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fehlende Fahrwerksklappen


fabiodv

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Guten Abend, ich hätte da mal ne Frage:

 

Diverse Biz-Jets, aber auch kleinere bis mittelgrosse Airliner wie die Embraer E-Jets oder die 737 haben keine kompletten Klappen für das Hauptfahrwerk, sondern nur Radkappen an den äusseren Rädern.

Ich kann mir vorstellen, das unter anderem Einsparungen des Gewichtes ein Grund für dieses Konstruktionsmerkmal sind. Aber macht das wirklich so viel aus? Airbus verzichtet bei der A320-Familie auch nicht auf vollständige Fahrwerksklappen. Zudem frage ich mich, wie plan bzw. wie dicht das ganze an der Rumpfunterseite abschliesst (Aerodynamik, Windgeräusche etc.)

 

Natürlich haben sich die Ingenieure der betreffenden Maschinen diesbezüglich schon so ihre Gedanken gemacht, nur würde ich eben gerne diese, für mich als Unwissenden nicht ganz nachvollziehbaren Gedankengänge besser verstehen ... ?

 

Besten Dank für die Antworten!

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Gast theturbofantastic

Hi Fabio,

 

auf diesem Bild kann man die Gummilippe sehen, die nach dem Einfahren den Reifen umschließt und den Fahrwerksschacht abdichten soll.

Nach meinen Informationen waren damals das zusätzliche Gewicht, eine zwangsläufig erhöhte Komplexität des Systems und nicht zuletzt Platzmangel die Beweggründe, welche Boeing bei der 737 seit dem ersten Modell davon abgehalten haben, auch den unteren (bzw. inneren) Teil des Fahrwerks mit entsprechenden Klappen zu bedecken. Wie sich in der Praxis herausgestellt hat, waren die Verluste durch die fehlende Verkleidung geringer als der Aufwand für eine vollständige Abdeckung des Fahrwerks. Außerdem hat Boeing am jeweils äußeren Rad eine Radkappe angebracht, welche die Strömungsverluste dort minimieren soll.

Der Nachteil ist natürlich, dass der Fahrwerksschacht etwas "versiffter" ist, weil der ganze Dreck dort hineingeschleudert wird.

Die Ingenieure von Embraer etc. werden ähnlich überlegt haben.

 

Grüße

Jonas

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Danke Jonas für die Antwort.

 

Interessantes Bild, so detailliert habe ich das noch nie gesehen, insbesondere die Dichtungslippen nicht. Ich habe mir auch gedacht, das hauptsächlich der Platzbedarf der entscheidende Faktor zugunsten dieser Konstruktion gewesen sein dürfte. Beim Gewicht frage ich mich, wie viel denn das ausmacht; Klar, auch die inneren Fahrwerksklappen brauchen zusätzlich zu den eigentlichen "Deckeln" eigene hydraulische wie auch mechanische Komponente, aber ich schätze mal, besonders viel mehr als 2-3 Flugzeugsitze wird das ganze wohl nicht auf die Waage bringen...?

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Du solltest die aerodynamischen Kräfte auf so eine Fahrwerksklappe nicht unterschätzen, und die benötigte Steifigkeit damit sie nicht flattert. Durch Das Fahrwerk und den offenen Fahrwerksschacht sind die verwirbelungen bei offener Klappe gewaltig, das rüttelt dann schon beachtlich an der Klappe.

Auch die Komplexität ist nicht zu verachten, die innere Klappe kann nur schwerlich mechanisch mit den Fahrwerk gekoppelt werden, alse braucht sie eine Hydraulik, eine Verriegelung (Uplock), eine geeignete Ansteuerung und Positionssensorik, zwei redundante Betätigungen für beides, damit nicht das Ausfahren des Fahrwerks an der Fahrwerksklappe scheitert etc.

Dazu beeinflusst so eine Klappe auch noch die Gesamtaerodynamik des Flügel-Rumpf Übergangs, Boeing hat da bei der 747-8 noch umkonstruieren müssen, da es zu aerodynamischen Instabilitäten im Zusammenspiel mit der inneren Landeklappe gekommen ist. (z.B. Hier diskutiert).

Da ist manchmal die einfache Lösung insgesamt die bessere.

 

Gruß

Ralf

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Gast theturbofantastic

Wie man auf diesem Bild sehen kann, gibt es am Hauptfahrwerk der Boeing 737 eine über ein Gestänge angelenkte Klappe für den Flügel-Rumpf-Übergang, die am unteren Ende genau der Kontur des Reifens folgt. Blickt man aus dem Fahrwerksschacht in Richtung des Fahrwerks nach außen, erkennt man, wo genau diese Klappe mit dem Rumpf abschließt. Diese Klappe fährt durch die Verbindung mit dem Mechanismus des Hauptfahrwerks immer in der richtigen Sequenz aus. Eine gesonderte zweite Klappe müsste über ein zusätzliches Gestänge (oder über die hydraulische Ansteuerung) sequenziert werden (sie soll ja auch wieder einfahren, wenn das Fahrwerk ausgefahren ist). Das würde aber leider Platz kosten und zusätzliche Komplexität (Wartungsaufwand) verursachen. Bei der A320-Familie gibt es diese Klappen nicht. Dort übernehmen die inneren Fahrwerksklappen diesen Job. Hier kann man sehen, dass deren Größe ganz und gar nicht vernachlässigbar ist, sondern, wie Ralf sehr gut beschrieben hat, einige Probleme mit sich bringt. Vielleicht kann hier noch jemand weiterhelfen, der den A320 aus nächster Nähe kennt?

 

Grüße

Jonas

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vielen dank für diese detailreichen fotos.

Hab ich so nah noch nie gesehen. Erste Reaktion: OHMEIN:001:GOTT!!>das sieht ja aus wie in einer unaufgeräumten garage hehe.. Aber nein, es ist eine 737, tausendfach gebaut,ausgeliefert..

alessandro:cool:ticino

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vielen dank für diese detailreichen fotos.

Hab ich so nah noch nie gesehen. Erste Reaktion: OHMEIN:001:GOTT!!>das sieht ja aus wie in einer unaufgeräumten garage hehe..

 

Habe ich auch gedacht. Und ich stelle mir gerade vor, was wohl für klimatische und akustische Bedingungen herrschen mögen in so einem Fahrwerksschacht; Im Reiseflug auf 33'000ft... Unglaublich, wenn man bedenkt, das immer wieder mal ein paar Verzweifelte versuchen, DA drinn als blinde Passagiere mitzureisen:001:

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Gast theturbofantastic

Danke, die Credits gehen natürlich an die Fotografen. Aber auch mir gefällt, dass es auf den einschlägigen Seiten mehr gibt als nur die "üblichen", zweifellos fantastischen Spotter-Fotos.

 

Ich habe noch weiter gestöbert und dieses Bild gefunden. Offenbar haben sich die Konstrukteure der E-Jets großzügig bei Boeing bedient. Auch die Fahrwerksklappe der 170/190 besteht aus insgesamt drei Teilen, von denen der unterste den Flügel-Rumpf-Übergang bildet. Die Anlenkung dieser Klappe weicht jedoch von der Boeing-Variante ab. Die abdichtende Funktion übernehmen bei Embraer offensichtlich Bürstensegmente. Am äußeren Rad ist im Gegensatz zur 737 keine Radkappe angebracht; aus welchen Gründen das so ist, kann ich leider nur vermuten.

 

Grüße

Jonas

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