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Mooney auf dem Bauch


Walter_W

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Wer kennt sich mit den Mooneys besser aus ?

War das eine mit mechanischem Einziehfahrwerk (mit dem gigantischen Hebel zwischen den Piloten...), oder eine mit elektrischem/hydraulischem ?

Ich habe nur einen Flug auf einer uralten M20, und das Teil hatte das mechanische Fahrwerk, das zur Betätigung Bärenkräfte brauchte. Aber die Verriegelung war idiotensicher (kam mir jedenfalls so vor).

 

Gruß

Ralf

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Der mechanische Hebel bei der Mooney heißt Johnson bar. Der ist so verriegelt, dass man den eigentlich nicht aus versehen betätigen kann. Erst muss die Arretierung mit dem Daumen gelöst, dann der Hebel nach unten gezogen werden und erst dann kann der ganze Arm nach hinten zwischen die Vordersitze gedrückt werden. Kraft braucht man eigentlich nicht so viel wenn man beachtet, dass man nicht zu schnell ist, wenn man das Fahrwerk einfährt (sonst muss man auch noch gegen den höher werdenden Luftwiderstand arbeiten und dann wird es lustig...)

Ich keinen einen solchen Fall, da hat der Pilot immer schon im Startlauf den Knopf vom elektrischen Fahrwerk am Anfang des Starlaufs betätigt, damit er das Einfahren des Fahrwerks nicht vergisst. Bei ihm ging das eines Tages so aus, wie auf dem Video. Solange Gewicht auf den Rädern ist, passiert nichts, bei einer Bodenwelle wird das Fahrwerk kurzzeitig entlastet und fängt dann an einzufahren. Nach der Bodenwelle "landet" das Flugzeug dann auf nur noch halb ausgefahrenen, nicht mehr verriegelten Rädern mit der Konsequenz, dass die abknicken.

Wie gesagt, ich kenne einen solchen Fall, ob das hier auch die Ursache war - keine Ahnung.

Grüße,

Alex

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Die ZK-DBK ist eine 1964er Mooney M20 C mit dem manuellen Landing Gear, heisst mit dem Johnson Bar, wie Alex richtig schreibt. Meine hat das auch.

 

Der Johnson Bar ist eigentlich ein sehr sicheres Teil, da er völlig unabhängig von Elektrik und Hydraulik funktioniert. Er hat schlicht einen Uplock sowie den Downlock, der mit einem Federpin gesichert ist. Normalerweise, wenn der Downlock wirklich drin ist, kann da nix passieren.

 

Ein Kommentar, den ich gelesen habe, sagte der Downlock wäre mechanisch gebrochen. Kann ich mir nur schwer vorstellen, nur wenn das passiert, dann ist es so ungefähr das einzige Szenario, wo man vermutlich nicht mehr viel tun kann. Ich denke nicht, dass man (zumindest allein) das Fahrwerk von Hand unten halten kann, wenn der Downlock nicht einrastet oder total bricht. Zu Zweit, wenn einer beide Hände frei hat, vielleicht.

 

Was aber eher möglich ist, wäre dass der Downlock zwar so aussah wie wenn er drin war, es aber nicht war. Ist mir auch mal passiert, man merkt das daran, dass man vor der Landung nochmal richtig an dem Hebel schüttelt, mit Kraft. wenn er dann hält und auch das gröne Licht brennt, sollte ales ok sein.

 

Dumm ist, dass es passieren kann, dass der Downlock nicht richtig einrastet. Das Fahrwerk hält dann zwar, aber nur bedingt. Bei einer solcher Holpernummer wie hier kann der Hebel dann aus der oberen Verriegelung rausrutschen. Tut er das, passiert genau was hier gezeigt wird. Normalerweise brennt dann das grüne Licht nicht, es soll aber schon vorgekommen sein, dass dieses trotzdem brannte. Daher, der Johnson bar sollte vor jeder Landung heftig geschüttelt werden um sowas auszuschliessen.

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Sieht für mich so so aus als ob die Piste nicht ausgereicht hat und der Pilot das Fahrwerk eingezogen hat: Notbremsung.

Gruss

Thomas

 

Das muß ich mir merken. Auf eine solche Methode des Startabbruches wäre ich selber nie gekommen. Im vorliegenden Fall ist aber klar ersichtlich, daß noch genügend Strecke für normales abbremsen vorhanden gewesen wäre.

 

Gruß

Manfred

 

PS: wie man sieht, ist der Reibbeiwert eines glatten Flugzeugbauches auf Gras doch deutlich schlechter als der von 3 gummibereiften Rädern.

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Der Rumpfrücken und die Tragflächen (Moos?) schauen ja aus als wäre das Teil gerade irgendwo aus einer Scheune gezogen worden.

Vetrauenserweckend sieht anders aus.

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Ich denke nicht, dass man (zumindest allein) das Fahrwerk von Hand unten halten kann, wenn der Downlock nicht einrastet oder total bricht. Zu Zweit, wenn einer beide Hände frei hat, vielleicht.

Das halte ich selbst mit 4 Händen für unmöglich, da man ja ohne elektrische oder hydraulische Unterstützung praktisch das komplette Flugzeuggewicht stemmen müßte.

Was aber eher möglich ist, wäre dass der Downlock zwar so aussah wie wenn er drin war, es aber nicht war. Ist mir auch mal passiert, man merkt das daran, dass man vor der Landung nochmal richtig an dem Hebel schüttelt, mit Kraft. wenn er dann hält und auch das gröne Licht brennt, sollte ales ok sein.

Das scheint ein neuralgischer Punkt zu sein. Auf einem meiner ersten Mooney-Flüge hatte ich ebenfalls dieses Erlebnis. Ohne vorgewarnt zu sein, habe ich glücklicherweise im baseleg mehr oder weniger zufällig nochmal den Hebel angefaßt, und er sprang prompt aus der vermeintlichen Arretierung.

 

Dumm ist, dass es passieren kann, dass der Downlock nicht richtig einrastet. Das Fahrwerk hält dann zwar, aber nur bedingt. Bei einer solcher Holpernummer wie hier kann der Hebel dann aus der oberen Verriegelung rausrutschen. Tut er das, passiert genau was hier gezeigt wird.

Ich denke aber, daß in einem solchen Fall die unvollständige Verriegelung schon bei der vorhergegangenen Landung hätte nachgeben müssen.

 

Gruß

Manfred

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Der Johnson Bar ist eigentlich ein sehr sicheres Teil
So habe ich das auch empfunden. Insbesondere da der Hebel so lang ist, dass man ihn unterhalb des Griffs (der ja auch die Verriegelung enthält) anfassen und rütteln, und somit sehr sicher prüfen kann.

 

Gruß

Ralf

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Für mein Verständins stammt die schlüssigste Erklärung von Alex (wobei halt hier wohl einfach die mechanische Verriegelung gebrochen oder sonst ausser Kraft gesetzt war.

 

Markus

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Das halte ich selbst mit 4 Händen für unmöglich, da man ja ohne elektrische oder hydraulische Unterstützung praktisch das komplette Flugzeuggewicht stemmen müßte.

 

Nein. Solange sich der Hebel nicht bewegt, heisst er noch in der Position "UP" ist, ist das Gewicht problemlos zu halten. Nur muss man erkennen, das das Teil rausrutscht und Agieren. Und das ist das Problem, das geht nämlich sauschnell.

 

Das scheint ein neuralgischer Punkt zu sein. Auf einem meiner ersten Mooney-Flüge hatte ich ebenfalls dieses Erlebnis. Ohne vorgewarnt zu sein, habe ich glücklicherweise im baseleg mehr oder weniger zufällig nochmal den Hebel angefaßt, und er sprang prompt aus der vermeintlichen Arretierung.

Ich denke aber, daß in einem solchen Fall die unvollständige Verriegelung schon bei der vorhergegangenen Landung hätte nachgeben müssen.

 

Dazu gibt's genug Beispiele, wo das nicht der Fall war und das Fahrwerk erst später bzw beim überrollen einer Unebenheit nachgab. Er hält eben schon, aber nicht richtig. Und wenn's dann einen Schlag gibt, dann knallts.

 

Don Maxwell "Manual Gear Operation"

 

Hier ein Artikel von Don Maxwell, einem Mooney Spezialisten. Bei der Aktion beim Photo 9 ist es eben möglich, dass zwar der gerade Pin nach oben "einhängt", der Lock Pin (horizontal) aber nicht. Wenn dann eine Unebenheit kommt, kann es genau so enden. War so auch bei einem Totalschaden an einer weiteren M20C in Bad Ragaz vor ein paar Jahren, wo das Fahrwerk erst beim Rollen einknickte, nicht aber bei der Landung.

 

Für mein Verständins stammt die schlüssigste Erklärung von Alex (wobei halt hier wohl einfach die mechanische Verriegelung gebrochen oder sonst ausser Kraft gesetzt war.

 

Kann sein. In einem Kommentar hies es, dass der gesamte Lock Mechanimsus brach. Don Maxwell sagt dazu anderenortes das sei eine oft genannte Entschuldigung und fast unmöglich. Denke ich auch, wenn ich den Mechanismus anschaue. Wenn schon müsste der schon vorher deutlich kaputt gewesen sein und das sieht man. Wenn man dann nix macht....

 

Auf jeden Fall: Richtig dran Reissen und man merkts.

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Auf jeden Fall: Richtig dran Reissen und man merkts.

 

Die alten Mooneys wurden halt noch für 'richtige Piloten' gebaut. Obwohl diese Art der Fahrwerksbetätigung theoretisch an Simplizität(=Narrensicherheit) und Robustheit - die allein schon durch die Dimensionierung sichtbar wird - kaum zu überbieten ist, bleibt der Aviateur gefordert, den sicheren Verlauf zu gewährleisten.

 

 

Gruß

Manfred

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