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Piloten müssen gratis arbeiten – oder sogar fürs Fliegen bezahlen


LuftTaxiPilot

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Das die Frage ob ein Pilot ein Gehalt für seine Arbeit bekommt oder nicht die Sicherheit des Fluges beeinflusst wurde hier im Forum zwar mehrfach behauptet, aber es wurde noch keine einzige Untersuchung zu dem Thema geschweige denn ein Beweis dafür geliefert.

Genau solche harten Fakten wären aber die Voraussetzung dafür, dass das BAZL, das LBA oder sonst eine zuständige Behörde ebenjene Empfehlung ausspricht.

 

Jawoll, logisches Denken ist von Amtswegen auf dem Amt verboten und ein unbezahlter Pilot lebt vom Crewmeal und den Resten des PAX Caterings. Er schlaeft bei seiner Grossmutter und die waescht ihm auch die Klamotten und ein kleiner Nebenjob hat noch niemanden geschadet. Die auf Fatigue begruendeteten Unfaelle sind nicht in der Schweiz aufgetreten, also alles im Lot. Unsere Piloten sind durch die Selection und schweizer Piloten haben sogar eine Lizenz. Ich gratuliere.

 

Hinzu kommt, dass solch eine "Empfehlung" unabsehbare Folgen für die ganze GA hätte: Wer kostenlos arbeitende Copiloten bei Fluglinien als Sicherheitsrisiko ablehnt, der kommt kaum umhin, auch "ehrenamtlich" sprich kostenlos arbeitende Fluglehrer in Flugsportclubs abzulehnen - "moralisch" mag deren Fall anders gelagert sein, sicherheitstechnisch ist er es nicht.

Auch "technokratische" Argumente wie "der CoPi ist gesetzlich vorgeschrieben" treffen den Fluglehrer gleichsam - auch der ist gesetzlich vorgeschrieben.

 

Gruss,

Florian

 

Es gibt Laender, da ist unentgeltliche Arbeit verboten und auf die GA hat das gar keinen Einfluss. Null, Nada, Nix. Und nun?

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Sicher doch! Lies doch das Verdikt in ColganAir Unfall. Da wird glasklar eine Verbindung zwischen lausigen Lohn, Übermüdung und dadurch tangieren der Sicherheit hergestellt. Bis in den US-Kongress.

Ich weiss nicht, welches "verdict" Du meinst. Ich kenne nur den NTSB-Report. Darin steht nix wegen unbezahlter Arbeit. Keine einzige der Empfehlungen in der über 4 Seiten langen Empfehlungsliste bezieht sich auf die Bezahlung der Piloten. Auch bei den Gründen für den Unfaal sagt das NTSB:

24. The pilots’ performance was likely impaired because of fatigue, but the extent of their impairment and the degree to which it contributed to the performance deficiencies that occurred during the flight cannot be conclusively determined.

25. All pilots, including those who commute to their home base of operations, have a personal responsibility to wisely manage their off-duty time and effectively use available rest periods so that they can arrive for work fit for duty; the accident pilots did not do so by using an inappropriate facility during their last rest period before the accident flight.

Auch nix bezüglich Bezahlung von Piloten.

 

Florian

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but the extent of their impairment and the degree to which it contributed to the performance deficiencies that occurred during the flight cannot be conclusively determined.

 

Das wäre für eine Unfalluntersuchungsbehörde schon recht anmassend zu machen, das gehört in einen Gerichtssaal zur Rechtssprechung und in die Kommission der Legislative (Kongress) zur Verbesserung. Beide Körper waren involviert, bitte mich nicht um die "technokratischen" Details.

 

Dein beharrliches Insistieren auf der Korrektheit solcher Praktiken erinnert schon fast an einen anderen Forumsteilnehmer, der nie und nimmer von seinem extremen Standpunkt abweichen kann. Gratuliere.

 

Es ist gut möglich, dass hier alles legal abläuft. Legalität hat schon lange den Glanz verloren. Vieles ist legal was absolut verwerflich ist. Mit Behörden wie dem BAZL hat sich dieser Begriff völlig abgenutzt.

Du hast weiter oben die Moral bemüht. Wir stellen hier doch nachgerade fest, dass dies heute keinen Pfifferling mehr wert ist, bei all dem Geiz ist geil und noch geiler wenn sogenannt legal.

 

Wir Professionelle Piloten sprechen hier aber von Sicherheit. Verstehst Du? Sicherheit im ganz herkömmlichen Sinn, heisst, dass die Insassen eines Flugzeuges sicher sein sollen. Nicht Pseudo-Sicherheit direkt vom Schreibtisch der Juristen und Beamten. Moral hat damit, im guten Sinne, nichts zu tun.

 

Aber wahrscheinlich spreche ich hier wieder einmal gegen eine Wand.

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Das könnte "copy/paste" die Antwort sein die damals in den 90ern einer Gruppe besorgter Piloten gegeben wurde, die Versäumnisse und Vorkommnisse der damaligen Crossair dem BAZL meldeten.

Man sagte ihnen damals "arrogante Kerle, kümmert euch um euren Mist".

Es gab dann zwei Unfälle, genau nach dem angemahnten Muster.

- Selektion bei einem Piloten mangelhaft und beim anderen war sogar die Lizenz nur per Fax provisorisch beim BAZL (das soll mal ein GA Pilot heute versuchen ....)

Die Untersuchung zeigte dann messerscharf auf die Crossair und deren Manager. Das BAZL stahl sich elegant aus der offensichtlichen Mitverantwortung indem sie selbst die Untersuchung einleitete, - besser gesagt genötigt wurde durch die schreienden Missstände.

 

Danke David, dass Du das erwähnst (ich bin absichtlich nicht auf diese 2 Unfälle eingegangen).

Interessanterweise ist aber nun bei diesem Thema genau derselbe Mann beteiligt wie damals bei den Crossair - Abstürzen.

 

Ich sehe eine Behörde wie das BAZL oder das LBA als Institution an, deren Ziel es ist, im VORFELD Unfälle zu verhindern. Schlimm genug, wenn man immer erst danach reagieren muss.

Glaube mir, Florian, die meisten Airline - Piloten hier im Forum und draussen in der freien Wildbahn wissen, wovon sie reden.

Eine deutsche Fluggesellschaft definiert Sicherheit mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 hoch -8 eines Totalverlustes. Abstrakt? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

 

Dein Vergleich mit einem Fluglehrer, welcher gratis in einem Fliegerclub Stunden gibt, hinkt in diesem Zusammenhang meilenweit hinterher.

Zur Ausbildung eines Linienpiloten gehört (neben vielen anderen Fächern) auch das Thema "Crew Resource Management". Das Thema Stress.

 

Vielleicht kennst Du die Sinus - Kurve (genau, die mathematische). Stell Dir vor, auf der X - Achse ist Dein persönlicher Stresslevel. Auf der Y - Achse ist die Anspannung während eines Fluges.

So, nun kommt jede Sinuskurve irgendwann mal an den Scheitelpunkt, wo es wieder runtergeht.

Wenn Du mit zuviel Stress (egal, wo der her kommt) ins Flugzeug steigst, dann brauchts es unter Umständen nicht mehr viel, bist auch Du auf dem absteigenden Ast bist mit Deiner Leistungsfähigkeit! DAS ist eben auch Sicherheitskultur.

 

Erzähle Dir noch etwas aus meiner Zeit bei der Swissair (die damals schon bekannt war für eine gute Zusammenarbeit im Cockpit mit CRM usw.).

Es kam vor, dass wir Piloten vor dem Briefing über private Probleme gesprochen haben, die uns belasten (ohne dass wir uns vorher kannten). Dies führte dazu, dass der Stresslevel des Kollegen runtergefahren werden konnte...

 

Wieso erkläre ich Dir all das?

Sicherheit ist nicht nur eine Masseinheit, die gemessen, protokolliert werden kann.

- wenn ich mir während meiner Arbeit Gedanken machen muss, wie ich die nächste Rechnung bezahle

- wenn ich mir vorstelle, das ich als Linienpilot (die ja sooooo gut verdienen !) ein Formular ausfüllen muss, um Krankenkassensubventionen zu bekommen (da mein Einkommen ja 0 (NULL) ist)

dann, und das kannst Du mir glauben Florian, möchte ich kein technischen Problem haben!

 

Darum, und nur darum geht es...

 

Gruss

Patrick

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Und das Schlimme an der Sache ist das wieder der genau gleiche MS der damals in den Unfaellen angeklagt war daraus rein gar nichts gelernt hat. Damals hat auch sein Underdog Andre Dose bei den Balair MD80 die Cargo Extinguisher ausgebaut, alles mit der Unterstuetzung des BAZL.

Zustaende wie sie heute in der Fliegerei in der Schweiz geduldet werden existieren nicht mal in den Airlines in Drittweltlaendern im Mittleren Osten.

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Glaube mir, Florian, die meisten Airline - Piloten hier im Forum und draussen in der freien Wildbahn wissen, wovon sie reden.

 

Wahrscheinlich bin ich da ja der Einzige. Aber fuer mich ist die Aussage, "wir Piloten sind die einzigen, die beurteilen koennen, was es fuer mehr Sicherheit braucht und das ist mehr Geld und weniger Arbeit fuer uns" und alle Anderen haben gefaelligst zu zahlen und die Klappe zu halten nicht befriedigend.

 

Aber ich bin in der professionellen Fliegerei ja auch nur (guter) Kunde und hab als solcher ja eh nix zu melden.

 

Florian

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Dein beharrliches Insistieren auf der Korrektheit solcher Praktiken erinnert schon fast an einen anderen Forumsteilnehmer, der nie und nimmer von seinem extremen Standpunkt abweichen kann. Gratuliere.

 

Also ich persoenlich finde den Standpunkt: "Das wasdemokratisch legitimiert zulaessig und von der Masse der Kunden akzeptiert wird darf auch gemacht werden" weit weniger extrem, als "Gesetzgeber, Aufsichtsbehoerden, Fluggaeste, das Volk und alle anderen als die Piloten sind zu doof, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist".

 

Aber extrem ist halt immer eine Frage des eigenen Standpunktes...

 

Florian

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Ich glaube was Du nicht begreifst als Vielflieger ist die Tatsache dass Du im Flugzeug absolut abhaengig bist von den 2 Piloten vorne im Cockpit. Das ist etwa genauso wie wenn Du unter dem Messer liegst beim Chirurgen. Du erwartest absolute Professionalitaet und Sicherheit.

Der Unterschied ist dass wenn der Pilot links ausfaellt die gesamte Verantwortung auf dem Copiloten lastet. Und Du kannst mir glauben mit 200 Std Total Erfahrung (zudem meist Simulator und Cessna) auf einem A320 ist das selbst bei besten Bedingungen keine leichte Aufgabe.

Das P2fly Konzept ist rein kommerziell, das heisst das die Selektion nicht unbedingt die Besten (diese waeren wahrscheinlich bereits in einer richtigen Airline rekrutiert worden) sondern einfach jene die zahlen koennen (oder der Vater der zahlt).

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Wahrscheinlich bin ich da ja der Einzige. Aber fuer mich ist die Aussage, "wir Piloten sind die einzigen, die beurteilen koennen, was es fuer mehr Sicherheit braucht und das ist mehr Geld und weniger Arbeit fuer uns" und alle Anderen haben gefaelligst zu zahlen und die Klappe zu halten nicht befriedigend.

 

Aber ich bin in der professionellen Fliegerei ja auch nur (guter) Kunde und hab als solcher ja eh nix zu melden.

 

Florian

 

Zumindest zeigt mir dieser Beitrag, dass Du gar nicht verstehst, worum es ueberhaupt geht.

 

Auch wenn es vermutlich vergeblich ist, wiederhole ich meine Frage. Was spricht gegen den Verbot unentgeltlicher Arbeit auch in der GA? Was spricht ueberhaupt gegen ein gesetzliches Verbot unentgeltlicher Arbeit?

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Auch wenn es vermutlich vergeblich ist, wiederhole ich meine Frage. Was spricht gegen den Verbot unentgeltlicher Arbeit auch in der GA? Was spricht ueberhaupt gegen ein gesetzliches Verbot unentgeltlicher Arbeit?

 

Wenn Du so fragst, dann antworte ich gerne: Fast alle Sportvereine und sehr viele soziale Initiativen leben davon, dass Menschen unentgeldlich arbeiten. Auch in Parteien, etc. Wird die meiste arbeit an der Basis unentgeldlich erbracht. Kurz: Ein allgemeinse gesetzliches Verbot unentgeltlicher Arbeit wuerde unsere Gesellschaft massiv veraendern.

 

Eine normative Abgrenzung, was eine bezahlungspflichtige und was eine bezahlungsfreie Taetigkeit ist, ist schlicht nicht moeglich.

 

Florian

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Nochmals und zum letzten Mal. Airline Pilot ist keine Vereinstaetigkeit, Sozialdienst und auch kein Politiker. Sondern ein Job und eine Verantwortung die entloehnt wird. Daher ist es unverantwortlich von der Sicherheit her die Firmen nicht zu beaufsichtigen damit die Piloten auch entsprechend entloehnt werden.

Es wird doch nirgendwo gratis gearbeitet, das ist schlichtweg Sklaverei!

 

CORENDON AIRLINES

 

Und noch zur Info. Der letzte Unfall in der Tuerkei war bei so einer Pay to Fly Airline: Corendon

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Wenn Du so fragst, dann antworte ich gerne: Fast alle Sportvereine und sehr viele soziale Initiativen leben davon, dass Menschen unentgeldlich arbeiten. Auch in Parteien, etc. Wird die meiste arbeit an der Basis unentgeldlich erbracht. Kurz: Ein allgemeinse gesetzliches Verbot unentgeltlicher Arbeit wuerde unsere Gesellschaft massiv veraendern.

 

Wer redet von gesellschaftlichen Aktivitaeten? Wir reden die ganze Zeit von Menschen, die in ihrer hauptberuflichen Tatigkeit unentgeltlich arbeiten. Ich bin auch in einem Sportverein, ich trainiere gelegentlich kleine Kinder, oder helfe auf dem anliegenden Flugplatz aus. Unentgeltlich. Na logisch, aber in meinem Beruf will ich bezahlt werden, weil ich fuer Unterkunft, Essen, Bekleidung, diverse Dienstleistungen und Familie auch bezahlen muss. So simpel ist das.

 

Eine normative Abgrenzung, was eine bezahlungspflichtige und was eine bezahlungsfreie Taetigkeit ist, ist schlicht nicht moeglich.

 

In der Schweiz offensichtlich nicht. Wo anders schon.

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Also ich persoenlich finde den Standpunkt: "Das was demokratisch legitimiert zulaessig und von der Masse der Kunden akzeptiert wird darf auch gemacht werden" weit weniger extrem, als "Gesetzgeber, Aufsichtsbehoerden, Fluggaeste, das Volk und alle anderen als die Piloten sind zu doof, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist".

 

Zuallererst mal hat hier kein Pilot das Wort 'doof' in den Mund genommen!

 

Aber ich verstehe ein bisschen, dass in dieser Sache die Argumentation der Profis als überheblich angesehen werden kann. Ich gebe nur zu bedenken, dass bei Ärzten in Pfuschfällen in den meisten Ländern ein Komitee bestehend aus Ärzten aufgerufen wird, bei Formel1 Sicherheitsdebatten wird das Fahrergremium aufgerufen. Es ist für Nicht-Profis einfach oft zu schwer das ganze Spektrum abschätzen zu können.

 

Wenn wir da nun gewisse aussenstehende, felsenfeste Meinungen zu heiklen Sachlagen lesen, da gibt es oft solche die sind einfach ....... , na ja, ich setze hier mal bewusst kein Adjektiv.

 

Eine solche ist eben beispielsweise:

 

Was ein Mitarbeiter der Firma wert ist, bleibt den Sozialpartnern überlassen. (BAZL)

 

Damit kann man sogar Kinderarbeit legitimieren. Sie wären ja sogar besser gestellt als diese Piloten, da sie ja mindestens ein Hungerbrot verdienen, ansonsten hungern!

Damit kann man die Arbeit der armen Osteuropäischen Dirnen im K4 legitimieren. Sie sind ja auch besser gestellt, weil sie Essen und Unterkunft kriegen. Sonst werden sie mangels Arbeit in die Armut zurückgeschafft.

 

Ich weiss das klingt extrem, aber sind dies Sozialpartnerschaften? Haben die Leute eine Wahl? Wo sind die Grenzen?

 

Es ist eine Errungenschaft der Zivilisation, dass ein Jeder selbstbestimmt leben darf. Zur Selbstbestimmung gehört Selbstverantwortung sich um seinen Lebensunterhalt zu kümmern, dafür zu arbeiten. Daher wurde auch als selbstverständlich eingeführt, dass ein Jeder für eine Leistung eine Gegenleistung zu obigem Zwecke erhält. Die Form der monetären Entschädigung hat sich weltweit etabliert, bis in die Drittweltländer.

 

Wenn nun ein Aufsichtsorgan eines zivilisierten Staates solche Äusserungen macht, so ist es als unzivilisiert entlarvt.

 

Mit ihrem eigenen oben aufgeführten zynischen Argument könnten wir Bürger, als steuerzahlende Sozialpartner dieser Beamten, auch sagen, dass der Wert dieser Mitarbeiter für uns, die in ihm den Wächter über Flugsicherheit sehen, nicht wertvoll un effektiv genug ist. Er darf sie weiter ausüben, wenn er will, aber wir bezahlen ihn dafür einfach nicht mehr, er bringt nichts (siehe ganzer CRX-Fall).

 

Ich will weder Airline-Kunden noch anderen Flugbegeisterten auf den Schlips treten. Jeder kann seine Meinung haben. Ich hoffe nur, dass in Sicherheitsfragen und alles was diese am Rande tangieren kann, die Meinung und die Warnungen der am meisten involvierten, nämlich der auch im Flugzeug sitzenden Professionellen Piloten etwas mehr gewürdigt würde. Vor allem wenn sie mal so geballt und unisono auftritt.

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Natürlich soll sich jeder in Vereinen, Parteien, Hilfswerken oder was auch immer unentgeltlich engagieren dürfen. Aber das geht nur solange der Nutzniesser nicht gewinnorientiert arbeitet. Das trifft ja auf Airlines nicht zu. Wenn Hello eine gemeinnützige Organisation wäre, welche zum Ziel hat, jungen Piloten Flugstunden auf Airlinern zu ermöglichen, würde wohl niemand etwas sagen...

 

So aber ist es ein reines Ausnützen einer persönlichen Situation von jungen Piloten, dasselbe wie ein unbezahlter Mitarbeiter, der unter dem Deckmantel eines "Hochschulpraktikums" irgendwelche Büroarbeiten erledigen muss, welche die nie ersetzte, in Rente gegangene Sekretärin hinterlassen hat. Faktisch ist es ja eigentlich die Einführung des Einmann-Cockpits...

 

Gruss Michael

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So aber ist es ein reines Ausnützen einer persönlichen Situation von jungen Piloten, dasselbe wie ein unbezahlter Mitarbeiter, der unter dem Deckmantel eines "Hochschulpraktikums" irgendwelche Büroarbeiten erledigen muss, welche die nie ersetzte, in Rente gegangene Sekretärin hinterlassen hat

 

die Rente die übrigens im Solidaritätspakt Jung-Alt durch Beiträge der Jungen bezahlt wird. Ähhhhhh, ...... welche Beiträge denn? Der Junge verdient ja nichts!

 

Also ist dies auch ein Steuerbetrug!

 

Weder der Arbeitnehmer, noch der Arbeitgeber zahlen irgendwelche AHV Einlage, auch keine 2. Säule, keine IV, kein ALV. Auch entgehen dem Staat Steuergelder, die notabene für Infrastruktur wie Flughafen gebraucht werden.

 

Oder ist das etwa Scheinselbsständigkeit, wo sich der Selbstständige selbst ausmietet ohne Miete?

 

Irgendwie stinkts gewaltig!:004:

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Der Unterschied ist dass wenn der Pilot links ausfaellt die gesamte Verantwortung auf dem Copiloten lastet. Und Du kannst mir glauben mit 200 Std Total Erfahrung (zudem meist Simulator und Cessna) auf einem A320 ist das selbst bei besten Bedingungen keine leichte Aufgabe.

 

Auch wenn ich grundsätzlich mit dem meisten hier einverstanden bin, so möchte ich noch einmal betonen, dass 200std-Copis keine Eigenart von Pay-to-fly ist. Es gibt gerade bei den etablierten grossen Airlines viel mehr Ab-initio, die am Anfang nur 200 h haben. Bei kleineren "billigeren" eher weniger, weil die nehmen meist Leute mit viel GA-Erfahrung. Gesamtflugerfahrung und Belohnung ist nicht korreliert in der Luftfahrt. Man bekommt auch innerhalb einer Airline nicht mehr Lohn mit mehr Erfahrung.

 

Bei einem Pay-to-fly-Schema bezahlt man einfach für 500 Stunden. Wie die Ausbildung dann von statten geht steht auf einem anderen Blatt. Die kann genauso gut oder so schlecht sein wie bei jeder anderen Airline. Man bezahlt nicht (nur) für seine Ausbildung, sondern für mehr Erfahrung. Für 500 Stunden zu bezahlen bedeutet nicht, dass die Ausbildung 500 Stunden geht.

 

Dani

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"A US congressional inquiry into a fatal commuter airline crash at Buffalo, New York in 2009 revealed that the captain earned just €54,000 and the co-pilot less than €20,000. Neither could afford a hotel room and slept on chairs the night before the crash, in which 50 died. Fatigue was blamed as a contributory cause."

 

Ist das die Zukunft unseres Berufes. Muede unter- und unbezahlte Piloten die in der Lobby oder in ihren Autos ubernachten und dann zahlende Passagiere herumfliegen? Ich habe meine Liste von Airlines bei denen ich nicht mitfliegen wuerde erweitert. Zu denen kommt jetzt noch eine weitere Liste von Sklaven Airlines die ihre Mitarbeiter nicht bezahlen.

 

Pay to fly Airlines:

 

Hello, Switzerland

Corendon, Turkey

Lion Air, Indonesia

Garuda, Indoesia

 

Meist durch Agency Eagle Jet Aviation

 

Meist ist das Geld der Piloten zudem rausgeworfen, da die Copiloten z.B. 150 wertlose Std auf dem Jumpseat verbringen, spaeter dann Probleme bekommen bei richtigen Airlines in der Bewerbung. Das System ist ein Rip OFF der Eagle Aviation, die Piloten werden beschissen, die Kapitaene muessen mehr Risiko auf sich nehmen, die Passagiere tragen ein hoeheres Risiko.

 

"Was ein Mitarbeiter der Firma wert ist, bleibt den Sozialpartnern überlassen. (BAZL)"

 

Offensichtlich ist der Mitarbeiter gar nichts wert, ganz im Sinne von MS damals bei der Crossair.

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Es gibt gerade bei den etablierten grossen Airlines viel mehr Ab-initio, die am Anfang nur 200 h haben.

Bei einem Pay-to-fly-Schema bezahlt man einfach für 500 Stunden.

 

Wie die Ausbildung dann von statten geht steht auf einem anderen Blatt. Dani

 

Genau Dani

 

Hier ist das Problem, wie die "Ausbildung" von statten geht. Bei grossen Airlines gibt es erst einmal eine Selektion. Da entscheidet die Airline ob der Kandidat grundsaetzlich fuer die Airline in Frage kommt bezueglich Faehigkeiten, Charakter, Teamfaehigkeit, Belastbarkeit etc. Die Firma uebernimmt dann die Verantwortung und das Training. Und ich glaube dass bei den grossen Airlines dieses Ab Initio Konzept sich bis jetzt bewaehrt hat.

 

Beim Pay to Fly macht ein Pilot irgendwo privat ein CPL Multiengine. Dann geht er zu Eagle Jet, zahlt denen einen Haufen Geld und wird dann irgendwo in ein Drittweltland geschickt um dort gratis 500 Std mitzufliegen.

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OFFTOPIC: Der MS muss dir recht eins ans Bein gepiselt haben. Praktisch kein Posting von dir ohne ihn zu nennen.

 

Nein, nicht wirklich. Es ist einfach so dass immer wieder die gleichen Unbelehrbaren immer wieder die gleichen Fehler machen. Sie versuchen schlauer zu sein und das System zu ueberlisten mit neuen Ideen, natuerlich nicht neu, die alte Masche von Neuem. Die immergleichen, es koennte auch O'Leary, Nikki lauda oder Frank Lorenzo sein. Am Ende rauchende Loecher in der Erde.

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Dann sag mir doch einmal, wieviele Ryanairs schon abgestürzt sind. Und wie oft eine Besatzung mit einem Pay-to-fly-First Officer.

 

Du stellst dir die Welt generell zu einfach vor.

 

Immer wieder kommt der Einwand, dass schlecht bezahlte Piloten unsicherer sind. Es gibt aber auch hier keine Korrelation. Obwohl uns die Gewerkschafter der gut bezahlten uns das Gegenteil beweisen wollen.

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Erstens Ryan Air Piloten sind nicht schlecht sondern sehr gut bezaht und ist auch keine Pay2fly Airline. Ryan Air Piloten sind professionell und arbeiten sehr hart. Das Problem sind Typen wie MOL die das Arbeitsklima vergiften und unnoetigen Druck ausueben auf die Piloten (und PAX mit seinen unsinnigen Ideen wie fuer Gepaeck, Toilette etc extra zu bezahlen).

 

Das Problem ist das solche Typen aus lauter Geiz und Raffgier die Flug Sicherheit unnoetig belasten.

 

Oder findest Du es besser wenn wir alle miserabel bezahlt werden (oder gar nicht) waehrend die Manager sich die Taschen fuellen auf Kosten der Flugsicherheit?

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Nein, das finde ich natürlich nicht. Ich will nur Aussagen in Relation zur Realtität setzen, oder doch zumindest ins rechte Licht rücken, so gut ich kann.

 

In einer idealen Welt hätte jeder von uns die Taschen voller Geld, es gäbe keinen Hunger auf der Welt und wir hätten Frieden auf der Welt :008:

 

Ich würde auch lieber gerne so viel verdienen wie einer bei UPS, Lufthansa oder Qantas. Ich sehe aber dass ich relativ gut verdiene und dass es mir genügt.

 

Ich finde solche Pay-to-Fly-Schemas auch nicht gut, und ich würde es nie machen. Aber wir sollten nicht lügen, nur um unsere Meinung durchzudrücken.

 

Die Piloten von Ryanair sind übrigens genau so gut wie überall sonst. Es gibt fast nirgends grottenschlechte Piloten. Auch die von Moritz Suter nicht.

 

Dani

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Immer wieder kommt der Einwand, dass schlecht bezahlte Piloten unsicherer sind. Es gibt aber auch hier keine Korrelation. Obwohl uns die Gewerkschafter der gut bezahlten uns das Gegenteil beweisen wollen.

 

Just for the record - ich würde mich persönlich als unsicherer bezeichnen, wenn ich mir im Cockpit Sorgen machen müsste, dass ich kommende Woche wieder Miete zahlen muss, die Freundin zum Jahrestag ein schickes Essen im Restaurant erwartet und ein, zwei Weihnachtsgeschenke für die Familie auch noch drin sein sollten.

 

Regelmässiges und angemessenes Einkommen gibt Sicherheit. Im Cockpit gehören solche Sorgen nicht in die erste Reihe... ich kann da durchaus (nein, ich betreibe kein Lobbying für eine Gewerkschaft) Parallelen zur Flugsicherheit ziehen.

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