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[TRIPREPORT] Saab gesucht - Eine Reise nach Gotland


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Willkommen zu diesem dritten Teil meiner Maturareise-Serie - über Kommentare freue ich mich auch diesmal sehr! :009:

 

Zwei Wochen nach meiner Rückkunft aus Kopenhagen stand bereits meine dritte „Matura-Teilreise“ auf dem Programm, die mich diesmal nach Schweden führen sollte. Ein günstiger Hinflug mit Austrian Airlines nach Stockholm war schnell gefunden und mit einem ebenso preiswerten Ticket der seit Sommerflugplan wieder „heimgekehrten“ Estonian Air wollte ich nach zwei Tagen wieder über Tallinn zurückfliegen. Diese versprach mir anfänglich sogar gleich zwei neue Flugzeugtypen für meine „Sammlung“: Eine Embraer 170, die jene relativ kurzfristig von Finnair übernommen hatte und bald durch größere Embraer 190 ergänzen wird, sowie die langersehnte Saab 340, die auf dem kurzen Flug von Stockholm Arlanda nach Tallinn zum Einsatz kommen sollte.

 

Einige Wochen vor Abflug buchte mich die estnische Airline jedoch auf einen späteren Flug um und ersetzte das schwedische Regionalflugzeug durch eine von der litauischen DOT LT geleaste ATR 42. Und auch im Flugplan der Austrian Airlines sollte sich Anfang Juli noch so einiges tun, kam es doch, dass ich am Vortag des 17. Juli schließlich für eine Embraer 190 der Augsburg Airways eincheckte, die zum Monatsanfang für AUA zwei tägliche Stockholm- sowie eine München-Rotation übernommen hatte.

 

Viel zu früh am Morgen traf ich schließlich am Check-In 3 ein und machte mich zu dem winzigen Gate F24 auf, das am anderen Ende des neuen Piers auf die Passagiere nach Schweden wartete.

 

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Die Maschine mit ihren 100 Sitzplätzen war überbucht und Fluggästen, die sich bereiterklärten statt direkt über Frankfurt zu reisen und als Kompensation einen Betrag von 250 Euro in Form einer Geldkarte entgegen zu nehmen, wurden gesucht. Natürlich bot ich der netten gestressten Dame am Gate bereitwillig meine Hilfe an, gab meinen Platz ab und erhielt allerlei Ausdrucke mit denen ich mich zum Servicecenter aufzumachen hatte. Nach einem strammen Fußmarsch am Beginn des Piers angekommen, hörte ich plötzlich eine Durchsage, ich solle zum Gate zurückkommen und machte mich daher wieder auf den Rückweg. Dort erklärte man mir, man habe nun doch noch einen Platz in der Embraer für mich gefunden und ich könne direkt fliegen, müsse jedoch angesichts des Aufwands, den sie bereits für meine Umbuchung betrieben hatte, nicht unbedingt. So machte ich mich also wieder zum anderen Ende des (doch recht weitläufigen) Piers auf und suchte erneut das Servicecenter auf, von wo aus eine verärgerte Mitarbeiterin mich wieder zum Gate zurückschickte. Eine Gruppe von sechs Personen, die sich noch nicht beim Servicecenter gemeldet hatten, müssten von diesem Flug zurückbleiben, ich dürfe bzw. müsse jedoch fliegen, da man nicht unnötig mit einem freien Platz nach Stockholm fliegt. Voll des Verständnisses beeilte ich mich also noch vor sechs Uhr zum dritten Mal zum Gate F24, wo das Boarding eines Busses bereits fast abgeschlossen war.

 

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Da mein Wunschsitz inzwischen natürlich bereits vergeben war, musste ich diesmal mit einem Gangplatz in der neutralen Embraer der Augsburg Airways (D-AEMF) vorliebnehmen, in der uns die ausgesprochen freundliche Crew bestehend aus zwei jungen Deutschen bereits erwartete. Auch in dieser Maschine hatte man sich sichtlich um das berühmte „Softbranding“ bemüht und die Lufthansa-Sitze mit AUA-Kopfschonern versehen.

 

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Zeitungen und Magazine standen zur Auswahl und schon bald nach dem pünktlichen Start wurde zuerst die kleine Businessclass und anschließend die Economy mit Muffins aus dem Hause Do & Co sowie gleich zwei Getränken versorgt. Die Maschine wirkte, entgegen so mancher NIKI Embraer-Kabine, sehr gepflegt und sauber und auch der Sitzabstand war großzügig bemessen.

 

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DanubeWings setzt eine ATR 72 für NextJet ab Arlanda ein

 

Nach einer weichen Landung in Arlanda rollten wir zum Star Alliance Terminal 5 und ich machte mich bei schönstem Wetter mit dem Bus für einen Spaziergang auf den Weg in die Stadt.

 

Hier einige Fotos aus Stockholm - mehr gibt es dann in zwei Wochen:

 

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Staatshuset

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Wachablöse beim Palast

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Nobel Museum

 

Mein Hotel befand sich nur wenige Minuten vom Inlandsflughafen Bromma entfernt und bot sich daher für meinen geplanten Trip am folgenden Tag an, der mich auf die Insel Gotland sowie in die südschwedische Stadt Malmö führen sollte.

 

Am Zaun eben jenes relativ kleinen Airports verbrachte ich auch am Nachmittag sowie an den folgenden zwei Tagen viel Zeit und hatte so die Gelegenheit, den abwechslungsreichen Verkehr bestehend aus den Avros der Malmö Aviation, die in Bromma ihren Hub aufgebaut hat, sowie die zahlreichen Turboprops der Sverigeflyg abzulichten. Letztere ist ein Zusammenschluss einiger Fluggesellschaften, die die Anbindung kleinerer Regionalflughäfen Südschwedens mit der Hauptstadt Stockholm sowie untereinander sicherstellt und staatlich subventioniert wird. Gemeinsam greifen Kullaflyg, Sundsvallsflyg, Gotlandsflyg & co auf eine beachtliche, ständig wechselnde Flotte bereitgestellt von den lokalen Anbietern Golden Air und NextJet zurück, die teilweise in eigenen Farben, teilweise in den Farben der Leasinggeber fliegen. Einige Saab 340 im NextJet-Kleid, mit Ski-Bemalung oder in Air Aland-Farben, deren Flugbetrieb im Hochsommer ruht, und zwei ATP derselben sowie einige ATRs von Golden Air, die die Silhouette Stockholms in den charakteristischen Farben eines Sverigeflyg-Mitglieds am Heck tragen, rollten an mir vorbei. Eine komplett weiße Saab 2000 der Golden Air, die für den eigenen im Sommer stark ausgedünnten Flugplan nicht benötigt wird, und nicht zuletzt zahlreiche Businessjets ließen hier außerdem nie Langeweile aufkommen.

 

Hier einige Fotos, die an den drei Tagen in Bromma entstanden:

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Golden Air SE-MDA

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Golden Air SE-MDB

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NextJet ATP SE-LLO

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NextJet Saab 340 SE-LEP

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Golden Air Saab 2000 SE-LOT

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beides: NextJet Saab 340 SE-LJN - einmal mit und einmal ohne Farbe

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Pünktlich zwei Stunden vor Abflug war ich schließlich am zweiten Tag in der Früh vor Ort um an einem Automaten im kleinen Abflugbereich für meinen Gotlandsflyg-Flug nach Visby einzuchecken. Das Boarding war zwar – wie in Bromma üblich – für 15 Minuten vor Abflug angesetzt worden, aus Erfahrung aber wusste ich, dass trotz geringster Standzeiten an diesem kleinen Flughafen gerne schon etwas früher geboardet, gestartet und schließlich am Zielort gelandet wird und so passierte ich bereits eine Stunde später die Sicherheitskontrolle und suchte mir im überschaubaren Gatebereich die passende Tür.

 

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Der Yellow Room - Malmö Aviation Lounge

 

Kurz darauf auch schon der Aufruf zum Einsteigen, dem ich aufgrund meiner mangelnden Schwedischkenntnisse erst dann zu folgen traute, als nach Minuten die ersten Mitreisenden am Ausgang angekommen waren. Zusammen ging es zu Fuß durch das Labyrinth von Metallbarrieren zum passenden Abstellplatz, an dem unsere Maschine, die erhoffte ATP SE-LLO in Sverigeflyg-Gemeinschaftsbemalung, bereits auf uns wartete.

 

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Dieses weltweit relativ selten anzutreffende Flugzeug aus britischer Produktion war seit 1990 den Gutteil seines Lebens im Dienst der Manx in Großbritannien unterwegs gewesen, bevor es schließlich über Estland den Weg nach Schweden zu NextJet, dem Betreiber dieses Fluges, gefunden hatte. Sein Alter merkte man ihm aber fast nicht an, einzig das etwas aus der Mode gekommene Interieur und die vereinzelten nicht funktionierenden Leuchtstoffröhren in der Kabine gaben Aufschluss über eine bewegte Lebensgeschichte. Die freundliche Crew in Gotlandsflyg-Uniform begrüßte uns schließlich auf Englisch und Schwedisch, während wir es uns so gut es ging in den etwas engen blauen Stoffsitzen mit flysmaland-Headrests gemütlich machten.

 

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Bald schon waren die letzten Passagiere der fast ausgebuchten Maschine beim Flieger eingetroffen und wir begaben uns – bemerkenswert leise übrigens – auf den Weg zur Startbahn, wo wir, wie nicht anders erwartet, natürlich überpünktlich abhoben. Vom Captain angekündigte Turbulenzen blieben glücklicherweise aus und so sprang die Besatzung mit dem Speisen- und Getränkeverkauf für diesen dreißigminütigen Flug in Aktion. Kurz darauf, der Kapitän hatte sich ein weiteres Mal bei uns gemeldet und sich verabschiedet, landeten wir auch schon auf der starkbewölkten Insel Gotland und rollten zum kleinen Abfertigungsgebäude.

 

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Zu Fuß ging es an einer orange bemalten ATR und einer NextJet Saab 340 vorbei in die offene Gepäckhalle, vor der auch schon ein Flughafenbus wartete, um die zahlreichen Sonnenhungrigen und Inseltouristen in die einige Kilometer vom Flughafen entfernte Hauptstadt Visby zu karren.

 

Ich blieb noch einige Zeit am Flugplatz und machte mich dann zu Fuß in Richtung Altstadt auf, die als ehemalige Hansestadt mit ihren zahlreichen Ruinen und einer der längsten und besterhaltensten Stadtmauern weltweit punktet.

 

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Als ich schließlich nach einem weiteren 45minütigen Fußmarsch entlang der wenig eindrucksvollen Küste und durch einen kleinen Wald wieder am Visby Airport angekommen war, checkte ich für meinen Weiterflug nach Malmö ein, auf dem, genau wie auf dem Herflug, „Free Seating“ herrschen sollte.

 

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Das Boarding verzögerte sich allerdings einige Minuten, da die Maschine, dieselbe ATR 72 mit orangefarbenem Heck, die ich bereits bei der Ankunft gesehen hatte, verspätet eintraf und nach dem üblichen blitzartigen Turnaround eine Gruppe zuerst hineingelassen werden wollte. Genau wie auch der Checkin-Bereich war der Raum, in dem sich die vier Gates befanden, eher klein und drohte kurz vor dem Abflug einer Norwegian 737-800 zu bersten. Geworben wurde hier interessanterweise mit Ausflugspaketen der Gotlandsflyg nach Bratislava, Wien und Budapest, Ziele, die die kleine Airline zu mehreren Terminen im Herbst mit Direktflug in die slowakische Hauptstadt anzubieten scheint.

 

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Auch wir anderen Ungeduldigen – eine Viertelstunde Verspätung ist hier in Schweden offenbar für viele wirklich ungewohnt – wurden schließlich auf das Vorfeld gelassen und von zwei freundlichen Flugbegleiterinnen auf diesem Flug „operated by Golden Air“ auf Schwedisch begrüßt. Die Kabine machte dank neuer LED-Lichtleisten mit ihren komfortablen grauen Ledersitzen einen äußerst gepflegten, sauberen und modernen Eindruck und füllte sich rasch; dieser Flug sollte erneut bis auf den letzten Platz ausgebucht sein. Obwohl ich natürlich nicht als einziger Ausländer diese saisonale Verbindung nutzte, durch die man, wie mir meine Sitznachbarin erklärte, gute fünf Stunden Auto- und Fährfahrt sparen kann, verzichtete die Crew diesmal auf englische Ansagen und konzentrierte sich ganz auf den vergleichsweise günstigen Bordverkauf, der diesmal regen Absatz fand. Entlang der wunderschönen Küsten und der charakteristischen Hügellandschaft der Region Skåne, der Kornkammer Schwedens, ging es schließlich direkt zum knallgelb bemalten Terminal des Malmö Airports.

 

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Dort angekommen suchten wir uns eine der zahlreichen Positionen am Pier aus und verabschiedeten uns (natürlich auf Schwedisch) wieder von unserer Crew, die offensichtlich entschlossen war, die kurze Verspätung auf dem Rückweg wieder wettzumachen.

 

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Der Flughafen Malmö wird aufgrund seiner Nähe zu Kopenhagen vorrangig von Lowcost Airlines und für Charterflüge an die Mittelmeerstrände genutzt. Zwar gibt es ein winziges „Observation Deck“, von dem man den Blick über die weitläufigen Parkplätze auf eine Seite des Piers genießen kann, allerdings waren an diesem Nachmittag eine Primera Air 737-800 und eine Wizz Air die einzigen Besucher.

 

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Schließlich erhielt ich am Schalter meine Boardingkarte für den Rückflug nach Bromma und suchte in dem offensichtlich für mehr Passagiere ausgelegten Terminal mein Gate. Ein Avro RJ 100 der Malmö Aviation, den ich bereits am Vortag in Bromma beobachtet hatte, stand schon bereit und das Boarding begann pünktlich und rasch. Obwohl unsere Maschine mit einer Fluggastbrücke am Terminal angedockt war, konnten wir sie sowohl von vorne als auch über den hinteren Ausstieg betreten. Zu diesem Zweck war mit Schnüren vorsorglich ein Weg zur Tür gelegt worden, um ein Verwechseln des Fluggeräts auszuschließen.

 

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Eine äußerst freundliche Kabinenbesatzung und die Pilotin hießen uns, diesmal sogar auf Englisch, in der sehr gepflegten und hellen Kabine willkommen und ließen uns in den bequemen Recaro-ähnlichen Ledersitzen, die außergewöhnlich viel Beinfreiheit boten, Platz nehmen.

 

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Nach einer kurzen Sicherheitsdemonstration und einem kraftvollen Take off in Richtung Süden wurde mit einem Lächeln ein kleines Weckerl in einem Pappbecher serviert, Tee, Kaffee und Wasser ausgeschenkt und nachgefüllt und zur Erfrischung warme feuchte Tücher ausgeteilt – ein Service auf einem 55 Minuten-Flug, der sicher seinesgleichen sucht. Über die berühmten Schären segelnd erreichte unser auffällig gelb bemalter Flieger schlussendlich überpünktlich Bromma und ich machte mich wieder auf den Weg zurück ins Hotel.

 

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Am nächsten Tag verbrachte ich noch einige Zeit am Flughafen bis ich schließlich nach mehrmaligem Umsteigen den Bus zum internationalen Arlanda Airport wieder erreichte. Dort angekommen holte ich mir gemeinsam mit vielen anderen Reisenden, die wie ich den Automaten nicht nutzen konnten und daher auf die Öffnung eines Schalters zu warten hatten, meine Boardingkarten für den Estonian-Flug über Tallinn nach Wien ab und suchte die Lounge auf, von der aus man einen fabelhaften Blick auf das Vorfeld genießt. Air Baltic Dash 8-400, Germania A319, die ab Stockholm unter anderem in den Irak fliegt, Icelandair und schließlich auch, ein paar Minuten verspätet, die DOT LT ATR42 mit „Danish Air Transport“-Titeln, die mich nach Estland bringen sollte, kamen vorbei.

 

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Trotz Zusammenlegung zweier Rotationen war dieser Kurs mit rund 30 Passagieren relativ schwach gebucht, vor allem Umsteiger nach Wien, aber auch nach Brüssel und zu anderen westeuropäischen Destinationen waren darunter. Sie alle zeigten sich ausnahmslos verwirrt über dieses „alte“ Flugzeug, das mit seinen 26 Jahren als 13. gebaute ATR zwangsläufig tatsächlich schon einige Umläufe auf dem Buckel haben muss und das auch nicht verbergen kann. Eine fröhliche Estin begrüßte uns, verkündete, dass wir uns setzen dürften, wo wir wollten, und machte uns mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut.

 

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Fast pünktlich ging es dann los und wir bekamen Mini-Muffins, Tee, Kaffee und Wasser serviert, bevor wir, der Pilot setzte da schon wieder zur Landung auf Tallinn an, noch mit Feuchttüchern und Zuckerln versorgt wurden. Auf diesem kurzen Flug ließ es sich der Kapitän nicht nehmen, sich gleich dreimal bei uns zu melden und sich nach einer weichen Landung noch einmal bei uns zu verabschieden.

 

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Ein Bus und eine steile Steintreppe brachten uns wieder in den ausgesprochen schönen, hellen Abflugbereich, der mit seinen Parkettböden, Stoffen in Pastellfarben, bodentiefen Fenstern, Pflanzen und originellen Sitzgelegenheiten zum Entspannen einlud. Der Embraer 170 (ES-AEC), der mich und die anderen Gäste des sehr gut gebuchten Fluges nach Wien bringen sollte, stand zur Boardingzeit längst bereit, offensichtlich waren auch Crew – jedenfalls rannte eine Flugbegleiterin kurz hinaus, um sich mit einem Magazin wieder in die Maschine zurückzuziehen - und das Bodenpersonal anwesend, aber das Einsteigen begann nicht. Andere Passagiere, die sich zur Abflugzeit am Gate erkundigen wollten, wurden mit den Worten „vielleicht in zehn oder 15 Minuten, wir wissen es nicht“ vertröstet.

 

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Schließlich ließ man uns aber dann doch einsteigen und zwei genervte, wenig sympathische Flugbegleiterinnen mit schwarzem Umhang hießen uns mit einer Ansage vom Band auf Estnisch, Englisch und antiquiertem Deutsch willkommen. Die Kabine war mit den ursprünglichen Finnair-Sitzen ausgestattet, die auf diesem 2:05 Flug wenig Komfort boten, zumindest hatte ich aber endlich einmal wieder ein passables Fenster und konnte so den Verkehr in Tallinn beobachten.

 

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Natürlich traf man hier vor allem auf Embraer 170 und CRJ 900 des Homecarriers. Aber auch eine Estonian Air Regional Saab 340 in Hockey-Bemalung, eine polnische Sprint Air desselben Typs, einige SAS, Air Baltic sowie eine FlyBe Nordic ATR waren zugegen.

 

Nach dem Start kümmerten sich die beiden Damen, die offenbar keine Freunde von selbst gesprochenen Ansagen waren, zuerst um die zwei Reihen umfassende Businessclass, dann gab es auch für die anderen Gäste gratis Getränke und Sandwiches sowie die Möglichkeit, im Bordverkauf ein Souvenir zu erstehen. Auch dies wurde natürlich vom Band angekündigt.

 

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Der Anflug auf Wien gestaltete sich mehr als turbulent, hatten doch kurz zuvor heftige Gewitter den Flughafen quasi lahmgelegt und höchstwahrscheinlich auch unseren Abflug verzögert. Glücklicherweise kam jedoch trotz Ankündigung des Kapitäns über dem Neusiedlersee, dass sich die Landung „due to heavy traffic“ noch bis zu 40 Minuten verzögern könnte (zu blöd, dass hierfür keine passende bereits aufgenommene Ansage zur Verfügung stand), bald schon die Landebahn in Sicht und wir erreichten mit einer knappen Stunde Verspätung den Pier West.

 

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Schweden, ich komme wieder.

 

Kommentare sind immer gerne gesehen ;)

Patrick

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Sehr schöner Bericht aus einem Gebiet, dass sich aufgrund der vielfältigen Regionalfliegerei sicherlich lohnt, näher zu erkunden. Danke!

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