Zum Inhalt springen

Wie ernst muss man Reisewarnungen nehmen?


Danix

Empfohlene Beiträge

Das stimmt natürlich alles und du hast total recht.

 

Trotzdem wird in der Schweiz gerade eifrig über "3.-Welt-Tourismus" diskutiert, weil da war kürzlich ein Paar in Pakistan entführt und die sind vor zwei Wochen heimgekommen.

 

Natürlich wird man nicht jedes Mal gekillt wenn man in solche Länder reist. Aber das Risiko ist nun einfach sehr hoch, dass was passiert. Ich staune immer wieder, wie - gerade in Aviatikkreisen - die Wahrscheinlichkeit von Unfällen disktuiert wird oder die Sicherheit eines Boeings gegen eines Airbusses aufgewogen wird. Das ist dann ziemlich lächerlich, wenn gerade diese Leute in solche Länder einreisen. Man vergegenwärtige sich einmal: Die Wahrscheinlichkeit, dass einem was passiert in einem Flugzeug ist 1 zu ein paar Mio, während die Wahrscheinlichkeit, dass du beklaut oder anderweitig geschädigt wirst in so einem Land mit einem Sicherheitsrisiko vielleicht 1:5 oder so ist. Und dann machen sich genau die gleichen Leute lustig über die Leute, die im Flugzeug "Todesängste" ausgestanden haben, aber dass du Todesängste in so einem Land ausstehen wirst, ist wahrscheinlich 100%. Und oft sind es nicht nur Massentouristen, die mit Angst in ein Flugzeug einsteigen und dann in gerade so ein Land fliegen. Also das ganze ist irgendwie irrwitzig, wenn du mich fragst.

 

Samuel, echt, bist du dort aufgewachsen? Das ist aber cool. Dann hast du da noch Verwandte?

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@Dani

 

Du hast Recht, mit dem was Du sagst. Allerdings, wie schon gesagt, er ist dort geboren und verfolgt das Ganze wahrscheinlich mit, bzw. sowas kommt ja nicht (zumindest gewöhnlich nicht!) von heute auf morgen und ich denke, er bzw. seine Eltern wissen, 'worauf sie sich einlassen'.

 

Ich - als Mitarbeiter im auswärtigen Dienst - verfasse sehr oft solche Reisehinweise und kann sagen, dass die nicht umsonst geschrieben werden. Ich kann aber auch sagen, dass es die Pflicht eines jeden Auswärtigen Amtes ist, selbst bei kleinsten Unruhen oder Vorkommnissen darauf hinzuweisen. Man soll ja alles mögliche getan haben.

 

Einen Unterschied machen dann (zumindest beim Deutschen Auswärtigen Amt) die Schlagwörter "von Reisen [...] wird dringend abgeraten" oder "vor Reisen [...] wird gewarnt"

Was ich damit sagen will: Diese Meldungen sind durchaus Ernst zu nehmen, aber jeder sollte für sich selbst wissen, wie er sie interpretiert.

 

In der EDA-Meldung kann ich jetzt nicht herauslessen, dass abgeraten wird, sondern, dass man bei der Reise gewisse Risiken beachten sollte. Wenn Du Dir aber mal die Meldungen vom Auswärtigen Amt über Südafrika, Venezuela, Honduras oder was weiß ich durchliest, dann klingt das dort oftmals ähnlich.

 

Die deutsche Annonce hierzu.

 

Als Tourist würde ich mir jetzt vielleicht auch etwas Anderes aussuchen, aber ich hätte keine Todesangst und würde deswegen auch nicht in Singapur aussteigen ;-)

 

Da ist das hier schon anders. Wobei ich sagen muss, dass ich bei einem Irakbesuch damals auch nie das Gefühl hatte - überspitzt gesagt - gleich das Zeitliche zu segnen. Ein ungutes Gefühl hat man freilich aber und ein gewisses Restrisiko besteht immer. In der Schweiz oder in DE sicherlich nicht so erheblich wie im Irak oder in Äthiopien aber ich kann nur an jeden appellieren und sagen, Hinweise gründlichst lesen, beachten, und vorsichtig sein. Und wenn gewarnt wird, dann nicht ohne Grund. Aber ich persönlich (!) würde erst die Reise nicht antreten, wenn vom AA abgeraten wird.

 

Viel Spaß in Papua Papua Neu Guinea

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Eigentlich sollte man diese EDA-Meldungen als das nehmen was sie sind, nämlich Empfehlungen. Wenn jemand unbedingt dieses Land besuchen will, warum nicht, wenn er das für sich (oder je nachdem auch seine Familie etc.) verantworten kann.

 

Die Regelung sollte einfach so sein, dass wer sich trotz Warnungen in echte Gefahrengebiete begibt, finanziell selber dafür aufkommen soll, wenn dann halt tatsächlich etwas passieren sollte.

 

Gruss Ernst

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Oder Versicherungen abschliessen. Die wären dann allerdings so unverschämt hoch, dass man das Reisen bleiben lassen würde.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja Ernst, dann dürftest Du nicht mehr nach Südafrika, Thailand, Dom. Rep, Kuba, Venezuela, Marokko, Sri Lanka und was weiß ich.

 

Über all gibt es Warnungen. Woraus entstehen die? Richtig, aus der aktuellen Situation oder aus Vorkommnissen der letzten Zeit. Soll man Ernst nehmen. Aber nicht den Teufel an die Wand malen.

 

In Papua wird z. B. geraten, sich von größeren Menschenmassen fernzuhalten, da steht aber nichts davon, dass es dort grundsätzlich gefährlich ist.

 

Wenn Dir in Italien (Venedig, Rom, Napoli) Deine Brieftasche geklaut wird, gehst Du zum Auswärtigen Amt und holst Dir dort Hilfe. Wieso? Bist doch selber Schuld, wenn Du dahinreist, man weiß ja, dass in Italien an vielen Orten nichts niet- und nagelfest ist.

 

Versteh mich nicht fallsch und nehm es bitte nicht persönlich, aber ich finde, dass man differenzieren sollte zwischen Reisehinweisen, Reiserisiken, Reisewarnungen und bei expliziten Vermerken, dass vor einer Reise in ein bestimmtes Land dringend abgeraten wird.

 

Natürlich: Wer als Abenteurtourist nach Afghanistan reist und sich dann wundert, wenn er in Schwierigkeiten gerät ist selber Schuld. Aber wer seine Verwandten in Papua Neu Guinea besucht und dabei Probleme kriegt, sollte dafür nicht haften. Für Papua Neu Guinea ist ja keine offizielle Reisewarnung rausgegeben.

 

Ich bin schon dafür, dass jemand, der in ein Krisengebiet reist irgendwo dafür unterschreiben sollte, dass er sich den Risiken und Gefahren bewusst ist, evtl. hierfür eine preisgerechte Versicherung einführen, aber ihn 'links liegen zu lassen' wäre übertrieben. Und wie gesagt: Man muss immer zwischen den Warnungen differenzieren, einige sollte man Ernst nehmen, einige sollte man zur Kenntnisse nehmen und das wird aber auch beim Lesen ganz deutlich.

 

Zum Beispiel in Thailand: Es gibt Sonnenseiten, es gibt Schattenseiten und in Phuket gibt es nunmal Touristen, die Geld haben und leicht auszurauben sind. Und davor wird gewarnt, aber dann darf ich nicht mehr nach Berlin reisen.

 

Es ist ein schwieriges Thema und im Ausschuss diskutieren wir oft darüber, ohne Ergebnis, mein Gott, wie oft habe ich in Colombo Deutsche Touristen vor mir sitzen gehabt, weinend, die von dubiosen Schafshändlern am Strand von Beruwala angesprochen wurden, denen angeblich ach so schöne Touren ins Elefantenwaisenhaus versprochen wurden, Panorama Kandy und idyllische Bootstouren. Und das Ende vom Lied: Unfall oder Opfer einer Straftat geworden. Wie oft warnen wir die Urlauber AUSDRÜCKLICH davor, nur bei seriösen namenhaften Reiseveranstaltern zu buchen?

 

In erster Linie muss aber geholfen werden. Alles Zivilrechtliche dann später. Dafür gibt es die Botschaft.

 

Ich habe übrigens selbst in Kuba eine Tour auf eigene Faust gemacht, entgegen der Reisehinweise. Alles verlief glimpflich, ohne Vorkommnisse. Aber ich war mir über die Folgen und die möglichen Risiken bewusst.

 

Differenzieren heißt das Zauberwort, nicht alles über einen Kamm scheren.

 

EDIT: Sorry Ernst, ich habe das "in echte Gefahrengebiete" bei Dir überlesen! Erst denken, dann lesen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, Bernhard, du hast sicher recht, und bist ja ein echter Fachmann (dieses Forum hat wirklich Qualitäten!).

 

Aber ich bin auch der Meinung, dass man für solche Leistungen selber gradestehen soll. Für ein gestohlenes Portmonnee bezahlst du auch eine Versicherung. Wenn das so einreisst mit diesen Entführungen, kommt das mit der Zeit teuer zu stehen. Das ist bereits eine riesige Industrie und nur noch vergleichbar mit der Drogen- und Schmuggelindustrie (und benutzt ja auch oft die gleiche Infrastruktur).

 

Früher war das ganz einfach: Da bist du gar nicht da hingereist, weil du damit rechnen musstest, dass du nie mehr zurückkommst. Erst in der heutigen Zeit meint man, überall hinreisen zu können. Das ist absurd. Jeder Mensch ist für seine Taten selber verantwortlich. Es gibt kein "Vollkasko-Leben". Die Leute müssen wieder lernen, die echten Gefahren zu erkennen und rational abzuschätzen. Dass sie das nicht können beweisst ja eben die Tatsache, dass sie schon "Todesangst" ausstehen, wenn in einem Flugzeug etwas kleines passiert.

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dani, ich kann Dir nur voll zustimmen.

 

Wie in meinem Vorpost erwähnt, bin ich selbst für den Abschluss solcher Versicherungen (merkst was, wir haben eine Marktlücke entdeckt - lass uns reich werden :005:). Dass diese nicht preisgünstig sein können, versteht sich von selbst. Dir als Pilot muss ich glaube ich nicht erklären, was ein Heimholflug aufgrund von ??? kostet.

 

Aber ich bin eben doch für's Differenzieren: Welches Land, welche Umstände, welche Dauer etc. usw.

 

Z.B. haben Kinder, die ihre Großeltern oder gar Eltern in Syrien oder Algerien oder gar im Irak besuchen möchten keine andere Wahl; hop oder top! Zwar könnte man den Umkehrweg sehen und sagen, dass man die Eltern eben nach Deutschland, Schweiz or whatever kommen lässt, aber man möchte ja meist einen weiteren Verwandtenkreis besuchen bzw. lassen es oft politische, gesundheitliche oder andere Umstände nicht zu. Da kann man eben ein Auge zudrücken.

 

Etwas anderes ist es bei Touristen, die Lust auf Abenteuerurlaub im Terrorcamp von Gurian (gibt's da überhaupt eins?) haben - Unterschrift bitte, Versicherung bitte, Moneten bitte!

 

Außerdem muss man jetzt auch mal sagen, dass es gar nicht so "Vollkasko" ist. Wenn ich in Nigeria entführt werde und anschließend in meiner Unterhose wieder freigelassen werde, habe ich eh schon Glück. Aber was dann auf mich zukommt, hat's wirklich in sich. Klar, ich hab's ja irgendwie nicht anders gewollt? Die verschiedenen Gänge, Polizei, Anwalt, Botschaft, Krankenhaus, Gericht, Dolmetscher (und Du wirst sicher nicht nur einmal bei der Botschaft antanzen, glaub mir!) lassen Deinen Trip zu einer Tortur werden. Diese Kosten hast Du, soweit es geht, selbst zu tragen. Wenn Du allerdings beraubt worden bist, kriegst Du natürlich Deine Grundversorgung und das, was Du eben brauchst. Glaubt aber nicht, dass keine entsprechenden Rechnungen gestellt werden. Wenn ich hier ins EMA gehe und mir einen Reisepass beantrage, zahle ich um die 40 EUR, beim AA in dem Land, in dem Du gerade beraubt wurdest kommt's auf die Situation an, aber geltend gemacht wird's trotzdem. Aber damit ist ja nicht der volle Umfang gedeckt.

 

Und irgendwie hat man aber dann auch doch wieder nur bedingt eine andere Wahl. Ich habe öfter den Fall erlebt, wo Leute aus beruflichen Gründen (z.B. im Maschinenbau oder in der Kommunikationsbranche) in schwierige Gebiete mussten. Nach einem Raub, Unfall oder sonstwas, wollten wir wissen, wer der Arbeitgeber ist, in der Regel haftet er ja dafür oder die zuständige Arbeitsschutzversicherung (z.B. Berufsgenossenschaft). Könnt ihr euch vorstellen, dass manche Firmen (damit meine ich keine 3-Mann-Betriebe, sondern teilweise Konzerne) ihren Mitarbeitern gesagt haben "Du kriegst doch Auslands- und Gefahrenzuschlag, Du musst jetzt selbst für Dein Zeug aufkommen". Wow. Was bin ich dann für ein Mensch, der dem Geschädigten sagt "Dein Flug geht übermorgen um 18:30 Uhr von Baku, die Rechnung kriegst Du nach Hause oder hast Du Bargeld bzw. Kreditkarte dabei um das zu bezahlen?". Aber so ist es nun mal. Und so kommt irgendwie wieder jeder für jeden auf.

 

Die Spaßverrückten sollen ruhig blechen, wenn sie Bombenbesichtigung in Kabul machen, bei familiären oder beruflichen Gründen muss man den Mittelweg finden und sowieso: Recht machen kann ich's eh nicht jedem! Und deswegen bin ich froh, dass ich kein Diplomat bin, der oft "diplomatische Entscheidungen" treffen muss, sondern irgendwo darunter. Denn diplomatisch ist irgendwie auch relativ.

 

Edit: Und Du hast mit Deinem Abschlusssatz schon recht. Ich hatte öfter Protokolle in der Hand, in denen Stand, bei dem Touristen in den Kongo gereist sind, ausgeraubt worden sind und sich anschließend darüber beklagten, dass sie psychische Probleme haben, weil sie soviel Angst in den Flugzeugen hatten, weil diese in einem äußerst miserablen Zustand sind.

 

Achja: Es gibt übrigens mittlerweile Pauschalreisen namenhafter Touristikveranstalter in den Libanon. Vor ein paar Jahren hätte man jedem den Vogel gezeigt, der da Urlaub machen wollte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Bernhard

 

Ich habe es einfach nicht so professionell wie du schreiben können, bin aber genau deiner Meinung. Ich würde nie sagen, die Schweizer Behörden etc. sollten nicht alles mögliche unternehmen, um Personen die in Gefahr sind wieder herauszuholen. Eine Einzelperson hätte ja auch nicht die Kontakte oder Möglichkeiten dazu. Wenn dann alles vorbei (und hoffentlich glücklich ausgegangen) ist, dann sollte man schon darüber diskutieren ob man sich eventuell an den finanziellen Konsequenzen beteiligen müsste.

 

Gruss, Ernst

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Bernhard

 

Ich habe es einfach nicht so professionell wie du schreiben können, bin aber genau deiner Meinung. Ich würde nie sagen, die Schweizer Behörden etc. sollten nicht alles mögliche unternehmen, um Personen die in Gefahr sind wieder herauszuholen. Eine Einzelperson hätte ja auch nicht die Kontakte oder Möglichkeiten dazu. Wenn dann alles vorbei (und hoffentlich glücklich ausgegangen) ist, dann sollte man schon darüber diskutieren ob man sich eventuell an den finanziellen Konsequenzen beteiligen müsste.

 

Gruss, Ernst

 

Genau, ich seh das auch so!

 

Jeder darf dorthin, wo er will. Wenn jemand in ein Gebiet einreist, vor welchem das EDA warnt, der tut dies jedoch auf eigenes Risiko. Wenn er dann dort in Schwierigkeiten gerät (Entführung o.ä.), dann muss ihm natürlich geholfen werden. Aber es sollten ihm sämtliche Kosten auferlegt werden, also inkl. evtl. Lösegeld!

Ich finde es eine Frechheit, wenn jemand ein Land bereist, vor welchem das EDA warnt, und dann in Schwierigkeiten gerät, und danach der Steuerzahler seine Rettung berappen darf!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich finde es eine Frechheit, wenn jemand ein Land bereist, vor welchem das EDA warnt, und dann in Schwierigkeiten gerät, und danach der Steuerzahler seine Rettung berappen darf!

 

Somit gilt das also auch fuer denjenigen der in MIAMI an der Ampel falsch abbiegt?

 

Es gilt hier eine Abwaegung zu machen. Wenn ich (was bald der Fall ist) nach Kolumbien reise und trotz normalem Auftreten entfuehrt werde, was eigentlich nur moeglich ist wenn bei Handelspartnern Insider sitzen, dann sehe ich nicht warum ich jetzt den Schutz meines Heimatlandes aufgrund meines sauer bezahlten Steuern nicht erhalten sollte. Wenn ich andererseits mitten in eine 'zona roja' laufe wo selbst Einheimische nicht hinwuerden, dann bin ich selber bloed. Aber einfach pauschal zu urteilen dass dann jeder selber zahlen muss, dann kannst Du gewisse Orte in Basel oder Zuerich auch gleich als 'formerly Swiss Territory' nennen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Richtig, das Auftreten spielt auch eine große Rolle. Mit der dicken Breitling und 'ner 2000€ teuren SLR würde ich an vielen Orten vermeiden.

Aber wie nachweisen, wenn er in Unterhose vor Dir steht?

 

Außerdem wurde es ja gesagt: Differenzieren. ;)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Musst Du mir bitte erklären!

 

ok, ich denke wahrscheinlich auch in Stereotypen (wie ihr auch, ausser Samuel). Die Jahrezehnte nach dem 2. WK waren wohl das goldene Zeitalter für interkulturellen Grenzverkehr :D Mit früher meinte ich eher die Zeit davor. Damals war es sogar ein Abenteuer sein Dorf zu verlassen, oder sogar ins Ausland zu reisen oder in die Fremdenlegion. Damals war es ziemlich lebensbedrohend, nach Afrika zu reisen (auch wegen den Krankheiten), nicht primär wegen der Kriminalität, sondern einfach weil es andere Gefahren gab. Die Welt war schlichtwegs noch nicht erschlossen. Damals war das wilde Kurdistan noch wirklich wild. Und die USA waren wirklich gefährlich, nicht so wie heute die falsche Ampel in Miami.

 

Aber wahrscheinlich wurde damals Risiko ebenfalls anders beurteilt, weil man selbst zuhause relativ leicht krepiert ist...

 

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Goethe hat es in Italien gut gefallen, und Gauguin auf Tahiti ebenso ;)

 

Noch früher kam man nur als Bänkelsänger, Gaukler und dergleichen herum. Einige Handwerkszunft'ler konnten mittels der Walz etwas Erfahrung ausserhalb des eigenen Dorfgrabens sammeln. Der gemeine Untertan kam ansonsten nur durch den Kriegsdienst mit der "Ferne" in Berührung.

 

Wegelagerei (Ganoven-Pack) gab es damals natürlich auch schon

 

Gruss

Johannes

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Somit gilt das also auch fuer denjenigen der in MIAMI an der Ampel falsch abbiegt?

 

Es gilt hier eine Abwaegung zu machen. Wenn ich (was bald der Fall ist) nach Kolumbien reise und trotz normalem Auftreten entfuehrt werde, was eigentlich nur moeglich ist wenn bei Handelspartnern Insider sitzen, dann sehe ich nicht warum ich jetzt den Schutz meines Heimatlandes aufgrund meines sauer bezahlten Steuern nicht erhalten sollte. Wenn ich andererseits mitten in eine 'zona roja' laufe wo selbst Einheimische nicht hinwuerden, dann bin ich selber bloed. Aber einfach pauschal zu urteilen dass dann jeder selber zahlen muss, dann kannst Du gewisse Orte in Basel oder Zuerich auch gleich als 'formerly Swiss Territory' nennen...

 

Das Wesentliche hast du nicht verstanden: Unterschied: Warnung EDA ja oder nein.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Wesentliche hast du nicht verstanden: Unterschied: Warnung EDA ja oder nein.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

 

Aber auch dann gibt es oft noch 999 Gründe, warum jemand in ein Risikogebiet reist und dies auch sinnvoll ist. Angefangen mit medizinischem Personal, Entwicklungshilfe, Diplomatie, Bauunternehmen, die möglicherweise vor Ort fehlen etc., um nur einige zu nenne. Diese wiederum bedingen eine gewisse Infrastruktur (naheliegendes Beispiel hier: Flugverbindungen in abgelegene Orte, natürlich inkl. Piloten, Wartung etc. --> ebenfalls vielleicht vor Ort nicht verfügbar).

 

Dass eine Abenteuerreise in eine Taliban-Hochburg in Afghanistan nicht sinnvoll ist, ist wohl allen klar. Aber ohne jetzt genaue Zahlen zur Hand zu haben, behaupte ich, dass die allermeisten Entführten eben nicht Spass-Touristen sondern oft Hilfswerkmitarbeiter und dergleichen sind. Und bei denen wiederum ist eine Abwälzung von Kosten auf das Opfer kaum die Lösung. Deshalb ist für mich die ganze Diskussion um Regressforderungen zugunsten der Steuerzahler nur bedingt sinnvoll.

 

Dem Thread-Starter wünsche ich viel Spass in Papua-Neuguinea. Würde auch gerne mal dorthin, und gem. EDA scheint dies auch möglich zu sein :)

 

Gruss Michael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich würde nicht nur zwischen EDA/AA Warnung unterscheiden, sondern auch den Grund der Reise. Denn wie bereits erwähnt finde ich es einen nennenswerten Unterschied, ob ich meines Adrenalinkicks wegen in Krisen- oder gefährdete Gebiete reise, ob es familienbedingt oder aus beruflichen Gründen ist.

 

In any cases würde ich dafür eine Versicherung einführen, wobei man ja in vielen bereits existierenden Policen (z. B. als ADAC Plus Mitglied) eine Heimhol-Kostenübernahme hat. Was da die Richtlinien sind, ob da einige Länder oder Areas ausgeschloßen sind, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass wir in der Vergangenheit einige Rechnungen für Heimkehrer über die Allianz und auch über einige Krankenversicherungen abgewickelt haben.

 

Außerdem finde ich, dass das ALLES in der Theorie gut klingt. Aber im Grunde hat Hunter auch nicht so unrecht, wenn er sagt er zahlt brav seine Steuern, warum solle er nicht gleiches Recht genießen?

 

Fakt ist, dass ich aus Erfahrung sagen kann (zumindest was das deutsche auswärtige Amt betrifft), dass man natürlich soviele Kosten wie möglich, die aus was für Grunden auch immer entstanden sind, schon an den "Verursacher" abzutreten versucht. Aber auch wenn wir von vornherein wissen, dass bei demjenigen nichts zu holen ist, kümmern wir uns gewissenhaft um die Lösung seines Problems. So soll's ja auch sein. Aber wenn wir von Entführungen oder gar Lösegeld und Raub sprechen, reden wir von x0.000 oder gar x00.000 EUR. Wenn der "Geschädigte" die nicht hat, wird es schwer sein, die zu kriegen. Da verursacht der Papierkrieg, der Gerichtsvollzieher oder seine Privatinsolvenz nur noch mehr Kosten, die eh nicht gedeckt sind. Aber das ist zu weit hergeholt und wirklich irgendwie zu theoretisch. Oder auch nicht.

 

Einigen wir uns doch da drauf: Jeder soll das Recht haben, reisen zu dürfen, wohin er möchte. Jeder soll sich aber auch der Konsequenzen bewusst sein (und damit meine ich wirklich bewusst!). Deswegen sollte man eine Art Versicherung einführen, die diese Kosten quasi vollkasko deckt. Preiswert wird das nicht, aber wem's das wert ist...

 

[Am Rande]Natürlich sollte diese Versicherung nach Gebieten unterscheiden und so ihre Preise machen, auch sollte ein Abenteurer nicht unbedingt weniger bezahlen als ein Familienbesucher. Von den beruflich Reisenden reden wir mal nicht, das sollte ja i.d.R. der Arbeitgeber bezahlen (denkste!).[/Am Rande]

 

Jeder sollte auch das Recht haben, unabhängig von der Absicht, die hinter der Reise steckte, ausreichend versorgt zu werden. Hierfür hat er ja die Botschaft. Wenn irgendwann später eine Rechnung ins Haus flattert oder (eher wahrscheinlicher) die Steuern erhöht werden, sollte er sich mit Meckern und Jammern zurückhalten. Aber: Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein. In einem anderen Thread hier wird gerade über die Aviatikverrückten diskutiert, die sich beim T/O vor den Zaun klammern. Dass das nicht gesund sein kann, sieht man im anhängenden Video. Aber wie viele von euch/uns machen es trotzdem, enjoying it?

 

Mir fällt da grad ein Beispiel ein:

Wenn ich bei MC Donalds sitze und mein Tablett voller Essen in mich reinstopfe, irgendwann fertig bin und den Mäcci verlasse, sehe ich oftmals Leute, die nach dem Essen ihr Tablett einfach am Tisch stehen lassen. Die Angestellten räumen es dann in die dafür vorgesehen Regale. Ich spreche hier nicht von Einzelfällen, sondern beobachte das sehr oft (und ja ich bin bekennender FastFood-Junky). Da frage ich mich zum Einen, ob sie das zu Hause auch stehen lassen, für wen sie sich halten, dass andere ihr Zeug wegräumen? Dienstleistung hin oder her, wenn man eh zum Ausgang geht, kann man sein ekliges Tablett mitnehmen.

Das sind aber auch die, die dann meckern, wenn McD die Preise erhöht (welche zugegebenermaßen eh sehr übertrieben sind) weil Personalkosten steigen. Ich muss zwar eingestehen, dass das nicht unbedingt dazu führt, dass die Gier nach Gewinn von MC D größer wird, aber ich denke, dass inhaltlich klar wird was ich meine. Die Konsequenzen kennen und akzeptieren.

 

Wie viele Anrufer hatte ich in den letzten 6 Monaten, die sich in Krisengebieten beklauen lassen haben oder verletzt worden sind und dann schimpfen, wenn sie die Rechung bekamen? In meiner Sri Lanka Zeit war das ja noch viel schlimmer.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wo bleibt eigentlich der 17- jährige Thread- Eröffner. Ist der schon auf dem weg nach Papaya oder Timbuktu?:005:

 

Gruss Walti

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Wesentliche hast du nicht verstanden: Unterschied: Warnung EDA ja oder nein.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Wer gereist ist ist klar im Vorteil. Ich vermisse die Reisewarnung fuer Miami South des EDA, denn dort ist es ganz klar weitaus gefaehrlicher als in Bogota Norte. Dafuer steht Kolumbien gesamt auf der Liste. Sao Paulo aber wiederum nicht, obwohl es da objektiv zu wesentlich mehr Zwischenfaellen kommt. Oder Airport-Scams in Bangkok, die werden auch nicht erwaehnt. Zu Deutsch fuer Dich: die Liste taugt nicht!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich empfehle die Sicherheitswarnungen des EDA zu lesen und spätestens in Singapur auszusteigen...

 

EDA-Link

...und eine Verbindung via LHR wäre auf alle Fälle zu vermeiden => schade, dass das EDA generell keine Reisehinweise für Westeuopäische Ziele erstellt, denn beim Auswärtigen Amt (DE) lesen sich die Reise- und Sicherheitshinweise für das gesamte Vereinigte Königreich (UK) derzeit nicht gerade gemütlich :009:

 

http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/GrossbritannienSicherheit.html?nn=546520#doc347466bodyText1

 

Im Hinblick auf Terrorgefahren im Zusammenhang mit der Lage in Nordirland („Irish-related terrorism“) haben die britischen Sicherheitsbehörden unterschiedliche Warnstufen festgesetzt: für Großbritannien gilt die Stufe „substantial“, wonach die erhöhte Möglichkeit („strong possibility“) eines terroristischen Anschlags besteht; dagegen gilt für Nordirland selbst die Warnstufe „severe“; d.h. es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit eines terroristischen Anschlags.

Im Hinblick auf Gefahren im Zusammenhang mit dem internationalen Terrorismus gilt landesweit die Stufe „substantial“.

Die britischen Behörden rufen dazu auf, gegenüber der Terrorgefahr wachsam zu sein, insbesondere auf verdächtige Taschen in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie auf andere mögliche Anzeichen terroristischer Handlungen zu achten.

...

 

...Ist natürlich keine Reisewarnung sondern nur ein Sicherheitshinweis, und de facto auch nicht von der Hand zu weisen. Aber in der Praxis ist UK für mich in erster Linie ein westliches EU-Land, in dem ich volle Personen- und Warenfreizügigkeit mit der restlichen EU habe und über die EKVK sogar krankenversichert bin ohne Zusatzkosten, im Fall das Falles. Dass die Terrorgefahr auf der Insel höher sein könnte als gegenüber vom Wiener Stephansdom, der Gedanke über diesen Gedanken hat bei mir keine besonders hohe Priorität. Dies nur als Ergänzung zu Bernhards Posting(s), wie Reisehinweise etc. jeweils zu interpretieren sind.

 

Lg,

 

Joseph

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wer gereist ist ist klar im Vorteil. Ich vermisse die Reisewarnung fuer Miami South des EDA, denn dort ist es ganz klar weitaus gefaehrlicher als in Bogota Norte. Dafuer steht Kolumbien gesamt auf der Liste. Sao Paulo aber wiederum nicht, obwohl es da objektiv zu wesentlich mehr Zwischenfaellen kommt. Oder Airport-Scams in Bangkok, die werden auch nicht erwaehnt. Zu Deutsch fuer Dich: die Liste taugt nicht!

 

Wieder so einer, der alles besser weiss....

Ja ja, beim EDA sind alles nur Deppen... gähn.. dann geh doch zum EDA und hilf denen, statt diese dermassen so zu erniedrigen mit deiner Aussage.:001:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Abenteurer und Individualreisende in exotischen Regionen sollten eine besondere Versicherung abschliessen können, die im Ernstfall die Kosten übernimmt (für diplomatische Verhandlungen bis hin zum Einsatz eines Sonderkommandos).

Dann muss man aber im selben Atemzug auch dafür sein, dass heimische Freizeitsportler, die Raften, Mountainbiken, Schifahren usw. gehen, ebenso eine eigene Versicherung abschliessen müssen. Wenn ein Downhiller stürzt, vom Heli geborgen wird und danach monatelang im Gipskorsett liegt, warum soll der gemeine Bürger das mit seinen Kassenbeiträgen finanzieren?

 

Fazit: Wenn man objektiv alles "fair" und "sicher" machen wollte, dürften wir alle fast nichts mehr machen, ausser zuhause zu sitzen und uns das "Traumschiff" anzuschauen. Denn irgendjemand findet das, was man macht immer irgendwie scheisse und verbietenswert.

 

Auch das Forum ist mittlerweile so gross und vielfältig belegt - es wird so gut wie immer jemanden geben, der genau gegenteiliger Meinung ist. Grundsatzdiskussionen werden somit immer sinnloser bzw. sind m.E. reine Energie- und Zeitverschwendung.

 

Gruss

Johannes

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wieder so einer, der alles besser weiss....

Ja ja, beim EDA sind alles nur Deppen... gähn.. dann geh doch zum EDA und hilf denen, statt diese dermassen so zu erniedrigen mit deiner Aussage.:001:

Du bist immerhin derjenige der fordert dass wenn ein LAND auf der EDA-Liste steht der Staat nicht fuer eine hoheitliche Aufgabe gegenueber seinen Buergern aufkommen soll.

 

Das EDA weiss sehr genau dasss die Liste fuer solche Ueberlegungen wie DU (nicht das EDA) sie anstellst nicht taugt. Es handelt sich um allgemeine Sicherheitshinweise, nicht um individuelle. Es geht nicht darum den meistens sehr gut mit Lokalkentnissen Reisenden zu unterstuetzen sondern darum einen Basisinformationsdienst fuer die Allgemeinheit zu haben, und auch um Versicherungen, Banken, Krankenkassen und Firmen sowie deren Angestellten eine Basis zu geben nach der die allgemeine Gefahr eingeschaetzt werden kann.

 

Offenbar weiss ich es tatsaechlich besser...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...