BorisChristian Geschrieben 11. Mai 2012 Geschrieben 11. Mai 2012 Im Sommer 2011 gab es vom Reiseveranstalter Gulet immer wieder das wohlfeile Angebot, von Wien aus Tagestrips in diverse Sommerdestinationen zu machen. Eines Tages passte es perfekt, freier Dienstag und um 99€ sollte es nach Karpathos gehen. Eine Insel, die vorher eher weniger auf meiner Urlaubsliste stand - ein Grund mehr, sich das mal anzusehen! Hin- und Rückflug mit Austrian und vor Ort blieben dann rund 10 Stunden Zeit, die Insel zu erkunden. Etwas schwierig gestaltete sich allerdings die Buchung eines Mietwagens. Nach der Flugbuchung am Donnerstag blieben gerade mal zwei Werktage, um einen fahrbaren Untersatz zu suchen. Eine Anfrage bei den lokalen griechischen Anbietern verlief leider erfolglos, alles ausgebucht. Die hiesigen Anbieter hatten auch entweder keine Verfügbarkeit oder es war zu kurzfristig. Als einziger Anbieter konnte mir DerTour ein Auto offerieren - gebucht am Freitag morgen. Allerdings bekam ich keinen Voucher per Mail, sondern nur eine Buchungsbestätigung, die angeblich reichen sollte. Naja, wer schon mal in Griechenland ein Auto gemietet hat, weiß, dass gerade bei den größeren Firmen (in meinem Falle Hertz) es ungleich komplizierter bisweil ist als bei den lokalen Vermietungen. Und siehe da, bei DerTour vertraut man offenbar sehr der Post - Montag flattert doch wirklich ein Voucher in meinen Briefkasten. Als niemals-Pauschalreiser kennt man sowas ja gar nicht mehr! Mutig, mutig von DerTour, einen Werktag der Post zu geben :) So saß ich also an einem Dienstag im August zu nachtschlafender Zeit am Gate auf wartete aufs Boarding. Ruhig, halb schlafend... Um plötzlich hellwach zu sein! Damned! Ich hätte ja meine Reiseunterlagen am Gulet-Schalter im Terminal abholen sollen! Das wurde mir in jenem Moment klar, als ich ganz ohne Ticket (nur mit Boardkarte am Handy) da saß und alle anderen Passagier brav ihren Voucher der Dame am Gate in die Hand drückten. Verdammt, in Zeiten von E-Tickets und online check-in ist man es einfach nicht mehr gewohnt, etwas am Gate abgeben zu müssen. Also, Beine in die Hand genommen und durch den (zum Glück eh kleinen) Wiener Flughafen zum Gulet-Schalter gehetzt. Dort lag noch genau ein trauriger Umschlag mit Reiseunterlagen - meiner. Das "viel Spa..." des Gulet-Mitarbeiter hörte ich kaum noch, schon ging's wieder Richtung Gate. Da es auf einem Ferienflug eben keine "in-der-Lounge-hockenden-SENs" gibt, gab es auch keine Nachspielzeit beim Boarding. Als letzter Passagier rutschte ich noch durchs Gate, aber es war eine "Last-Second-Aktion". Muss echt nicht sein, ich werd's mir fürs nächste Mal merken! Alles andere als entspannt saß ich dann in der OE-LNJ und es ging auf gen Süden. Ein wenig Schlaf habe ich dann doch noch gefunden und so kam ich dann halbwegs wach auf der äußerst windigen Insel an. Da ich einer der ganz wenigen ohne Gepäck war, war ich wenigstens als erster am Mietwagenschalter, wo ich auch rasch den Fiat-Schlüssel für meinen Panda in die Hand gedrückt bekam... Im Anflug auf Karpathos (AOK), im Bild der südliche Teil der Insel Nicht ganz Karpathos, aber eine...äh...recht kleine "Nachbarinsel Reise-Compagnon für einen Tag, ein entsetzlich untermotorisierter Fiat Panda Meine Tour sollte mich einmal über die ganze Insel führen, mit dem Hauptziel Olympos im Norden des Eilandes. Erster Stop war bei den Ausgrabungen von Arkasa - und schon hier merkte man, dass es zwar Tourismus gibt, aber bei weitem nicht so massive wie auf Santorin oder Kos. Weiter ging die Fahrt entlang der Küste in Richtung Norden, vorbei an den Zentren des lokalen Sports... ...und wilden Landschaften... Doch die asphaltierte Straße endet irgendwann bei der Hälfte, und über eine eher raue Schotterstrasse ging es weiter gen Norden. Besser zu fahren als manche Betonstraße hierzulande... Strassenwächter Nach einigen, also eigentlich eher vielen, Kurven war das Ziel dann erreicht -Olympos, von einigen als schönstes Dorf der Ägäis bezeichnet. Das zu beurteilen, ist wohl unmöglich, aber es hat noch sehr viel ursprüngliches, was man auf anderen Inseln schon lange nicht mehr findet... Was dann folgte, war eine äußerst empfehlenswerte kulinarische Entdeckung - die "Blue Garden Tavern". Solltet jemals dort sein, bestellt nichts von der Karte, sondern bittet den Besitzer einfach, er möge euch eine Platte mit lokalen Gerichten bringen, ihr werdet es nicht bereuen. So genoss ich einige Zeit auf der Terrasse mit delikatem Essen, strahlend blauem Himmel, kaum Leute - Griechenland, wie es schöner nicht sein kann. Doch irgendwann muss man leider weiter, so auch ich. Zurück in den Süden ging es durch die Pinienwälder an herrlichen Stränden vorbei... Ein Abstecher in die Haupt"stadt" ging sich aber auf jeden Fall noch aus... Der Hafen von Karpathos Noch ein Abstecher in den Supermarkt und es ging schön langsam wieder in Richtung Flughafen. Da der Check-In, wie fast immer bei Charterflügen, extrem früh begann, beschloss ich als einer der Ersten einzuchecken und dann noch ein wenig am Strand zu relaxen, bevor ich meinen Panda wieder abgab. Ein herrlicher Tag neigte sich dem Ende zu und mit etwas Verspätung ging es wieder retour nach Wien, wobei der Flug durch die tief stehende Sonne über der Ägäis noch ein Traum war... Fazit: eine sehr interessante, touristisch noch ein wenig angenehm unerschlossen Insel durfte ich heute kennenlernen...ich würde gerne wiederkommen! Zitieren
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