Wie ernst muss man Reisewarnungen nehmen?

[Ayubowan]

Du bist immerhin derjenige der fordert dass wenn ein LAND auf der EDA-Liste steht der Staat nicht fuer eine hoheitliche Aufgabe gegenueber seinen Buergern aufkommen soll.

 

Das EDA weiss sehr genau dasss die Liste fuer solche Ueberlegungen wie DU (nicht das EDA) sie anstellst nicht taugt. Es handelt sich um allgemeine Sicherheitshinweise, nicht um individuelle. Es geht nicht darum den meistens sehr gut mit Lokalkentnissen Reisenden zu unterstuetzen sondern darum einen Basisinformationsdienst fuer die Allgemeinheit zu haben, und auch um Versicherungen, Banken, Krankenkassen und Firmen sowie deren Angestellten eine Basis zu geben nach der die allgemeine Gefahr eingeschaetzt werden kann.

 

Offenbar weiss ich es tatsaechlich besser...

 

Jein.

Im Groben und Ganzen hast Du Recht. Dass die Liste des EDA nichts taugt, ist Unfug, denn die Warnungen und Hinweise kommen nicht von ungefähr. Dass in diesen Warnungen (damit meine ich jetzt nicht speziell Papua NG sondern verallgemeinert gesprochen) oftmals ein bisschen übertrieben wird, ist richtig. Bzw. wird oftmals nicht absichtlich übertrieben, aber diese Seiten der EDA oder des AA sollen ja nicht als Reiseführer dienen und die schönstmöglichen Orte aufzählen, sondern eigtl. nur - wie Hunter sagt - allgemeine Hinweise listen. Oftmals kommt es eben so 'dramatisch' rüber, weil ja neben den Einreisebestimmungen und Landesspezifischen Hinweisen die Warnungen aufgeführt werden und die sind ja meist negativ.

 

Z.B: Thailand. Ein wunderschönes Land, dass sich bei Touristen großer Beliebtheit erfreut. Wenn Du aber die Reisehinweise des AA liest, wo an erster Stelle (nicht unbegründet) die Tsunami-Warnung (Stand: 11.04.2012) steht, anschließend eine fett-gedruckte Warnung, wo ausdrücklich vor Reisen an bestimmte Gebiete abgeraten wird, später ein Artikel über Terrorismus eingeblendet wird, anschließend ein Piraterie-Artikel und dann von korrupten Polizisten berichtet wird, kann im ersten Anschein nach für einen Unwissenden, der diese Seite als Tipp wollte, bevor er in diversen Reiseforen unterwegs war, die Reise als gefährlich eingestuft werden.

 

Das meinte ich mit: Ernst nehmen aber zu interpretieren wissen.

 

Wenn das EDA oder AA in den Reisehinweisen schöne Touristenorte, Strände, Bars und Discotheken aufführt und Auszüge aus dem Marco Polo, schlußendlich dann die Warnungen, dann sieht das ganz anders aus. Aber das ist bewusst so gemacht worden, dass die Reisenden das auch nicht ungeachtet lassen. Wie gesagt, es kommt ja nicht von ungefähr.

 

Und wie josch schon sagte, recht kann man's eh nicht allen machen. Fair, unfair, I don't care.

 

Das mit Schifahren oder Rafting zu vergleichen halte ich jetzt für eine schlechte Gegenüberstellung. Beim Schifahren gibt's ein Risiko: Schiunfall (der natürlich auch folgenschwer sein kann, bis hin zum Tod). Bei einer Reise in den Sudan z.B. muss ich mit Raub(mord) rechnen, mit Entführungen, Bombenanschlägen, Umweltkatastrophen, Kriegen, Bürgerkonflikten. Ich kann aber auch einen wahnsinnig schönen Tripp erlebt haben, Einblicke in eine andere Welt, Erfahrungen gesammelt haben und das Leben mit anderen Augen betrachten. Sofern ich heil zurückkomme. (Was wieder übertrieben gesagt ist, weil wenn man die Zahl der Europäer, die - aus welchen Gründen auch immer - Krisengebiete reisen und heil zurückkommen mit der Zahl der Europäer, die nicht mehr heilzurückkommen gegenüberstellt, dann erkennt man oft, dass es sich um Einzelschicksale handelt.

 

Die Medien berichten ja auch nur über entführte Journalisten, nicht über Jene, die gesund nach Hause gekommen sind (was die große Mehrheit ist).

 

In einem Land passieren solche Einzelschicksale halt öfter. im anderen nicht so oft. Daher die Warnungen.

 

Du kannst halt keine Warnung rausgeben, bei denen Du im Kontext herauslesen kannst, dass diese zur Missachtung geschrieben worden sind. Und das ist auch gut so.

 

Man kann doch jedem ein gewisses Maß an Gehirnmasse zutrauen um sich über Reisewarnungen hinaus zu informieren.

[Schnelle]

Also ich würde die Reisewarnungen generell ernst nehmen. Allerdings wäre die erste frage: kennt man jemanden dort unten und wo genau macht man Urlaub. Konflikte sind stark von einer lokalen Dynamik geprägt. D.h. man kann ihnen völlig entgehen, wenn man sich woanders (an einem anderen Urlaubsort des Landes) aufhält oder Leute kennt die einen beschützen oder Ratschläge geben. Reisewarnungen sind für mich einfach nur Empfehlungen, die man halt in seine Planung mit einbinden sollte. Nicht mehr nicht weniger.

[maika]

also ich nehme sowas ziemlich ernst... doch manchmal denkt man sich, ach es wird schon nix passieren...aber doch liebe auf nummer sicher gehen...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück.

[acclaim]

Wo bleibt eigentlich der 17- jährige Thread- Eröffner. Ist der schon auf dem weg nach Papaya oder Timbuktu?:005:

 

Gruss Walti

 

Hier bleibt er :) Ich bin kurz nach meinem Post nach England in die Ferien gereist und habe den thread erst jetzt wieder entdeckt :)

 

Wir werden jetzt also definitiv im Sommer dorthin reisen. Und Ja, ich habe 3 1/2 Jahre dort gewohnt (mag mich nicht mehr erinnern :008:) bis wir nach Kanada gezogen sind. Mein Vater hat 15 Jahre in neuguinea gearbeitet (im Auftrag von Kanada Wasserleitungen gebaut) und hat noch immer Kontakt mit vielen einheimischen. Das die Kriminalitätsrate dort sehr hoch ist, ist uns bewusst. Desshalb werden auch wertvolle gegenstände zuhause gelassen (Spiegelreflexkamera :003:). Gegen Krankheiten usw, welche es dort gibt, sind wir auch grösstenteils geschützt (Malaria ist uns auch zu bekannt :)).

 

Ich danke euch trotzdem für eure verschiedenen Meinungen und werde euch nach den Ferien (wir gehen 3 Wochen) ein Feedback geben :)