hedo Geschrieben 21. Juli 2012 Geschrieben 21. Juli 2012 Messerschmitt Me-109 D-1 J-301 der Schweizer Fliegertruppe 1939 Messerschmitt Me-109 D-1 <David> Entwicklungsfirma: Messerschmitt AG, Augsburg, D Hersteller: Arado-Flugzeugwerke GmbH, Werk Warnemünde, D Baujahr :1938 Verwendungszweck: Kampf, Umschulung und Training Besatzung: 1 Pilot ln der Schweiz im Einsatz von 1939 bis 1949 Anzahl beschaffter Flugzeuge: 10 lmmatrikluation J-301 bis J-310 (Werk-Nr. 2301 bis 2310) Technische Daten Bauart freitragender Tiefdecker, Ganzmetall Abmessungen Spannweite 9,90 m; Länge 8,70 m; Höhe 2,45 m; Bezugsfläche 16,40 m2 Gewichte Rüstgewicht 1505 kg; Zuladung 493 kg; max. Abfluggewicht 1998 kg Triebwerk Modell: Jumo 210 D (442kg) Entwicklungsfirma: Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG, Dessau, D Hersteller: Motorenbau Stammwerk. Dessau, D Typ: flüssigkeitsgekühlt, 12-Zylinder, 60°-V- Form hängend, 4-Takt, Druckvergaser mit automatischem Höhenkorrektor Zylinderbohrung 124 mm; Kolbenhub 136 mm; Hubvolumen 19,70 l; Verdichtungsverhältnis 6,5:1 ; Aufladung: 1,30 Ata; Volldruckhöhe 2700 m ü. M.; Nennleistung 680 PS bei 27OO U/min Propeller : 2-Blatt, Metall, elektrisch verstellbar, Typ VDM, D = 3,20 m, Verstellbereich 20° bis Segelstellung Ausrüstungen: Fallschirm, Einziehfahrwerk, Radbremsen, Vorflügel, Landeklappen, Sauerstoff-, Funk-und Signalraketen-Anlage Flugleistungen Ve max. horizontal 470 kmlh max. Steigleistung 12,0m/s Dienstgipfelhöhe 8000 m ü. M. Flugdauer 1 Std. 30 Min. Reichweite: 600 km (Foto Sammlung H. Dominik) Die J-310 kurz nach der Auslieferung im Januar 1939 noch ohne Bewaffnung. Das Flugzeug wurde bei einem Neutralitätseinsatz am 4. Juni 1940 bei Boecourt von Deutschen Me 110 der ll./ZG abgeschossen. Der schweizer Pilot R. Rickenbacher kam dabei ums leben. Bewaffnung: Da die Schweiz eine hochentwickelte Waffenindustrie besass, war es naheliegend, eigene Waffensysteme einzubauen. So wurden auch alle Me-109 generell ohne Waffen von Deutschland geliefert. Dies erforderte jedoch umgehende Umbauten am Flugzeug. Die Me-109D-1 waren als Übergangslösung zu den bestellten Me-109 E-3 und vor allem für die Schulung und das Training der Piloten vorgesehen. Deshalb wurden bei den meisten Me-109 D-1, so auch bei der J-301, nur 2 Rumpf-FL-Mg 29 eingebaut. Schussbahn durch Propellerebene, Schussauslösung mit Motor synchronisiert. Die Rumpf MG waren auf der Rückseite mit einem mechanischen Schusszähler versehen, der vom Cockpit aus abgelesen werden konnte. Durch die diversen Modifikationen für das FL MG-29 wurden über den Verschlusskasten die unförmigen Ausbuchtungen angebracht, an denen man die bewaffneten Me-109 D-1 gut erkennen konnte. Die aufgesetzten Verschalungen enthielten auch noch zusätzlich Kanäle für die Kühlung der Waffen. Als zusätzliche Alternative stand noch der Einbau von 2 Tragflächen- FL-MG 29 zur Verfügung. Diese Bewaffnung wurde aber nur vereinzelt bei den Me-109 D-1 eingebaut. Zum Beispiel bei der J-307 mit der Neutralitätsbemalung in Dübendorf 1943. Hier ist über den Verschlusskasten die unförmige Ausbuchtung für das Fl-Mg 29 zu sehen (Foto Sammlung H. Dominik) Die Me-109 D-1 J-307 mit der Rumpf- und Tragflächenbewaffnung FL MG-29 in der Neutralitätsbemalung, Dübendorf Juni 1945. (Foto Sammlung H. Dominik) Geschichte Gleichzeitig mit der Beschaffung der Me-108 B wurde für die Umschulung eine Null-Serie von BF-109 D-1 in Auftrag gegeben. Dank der überaus kurzen Lieferfrist konnte mit der Piloten-und Bodenpersonal-Ausbildung im Hinblick auf die in Auftrag gegebene Me-109-E-3-Serie sofort begonnen werden. Für die Umschulung sowie das Luftkampfund Schiesstraining eignete sich dieser Typ vorzüglich. Für ein Kampfflugzeug befriedigte die Bewaffnung hingegen nicht. Kurz nach der Auslieferung der Me-109-E-3-Serie wurden denn auch diese Flugzeuge von der Frontstaffel zurückgezogen und anschIiessend nur noch viele Jahre für die Pilotenausbildung verwendet. 1949 erfolgte die Liquidation. Angaben zur Me-109 D-1 J-301 ln der Schweiz im Einsatz von 1939 bis 1949 lmmatrikluation J-301 (Werk-Nr. 2301) Bewaffnung: 2 Rumpf-FL-Mg 29 Geschichte zur Me-109 D-1 J-301 (Quelle aus dem Buch von Georg Hoch <Die Messerschmitt Me-109 in der Schweizer Flugwaffe> Übernahme am 19.01 1939 31.05. 1939 Notlandung wegen einer Motorpanne in Biel 22.08.1940 Startabbruch wegen fehlerhafter Benzinzufuhr in Thun 23.11.1943 Notlandung wegen Laderdefekt in Dübendorf 28.02 1944 Laderwelle angefressen, Motor abgeschrieben Ausser Betrieb gesetzt und abgeschrieben am 28.12.1949 Modellfotos Die Fotos zeigen die J-301 vor einem Unterstand U-43. 1939 war er noch offen. In den 60er Jahren wurden zusätzlich noch die Tore angebracht. Wissen heute natürlich nur noch wenige Personen ..... Das Modell ist von Academy in 1:48 Folgend noch der Link zum ausführlichen Modellbaubericht auf dem Forum der IPMS Schweiz Modellbaubericht Me-109 D-1 J-301 Happy Modelling Helmut Zitieren
Superjet Geschrieben 21. Juli 2012 Geschrieben 21. Juli 2012 Wieder einmal ein Klasse Flugzeug zum bewundern! Die Neutralitätsbemalung wäre aber auch cool. Gefällt mir gut, auch wenn der Typ gar nicht mein Fall ist. War für mich gar keine schönes Flugzeug aber den Zweck hat es damals erfüllt. Hast du bei den Farben den "etwa Wert" angewendet oder gibt es noch Nachweise bezüglich des Farbtons von damals? Zitieren
hedo Geschrieben 22. Juli 2012 Autor Geschrieben 22. Juli 2012 Hallo Christoph Ich habe die Me-109 D-1 für eine Modellbauausstellung gebaut, in der Schweizer Militärflugzeuge aus den Jahren 1939 bis 1940 das Thema waren. Die Neutralitätsbemalung wurde erst ab 1944 bei der Schweizer Fliegertruppe eingeführt. Tarnanstrich Me-109 D-1 1939/40 • Oberseiten RLM 71 dunkelgrün • Unterseiten RLM 65 hellblau Eine Me-109 E-3 im Massstab 1:32 mit der Neutralitätsbemalung ist aber in Planung. Folgend noch ein Foto über die Me-109 E-3 J-386 im Massstab 1:72. Siehe dazu den Baubericht auf dem Forum der IPMS Schweiz http://www.ipms.ch/plugins/forum/forum_viewtopic.php?1334 Farbreferenzen Buch über die Farbgebung und Kennzeichen der Schweizer Militäraviatik 1914-1950 http://www.lw.admin.ch/internet/luftwaffe/de/home/dokumentation/books/farbgebung.html Gruss Helmut Zitieren
hedo Geschrieben 22. August 2012 Autor Geschrieben 22. August 2012 Folgend noch 2 Fotos über die Me-109 D-1 J-301 vom Militärflugplatz in Dübendorf. Dübendorf ist der älteste Flugplatz der Schweiz. 1910 gegründet, beherbergte er in der Zwischenkriegszeit die Maschinen der zivilen Luftfahrt und im Zweiten Weltkrieg das Überwachungsgeschwader. Nach dem Bau des Flughafens Zürich-Kloten 1948 gehörte er endgültig dem Militär. Dübendorf und die Militärfliegerei gehörten zusammen. Herzliche Grüsse Helmut Zitieren
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