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Linienpilot mit 30?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hi zusammen

 

Ich bin neu hier im Forum und interessiere mich schon mein Leben lang für die Luftfahrt. Leider hatte ich meinen Traum zum Linienpilot in meinen jüngeren Jahren nicht weiter verfolgt, was ich nun etwas bereue.

 

Ich habe einen gut bezahlten Job in der IT, an welchem ich jedoch wenig Gefallen finde. Nun hat mich die Lust und Motivation vom einen auf den anderen Tag wieder gepackt, das Projekt Linienpilot nochmals zu evaluieren.

 

Was denkt ihr, ist es mit 30 bereits etwas spät? Wie ich sehen kann, lässt die Swiss Bewerbungen bis zum 33. Altersjahr zu? Von daher ist es bestimmt noch möglich, aber sind die Chancen geringer wie mit 20?

 

Was für mich natürlich etwas relevanter wie für einen 20-jährigen ist, ist das Einkommen. Natürlich müsste ich in den ersten Jahren nach der Ausbildung einiges an Einkommen einbüssen, das ist mir klar. Nun habe ich diesen Artikel im Tages Anzeiger gefunden:

 

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Die-grosse-Macht-der-Piloten/story/19355272

 

Sind diese Zahlen über das Einkommen realistisch?

Wird man wirklich "erst" nach 17 Jahren zum Captain :eek: ? Wie sehen die

 

Natürlich geht es mir nicht nur ums finanzielle, denn ich würde meinen Traum verwirklichen, und dafür bin ich bereit, gewisse Opfer zu bringen (dazu gehört auch, dass ich während 1.5 - 2 Jahren kein Eikommen hätte während der Ausbildung). Jedoch muss ich mir schon klar sein, was ich mit 40 z.B. verdienen kann.

 

Ich freue mich auf Eure Antworten.

 

Grüsse

Mario

Geschrieben

Hallo

 

von diesen Threads oder zumindest seeeehr

verwante Threads gibts da einige.

 

Schau mal auf Suchen hier :005:

Gibts echt viele!

 

Viel Glück!

 

Manni

Geschrieben

Warum eigentlich immer Linienpilot? Es gibt auch sehr viele weitere schöne Betätigungsmöglichkeiten als Pilot auch abseits des Airbus oder Boeing Cockpits ;)

Geschrieben

Versuch es einfach, wenn du es wirklich willst! Und wenn du unschlüssig bist, lass es sein.

Daniel

Geschrieben

Und dann gibt es auch noch die Möglichkeit als Fluglehrer zu arbeiten (leider oft nicht hauptberuflich :()

Geschrieben
Warum eigentlich immer Linienpilot? Es gibt auch sehr viele weitere schöne Betätigungsmöglichkeiten als Pilot auch abseits des Airbus oder Boeing Cockpits ;)

 

Hallo,

 

weil das z.B. die einzige Chance ist mal in das Cockpit eines grossen Flugzeuges zu kommen. Abgesehen von ganz seltenen Ausnahmen.

 

Gruss Michael

Geschrieben
Hallo,

 

weil das z.B. die einzige Chance ist mal in das Cockpit eines grossen Flugzeuges zu kommen. Abgesehen von ganz seltenen Ausnahmen.

 

Gruss Michael

 

.....und für die Ausnahmen kommt vermutlich auch (fast) nur ein Ex-Airliner in Frage?

Das erzielbare Einkommen steigt nachweislich mit der Größe des Flugzeuges bzw. der Anzahl der Passagierplätze.

Dafür gibts abseits der Linie vermutlich mehr Abwechslung und ggf. auch fliegerische Herausforderung (manchmal mit entsprechenden Risiken).

 

 

Just my 2ct

 

Manfred

Geschrieben

Dafür gibts abseits der Linie vermutlich mehr Abwechslung und ggf. auch fliegerische Herausforderung (manchmal mit entsprechenden Risiken).

 

Das kommt meiner Meinung nach sehr darauf an, wo man fliegt. Gemeint ist nicht notwendigerweise nur der Carrier, sondern teilweise auch die Flotte. Beispiel: Wer z.B. eine der letzten 747-200 bei LH geflogen ist, der hatte zum Schluss nur noch zwei Destinationen, d.h.: Über ein Jahr nur zwei Destinationen. Soviel zum Thema Abwechslung.

 

Fliegerische Herausforderung. Ich für meinen Teil fand NDB-Approaches in Russland - mit zweifelhafter Navigationsgenauigkeit dank damals fehlendem GPS-Update und dementsprechenden IRS-Drift - schon sehr anspruchsvoll, gerade bei minimalen Wetterbedingungen. Insofern bloß nicht verallgemeinern.

Geschrieben

Hallo

 

Vielen Dank für die Antworten, vor allem die themenbezogenen PN's haben mich sehr gefreut :) !

 

Natürlich werde ich es versuchen, meinen Traum zu verwirklichen, denn der Wille ist da. Die Frage stellt sich wohl eher, ob ich tauglich bin...das muss ich nun herausfinden :)

 

Grüsse

Mario

Geschrieben
Beispiel: Wer z.B. eine der letzten 747-200 bei LH geflogen ist, der hatte zum Schluss nur noch zwei Destinationen, d.h.: Über ein Jahr nur zwei Destinationen. Soviel zum Thema Abwechslung.

Darum schrieb ich ja 'abseits der Linie' und meinte damit flag-carrier etc.!

Fliegerische Herausforderung. Ich für meinen Teil fand NDB-Approaches in Russland - mit zweifelhafter Navigationsgenauigkeit dank damals fehlendem GPS-Update und dementsprechenden IRS-Drift - schon sehr anspruchsvoll, gerade bei minimalen Wetterbedingungen. Insofern bloß nicht verallgemeinern.

 

Nichts läge mir ferner. Happy Landings.....

 

Manfred

Geschrieben

Wieso Linienpilot? Vielleicht weil ma da die Bewunderung der Famlilie, Freunde und Passagiere erntet (Linienpilot ist wohl immernoch der prestigetraechtigste Pilotenberuf neben den TopGun-Piloten), huesche flight attendants kennen lernt (koennte man auch als maennlicher Flugbegleiter und sich als gay ausgeben), als Captain abzocken kann, interessante Orte anfliegen kann, grosse Flugzeuge fliegen kann, eine nationale Airline vertreten kann.

Ich versuche hier nur die Traumelemente dingfest zu machen, die junge Maenner ansprechen. Oft interessieren sich diese auch nicht wirklich fuers fliegen an sich und wuerden nie ein PPL aus Spass machen.

 

(Dieser Post hat nichts mit dem Themenstarter zu tun!)

 

Daniel

Geschrieben
Hallo,

 

weil das z.B. die einzige Chance ist mal in das Cockpit eines grossen Flugzeuges zu kommen. Abgesehen von ganz seltenen Ausnahmen.

 

Hat nichts mit dem Fragesteller zu tun, auch nichts gegen Airline-Piloten, aber warum wollen alle immer dahin?

Für meinen Teil habe ich mich in die GA verliebt und möchte dort auch beruflich tätig sein. Nach Dutzenden Jumpseatmitflügen in Airbus und Boeing Cockpits habe ich für meinen Teil entdeckt, dass ich mich darin für längere Zeit kaum Wohlfühlen könnte. Aber jeder hat ja einen anderen Geschmack - das ist ja auch gut so :)

Geschrieben

Hoi Mario,

 

Ich weiss jetzt nicht, ob Du örtlich gebunden bist, ansonsten warum nicht z.B. die Buschfliegerei versuchen, gibt zwar nicht die grosse Kohle, aber dafür viele tolle Erlebnisse, welche davon Du vieleicht dein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen wirst (meine damit die positiven Erlebnisse :005: )

 

Alaska, Canada, die Karibik, Africa, vieleicht auch Australien (z.B. Flying Doctors) oder die Malediven (De Havilland Twin Otter Seaplane Airline http://www.maldivianairtaxi.com/beta/vacancies/ )u.s.w.

 

http://www.maldivianairtaxi.com/beta/gallery_01/

 

Beste Grüsse

Andy :)

Geschrieben

Unglaublich, wieviel OT hier ausgelöst wird :confused:

 

@Andy: Danke für den Tipp, bin örtlich z.Z. schon etwas an die Schweiz gebunden. Schaue aber sicher mal rein :)

 

Grüsse

Mario

Geschrieben

Ob man bei so starker lokaler Bindung sich da den richtigen Job aussucht, stelle ich jetzt mal in Frage. Selbst bei Hansen als Ab Initio muss man erstmal nach Bremen ziehen. Das ist - kommt man z.B. aus München wohl eine halbe Weltreise. Dazwischen ging es in die USA zur fliegerischen Ausbildung - da half nur eines, bei Familie: Mitnehmen! Auch danach wurden wir kreuz und quer in Deutschland verteile. Ob nun Frankfurt oder München oder ganz wo anders hin. Wünsche wurden nur soweit möglich berücksichtigt.

 

Verschlägt es einen dann zur LH Cargo, konnten Extremumläufe 21 Tage dauern. Ob sich das alles so einfach vereinbaren lässt? Nur um mal einen Einblick in Ausbildung und Beruf zu bekommen.

 

PS: Finanziell lohnt das auf keinen Fall, verglichen mit einer soliden akademischen Ausbildung und einem guten Job in der freien Wirtschaft mit ähnlicher gesellschaftlicher Stellung.

Geschrieben

PS: Finanziell lohnt das auf keinen Fall, verglichen mit einer soliden akademischen Ausbildung und einem guten Job in der freien Wirtschaft mit ähnlicher gesellschaftlicher Stellung.

Lieber arm und oben als reich und unten :005:

Geschrieben
Lieber arm und oben als reich und unten :005:

 

Das denkt sich der Bergbauer auch :005:

(Sorry fuer den off-topic Beitrag)

 

Daniel

Geschrieben

PS: Finanziell lohnt das auf keinen Fall, verglichen mit einer soliden akademischen Ausbildung und einem guten Job in der freien Wirtschaft mit ähnlicher gesellschaftlicher Stellung.

 

Auch nur als Jurist bei einer guten Kanzlei oder als Angestellter bei einer Grossbank oder Versicherung. In derselben Branche sicher nicht. Bisher haben Piloten letztendlich immer mehr verdient als die Buerogummis derselben Airline!

Geschrieben

Lieber Mario,

 

leider wissen wir ein bischen zu wenig über Dich, um Dir wirklich fundiert zu etwas raten zu können.

 

Das es viele andere mögliche Pilotenkarrieren gibt als die des Linienpiloten wurde ja schon ausgiebig erläutert. Aber selbst wenn es für Dich eben Linienpilot sein soll, gibt es immer noch (mindestens) 2,5 verschiedene Möglichkeiten, Deinen Traum zu verwirklichen:

 

1) Du bewirbst Dich bei einer Airline für ein Subventioniertes Ab Initio Programm, also die Fluglinie finanziert die Kosten Deiner Ausbildung mehr oder weniger voll und Du zahlst diese Kosten mehr oder weniger offensichtlich durch ein geringeres Gehalt in Deinen ersten Arbeitsjahren ab

 

2a) Du machst auf eigene Kosten bei einer Flugschule eine ATPL-Ausbildung und suchst Dir dann als ATPL eine Stelle als CoPi

 

2b) Du machst auf eigene Kosten eine ATPL-Ausbildung und suchst Dir dann (oder davor/währenddessen) eine Stelle in der Verwaltung/IT einer Fluglinie in der Hoffnung, Managing Pilot zu werden

 

Bei Option 1) musst Du bei der Beurteilung Deiner Erfolgschancen berücksichtigen, dass 30 zwar sicher alles andere als Alt ist, aber die Fluglinien bei Bewerbern nfang 20 eben damit rechnen können, dass sich Investitionen in die Ausbildung fast 10 Jahre länger amortisieren können. Der große Vorteil dieses Weges ist, dass Du schon sher früh (und bevor Du signifikant Geld ausgegeben hast) erfährst, ob der Weg ins Cockpit mit hoher Wahrscheinlichkeit klappt

 

Bei Option 2a und 2b hättest Du den Nachteil, dass Du Deine Ausbildung zunächst mal selbst bezahlen musst - mit unklaren Jobaussichten. Dafür ist Deine Jobchance wenn Du nicht gerade zu LH, Swiss oder ähnlichem willst deutlich höher (beachte aber bitte, dass 1% auch deutlich höher als 0,05% ist). Auf jeden Fall kannst Du Deinen Traum vom Fliegen schon mal verwirklichen und hättest in 2b) zusätzlich den Vorteil, dass Du schon mal im Aviatik-Umfeld arbeitest.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben
Auch nur als Jurist bei einer guten Kanzlei oder als Angestellter bei einer Grossbank oder Versicherung. In derselben Branche sicher nicht. Bisher haben Piloten letztendlich immer mehr verdient als die Buerogummis derselben Airline!

 

Geschenkt. Es gibt ja auch abseits der Fliegerei noch treffliche Jobs. Für den Threadersteller bedeutet das Ganze jetzt aber:

 

1. Mindestens 1 Jahr kein Einkommen

2. Selbst unter idealen Bedingungen wahrscheinlich Einstiegsgehälter die unter dem liegen, was er heute verdient.

 

Das muss man sich auch leisten können. Kaum jemand kann - in dem Alter mit allen (familiären und finanziellen) Verpflichtungen ein Rückschritt im Einkommen "einfach so" verdauen.

 

Ich hatte vor drei Jahren Klassentreffen. Trotz nicht der kleinsten Seniorität ist mein Einkommen verglichen mit denen von ehemaligen Klassenkameraden nicht im oberen Drittel. Klar, als Pilot hat man einen Vorteil: Man verdient bereits nach 20 Monaten und nicht erst nach ~4 Jahren Studium. Dafür kann man allerdings nicht so lange arbeiten...insofern:

 

Man kann vom Job (ist ja kein Beruf) gut leben, sehr gut sogar. Will man allerdings sein Einkommen maximieren, sollte man etwas anderes wählen.

Geschrieben

Hi,

 

Vielen Dank für Eure Antworten.

 

Mit Anfang 30 ist noch vieles möglich, aber jedes weitere ungenutzte Jahr läßt einen exponentiell vom Piloten-Beruf wegdriften. Mit 35 schaust Du als Neueinsteiger ohne fettes Bankkonto (für fATPL, Typerating, P2F) in der Regel bereits durch's Ofenrohr...

Meine Ansicht: Mach' das SWISS-Aufnahmeverfahren (geht ja mit 30 noch) und schaue, was dabei herauskommt!

 

Ob Du den steinigen Weg über eine komplett selbstfinanzierte Ausbildung auf Dich nehmen willst, sollte vor allem von Deinen finanziellen Verhältnissen abhängig sein. Sich gegenwärtig die Ausbildung für den frozen ATPL vom Mund abzusparen bzw. Schulden zu machen und nachher ohne Typerating dazustehen, erscheint mutig, weil derzeit viele erfahrende Piloten am Arbeitsmarkt vorhanden sind. Andererseits läßt sich nicht voraussagen, was in paar Jahren los ist - der Arbeitsmarkt bei Piloten schwankt in Zyklen (meist 6 bis 7 Jahre).

 

Lass Dir die Sache - falls Du es abseits der SWISS machst - jedenfalls gut durch den Kopf und den Bauch gehen und dann entscheide! Entscheide so, dass es Dir später nicht ewig leid tut, weil Du Dich dagegen entschieden hast bzw. so, dass Du alles auf Dein Ziel konzentrierst und Tiefschläge wegsteckst, wenn Du Dich dafür entscheidest. Oft hilft es bei der Entscheidungsfindung, erst mal den PPL zu machen.

 

In den frühen 30ern ist meist der Zeitpunkt, bewusst innezuhalten und zu resümieren, inwieweit man sich bislang betreffend seines persönlichen Potenzials entsprechend beruflich entwickelt hat und auch weiterhin entwickeln kann, oder ob man sich auf einem weniger optimalem Weg befindet, der einen irgendwie unzufrieden oder langfristig gar unglücklich macht. Sich alten "Träumen" zu stellen und diese ein letztes mal realistisch zu überprüfen, ist da m.E. ein wichtiger Punkt...

 

Gruß

Johannes

 

Ich denke der Weg für mich führt erst mal über das Swiss Aufnahmeverfahren. Das gibt mir auch ein gutes Selbstbild, ob ich überhaupt für diesen Beruf geeignet bin. Schlussendlich ist es wohl nicht möglich, dies selber zu beurteilen :rolleyes: , auch wenn der Traum und der Wille da ist.

 

Du sprichst auch genau den Punkt an, wo ich mich aktuell befinde. Ich befinde mich beruflich auf einem guten Weg (IT Consultant mit Wirtschaftsstudiumabschluss), dennoch macht mich der Job nicht wirklich glücklich und ich kann mir nicht vorstellen, diesen in 10 Jahren noch auszuüben. Pilot war schon immer mein Traum und nun stehe ich an einem Punkt, wo ich mich mit einigen Kompromissen noch dazu entscheiden kann, sofern ich überhaupt tauglich bin.

 

Lieber Mario,

 

leider wissen wir ein bischen zu wenig über Dich, um Dir wirklich fundiert zu etwas raten zu können.

 

Das es viele andere mögliche Pilotenkarrieren gibt als die des Linienpiloten wurde ja schon ausgiebig erläutert. Aber selbst wenn es für Dich eben Linienpilot sein soll, gibt es immer noch (mindestens) 2,5 verschiedene Möglichkeiten, Deinen Traum zu verwirklichen:

 

1) Du bewirbst Dich bei einer Airline für ein Subventioniertes Ab Initio Programm, also die Fluglinie finanziert die Kosten Deiner Ausbildung mehr oder weniger voll und Du zahlst diese Kosten mehr oder weniger offensichtlich durch ein geringeres Gehalt in Deinen ersten Arbeitsjahren ab

 

2a) Du machst auf eigene Kosten bei einer Flugschule eine ATPL-Ausbildung und suchst Dir dann als ATPL eine Stelle als CoPi

 

2b) Du machst auf eigene Kosten eine ATPL-Ausbildung und suchst Dir dann (oder davor/währenddessen) eine Stelle in der Verwaltung/IT einer Fluglinie in der Hoffnung, Managing Pilot zu werden

 

Bei Option 1) musst Du bei der Beurteilung Deiner Erfolgschancen berücksichtigen, dass 30 zwar sicher alles andere als Alt ist, aber die Fluglinien bei Bewerbern nfang 20 eben damit rechnen können, dass sich Investitionen in die Ausbildung fast 10 Jahre länger amortisieren können. Der große Vorteil dieses Weges ist, dass Du schon sher früh (und bevor Du signifikant Geld ausgegeben hast) erfährst, ob der Weg ins Cockpit mit hoher Wahrscheinlichkeit klappt

 

Bei Option 2a und 2b hättest Du den Nachteil, dass Du Deine Ausbildung zunächst mal selbst bezahlen musst - mit unklaren Jobaussichten. Dafür ist Deine Jobchance wenn Du nicht gerade zu LH, Swiss oder ähnlichem willst deutlich höher (beachte aber bitte, dass 1% auch deutlich höher als 0,05% ist). Auf jeden Fall kannst Du Deinen Traum vom Fliegen schon mal verwirklichen und hättest in 2b) zusätzlich den Vorteil, dass Du schon mal im Aviatik-Umfeld arbeitest.

 

Gruss,

Florian

 

Wie gesagt, ich denke mein Weg führt, wenn ich Pilot werden möchte, über Option 1. Die Aussichten für Option 2a & 2b sind wohl etwas zu unsicher, um diesen Schritt zu wagen.

 

Ich bin natürlich bereit, einige Kompromisse einzugehen, aber ein wenig Sicherheit muss für mich schon auch da sein und das wäre mit dem Weg über ein subventioniertes ab Initio Programm sicherlich eher der Fall. Soweit ich informiert bin wird der Grossteil der Anwärter nach Schulabschluss auch übernommen (Swiss).

 

Geschenkt. Es gibt ja auch abseits der Fliegerei noch treffliche Jobs. Für den Threadersteller bedeutet das Ganze jetzt aber:

 

1. Mindestens 1 Jahr kein Einkommen

2. Selbst unter idealen Bedingungen wahrscheinlich Einstiegsgehälter die unter dem liegen, was er heute verdient.

 

Das muss man sich auch leisten können. Kaum jemand kann - in dem Alter mit allen (familiären und finanziellen) Verpflichtungen ein Rückschritt im Einkommen "einfach so" verdauen.

 

Ich hatte vor drei Jahren Klassentreffen. Trotz nicht der kleinsten Seniorität ist mein Einkommen verglichen mit denen von ehemaligen Klassenkameraden nicht im oberen Drittel. Klar, als Pilot hat man einen Vorteil: Man verdient bereits nach 20 Monaten und nicht erst nach ~4 Jahren Studium. Dafür kann man allerdings nicht so lange arbeiten...insofern:

 

Man kann vom Job (ist ja kein Beruf) gut leben, sehr gut sogar. Will man allerdings sein Einkommen maximieren, sollte man etwas anderes wählen.

 

Das sind genau die Kompromisse, die ich eingehen würde. Mit meinem aktuellen Berufsweg würde ich deutlich mehr verdienen, aber das ist nunmal nicht alles im Leben. Wenn ich mit 50 ein fettes Bankkonto habe, einen Porsche in der Garage stehen, ein Boot auf dem See, schönes Haus etc. aber der Alltag im Büro ist mühsam bzw. nicht interessant dann denke ich nicht dass ich unter dem Strich glücklicher bin. Ich kenne viele Leute, die diesen Lebensweg gewählt haben, die haben aber kaum Zeit, ihr Geld auszugeben und sind sicherlich nicht 100% glücklich mit dem, was sie den ganzen Tag (und die halbe Nacht) machen.

 

Die Airline Branche ist sicherlich nicht die bestbezahlteste (habe selber auch schon im Büro bei einer Airline gearbeitet), aber unter dem Strich zählt nunmal nicht nur das Einkommen. Gewisse Abstriche bin ich natürlich bereit einzugehen, das muss ich auch wenn ich diesen Weg wähle, aber am Ende muss ich mir natürlich eingestehen, dass ich mich in einer anderen Situation befinde wie einer mit Anfang 20.

 

Grüsse

Mario

Geschrieben
Wenn ich mit 50 ein fettes Bankkonto habe, einen Porsche in der Garage stehen, ein Boot auf dem See, schönes Haus etc. aber der Alltag im Büro ist mühsam bzw. nicht interessant dann denke ich nicht dass ich unter dem Strich glücklicher bin.

 

Das muss in der Tat jeder für sich selbst entscheiden: Ich kenne genug Leute, die mit 50 zwar (vielleicht) nicht den Porsche und das Boot, dafür aber ne schöne Cessna, Cirrus oder gar ne TBM850 haben und extrem glücklich damit sind, dass sie Fliegen nur als Hobby betreiben dürfen und nicht als Beruf betreiben müssen.

 

Was ich mich an Deiner Stelle echt fragen würde und was zumindest mir aus Deinen bisherigen Posts nicht klar geworden ist:

 

Warum willst Du eigentlich Linienpilot werden und warum hat das was Dich zu diesem offenbar starkem Wunsch bringt bisher nicht mal dazu gehführt, dass Du einen Segelflugschein gemacht hast?

 

Der Traum vom Fliegen an sich kann es in meinen Augen daher kaum sein. Eine abwechslungsreiechere Betätigung wirst Du auch kaum vorfinden - zumindest wenn das stimmt, was mir meine Airline-Piloten-Freunde erzählen. Was ist es also? Das Sozialprestige a la Leonardo di Caprio oder des bekannten LH/Nationalmanschafts-Spots? Die Technik und die Beherrschung derselben? Das in der Welt rum kommen? Die Flugbegleiterinnen? (okay, just kidding ;-))

 

Warum ich die Frage für so relevant halte: Es gibt wahrscheinlich wenige Jobs, bei denen die Vorstellung darüber und die realität so weit auseinanderliegen, wie bei Linienpiloten (wieder: weiss ich nicht aus eigener Erfahrung aber haben mir Freunde abends nach 3 umläufen Hamburg-Frankfurt und zurück an einem Tag glaubhaft versichert). Je nachdem, was Du in diesem Beruf suchst, gibt es bessere und erfolgversprechendere Wege, das zu finden.

 

Ein anderer Freund hat das mal so ausgedrückt: Wenn Du Dich fragst, ob Du Pilot werden sollst, dann ist die Antwort auf jeden Fall nein!

 

Florian

Geschrieben
Wenn ich mit 50 ein fettes Bankkonto habe, einen Porsche in der Garage stehen, ein Boot auf dem See, schönes Haus etc. aber der Alltag im Büro ist mühsam bzw. nicht interessant dann denke ich nicht dass ich unter dem Strich glücklicher bin

 

die Kehrseite:

 

Wenn ich mit 50 auf dem 5. Tages-Sektor im Anflug auf den Heimflughafen als immer-noch-FO den Alten sagen höre " ... du verstehst dass ich sie jetzt übernehme, 19 Knoten Seitenwind sind ja nicht von Pappe ...." und mir den einzigen Spass und Challenge des Nachteinsatzes wegnimmt, dann wäre ein fettes Bankkonto mit Boot und genug Geld am Nachmittag mit einer Cirrus meinen Spass zu holen mehr als eine lukrative Alternative!!

Stattdessen warte ich seit 3 Jahren auf das versprochene Upgrading und meine Schulden dümpeln immer noch bedrohlich bei derselben Bank die damals meine alte Firma in den Sand stiess und mein Haus gleich mit. Dass meine Freundin dann mit meinem Jura-Kumpel durchbrannte (er schloss ab, ich ging in die Fliegerei) sei nur nebenbei erwähnt. Derselbe seufzt heute noch, triefend von Sarkasmus, wie gerne er doch mal über den Wolken die grenzenlose Freiheit geniessen würde, wie ich dies ja täglich tun darf und dabei noch bezahlt werde, nimmt Lisa genussvoll in die Arme und bezahlt grosszügig das gemeinsame Essen .......

 

 

(Ich sollte noch beifügen, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht .... es ist ein Konglomerat von tatsächlich passierten Ereignissen, jedoch von verschiedenen Einzelschicksalen. Ich meine dies alles etwas sarkastisch, denn es geht mir darum hinzuweisen, dass nicht alles Gold ist was glänzt und dass man sich nun wirklich gut überlegen soll wie viel man für manchmal etwas idealistische Ziele opfern will.)

Geschrieben

Johannes

 

Dein Beitrag ist sehr gut, er trifft des Pudels Kern.

Dem wäre kaum was beizufügen ausser dass sich darin durchaus auch Linienpiloten wiederfinden .....

 

Ich möchte beileibe niemandem den Idealismus nehmen, du hast richtigerweise darauf hingewiesen, dass ohne einen solchen das Leben halb so viel bieten würde.

 

Es geht um neue Realitäten was diesen Job angeht. Heute ist er kaum noch zu unterscheiden von anderen Jobs, gerade was nicht bezahlte Überstunden und mangelnden Respekt für Qualifikation und Leistung angeht.

 

Erschwerend dabei ist nur, dass andere Jobs selten so viel Eigenkapital, sprich Schulden, abverlangen, mit so wenig Renumeration dieses zu amortisieren, speziell in jungen Jahren.

 

Idealismus ist nötig. Die Airline Industrie hat sich aber diesen doch wahrscheinlich überdurchschnittlichen Idealismus junger Leute für einen immer noch Traumjob zu Nutze gemacht für ihren eigenen Profit.

 

Jede Gelegenheit in diesen Job einzusteigen mit Firmen- oder Staatsselektionen und dann Vorschüssen, Stipendien, die mit gewissen Auflagen dann mit der spezifischen Arbeit zurückbezahlt werden koönnen, sind willkommen.

Alle Jobs die angeboten werden mit der Auflage die teuren Lizenz mitzubringen, oder fimenintern mit Cash zu kaufen, sollten vermieden werden (ich denke da vor allem an MoL).

 

Die Schuldenfalle hat Europa an den Rand einer Katastrophe gebracht. Alles auf Pump und späteren Gewinn ausgerichtet, die USA lässt grüssen.

Aber heute wird von einem grossen Teil der Pilotenanwärter immer noch kaltschnäuzig vorausgesetzt genau dies zu praktizieren! Das ist meiner Ansicht nach nicht nur unfair, sondern fahrlässig vom Kandidaten, und fast schon kriminell von den Firmen/Staaten aus. Das Risiko wird einfach gegen unten ausgelagert, die Gewinne oben abgeschöpft.

 

Kennen wir doch??

 

Also, bei allem Enthusiasmus und Idealismus, von späteren Linienpiloten sollte man auch eine gesunde Portion Realismus erwarten.

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