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09.09.12 | ?? | Hubschrauber ?? | Rossfeld/ Glems/ D | Absturz


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Geschrieben

Hallo,

 

Auf dem bekannten Fliegerfest auf dem Rossfeld bei Metzingen in Deutschland gab es heute wohl laut aktuellen Presseberichten einen tödlichen Hubschrauberabsturz.

So soll beim Start der Hubschrauber plötzlich nach hinten abgekippt sein, der Heckrotor den Boden touchiert haben und der heli anschließend umgekippt. Dabei sollen Splitter des Hauptrotors in die Menge geflogen sein.

 

Mehrere Verletzte, offenbar ein Toter. Näheres ist noch nicht bekannt.

 

Quelle:

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/reutlingen_artikel,-Unglueck-beim-Flugtag-Hubschrauber-stuerzt-ab-_arid,186682.html

 

:(

Geschrieben

Kennt jemand das Gelände? Auf den Photos sieht es so aus, als sei es an der Stelle relativ abschüssig. Kann aber auch ne optische Täuschung sein.

 

Schwebeflugvorführungen über abschüssigem Gelände sind ja nicht ganz so einfach - das der Heli offenbar über die tiefer liegende Seite des Hangs abgekippt ist, wäre erklärbar...

 

Florian

Geschrieben

Moin,

 

3 Tote, mehrere Verletzte bei 2 Flugplatzfesten....

 

betrüblich, wenn in den Sommermonaten mehrmals im Monat, bzw. regelmäßig so oder eine ähnliche Schlagzeile zu lesen ist.

Solche Vorfälle gehen leider selten glimpflich aus, wenn hunderte von Zuschauer und spielende Kinder lediglich durch das Flatterband in viel zu geringem Abstand von den Flugvorführungen getrennt sind.

 

Da ist sowas immer nur wieder eine Frage der Zeit.

 

Ich bin ja wirklich mehr als flugbegeistert, dennoch meide ich solche Veranstaltungen genau aus diesem Grund.

 

Gruß Thomas

Geschrieben
Kennt jemand das Gelände? Auf den Photos sieht es so aus, als sei es an der Stelle relativ abschüssig. Kann aber auch ne optische Täuschung sein.

 

Schwebeflugvorführungen über abschüssigem Gelände sind ja nicht ganz so einfach - das der Heli offenbar über die tiefer liegende Seite des Hangs abgekippt ist, wäre erklärbar...

 

Florian

 

Auf der Website des Vereins kann man in etwa die Lage des Flugplatzes erkennen:

 

http://www.home.lsv-rossfeld.de/verein/flugplatz/anflug.html

Geschrieben
Kennt jemand das Gelände? Auf den Photos sieht es so aus, als sei es an der Stelle relativ abschüssig. Kann aber auch ne optische Täuschung sein.

 

Schwebeflugvorführungen über abschüssigem Gelände sind ja nicht ganz so einfach - das der Heli offenbar über die tiefer liegende Seite des Hangs abgekippt ist, wäre erklärbar...

 

Florian

 

Ja, kenne das Gelände. Das Profil der Bahn entspricht ziemlich genau der Bahn in EDDS- nur auf 700m zusammen gestaucht. Dazu kommt, das die Bahn an der Stelle in der Tat zusätzlich nach Süden, zu den Flugplatzgebäuden hin abschüssig ist.

 

http://www.home.lsv-rossfeld.de/images/stories/Home/Startseite%20Flugtage2012.jpg

Ungefähr bei der Mitte der Bahn, auf ca. Höhe der Felsen (genannt Olgafelsen) passierte wohl der Unfall.

Der Heli schwebte den Bildern nach mit dem Rücken in Richtung des Felsens. Die Fläche vor den Felsen bietet viel Platz für die Zuschauer und gute Übersicht.

 

Auf der Bilderserie kann man ein wenig erkennen, wie das Kufenende beim Abkippen des Helis Grasstücke hochschleudert. Sieht aus als hätte sich der Heli mit dem Kufenende unbemerkt in den Boden gebohrt, beim Abheben führte das wohl zum Kippen. Aber das wird mit Sicherheit die BFU klären.

 

Für den Verein ist das tragisch- gab es seit mehr als 50 Jahren bei den Festen nie einen Unfall, das Fest war sehr beliebt in der Region, was Rang und Namen hat war beim Fest. Auch etliche Schweizer Piloten waren immer wieder Gäste beim Fest.

 

Ich war vor zwei jahren bei dem Fest, und stand bei der Vorführung des selben Helis damals in der Nähe der Stelle, an der jetzt Unfall passierte.

Ursprünglich wollte ich dieses Jahr auch wieder zum Fest.

Geschrieben

Solche Vorfälle gehen leider selten glimpflich aus, wenn hunderte von Zuschauer und spielende Kinder lediglich durch das Flatterband in viel zu geringem Abstand von den Flugvorführungen getrennt sind.

 

Es ist leider kaum möglich, so viel Abstand zwischen Zuschauern und Flugfeld zu schaffen, dass Teile von einem zerbröselndem Heli-Rotor niemanden verletzen könnten.

Das betrifft übrigens nicht nur Flugplatzfeste: Auch die meisten Flugplatzkneipen mit "Aussichtsterasse" bieten keinen hinreichenden Schutz, wenn sich auf dem Vorfeld davor ein Hubschrauber zerlegt.

 

Man kann leider nicht jedes Risiko ausschliessen - und man darf das Risiko auch nicht überdramatisieren: Statistisch gesehen sind am Wochenende mehr als 20 Menschen im Strassenverkehr gestorben. Da bleiben zwei Tote bei Flugvorführungen zwar bedauerlich, aber doch in einer ganz anderen Größenordnung.

 

Florian

Geschrieben

Auf der Bilderserie kann man ein wenig erkennen, wie das Kufenende beim Abkippen des Helis Grasstücke hochschleudert. Sieht aus als hätte sich der Heli mit dem Kufenende unbemerkt in den Boden gebohrt, beim Abheben führte das wohl zum Kippen. Aber das wird mit Sicherheit die BFU klären.

 

Wenn ich Bild 4 und 5 der Serie genau anschaue, dann könnte es auch sein, dass die Antenne (oder Statikableiter?) hinten am Fenestron durch das vom Heli aus gesehen nach hinten ansteigende Gelände als erstes Bodenkontakt hatte.

 

Bei der Rechtsdreheung um die Hochachse in der der Helis sich befand würde eine relativ kleine Kraft da hinten unten ausreichen, um ihn nach rechts zu kippen. Wenn dann noch die Kufe bodenkontakt bekommt (und - aber das ist reine Spekulation - vielleicht sogar noch wind von links weht), dann wirds schwierig.

 

Florian

Geschrieben
Wenn ich Bild 4 und 5 der Serie genau anschaue, dann könnte es auch sein, dass die Antenne (oder Statikableiter?) hinten am Fenestron durch das vom Heli aus gesehen nach hinten ansteigende Gelände als erstes Bodenkontakt hatte.

 

Bei der Rechtsdreheung um die Hochachse in der der Helis sich befand würde eine relativ kleine Kraft da hinten unten ausreichen, um ihn nach rechts zu kippen. Wenn dann noch die Kufe bodenkontakt bekommt (und - aber das ist reine Spekulation - vielleicht sogar noch wind von links weht), dann wirds schwierig.

 

Florian

 

Kein Statikableiter, sondern ein Schutz für die untere Finne.

Du könntest recht haben, es sieht in der Tat so aus, wie Du es beschreibst.

 

Auf einem Youtube-Video sieht man, das der Heli über das Fest hin, bzw. an dem Tag an der Stelle auch geparkt war. Vor 2 Jahren stand er weiter unten, wo es eine ebene Fläche gab, und startete dort zu seinen Vorführungen.

Geschrieben
Es ist leider kaum möglich, so viel Abstand zwischen Zuschauern und Flugfeld zu schaffen, dass Teile von einem zerbröselndem Heli-Rotor niemanden verletzen könnten.

Das betrifft übrigens nicht nur Flugplatzfeste: Auch die meisten Flugplatzkneipen mit "Aussichtsterasse" bieten keinen hinreichenden Schutz, wenn sich auf dem Vorfeld davor ein Hubschrauber zerlegt.

 

Das ist wahr.

 

Trotzdem kann man sich fragen, warum die Häufigkeit von Unfällen scheinbar an Flugveranstaltungen zunimmt.

Geschrieben
Trotzdem kann man sich fragen, warum die Häufigkeit von Unfällen scheinbar an Flugveranstaltungen zunimmt.

 

Eine statistisch einfache Kombination aus:

 

1. Da sind halt viel mehr Menschen am Platz,

2. Da sind an einem Tag mehr Flugbewegungen, als sonst im ganzen Monat und

3. Diese Flugbewegungen machen Dinge in Bodennähe, die man sonst eher nicht macht.

 

Florian

Geschrieben

Nun machst Du es Dir aber wirklich zu einfach. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist der psychologische Druck der Vorführung vor Publikum. Auch wenn es Pilot selber vielleicht gar nicht bemerkt, ist dieser Druck gewaltig und kann zu den unglaublichsten Fehlern führen.

Geschrieben

Moin,

 

anfangs habe ich mich geärgert, dass Roßfeld und unsere Flugtage auf das selbe Datum fallen, aber jetzt bin ich doch froh. Einer unserer Vereine war mit am Roßfeld und haben das Ganze leider miterleben müssen. Laut deren Beschreibung, hat die Kufe wohl ins ansteigende Gelände beim rückwärts schweben eingeharkt. Besonders tragisch: Das Kind des getöteten Familienvaters stand wohl zum Unfallzeitpunkt direkt neben seinem Vater. :(

 

@Boeing707: Auch ein Absperrgitter hätte die fliegenden Rotorteile nicht gebremst. Jeder der mal direkt neben einem startenen Hubschrauber stand wird ehocft haben, dass sich da oben jetzt nichts löst....

 

@HHS: Florian hat ja schon einige Antworten gegeben. Hinzu kommt, dass solche Veranstaltungen von vorneherein im Medienfokus stehen. Bei unseren Flugtagen war Samstags ein Reporter der Lokalzeitung da, Zitat: "Wenn was passiert, meldet euch sofort!":002:

 

Wir in Mannheim verfolgen übrigens ein komplett anderes Konzept: Wir nutzen die Flugtage bewußt als repräsentatives Ereignis für unsere Vereine. Das heißt: Es gibt Rundflüge und natürlich einiges im static Display zu sehen, mit Ausnahme der Modellflieger verzichten wir jedoch auf eine spektakuläre Flugshow. Das führt zwar manchmal zu enttäuschten (Besucher)Gesichtern, aber die tragischen Unfälle gestern haben uns da ein Stück weit in unserer Philosophie bestätigt.

Und: Es geht auch ohne! Das Vorführen unseres Flugfeldtlf, die Landung unseres Rettungshubschraubers am Festgelände oder der ein oder andere Überflug eines am Platz stationierten Bizjets haben ebenso für Begeisterung gesorgt.

 

Lg,

 

Julian

Geschrieben
Wir in Mannheim verfolgen übrigens ein komplett anderes Konzept: ... Es gibt Rundflüge ...

 

Hast Du den anderen Absturz gestern mitbekommen? Eben Rundflug beim Fliegerfest. Ich möchete nur das Thema nicht eröffnen, da ich Pilot und Flugzeug sehr gut gekannt habe...

Geschrieben

Ja das habe ich mitbekommen. Ein gewisses Restrisiko hat man immer in der Fliegerei, aber durch spektakuläre Airshows wird dieses Risiko oftmals unnötig erhöht.

Geschrieben

 

Wir in Mannheim verfolgen übrigens ein komplett anderes Konzept: Wir nutzen die Flugtage bewußt als repräsentatives Ereignis für unsere Vereine. Das heißt: Es gibt Rundflüge und natürlich einiges im static Display zu sehen, mit Ausnahme der Modellflieger verzichten wir jedoch auf eine spektakuläre Flugshow. Das führt zwar manchmal zu enttäuschten (Besucher)Gesichtern, aber die tragischen Unfälle gestern haben uns da ein Stück weit in unserer Philosophie bestätigt.

Und: Es geht auch ohne! Das Vorführen unseres Flugfeldtlf, die Landung unseres Rettungshubschraubers am Festgelände oder der ein oder andere Überflug eines am Platz stationierten Bizjets haben ebenso für Begeisterung gesorgt.

 

Lg,

 

Julian

 

Die Show beim Rossfeld ist auch nicht unsicher. Es gibt zwar eine Flugshow, aber die wird größtenteils neben dem Flugfeld durchgeführt. Durch die Lage mitten auf einer Bergkuppe haben die Flugzeuge freien Lufraum, due Zuschauer weitesgehend geschützt, aber trotzdem freie Sicht auf die Flugzeuge.

 

Hier war es aber dummerweise ein Hubschrauber, in Bodennähe....

Geschrieben
Eine statistisch einfache Kombination aus:

 

1. Da sind halt viel mehr Menschen am Platz,

2. Da sind an einem Tag mehr Flugbewegungen, als sonst im ganzen Monat und

3. Diese Flugbewegungen machen Dinge in Bodennähe, die man sonst eher nicht macht.

 

Florian

 

Trotzdem darf man nicht daraus schlussfolgern, dass deshalb am Ende der Veranstaltung regelmäßig mit ca. 1-3 Toten zu rechnen ist.

 

Es gibt einfach viel zu viele Flugshows, Feste, Open Days, Air Displays etc. Alleine gestern hatte doch fast jeder "Acker" seine Veranstaltung. Und da treten eben nicht die Red Arrows oder die Axalp-Truppe auf, sondern in einem engen Programm und Gebiet treten da überwiegend Amateure unter Streß, vor Publikum und weiteren Faktoren auf, die sich im Ernstfall negativ auswirken können.

 

Die Statistik mit den 20 Unfalltoten auf den Straßen am Wochenende, hinkt auch gewaltig: 45 Millionen Autos auf 700.000 km Straße kann man nicht mit +/- 25 Flugshows pro Monat vergleichen, wo mittlerweile regelmäßig Flieger abschmieren, Doppeldecker in die Zuschauer rollen, Kunstflieger zusammenstoßen/abstürzen, Starts oder Landungen missglücken etc. etc.

Da stimmt irgendwo was nicht!?

 

Auf einem mittelgroßen Flugplatz ist an Wochenenden mindestens genau so viel Flugverkehr, wie bei einem Flugplatzfest, wenn nicht sogar mehr, und da passiert auch wenig bis nichts, auch weil da nicht 2000 Leute neben der Bahn rum latschen oder auf der Wiese hocken.

 

Ergo: keine Vorführungen in Publikumsnähe, bzw. ohne mich!

 

Gruß

Geschrieben
Die Show beim Rossfeld ist auch nicht unsicher.

 

Behaupte ich auch nicht, aber es ist dennoch ein erhöhtes Risiko. Und wenn man sich mal anschaut, wie"viel" Stunden gefordert sind dass man bei sowas eine Vorführung zeigen darf ist das echt ein Witz. Ich kenne viele Leute, die solche Displays fliegen und alle haben zigtausend Stunden bzw. sind Berufspiloten. Und die sagen: Wenn wir etwas vorfliegen, geben wir nur 50% von dem was wir können um im Zweifelsfall nochmal 50% Reserve für unvorhergesehenes zu haben.

 

Aber natürlich hat das mit diesem Unfall wenig zu tun, hier hat es sich ja nicht um eine direkte Vorführung gehandelt, und ich denke jeder Crash ist einer zuviel. :(

Geschrieben

Sicher, ein erhöhtes Risiko ist es allemal. Genauso wie Autorennen, Speerwerfen, Bogenschießen und andere Sportarten....

 

Für viele Vereine ist es aber eine der wenigen Möglichkeiten Geld zu verdienen und Mitglieder zu werben.

 

Und für viele Besucher, so hart es klingen mag, auch immer ein wenig Nervenkitzel dabei. Nicht das sie direkt auf einen Crash warten, aber etwas näher zu kommen, was man sonst nicht kann.

 

@Boeing707:

Wie definierst Du Publikumsnähe?

Wie weit müssen die Zuschauer denn weg sein, Deiner Meinung nach?

Speedbird_reloaded
Geschrieben

Ich bin vor einigen Jahren mal auf dem Rossfeld gelandet. Der Platz ist sportlich, keine Frage. Jedoch darf dies, wenn man sich ordentlich vorbereitet hat, kein Problem darstellen; inbesondere nicht für einen Heli.

Geschrieben
Ich bin vor einigen Jahren mal auf dem Rossfeld gelandet. Der Platz ist sportlich, keine Frage. Jedoch darf dies, wenn man sich ordentlich vorbereitet hat, kein Problem darstellen; inbesondere nicht für einen Heli.

Deinem Profil entnehme ich mal, daß Du deine Erfahrung wohl mit irgendeiner Art von Flächenflieger gemacht haben wirst. So wie ich das verstanden habe, hat der Platz aber eine besondere Problematik speziell für Helis. Bin ja selber kein Hubi-Pilot, mir kommt es nur so vor, daß selbst die besten Profis zum Starten und Landen lieber ebene und glatte Operationsflächen bevorzugen, welche es dort aber nicht zu geben scheint.

 

Manfred

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