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Die Luftfahrt in den letzten 12 Jahren


Steffen D

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Hallo,

 

dies soll kein spezifisches Thema sein, vielmehr eine Feststellung die ich gern teilen möchte.

 

Ich finde es teilweise surreal wie sich die Zivile Luftfahrt in den letzten 10 Jahren verändert hat.

 

Würde ich es nicht selber miterleben, würde ich es wahrscheinlich garnicht glauben. Es kamen HLX, Sky, VBird und wie sie all hießen. Großes Marketing, die Nachrichten berichteten und es wurde gar von einer Revolution geschrieben. Alle sind wieder weg, als hätte es sie nie gegeben.

 

Continental, Northwest, Swissair, Sabena, gibt es nicht mehr. Weg vom Fenster. Nie wegzudenkende Airlines einfach verschwunden, im Sinne des Marktes.

 

Die Concorde, Der europäischen Luftfahrt größter Stolz, verunglückte tragisch, die erfolgsversprechende Dornier 728Je ist nie abgehoben denn Dornier gibt es nicht mehr.

 

Terroranschläge in der Luftfahrt veränderten wirklich Alles in der zivilen Luftfahrt. Von der Datennutzung über Sicherheitsbestimmungen und deren Durchführungen mal ganz zu schweigen. Um diese Zeit begann auch der Boom der LCC.

 

Der Besuch am Flughafen wirk für mich heutzutage langweilig. Ich sehe von links nach rechts auf einem namenlosen Flughafen, der Reihe nach: Airbus, Airbus, Boeing, Boeing, Embraer, Airbus, CRJ, Boeing, CRJ, Embraer, Aiiirbus.

Ein wunder mal etwas interessanters zu sehen. Auch wenn sich nun mehr Hersteller im Becken befinden entwickelt sich doch alles hin zum Einheitbrei. In den kommenden 10 Jahren gibt es wohl nur noch Einen optisch grob identischen Typen von Flugzeug am Flughafen: 2 Triebwerke; natürlich Strahltriebwerke. Eine äußerst Dynamische Form, 2 Piloten. Klar geht es hier um Effiziens aber mein Auge leidet.

 

 

 

 

Eines hat sich jedoch nicht geändert, in den letzten 10 Jahren: Lufthansas Erscheinungsbild. Finde ich gut. Angesichts was mit Anderen geschah. United wechselte gleich 2 mal die Bemalung sowie es US Airways tat.

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Ich empfehle dies hier: http://www.flightforum.ch/forum/forumdisplay.php?f=103

 

Was sich in den letzten 12 Jahren auch nicht geändert hat: Die Boeings und Airbusse sind allesamt immer noch genau gleich. Naja, ausser vielleicht 380 und 787. Alles also halb so schlimm.

 

Das gleiche Phänomen lässt sich auch bei Geschäften in Städten beobachten. Ketten fusionieren, Läden raus, Läden rein, und und und. Die Wirtschaft ist in Bewegung. Mit anderen Worten: Was sich bewegt in der Luftfahrt sind die Betreiber. Bei den Fliegern an sich hat sich wenig getan... Ich behaupte sogar, zwischen 1950 und 1980 ist mehr gegangen als zwischen 1980 und 2010.

 

"Die einzige Konstante ist die Veränderung". Hat was :008:

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Diese Thematik taucht immer wieder im Zuge von anderen Topics mit auf.

 

Es läuft am Ende meist auf eine Diskussion von "Sentimentalisten" vs. "Forschrittsgläubigen" hinaus. Da erstere eher auf einer emotionalen Ebene agieren und letztere auf einer rationalen, werden sie wohl nie einer Überzeugung sein können. Ausserdem wird als letztes Killerargument der Rationalisten stets die Keule der Sicherheits-Frage geschwungen.

 

Warum es neben der Tatsache, dass es betreffend Zeitalter der "Classic Airliners" zu einer solchen - von den Rationalisten - oft als "Verklärung" bezeichneten Sichtweise kommt, kann mehrere Gründe haben (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

 

- Background: Es gab noch bis in die späten 80er und auch darüber hinaus Nachwirkungen aus der Zeit des sog. "Wirtschaftswunders" (BRD, AUT, etc,) - sprich es gab gutes Geld für gute Jobs und man hatte das Gefühl, das es lifestyle-mässig irgendwie bergauf gehe und die Kinder stets bessere Chancen haben, als die eigene Generation.

Wer diese Zeit erlebt hat sagt gerne, dass früher generell vieles besser war. Das stimmt nicht unbedingt in jederlei Hinsicht, aber man vergisst ja allgemein gerne auch die weniger erfreulichen Aspekte und Erlebnisse. Es hatten jedenfalls nicht alle Familien zwei oder mehr Autos, aber es gab in vielen Berufen weniger Stress am Arbeitsplatz und man hatte oft gute Perspektiven. Den "Bologna-Prozess" im (tertiärten Bildungsbereich) gab es noch nicht und wer was am Kasten hatte, konnte auch ohne Abitur über Jahrzehnte des Fleisses ein Direktor oder Manager werden.

 

- Fliegen war bis in die 80er Jahre eine kostspieligere Anlegenheit. Fernreisen waren was für gut Situierte und das spiegelte sich im gediegeneren Ambiente auf den Flughäfen, welche in der prä-EU-Ära neben anderen Goodies auch mit Dutyfree-Shops und nicht vorhandenem Rauchverbot aufzuwarten wussten ;) . Auch die PAXe waren durchwegs angemessen bis elegant gekleidet, und nicht in Flip-Flops und Badeshorts. Selbiges galt in der Kabine, wo es noch echten Service gab.

Dies alles verlieh den Airports und dem Fliegen an sich eine spezielle Aura, welche in letzter Konsequenz oft mit den alten Props, Jets und Liveries assoziiert wird.

 

- Wenn man jünger, oder gar ein Kind ist, hat man automatisch einen besonderen Bezug zu den gängigen Maschinen, die man in der Anfangszeit der PAX- u./o. Spotterkarriere erspäht. Sieht man dann diese Maschinen nach mehr oder weniger turbulenten letzten Lebensjahren in Arizona unter der Fuchtel des scrapping-vehicle enden, wird einem irgendwie schwer um's Herz. Man erinnert sich dann - sofern es so war - an die mehr oder weniger unbekümmerte Kindheit und wie man dem Vater an den Airport "Flugzeug schauen" gefahren ist.

 

- Concorde, Classic 747, L1011, DC-10, 707, DC-8, 727, Maddog, Caravelle und Co. hatten doch irgendwie das "gewisse Etwas", was aus Sicht vieler Sentimentalisten den neuen Jets fehlt. Der Dreamliner etwa kommt mit einem Charme daher, wie ein neuer Toyota Lexus, die 748 erscheint eigentümlich unproportional und über den A380 brauchen wir gar nicht reden. A32X und 737-NGirgendwas als Zusammenrottungen auf LCC-Bases lassen einen daran zweifeln, ob es richtig war, die Nikon D800 zum Spotten gekauft zu haben. Die Freude ist dann schon enorm, wenn man doch mal eine 757 vorbeirollen sieht, zwar im trashigen Thomas Cook-Outfit, aber viel besser, als die Invasion der irischen Harfen-Lady.

 

- Dereinst gab es kein Internet, Filme/Fotos ausarbeiten kostete was, und bis auf paar wenige internationale Publikationen war wenig weiträumiger Austausch innerhalb der Spottergilde möglich. Dietmar Plath war einer der wenigen "Künstler", der schon in den 80ern über eine deutsche Fachpublikation den Enthusiasten tolle Aviatik-Fotos aus allen Winkeln der Erde zuteil werden liess. Heute ist stets alles sofort verfügbar, per Klick auf die eigene Festplatte downloadbar. Wir nehmen am Spottergeschehen der ganzen Welt teil - jede crosswind-Landung, jeder tire-burst ist innert Minuten im Netz.

Sam Chui, Tis und andere "Jäger" liefern uns tolle shots frei Haus, wärend wir uns daneben Kaffee und Kuchen einschmeissen. Durch diese neuen Distributionskanäle nehmen wir an allem nehazu unmittelbar teil und sind nicht mehr auf den eigenen Airport angewiesen, auf dem gleichzeitig immer weniger Vielfalt herrscht (Vergleich Zürich in den 70ern und 80ern mit heute).

 

- Last but not least: Filme wie die "Airport"-Streifen aus den 70ern taten ein übriges :D

 

Gruss

Johannes

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Hi Steffen,

 

alles in dieser Welt besitzt Zyklen - und ich bin mir sicher, Deine Langeweile hat bald wieder ein Ende.

 

Sieht man die Sache zyklisch, dann wird's bald bunt: Russland, Brasilien, China - alles "neue" Luftfahrtnationen mit vielen neuen Typen. Alternative Antriebe, innovative Verkaufskonzepte. Ryanair, Easyjet haben Flottengrößen und eine Versorgung, dass sie langsam über Erweiterungen über ihren Tellerrand hinaus nachdenken müssen um ihren Aktionären genug Wachstum zu demonstrieren. Die Avionik ändert sich, damit die Luftraumstruktur. Potentielle Krisenherde versprechen riesige kriegerische Auseinandersetzungen, Länder wollen Atom- ja sogar Groß-mächte werden.

 

Das alles ergibt Innovationsschübe und Veränderungen.

 

Mehr als einem oft lieb ist.

 

Oder anders: Sei Dir versichert, dass Du in 12 Jahren hier rein schreibst: DAMALS war alles so schön Einfach...

 

Viele Grüße,

Peter

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Man sollte die Luftfahrt - obwohl sie unser emotionales und rationales Gedankenzentrum ist - nicht so wichtig nehmen und auch mal über den Tellerrand schauen: Da hat sich mindestens so viel verändert wie in der Aviatik. Vor 12 Jahren konnte man noch ohne Angst in eine U-Bahn steigen, oder man bezahlte 10$ für ein Fass Öl (ok, das war vielleicht 20 Jahre her), China war ein Entwicklungsland, die Banken machten Gewinne... Die Mehrheit der Menschen interessierten sich für ganz andere Sachen, Mobiltelefone waren noch zum Sprechen da, es gab sogar Leute, die haben sich Briefe auf Papier (!) geschrieben, und es gab Leute die hatten ihren Job auf Lebenszeit.

 

Die Welt verändert sich, und wir können es nicht verändern. "Fortschritt" ist weder positiv noch negativ, sondern einfach eine Eigenschaft unserer Zivilisation(en). Und ein ganz kleiner Aspekt davon ist die Luftfahrt.

 

Dani

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- Fliegen war bis in die 80er Jahre eine kostspieligere Anlegenheit. Fernreisen waren was für gut Situierte und das spiegelte sich im gediegeneren Ambiente auf den Flughäfen, welche in der prä-EU-Ära neben anderen Goodies auch mit Dutyfree-Shops und nicht vorhandenem Rauchverbot aufzuwarten wussten . Auch die PAXe waren durchwegs angemessen bis elegant gekleidet, und nicht in Flip-Flops und Badeshorts. Selbiges galt in der Kabine, wo es noch echten Service gab.

Dies alles verlieh den Airports und dem Fliegen an sich eine spezielle Aura, welche in letzter Konsequenz oft mit den alten Props, Jets und Liveries assoziiert wird.

Ganz so würde ich es nicht formulieren.

Fliegen war bis in die 80er zweigeteilt, da gab es die Linienflieger, meist staatliche Airlines wie Lufthansa, AirFrance, British Airways, KLM... die von den "richtigen" Flughäfen wie Frankfurt operierten, und die von Schlipsträgern bevölkert wurden. Entsprechend war das Ambiente und der Service.

Daneben gab es die Charterflieger, die Samstags Otto Normaltourist für eine Pauschalreise beim Neckermann von den Touristenflughäfen wie Köln/Bonn, Düsseldorf etc. in Adiletten und Muscleshirts nach Mallorca oder Benidorm geflogen haben. Die kamen und gingen auch (Spantax, Bavaria, AeroLoyd, Istanbul Airlines...) und mit ihnen die exotischen Flugzeuge (CV-990, BAC 1-11, Caravelle...). Montag bis Freitag war dann in Köln/Bonn oder Düsseldorf absolut tote Hose.

 

Bezüglich Flugzeugtypen waren die späten 80er/frühen90er nochmal ein Highlight, als es plötzlich überall Tupolevs, Illushins oder Antonovs zu sehen gab.

 

Ich behaupte sogar, zwischen 1950 und 1980 ist mehr gegangen als zwischen 1980 und 2010.
Das ist ganz ohne Frage so. In den 50ern flogen hier noch Convair 340s, Vickers Viscount und die Superconstellation rum, 1980 Jumbos, TriStars und DC-10. Einen derartigen Entwicklungsschub werden wir nicht mehr erleben, diese 30 Jahre waren revolutionär.

 

Ansonsten würde ich die Grenze eher in den späten 80ern ziehen, da begann das Sterben der großen Traditionsairlines (PanAm...), die LCC ersetzten die klassischen Charterflieger und die Flughäfen wurden zu Shoppingmalls.

Und solange die Kunden für ihren Flug nach Malle nur €19,99 zahlen wollen, aber bereit sind fürs Parken €23 am Tag hinzulegen und für die Tasse Kaffee oder Flasche Wasser am Flughafen €3,80 bezahlen, wird auch die Industrie (politischere Menschen würden sagen: das Kapital) entsprechend reagieren.

Individualität ist heute nicht mehr unbedingt gefragt, in den 70ern sah man auf den ersten Blick welches Auto ein Alfa, ein Renault, ein VW oder ein Toyota war. Heute sehen sie alle gleich aus, und zwar traurigerweise nicht "Form follows Function" sondern "Design follows Marktforscher". Bei den Flugzeugen passiert das selbe, selbst Regionalflugzeuge haben heute zwei Triebwerke am Flügel und ein Normalleitwerk. Und das wird auch noch für 20 Jahre so bleiben, jedenfalls von 50 bis 350 Passagieren.

 

Die Zeiten haben sich geändert, und die Luftfahrt hat darauf reagiert.

 

Gruß

Ralf

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Da haben wir's in Bern super. Von links nach rechts und umgekehrt: Do 328, Do 328, Dash 8-400, Dash 8-400, Fokker 100, Saab 2000 und ab Mai 2012 sogar Saab 340...:005:

 

Gruss Urs

 

Hei du hast die ATR 42 resp. 72 von AF resp. deren Partner Airlines sowie die Beechs vergessen. :D

Zwischendruch gibts auch mal einen Embraer, eine 737, einen Challenger oder einen Luftbus zu sehen.

Ich glaube aber genau das macht den Reiz von Belp aus. Für mich jedenfalls.

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Hallo

ich hätte da eine Frage, kann mir irgend jemand helfen, wo ich die Fragensammlung für die Theorieprüfung des Type rating für den Dornier 328

erhalte, oder wer von Euch hat sie eventuell.

Ich wäre für jede Info dankbar.

Viele Grüsse

Lasvegas

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