis") zu erhöhen? Naja, vermutlich haben sie dahingehend recht, dass irgendjemand diesen Flug buchen wird, und auf zwei Flügen ein Sitzplatz besetzt sein wird. Trotzdem werden sie so wohl weniger Geld verdienen, als wenn sie mir gestern diesen Flug verkauft hätten. Dann wäre zwar der Sitz im Zubringer frei geblieben, aber ich hätte deutlich mehr für das Ticket bezahlt, als irgendeinanderer Kunde nun zahlen wird. Naja, so werde ich wohl via der Golfregion nach Japan fliegen müssen. Scheint also genau die optimale Taktik der Europäischen Airlines gegen diese Konkurrenz zu sein... Gruß Ralf Zitieren
Chipart Geschrieben 4. Juli 2014 Geschrieben 4. Juli 2014 Und ist das nicht unlauterer Wettbewerb? Darf ich ein denn z.B. als Tankwart die Preise erhöhen wenn sich ein Mercedes nähert, und sie senken wenn ein Lupo des Weges kommt? Was soll daran unlauter sein (ausser, dass in man in Deutschland das auf Grund der Pflicht zur Vorankündigung von Preisaenderungen beim Benzin nicht so kurzfristig machen kann)? Ein Oelwechsel kostet bei einem Lupo leicht mal nur ein fuenftel vom Oelwechsel bei einem Ferrari, auch wenn die Handgriffe genau die selben sind. Wir haben in Deutschland eben gerade keine Planwirtschaft! Jedes mal wenn Du von mir was willst, kann ich micht frei entscheiden, wie viel Geld ich von Dir dafuer haben will. Ich muss Dir nicht mal begruenden, warum der Sprit fuer Dich doppelt so teuer ist, wie fuer einen Lupo-Fahrer. Florian Zitieren
Volume Geschrieben 4. Juli 2014 Autor Geschrieben 4. Juli 2014 Wir haben in Deutschland eben gerade keine Planwirtschaft!Und was bitte ist es denn sonst, wenn ich ein Produkt nicht frei auf dem Markt anbiete, sondern für jeden Kunden einen eigenen Preis fest plane? Kunde A bekommt mein Produkt 1 zum Preis X, Kunde B bekommt mein Produkt 2 zum Preis Y. Inzwischen haben sich die Begriffe offensichtlich vereinfacht.... Planwirtschaft = schlecht, Marktwirtschaft = gut für mich. Alles was mir nützt, nenne ich Markt, und Alternativen gibt es nicht, denn das wäre ja Planwirtschaft... Ein Oelwechsel kostet bei einem Lupo leicht mal nur ein fuenftel vom Oelwechsel bei einem Ferrari, auch wenn die Handgriffe genau die selben sind.Ein Ölwechsel koste bei der VW Vertragswerkstatt ein fuenftel vom Ölwechsel bei einer Ferrari Vertragswerkstatt. Wenn du mit Lupo und Ferrari zu ATU fährst, zahlst du exakt den gleichen Preis, nämlich eine Pauschale plus den Literpreis fürs Öl. Und es hat erst eine Intervention seitens der EU gebraucht, um die Herstellergarantie zu erhalten, selbst wenn du den Ölwechsel nicht beim Vertragshändler machst. Weil nämlich auch hier die Anbieter den freien Markt dadurch unterbunden haben, dass sie "völlig zufällig" alle die selben Bedingungen hatten. Erst der Staat hat durch einen kleinen Eingriff einen freien Markt überhaupt ermöglicht. Ein Eingriff in den Markt kann ihn drchaus freier machen! Ein Markt ohne Regeln ist nicht automatisch frei, er ist dem stärksten (oder einem Kartell der starken) nach belieben ausgeliefert. Gruß Ralf Zitieren
Hunter58 Geschrieben 4. Juli 2014 Geschrieben 4. Juli 2014 Ralf ja, die IP Adressen sind klar einer Region zuzuordnen. Und diese Region kann ganz andere Tarife erhalten als eine andere. Du kriegst auch ein anderes Angebot! Der Flug an sich ist NICHT das Angebot der Airline, es ist die Beförderung zwischen zwei Punkten. Und ich darf für die Strecke A-B-A einen anderen Preis verlangen als B-A-B, denn es handelt sich NICHT um dasselbe Angebot. Es kann Dich keiner zwingen einen Flug auch zu kaufen, darum ist das noch immer freier Wettbewerb. Du wirst immer Alternativen finden, nur sind die dann vielleicht zu umständlich um gebraucht zu werden. Ausserdem ist es immer noch dem Verkäufer überlassen was er denn genau anbieten will, und da sind die Konditionen des Angebots entscheidend. Darum gibt es married segments denn so kann der Carrier seine Verkehrsflüsse und vor allem seine Sales Pushes besser steuern. Dann ist es bei Code Shares und Joint Venture - Ähnlichen Strukturen noch komplizierter weil jeder Carrier zuerst mal seinen Anteil füllen will. Glaub mir, die guten (erfolgreichen) Low Coster machen das genau wie die Lufthansa, nur nicht so tollpatschig. Die Aussage zu Germanwings ist insofern irreführend da sich die Lufthansa im Konzern bisher vehement gegen eine neue Tarifstruktur gewehrt hat. Ja, Lufthansa könnte vieles verbessern, überall. Für Dich als Kunde wird sich aber nur ganz wenig ändern. Zu IP-differenziertem Pricing: da gibt es Airlines deren System erlaubt es zu wissen wen der Nutzer denn noch so anschaut um danach mit Zusatzangeboten den Kunden via Pop-up wieder zu sich zu locken. Aber keine Angst, sowas macht Google mit uns schon seit langem. Zitieren
Volume Geschrieben 7. Juli 2014 Autor Geschrieben 7. Juli 2014 Und ich darf für die Strecke A-B-A einen anderen Preis verlangen als B-A-B, denn es handelt sich NICHT um dasselbe Angebot.Das ist natürlich klar, und da habe ich auch kein Problem mit. Das ein Flug Provinz-Businessmetropole-Provinz, Montag morgen hin und Freitag abend zurück teurer ist, als Businessmetropole-Provinz-Businessmetropole zur selben Zeit (es wird ja nicht mal Flüge zur selben Zeit geben, sondern etwas früher oder später) ist genauso klar, wie dass ein Flug Ballungsraum-Urlaubsregion-Ballungsraum natürlich teurer ist, als Urlaubsregion-Ballungsraum-Urlaubsregion. Das ist ein völlig mit Angebot und Nachfrage erklärbarer Marktpreis, und völlig in Ordnung so. Es gibt ja auch bei der Bahn billige Zeittickets, die nur ausserhalb der Rushhour gelten. Unlogisch wird es nur, wenn ein Flug Provinz-Businessmetropole-Provinz, Montag morgen hin und Freitag abend zurück billiger ist, als Provinz-Businessmetropole-Provinz, Mittwoch morgen hin und Mittwoch abend zurück, also der Flug mit hoher Nachfrage der Billige ist, weil eben nicht die Nachfrage, sondern die Aufenthaltsdauer den Preis bestimmt. Nicht der Markt, sondern eine Planungsgröße, Planwirtschaft statt Marktwirtschaft. Aber keine Angst, sowas macht Google mit uns schon seit langem. Apropos... Ich benutze ja das Internet intensiv zum suchen und buchen von Flügen, trotzdem hatte ich bisher nie Popup- oder Seitenrandwerbung für Flüge. Seit letztem Donnerstag bin ich nur noch von Werbung für Japanflüge umgeben. Spioniert Google etwa mehr hier im Forum mit, als bei den Airlineseiten? Gruß Ralf Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Weil ich gerade zurückkomme und von den Wirren der Preisgestaltung gerade profitiert habe (oder auch nicht, keine Ahnung, nach diesen Kriterien habe ich noch nie gebucht). Also ich denke mal auch bei LH hat man sich schon mit Grausen von dem Thread abgewandt, und sich wieder ganz normalen kalkulatorischen Überlegungen zugewandt. Und die können doch nur heißen (Achtung hier spricht jemand, der noch nie von innen mit einer Fluggesellschaft zu tun hatte - zumindest nicht, was Ticketpreis Kalkulationen anbelangt): Die letzte Meile ist die Teuerste (zumindest gilt das für den Rest der Welt, egal ob Distribution von Gütern und Personen, Informationen usw.). Selbst dem Flightsimmer erschließt sich mit einem kurzen Blick in das FCOM eines Flugzeuges, dass ein Kurzstreckenflug "teurer" auszuführen ist als ein Langstreckenflug und ein Langstreckenflugzeug darüber hinaus spezifisch kostengünstiger zu bewegen ist, als ein Kurzstreckenflugzeug (also meinetwegen 737 vs. 777). Daraus folgt, dass (höchstwahrscheinlich) der break even bei der Langstrecke bezogen auf die Auslastung des Fliegers deutlich früher eintritt, als bei der Kurzstrecke. Weil darüber hinaus, die Langstrecke auf optimale Abflugzeit/Ankunftszeit ausgelegt ist, ist der Zubringer nicht oder nur zum Teil entsprechend optimiert; er soll einen möglichst hohen Komfort (vor allem für die "teueren" Langstrecken Paxe bringen). Folglich ist er u.U. schlecht ausgelastet, weil er nicht zu optimalen Zeiten für Kurzstreckenpassagiere verkehrt oder aber mit anderen Linien konkurriert. Darüber hinaus ist mit der Wahl des Fluggerätes nicht frei, weil es im weiteren Tagesverlauf andere Routen bedient und anders ausgelastet wird. Bezogen auf den Zubringer Verkehr also u.U. nicht das optimale Gerät unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Was liegt da näher, als die Auslastung des Zubringers dadurch zu verbessern, dass man "Zwangsverheiratung" verordnet, zumal es wegen des früher eintretenden break even auf der Langstrecke, das Gesamtergebnis des Unternehmens weniger schwächt, dort Zugeständnisse zu machen, als auf einem Kurzstreckenflug, der "zwingend" durchgeführt werden muss. Wenn ich also nicht ganz falsch liege, werkeln bei LH weniger Gesellschaftsveränderer, die die Freie Marktwirtschaft in eine Planwirtschaft verändern wollen oder Soziologen und Psychologen, die erforschen, wie dumm der Mensch nun wirklich ist, sondern ganz normale Kaufmichel, die 1 und 1 zusammenzählen ? Zitieren
Volume Geschrieben 7. Juli 2014 Autor Geschrieben 7. Juli 2014 Was liegt da näher, als die Auslastung des Zubringers dadurch zu verbessern, dass man "Zwangsverheiratung" verordnet, zumal es wegen des früher eintretenden break even auf der Langstrecke, das Gesamtergebnis des Unternehmens weniger schwächt, dort Zugeständnisse zu machen, als auf einem Kurzstreckenflug, der "zwingend" durchgeführt werden muss.Im Prinzip klar, aber wir reden hier teilweise von "Zugeständnissen" in der Größenordnung von 70% des Langstreckenflugpreises! Und der Kurzstreckenflug wird zwar "zwingend" durchgeführt, aber manchmal mit A321 und manchmal mit CRJ-700 oder Embraer 170. Wenn man sich dann zwingt, das größere Fluggerät zu nehmen, nur weil man zwei, drei Langstreckenlegs mit diesem Flug verheiratet hat, dann ist der Vorteil wieder dahin.Wenn ich also nicht ganz falsch liege, werkeln bei LH ... ganz normale Kaufmichel, die 1 und 1 zusammenzählen ? Ich gehe schon davon aus, dass da durchaus auch ein paar krative Köpfe werkeln, die durchaus deutlich über das hinausdenken, was der Kaufmann nebenan so kalkuliert. Inclusive Psychologie und strategische Monopolschaffung. Aber es wird auch genug "Kaufmichel" geben, die denen rechtzeitig auf die Mütze geben, wenn sie mit völlig abgedrehten Ideen kommen. Ich gehe schon davon aus, die Jungs & Mädels wissen was sie tun, nur tun sie das bestimmt nicht mit dem Wohl des Kunden im Zentrums ihres Interesses. Gewinnmaximierung (wie jämmerlich klein der Gewinn auch sein mag...) geht wohl kaum ohne den Kunden "übers Ohr zu hauen", sprich das Verhältnis von Preis zu erbrachter Leistung möglichst zu maximieren. Immerhin haben sie dabei noch eine soziale Ader, und zocken im Wesentlichen die ab, die es sich leisten können, und es oftmals nicht mal merken, da sie gar nicht wissen was der Flug nun kostet, den die Sekretärin für sie gebucht hat. Ich bin auch nicht so naiv, die Lufhansa mit der Heilsarmee zu verwechseln, natürlich dürfen sie gerne Gewinne machen. Nur muss es sein, dass sie bei vielen Flügen drauflegen, und bei manchen Flügen dem Kunden nun wirklich das Fell über die Ohren ziehen? Und das nichtmal sachlich, am Produkt begründet? (wie gesagt, auf den ständig überbuchten Flügen zur Ruschhour dürfen sie gerne gut verdienen, das ist Marktwirtschaft) Und natürlich bin ich auch gern stolz darauf, einen Flagcarrier zu haben der ein weltweit herausragendes Image hat, das ja dann irgendwie auch auf das ganze Land abfärbt. Aber ich will mich halt nicht mit einer Firma idendifizieren, und aufgrund der Netzausrichtung auch oft auf eine angewisen sein, die ein eher durchschnittliches Produkt zu einem überdurchschnittlichen, teilweise utopischem Preis anbietet. Ich will weder was geschenkt haben, noch abgezockt werden, ich will einfach ein solides Produkt zu einem fairen Preis. Ich weiss, ich bin altmodisch... Nachtrag (aus aktuellem Anlass) : Obama verkauft sowenig Cola wie Merkel Autos. Laut Presse hat Merkel gerade wieder sehr erfolgreich Autos, Hubschrauber und eine Fluggesellschaft verkauft... Beim China-Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind Wirtschaftsabkommen in Milliardenhöhe unterzeichnet worden: Volkswagen will zwei neue Werke in seinem wichtigsten Absatzmarkt bauen, der europäische Flugzeughersteller Airbus Group (zuvor EADS) liefert 100 Helikopter. Die Lufthansa unterzeichnete eine Absichtserklärung über die Gründung eines weiteren Joint Ventures mit ihrem Star-Alliance-Partner Air China, um mit dem Winterflugplan ab Oktober die bestehende Kooperation im Flugverkehr mit neuen Angeboten und Anschlüssen auszubauen. Beide Airlines wollen künftig Flugtickets gegenseitig anerkennen. Gruß Ralf Zitieren
Michael F Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Ich will weder was geschenkt haben, noch abgezockt werden, ich will einfach ein solides Produkt zu einem fairen Preis. Dafür brauchen wir einen fairen Wettbewerb. In Europa kriegst du den. Die Ryanair ist billiger als LH, fliegt aber dafür vom AdW mit Sardinenbüchsen durch die Gegend, geht dir mit Werbung und smokeless cigarettes auf den Keks und nimmt die Kommunen aus. Dafür günstiger als LH, Swiss & Co. International hast du diesen Wettbewerb allerdings nicht: In Abu Dhabi kaufen ein paar reiche Herren zum Spaß völlig marode und zurecht in Schieflage geratene europäische Airlines (bis auf Darwin...) und sanieren sie mit Privatkapital, welches de facto aus der gleichen Schublade kommt wie deren normaler Staatshaushalt. Und wenn man deren Streckenrechte beschränken möchte? Dann erpresst man mit Airbus Boykott. In der Türkei baut ein Staatsmann mit Großmachtfantasien mal eben den größten Flughafen der Welt, ob der nun gebraucht wird oder nicht, und THY expandiert wie verrückt. Und was all diese Airlines gemeinsam haben: Ein 24h Angebot, weil es quasi kein Nachtflugverbot gibt, keine Fluglärmgegner und auch keine Luftverkehrsabgaben. Und wir wissen ja, ein Flugzeug verdient Geld solange es die Parkposition verlassen hat. Dass die Gastarbeiter aus Asien an all diesen Airports sicherlich auch nicht auf dem gleichen Lohnniveau sind wie wir Zentraleuropäer, darüber muss man auch kein Wort verlieren. Was sie dafür tun müssen ist dann schon eher interessant... Ich glaube, man kann es eher umdrehen: Zum fairen Preis fliegt man bei den europäischen Großen, nicht bei Dumping Airlines mit völlig ungleichen Bedingungen aus dem Sandkasten! Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Ein solides Produkt zu einem fairen Preis zu erwarten, ist natürlich legitim, aber schon daher für den Produzenten schwer zu realisieren, weil solide und fair keine absoluten Größen sind. Und für den einen ist es nicht mehr solide, wenn ich von Düsseldorf über Frankfurt nach Tokyo will und mein Langstrecken Carrier bietet mir keinen korrespondierenden Zubringer mit eigenem Namen und dem von mir erwarteten Service, der zweite pfeift drauf. Das ist schwer unter einen Hut zu bringen. Und da ja noch andere Überlegungen eine Rolle spielen (Marktpräsenz) "muss" ich den Zubringer anbieten, obwohl andere Lösungen denkbar wären. Wie schon gesagt, wenn ich es aus meiner Warte sehe, dann würde ich mir als Luftfahrtunternehmen eine Lösung "patentieren" lassen, in dem ich Sitzreihen auseinander und zusammenschieben kann (möglichst automatisch). Im nicht ausgebuchten Flug werden die Reihen zum gleichen Preis auseinander geschoben. Ich denke, das würde viele veranlassen, diese Linie zu wählen, selbst wenn sie etwas teurer oder zu weniger gewünschten Zeiten flöge. Es geht mir jetzt nicht darum, was da konstruktiv alles wieder zu bedenken wäre, sondern darum, wie gewinne ich an Attraktivität. Denn eine der Grundvoraussetzungen langfristigen Erfolges ist, dass ich die Maßstäbe "bestimme", nach denen mein Angebot als fair, solide und begehrenswert empfunden wird. Wenn ich nur noch über den Preis verkaufen kann, erwächst mir in einer globalisierten Welt jeden Tag ein neuer Konkurrent, der es besser kann. Trotzdem muss ich dabei natürlich die Preisführerschaft behalten. Meint mein Produkt günstiger zu produzieren, als es der Wettbewerb könnte. Da sind die Ansätze (jetzt außerhalb der Luftfahrt geschaut) vielfältig. Da verbaut Mercedes im GLA Diesel, die von Renault gefertigt werden. man glaubt sich das leisten zu können, weil die Marke stark ist. man verbündet sich auch nicht mit einem no name sondern einem starken Konkurrenten, mit dem man sich in der Formel 1 um die Ohren fährt. Man beweist also Stärke, der Kunde nimmt im GLA daran keinen Anstoß (?), weil das Auto an sich (nach seinem Verständnis) für ihn eine "Aufwertung" bedeutet. Da tut der Motor keinen Abbruch (der darüber hinaus in der Fachwelt als das beste gilt, was es im Augenblick in diesem Segment gibt). "Weiter oben" gehen Mercedes und Inviniti (Edelmarke von Nissan) gerade auch eine strategische Partnerschaft ein und werden zusammen entwickeln. Zunächst liefert Mercedes jetzt die Motore. Das Problem der "Verheiratung" haben/hatten wir ebenfalls bei den Automobilen, und zwar bei den Sonderausstattungen. Zwangskombinationen oder "überteuerte" Preise. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen müssen viele Autos "unter Preis" verkauft werden. Taxen, Großabnehmer, vor allem aber auch Behörden usw. die einen Deckel verordnen, die Hersteller aber natürlich aus nachvollziehbaren Gründen wollen, dass der Amtsträger nach wie vor im Spitzenmodell vorfährt. Oder es sind produktionstechnische Gründe. Man denke nur an die Verkabelung des Fahrzeugs. Da muss ich eine Entscheidung fällen, rüste ich jedes Auto direkt mit dem kompletten Kabelbaum aus oder nur dem der Ausstattung entsprechenden usw. Jede Lösung verursacht Kosten, für die der Kunde nicht zahlt. In der Billiglösung verteuern sich die Prozesskosten, in der teuren Lösung die Materialkosten. Die Automobilindustrie "löst" das produktionstechnisch. Sie strebt nach Innovationen die die "Billiglösung" ermöglichen ohne die Prozesskosten zu erhöhen. Gelöst wird das mit dem schon erwähnten Standard Industrie 4.0. Übertragen auf die Luftfahrt könnten das die vor jedem Flug veränderbaren Sitzreihen sein. Der Kunde der im Showroom ein Auto bestellt, löst einen Prozess aus der einen Roboter befähigt, nicht den gewünschten Kabelbaum zu greifen (das würde ja immense Lagerbestände erfordern, weil jeder denkbate vorgehalten werden müsste), sondern die richtigen Werkzeuge zu greifen und von einer Rolle die entsprechenden Längen abzuschneiden, mit den gewünschten Anschlüssen zu versehen und in die Rohkarosse einzulegen. Also Luftfahrt, was fällt Euch ein ? Zitieren
Volume Geschrieben 7. Juli 2014 Autor Geschrieben 7. Juli 2014 Ich glaube, man kann es eher umdrehen: Zum fairen Preis fliegt man bei den europäischen Großen, nicht bei Dumping Airlines mit völlig ungleichen Bedingungen aus dem Sandkasten!Selbstverständlich kann man bei den europäischen Großen zu einem fairen Preis fliegen, und das tue ich ja auch. Aber es ist soooooo kompliziert genau diese Flüge zu bekommen. Wenn ich stur nach dem suche, was ich eigentlich will (also sagen wir ein Flug nach Japan für €3000), dann ende ich am Golf oder am Bosporus. Wenn man weiss, welche Kröten man schlucken muss um auch bei den großen Europäischen einen fairen Preis zu bekommen (z.B. DUS-FRA-HND, und eben nicht FRA-HND fliegen...), dann nervt das zwar fürchterlich geht aber noch. Ansonsten kosted der Flug "ohne Tricks" schnell deutlich über €5000, und das ist er definitiv nicht wert. Das würde ich nichtmal für den Service der Golfairlines bezahlen, und für den der europäischen schon erst recht nicht. Und je nach dem wie man es dreht, fliegt einen auch jemand für unter €2000 nach Japan, aber das geht definitiv nur noch auf Kosten von inrgendjemand anders, und ich bin schlau genug zu wissen, dass das kein nachhaltiges Angebot ist. Wie gesagt, ich suche keine unfairen Schnäppchen, ich will nichts geschenkt haben, ich brauche weder Kaviar noch Champagner an Bord, ich will einfach ein solides Produkt zu einem fairen Preis. Ohne Stress, ohne über-Kreuz-Tickets, ohne virtuelle Rückflüge, ohne zusätzliche Zubringerflüge. Und da ja noch andere Überlegungen eine Rolle spielen (Marktpräsenz) "muss" ich den Zubringer anbieten, obwohl andere Lösungen denkbar wären.Mag ja sein, aber wieso lasse ich dann diejenigen für den Zubringer zahlen, die ihn nicht benutzen? So benachteilige ich genau die Kunden, die natürlicherweise meine treuesten wären, nämlich die im eigenen Land die nahe an meinem Drehkreuz wohnen. Der Kunde der im Showroom ein Auto bestellt, löst einen Prozess aus der einen Roboter befähigt, nicht den gewünschten Kabelbaum zu greifen (das würde ja immense Lagerbestände erfordern, weil jeder denkbate vorgehalten werden müsste), sondern die richtigen Werkzeuge zu greifen und von einer Rolle die entsprechenden Längen abzuschneiden, mit den gewünschten Anschlüssen zu versehen und in die Rohkarosse einzulegen.Oder man baut gleich einen einheitlichen Kabelbaum ein, der für alles gerüstet ist, und spart damit unglaublich Geld, und lässt dem Kunden noch alle Optionen für spätere Nachrüstungen... So machen es die Japaner. Seit mindestens 30 Jahren. Was immer du nachrüsten möchtest (z.B. eine Anhängekupplung), alle Stecker sind schon da. Gruß Ralf Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Oder man baut gleich einen einheitlichen Kabelbaum ein, der für alles gerüstet ist, und spart damit unglaublich Geld, und lässt dem Kunden noch alle Optionen für spätere Nachrüstungen... So machen es die Japaner. Seit mindestens 30 Jahren. Was immer du nachrüsten möchtest (z.B. eine Anhängekupplung), alle Stecker sind schon da. Gruß Ralf Natürlich kann man immer den kompletten Kabelbaum einbauen. Die Japaner tun das nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil der klassische japanische Autokäufer immer ein komplettes Auto kauft. Ich habe lange nicht mehr nach Japanern geschaut (intensiv), aber bei meinem vorletzten Auto hatte ich einen Lexus ins Auge gefasst, als Alternative zu einem SL. Da bestand der Zubehörkatalog aus einer Farbtafel. Beim SL erhöhte sich der Endpreis um etwa 35%. Der Auslöser für die deutsche Zubehörphilosophie sind nicht die Hersteller, sondern unser kaufverhalten. Wir sind nämlich nicht solide und fair, sondern wollen Schnäppchen, wo dann auch Kompromisse gemacht werden, der Schein vor dem Sein rangiert. Das Problem also den teuren Kabelbaum einbauen, obwohl 8 von 10 Autos ihn nicht brauchen. Andererseits wird es einfach an dem Auto herum zu werkeln, Fehler in der Elektronik zu erzeugen und dann im Schadenfall als Hersteller "hart" zu bleiben, wenn es um Garantieleistung geht. Wieder eine Geschichte aus dem erlebnisreichen Leben. In Hannover nachts auf dem Hotelparkplatz da Navi geklaut. Im Hotel hat man die Polizei benachrichtigt und mir auch gleich eine Werkstatt genannt, die darauf spezialisiert ist/war, Navis nachträglich einzubauen. da ich den Tag in Hannover zu tun hatte und das Navi für die weitere Reise nach Skandinavien brauchte, Auto abgeliefert. Abends abgeholt, man wollte es mir nicht gerne geben, weil noch keine Probefahrt gemacht war, aber ich wollte noch weiter nach Hamburg. Losgefahren, nach 10 km lief die Automatic nur noch im Notbetrieb. Fällt dann auf den "ersten" Gang zurück und schaltet nicht mehr. Dort angerufen, natürlich nicht mehr da. Mercedes Notdienst angerufen, kamen auch gleich, Fahrzeug in die Werkstatt, der Spätdienst Meister Fehlerspeicher ausgelesen, Fehler im Differentialgetriebe, muss wahrscheinlich getauscht werden. ich wieder ins Hotel, meinen alten Freund angerufen, der ist Maschinenbauer bei Bosch, war gerade in Korea und "freute" sich über meinen Anruf. Alles geschildert (inklusive Navieinbau). Und er sofort, sieh zu, dass du die davon abhälst, das Differentialgetriebe aus zu bauen. Lasse sie zuerst nach dem Kabelbaum sehen. Das Navi nimmt Informationen zum Koppeln, wenn kein Satellit z.V. steht entweder von der Vorderachse oder genauer aus dem Differentialgetriebe. Wahrscheinlich hat irgendein Depp zu heftig an dem Kabel gezogen und irgendwo einen Stecker gelöst und durch die Erschütterungen trat dann der Fehler auf. So war es dann auch, Schweller hochgenommen, Arm dicker Kabelbaum (schon die Materialkosten dürften enorm sein), Stecker gelöst. nach zehn Minuten war ich wieder on the road. So wie verhält sich Mercedes, wenn man das Differential ausbaut, feststellt, dass es das nicht ist, auf den Stecker kommt ? Als gutem Kunden mr 4 Std. Arbeitszeit erlassen ? Mich bescheißen, denn nicht jeder kann bei Bosch anrufen ? Besser verhindern, dass herumgespielt werden kann ! ist aber jetzt schon wieder OT. Ruft gleich die Ordnungsmacht auf den Plan. Zitieren
Volume Geschrieben 7. Juli 2014 Autor Geschrieben 7. Juli 2014 Wir sind nämlich nicht solide und fair, sondern wollen SchnäppchenNicht wir, einige von uns. Und dafür gab es mal Charterflieger, und für die anderen gab es Netzwerkcarrier. Und dann haben die "Geiz ist Gel" Kunden den Billigfliegern zweistellige Zuwachsraten beschert, die Investoren daraufhin da bessere Chancen gesehen, und die Netzwerkcarrier in Probleme gebracht. Und seither versuchen sie das völlig unmögliche, nämlich als teurer Anbieter die Billiganbieter über den Preis zu schlagen. Aus sehr, sehr gutem Grund haben sich die Oberklasse-Autohersteller nie auf einen Preiskampf mit Japanern oder Koreanern eingelassen. Nicht mal über Billigtöchter. Selbst Mini (BMW) ist ja das noble Ende des Kleinwagensegments, und preislich mit nichts konkurenzfähig. Und trotzdem haben sie ihren Markt behauptet. Und selbst die Japaner haben zeitig kapiert, dass sie gegen die Koreaner nicht über den Preis gewinnen können, und seit dem Anfang der Konkurrenz auf Qualität und Zuverlässigkeit gesetzt. Während z.B. Kia nicht nur das Ende der Preisskala, sondern auch das Ende der TÜV-Statistik markiert hat, und die Japaner in der Zuverlässigkeit ganz oben stehen und mit Innovationen á la Hybridantrieb glänzen, haben sie sich neben den Koreanern am Markt klar halten können. Die Billigairlines werden auf absehbare Zeit genausowenig verschwinden, wie Koreanische Autos. Aber die Netzwerkcarrier werden verschwinden, wenn sie sich auf das Niveau der Billigairlines herab-, und einen Preiskampf mit ihnen einlassen. Der Markt für Premiumairlines ist kleiner geworden, aber deshalb muss man ihn jetzt nicht aufgeben, und sich selbst abschaffen. Gruß Ralf Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Da stimme ich dir voll umfänglich zu und dann sind wir im Grunde wieder bei deiner Eingangsfrage. Zitieren
Chipart Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Der Markt für Premiumairlines ist kleiner geworden, Nicht mal das glaube ich - er ist nur nicht so stark gewachsen, wie andere Segmente des Flugmarktes. Florian Zitieren
Hunter58 Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Die Billigairlines werden auf absehbare Zeit genausowenig verschwinden, wie Koreanische Autos. Aber die Netzwerkcarrier werden verschwinden, wenn sie sich auf das Niveau der Billigairlines herab-, und einen Preiskampf mit ihnen einlassen. Dann müssen die Netzwerkcarrier auch etwas bieten was das mehr Geld wert ist. Das beginnt mit dem Headoffice im Hangar statt im Luxustempel und hört bei der Flottenbewirtschaftung auf. Irgendwie regst Du Dich darüber auf dass der Netzwerkcarrier eben die 'Einfachheit' des lowcosters im Pricing nicht mitmacht, gleichzeitig regst Du Dich aber darüber auf dass Du nicht mit irgendwelchen Billigairlines herumfliegen willst. Das passt alles nicht ganz Zusammen... Zitieren
Chipart Geschrieben 7. Juli 2014 Geschrieben 7. Juli 2014 Mag ja sein, aber wieso lasse ich dann diejenigen für den Zubringer zahlen, die ihn nicht benutzen? Im Volume-zentrischen Weltbild ist das heute in der Tat so. Fuer jemand anderem, der beispielsweise von DUS nach HND fliegen will, sieht die Welt anders aus. Der würde argumentieren, dass natuerlich der Flug DUS-FRA-HND billiger sein muss, als der Flug FRA-HND, weil letzteres ein Direktflug ist, waehrend ersteres eine unbequeme Umsteigeverbindung ist. Da FRA nicht naeher an HND ist, als DUS, ist der Umsteigeflug damit klar weniger wert. Wenn im umgekehrten Fall der Direktflug FRA-HND abgeschafft werden wuerde und die LH Dir einen Brief schickt, dass Du nun nicht nur 3 Stunden länger unterwegs bist, weil Du in DUS umsteigen musst, sondern dafuer in Zukunft auch noch 300 EUR mehr bezahlst, wuerdest Du dann hier jubeln, das LH endlich ein fuer Dich faires Preismodell hat??? Florian Zitieren
Volume Geschrieben 8. Juli 2014 Autor Geschrieben 8. Juli 2014 Wenn im umgekehrten Fall der Direktflug FRA-HND abgeschafft werden wuerde und die LH Dir einen Brief schickt, dass Du nun nicht nur 3 Stunden länger unterwegs bistIch sehe, auch du verstehst die Absurdität des Preismodells langsam... Letzte Woche war der Flug FRA-HND abgeschafft, LH hat mir auf der Homepage gezeigt, dass ich 3 Stunden länger unterwegs sein werde. Inzwischen werden auf der Strecke FRA-HND wieder Sitze angeboten. Letzte Woche war FRA-HND (bei LH) nicht zu haben, nur DUS-FRA-HND (bei ANA). Das ist exakt die Absurdität die du gerade schilderst, die Airline bestimmt wie du fliegen musst, wenn du denn mit ihnen fliegen willst. Und zwar nicht, weil da kein Flieger fliegen würde oder in dem Flieger kein freier Platz mehr wären, sondern wegen ihrem yield-management und pricing.dass natuerlich der Flug DUS-FRA-HND billiger sein muss, als der Flug FRA-HND, weil letzteres ein Direktflug ist, waehrend ersteres eine unbequeme Umsteigeverbindung ist.Das genau ist eine unsinnige Argumentation. DUS-FRA-HND kostet die Airline ganz klar mehr als FRA-HND. Man braucht ein Flugzeug mehr, mindestens 3-4 zusätzliche Besatzngsmitglieder, eine zusätzliche Landegebühr, zusätzlichen Sprit... Man kann es drehen und wenden wie man will, Pommes mit Majo kosten den Frittenbudenbesitzer mehr als Pommes ohne Majo. Dass es Kunden gibt, die die Pommes nicht ohne Majo kaufen würden, und man deshalb einen ganzen Eimer Majo kaufen muss, der schneller schlecht wird als die Kunden ihn wegessen, muss bedeuten dass ich die Preise für Fritten mit Majo erhöhen muss, und nicht die Fritten ohne Majo teurer machen muss als die mit. Und sollte sich ein Kunde erdreisten, die Majo auf dem Teller zu lassen, dann wird nochmal nachkassiert. Fuer jemand anderem, der beispielsweise von DUS nach HND fliegen will, sieht die Welt anders aus.Natürlich sieht die Welt für denjenigen anders aus, der nicht nahe an einem Hub wohnt. Der profitiert davon, dass ihm die Leute die direkt vom Hub fliegen wollen den Zubringerflug bezahlen. Für den Düsseldorfer allerdings ist ers ziemlich unsinnig, dass er nicht DUS-HND (mit ANA) fliegen kann, sonden DUS-FRA-HND (mit Lufthansa) fliegen muss, wenn er einen angemessenen Preis zahlen will. Heute ist es so sinnvoll, dass der Düsseldorfer DUS-FRA-HND und der Frankfurter FRA-DUS-HND fliegen muss, um günstig zu fliegen. Oder der Düsseldorfer nimmt erst den Zug nach FRA, und fliegt dann praktisch direkt von seinem Heimatflughafen FRA-DUS-HND. Der Frankfurter hingegen fährt erst mit dem Zug nach Düssendorf, um dann DUS-FRA-HND zu fliegen. Und alle sparen dabei. Und alle bekommen nach ein Bisschen Vorabeit am Ende des Routings den direkten Flug von ihrem Flughafen zu ihrem Ziel. Ist das nicht eine Traumwelt für den Kunden? Und es spart so viel Kosten, Lärm, Emissionen, Landschaftsverbrauch... Irgendwie regst Du Dich darüber auf dass der Netzwerkcarrier eben die 'Einfachheit' des lowcosters im Pricing nicht mitmacht,Das hast du falsch verstanden, Lufthansa hat gesagt das das einfache Pricing der Germanwings auch ein Modell für die Lufthansa wäre. Das Pricing der LCC ist nicht nicht in allen Aspekten einfacher, und einigen sogar noch undurchsichtiger bzw. unlogischer. Das einzige was bei LCC besser ist, ist dass jede Route einzeln einen Preis hat, der Rückflugpreis hängt (jedenfalls scheinbar, es gibt Airlines bei denen man die zwei Flüge auch von zwei Computern aus völlig getrennt buchen muss...) nicht vom Hinflug ab. Hin und zurück ist immer teurer als one-way. Das Pricing von Germanwings war noch deutlich einfacher, bevor sie mit Lufthansa verschmolzen wurden, da gab es nämlich einfach nur einen Preis. Punkt. Und einheitliche Sitze und freie Sitzplatzwahl und einheitliches Essen. Heute gibt es unlogische Optionen mit trendigen Namen, vorbuchbares Essen, vor Ort gekauftes Essen (unterschiedlich!) verschiedenste Sitze, sogar mit mehr Beinfreiheit als bei Lufthansa in der Business... Nein, das neue Germanwings Preismodell halte ich in keinster Weise für besser, ich fand nur die Erkenntniss von Lufthansa gut, das bei Buchungsklassen weniger durchaus mehr sein kann. Das wird aber nie kommen. Gruß Ralf Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 9. Juli 2014 Geschrieben 9. Juli 2014 Ralf, ich wusste, die LH liest heimlich mit ! "LH entdeckt den Kunden"!http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/ Zitieren
Volume Geschrieben 9. Juli 2014 Autor Geschrieben 9. Juli 2014 Ab sofort bestimmt der Kunde, wo es langgeht.Wow, das klingt ja super. Bin mal gespannt welche Unternehmensberatung herausfinden darf, was "der Kunde" will. Fragebögen habe ich bei Lufthansa jedenfalls seit mindestens 8 Jahren keine mehr ausgefüllt, das scheinen sie abgeschafft zu haben.Um in puncto Qualität mit der internationalen Konkurrenz endlich wieder mitzuhalten, fließen Milliarden Euro in den Komfort an Bord.Ich war zutiefst erstaunt auf meinem letzten Flug die neue Businessklasse zu sehen, nach dem Umrüstungsstand vor 3 Monaten hatte ich nicht erwartet, sie bereits vorzufinden. (von daher war es ein taktischer Fehler, die €3500 Differenz zur Business einzusparen, in der ich nur das nicht schlaftaugliche Uraltgestühl erwartet hatte...) Und in der Eco gibt es jetzt Steckdosen, allerdings nur eine pro Sitzgruppe, aber immerhin. Eine Stewardess sagte mir allerdings (auf den Qualitätsunterschied zwischen der ersten und der zweiten Mahlzeit angesprochen), man plane die Küchen noch zu verkleinern und zu reduzieren, und das Essen noch weiter zu vereinfachen, sprich in Zukunft wird auch das erste Hauptessen so einfach sein, wie das zweite... Und auch mit Plastikbesteck. Hoffen wir mal, die Frau kannte nur die alten Pläne. In der Presse spricht man jetzt von einem Preiskonzept mit Basispreis und zubuchbaren Extras. Wer reist denn auf der Langstrecke ohne aufgegebenes Gepäck, oder will 12 Stunden ohne Essen und Trinken überstehen? Sitzplatzwahl und spezielle Sitze kosten ja jetzt schon extra. Klingt irgendwie nicht schlüssig. Oder wollen sie etwa IFE als Extra verkaufen? Oder das Metallbesteck für €5 Aufpreis? Und wie soll das dann mit der Konkurrenz funktionieren? Etwa: Mit unserem Basistarif fliegen sie genauso günstig wie mit Emihatar, wenn sie nochmal 100% drauflegen, bekommen sie auch den gleichen Service? Na schaumermal. Wer Brasilien 7:1 schlägt, behauptet sich ja vielleicht auch gegen die Arabische Konkurrenz :p Gruß Ralf Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 9. Juli 2014 Geschrieben 9. Juli 2014 Ja die Araber haben wir ja schon 8 : 0 bei der WM geschlagen ! Was mich am meisten in dem Artikel überrascht hat, war, dass CS sich auch in der Presse zitieren lässt, nicht der Freund der Piloten zu sein und deutlich macht, dass man nur als Kollektiv gewinnt; vielleicht sollte sich LH Jogi mal als Berater holen, wenn er nach der WM aufhört. Ich würde es ihm raten, wenn er gewinnt, wenn er verliert ohnehin und bei der LH zu beraten wäre doch auch was. Auf den ersten Blick finde ich diese Zubuchung gut (vorbehaltlich der Details, nur von der Idee als solcher). Das hatte ich ja schon Threadzerstörerisch geschrieben. Wenn ich nur "zum Geschäft" erledigen fliege, will ich Flug und Sitz so, dass ich ausgeruht ankomme und taggleich wieder verschwinde. Essen ist mir da völlig wurscht und wehe jemand weckt mich. Zitieren
Volume Geschrieben 9. Juli 2014 Autor Geschrieben 9. Juli 2014 Wenn ich nur "zum Geschäft" erledigen fliege, will ich Flug und Sitz so, dass ich ausgeruht ankomme und taggleich wieder verschwinde. Essen ist mir da völlig wurscht und wehe jemand weckt mich.Kommt bei mir völlig drauf an, und genau deshalb ist ein "Basispreis plus Extras" Konzept im Prinzip perfekt.Ich habe Flüge "zum Geschäft" die ich in einem Tag abreisse, dann brauche ich einen wirklich frühen Frühflug und einen wirklich späten Rückflug. Zu der Zeit haben am Flughafen oft selbst die Bäckereien nicht offen, das einzige Essen dass ich an so Tagen bekomme, ist das an Bord. Ich habe aber auch die Trips "über den Teich", und gerade zrück ist der Flug die einzige Nacht die ich bekomme, und die ist auch noch kurz. Da brauche ich einen Sitz in dem ich schlafen kann, Essen tue ich am Flughafen nach dem Einchecken (wenns pressiert schlimmstenfalls auch beim Würger King, Hauptsache schnell und billig), direkt nach dem Start will ich schlafen, und erst zur Landung wieder geweckt werden, damit es wenigstens 5 Stunden Schlaf werden. Nur wird man sehr ernüchtert feststellen, dass so ein Essen ja gerade mal €20 kostet, bei einem Flug mit Liegesitz zahlt man über den Teich aber schon ziemlich sicher €2000. Will man für 1% Ersparnis da wirklich den ganzen Tarifaufwand treiben? Will man dafür Voucher bereitstellen? Mit Strichcode um Betrug zu verhindern, und entsprechender Hardware und Logistik um das zu prüfen? Oder gar pro Sitz nachhalten, wer nun Essen bekommt und wer nicht? Kaum vorzustellen wie sowas Ersparnisse bringen soll.... Gruß Ralf Zitieren
Hunter58 Geschrieben 9. Juli 2014 Geschrieben 9. Juli 2014 Es sagt ja niemand dass es das Essen ist was zusätzlich gekauft werden kann. Eher kopiert man Condor. Statt Basis-Essen das Bessere, grösere Filmauswahl, Lounge Zugang, extra Gepäck (kein eigentliches Übergepäck mehr) und so ähnliches. Ich bin mir nicht sicher ob es nicht eine Zeitgrenze gibt ab der man die Leute an Bord grundsätzlich verpflegen muss. Zitieren
Chipart Geschrieben 9. Juli 2014 Geschrieben 9. Juli 2014 Das genau ist eine unsinnige Argumentation. DUS-FRA-HND kostet die Airline ganz klar mehr als FRA-HND. Man braucht ein Flugzeug mehr, mindestens 3-4 zusätzliche Besatzngsmitglieder, eine zusätzliche Landegebühr, zusätzlichen Sprit... Es geht im Pricing aber nicht (nur) darum, was die Ertsellung einer Leistung kostet, sondern (auch) darum, was die Kunden zu zahlen bereit sind. Du kannst fuer Deinen Porsche fuer 400 EUR einen handgefraesten Schalthebelknauf kaufen und fuer 4000 EUR eine (elektronische) Erhoehung der Leistung um 50 PS. Letzteres ist 10 mal so teuer, obwohl es in der Herstellung gar nix kostet. Dennoch ist das Pricing alles andere als unsnnig! Florian Zitieren
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