Zum Inhalt springen

Piloten müssen gratis arbeiten – oder sogar fürs Fliegen bezahlen


LuftTaxiPilot

Empfohlene Beiträge

Herrlich :D.

Ich wende mich jetzt wieder meiner "Absturzorganisation" im fernen Osten zu, wo mich ein durchaus guter Dienstplan, penibelst gewartete Flugzeuge und modernste Trainingsresourcen erwarten...:007:

 

So long, Iris

 

Das ist traurig Iris, ich mochte Dich eigentlich. Schade dass Du jetzt abstuerzen musst, weil Du im fernen Osten fliegst. Wie konntest Du das nur tun? :001: :(

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich weiss nicht, wo die Gehaltszahlen der Colgan Air hier reingekommen sind, aber der Alte hat garantiert keine 54k Euro verdient. Die Gehaelter fuer Piloten aus diesen Regional carriern lagen bei 800 Dollar im Monat fuer F/O`s und 1200 fuer den Alten.

 

Steht in PPJN. 53k für Capt, 21 für FO bei Eintritt. Maximalgehalt bis 78 000. Mit der Zeit geht es nach oben. Colgan scheint eh eingegangen zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Zahlen stimmen. Hast du mit ihnen geredet? Wahrscheinlich reden sie vom "Take-home-money" (verfügbares Einkommen).

 

Niemand behauptet, dass die Bedingungen bei den kleinen gleich sei wie bei den Grossen.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Fernen Osten z.B. sind gewisse Majors richtige Absturzorganisationen. Und ihre Piloten sind sehr gut bezahlt.

 

KAL Unfälle

 

Seit rund 10 Jahren ist es besser geworden. Ein rechter Expat-Anteil solls richten. Iris leistet sozusagen Entwicklungshilfe.

 

Mich hat KAL übrigens nicht akzeptiert. Ich sei zu früh upgegradet worden (i.e. zu wenig Copi-Stunden). :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich glaube zwar nicht, dass man jeden bzw jede in ein Cockpit setzen kann. Aber es braucht nicht derart viel. Seien wir ehrlich: Es braucht keine "Rocket Scientists". Das schafft noch bald einer. Der Hochgesang von Elite und Superhero sind völlig falsch am Platz. Wichtig sind ein paar Talente (z.B. räumliches Vorstellungsvermögen, ein gewisser Grundcharakter) und dann eine gute Ausbildung, und der Wille, sie zu bestehen. Erst die Ausbildung macht den Piloten zu dem was er ist: Entweder ein rechtschaffener verantwortlicher Flugzeugführer oder ein hochnäsiger Privilegienverwalter :005:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Danix

 

Bist du denn jemals in einer Airline mit mehrstufigen Auswahlverfahren (Technical skills, Sim Check, CRM, Interpersonal Skills.....) geflogen und länger geblieben? Scheinbar bis du ja nur als contractor unterwegs?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erst die Ausbildung macht den Piloten zu dem was er ist

 

Daran habe ich Zweifel so lang ist die nicht und so gut sind Fluglehrer auch nicht.

Und dann gibt's dann noch die Machtpolitik.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Danix

 

Bist du denn jemals in einer Airline mit mehrstufigen Auswahlverfahren (Technical skills, Sim Check, CRM, Interpersonal Skills.....) geflogen und länger geblieben? Scheinbar bis du ja nur als contractor unterwegs?

 

bist du jemals mit einer Airline geflogen, die nicht Lufthansa ist? Dann wüsstest du, dass auch anderswo verantwortungsvoll selektioniert wird.

 

Und ja, ich habe sämtliche Selektionen bestanden, Militärpilot, Swissair, Swiss, und noch ein paar andere. Deine Art sowie die deiner Kollegen hier im Forum zeigt mir jedoch immer wieder, dass CRM und Interpersonal Skills irgendwo auf der Strecke geblieben sind.

 

Dass die sogenannten Selektionen bei grossen Carriern nicht eigentlich zielgerichtet sind, erkennt man unter anderem an der Tatsache, dass in Zeiten von Pilotenmangel sehr viel mehr Kandidaten bestehen als wenn keine gebraucht werden. Ich könnte dir noch andere Selektionspannen aufzeigen. Ja, ich war vielleicht auch eine. Ich gehöre nicht in diesen Haufen - zuwenig Kadavergehorsam...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das es nicht genug Menschen gibt die das koennten glaubt ja wohl auch keiner. Klar bestehen soviel wie gebraucht werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das es nicht genug Menschen gibt die das koennten glaubt ja wohl auch keiner. Klar bestehen soviel wie gebraucht werden.

 

also ist es eine Frage der Nachfrage, nicht (nur) der Fähigkeiten.

 

Lorenz, es gibt viele Fragen die mir gestellt werden. Am Schluss kommt es wohl auf den Chef drauf an: Wenn er seinen Laden im Griff hat, dann funktioniert die Bude. Anders das System EASA: Möglichst viele Vorschriften, wer sie einhält der hat eine einwandfreie Airline. Bei jedem Absturz gibt es eine Vorschrift mehr.

 

(Wobei ich bemerken will, dass EASA wohl die fortschrittlichste Regulierung in der Luftfahrt ist, nicht jedoch der Bürokratismus dahinter).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

also ist es eine Frage der Nachfrage, nicht (nur) der Fähigkeiten.

 

Aber selbstverständlich die Nachfrage ist das Limit.

Oder waere die Ausbildung und Bezahlung von Piloten wirklich so ein wesentlicher Posten wenn Mangel herrschte.

Was die Ausbildung betrifft mag das als die Einsatzzeit an Fingern abgezählt werden konnte anders gewesen sein aber darüber reden wir ja nicht...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

bei denen CRM und Interpersonal Skills auf der Strecke geblieben sind.

 

....

 

ich habe noch nie einen dermassen grossen Schmarrn gelesen von einem Piloten mit jahrelanger Erfahrung.

 

diese beiden Aussagen sind beste Beweis dafür.

 

(wenn du Interpersonal Skills hättest würdest du sagen: Ich habe deine Meinung verstanden, aber ich teile sie nicht).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

, Ich gehöre nicht in diesen Haufen - zuwenig Kadavergehorsam...Und ja, ich habe sämtliche Selektionen bestanden, Militärpilot, Swissair, Swiss

Dani, wer so austeilt, muss auch einstecken können.

 

Du hast die Selektion als Militärpilot, bei der Swissair und bei der Swiss bestanden. Wenn du damit die erste Selektion meinst, mag das vielleicht zutreffen. Wenn man aber die Ausbildung, welche nach meiner Ansicht auch eine Selektion darstellt, mit in die Betrachtung einschliesst, sieht das Bild etwas anders aus. Bitte sei eindeutig in deinen Aussagen und suggeriere nicht, dass du je Militärpilot warst oder für die Swissair geflogen seiest.

 

Hausi

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Manchmal muss man sich wirklich fragen, ob Dani wirklich Kapitän eines Verkehrsflugzeuges ist oder bloß auf seinem Bürostuhl vor dem heimischen Rechner. :004:

 

Zumindest hat er meistens eine völlig andere Meinung von Sachen, während der großteil der diskutierenden Airlinepiloten einer Meinung sind.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Los haut rein - ich kann es aushalten. Ich kann euch auch meine Lizenzen posten. Wem es schon aufgefallen ist: Ich greife niemanden persönlich an. Aber gewisse Herren lassen keine Gelegenheit aus, um es zu tun. Das spricht nicht für die Stärke ihrer Argumente. Oder eben für ihr CRM.

 

Simon, du bist nicht der einzige, dem das auch schon aufgefallen ist, dass ich oft 180° eine andere Meinung habe als andere Airline-Piloten. Ich kann da nur sagen: Du hast recht! Wie war das schon wieder mit der Aschewolke? Oder mit der Unfallanalyse von z.B. THY in AMS oder AF447? Nicht die, die am lautesten schreien haben immer recht. :005:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ok, soviel zu Danix, jetzt hatten wir ueber 3 Seiten mit ihm. Jetzt koennen wir vieleicht wieder zum eigentlichen Thema zurueckkommen:

 

Der Pay to Fly Scam von Hello

 

Wir haben die Antwort vom BAZL:

 

Alles ok und safe, alle Airlines in der Schweiz haben das Recht Pay2Fly einzufuehren.

"Was ein Mitarbeiter der Firma wert ist, bleibt den Sozialpartnern überlassen"

 

Edelweiss Air hat bekanntgegeben dass sie dies nicht einfuehren werden. Wuerde auch schwierig werden. EDW ist im Lufthansa Konzern, hat eine eigene Piloten Gewerkschaft ECA und ist in der SwissALPA. Zudem wuerde dies den Ruf der Swiss International enorm schaden.

 

Weitere Airlines? Easy Jet, wiederum gewerkschaftlich organisiert. denke kaum dass die auf so einen Scam eingehen.

 

Privat Air, Air Berlin? Die haben genuegend Bewerber und eine solide Grundlage.

 

Helvetic? Und natuerlich Hello (oder bald Goodbye?)

 

Ich bin gespannt wie die Geschichte weitergeht, hoffentlich sind sich auch die Passagiere bewusst mit was fuer einer Airline sie die Ferien buchen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem ist, wenn es eine Firma macht, werden irgendwann andere Firmen auch gezwungen, es zu machen aus Kostengründen.

 

Das Problem ist aus meiner Sicht, das es Piloten gibt, die eine Vorstellung vom Wert ihrer Arbeit haben, welche weder von Arbeitgebern noch von deren Kunden geteilt wird. Und wenn es nicht mal Streiks hinbekommen, dann soll es halt der Gesetzgeber richten.

 

Was diese kleine aber sehr lautstarke Minderheit gerne ausblendet ist, dass sie es nicht mal schafft, ihre Pilotenkollegen von ihren Standpunkten zu überzeugen: P2F zu verhindern ist für Piloten doch soooooo einfach! Wenn kein Pilot ein solches Angebot annimmt, dann wird auch kein Flieger mit einem P2F-Piloten durch die Gegend fliegen. Da braucht es keine Aufsichtsbehörde und auch keinen Gesetzgeber dazu.

 

Florian

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem ist aus meiner Sicht, das es Piloten gibt, die eine Vorstellung vom Wert ihrer Arbeit haben, welche weder von Arbeitgebern noch von deren Kunden geteilt wird.

 

Florian, das ist doch absoluter Quatsch, den du hier verbreitest.

 

Ein Arbeitgeber ist auf Gewinnmaximierung aus, folglich auf tiefe Lohnkosten. Hier gilt es, als Arbeitnehmer bzw. Gewerkschaft in vernünftigem Masse dagegenzuhalten.

 

Ein Kunde ist auf möglichst billige Preise aus. Da ist dann auch schon Schluss.

Passagiere haben sogar oft eine sehr hohe (überhöhte?) Wertvorstellung der Arbeit von Cockpitpersonal. Nicht wenige meinen ja, dass in Reihe Null 20,000 Franken pro Monat verdient werden und es im Layover in New York 4 Tage frei gibt.

 

Ich weiss nicht, in welcher Branche du arbeitest, aber ich kann dir versichern, dass sich dein Arbeitgeber und eure Kunden absolut nicht um "den Wert" deiner Arbeit scheren, wenn sie somit weniger Kosten hätten, ohne dass du kündigst / streikst / zusammenbrichst.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Problem ist aus meiner Sicht, das es Piloten gibt, die eine Vorstellung vom Wert ihrer Arbeit haben, welche weder von Arbeitgebern noch von deren Kunden geteilt wird. Und wenn es nicht mal Streiks hinbekommen, dann soll es halt der Gesetzgeber richten.

 

Was diese kleine aber sehr lautstarke Minderheit gerne ausblendet ist, dass sie es nicht mal schafft, ihre Pilotenkollegen von ihren Standpunkten zu überzeugen: P2F zu verhindern ist für Piloten doch soooooo einfach! Wenn kein Pilot ein solches Angebot annimmt, dann wird auch kein Flieger mit einem P2F-Piloten durch die Gegend fliegen. Da braucht es keine Aufsichtsbehörde und auch keinen Gesetzgeber dazu.

 

Florian

 

Hi Florian,

 

lass mich mal versuchen, die Art und Weise, wie man Linienpilot wird, zusammen zu fassen.

 

1. Möglichkeit

Man geht zu einer grossen Fluggesellschaft, macht dort eine Selektion und anschliessend die Ausbildung. Die Kosten können von den meisten dieser jungen Kollegen nicht selber getragen werden, weswegen ein vertrag mit der Airline besteht, innert einer bestimmten Frist das Ausbildungsdarlehen zurückzubezahlen.

 

2. Möglichkeit

Man besteht eben genau diese Selektion oder Ausbildung nicht, fällt darum aus dem Ausbildungsprogramm raus. Dann verzichtet man darauf, Linienpilot zu werden oder finanziert sich die Schule bei einem der vielen Anbieter selber.

Nach Abschluss der Ausbildung macht man sich auf Jobsuche. Und fliegt halt dort, wo man einen Job bekommt. Und wenn es dann sein muss, fliegt man halt auch ein Jahr gratis durch die Welt.

 

WICHTIG !!!!

Es muss nicht zwingend an den fliegerischen Leistungen liegen, wenn man in der Ausbildung bei einer renommierten Fluggesellschaft rausfliegt. Denn neben fliegerischen Leistungen zählen im Cockpit auch noch andere wichtige Faktoren eine Rolle. Und genau hier möchte ich ansetzen. Niemand behauptet, dass P2F - Piloten schlechte Flieger sind. Sind sie nicht zwingend.... Denn wie gesagt, ein Pilot muss nicht "nur" fliegen können !

 

Meiner Meinung nach ist jedoch auch ein Fakt, dass derjenige, der geeignet ist, früher oder später bei einer renommierten Airline zu fliegen anfängt.

Wenn er denn will (ja, ich kenne sehr gute Piloten, welche keine Lust haben, für eine Swiss, LH oder AirFrance zu fliegen).

 

Nun zu Deiner Aussage: P2F zu verhindern, ist für die Piloten doch soooo einfach.

Frage: wie stellst Du Dir das vor?????? Du hast doch sicher eine Idee. Oder ist dies einfach wieder einmal so ein kleiner Seitenhieb an die Leute, welche Dich als Statuskunden regelmässig sicher von A nach B fliegen?????

 

Bin gespannt auf Deine Lösung dieses Problems....

 

Gruss

Patrick

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die Theorie von Wert und freier Marktwirtschaft stösst hier glaube ich an ihre Grenzen.

 

Ich kann mir vorstellen, dass man als junger Copi im Prinzip erpressbar wird, wenn man zuvor 100'000.- aus der eigenen Tasche in die Ausbildung investiert hat. Wenn schon soviel Geld geflossen ist, ist man eher dazu bereit, für die letzten Meter zur Zielerreichung noch gratis zu arbeiten. Es ist sehr schwer, an diesem Punkt auszusteigen oder Härte zu zeigen.

Das Ideal des "freien Marktes" mit Angebot und Nachfrage kann hier aus meiner Sicht nicht angewendet werden, weil der Pilot in dieser Phase in einer Falle ist (viel Geld investiert, zwingend angewiesen auf eine Anstellung).

 

Hoffentlich kommt der Tag niemals, an dem alle (nicht nur Piloten) ihr Studium selbst bezahlen müssen, weil dann passiert genau dasselbe: Mit 25 hochverschuldet, aber zwingend auf Berufserfahrung angewiesen, und somit erpressbar. Ich glaube, wir haben hier alle eine andere Vorstellung von "freier" Marktwirtschaft!

 

Wir kaufen Max Havelaar Bananen ein, damit im "rückständigen" Afrika faire Löhne gezahlt werden können, tragen den Rest mit unseren Steuergeldern bei, und gleichzeitig verkommt die Schweiz zur letzten Bananenrepublik. Und das in einer Hochleistungsorganisation!! Vielleicht gibt's ja mal Max Havellaar-Flüge, bei dem die Piloten mit freiwilligen Beiträgen einen Zustupf bekommen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hoffentlich kommt der Tag niemals, an dem alle (nicht nur Piloten) ihr Studium selbst bezahlen müssen, weil dann passiert genau dasselbe: Mit 25 hochverschuldet, aber zwingend auf Berufserfahrung angewiesen, und somit erpressbar. Ich glaube, wir haben hier alle eine andere Vorstellung von "freier" Marktwirtschaft!

 

Ach, in den USA und vielen anderen Ländern ist das ganz normal und trotzdem arbeiten dort nicht grundsätzlich alle Hochschulabgänger kostenlos. Aber sehr wohl überlegen sich dort meiner ganz persönlichen und nicht repräsentativen Erfahrung nach viele deutlich intensiver, zu welchem Beruf sie denn ihr Studium danach qualifiziert.

 

Und natürlich ist ein junger ATPLer der seinen Schein selbst finanziert hat "erpressbar". Aber er hat sich selbst in diese Lage hineinbegeben. Er hat vorher gewusst, das es ein Überangebot an Piloten gibt und niemand auf ihn wartet.

Wir reden hier schliesslich von Leuten, die schon klipp und klar von möglichen Arbeitgebern die anständig bezahlen gesagt bekommen haben "wir wollen/brauchen Dich nicht".

Dass sie sich dann die Freiheit nehmen, dennoch und auf eigene Kosten eine solche Ausbildung zu absolvieren ist ja ihr gutes Recht. Nach dieser Ausbildung aber plötzlich zu jammern, dass der Gesetzgeber sicher stellen müsse, dass sie nun einen Mindestlohn bekommen ist aber absurd.

 

Wenn ich beim Roulette 100.000 EUR auf Rot gesetzt habe, kann ich ja dann auch nicht den Gesetzgeber rufen und einen Mindestgewinn für Roulettespieler fordern, weil ich ja total vom Casino erpressbar bin...

 

Schliesslich - und das beantwortet auch die Frage von Patrick - es wird kein Pilot gezwungen für umsonst bei einer Airline zu arbeiten. Wenn der Pilot nach seiner ATPL-Ausbildung sagt "cool, das war's ich geh Taxi fahren" wie es hunderte von Kunsthistorie-Studenten auch tun, dann gibt ese kein P2F. Es sind immer Piloten, die sich entscheiden so etwas zu machen.

 

Florian

 

P.S.: @Innflight: Als Selbständiger ist man jeden Tag darauf angewiesen, dass die Kunden den Wert der Arbeit akzeptieren und bereit sind, entsprechend zu bezahlen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Zum ersten Teil muss ich widersprechen. Es stimmt einfach nicht, dass man bei einem selbstbezahlten Studium intensiver lernt. Das scheint zwar auf den ersten Blick einzuleuchten, ist aber ein Volksmärchen. Ich merke es

 

a) als Teilzeitlehrer an einer HF, wo die Schüler alles selber berappen müssen.

b) an mir selbst (derzeit zahle ich meine Weiterbildung selber, lerne aber nicht mehr als im Ingenieursstudium)

 

Ein Qualitätsgewinn? Meiner Meinung nach, und auch die meiner Lehrerkollegen, ist genau das Gegenteil der Fall. Wenn der Schüler die Schule selbst bezahlt, tut er erst recht wenig dafür. Schliesslich ist er der Kunde, und die Schule hat gefälligst dafür zu sorgen, dass er durch die Prüfung kommt. So erlebe ich es Semester für Semester. Man könnte natürlich alle schlechten Schüler durchfallen lassen, aber der marktwirtschaftliche Druck dagegen ist enorm gross. Denn wenn eine Schule sich den Ruf erarbeitet hat, knallhart die Hälfte durchfliegen zu lassen, gehen die Schüler einfach woanders hin, nach dem Weg des geringsten Widerstandes. Privatschulen können es sich nicht leisten, wie eine öffentlich finanzierte Schule, einfach so mal die halbe Klasse durchfliegen zu lassen.

 

Hier versagt schlichtweg das System von Angebot und Nachfrage, der Wettbewerb setzt die Anreize genau in die falsche Richtung mit dem Fokus Quantität statt Qualität.

 

Zum P2F:

Hallo, Marktwirtschaft gut und recht, aber manchmal spielen eben noch andere Faktoren in die Lohnbeurteilung mit. Es gibt Leute, die werden dir für 5.- pro Stunde freiwillig die Wohnung fegen. Weil sie schlicht und einfach keine andere Arbeit kriegen und vielleicht noch Verpflichtungen haben, können sie nicht anders. Und das nennst du "freie Wahl", und keinen Zwang? Es ist die Situation, die sie zwingt!

 

Nicht zuletzt deshalb haben wir gesetzliche Mindestlöhne in der Schweiz, keine Ahnung wie diese Airline diese umgeht. Freilich; es gäbe in der Privatwirtschaft sehr viele, die unter dem Mindestlohn arbeiten würden (und tun), aber -zum Glück, Florian!- nicht dürfen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin zwar nach wie vor gegen P2F, aber was Florian sagt ist nicht "Quatsch", nur weil es gegen die Interessen der (gestandenen) Piloten spricht.

 

Man müsste es mal ganz rational anschauen, völlig emotionslos und absolut neutral (was Florian wahrscheinlich besser kann als wir Piloten):

 

1. Gemäss euer Logik ist wer seine Ausbildung selber bezahlt ist auch ein Sklave, bzw. hat Selektionskriterien nicht erfüllt. Also ist er gemäss Union-speak nicht als Pilot geeignet.

 

2. Wenn Piloten was dagegen haben, dann müssten sie es bekämpfen. Genau, entweder mit Streik oder mit Vorstössen auf internationaler Ebene (gemäss Union-speak war ja das mit den FTL möglich, Patrick?!).

 

3. Wenn Piloten in grossen/guten/feinen Airlines nichts machen können, dann müssten LTC, TRIs und TREs in den P2F-Airlines streiken, bzw. P2F-Piloten nicht ausbilden.

 

Nur allein die Schuld den schwächsten in diesem System zu geben - den P2F-Piloten -, ist nicht zielgerichtet/fair/korrekt/wahr.

 

Also, obwohl ich mit euch einer Meinung bin, ich sehe eure Aussagen weniger logisch als vielmehr von Interessen geleitet. Das Interesse ist klar: Unser Beruf und unser Gehalt soll geschützt werden. Wenn ihr aber das grösste Interesse daran habt, dann müsst IHR was dran machen. Denn ihr habt die grösste Macht in diesem Beruf. Die anderen haben sie nicht.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Nicht zuletzt deshalb haben wir gesetzliche Mindestlöhne in der Schweiz, keine Ahnung wie diese Airline diese umgeht. Freilich; es gäbe in der Privatwirtschaft sehr viele, die unter dem Mindestlohn arbeiten würden (und tun), aber -zum Glück, Florian!- nicht dürfen.

 

Einen gesetzlichen Mindestlohn gibt es in der Schweiz nicht. Heute können die Löhne nur in allgemeinverbindlichen Branchen-Gesamtarbeitsverträgen festgelegt werden. Die Mindestlohn Initiative «Für den Schutz fairer Löhne» beabsichtigt, in der Schweiz einen gesetzlichen Mindestlohn in der Höhe von 4000 Schweizer Franken einzuführen. Oder genauer gesagt eine Lohn Entschädigung von mindestens 22 Franken pro Stunde.

 

Wenn es ihn gäbe, wäre auch das unselige System der Sub-Sub-Sub-Unternehmer nicht mehr möglich. Das Schweizer Fernsehen hatte dabei aufgezeigt, dass Rumänen und Polen für wenige Euro pro Stunde arbeiten und monatelang auf ihre bescheidene Entlöhnung warten müssen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin zwar nach wie vor gegen P2F, aber was Florian sagt ist nicht "Quatsch", nur weil es gegen die Interessen der (gestandenen) Piloten spricht.

 

Man müsste es mal ganz rational anschauen, völlig emotionslos und absolut neutral (was Florian wahrscheinlich besser kann als wir Piloten):

 

1. Gemäss euer Logik ist wer seine Ausbildung selber bezahlt ist auch ein Sklave, bzw. hat Selektionskriterien nicht erfüllt. Also ist er gemäss Union-speak nicht als Pilot geeignet.

 

2. Wenn Piloten was dagegen haben, dann müssten sie es bekämpfen. Genau, entweder mit Streik oder mit Vorstössen auf internationaler Ebene (gemäss Union-speak war ja das mit den FTL möglich, Patrick?!).

 

3. Wenn Piloten in grossen/guten/feinen Airlines nichts machen können, dann müssten LTC, TRIs und TREs in den P2F-Airlines streiken, bzw. P2F-Piloten nicht ausbilden.

 

Nur allein die Schuld den schwächsten in diesem System zu geben - den P2F-Piloten -, ist nicht zielgerichtet/fair/korrekt/wahr.

 

Also, obwohl ich mit euch einer Meinung bin, ich sehe eure Aussagen weniger logisch als vielmehr von Interessen geleitet. Das Interesse ist klar: Unser Beruf und unser Gehalt soll geschützt werden. Wenn ihr aber das grösste Interesse daran habt, dann müsst IHR was dran machen. Denn ihr habt die grösste Macht in diesem Beruf. Die anderen haben sie nicht.

 

Dani

 

Oh Dani,

 

lesen kann in Diskussionen helfen..

 

Ich bin es leid, immer wieder auf Deine Theorien und Vermutungen einzugehen. Deswegen ziehe ich hier einen Schlussstrich!

 

@ Florian

Der Unterschied zwischen einem Kunststudenten und einem Piloten ist, dass der Pilot "in freier" Wildbahn seine Ausbildung selber finanziert (zumindest wüsste ich nicht, in welchem Land die Kunst - Ausbildung auch nur annähernd soviel Geld kostet wie diejenige eines Piloten).

Du bist also, wie es "Hotas" ausgedrückt hat, ausgeliefert, willst Du Deinen (Traum-"?) Beruf ausüben...

Und es werden sich immer Firmen/ Gesellschaften finden, welche genau das anbieten (Träume erfüllen) und dies auszunutzen wissen.

Wessen Aufgabe ist es denn nun, solche Machenschaften zu verbieten?

Unsere Möglichkeiten als Airline - Piloten sind in (leider zu) vielen Themen zu bescheiden.

Wenn es um Flugsicherheit geht (und darum dreht sich das Thema hier), dann muss meiner Meinung zwingend die Aufsichtsbehörde etwas dagegen unternehmen. Nur weil es viele andere Berufe gibt, in denen es scheinbar gang und gäbe ist, gratis zu arbeiten, ist das KEINE Rechtfertigung für das Vorgehen.

Leider haben wir immer noch nicht gelernt, aus der Vergangenheit zu lernen...

 

Was glaubst Du: wie viele Jahre muss man ein Taxifahrer sein, um die Ausbildungskosten von ca. CHF 100'000.-- abzustottern?

 

Ich stehe dazu: das System von P2F ist verwerflich und unter Umständen sicherheitstechnisch ein Risiko !!

 

Gruss

Pat

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...