Avimore Geschrieben 3. Mai 2012 Teilen Geschrieben 3. Mai 2012 das ist Aufgabe von Forschungseinrichtungen, Staaten, Motorenherstellern und - man müsste sie eben zwingen - die Erdölindustrie. ...die man unterstützen könnte, dass Airlines nicht Labors aufmachen können ist klar. Auch bin ich nach wie vor der Meinung, dass alternative Brennstoffe in der Luftfahrt keine Chance haben, denn sie sind nicht effizient genug. Für die Herstellung benötigt man mehr Energie, und das spezifische Gewicht pro Energieeinheit ist nicht hoch genug. Die paar "Versuche" mit alternativen Brennstoffen sind meiner Meinung pure Public Relation. Also BtL ist effizient genug, über 95% des Kerosins. Alternative Antriebe haben wegen der Leistungsdichte und Wirkungsgradproblemen keine Chance, in Sachen Treibstoffe wäre aber durchaus etwas zu tun, um den Rohölverbrauch zu senken. Bei einem 50:50 Gemisch hätte man schon die Hälfte gespart (was dann anderswo verbrauch wird, klar, nur die Frage nach Verantwortung bleibt). Nehmen wir noch einen Solarzellen oberfläche auf den Tragflächen dazu kommen wir auf 40%. Ob das finanziell tragbar ist, ist fraglich, eine Überlegung wert ist es trotzdem. Zudem wird richtiger Treibstoff bzw Benzin/Kerosin heute schon synthetisiert, nur noch nicht in genügend grossen Mengen, um die Industrien darauf aufmerksam zu machen. Ausserdem haben beschränkte Blickwinkel noch nie zum Erfolg geführt, warum sollte Boeing an Brennstoffzellantrieben forschen (unter anderem mit dem totgesagten H2-Antrieb), wenn es doch unmöglich ist kommerzielle Luftfahrt mit einem Gas anzutreiben (Lagerungs-/Kühlungsprobleme)? Aber das ist ja schon zu genüge diskutiert worden, dass die einzelnen Aktionen PR sind, das scheint mir einleuchtend. Ich bin einfach der Meinung Delta wird bei dieser Aktion stolpern, ob politisch, technisch oder finanziell, diese Sache ist nicht so einfach, wie die Rechnung es erscheinen lässt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 4. Mai 2012 Teilen Geschrieben 4. Mai 2012 Airlines können es sich gar nicht leisten, Grundlagenforschung in Sachen erneuerbare Energiequellen zu betreiben. Das kostet nicht ein paar 100 Mio $, sondern ein paar 100 Mia... - das ist Aufgabe von Forschungseinrichtungen, Staaten, Motorenherstellern und - man müsste sie eben zwingen - die Erdölindustrie.Der Aufbau der Infrastruktur für flächendeckende, alternative Energieträger zur Ablösung des Erdöls kostet im Billionenmaßstab, aber das ist eine Investition die Gewinne verspricht, und da werden sich Konzerne für finden.Die Grundlagenforschung und Entwicklung großtechnisch machbarer Prozesse ist um Größenordnungen preiswerter. Da kann man mit ein "paar 100 Mio $" schon viel auf die Beine stellen - wenn man denn will. Das die Mineralölmultis hier nicht sehr aktiv sind ist verständlich, denn es läuft ihren momentanen Gewinnen entgegen (sie verdienen gut an der Angst vor dem Ende des Öls und der Alternativlosigkeit!) Auch bin ich nach wie vor der Meinung, dass alternative Brennstoffe in der Luftfahrt keine Chance haben, denn sie sind nicht effizient genug. Für die Herstellung benötigt man mehr Energie, und das spezifische Gewicht pro Energieeinheit ist nicht hoch genug. Die paar "Versuche" mit alternativen Brennstoffen sind meiner Meinung pure Public Relation.Absolut. Die bisherigen Versuche sind reine Symbolpolitik. Aber das waren Windräder in den 70ern auch. In den 80ern waren es Exoten, in den 90ern wurde es als Alternative akzeptiert und heute ist es ein Milliardenmarkt der einen erkennbaren Anteil an der Gesamtstromerzeugung hat.Am Ende hängt alles an einer zuverlässigen, sicheren, preiswerten Primärenergiequelle, dann wird sich mit vertretbarem Aufwand ein für die Luftfahrt geeigneter Energieträger finden. Er mag vielleicht nicht den besten Gesamtenergetischen Wirkungsgrad haben, aber es wird eine wirtschaftliche Alternative werden. Die Forschungsinvestitionen für die Energiequelle (Kernfusion, Solarzellen im All, Solarzellen mit einem Wirkungsgrad der seinen Namen verdient, Technologie von der wir noch nicht zu träumen wagen...) liegen allerdings wieder im Billionenmaßstab, aber das muß die Luftfahrt ja nicht allein schultern. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kjeld Geschrieben 4. Mai 2012 Teilen Geschrieben 4. Mai 2012 BtL ist toll ;) und bestens als JET A1 ersatz geeignet.. denke, diese Technologie ist (für Flugzeuge) am ehesten an der Marktreife. Fehlt nurnoch, dass mal eine Ölfirma nen paar Millionen in die Hand nimmt und das großindustriell umsetzt... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 4. Mai 2012 Teilen Geschrieben 4. Mai 2012 BtL ist ein Schlagwort. BtL ist künslich aus Kohlenstoffträgern erzeugter flüssiger Treibstoff, im Prinzip das selbe Zeugs mit dem auch schon die deutsche Lufwaffe 1000 Jahre lang geflogen ist. Wenn man nun als Kohlenstoffträger Biomasse nimt (die ja auch erstmal produziert sein will), dann wird daraus plötzlich eine handliche Dreibuchstabenabkürzung (mit innovativer Groß-Kleinschreibung) und ein Biokraftstoff mit Zukunftspotential. Synthetisches Kerosin aus Steinkohle (und davon haben wir noch auf Jahehunderte genug) ist Stand der Technik und könnte sofort eingeführt werden. (vor 25 Jahren hatten wir ja in der DDR sogar noch derartige Anlagen in Betrieb!) Dafür könnte man die Biomasse lieber gleich in Kraftwerken verbrennen, und da die Ökobilanz verbessern, wo wirklich was zu holen ist. Für die 4% Lufverkehrsemmisionen kann man die Kohle sicher sinnvoller einsetzen, als in Kraftwerken. Und eine Kohlefeuerung auf Biomasse umzustellen ist um Größenordnungen einfacher, als ein Synthesegas aus Biomasse zu gewinnen. Aber was nimt man nicht alles an Unfug und Umweltzerstörung in Kauf, um sich mit dem Label "Bio" und dem tollen Großbuchstaben "B" am Anfang schmücken zu dürfen. Was nebenbei noch den Vorteil hat, das man es nicht einführen braucht, sondern auf eine zukünftige Verfügbarkeit warten darf. Aber das Synthetische Kraftstoffe der Flugzeugtreibstoff der Zukunft (wieder mal wie vor 60 Jahren...) sein wird, ist ziemlich klar. Ob aus Biomasse ist mehr eine politische als eine rationale Entscheidung. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Kjeld Geschrieben 4. Mai 2012 Teilen Geschrieben 4. Mai 2012 Ralf, ich stimme mit dir über ein, dass dort wo Biomasse in der Nähe von thermischen Kraftwerken verfügbar ist, die Co-Feuerung sicher am sinnvollsten ist. Nur gibt es dabei meiner Meinung nach (und ich hatte im letzten Jahr dank meiner Diplomarbeit sehr gut Möglichkeit mich ausgibigst mit dem Thema zu befassen) folgende Probleme: - In Deutschland/der Schweiz gibt es vergleichbar wenig Biomasse - Die Erfassungskosten und Transportkosten sind in Deutschland sehr hoch. - Flugzeuge fliegen (noch) nicht mit Strom ;) In tropischen Regionen macht die BtL Produktion meiner Meinung nach wesentlich mehr Sinn. z.B. in den Gebieten, in denen in Brasilien Biomasse als Abfallprodukt in großen Mengen anfällt, ist die Produktion von Strom mit Wind und Wasser günstiger als Strom aus Biomasseverbrennung. Warum also in diesen Fällen nicht die Biomasse verdichten(z.B. über den Umweg der Pyrolyse) und dann in Großvergaser einspeisen und Fischer Tropsch Kraftstoff herstellen? In meinen Gesprächen mit Mitarbeitern von Petrobras kam immer wieder raus, dass sich die Firma sehr für die Technologie interessiert, das Problem jedoch das gewaltige Investitionsvolumen ist. Da geht man lieber in Technologien, die auch in kleiner Skala "ausrollbar" sind, wie z.b. Ethanol der 2. Generation... Wie man diese Eintrittsbarriere überwinden kann weiß ich nicht. Ich denke, dass man im Fall von BtL keine Umweltzerstörung oder "Unfug" in Kauf nehmen muss - im Gegenteil ist die Nutzung von Reststoffen (wie es bei BtL ja vorgesehen ist) wesentlich sinnvoller als z.B. die Ethanolproduktion. Wenn man mal von er CO2 Emmision absieht, hast du natürlich vollkommen recht, dass die Produktion von synthetischen Kraftstoffen über den GtL oder CtL Pfad wesentlich ökonomischer ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
nff Geschrieben 28. Juni 2012 Teilen Geschrieben 28. Juni 2012 28.06.2012 – Quelle: http://www.travelinside.ch/travelinside/de/notdArchiv.php?we_objectID=23795 Delta Air Lines: Hohe Verluste wegen Fuel Hedging Sinkende Ölpreise haben nicht immer nur positive Auswirkungen. Delta Air Lines hat laut der Agentur «Reuters» am Dienstag bekannt gegeben, dass in den Zahlen für das zweite Quartal zwar das RASM («revenue per available seat mile», ein wichtiger Benchmark-Wert) dank mehr Business-Kundschaft deutlich verbessert sei, das Resultat aber durch einen rekordhohen Verlust beim Treibstoff verwässert werde. Nun hat der Verlust wegen Treibstoff nichts mit dem hohen Ölpreis zu tun, sondern mit dem raschen Zerfall des Ölpreises in den letzten Wochen. Seit März fiel der durchschnittliche Ölpreis pro Barrel laut Reuters von rund USD 110 auf USD 79 zurück, ein Einbruch von über 28%. Da Delta den Treibstoff bis Juni 2013 abgesichert hat, ein so genanntes «fuel hedge», ist der Wert der offenen Hedges so zerfallen, dass Delta mit einem Verlust von USD 155 Mio. beim Hedging allein für das 2. Quartal erwartet. Delta erwartet zwar eine operative Marge von 8-10%, aber aufgrund der Hedging-Verluste sowie weiteren USD 170 Mio. an Restrukturierungskosten, vor allem Zahlungen für freiwillige Frühpensionierungen und Abgangsentschädigungen, werde nun eine operative Marge von -1% erwartet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Markus "Tomcat" Geschrieben 28. Juni 2012 Teilen Geschrieben 28. Juni 2012 Tja, da geht es DL umgekehrt wie SWA die lange Zeit wegen ihres guten Fuel Hedging schwarze Zahlen geschrieben haben ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Maxrpm Geschrieben 29. Juni 2012 Teilen Geschrieben 29. Juni 2012 Tja, da geht es DL umgekehrt wie SWA die lange Zeit wegen ihres guten Fuel Hedging schwarze Zahlen geschrieben haben ... Und sich damit in echte Schwierigkeiten gebracht haben weil am Ende des Hedge die Ticketpreise und die internen Kosten nicht mehr zu den Kosten der Produktion gepasst haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
FalconJockey Geschrieben 29. Juni 2012 Teilen Geschrieben 29. Juni 2012 Es steht aber wohl ziemlich fest, dass die Ölpreise mittelfristig wieder steigen werden. Insofern ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen worden und ich hoffe, dass Delta nicht unter die Räder kommt. Die Aktion mit der Raffinerie fand ich ziemlich pfiffig! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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