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11.09.2012 | Bombardier Global 5000 | Strassburg-Berlin | Vergessener Fahrwerksbolzen


F-LSZH

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Wie bei SPIEGEL Online zu lesen ist, konnte das Fahrwerk an der Bombardier Global 5000 der Flugbereitschaft der deutschen Luftwaffe am 11.9. nach dem Start in Strassburg nicht eingefahren werden, was die Piloten zu einer ausserplanmässigen Landung in Köln veranlasst habe. Der an Bord befindliche Aussenminister ist mit einem anderen Flugzeug weitergereist.

 

Grund war ein vergessener Sicherungsbolzen im Fahrwerk.

 

Frage an die Kenner: wie ist die Standard-Prozedur hier, wird der Bolzen in allen Fällen beim Abstellen des Flugzeugs eingesetzt? Ist das die Aufgabe des Bodenpersonals oder der Piloten?

 

Noch eine Nebenbemerkung: Einen interessanten Unfallbericht, der zur Neuentwicklung des Ground Lock Pin für die B747 durch die Lufthansa Technik geführt hat, findet man übrigens bei der deutschen BFU.

 

Ciao

Friedrich

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Ich kann nicht sagen, es systematisch beobachtet zu haben, aber bisweilen zeigt das Bodenpersonal zum Abschluß des Pushbacks den Piloten einen Bolzen mit Roter Fahne als klares Signal: der Bolzen ist draussen.

Habe ich zuletzt in Montreal an einem A340 der Air France gesehen.

Kann aber sein, das das der Bolzen zur Deaktivierung der Bugradsteuerung ist.

 

Ansonsten werden die Sicherungsbolzen nur bei längerer Parkdauer (über Nacht), aber nicht bei 20 Minuten Turnarounds gesteckt.

 

Gruß

Ralf

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Kann aber sein, das das der Bolzen zur Deaktivierung der Bugradsteuerung ist.

 

 

Gruß

Ralf

 

In der Tat. Dieser Pin wird beim push-back gesetzt und somit die Bugradsteuerung für den Piloten deaktiviert.

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Somit müssen es ja die "Pins" des Hauptfahrwerks gewesen sein, denn mit gesetztem nosewheel steering pin kann man schlecht die Kurven auf dem Weg zur Startbahn nehmen. Ist mir mal passiert, peinlich.

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@Andreas

 

Haha, ganz gut. Was hast du den Pax gesagt? :cool:

wir hatten keinen an Bord, Schwein gehabt. Ich oder der Kollege machen IMMER einen "final walkaround", bevor wir die Türe(n) schliessen und anlassen. Immer. Nur dieses Mal nicht. War übrigens in Wien, wo sich die Ground Crews kategorisch weigern, die PINs zu entnehmen oder nach dem Schleppen wieder zu installieren. Das wussten wir damals nicht und wir haben das Ding einfach übersehen. An allen anderen Plätzen der Welt gibt es so einen Kindergarten nicht.

 

Ist ja auch nichts passiert, wir mussten nur kurz anhalten, Tür auf, Pin einschrauben, Tür zu, weiter. Trotzdem total unnötig und eine Erinnerung, niemals den inneren Schweinehund gewinnen zu lassen. IMMER prüfen.

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Das habe ich jetzt nicht ganz kapiert.

Also wenn ein Airliner an den Gate rollt, dann wir ein Pin eingesetzt der was macht? Ralf spricht von Pin setzten über Nacht, Pierre sagt der Pin wir beim Push-Back gesetzt.

 

Also wann wird wo welcher Pin gesetzt und was bewirkt er?

 

Sorry für die doofen Fragen, aber es interessiert mich trotzdem :o

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Hallo Bruno,

 

gibt keine wirklich dummen Fragen!

 

Die "gear pins" werden am Hauptfahrwerk eingesteckt, um ein unbeabsichtigtes Einfahren des Fahrwerks am Boden zu verhindern. Kann durch einen technischen Defekt passieren.

 

Der "nose wheel steering disconnect pin" wird für pushback und towing am Boden eingesteckt, um die Bugradsteuerung zu deaktivieren. Anonsten könnte man das Flugzeug mit der Schleppstange nicht gefahrlos lenken, Hydraulikdruck und so.

 

Bei der Falcon ist es sogar so, dass man das physisch trennt, sodass der untere Teil vom Bugfahrwerk frei drehbar ist. Am Ende verbindet man den unteren und oberen Teil wieder mit dem Pin. In Afrika nimmt die Crew den Pin bei längerer Abwesenheit raus und nimmt ihn mit. Ansonsten besteht am nächsten Tag die Möglichkeit, ihn für einige hundert oder tausend Dollar, ihn vom "ehrlichen Finder" zurück zu kaufen :D

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Wie es in der Airlinewelt ausschaut kann ich leider nicht sagen. In der Business Fliegerei habe ich es jedoch noch selten gesehen, dass die Ground Crew irgendwelche Bolzen installiert/entfernt. Wir setzen auf dem Global diese Pins nach der Landung bevor wir die Hydrauliksyteme ausschalten, aus von Andreas genanntem Grund. Nach dem nächsten Start der Hydraulik (neuer Tag oder nach einem längeren Turneround) entfehrnt einer der Piloten der Besatzung die Pins und zeigt diese dem Kollegen um sicherzustellen, dass alle drei weg sind.

 

Diese Prozedur soll genau den genannten Vorfall verhindern.

 

Solche "Final Walk Arounds" welche Andreas anspricht sollten meiner Meinung nach wirklich vor jedem "Tür schliessen" gemacht werden. Aber es ist auch mir (damals auf der Citation Ultra) passiert, dass wir versucht haben gegen noch gelegte Chocks anzukämpfen... ;)

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Ich bin es eigentlich gewohnt, dass die Leute von den FBOs, bei denen regelmässig Flugzeuge verschoben oder gepusht werden müssen, sich damit auskennen. Vielleicht nicht in Tanger, aber in Paris, Rom etc. schon.

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In Afrika nimmt die Crew den Pin bei längerer Abwesenheit raus und nimmt ihn mit. Ansonsten besteht am nächsten Tag die Möglichkeit, ihn für einige hundert oder tausend Dollar, ihn vom "ehrlichen Finder" zurück zu kaufen

 

Musst nicht bis Afrika dafür...

 

Darum haben wir immer einen Ersatzpin an Bord, für 25 USD ;)

 

Gruss

Ruedi

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