siebenmann07 Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Aero.de: Um den enormen Durst ihrer Flugzeuge zu stillen, kauft sich die US-Gesellschaft Delta Air Lines ihre eigene Ölraffinerie. Delta zahlt für die Anlage in einem Vorort der Großstadt Philadelphia am Ende 150 Millionen Dollar (114 Mio Euro). «Mit dieser maßvollen Investition, die dem Kaufpreis eines größeren Flugzeugs entspricht, kann Delta seine Kerosinkosten um jährlich 300 Millionen Dollar senken», erklärte Konzernchef Richard Anderson am Montag. Die Fluggesellschaften leiden unter den hohen Ölpreisen. Im vergangenen Jahr hatte Delta - die Nummer zwei der Branche - unterm Strich gut 9,7 Milliarden Dollar für Kerosin aufwenden müssen und damit 28 Prozent mehr als noch im Jahr 2010. Die Übernahme der Raffinerie seit ein neuartiger Ansatz, den größten Kostenblock zu bewältigen, sagte Anderson. Der amerikanische Staat greift der Fluggesellschaft allerdings mit 30 Millionen Dollar unter die Arme - denn ohne die Übernahme wäre die Raffinerie geschlossen worden. Das hätte Arbeitsplätze vernichtet. Zusätzlich zum Kaufpreis investiert Delta noch 100 Millionen Dollar, um die Anlage so weit wie möglich auf die Produktion von Kerosin umzustellen. Nicht benötigtes Benzin oder Diesel wird bei anderen Raffineriebetreibern gegen den Flugzeug-Kraftstoff eingetauscht. Bislang gehörte das Areal dem US-Ölmulti ConocoPhillips, der in Deutschland hinter den Jet-Tankstellen steckt. Der Konzern spaltet gerade seine Raffinerien und Tankstellen in ein eigenständiges Unternehmen namens Phillips 66 ab. 80 Prozent des Sprits, den die Delta-Jets in den Vereinigten Staaten verbrauchen, soll künftig über die eigene Raffinerie im Bundesstaat Pennsylvania abgedeckt werden. Das Rohöl liefert der britische Multi BP. Bis zur Jahresmitte will Delta den Kauf abgeschlossen haben; ab dem dritten Quartal sollen die Flugzeuge dann mit dem selbst produzierten Kraftstoff abheben. Die Delta-Flotte umfasst mehr als 700 Maschinen. Wie sehr die Spritkosten die Fluggesellschaften belasten, hatte die Insolvenz von American Airlines gezeigt. Der Rivale versucht gerade den Neustart. Die größere Delta mit ihren 80 000 Mitarbeitern ist profitabel. Pro Jahr fliegen rund 160 Millionen Menschen mit der Linie - nur die ebenfalls US-amerikanische United Continental übertrifft diese Zahl noch. Wer macht es Delta nach? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Was für eine grossartige Idee. Obwohl dann natürlich die Feinverteilung noch nicht gelöst wird (wahrscheinlich ist der Sprit bei einer lokalen Raffinerie günstiger als von der zweit entfernten eigenen), sehe ich dies als Chance, dem Würgegriff der "vertikalen Monopole" in der Erdölindustrie zu entkommen. Es ist ja offensichtlich, dass sämtliche Stufen der Produktion zu viel abschöpfen. Ölprodukte sind nicht zu teuer, weil es zu wenig hat, sondern weil alle meinen, dass es zu wenig hat (sonst hätten wir ja Engpässe), und weil wir bereit sind, jeden Preis dafür zu zahlen. Hoffentlich führt das endlich zu einem Einbruch des Verkäufermarktes. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 hallo Kollegen, das Kostenrisiko wurde bei uns durch den jahresweisen Einkauf hoher Treibstoffmengen fixiert. Der bekannte Jahresverbrauch bildete dazu die Basis. Voraussetzung dafür war eine adäquate Bonität, denn die fest eingekauften Menge musste "sofort" im Voraus bezahlt werden. Dadurch war es möglich, die somit langfristig bekannten Betriebsstoffkosten in die Preisgestaltung einfließen zu lassen, um den Reisegesellschaften anteilige Ticketkosten zu benennen. Die nämlich über längere Zeiträume gültig bleiben mussten (damals primär: Reisekatalogbuchungen) Gleiche Effekte erzielt man auch durch die Allianzen, die dann einen gemeinsamen Vorauskauf erwarteter Kersonmengen tätigen und entsprechende Festpreise mit Bonus erzielen. Airlines, die früher (und heute) diese Geldmittel nicht haben, erwerben die benötigten Kerosinmengen "wöchentlich, max. monatlich". Und damit unterliegen sie den schwanken Ölpreisen ganz besonders. Es sind heutzutage insbesondere die Carrier, die am lautesten (und bei jeder Gewinnwarnung als Aktiengesellschaft) jammern und ihr Missmanagement mit diesen Kosten vertuschen. liebe Grüße Peter Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
FalconJockey Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Nur, was ist, wenn die Ölkonzerne/Lieferanten der Raffinerie von DELTA nicht zum Marktpreis, sondern nur teurer verkaufen? Ich bin sicher, dass die Ölkonzerne sich nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen und sich mit OPEC & Co. abstimmen werden! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Nur, was ist, wenn die Ölkonzerne/Lieferanten der Raffinerie von DELTA nicht zum Marktpreis, sondern nur teurer verkaufen? Ich bin sicher, dass die Ölkonzerne sich nicht so einfach die Butter vom Brot nehmen lassen und sich mit OPEC & Co. abstimmen werden! Müssen sie ja nicht. Delta 'will' ja nicht beim Gewinn der Ölkonzerne sparen, sondern beim Gewinn der Raffinerien. Klar, jetzt ist noch die Frage wann die Fluggesellschaften Ölkonzerne übernehmen oder selbst nach Öl zu bohren beginnen. Apple hätte doch Geld genug, die könnten eigentlich ein paar Ölquellen kaufen. Langfristig sicher noch rentabler als das iPhone ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josch Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Interessant, dass es solche Konstrukte nicht generell häufiger gibt - also das Integrieren von vormals externen Wertschöpfungsaktivitäten, welche dann integriert zu Einsparungen werden. Das grosse Konzerne z.B. eigene Banken gründen, gibt es ja schon länger Gruss Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chipart Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Naja, schau mer mal, wie erfolgreich das wird. Kernproblem ist doch, dass die Diesel/leichtes Heizöl-Fraktion nur so etwa 20% des Rohöls ist, wovon sich wieder nur ca. 1/4 als Jet-A1 eignet. (Alles, wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe). Das bedeutet, dass Delta zwar für die für sie interessanten 5% des Rohöls den Gewinn der Ölkonzerne nicht zahlen muss, aber dafür für 95% einen Abnehmer finden muss. Gründen die dann eigene Delta-Tankstellen oder hoffen die, dass die Mineralölkonzerne ihnen das zum Marktpreis abkaufen? Gruss, Florian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Delta ist natürlich nicht nur Abnehmer von Kerosin, sondern auch anderen Mineralölprodukten (Benzin für die Bodenfahrzeuge, Öle für die Schmierung usw.) Was sie nicht brauchen können sie ja zu üblichen Marktpreisen verkaufen. Wegen der Gefahr zu teures Erdöl abnehmen zu müssen sehe ich nicht gross. Da können sie einfach wieder am freien Markt einen Supertanker "abfangen" und nach Philadelphia lotsen. Auf dem freien Markt hat es genug Leute, die ihr Öl verkaufen wollen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chipart Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 Delta ist natürlich nicht nur Abnehmer von Kerosin, sondern auch anderen Mineralölprodukten (Benzin für die Bodenfahrzeuge, Öle für die Schmierung usw.) Was sie nicht brauchen können sie ja zu üblichen Marktpreisen verkaufen. Ich bezweifle, dass Delta 4mal so viel Benzin für Bodenfahrzeuge braucht, wie Kerosin für die Flieger. Wenn das aber nicht so ist, dann produziert ihre Raffinerie im Wesentlichen Benzin zum Verkauf an Dritte und "eher nebenbei" Jet-A1 für Delta selbst. Das mag eine gelungene Marketing-Aktion sein und vielleicht sind Raffinerien derzeit auch für sich genommen ein gutes Investment, aber der behauptete Zweck erscheint gelinde gesagt fraglich... Gruss, Florian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 1. Mai 2012 Teilen Geschrieben 1. Mai 2012 ja, stimmt schon. Wir wissen natürlich nicht, was das Delta-Management genau im Sinn hat. Grundsätzlich lehrt uns die Geschichte, dass es nicht rentiert, wenn eine Firma sich in anderen Sparten versucht - Ausnahmen gab es immer wieder. Aber schon im 17. Jahrhundert hat man ja gemerkt, dass die Engländer Stoff machen sollen und die Portugiesen Wein. Ich glaube einfach, dass die Ölindustrie denen so schlechte Bedingungen diktierten, dass ihnen der Geduldsfaden riss und sie sich unabhängig machen wollte. Es ist sicher ein riskantes Geschäft, aber ziemlich wegweisend, wenn es klappen sollte. Ich wünschte mir hierzulande auch vermehrt unabhängige Rohstofffirmen, von kleinen Firmen geführte Tankstellen, Konkurrenz im Mineralölgeschäft. Die Preise an den Zapfsäulen zeigen eindeutig, dass hier vieles im argen liegt. Auch wenn sie es bestreiten: Die Preise werden abgesprochen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rememberer Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Ich glaube einfach, dass die Ölindustrie denen so schlechte Bedingungen diktierten, dass ihnen der Geduldsfaden riss und sie sich unabhängig machen wollte. meiner meinung nach ist rohöl ein an den rohstoff-börsen gehandeltes gut mit einem marktpreis (für jede sorte), also ein nahezu vollkommener markt. der rohlölpreis kann nur gelenkt werden, wenn man das gesamte angebot verknappt. dies gilt dann aber für den gesamtmarkt. deshalb kann es gar keine preisdiskriminierung nur gegenüber delta geben. anders sieht es bei den fertigprodukten wie benzin und kerosin aus. da der kuchen da von wenigen unternehmen aufgeteilt wird. für mich ein interessantes projekt. ich sehe die herausforderungen vor allem auf der logistischen seite und frage mich ein wenig, wie sich die 80% zusammenstellen sollen? - wollen die alle inlandflüge durchtanken? - kerosin per lkw/zug durchs land schippern? - pipelines bauen/mieten? beim pipeline mieten wäre man ja dann wieder voll den preisen der konkurrenz ausgesetzt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chipart Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 meiner meinung nach ist rohöl ein an den rohstoff-börsen gehandeltes gut mit einem marktpreis (für jede sorte), also ein nahezu vollkommener markt. Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Aber wenn Du Dir mal anschauen wuerdest, wie hoch der Umsatz von Rohoel an den Boersen ist (der von Oel zur tatsaechlichen Lieferung und nicht der von irgendwelchen Future-Kontrakten die reine Finanzinstrumente sind) verglichen mit dem Weltoelverbrauch, dann aenderst Du Deine vom "vollkommenen Markt" vielleicht noch mal... Gruss, Florian Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Genau, das gleiche gilt für landwirtschaftliche Rohstoffe und für Edelmetalle. Es hat längst ein "Disconnect", eine Loslösung von realen Angebot- und Nachfrageimpulsen an den Märkten stattgefunden. Deshalb lässt sich der Preis auch so vortrefflich manipulieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rememberer Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Aber wenn Du Dir mal anschauen wuerdest, wie hoch der Umsatz von Rohoel an den Boersen ist (der von Oel zur tatsaechlichen Lieferung und nicht der von irgendwelchen Future-Kontrakten die reine Finanzinstrumente sind) verglichen mit dem Weltoelverbrauch, dann aenderst Du Deine vom "vollkommenen Markt" vielleicht noch mal... Gruss, Florian logisch wird zu viel spekuliert, was den Preis nach oben treibt. aber eben, die diskriminierung eines einzelnen Kunden ist meiner Meinung nach nicht möglich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Es wird ja nicht nur Delta diskriminiert, sondern alle Bezüger von Mineralölprodukten - oder sagen wir von Benzin und anderen Treibstoffen (bei Schmiermittel, Plastik und Erdgas gibt es überhaupt keine Spekulation). Deshalb wäre das Modell ja so bestechend gut, wenn es funktionieren würde: Wenn der Markt von einem Verkäufermarkt (der Verkäufer bestimmt mehr oder weniger den Preis) zu einem wohlbalancierten Gleichgewicht kommen würde, wäre viel erreicht. Früher gab es Auf und Abs, heute geht es nur noch nach oben. Ich will mich nicht beklagen, denn durch den hohen Preis wird weniger verschwendet und somit die Energie effizient ausgenützt und die Umwelt geschont, aber den Airlines geht es im Moment nicht gerade gut. Dani Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Naja, wenn trotz steigender Preise die Nachfrage steigt hat das eben schon mit Markt zu tun und ne wirklich tolle Lösung seh ich da auch nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Flusirainer Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Ich tippe mal,wenn das Schule macht,treibt dies den Rohölpreis kräftig nach oben.Sprich,er wird noch schneller steigen. Die Anzahl der Rohölabnehmer steigt,die Abnahmemenge pro Abnehmer wird aber entsprechend geringer.Das gibt den Rohölverkäufer weitaus mehr Möglichkeiten,den Preis nach oben zu treiben. Wenn von vielen kleinen Abnehmern der eine oder andere aussteigt,tut das weniger weh,als wenn von wenigen großen Abnehmern einer wegfällt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Naja, wenn trotz steigender Preise die Nachfrage steigt hat das eben schon mit Markt zu tun und ne wirklich tolle Lösung seh ich da auch nicht. gut, irgendwo findet "Markt" schon statt. Nicht zuletzt wegen Fukushima, aber auch wegen dem Wirtschaftswachstum in Asien wird mehr fossile Energie verbraucht. Aber es gibt gar keine Alternativen zu Erdöl, deshalb muss man jeden Preis bezahlen. Es ist im fachchinesisch der Wirtschaftswissenschaften eine unelastische Güternachfrage. Ist wie die Krankenkasse: Man muss es zahlen, egal ob einem die jährliche Prämienerhöhung passt oder nicht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas H. Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 Wenn Raffinerien so ein gutes Geschäft wären, hätte Petroplus nicht gerade eben Pleite gemacht... Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kjeld Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 soweit ich weiß sind Raffinerien sogar momentan nen schlechts Geschäft, da zumindest für Autokraftstoff die Nachfrage nachlässt. würde mich mal interessieren, ob delta die raffinerie auf jet a1 optimiert (zb Hydrocracker) und die ottokraftstoff und dieselproduktion runterfährt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 2. Mai 2012 Teilen Geschrieben 2. Mai 2012 soweit ich weiß sind Raffinerien sogar momentan nen schlechts Geschäft, da zumindest für Autokraftstoff die Nachfrage nachlässt. Wahrscheinlich sind es halt (neben den Staaten, die das Zeugs besteuern) halt schon vor allem die Erdölförderer (oder -Händler), die immer mehr kassieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 3. Mai 2012 Teilen Geschrieben 3. Mai 2012 Gründen die dann eigene Delta-Tankstellen oder hoffen die, dass die Mineralölkonzerne ihnen das zum Marktpreis abkaufen?Nö, die schreiben ihren Kunden jetzt Gallonen statt Meilen gut :DVermutlich wird es so schwer sein eine Delta-Tankstelle zu finden wie ein Sitzplatzkontingent für Meilenflüge. Kernproblem ist doch, dass die Diesel/leichtes Heizöl-Fraktion nur so etwa 20% des Rohöls ist, wovon sich wieder nur ca. 1/4 als Jet-A1 eignet.Es ist in der Tat interessant, warum dieses Problem nur in manchen Ländern besteht, da muß es irgendwo regen Handel bei bestimmten Firmen geben. Logischwerweise wird im Winter sehr viel Heizöl gebraucht (also Diesel), folglich fällt im Winter Benzin als Abfallprodukt an. Dazu kommt das in diesen Ländern viele Benziner fahren, und das im Sommer mehr als im Winter. In eingen Ländern ist daher im Winter Benzin deutlich billiger als im Sommer, bei Diesel ist es umgekehrt. In anderen Ländern allerdings gibt es (oh Wunder!) diesen Effekt nicht. Vermutlich nimmt man da das ganze Jahr den hohen Preis, macht im Winter mit Benzin und im Sommer mit Diesel Reibach und lacht sich scheckig über die doofe Kundschaft und den ausgehebelten Markt... Die weltweite Mineralölwirtschaft zu verstehen dürfte um ein vielfaches komplizierter sein als Elementarteilchenphysik... Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kjeld Geschrieben 3. Mai 2012 Teilen Geschrieben 3. Mai 2012 hehe wir sind ja auch nicht mehr in den 30er Jahren, wo man nur das nimmt, was relativ weit oben aus der atmosphärischen Destillation rauskommt und den Rest wegschmeisst. Die Raffinerie kann ja schon ganz gut regeln, welches ihr Hauptprodukt sein sein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Avimore Geschrieben 3. Mai 2012 Teilen Geschrieben 3. Mai 2012 Aber es gibt gar keine Alternativen zu Erdöl, deshalb muss man jeden Preis bezahlen. Es ist im fachchinesisch der Wirtschaftswissenschaften eine unelastische Güternachfrage. Ist wie die Krankenkasse: Man muss es zahlen, egal ob einem die jährliche Prämienerhöhung passt oder nicht. Wenn man das so weiterspinnt wären die paar Millionen vielleicht in alternative Antriebsmöglichkeiten besser investiert. Ich hätte mir eher eine Jatropha Farm in Indien und ein paar Doktoranden gekauft als auf das Öl zusetzen. Für die die es interessiert, 2008 wurde die erste 747 mit einem 50:50 Gemisch auf ihren Flug geschickt. Nur getraut sich kaum jemand, darin zu investieren. Zumindest jetzt nicht, solange man die steigenden Rohölpreise dem Endverbraucher weiterleiten kann. Der Tag wird kommen an denen auch Delta das Rohöl nicht mehr zahlen bzw. "an die Passagiere bringen" kann. Dann hat die Institution gewonnen, die in alternative Kraftstoffe oder Energien investiert hat. Sieht mir doch eher nach einer Mittelfristigen Eliminierung der Mehrkosten im Treibstoffsegment der Airline aus, auf Dauer wird auch das nicht gut gehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 3. Mai 2012 Teilen Geschrieben 3. Mai 2012 Airlines können es sich gar nicht leisten, Grundlagenforschung in Sachen erneuerbare Energiequellen zu betreiben. Das kostet nicht ein paar 100 Mio $, sondern ein paar 100 Mia... - das ist Aufgabe von Forschungseinrichtungen, Staaten, Motorenherstellern und - man müsste sie eben zwingen - die Erdölindustrie. Auch bin ich nach wie vor der Meinung, dass alternative Brennstoffe in der Luftfahrt keine Chance haben, denn sie sind nicht effizient genug. Für die Herstellung benötigt man mehr Energie, und das spezifische Gewicht pro Energieeinheit ist nicht hoch genug. Die paar "Versuche" mit alternativen Brennstoffen sind meiner Meinung pure Public Relation. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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