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Bonn Hangelar


Urs Wildermuth

Empfohlene Beiträge

In Hagelar hagelt es Bussen

 

Die vor einiger Zeit eingeführte "Präzisionsplatzrunde" in Bonn Hagelar (EDKB) scheint nun "Resultate" zu zeigen.... Offenbar haben in letzter Zeit sehr viele Benutzer dieses Platzes heftige Bussen wegen "Nicht-Einhaltung" der Platzrunde erhalten, darunter auch diverse ansässige Fluglehrer.

 

Hintergrund ist eine Debatte um von einem Mitarbeiter der dortigen Bezirksregierung in Eigenregie festgelegten "Toleranzen" zur Benutzung der Platzrunde und seiner Absicht, diese zu überwachen und Abweichungen mit heftigen Bussen zu bestrafen. Die Toleranzen, die der Mitarbeiter hier fordert, entsprechen denen eines Präzisionsanfluges (ILS).

 

Artikel dazu in Pilot und Flugzeug

 

In den Pireps bei EDDH taucht nun ein Bericht auf, in dem die Aussage getroffen wird, dass in Konsequenz dieser Überwachung nun eben vermehrt Bussen ausgesprochen werden.

 

Entsprechend ist wohl vor diesem Platz zu warnen! Erstens weil man offensichtlich Gefahr läuft, auch bei völlig normalen Flugverfahren empfindlich gebüsst zu werden und zweitens weil wohl viele Piloten in der Platzrunde dort an ihrer Moving Map kleben um ja nicht vom Strich abzuweichen und dabei kaum noch Zeit für eine sinnvolle Luftraumüberwachung finden dürften.

 

Einmal mehr, Politik vor Sicherheit. :mad::mad:

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Würde jeder anfliegen, wie er wollte (Standardplatzrunde), wäre der Lärm schön verteilt. :008: Man sollte vielleicht eine Restricted Area um den Platz einrichten, dass das auch jeder im NOTAM erfährt... hust, hust...

 

Zum Heulen.

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Ich war kürzlich in Hangelar. Dort sind tolle visuelle rotleuchtende Hilfen fur Base/Final am Boden aufgebaut, die man sehr gut erkennen kann.

 

Allerdings wird es immer mühsamer mit den Restriktionen. Jedes Töffli und jeder Rasenmäher macht mehr Lärm als die Flieger, insbesondere im Anflug. Wir brauchen eine stärkere Lobby als AOPA und ACS. Fragt sich nur wie. Jemand einen Vorschlag?

 

Gruss

Thomas

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Und trotzdem sind es Hilfen, keine Pflichtmeldepunkte.

Wenn ich als Pilot nicht mehr die volle Entscheidungsfreiheit für die Wahl meines Flugwegs habe, dann ist irgendwas faul im System. Hauptaugenmerk in der Platzrunde sollte auf einer sauberen Landeeinteilung/Landevorbereitung und auf Luftraumbeobachtung liegen, wenn man dann noch sauber die veröffentlichte Platzrunde einhält, schön. Aber das ist allenfalls dritte Priorität.

Hangelar ist in den letzten 30 Jahren ziemlich zugebaut worden und die Anzahl verfügbarer Notlandeäcker wird immer geringer. Gerade im Anflug auf die 29 (wo die roten Markierungen installiert sind). Da ist es absurd Piloten in Platzrunden zu zwingen die je nach Wind bei Motorausfall keine Optionen mehr bieten.

Und ob es Lärmtechnisch günstiger ist, die Piloten in eine weite Platzrunde um die bebauten Gebiete und damit zu einer Schleppgaslandung zu zwingen, oder ob man in einer etwas kürzeren Platzrunde mit steilerem Anflug die Wohngebiete mit geringer Leistung oder gar Standgas überfliegt, das dürfte auch noch die Frage sein.

 

Gruß

Ralf

1984 - 1997 in EDKB

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Jedes Töffli und jeder Rasenmäher macht mehr Lärm als die Flieger, insbesondere im Anflug.

 

Das mag zwar richtig sein, aber so oft können meine Nachbarn gar nicht Rasen mähen, wie an einem schönen Sonntagnachmittag Flieger an einem gut frequentierten Platz landen.

Man muss die Anwohner schon auch verstehen: Ausgerechnet dann, wenn ich gerne in meinem Garten liege und ein Buch lese, nämlich an schönen, sonnigen Wochenendnachmittagen ist die Belastung durch Freizeitpiloten am größten.

 

Und wenn dann noch offen die Einstellung vertreten wird, die Einhaltung der Platzrunde sei bestenfalls "schön", dann kann ich selbst als Pilot verstehen, dass einige Anwohner allergisch reagieren.

 

Um es ganz klar zu sagen: Die Einhaltung der Platzrunde ist nicht "schön", sondern Pflicht jedes Piloten. Wer es unter normalen Bedingungen nicht hinbekommt, das Flugzeug zu bedienen, den Luftraum zu beobachten und dabei die Platzrunde einzuhalten, der soll das liegen bitte sein lassen.

Und nein - weil ich schon die Aufschreie höre - das bedeutet nicht, dass es nicht gute Gründe (Wetter, Verkehr, technische Probleme, ...) geben kann, die Platzrunde dennoch nicht zu fliegen. Und wenn es solche Gründe gibt, dann sollte und muss vor Allem man das auch nicht tun. Ebensp bedeutet "Platzrunde fliegen" auch nicht, auf +- 50m genau auf der Linie zu sein.

 

Aber seien wir doch ehrlich zu uns selbst: Meistens missachten wir die Platzrunde nicht aus zwingenden flugbetrieblichen Gründen, sondern weil wir einfach zu nachlässig sind. Es soll sogar Piloten geben, welche die aktuellen Anflugkarten für ihren Zielplatz gar nicht immer dabei haben und daher kaum wissen können, wo die Platzrunde entlanggeht oder die Platzrunden grundsätzlich eher für unverbindliche Empfehlungen halten.

 

Eigentlich schade, dass durch solche Bussaktionen wie in Bonn wir von aussen gemassregelt werden müssen und solche Probleme als Piloten nicht selber in den Griff bekommen. Wir brauchen nicht nur eine Lobby nach aussen, sondern zu erst und vor allem eine Lobby für vernünftiges Verhalten nach innen in die Pilotenschaft.

 

Gruss,

Florian

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Wenn ich als Pilot nicht mehr die volle Entscheidungsfreiheit für die Wahl meines Flugwegs habe, dann ist irgendwas faul im System.

 

Bretter einfach mal quer durch die CTR Zürich und begründe das damit, dass Du als Pilot doch wohl gefälligst die volle Entscheidungsfreiheit für die Wahl deines Flugwegs haben musst. Dann wirst Du schnell feststellen, "wie faul das System ist".

 

Im Ernst - Auch wenn sich das bei Piloten irgendwie nicht rumgesprochen zu haben scheint: Grenzen von Kontrollzonen, Beschränkungsgebieten, Lufträumen, ... sind nicht mehr oder weniger verbindlich, als die vorgegebenen Platzrunden. Der einzige Grund, warum niemand darüber diskutiert, dass man doch auch die CTR Zürich ab und zu mal so einen Kilometer anschneiden könnte ist, dass dort Bussen und härteres schon seit Jahren gang und gäbe sind!

 

Gruss,

Florian

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Ebensp bedeutet "Platzrunde fliegen" auch nicht, auf +- 50m genau auf der Linie zu sein.

 

Nein, aber erwartet werden max +- 150m gemäss dem Artikel in PuF. Sorry, aber das ist und bleibt für mich Schwachsinn.

 

Grüsse,

Fabian

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Nein, aber erwartet werden max +- 150m gemäss dem Artikel in PuF. Sorry, aber das ist und bleibt für mich Schwachsinn.

 

Volle Zustimmung: die +- 150m sind die Interpretation eines übereifrigen Behördenmitarbeiters. Wie groß die Toleranz einer Platzrunde wirklich ist wird (leider) erst ein Gericht verbindlich festlegen. Sicher ist aber +-1km wird es auch nicht sein!

 

Florian

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Vorsicht. Bisher gibt es nur eine Pirep mit einem Inhalt, wie man ihn in solchen Fällen häufiger hört und auch die Fortsetzung des PuF Artikel referenziert nur auf diesen einen Pirep. Abgesehen von Gossip könnte das aber auch der provozierte Fall sein der nötig ist, um die Abwehr dieser komischen Regel juristisch einzuleuten. Entwerder wird sowas durch Einsicht gemacht oder es muss eben vom einem Richter geklärt werden, wie sowas zu laufen hat. Das könnte tatsächlich mit einem konkreten Bußgeldbescheid gemacht werden. Zu Hangelar sind alle Betroffenheiten bereits hinreichend formuliert. Nun wäre es an der Zeit, die Streitpartei zu unterstützen. Ich nbin sehr gespannt, wie das Verfahren ausgeht und spätestens PuF wird dazu sicher Fakten liefern, wenn es etwas zu berichten gibt.

 

@Chipart: Die CTR Zürich ist kontrollierter Luftraum. Der Flugplatz Hangelar liegt in Luftraum Golf. Um die bindende Bedeutung der Platzrunde wird in Deutschland lange gestritten, obwohl es nichts zu streiten gibt. Im Deutschen Luftrecht ist nicht mal die Vokabel "Platzrunde" vorhanden. "Solte man befolgen", aber keine Qualität, die sich einklagen ließe. Tausende von Lärmgegnern haben das bereits versucht und sind gescheitert. Die Situation in Bonn ist der besonderen politischen Komposition im Regierungspräsidium geschuldet.

 

Pete

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OK, ich präzisiere meine Aussage : Wenn ich im unkontrollierten Luftraum als Pilot nicht mehr die volle Entscheidungsfreiheit für die Wahl meines Flugwegs habe, dann ist irgendwas faul im System.

 

Wir brauchen nicht nur eine Lobby nach aussen, sondern zu erst und vor allem eine Lobby für vernünftiges Verhalten nach innen in die Pilotenschaft.
Absolut.

 

Grenzen von Kontrollzonen, Beschränkungsgebieten, Lufträumen, ... sind nicht mehr oder weniger verbindlich, als die vorgegebenen Platzrunden.
Oh doch. Deshalb sind Lufraumgrenzen (Kontrollzonen, Beschränkungsgebiete) auch in der AIP exakt angegeben (exakte Koordinaten jeder Ecke bzw. jedes Kreismittelpunkts) und können in das FMS/GPS etc. einprogrammiert (oder gleich als Datensatz gekauft) werden, die Platzrunde ist hingegen nur schematisch dargestellt, die Ecken bzw. die Kurvenmittelpunkte sind nicht explizit veröffentlicht !

Die "Festlegung der Platzrunde" ist meiner Meinung nach ohnehin nie als "Veröffentlichen eines festen Flugwegs in der Anflugkarte" gemeint gewesen, da hat sich etwas verselbstständigt was nie so gedacht war. Klar ist, dass nicht jeder kreuz und quer fliegt, sondern alle (sofern geografisch möglich) rechtwinklig um den Platz fliegen und dabei ein sinnvolles Höhenband und sinnvolle Abstände zum Platz einhalten. "Festlegung" beinhaltet dabei im wesentlichen die Platzrundenhöhe (als Richtwert!) und ob eine rechts- oder Linksplatzrunde und/oder ggfs. beides getrennt nach Motorflug/Segelflug/Schleppflugzeuge/ULs etc. erfolgt. Zum Teil sind dabei explizite Festlegungen notwendig, z.B. in Aachen auf der 08, wo die Segelflugplatzrunde den Queranflug östlich der A44 parallel dazu hat, die Motorflugplatzrunde westlich. Derartige Festlegungen sind zur sicheren Verkehrsführung erforderlich (sonst würden sich ständig Flugbahnen kreuzen). Ansonsten steht nirgendwo, das ein Strich festgelegt werden muß/kann, dem dann exakt zu folgen ist.

 

Ich war auch schon in einem Verein, der Platzhalter ist. Und in 40 Jahren hat es nie eine veröffentlichte Platzrunde gegeben. Erst vor 7 Jahren hat die Landesluftfahrtbehörde das gefordert, und das obwohl sich am Wortlaut der Gesetze nichts geändert hat. Da haben wir dann eben im Vorstand mal schnell eine Platzrunde festgelegt. Das sagt doch wohl alles über die Relevanz dieses Striches auf der Karte...

 

Gruß

Ralf

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Die "Festlegung der Platzrunde" ist meiner Meinung nach ohnehin nie als "Veröffentlichen eines festen Flugwegs in der Anflugkarte" gemeint gewesen, da hat sich etwas verselbstständigt was nie so gedacht war.

 

Solch eine Aussage, noch dazu von einem Fluglehrer, schockiert mich geradezu. §22 LuftVO sagt eindeutig:

 

Wer ein Luftfahrzeug auf einem Flugplatz oder in dessen Umgebung führt, ist verpflichtet, die in den Nachrichten für Luftfahrer bekannt gemachten Anordnungen der Luftfahrtbehörden für den Verkehr von Luftfahrzeugen auf dem Flugplatz oder in dessen Umgebung, insbesondere die nach § 21 a getroffenen besonderen Regelungen für die Durchführung des Flugplatzverkehrs zu beachten.

 

Und genau hierum handelt es sich bei einer auf dem Anflugblatt veröffentlichten Platzrunde. Man kann darüber diskutieren, welche Abweichung von der eingezeichneten Linie schon ein Anzeichen dafür ist, dass man sie nicht einhalten wollte (und 150m ist da sicher zu knapp), aber dass sie grundsätzlich eine verbindliche Vorgabe darstellt ist ausser Frage!

 

Daran ändert übrigens auch die Tatsache nix, dass die Eckpunkte der der Platzrunde nicht als (GPS-)Koordinaten angegeben sind: Die Platzrunde ist eine Anordnung für den Sichtflug und dabei ist das Mitführen eines GPS nicht zwingend vorgeschrieben. Stattdessen ist es wichtig (und dazu dienen ja genau die Anflugkarten), den Verlauf der Platzrunde an Hand von Bodenmerkmalen bestimmen zu können.

Auch bei einer versetzten Schwelle ist keine GPS-Koordinaten des Aufsetzpunktes angegeben und dennoch ist sie verbindlich!

 

OK, ich präzisiere meine Aussage : Wenn ich im unkontrollierten Luftraum als Pilot nicht mehr die volle Entscheidungsfreiheit für die Wahl meines Flugwegs habe, dann ist irgendwas faul im System.

 

Flugverbotszonen und Flugbeschränkungsgebiete sind kein kontrollierter Luftraum und auch nicht notwendigerweise von solchem umgeben. Dann flieg halt da zum Test mal durch!

 

Merke: Unkontrolliert bedeutet nicht ungeregelt!

 

Gruss,

Florian

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Das mag zwar richtig sein, aber so oft können meine Nachbarn gar nicht Rasen mähen, wie an einem schönen Sonntagnachmittag Flieger an einem gut frequentierten Platz landen.

Man muss die Anwohner schon auch verstehen: Ausgerechnet dann, wenn ich gerne in meinem Garten liege und ein Buch lese, nämlich an schönen, sonnigen Wochenendnachmittagen ist die Belastung durch Freizeitpiloten am größten.

Das Problem der Flugplätze liegt oft daran, dass die die am lautesten schreien meistens am wenigsten lang dort wohnen. (Siehe die Fälle im [/url]Birrfeld oder Speck)

Wenn ich neben eine Kirche einziehe, beklage ich mich nicht über die regelmässige Glocke. (Solche Leute gibt es aber auch)

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Flugverbotszonen und Flugbeschränkungsgebiete sind kein kontrollierter Luftraum und auch nicht notwendigerweise von solchem umgeben. Dann flieg halt da zum Test mal durch!
Mir sind bisher noch keine Flugverbotszonen und Flugbeschränkungsgebiete in einer Platzrunde begegnet. Wir reden hier vom lokalen Verkehr in direkter Umgebung eines unkontrollierten Flugplatzes.
Solch eine Aussage, noch dazu von einem Fluglehrer, schockiert mich geradezu. §22 LuftVO sagt eindeutig:

...

insbesondere die nach § 21 a getroffenen besonderen Regelungen

...

Und wo ist in §21a gesagt, das man einem Strich nachfliegen soll ?

Es ist absolut klar, das ein Platzhalter festlegen kann, auf welcher Seite des Flugplatzes die jeweiligen Platzrunden für Motorflug, Segelflug etc. liegen, und ob bestimmte Gebiete nicht überflogen werden sollen, und auf welcher Seite dieser Gebiete die Platzrunde normalerweise geflogen werden soll, ob Schleppzüge nun die Motor- oder die Segelflugplatzrunde fliegen etc.

§22 spricht von "Anordnungen", §21a spricht von "Regelungen", niemand spricht von Flugwegfestlegungen. (Ein Beispiel für "Regelung" in §22(1).5 ist z.B. das Festlegen von Rechts- oder Linksplatzrunde) Einem verantwortlichen Flugzeugführer im unkontrollierten Luftraum den Flugweg vorzuschreiben ist genauso eine Amtsanmaßung wie ihm an einem Flugplatz ohne Flugverkehrskontrollstelle einen Start oder eine Landung freizugeben. (was nicht heisst, das das nicht ständig irgendwer tut)

Wenn du eine Platzrunde fliegst, bei der du bei Motorausfall kein Notlandefeld mehr erreichen kannst, und du legst dich auf die Nase (am besten noch mit Personenschaden), wie wird der Richter dann wohl urteilen? Wird er die Landesluftfahrtbehörde dafür verantwortlich machen, eine unangemessene Platzrunde festgelegt/genehmigt zu haben, oder wird er dich als Pilot verantwortlich machen, das du im unkontrollierten Luftraum einen gefährlichen/unangemessenen Flugweg gewählt hast? Ich habe mich als Luftverkehrsteilnehmer so zu verhalten, dass ich niemanden über das Unvermeidliche hinaus gefährde oder belästige. Ich habe mich aus Lufträumen herauszuhalten, die gesperrt sind oder für die ich keine Freigabe habe. Ich habe in einigen Lufträumen den Anweisungen der Flugverkehrskontrolle zu folgen.

Da ich nicht alle Eigenarten in der Umgebung eines jeden Flugplatzes kennen kann, nehme ich die Informationen der Anflugkarten als Hilfe zur Minimierung von Gefährdung/Belästigung, und versuche natürlich in diesem Sinne die veröffentlichte Platzrunde einzuhalten, aber das heisst noch lange nicht, das ich sie exakt auf dem Strich nachfliegen muss. Je nach Wetter, Flugzeug oder Verkehr gebieten es die Vorschriften sogar, von dem Strich abzuweichen. Was soll ich denn sonst tun, wenn ich mit einem schnellen Flugzeug auf ein anderes auflaufe? Soll ich mitten auf dem Strich parken? Natürlich hole ich dann (unter Beachtung der Wohngebiete) weiter aus, bzw. wenn ich in dem langsameren Flugzeug bin kürze ich entsprechend ab. Und das ist meine Pflicht als verantwortlicher Flugzeugführer solche Entscheidungen zu treffen, das kann niemand an einem Schreibtisch für mich machen.

 

Gruß

Ralf

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Florian,

 

eine Platzrunde ist KEIN Präzisionsverfahren und kein "prescribed flight track" gemäss ICAO PANS/OPS. Genau das aber behaupten und verteidigen viele. Die Platzrunde ist eine Richtlinie, die nach Möglichkeit so geflogen werden soll, wie sie eingezeichnet ist, ergibt sich eine Notwendigkeit, wie etwa von Ralf geschildert, MUSS von ihr abgewichen werden. Ansonsten hast Du ja keine Möglichkeit, etwa einem langsameren Verkehr auszuweichen, nur als Beispiel.

 

Deine Auslegung der Gesetze ist genau die, die ein Regierungspräsidium zu solchen Vorschriften anregt. Diese sind nicht nur nicht durchsetzbar, sondern grober Unfug, denn anstatt Sicherheit zu erhöhen, wird diese dadurch beeinträchtigt, dass die Piloten bald mehr Angst davor haben, einen Millimeter vom Strich abzuweichen und verklagt zu werden als vor den Konsequenzen einer Kollision. Denn genau dazu führt eine solche Pingelei: Die Volte ist mit 150 m Toleranz faktisch nur noch mit Moving Map zu fliegen. Dass dabei die Luftraumbeobachtung auf der Strecke bleibt, ist offensichtlich.

 

Ralf sagt auch völlig richtig, dass heutezutage viele Platzrunden so angelegt sind, dass sie bei Motorausfall einer Single zu Problemen führen kann. Wenn Du dann, falls Du diese überlebst, argumentierst, Du seist in eine Wohnsiedlung runter, weil Du nicht von der Platzrunde abweichen wolltest, wird es wirklich interessant. Wird der Richter dann mit gesundem Menschenverstand die Aemter,die solche Konstrukte gebaut haben, verurteilen oder Dich? Oder beide? Grundsätzlich wäre zu hoffen, dass ein Gericht in einem solchen Fall die mittelbare Unfallursache sieht und den Aemtern auf die Finger klopft, sicher ist sowas überhaupt nicht.

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Stattdessen ist es wichtig (und dazu dienen ja genau die Anflugkarten), den Verlauf der Platzrunde an Hand von Bodenmerkmalen bestimmen zu können.

Wie kann es dann z.B. sein, dass eine Kurve vom Gegenanflug in den Queranflug über einem 500x500m großen Waldstück liegt?

 

Hier noch ein interessanter Link dazu...lustigerweise aus Hangelar:

 

http://www.edkb.de/Download%20Angebote/Die%20Platzrunde.pdf

 

Hat sich daran in den letzten Jahren etwas geändert?

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Die Platzrunde ist eine Richtlinie, die nach Möglichkeit so geflogen werden soll, wie sie eingezeichnet ist,

 

Wir widersprechen uns ja gar nicht. Im (zumindest deutschen) Verwaltungsrecht gilt der Grundsatz: "Soll heisst Muss wenn Kann". Will heissen: Natürlich darfst/kannst/sollst Du von der vorgeschriebenen Platzrunde abweichen, wenn es Flugbetriebliche, Metereologische, etc. Gründe gibt, weswegen Du sie nicht abfliegen kannst. Das habe ich auch nie anders behauptet.

 

Ebenso ist völlig richtig, dass "der vorgeschriebenen Platzrunde folgen" sicher nicht heisst, dass man keine 150m davon abweichen darf, sondern hier vernünftige Toleranzen angewendet werden müssen.

 

Was aber aus meiner Sicht auch klar ist: Die Auffassung einiger Fliegerkollegen, dass die Platzrunde eh eher Empfehlungscharakter habe, mir im unkontrollierten Luftraum eh niemand was vorschreiben dürfe und auserdem ja allerbestenfalls festgelegt wqerden könne, ob man eine Links- oder Rechtsplatzrunde fliegen solle ist falsch, unvernünftig und in der Diskussion mit Anwohnern und Behörden alles andere als hilfreich!

 

Gruss,

Florian

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Solch eine Aussage, noch dazu von einem Fluglehrer, schockiert mich geradezu. §22 LuftVO sagt eindeutig:
… und verwendet dabei den Begriff «beachten». Abgesehen davon ich, dass Du Dich von Deinem Schock wieder erholt hast.

 

Martin

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Häjo, ich denke, wenn es wirklich Plus-Minus 150m sind (also links und rechts vom Strich je 1x), dann hat man einen 300m breiten Korridor, was immerhin 1000ft horizontal sind. Und das finde ich eine ganze Menge. Wenn man auf der Karte kurz schaut, welches die markanten Punkte sind, welche man überfliegen muss, und sich von einem zum anderen Punkt hangelt (im Geradeausflug natürlich), dann trifft man da doch prima "den 300m breiten Strich"? Meist sind die Headings zudem praktischerweise 90°/180° offset zum Rwy Heading - da muss man nur kurz schauen, ob die Richtung stimmt und schon ist man "drin". :confused:

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Meist sind die Headings zudem praktischerweise 90°/180° offset zum Rwy Heading - da muss man nur kurz schauen, ob die Richtung stimmt und schon ist man "drin". :confused:

Hast du schon mal die Platzrunde von Bonn/Hangelar gesehen?

b2c5ea0d-b74f-e8c3.jpg

 

150m ist reine Theorie. Wo fangen denn die 150m überhaupt an. Der Strich auf der Karte ist bereits nicht sehr präzis.

Wenn ich in ca. 300m Höhe fliege und quasi null Sicht nach vorne/unten habe, wie soll ich da wissen ob ich genau über der Markierung bin.

Wann muss ich eindrehen, vor oder nach der Markierung?

Wie soll ich als VFR-Pilot ohne Ortskenntnis und ohne GPS das bewerkstelligen?

Für mich alles nur Theorie.

Irgendwann schmiert noch einer in der Kurve ab, weil er die Markierung überschossen hat und eine zu enge Kurve einleitet. Hauptsache er stürzt genau auf der Linie ab und dann bekommt er auch keine Busse wegen Missachtung der Platzrunde.

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Sieht ja fast aus wie bei CH Plätzen :007:

 

Der Massstab von (schweizerischen) VACs ist 1:100000 - 300m entsprechen 3mm auf der Karte. Der Strich ist 0.5mm breit auf der VAC (also 50m in Echt). Man schaue selbst, ob man markante Punkte in den Drehungen treffe. Der Flieger ist übrigens 1/30 dieses Korridors (10m Spannweite - 1/5 der Linie!!!), man sollte also beim Runtergucken gut erkennen können, ob man es etwa trifft.

 

Es ist aber nicht einfach, das stimmt. Wieso wurden die Ecken auch so doof gekappt. Der Base Turn 29 könnte ja auch "rechtwinklig erfolgen, da stört man über dem Wäldchen keine Seele. Und die Base 11 könnte über unbebautes Gebiet beim Fluss, 1cm oder 1km im Westen verlaufen, auch hier wieder rechtwinklig zum Downwind, der dann auch zwischen zwei Siedlungsgebieten durchführen würde.

 

Vice versa: Wie kann jemand vom Boden aus beurteilen, ob der Flieger *senkrecht* über der Linie fliegt oder 100m offset oder 200m? Ist die Büsserei überhaupt mit "Messdaten" belegbar oder steht da jeweils Aussage gegen Aussage?

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Vice versa: Wie kann jemand vom Boden aus beurteilen, ob der Flieger *senkrecht* über der Linie fliegt oder 100m offset oder 200m? Ist die Büsserei überhaupt mit "Messdaten" belegbar oder steht da jeweils Aussage gegen Aussage?

 

Die haben da offensichtlich eine Messanlage installiert, wo die Tracks genau aufgezeichnet werden. Damit haben sie jeden Piloten sofort, der aus dem imaginären Korridor abweicht. Zumindest heisst es dies aus Kreisen in Hagelar.

 

Das PDF, welches Benjamin gepostet hat ist sehr lesenswert. Die Platzrunden sind keine Ground Tracks, sehen aber in den Augen dieses Beamten so aus. Also prüfen und büssen, typische Ordnungsamt Mentalität.

 

@Katanaflieger

 

damit wäre ja das Ziel der Verhinderer um Hagelar erreicht. Denn genau das wollen die mit so einer Vergrämungsaktion, dass die Piloten wegbleiben und dann der Platz wegen "Nichtbedarfs" dicht gemacht werden kann.

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Dabei gibt es in Deutschland sooo viele andere, schöne Flugplätze, die man besuchen kann...:005:

Ja, das stimmt zwar. Und die Flucht ist der einfachere Weg. :o

Aber wenn die Methode Erfolg hat, also aus Sicht Betroffene den Luftverkehr reduziert, dann wird die Methode sicher bei anderen Flugplätzen Anwendung finden und irgendwann gibt es das überall :002:

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Wie kann es dann z.B. sein, dass eine Kurve vom Gegenanflug in den Queranflug über einem 500x500m großen Waldstück liegt?

 

Hier noch ein interessanter Link dazu...lustigerweise aus Hangelar:

 

http://www.edkb.de/Download%20Angebote/Die%20Platzrunde.pdf

 

Hat sich daran in den letzten Jahren etwas geändert?

 

So weit ich weiss nicht. Der Text behandelt aber die in NfL II 37/00 2.2.1 beschriebene Standardplatzrunde fuer Motorflug, eine rechteckige Platzrunde mit 1,5 km Queranflug und 1,5 km Endanflug. Diese Platzrunde wird, meiner Meinung nach zu Recht, als nicht verbindlich eingeschaetzt.

 

Die Diskussion hier geht aber um fuer einzelne Plaetze von den Luftfahrtbehoerden der jeweiligen Laendern vorgenommene regelungen fuer den Platzverkehr. Das ist etwas grundlegend Anderes.

 

Florian

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Wieso wurden die Ecken auch so doof gekappt. Der Base Turn 29 könnte ja auch "rechtwinklig erfolgen, da stört man über dem Wäldchen keine Seele. Und die Base 11 könnte über unbebautes Gebiet beim Fluss, 1cm oder 1km im Westen verlaufen, auch hier wieder rechtwinklig zum Downwind, der dann auch zwischen zwei Siedlungsgebieten durchführen würde.

Hierzu gibt es auf der Webseite einen Hinweis.

Auf Vorschlag des Landesverkehrsministers (NRW) wurde die Platzrunde im Bereich Geislar / Vilich-Müldorf

vom Standard abweichend geändert.

Der Übergang vom rechten Gegenanflug 11 in den rechten Queranflug 11 ist statt mit einer 90 Grad-Kurve nun auf zwei 45 Grad-Kurven verändert.

 

Gleiches gilt für den Abflug in der Platzrunde 29 zum Einkurven in den Gegenanflug 29, sofern die Platzrunde nicht verlassen werden soll.

 

Das verändert die Überflughäufigkeit der Ortschaft Geislar zu Ungunsten der Ortschaft Vilich-Müldorf.

Eine fotografische Darstellung der neuen Situation ist in Arbeit.

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