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30.09.2012 | Cessna C414 | Innsbruck| Absturz nach Start


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Allein schon, daß er mit 400 kg überladen war, läßt schon Rückschlüsse auf das Gefahren- bzw. Sicherheitsbewußtsein des Piloten zu. Selbst in plenty-vmc hätte z.B. der Ausfall eines Triebwerkes auf diesem Flugweg katastrophale Folgen gehabt.

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

In unserer Lokalzeitung steht heute gar, dass er für die Navigation nicht seine Bordinstrumente, sondern ein App auf seinem Handy benutzt habe. Hat einer der Überlebenden berichtet. :eek:

Geschrieben
.....dass er für die Navigation ..... ein App auf seinem Handy benutzt hat
Was für einen VFR-Flug bereits redundant wäre.
Geschrieben
Was für einen VFR-Flug bereits redundant wäre.

 

Tja, was nutzt Redundanz bei einem VFR-Flug in IMC?

Geschrieben

Erfahrung schuetzt vor Torheit nicht - manchmal ganz im Gegenteil!

 

Florian

Geschrieben
In unserer Lokalzeitung steht heute gar, dass er für die Navigation nicht seine Bordinstrumente, sondern ein App auf seinem Handy benutzt habe. Hat einer der Überlebenden berichtet. :eek:

 

Vielleicht hatte er da eine moving-map mit terrain-warning drauf :cool:

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Er war garantiert nicht die letzten 3 Jahre in Afrika unterwegs ausser Europa ist jetzt Afrika. Die Buschpilotenzeit lag ein paar Jahre zurück, die Gesamtstunden kommen wohl hin. Das Handy kann ich zu 99% ausschliessen. Ich denke, dass hier ein am Yoke montiertes 496er als backup für die Garmin 430er für ein Natel gehalten wurde. Von daher ist für mich der Artikel der Lokalzeitung wenig glaubwürdig.

Geschrieben
Er war garantiert nicht die letzten 3 Jahre in Afrika unterwegs ausser Europa ist jetzt Afrika. Die Buschpilotenzeit lag ein paar Jahre zurück, die Gesamtstunden kommen wohl hin. Das Handy kann ich zu 99% ausschliessen. Ich denke, dass hier ein am Yoke montiertes 496er als backup für die Garmin 430er für ein Natel gehalten wurde. Von daher ist für mich der Artikel der Lokalzeitung wenig glaubwürdig.

 

Das mit den Flugstunden ging aus früheren Berichten hervor. Aber selbst die 13.000 als Gesamtflugzeit, seit er den PPL hatte, ergeben durchschnittliche Tagesleistungen, die maximal von Airline-Piloten im transkontinentalen Dienst erzielt werden.

Und bezüglich des Navis - die Tiroler Tageszeitung zitiert aus einen offiziellen Bericht, hier nachzulesen:

http://www.tt.com/panorama/unfall/7331483-91/pilotenfehler-f%C3%BChrte-zu-absturz-mit-sechs-toten-in-ellb%C3%B6gen.csp

 

Die Bezeichnung "Pilotenfehler" ist ohnehin obsolet - Fehler geschehen spontan und passieren uns allen. Wer aber bewusst überladen und ohne IR in IMC-Bedingungen startet, hat grob fahrlässig gehandelt und dafür auch den höchsten Preis bezahlt - und Unschuldige mitgerissen.

  • 1 Jahr später...
Walter Herrmann
Geschrieben

Krass, die Zusammenfassung am Schluss des Unfallberichts. Das gibt Juristenfutter!

Geschrieben

Krass, die Zusammenfassung am Schluss des Unfallberichts. Das gibt Juristenfutter!

Hilft nur leider keinem mehr, außer den Juristen.

 

Ich bin auch kein Anhänger von vielen Geboten und Verboten, aber daß es möglich ist, sich über einen solchen Zeitraum hin ungeahndet außerhalt aller Regeln zu bewegen, sollte uns zu denken geben. Es erinnert mich ein bischen an den Fall des Lear-Jet-Piloten, der vor Bornholm mit leeren Tanks zu kurz kam, nachdem er jahrelang ein nicht zugelassenes und unversichertes multi-crew Flugzeug single-hand kreuz und quer durch Europa flog. Freiheit erfordert halt auch verantwortungsbewußtes Verhalten von allen Beteiligten.

 

Wie schlecht es um das Sicherheitsbewußtsein des Unglückspiloten bestellt gewesen sein mußte, wurde schon bald klar, als die beträchtliche Überladung offenkundig wurde. Selbst bei gutem VFR-Wetter hätte er sich damit bei Ausfall eines Triebwerkes auf der gewählten Strecke bis zum Brenner in einer tödlichen Falle befunden. Und wenn schon illegal in imc zum Brenner, warum ohne moving-map mit terrain-warning? Vielleicht hatte er das erwähnte Mobil-Navi an diesem Tag schlicht zu Hause vergessen? Aber deswegen den Flug abzusagen, hätte wohl nicht zu ihm gepaßt.

 

Wenn ich mich recht erinnere, war die geplante Strecke nach Valencia schon hart am Limit der Reichweite dieses Musters, und das Streckenwetter sah auch nicht gut für ein "direct-to"-routing aus.

Sicher auch ein Grund, warum er unmittelbar nach dem Start keine "überflüssige" Meile in sicheren Höhengewinn investierte.

 

Aber für das Wetter schien sich der Pilot nie besonders Gedanken gemacht zu haben, weshalb er vielleicht auch ein instrument-rating für verzichtbar hielt. Oder es war ihm einfach zu kompliziert? Möglicherweise wollte da einer unbedingt in einer höheren Liga mitspielen, für die es aber nicht gereicht hat. Auch in seinem erlernten Beruf als Kfz-Mechaniker hatte er trotz dem Alter von 51 Jahren auf den Meister-Titel großzügig verzichtet. 

 

Für jemanden mit so viel Flugpraxis hätte ein FAA-CPL plus IR kein Problem darstellen sollen, und damit wären auch die entgeltlichen Flüge legalisiert gewesen. 

 

Aber wie dem auch sei, der Grund für den Unfall war die Art der Flugdurchführung, ganz unahängig von Lizenz, Ratings und Geldbeutel.

 

Guß

Manfred

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