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Flugstunden "erfunden"? Nachweis?


Ayubowan

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Hallo und guten Morgen!

 

Ich weiß nicht, ob dieser Thread hier richtig ist - es geht hier im Allgemeinen um den Nachweis von abgeflogenen Flugstunden als PIC und um deren Überprüfung. Bei Bedarf, einfach verschieben.

 

Wenn ich mich bei einer Flugschule mit vorhandenem PPL (JAR-FCL) für den CPL-A anmelde, gibt es in dieser Konstellation meines Wissens nach die Voraussetzung, 150h als PIC vorzuweisen. Andernfalls werden die eben (z.B. zu einem Stundensatz von 160 EUR/h) bei der Flugschule abgeschruppt, womit ich dann mit Timebuildung und CPL-Kurs auf einen Gesamtpreis von ~ 30.000 EUR komme (korrigiert mich, wenn ich falsch liege).

 

Sofern ich diese Flugstunden nicht bei einer Flugschule absolviere und nach meinem PPL schon in Form von Privatflügen nachweisen kann (z.B. durch Flugbucheinträge) - inweiweit wird das überprüft bzw. kann das überprüft werden? Wenn ich von Vornherein eigentlich nicht die Absicht hatte, einen CPL- oder ATPL-Kurs zu absolvieren, lasse ich meine aus Jux und Laune geflogenen Stunden natürlich nicht jedes Mal durch einen Flugleiter oder -lehrer gegenzeichnen, wieso auch? Ein Nachweis aus dem Flugbuch muss also reichen, denn eine unkontrollierte Ranch mit Landebahn oder ein Flughafen in der Wüste der USA (einfach mal hypothetisch gesprochen) kann auch dazu nicht immer befragt werden. Es wird also an mein Gewissen und mein Verantwortungsbewusstsein appelliert (und das ist auch richtig so, m.M.n. die Mindestvoraussetzung, um beruflich zu fliegen).

 

Sofern ich das richtig durchdacht habe, könnte ich ja nach einem längeren USA-Aufenthalt so getan haben, dass ich dort geflogen bin, diese Stunden zählen zu meiner Voraussetzung und so habe ich mir eine Menge Geld gespart (und später wahrscheinlich eine Vielzahl von Leben riskiert, weil mir die nötige Erfahrung tatsächlich fehlt). Das setzt natürlich ein hohes Maß an krimineller Energie voraus.

 

Warum will ich das wissen?

Vorab sei gesagt: Ich habe niemals vor, den CPL (oder mehr) zu machen und das soll auch keine Anleitung sein. Wie ich hier auch beschrieben habe, habe ich jetzt mit der PPL-Ausbildung angefangen und es macht Spaß. Der Zug "Berufspilot" ist bei mir abgefahren und I'm very fine with it!

 

Es geht darum, dass ich momentan nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. In meiner Flugschule geistert ein absolut arroganter 'Wannabe' herum, der wohl den PPL hat, jetzt mit dem CPL angefangen hat und seine scheinbar zu viele Zeit damit verbringt, PPL-Inhaber und -Flugschüler auf äußerst primitive und pentrante Art runtermacht, ständig korrigiert und sich aufspielt. Wisst ihr, was ich mit so einer Lusche mache? Ignorieren! Im Laufe meines Lebens habe ich die Erkenntnis gefasst, dass es solche Leute nicht wert sind, sich aufzuregen und mir das Gefassel eines scheinbar doch nicht erwachsenen Mannes auf gut deutsch an meinem Allerwertesten vorbeigeht. Für mich ist das die beste Option. Woher man sich derartige Arroganz und Unverschämtheit herausnimmt, verstehe ich nicht, muss ich aber auch nicht. Ich wünsche ihm auf jeden Fall viel Glück in seiner weiteren fliegerischen Laufbahn, denn auf solche Anti-Team-Player kann jeder Airlinechef verzichten.

 

Der springende Punkt liegt aber darin, dass ein ehemaliger Freund vom tollen Hecht mich daraufhingewiesen hat, dass es sein könnte (Konjunktiv), dass seine Stunden, die er für die Anmeldung zum CPL-Kurs vorweisen muss größtenteils gar nicht existieren, sondern durch das sogenannte USA-Timebuilding unüberprüfbar eingetragen worden sind und als Nachweis ausreichen. Auch ich meine, von ihm schonmal während seines arroganten Gefassels gehört zu haben, dass die minimum hours "sowieso nur proforma" sind.

 

Wie gesagt: Normalerweise gebe ich mich mit solchen Leuten nicht ab. Andererseits - sollte das stimmen - ist er in meinen Augen ein Sicherheitsrisiko, und das für jeden. Sehe ich das zu überspitzt, soll ich meine eigenen Brötchen backen oder nehme ich das vielleicht zu wichtig?

 

Im Fragenkatalog der PPL-Theorie ist mehrfach verankert, dass Fehler in Zukunft nur vermieden werden können, wenn man konstruktiv darauf hinweist und im Nachhinein darüber gesprochen wird.

 

Also, wie ist das mit der Überprüfung, dem Nachweis? Ein fiktiver US-Lehrer könnte ja genauso unterschrieben haben, oder habe ich einen Denkfehler?

 

Soll ich meinen Verdacht melden (zumindest der Flugschule melden) oder ist es nicht mein business?

 

Für Ratschläge bin ich gerne dankbar und auch für die Diskussion um die erbrachten Nachweise.

 

Gruß

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Wenn der gute "Mann" ein paar Flüge während des Timebuilding nicht auf die Minute genau gerechnet und nach oben hin aufgerundet haben sollte, so wird das sicherlich schwer nachweisbar sein. Denn in der Tat ist es so, dass die Luftfahrtbehörden sich bei der Scheinanerkennung / -Verlängerung auf das verlassen (müssen), was wir in unserem Flugbuch eingetragen haben. Hier in Portugal ist es allerdings so, dass sie die Bücher der in PT registrierten Flugzeuge stichprobenweise mit den Einträgen in den Flugbüchern der Piloten abgleichen. Bei den Schülern der hiesigen zum ATPL ausbildenden Schulen ist diese Überprüfung Standard. Sonst das ist eben nur sehr punktuell der Fall und wurde nach meiner Kenntnis nur in Fällen angewandt, wo konkreter Betrugsverdacht bestand.

 

In dem von dir genannten Fall ist es daher schwierig. Wenn du meinst, der Mann sei wirklich eine Gefahr für die Allgemeinheit, spreche ihn ggf. direkt darauf an. Wenn er wirklich so ein Blender sein sollte und möglicherweise seine Statistiken aufgehübscht hat, wird er bei der ersten echten Stressaufgabe im Screening eines potenziellen Arbeitgebers sicherlich ohnehin herausgefiltert.

 

Ihn einfach nur anonym anzuzeigen finde ich schon ziemlich unsportlich – das hätte was von denunzieren und wirft auch kein wirklich gutes Licht auf denjenigen, der es öffentlich macht…

Meine 2 Cent…

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Hallo frankito,

 

merci für Deine schnelle Antwort. Der springende Punkt ist eben, dass die Flüge größtenteils (scheinbar) in den USA stattgefunden haben - schwer nachzuweisen, also?

 

Dass er früher oder später aufgrund mangelnder Erfahrung auffliegt, kann gut möglich sein (sofern es keine schlimmeren Zwischenfälle / Unfälle) gibt, oder er ist fliegerisch einfach wirklich ein Ass und meistert das so.

 

Anonym anzeigen ist nicht mein Stil, definitiv nicht. Ich bin kein "Anschwärzer", beim besten Willen nicht und eine Interessengemeinschaft (auch wenn er ein aufgeblasener Schnösel ist) sollte auch zusammenhalten. Vielleicht wirkt direkt ansprechen wirklich Wunder? Möglicherweise sind seine Flugstunden tatsächlich geflogen worden, auch wenn vieles dagegen spricht?

Andererseits geht es hier auch nicht um kurz Mal die Platzrunde zu eng geflogen oder um kurz mal die Wolken berührt. Ein anderer Punkt ist, dass ich in dieser Community trotzdem Neuling bin. Ich verstehe mich mit allen eigentlich sehr gut (wobei er sich eher weniger Beliebtheit erfreut) und möchte aber später auch nicht als die unkameradschaftliche Petzlise dastehen, der sich daran erfreut, andere Leute in die Pfanne zu hauen. Und dann ist die Frage, woher ich mir als der, der gerade mal den PPL angefangen hat das Recht zu nehmen einen 'ranghöheren' zurechtzuweisen?

 

Freue mich über Vorschläge und Diskussionen

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Zuviel Energie in sowas. Bleibe beim Ignoriren. Lohnt die Tastenanschläge nicht und schon gar nicht die Überlegung des Nachweises.

Gruss

Thomas

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Sorry, aber warum soll es zu irgendeinem Zwischenfall kommen? Ohne die paar Stunden Erfahrung wird er einfach ein bisschen mehr Mühe beim CPL haben.

In der neuen Integrierten Ausbildung macht man auch alles auf ein mal ohne nebenbei Flugerfahrung zu sammeln.

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1.) Es ist korrekt, dass der Pilot total 150 h Flugzeit aufweisen muss, bevor er die modulare CPL Ausbildung beginnen kann.

@Touni: Beachte den Unterschied zwischen "integrated course" und "modular course". Da gelten andere Voraussetzungen. Beim vorliegenden Fall handelt es sich offenbar um einen "modular course".

2.) Der Nachweis dieser "experience" erfolgt mit dem Flugbuch, genau gleich wie beispielsweise der Stundennachweis zur revalidation des classrating SEP. Das Flugbuch ist eine amtliche Urkunde und wer darin falsche Angaben macht, begeht Urkundenfälschung was strafbar ist. Sollte eine solche Fälschung auffliegen, wäre dies wohl das Ende der fliegerischen Karriere (--> criminal record, charakterliche Eignung nachweislich nicht gegeben)

 

3.) Flugzeit in einem nicht JAA Land, mit einem nicht JAA registrierten Flugzeug, z.B. USA, darf angerechnet werden. Solche Stunden sind schwer überprüfbar, aber unmöglich ist es nicht, insbesondere wenn ein Verdacht besteht.

 

Solche Typen, GröFlaZ (grösster Flieger aller Zeiten), gibt es überall. Die nervenschonendste Art mit diesen Zeitgenossen umzugehen ist grosszügig über ihr Benehmen hinwegzublicken. Meistens ist man nicht alleine mit seiner Ansicht und wenn man etwas Geduld hat, kann man erleben wie solche Leute auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Wenn es der Fluglehrer (der sich garantiert ärgert über genau das gleiche) oder Examiner nicht schaffen, dann spätestens das Schicksal. Man muss warten können!

 

Viele Grüsse und viel Geduld

 

Philipp

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Flugbücher glaubhaft zu fälschen ist heutzutage gar nicht so einfach: So ist es auch für europäische Behörden relativ leicht, sich für einzelne angebliche VFR-Flüge das METAR des Start-/Zielflugplatzes zu besorgen, ...

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die zuständige Stelle das überprüfen will. Und dazu bedarf es entweder einen begründeten Verdacht auf eine Täuschung, oder besondere Energie einzelner Mitarbeiter: Gerüchteweise soll sich das LBA in Deutschland bei TR- oder IR- Checkflügen auch schon mal einen Radarplot der DFS besorgt haben, um zu überprüfen, ob die Anflüge tatsächlich so stattgefunden haben.

 

Von einer Anzeige würde ich allerdings dringend absehen! Nicht nur, dass es Dir persönlich wenig bringt, sondern auch weil wir froh sein müssen, dass der Nachweis von Flugstunden derzeit noch relativ unbürokratisch Funktioniert. Jeder an die große Glocke gehängte Fall von Täuschung kann die Behörden nur dazu verleiten, Plötzlich Bestätigungen von Flugleitern, beglaubigte Kopien aus Bordbüchern, etc. zu verlangen. So würde die ganze GA verlieren!

 

Florian

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Man kann den Spiess auch umdrehen. Wenn hier schon geballtes Know-how vorhanden ist, dann kann man ja mal fragen, wie er denn dazu gekommen ist, welche Maschinen er da flog, wo er gebased war, was so typische Missionen beim Time Building sind, ob er auch mal an einer Airshow landete (Oshkosh? Sun'n'Fun? ...), ob er mal eine dieser Flying Villages ansteuerte, usw. Wenn Menschen wirklich was zu erzählen haben, interessiert es mich sogar! Und der einfachste Vorwand für die Infosammlung, wenn noch nicht geschehen, ist ja der eigene USA-Flugtraum. [und wer weiss, vielleicht kommt der Mensch ja sogar ins Schwärmen und wird handzahm :) ?]

 

Schliesslich: Egal wie sehr der Mensch fliegerisch begabt ist. Vor seinem übrigen Verhalten muss man keinen Respekt haben, und das darf man ihm ggf. auch so sagen ("Hey :mad: das hättest Du jenem aber freundlich erzählen können, manchmal bringt mich Deine Art an Grenzen"). Nach dem Motto, lieber ein anständiger Lügner als ein ungezogener.

 

Und endlich: Wer etwas auf dem Kerbholz hat, der wird sich eher "feinsäuberlich" verhalten, wenn kriminelle Energie vorhanden wäre. Die "Gerüchte" stammen dann meist von Neidern, welche ihm auf die fiese Tour eins auswischen wollen. :009:

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Muessen in den USA nicht genauso auch Aircraft Logs gefuert werden.

Außerdem auch Buchfuehrung fuer das dafür gezahlte Geld, Rechnungen usw.

Ich hebe die aus genau dem Grunde alle auf.

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Muessen in den USA nicht genauso auch Aircraft Logs gefuert werden.

Außerdem auch Buchfuehrung fuer das dafür gezahlte Geld, Rechnungen usw.

Ich hebe die aus genau dem Grunde alle auf.

 

Negativ. Keine Aircraft Logs für einzelne Flüge vorgeschrieben. Nur bei Mietkisten zur Abrechnung üblich.

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