Danix Geschrieben 7. Juni 2012 Autor Geschrieben 7. Juni 2012 Kontingentierung von Ressourcen Das ist eine planwirtschaftliche Massnahme und führt zu Fehlalokationen. Wenn schon muss man die freien Marktkräfte entscheiden lassen, wer bereit ist, für wieviel Ressourcen zu nützen. Das ganze führt also am einfachsten über den Preis: Die Natur zu belasten muss seinen Preis haben. Natürlich ist auch das nicht gerecht, weil so die reicheren mehr Geld haben um die Ressourcen zu beanspruchen, aber die Wirtschaftsgeschichte zeigt, dass dies am wenigsten Konfusion verursacht. Man kann dann den Ärmeren mit Rückerstattungen (z.B. Reduktion der Steuern, Subventionen etc.) den höheren Preis ein bisschen ausgleichen. Grundsätzlich machen wir das ja jetzt schon, denn die Ressourcen werden immer teurer, weshalb sich jeder zuerst überlegt, ob er sie benutzen will. Leider sind gewisse Ressourcen aber immer noch gratis, z.B. Luft oder Meere, weshalb sie leidlich beansprucht werden. Auch die CO2-Steuer ginge ja in die gleiche Richtung, leider findet sie immer noch kein Gehör bei den Gesetzgebern und der Bevölkerung. Der Trick dabei wäre natürlich, dass man nicht mehr Steuern bezahlt bzw. nicht dass der Staat mehr Geld einnimmt, sondern dass derjenige, der viel CO2 verbraucht auch viel Steuern bezahlt, aber alle Bewohner gleich viel Steuern zurück bekommen (oder andere Steuern weniger bezahlen müssen). So liegt es in der Hand jedes einzelnen zu entscheiden, ob er gemäss seinen Präferenzen mehr oder weniger Ressourcen ver(sch)wenden will. Soweit die Theorie. Zitieren
sirdir Geschrieben 7. Juni 2012 Geschrieben 7. Juni 2012 Auch die CO2-Steuer ginge ja in die gleiche Richtung, leider findet sie immer noch kein Gehör bei den Gesetzgebern und der Bevölkerung. Soso http://www.bafu.admin.ch/co2-abgabe/index.html Zitieren
Danix Geschrieben 7. Juni 2012 Autor Geschrieben 7. Juni 2012 naja, die aktuelle CO2-Abgabe war ein gutschweizerischer Kompromiss, weil sich keine CO2-Steuer durchsetzen liess, gewährte man den "Klimarappen" und nannte ihn CO2-Abgabe. Dein Link hält selber fest: Die Treibstoffe (Benzin, Diesel) sind von der CO2-Abgabe nicht betroffen. Weshalb er seiner wichtigsten Funktion entledigt ist. Kein Wunder verpasst deshalb die Schweiz regelmässig seine Klimaziele (Kyoto-Ziele). Seither ist das Thema vom Tisch. Zitieren
Skywalker Geschrieben 7. Juni 2012 Geschrieben 7. Juni 2012 Das gilt bis jetzt bloss für Brennstoffe, aber nicht für Treibstoffe. Zitieren
Walter_W Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Auch OT Das Fazit, welches im letzten Post gezogen ist, gilt für mich nicht. Ich habe alle Post's gelesen und mich auch in die Link's reingekniet. Das hat mir eine Welt eröffnet, vor welcher ich eigentlich null Ahnung hatte. Ich bedanke mich ausdrücklich bei "Danix", "Quinto55", "AnkH" und "Thomas Linz", welche den Hauptpart des Therad's bestreiten. Echt eine interessante Sache. Auch die Kultur der Diskussion ist meines Erachtens beispielhaft, trotz der gelegentlichen schrägen Töne. Ende OT Zitieren
Chipart Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Der Trick dabei wäre natürlich, dass man nicht mehr Steuern bezahlt bzw. nicht dass der Staat mehr Geld einnimmt, sondern dass derjenige, der viel CO2 verbraucht auch viel Steuern bezahlt, aber alle Bewohner gleich viel Steuern zurück bekommen (oder andere Steuern weniger bezahlen müssen). Das wäre nicht der Trick, sondern grundfalsch. Wenn wir wirklich annehmen, dass Luft eine Ressource ist, die durch Verschmutzung verbraucht wird, dann müsste Steuern auf Luftverschmutzung zusätzlich zum heutigen Steueraufkommen erhoben werden. Das funktioniert wie in der Buchhaltung: Wir brauchen eine Bilanz! In dieser Bilanz ist die saubere Luft mit einem bestimmten (fiktiven) Wert bilanziert. Wenn wir nun davon verbrauchen, dann müssen wir, damit die Bilanz wieder aufgeht, andere Werte als Aktiva ansammeln. Dafür brauchen wir zusätzliches Geld. Allerdings sind wir Meilenweit von so einem System entfernt! Das Problem ist ja nicht, dass es Menschen gibt, die CO2-Emission besteuern wollen. Das Problem ist, was alles nicht besteuert wird! Aus der Vielzahl aller Umweltprobleme wird immer wieder Willkürlich eines rausgepickt wird und das für den Untergang der Welt verantwortlich zu sein hat. So funktioniert Ökologie aber nicht! Wenn wir CO2 besteuern, dann müssen wir auch SOx besteuern (wegen saurem Regen), Hormone, Antibiotika, Skifahrer (wegen Abholzung für Pisten), Hausbesitzer (wegen Bodenversiegelung), Fleischesser selbstverständlich - Vegetarier aber auch wegen Monokulturen,.... und kommen letztendlich dazu, dass die einzig ökologisch Korrekte und daher nicht zu sanktionierende Lebensweise ist, in Hölen zu wohnen und Beeren zu sammeln (aber bitte nicht zu viele. In so einer Welt will ich nicht leben! Florian Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Also was ich in den letzten Jahrzehnten an Umweltschutz erlebt habe, stimmt mich ziemlich zuversichtlich. Ihr müsst Euch mal vorstellen, dass wir noch vor 50 Jahren alles dem Kehricht übergeben konnten: DDT- Spritzabfälle, Batterien, alle Chemikalien, alte Maschinen, Glas und Farben usw. usw. Heute hätte ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich eine Knopfbatterie in den Gebührensack schmeissen würde. Was will ich damit sagen? Durch viel Ueberzeugungsarbeit der Fachleute ist ein grosses Verständnis durch Einsicht erwachsen. Und wenn wir in demselben Tempo weitermachen, sind wir auf bestem Wege. Nur keine sektiererischen Belehrungen durch selbsbernannte Ultra- Grüne, das wäre kontraproduktiv, weil verstörend. OK, das ich auf dem Comersee ferienhalber mit dem Schlauchboot durch das eigene WC- Papier schippere, ist ein noch ungelöstes Problem. Aber man beachte, dass nur ein prosperierender Staat auch die Mittel generiert, dem Umweltschutzgedanken eine wichtige Priorität zu geben. Uebrigens hatten wir am Zürichsee schon eine moderne Kläranlage um 1960:008: Gruss Walti Zitieren
Danix Geschrieben 8. Juni 2012 Autor Geschrieben 8. Juni 2012 Das wäre nicht der Trick, sondern grundfalsch. Wenn wir wirklich annehmen, dass Luft eine Ressource ist, die durch Verschmutzung verbraucht wird, dann müsste Steuern auf Luftverschmutzung zusätzlich zum heutigen Steueraufkommen erhoben werden. müsste nicht. Aber man könnte. Da wir davon ausgehen, dass Staaten nicht mehr ausgeben sollten als sie einnehmen, und dass die Steuerlast heutzutage eh schon zu hoch ist, würde ich dafür plädieren, dass die Steuerlast reduziert wird (vor allem bei euch in Europa!). Dafür sollte man nicht mehr (nur) nach Einkommen/Vermögen besteuert werden, sondern eben nach Ressourcenverbrauch. Bzw. ein Mix aus beidem. Der Mix ist dann jedem Gesetzgeber bzw seiner Bevölkerung überlassen. Natürlich müsste man auch andere umweltschädliche Verhaltensweisen ahnden, steuerlich oder per Verbot, das wird ja schon teilweise gemacht. Zu deinem plakativen "In so einer Welt will ich nicht leben!" kann ich nur entgegnen: "genau so möchte ich leben!". Frage: Wo lebt es sich besser: mit Umweltgesetzen oder ohne? In Deutschland/Schweiz/Österreich oder in Italien/Spanien/Griechenland? Oder global gesehen: In Kalifornien oder in China? Zu den verschiedenen Ressourcenparameter: Natürlich könnte man für jede Substanz eine Steuer einführen, das wäre aber wieder nicht praktikabel, und wird von vielen (auch von dir?) nur als Vorwand genommen, um die Idee zu erledigen. Tatsache ist, dass bei allen Verbrennungsvorgängen CO2 entsteht, dass er Hauptverantwortlich für die Klimaveränderung ist und dass es deshalb sinnvoll wäre, wenn wir diesen besteuern würden. Wenn das CO2 sinkt, werden automatisch auch andere Umweltparameter sinken. Schwefel in den Treibstoffen ist schon weitgehend verbannt, Hormone und Antibiotika streng reglementiert, Skianlagen benötigen bei uns Umweltverträglichkeitstests. Bei den Fleischfressern bin ich einverstanden, die dürften verboten werden ;-) Solange alles Bio ist darf auch der Vegetarier überleben. Auch hier die Frage: Wer lebt gesünder/umweltverträglicher, die gebildete Schicht in Nord-/Mitteleuropa oder die hamburgermampfende Unterschicht in Amerikas Grossstädten? Die Schreckgespenste von "zurück in die Höhle" greifen auch hier überhaupt nicht, komisch, normalerweise bin ich der, der im AKW-Thread dies behauptet. Man kann die Gesellschaft auch umbauen, indem man Technologie und Fortschritt fördert und nicht die Lebensqualität reduziert. Entscheidend ist einfach, dass die Leute ein Bewusstsein dafür kriegen. Zitieren
sirdir Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Weshalb er seiner wichtigsten Funktion entledigt ist. Kein Wunder verpasst deshalb die Schweiz regelmässig seine Klimaziele (Kyoto-Ziele). Seither ist das Thema vom Tisch. Wieso ist das seine 'wichtigste' Funktion? IMHO ist der durch den Verkehr erzeugte CO2 Ausstoss immer noch in der Minderheit, auch wenn man's gerne anders hinstellt. Oder ist die Funktion halt einfach 'Erziehung des Autofahrers', wie so üblich? Zitieren
Danix Geschrieben 8. Juni 2012 Autor Geschrieben 8. Juni 2012 Meiner Meinung ist der Strassenverkehr immer noch der stärkste Umweltsünder - und wird wohl weiter wachsen (falls nicht emissionsfreie Motoren im grossen Stil auf den Markt kommen). Gemäss dieser Grafik des UVEK: Ist der Verkehr der grösste Endenergieverbraucher, und innerhalb des Verkehrs ist der Strassenverkehr der weitaus grösste: Der Energieverbrauch sagt eigentlich noch nichts aus über die Abgase. Hier hat der Strassenverkehr massive Fortschritte gemacht, vor allem mit dem Katalysator und den zahlreichen Euro-Normen. Allerdings sind mobile Motoren immer noch weniger effizient und umweltschädigender als stationäre Motoren, und sie produzieren zusätzlich noch andere Emissionen wie Feinstäube (Reifen- und Bremsabrieb). Dani Zitieren
sirdir Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Naja, ich meinte die ~30% am Gesamtverbrauch (wobei es mir darum ja nicht ging, aber IMHO war der CO2 Ausstoss in einem ähnlichen Bereich). Ob das nun der grösste Einzelposten ist hängt wohl von der Aufteilung der Posten ab. Jedenfalls tut man immer fast so, als ob 90% oder so vom (Strassen)Verkehr kämen und das ist natürlich mitnichten so. Interessant finde ich übrigens die Aufteilung beim Verkehr. Da ist also auch noch 'Nicht-Verkehr' enthalten ;) Zitieren
Touni Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Schön wie man Zahlen verfälschen kann... dann macht der Personenverkehr auf der Strasse 23.7% des Gesamtengerieverbrauchs der Schweiz aus. ÖV eingeschlossen. Zitieren
Danix Geschrieben 8. Juni 2012 Autor Geschrieben 8. Juni 2012 genau, und macht damit der grösste Posten aus. Interessant ist ja, dass der Personenverkehr mehr Energie benötigt als der Güterverkehr. Und zwar um ein Vielfaches. Es wird also mehr Energie aufgewendet (und demnach auch Abgase produziert) um die Leute zur Arbeit zu bringen als die eigentliche Arbeit zu verrichten. Ein grosser Teil davon ist dann noch Freizeitverkehr. Das ist ziemlich hirnrissig. Vom Primäraufwand (also die Herstellung von Fahrzeugen) will ich noch gar nicht sprechen, dort sieht das Verhältnis wohl noch viel arger aus. Denn ein Auto verbringt der überwiegende Anteil seiner Gebrauchsdauer ungenutzt in der Garage oder am Strassenrand. Man kann diese Zahlen übrigens noch mehr verfälschen: z.B. wird der grösste Teil der Energie für die Industrie und die Dienstleistungen aus nichtfossilen Brennstoffen erzeugt (Wasserkraft und AKW), zumindest in der Schweiz. In Deutschland und anderswo sieht das ein bisschen anders aus. Bei den Häusern weiss ich jetzt nicht, aber Ölheizungen werden immer weniger. Der Strassenverkehr dürfte jedoch fast 100% auf fossilen Brennstoffen basieren. Also dürfte der Anteil des Strassenverkehrs bei der Luftbelastung noch um einiges grösser sein. Wenn ich dann mal eine Grafik finde von den Anteilen der CO2-Emitenten melde ich mich. Zitieren
Danix Geschrieben 8. Juni 2012 Autor Geschrieben 8. Juni 2012 Etwas habe ich gefunden. Quelle: SF TV. 30%, etwa gleich wie Heizungen. Zitieren
DaMane Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 ....Aber man beachte, dass nur ein prosperierender Staat auch die Mittel generiert, dem Umweltschutzgedanken eine wichtige Priorität zu geben. ..... Gruss Walti Ein kleiner 'Schönheitsfehler' liegt darin, daß hier die Kausalität umgekehrt wird. Wir geben viel Geld aus, um Folgen zu lindern (100%e Beseitung geht gar nicht), die wir selber verursachen. Reparatur ist aber IMMER teurer als Schadensvermeidung. Das ist eigentlich ein elementares Naturgesetz, wird aber in den exisitierenden Wirtschaftsmodellen (noch) komplett ausgeblendet. Gruß Manfred Zitieren
Thomas Linz Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Hallo Bernhard, ich habe leider im Moment kaum die Möglichkeit hier mitzumachen. Aber nachdem Du hier die GISS und Herrn HardcoreRahmstorf zu Wort kommen läßt, lasse ich mal den Produzenten der Daten zu Wort kommen. Die NASA und die schreiben genau das, was ich seit Tagen predige! :) So stelle ich mir eine wissenschaftliche Interpretation vor (und die Temperaturen sind doch gesunken :p :005: ) Has Global Warming Slowed in the Past Decade? Figure 7 helps us examine the issue of whether global warming has "stopped" in the past decade or at least slowed down from the rate of the prior two decades. Global temperature in 2011 was lower than in 1998. However, global temperature has a strong interannual variability tied to the Southern Oscillation (El Niño-La Niña cycle), as is apparent in Fig. 7. Hansen et al. (2010) showed that the correlation of 12-month running-mean global temperature and Niño 3.4 index is maximum with global temperature lagging the Niño index by 4 months. Thus the 1997-1998 "El Niño of the century" had a timing that maximized 1998 global temperature. In contrast, the 2011 global temperature was dragged down by a strong La Niña. Indeed, the strength of the current double-bottomed La Niña, being based on ocean surface temperature relative to base period 1951-1980, is under-emphasized by the long-term trend toward higher temperature. Thus, although the current global warming graphs (Figs. 2, 3 and the upper part of Fig. 7) are suggestive of a slowdown in global warming, this apparent slowdown may largely disappear as a few more years of data are added. In particular we need to see how high global temperature rises in response to the next El Niño, and we also need to consider the effect of the 10-12 year cycle of solar irradiance. This raises the question of when the next El Niño will occur and the status of the solar cycle. Wie Du siehst, der Ton macht die Musik. Man kann Daten unterschiedlich interpretieren. Während Herr Rahmstorf weiter Weltuntergangsstimmung verbreitet, schreibt sogar der Ultra Hansen, dass man abwarten muß, was in den nächsten Jahren passiert. Zwar vermutet man, dass die Temperaturen wieder steigen werden, aber man gibt klar zu erkennen, dass man nicht weiß, wie es mit den Temperaturen weitergeht. Das ist genau das, wofür ich in diesem Thread die ganze Zeit plädiere. Das IPCC hingegen erklärt uns, dass wir im Jahre 2100 Temperaturen wie im Trias haben werden. Immerhin war das der Ursprung für die Dinos. Was solls, gibts jetzt eben Jurassic Park reloaded. Ach und was die Beschränkung der Persönlichkeit und Forderung nach Solidaridät angeht, bevor wir am CO2 sparen, sollten wir uns soweit einschränken, dass wir aufhören den Regenwald abzuholzen und dafür sorgen, dass kein Kind mehr an Hunger stirbt. Also Autos zu Pflugscharen! Gruß Thomas Zitieren
AnkH Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Immerhin war das der Ursprung für die Dinos. Was solls, gibts jetzt eben Jurassic Park reloaded. Um Himmels Willen, aber hoffentlich keine Mücken, die so gross sind wie heutige Wespen :D Zum Rest: ich bin fasziniert, wie man sogar ein Abschnitt von ein paar wenigen Sätzen dermassen falsch interpretieren kann, obwohl es schwarz-auf-weiss da steht: 2011 ist von der Durchschnittstemperatur tiefer als 1998 wegen dem El-nino-El-nina Phänomen. Da steht aber auch: "long term trend towards higher temperature". Was soviel heisst wie: auch für den Verfasser dieses Textes ist es unmissverständlich klar, dass längerfristig eine Erwärmung erwartet wird. Weiter steht da: "Thus, although the current global warming graphs are suggestive of a slowdown in global warming, this apparent slowdown may largely disappear as a few more years of data are added". Was soviel heisst, dass es eben nur eine MOMENTAUFNAHME ist, welche den Anschein erweckt, dass die Erwärmung abgeschwächt sein könnte (suggestive...), aber das diese abgeschwächte Erwärmung vermutlich verschwindet, wenn wieder ein paar Jahre dazugerechnet werden. Und wieder wird kurzfristig mit langfristig gemischt, wenn Du die IPCC Voraussage für 2100 (sprich in 88 Jahren...) in Frage stellst mit der Tatsache, dass die Temperatur im Jahre 2011 (Momentaufnahme) tiefer war als im Jahre 1998 (auch Momentaufnahme)... Schade... Zitieren
Danix Geschrieben 8. Juni 2012 Autor Geschrieben 8. Juni 2012 Du hast Thomas (er hat es geschrieben, nicht Florian) falsch verstanden. Er anerkennt die Interpretation der Daten, dass die Temperaturen steigen könnten, wenn man kühlende Effekte (wie El Nino) herausfiltert. Hingegen ist er mit dem Ton von Herrn Rahmstorf nicht einverstanden. Was ich hingegen nicht verstehe. Sein Blogg ist ziemlich gut geschrieben, auch Nichtwissenschaftler verstehen es. Vor allem wenn er glaubwürdig erklärt, wie er und viele seiner Kollegen bis zur körperlichen Vernichtung angegriffen werden, obwohl sie nur wissenschaftliche Arbeit leisten. Ich finde es durchaus angebracht, einmal aus der Haut zu fahren, wenn man so angefeindet wird. Aber viel Feind, viel Ehr, wie schon die Jäger sagten. Zitieren
Gast Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Hallo Bernhard, ich habe leider im Moment kaum die Möglichkeit hier mitzumachen. Aber nachdem Du hier die GISS und Herrn HardcoreRahmstorf zu Wort kommen läßt, lasse ich mal den Produzenten der Daten zu Wort kommen. Die NASA und die schreiben genau das, was ich seit Tagen predige! :) So stelle ich mir eine wissenschaftliche Interpretation vor (und die Temperaturen sind doch gesunken :p :005: ) Thomas, ich werde weiterhin geflissentlich übersehen, dass du ein persönliches Problem mit dem Herrn R. aus P. hast, der muss dir irgendwann mächtig auf den Geist geganen sein. So what, wie Christian schon ausführte, ich meine du hast diesen Text nicht richtig gelesen, scheinbar bist du aber nicht der einzige gewesen! Ich hatte es in meinem posting nicht extra erwähnt, der Blog Eintrag mit dem kleinen "Klima Tutorial" von Rahmstorf aus dem ich zitiere, war auch eine Reaktion auf diese "fehlinterpretierten" NASA Daten bzw. auf die "El Niño-La Niña Problematik" (die nur lokal eine Temperaturabschwächung verursacht hat) in verschiedenen Publikationen. Am Gesamt-Trend hat El Niño nichts ändern können. Falls jemand Zeit und Lust hat und sich mit Statistik ein wenig auskennt, kann er auf woodfortress.org die entsprechenden Datensätze selber in Kurven umwandeln. Aus verschiedensten Quellen synchrone Kurven der globalen Erwärmung. So wie ich es verstehe, sind das die aktuellsten Datensätze. http://www.woodfortrees.org/plot/hadcrut3vgl/last:360/mean:12/plot/hadcrut3vgl/last:360/trend/plot/gistemp/last:360/mean:12/plot/gistemp/last:360/trend/plot/rss/last:360/mean:12/plot/rss/last:360/trend/plot/uah/last:360/trend/plot/uah/last:360/mean:12 Gruss einstweilen Bernhard (LSZH) Zitieren
sirdir Geschrieben 8. Juni 2012 Geschrieben 8. Juni 2012 Er anerkennt die Interpretation der Daten, dass die Temperaturen steigen könnten, wenn man kühlende Effekte (wie El Nino) herausfiltert. Aber ist das sinnvoll? Wenn man die heizende Effekte rausfiltern würde, gäb's nämlich auch keine Temperaturerhöhung... Wenn ein häufigeres/längeres Auftreten von El Niño z.B. eine Folge des Temperaturanstiegs wäre und diese bremst ist es etwas seltsam ihn raus zu rechnen. Zitieren
Gast Geschrieben 9. Juni 2012 Geschrieben 9. Juni 2012 Aber ist das sinnvoll? Bedenke Ursache und Wirkung: Es ist unbestritten das derzeit die anthropogenen Ursachen (C02 etc.) die Ursachen für den evidenten globalen Temperaturanstieg sind. Die nicht anthropogenen Einflüsse, wenn du willst "die natürichen Effekte" die auch Klimaschwankungen verursachen könnten aber eigentlich stabîlisierenden Effekt haben, sind zu "schwach" die anthropogenen Effekte zu kompensieren. Sie sind natürlich immer noch da! Deshalb sind sie auch in den wissenschaftlichen Betrachtungen extra auszuweisen. El ninõ mit seinem zirkardianen Auftreten zwischen 2-8 Jahren hat nachweisbar ein kühlenden Effekt auf die pazifische Küste Südamerikas bzw. auf den pazifischen Ozean insgesamt. Für das globale Klima ist der Effekt aber nicht stark genug, anthropogene globale Auswirkungen auszugleichen. Gruss einstweilen Bernhard (LSZH) Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 9. Juni 2012 Geschrieben 9. Juni 2012 Ich verfolge diesen interessanten und dynamischen Thread seit einer Weile. Nun auch ein kleiner Input von mir: Im Jahre 2010 ist auf Arte ein Beitrag gesendet worden, der die Forschung von Dänischen Wissenschaftlern beschreibt. Der gesamte Film ist in 6 Teilen auf Youtube zu sehen. Ich meine die Stunde lohnt sich. "Das Geheimnis der Wolken" Bin gespannt auf Eure Meinung. Gruss Thomas Zitieren
Danix Geschrieben 9. Juni 2012 Autor Geschrieben 9. Juni 2012 Wikiversity Kurze Antwort Es gibt keinen Trend bei der kosmischen Strahlung und keinen Trend bei der Wolkenbedeckung. Ohne Trend können beide Faktoren nicht für die Erderwärmung verantwortlich sein. Zudem fehlt der Nachweis eines kausalen Wirkungszusammenhangs zwischen kosmischer Strahlung und Wolkenbildung, und ohne einen solchen beweisbaren Effekt fehlt ein zentrales Element, um der Hypothese zustimmen zu können. Einige neuere Studien konnten dem gegenüber leichte Hinweise auf einen minimalen Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und Klima herausarbeiten, der aber deutlich zu gering ist um eine Rolle bei der globalen Erwärmung zu spielen. Dabei konnte eine von kosmischen Strahlen herrührende und im Einklang mit dem Sonnenfleckenzyklus stehende zyklische Iniosierungsrate in der Atmosphäre zwischen 1956 und 2002 aufgezeigt werden. Der Zyklus der kosmischen Strahlen tritt den Autoren zufolge mit einer Verzögerung von 2 bis 4 Jahren gegenüber der Sonnenaktivität auf, wohingegen die im langfristigen Erwärmungstrend auffindbare, ebenfalls zyklische Schwankung der Lufttemperatur keine Verzögerung gegenüber dem Sonnenfleckenzyklus aufweist. Es liege daher nahe, so die Autoren, dass die Sonnenaktivität und nicht die kosmischen Strahlen der dominierende der beiden Effekte ist. Selbst unter der Anname, es liege eine kausale Verbindung vor, müssten die festgestellten Effekte weniger als 0,07°C zur seitdem aufgetretenen Erwärmung beigetragen haben, ein Anteil von unter 14%.[16] Beim Versuch, den Effekt der kosmischen Strahlung auf die Bildung von wolkenbildenden Teilchen zu quantifizieren, kamem zwei Wissenschaftler der Carnegie Mellon University dann zu dem Schluss, dass der dieser mindestens um den Faktor 100 zu klein ist, um eine nennenswerte Rolle zu spielen.[17] Messungen an einer finnischen Wetterstation über einen gesamten Sonnenzyklus von 1996 bis 2008 bestätigten, dass es sich allenfalls um einen sehr schwachen Effekt handeln kann. Die Rate, mit der sich Aerosole im Beobachtungsraum bildeten, zeigte keine Korrelation mit den gemessenen Werten kosmischer Strahlung und der von ihr ausgehenden Ionisierungsrate. Die Bildung von Aerosolen durch Ionen trage zu weniger als 10% zur allgemeinen Bildung neuer Partikel bei Zitieren
sirdir Geschrieben 9. Juni 2012 Geschrieben 9. Juni 2012 Bedenke Ursache und Wirkung: Es ist unbestritten das derzeit die anthropogenen Ursachen (C02 etc.) die Ursachen für den evidenten globalen Temperaturanstieg sind. Nun, völlig unbestritten ist das nicht. Aber lassen wir das mal ;) Die nicht anthropogenen Einflüsse, wenn du willst "die natürichen Effekte" die auch Klimaschwankungen verursachen könnten aber eigentlich stabîlisierenden Effekt haben, sind zu "schwach" die anthropogenen Effekte zu kompensieren. Sie sind natürlich immer noch da! Deshalb sind sie auch in den wissenschaftlichen Betrachtungen extra auszuweisen. El ninõ mit seinem zirkardianen Auftreten zwischen 2-8 Jahren hat nachweisbar ein kühlenden Effekt auf die pazifische Küste Südamerikas bzw. auf den pazifischen Ozean insgesamt. Für das globale Klima ist der Effekt aber nicht stark genug, anthropogene globale Auswirkungen auszugleichen. Ja wenn sie es nicht ausgleichen, spielt das doch keine Rolle (selbst wenn sie es täten) - aber zu versuchen sie herauszurechnen ist doch etwas seltsam. Im Sommer kann die Nacht an gewissen Tagen die Aufheizung tagsüber auch nicht mehr ganz kompensieren und trotzdem rechnet man ihre Wirkung nicht raus ;) Zitieren
ThomasBoehme Geschrieben 9. Juni 2012 Geschrieben 9. Juni 2012 @Danix Die Dänischen Wissenschaftler sagen aber klar, dass sie den Zusammenhang zwischen Strahlung und Klima herausgefunden haben und dass es sogar eine eindeutigevKorrelation zwischen Sonnenmagnetfeld und Wolkenbildung gibt. Sind diese Aussagen weniger glaubhaft? Thomas Zitieren
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