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05.08.2012 | Coburg Steinrücken EDQY | PA28-181 D-EKLT | 4 Tote, Absturz beim Start


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

hoffe die Überschrift passt so. Falls sich jemand für die Heuwender interessiert sonst bitte löschen. Heute Morgen ist in unmittelbarer Nähe von mir die PA28 D-EKLT der FAG Coburg beim Start abgestürzt. Am Steuer eine 31 jährige Pilotin mit drei Passagieren, die in den Urlaub fliegen wollten. Die vollbesetzte Piper streifte beim Start die Bäume, dadurch kam es zum Absturz den niemand überlebte. Der Flugplatz Coburg Steinrücken (EDQY) ist etwa 5 km vom mehr genutzten Flugplatz Coburg Brandensteinsebene (EDQC) entfernt.

 

http://www.infranken.de/nachrichten/lokales/coburg/Coburg-Vier-Tote-bei-Flugzeugabsturz;art214,311746

 

http://www.fag-coburg.de/cms.php?cat=motorflug

 

Grüße aus Oberfranken

Tino

Geschrieben
Das stellt meine Vermutung der Überladung als Absturzursache in Frage

 

Naja, ein untermotorisiertes Flugzeug, vier Passagiere, 'nur' 700 Gras und ein nicht allzu trockener Sommer könnten schon Zutaten für einen Unfall der immer wieder selben Art sein...

 

Markus

Geschrieben
Naja, ein untermotorisiertes Flugzeug, vier Passagiere, 'nur' 700 Gras und ein nicht allzu trockener Sommer könnten schon Zutaten für einen Unfall der immer wieder selben Art sein...

 

Markus

 

Gegen einen (allzu) kurzen vorgesehenen Rundflug spricht auch die Absturz-Zeit von 06:15 local. Wer ist (bzw. darf überhaupt sein) in Deutschland um diese Zeit schon in der Luft für eine kleine Kaffeerunde? Um die Zeit ist doch noch kein Verkehrslandeplatz "offen", und kein dringend notwendiger Flugleiter schon auf dem Tower.

 

Max

 

Um diese Zeit ist man in der Regel nur bei einem größeren Vorhaben schon in der Luft, z.B. für an die See.

Geschrieben

Moin,

Um die Zeit ist doch noch kein Verkehrslandeplatz "offen", und kein dringend notwendiger Flugleiter schon auf dem Tower.

könnte schon sein, das es für den Platz eine (dauerhafte?) Genehmigung für Starts/Landungen außerhalb der Betriebszeiten vom zuständigen Luftamt gibt. In Bayern ist das nichts ungewöhnliches...

 

Gruß, Markus

Geschrieben
. ... 'nur' 700 Gras ....

Markus

Die Fotos auf der Vereinsseite lassen auch auf ansteigendes Gelände schließen. In einer Lokalmeldung war auch von einer Urlaubsreise die Rede. Dann waren also mindestens noch 4 Zahnbürsten im Compartment.

 

viele Grüße

Andreas

Geschrieben
Gegen einen (allzu) kurzen vorgesehenen Rundflug spricht auch die Absturz-Zeit von 06:15 local ....

Um diese Zeit ist man in der Regel nur bei einem größeren Vorhaben schon in der Luft, z.B. für an die See.

 

Es gibt viele andere (gute) Gründe, um dieser Zeit schon für einen Rundflug in der Luft zu sein, z.B.:

- Der Rundflug sollte an diesem Tag stattfinden, der Flieger war aber zwischen 9 und 18 Uhr schon gebucht...

- Die Passagiere hatten Angst "Luftkrank" zu werden und deswegen wurde der Rundflug zu einer Zeit gemacht, zu der noch mit sehr wenig thermischer Aktivität zu rechnen ist...

- Es ist einfach wunderschön, an Tagesrandzeiten durch die Gegend zu fliegen, weil da noch nix los ist...

 

Zudem: Eine vollgetankte Archer hat wenn ich das richtig im Kopf habe etwa 300kg Zuladung. Je nach Statur kann es bei 4 Erwachsenen da ganz unabhängig davon eng werden, ob der Schminkkoffer an Bord ist oder nicht....

 

Florian

Geschrieben
Die Fotos auf der Vereinsseite lassen auch auf ansteigendes Gelände schließen.

...............

viele Grüße

Andreas

Weiß jemand die Startrichtung? Lt. Google Earth fällt das Gelände nach Westen ab, nach Osten würde zwar das Waldgebiet links vom Flugweg ansteigen, nicht aber das Gelände voraus oder rechts davon.

 

Gruß

Manfred

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Nachdem gerade erschienenen Zwischenbericht hat die Pilotin offensichtlich beim Startlauf einen Landebahnreiter zerstört, was in der Folge ein Abdriften nach links und eine Baumberührung zur Folge hatte.

Geschrieben
Nachdem gerade erschienenen Zwischenbericht hat die Pilotin offensichtlich beim Startlauf einen Landebahnreiter zerstört, was in der Folge ein Abdriften nach links und eine Baumberührung zur Folge hatte.
So steht es nicht im Zwischenbericht (PDF), sondern es heisst einerseits zum Flugverlauf …
[…] Nach dem Abheben gewann das Luftfahrzeug nach Zeugenaussagen keine Höhe. Es streifte nach Aussage eines Beobachters ca. 370 m nach dem Pistenende mit der linken Tragfläche eine Baumkrone des in Abflugrichtung liegenden Waldgebietes. Nach einer Richtungsänderung von ca. 30° nach rechts und dem Überflug des Taleinschnittes einer ICE-Trasse kollidierte das Luftfahrzeug mit den ersten Bäumen der quer zur Flugrichtung verlaufenden Waldkante in Verlängerung der Piste 07. Das Luftfahrzeug prallte zwischen den Bäumen auf den Boden und brannte vollständig aus. […]
… und andererseits zum Flugplatz:
«Am Unfalltag war die Oberflächenbeschaffenheit der Graspiste trocken bis leicht feucht und das Gras hatte eine Länge von ca. 3 cm. Der sechste Reiter der Pistenmarkierung links war zerstört und mehrere Trümmerteile des Reiters lagen in Abflugrichtung.»
Martin
Geschrieben

Ich hab auch nicht behauptet, dass das so drinsteht. Ich habe eine mögliche Erklärung entdeckt, die sich "offensichtlich aus dem Zwischenbericht" ergibt.

 

Wo die BFU aus guten Gründen (noch) keine Vermutung anstellt, habe ich da mehr Freiheiten, nach Würdigung der gegebenen Fakten und meiner Erfahrung, auf die Ursache (nicht auf die Abfolge des Impact-Geschehens) zu schließen.

Geschrieben

Das ergibt sich nicht, schon gar nicht offensichtlich.

Geschrieben
Das ergibt sich nicht, schon gar nicht offensichtlich.

Studierst Du Germanistik, bist Du Luftfahrtsachverständiger, oder was willst Du mitteilen?

Geschrieben

Wenn man einen Landereiter links überrollt und dann 370m nach Bahnende links eine Waldkante in Bahnrichtung streift kann man daraus nicht schließen das man in Folge der Landereiterzerstoerung nach links gedriftet ist.

Man hat beim Start sowieso eine Linkstendenz wegen dem hohen Anstellwinkel und Propeller.

Geschrieben

...defekter Reifen....verringerte Beschleunigung am Boden.....driftet auch nach links.

Geschrieben

Aber nur am Boden und bis zur Waldkante links sind es dann noch 370m.

Geschrieben

Wie meinst Du das? Ist das Deiner Meinung nach viel oder wenig?

Geschrieben

Wenn der Reifen nach links gezogen haette dann reichten 370 m in der Luft locker um das wieder gerade zu biegen.

Außerdem ist die Waldkante ziemlich gerade voraus so dass viel Drift nicht gewesen sein kann die auf ein Problem schließen ließe.

Das mit dem Baum Streifen ist auch so eine Perspektivsache...

Im uebrigen kann man bei Google Earth ueber die Bahnlaenge 15 Reiter zählen waere es der 6. in Startrichtung gewesen haette man dann schon in die Buesche Driften muessen am Boden, auch beim 6. vor dem Ende.

Wenn der mit dem Unfall ueberhaupt was zu tun hatte.

Geschrieben

Wenn ich es richtig verstehe, dann möchtest Du die Kollision des Landebahnreiters, bei einer unerfahrenen Pilotin, mit anschließendem Aufmerksamkeitsdefizit bei Steigflug und Flugrichtung, als mögliche Initialisierung des Unfalls ausschließen.

Na ja, es war sehr früh am morgen. Vielleicht ist sie auch nochmal eingeschlafen.

Geschrieben

Ich glaube wir sollten uns darauf einigen, dass man den zerstörten Reiter weder als Ursache ausschliessen, noch definitiv annehmen sollte. Wenn Dir mit so wenig Erfahrung beim Start um 6 Uhr morgens so ein Schlag passiert, dann kann es Dich aus der Rolle reissen. Vielleicht wurde versucht, den Start abzubrechen, dann aber gemerkt, dass es doch besser ist, weiter zu machen. Zu spät. Darwin :(

  • 9 Monate später...
Geschrieben
Geschrieben

Danke, dass Du den Bericht verlinkt hast!

 

Ich weiss nicht. Ich kann die Schlussfolgerung der BFU-Mitarbeiter nicht nachvollziehen: Es wird doch niemand ernsthaft mit voll ausgefahrenen Landeklappen starten! Sowas bringt einem keiner bei, selbst bei zweifelhaften Wald- und Wiesenplätzen (das ist kein Vorwurf an den dortigen Verein!). Ich glaube eher, dass die Pilotin mit Klappen 2 gestartet ist, zu früh vom Boden wollte und am Ende, als die Bäume immer näher kamen, verzweifelt die Klappen voll ausgefahren hat. Aber beweisen kann man es nicht.

Geschrieben
[...] verzweifelt die Klappen voll ausgefahren hat. [...]

 

Mit welcher Absicht?

 

Roman

Geschrieben

Vermutlich um mehr Auftrieb generieren zu können? Wobei das bei dieser Konstellation natürlich nicht erfolgreich funktionieren wird, das Steigen des Widerstands ist viel zu hoch um da wirklich erfolgreich sein zu können.

 

Unfälle die darauf zurückzuführen sind, dass man wegen zu hohem Anstellwinkel nicht aus dem Bodeneffekt kommt kann ich nur schwer nachvollziehen, vor allem, wenn noch genug Platz wäre um nachzudrücken, bzw. um den Start abzubrechen wenn man merkt, dass es nicht wirklich nach oben geht obwohl die Nase schon Richtung Himmel schaut... Traurig und schade das soetwas wiederholt passiert...

 

Wobei ich eine falsche Stellung der Landeklappen vor dem Start eher in Betracht ziehe als ein "nachziehen" auf die letzte Stellung während des Startvorgangs.

 

mfg Harald

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