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Gold Rush - Per Schiff & Flieger im äussersten Norden Amerikas (Teil 2, 150x1000)


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Empfohlene Beiträge

Sooo,

 

herzlich willkommen zur Sonntags-Lektüre, dem zweiten Teil von meiner Reise durch den Norden Amerikas!

 

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Der Titel Gold Rush ist nicht zufällig gewählt: Wie die 100'000 hoffnungsvollen Goldsucher 1897 während des Klondike Gold Rush, mache ich mich vom Nordwesten der USA auf den Weg per Schiff nach Alaska. Danach geht's mit der Bahn über den White Pass nach Whitehorse in Kanada, und schliesslich zur Quelle des Goldes, nach Dawson City. Weiter geht die Reise in einer Nordrunde über die Hauptstadt der Inuit-Eskimos, Inuvik, bis nach Yellowknife, wo mein persönlicher Goldschatz wartet: Die 70-jährige DC-3 von Buffalo Airways! :D

 

 

Der letzte Bericht hatte aber in Fairbanks aufgehört, ich musste folglich erst noch "runterkommen", um meine Fährfahrt zu starten. Dank Alaska Air's nettem Meilenprogramm konnte ich auf dem Weg für wenig Geld noch etwas in den Fjorden, Buchten und Inseln rumjagen - viel gescheites Bildmaterial gibt's davon aber aus Wettergründen nicht, weshalb ich das ganze etwas zusammenfasse.

 

GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2577038

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Bye bye weitläufig bewaldetes Landesinneres...

 

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...hallo Fjordland!

 

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Endanflug auf die in einer Meerenge gelegene Hauptstadt Alaskas, Juneau - über dem Flügel grüsst auch bereits wieder der Mendenhall-Gletscher

 

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Kleine Landschaftsaufnahme von hier, während ich im Anflug auf zwei Flieger wartete :)

 

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Am nächsten Tag geht's auf eine kleine Fjord- und Inseltour. Wie man dem fehlenden Winglet ansieht reise ich nicht mehr in der feinen 737-800, sondern im Workhorse, der alten -400. Das verrät schon, dass es auf eine Local Route geht :)

 

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Nach wenigen Minuten sind wir im Anflug auf den Airport von Sitka - die Stadt auf der Baranow-Insel war 1799 von den Russen als Nowo-Archangelsk gegründet worden, und lange Zeit die Hauptstadt Russisch Amerikas (Alaskas).

 

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Leider flogen wir von der falschen Seite an (blöder Wind :)), und so ergab sich das einzige Flügel-Bergpanorama beim Backtrack ;)

 

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Tagesziel war aber die Stadt Ketchikan, wo es als nächstes hinging - bloss dass es von diesem Flug gar keine schönen Bilder gibt. Dafür wusste mich Ketchikan selber sofort zu überzeugen - so ist das natürlich auch nicht schwer!

 

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Das war genau auch mein Ziel: Ketchikan's Wasserflugzeug-Basis ist immerhin die geschäftigste ihrer Art im Land (für kommerzielle Flüge), und der elft-geschäftigste Airport in ganz Alaska! 44'000 Personen fliegen jährlich ab hier. Also ganz schön was los!

 

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Das Spotting der vielen Wasserflieger war aber nur das eine - natürlich konnte ich nicht widerstehen, selber auch noch in die Luft zu gehen! Selbstverständlich musste es ein möglichst einfacher, alter, typischer Buschflieger sein. So fiel die Wahl auf Pacific Airways, weil diese als einzige eine reine Beaver-Flotte betreibt - ein Flug mit Bibergarantie also sozusagen.

 

GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2583749

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Punkt 17 Uhr ging's los, wir wurden vom Piloten empfangen - schon wieder ein ehemaliger Airline-Captain, erst 6 Wochen im Busch, und noch immer total happy, der 'wahren' Fliegerei wieder etwas näher gerückt zu sein. Kaum waren die drei Passagiere verstaut und festgezurrt, wurde vorne eingeheizt, und der Prop mit einigem Scheppern und Stottern zum Leben erweckt. Schon gab der Pilot Vollgas, und nach einer kurzen Startstrecke hatten wir uns in die Luft erhoben.

 

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Wir stiegen nicht über 800 Fuss, und begannen unseren 20-minütigen Reiseflug über der wunderschönen Buchten- und Insellandschaft Südalaskas. Zweimal zeigte uns der Pilot sogar noch Wale auf dem Meer - cool!

 

Die Sonne kämpfte sich zwischenzeitlich ab und zu zwischen den Wolken hindurch und tauchte die schroffen Küstenabschnitte, die einsamen Inseln oder die endlosen Nadelwälder in satte Farben - unbeschreiblich! Weshalb ich die nächsten paar Bilder auch gerade unkommentiert lasse :)

 

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Die Zeit verging schnell, schon waren wir im Anflug auf Thorne Bay, wo wir butterweich aufsetzten. Der Ort war einst das grösste Holzfällercamp der Welt, heute leben hier rund 600 Personen und geniessen die Ruhe.

 

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Kurz die zwei Passagiere abgeworfen, schon ging's eine Station weiter, ins fünf Minuten entfernte Hollis. Da wir nun alleine im Flieger waren, durfte ich natürlich auf dem Kopiloten-Sitz Platz nehmen - genial!

 

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"Leider" war im Cockpit der 60-jährigen Beaver nicht mehr viel Uhrenladen zu sehen, sondern modernste Avionik!

 

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Hier sind wir schon wieder gelandet, und nähern uns der Anlegestelle von Hollis. Auch dies ein ehemaliges Holzfäller-Camp, mit noch ca. 150 übrig gebliebenen Einwohnern

 

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Hier nahmen wir zwei neue Fluggäste auf und machten uns dann auf den Weg zurück nach Ketchikan.

 

Beim Start versuchte ich es mal mit einem Video (auch wenn das Kamera-Mikro mit der lauten Soundkulisse leicht überfordert war :p) - interessant, wie wenig Schub verwendet wird! Nix von Vollgas da!

 

 

Start in die Freiheit! :)

 

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Auch hier gab's wieder einiges zu sehen! Einen fast schwarzen See zum Beispiel...

 

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...oder einen Felsen voller Robben, welchen mir der Pilot gerne zeigen wollte, und dafür extra etwas absank ;)

 

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Und auch sonst war die Szenerie typisch schön!

 

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Schon kommen wieder die Tongass Narrows in Sicht, der Kanal, an welchem Ketchikan liegt. Das geschulte Auge erkennt sogar den Airport als grossen, hellgrünen Fleck.

 

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Dann ging's zurück nach Juneau. Und endlich, bei meinem dritten Anlauf, klappte es mit dem atemberaubenden RNP RNAV Approach durch den engen Gastineau-Kanal auf die Piste 26. Falls noch jemand auf der Suche nach einem schönen Flightsim-Abenteuer ist, hier die gut versteckten Karten (am Ende):

http://www.juneau.org/airport/documents/AppendixJRNVImpacts.pdf

 

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Hier drehen wir vor toller Kulisse in den Endanflug ein

 

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Die Bergspitzen sind zum Greifen nah!

 

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Schliesslich kommt die Innenstadt in Sicht, und kurz später landen wir auf Piste 26.

 

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Man muss Alaska Airlines einfach lieben - wo die einem überall hinbringt! :)

 

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Früh am nächsten Morgen bringt mich selbige hinunter nach Seattle (mit einem weiteren wenig fotogenen Zwischenstopp in Ketchikan, versteht sich ;)). Von dort geht's dann in einer Q400 der Tochtergesellschaft Horizon in die "Kleinstadt" (80'000 Einwohner) Bellingham unweit der kanadischen Grenze, von wo meine Fähre zurück nach Alaska startet.

 

GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537507

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Der kurze Flug auf 12'000 Fuss ist ein Traum, offenbart sich doch gleich nach dem Start ein tolles Panorama über das Aviatik-Mekka Seattle, mit neben den Wolkenkratzern der Innenstadt nicht weniger als drei Airports im Bild: Die Lake Union Seaplane Base (blau), Seattle Boeing-Field (gelb) und Seattle-Tacoma Intl (rot)!

 

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Nach 20 Minuten sind wir schon im right hand visual auf den Provinzairport von Bellingham, welcher sich nahe am Wasser erahnen lässt

 

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Nachdem ich mit dem Eigenverpflegungs-Konzept auf meinem ersten Boots-Trip so gute Erfahrungen gemacht hatte, musste ich natürlich auch in Bellingham vor dem Einschiffen noch den Supermarkt stürmen :)

 

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Uuuuuund, schon geht's los! Weitere drei Tage auf See stehen an!

 

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Hatte die gute alte Tustumena auf den Aleuten auf ihrer bescheidenen Länge von 90 Metern noch Platz für 211 Passagiere und 36 Fahrzeuge, ist die "Columbia", das Flagschiff der Linie, eine Klasse grösser: Auf 127 Metern finden hier 500 Passagiere und bis zu 134 Fahrzeuge Platz. Und das braucht es auch: Ihre Stammroute, die Inside Passage von Bellingham nach Skagway, ist aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit sehr beliebt und stark frequentiert.

 

Nachdem ich erst etwas Mühe habe, inmitten all der lauten Gruppen von College-Studenten ein Plätzchen zu finden (es geht hier schon anders zu als auf den Aleuten...), werde ich doch noch fündig: Auf dem deckenbeheizten aber frischluftigen "Solarium-Deck". Dutzende Leute hatten hier bereits Zelte aufgebaut, oder sich auf Liegestühlen, Klappstühlen und Matratzen häuslich eingerichtet. Auch hier war's zwar schon proppevoll, aber ich entdeckte gerade noch eine freie Fläche, welche gross genug für mich und meine Schlafmatte war. Freiluftschlafen auf einem Schiff - etwas Adventure kann ja nicht schaden!

 

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Schon bald lassen wir Seattle hinter uns und fahren in die Dunkelheit davon. Am Abend sind am Horizont noch die hellen Lichter von Vancouver sichtbar, aber bald ist's Zeit, mich in den Schlafsack zu verziehen. Mit leichten Wellenbewegungen, einer frischen Brise und den wärmenden Heizstrahlern über mir schlafe ich königlich!

 

Wir verbringen den ganzen nächsten Tag auf See, während wir der kanadischen Küste entlangtuckern. Mal wieder hängen die Wolken tief, viel gibt's noch nicht zu sehen. Bis auf einige Zugbootverbände - interessante Transport-Art, kannte ich noch gar nicht!

 

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Sonst lässt das unspektakuläre Wetter viel Zeit, sich im Schlafsack einzugraben und weitere Buschpiloten-Literatur zu verschlingen. Schön entspannend!

 

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Auch wenn Petrus nicht ganz mitspielt, gibt's immer was zu tun. Einige bestaunen die Landschaft, ein paar Jungs spielen mit dem Hacky Sack, ein Lehrer animiert seine Schulkasse zum Trällern von Liedchen. Richtig nett!

 

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Ja, sogar ein paar Sonnenstrahlen verirren sich auf den Boden :)

 

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"Inside Passage" heisst das Spektakel, weil man sich durch unzählige Kanäle und Meerengen nach Norden hangelt. Langsam werden die Wasserstrassen enger...

 

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...und die Landschaft wird imposanter!

 

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Immer wieder säumen tosende Wasserfälle den Weg

 

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Und nach einem nicht allzu ereignisreichen, aber dafür sehr erholsamen Tag auf See steuern wir in die kurze Nacht hinein...

 

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Als ich nach einer wiederum sehr angenehmen Nacht wieder erwache, laufen wir bereits in Ketchikan ein.

 

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Hier sehe ich zwei Dinge, die ich früh morgens auf nüchteren Magen nicht unbedingt gebraucht hätte ;)

 

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Die Dame links ist eh bekannt; und dass Ketchikan eine beliebte Kreuzfahrt-Destination ist, ist nun auch offensichtlich. Die Stadt wird regelrecht von den riesigen, hier ankernden Kreuzfahrtschiffen verdeckt (die Inside Passage ist grosses Business), und auch im Städtchen selber ist alles nur auf die See-Ameisen ausgelegt und damit, sie mit Souvernir-Kitsch zu überhäufen - von Authentizität ist nicht viel zu spüren.

 

So kehre ich bald auf Deck zurück und schaue den Hafenarbeitern beim Tetris zu. Also irgendwie wäre mir da als Wohnmobil-Besitzer nicht ganz so wohl...;)

 

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Endlich geht's weiter...zwar kommt uns gleich nochmals so ein Riese entgegegen...

 

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...aber kurz darauf wird's idyllischer!

 

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Der Vorteil, den die Alaska-Fähre über die grossen Kreuzfahrtschiffe hat (daneben, dass das Ambiente schön urchig und ungezwungen ist): Sie ist tatsächlich ein wichtiges Verkehrsmittel, und eine Lebensader für die Orte entlang der Route. Und so gibt es auch mehr Zwischenhalte, noch dazu in authentischeren Siedlungen. Nachmittags treffen wir im Städtchen Wrangell ein - der 2'000-Seelen-Ort ist einer der ältesten Alaskas und auch eine feste Basis der Tlingit-Indianer

 

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Nach Wrangell folgte leider wieder eine Periode schlechteren Wetters...aber was soll's - gemütlich ist's ohnehin, und irgendwie sind auch diese Stimmungen ganz interessant!

 

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Glücklicherweise schafft es die Sonne dann doch noch hervor, weil, irgendwie ist es halt doch auch schön ;)

 

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Mittlerweile sind wir in die Wrangell Narrows eingebogen, einen engen aber sehenswerten, 35 Kilometer langen Kanal, der zwischen zwei Inseln verläuft - selbstredend kommen die grossen Kreuzfahrtschiffe hier auch nicht durch. Viel Platz bleibt auch unserem Kahn nicht, und so sind die unzähligen Inselchen fast zum Greifen nah!

 

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Auch für Tier-Sichtungen eignet sich das natürlich gut. Zwar will sich trotz angestrengtem Dauerkiebitzen einfach kein Bär zeigen, aber immerhin bekomme ich wieder das amerikanische Wappentier zu sehen - und plötzlich kreuzt auch noch ein Eisberg (okay, ein Eishügeli) unseren Weg!

 

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Immer tiefer dringen wir in den verschlafenen Märchenwald ein...

 

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...und wenn sich schon die Bären zierten, entdeckten wir dafür den wohl patriotischsten Baum der USA: Wie viele Bald Eagles auf einem Haufen zählt ihr? ;)

 

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Zur Nachtessenszeit laufen wir schliesslich in Petersburg ein - auch dieses Dörfchen war einst eine Indianersiedlung, wurde dann aber vom Norweger Peter [daher der Name] Buschmann als Fischereibasis entdeckt, und viele Landsleute folgten - wovon auch einige verbliebene, typische rote Rorbuer (Fischershütten) zeugen

 

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Die Tage sind schon wieder länger, und so bleibt bis spät in die Nacht Zeit, auf Deck noch etwas zu diskutieren, das Meer zu geniessen, oder eingenistet im Schlafsack mit einer warmen Tasse Tee ein gutes Buch zu geniessen! Morgens um 05:45 Uhr laufen wir in Juneau ein - doch da die Anlegestelle weit weg von der Stadt ist, und ich diese eh schon kenne, kann ich mich getrost umdrehen und nochmals ne Stunde weiterpennen. Schöööön!

 

Kaum hatte ich dann meine verbliebenen zwei Instant-Suppen sowie meinen Tee mit kochendem Wasser übergossen, riss der Himmel stückchenweise auf, und es lugten immer wieder imposante Gipfel, schöne Inselchen, oder gar der eine oder andere Gletscher aus der Wolkendecke hervor.

 

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Schon die ganze Fahrt über hatte uns die Schiffsbesatzung immer wieder über Walsichtungen informiert. Während man meistens nur in grosser Entfernung ein paar Flossen erspähen konnte, traute sich nun ein Orca relativ nahe ans Schiff. Sehr eindrücklich!

 

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Durchaus eindrücklich ist auch die Landschaft - im Vordergrund das Eldred Rock Lighthouse von 1906.

 

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Ein anderes Schiff des Alaska Marine Highway Systems kommt uns entgegen, die M/V Malaspina

 

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Ja, wir sind definitiv wieder in Alaska angekommen - Gletschter säumen den Weg!

 

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Nächster Halt ist das Städtchen Haines - wichtig ist es vor allem, weil hier die Strasse beginnt, die einem schliesslich nach Anchorage und Fairbanks bringt. Der Grossteil der Leute steigt folglich hier aus, es wird ruhig auf Deck, und ich kann meine letzten Stunden an Bord besonders geniessen ;)

 

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Auch sonst ist es ganz nett hier - schneebedeckte Berge, die fast bis ans Meeresufer reichen, not bad!

 

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Schliesslich wird die MV Columbia ein letztes Mal vom Steg weg bugsiert, und richtet sich gen Norden aus für die Zielgerade

 

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Noch einmal gibt's nette Naturschönheiten zu sehen...

 

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...und viel Zeit, diese zu bestaunen!

 

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Schliesslich treffen wir an der Endstation ein, dem Ort Skagway. Und oh Schreck, die Kreuzfahrer sind auch schon da!

 

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Nach drei Tagen im Schlafsack auf dem offenen Deck, inmitten interessanter Menschen, mit Trockenfleisch zum Frühstück und Instant Soup zum Abendessen: Möchte ich mich da in eine anonyme Kabine zwängen? Definitiv nein!

 

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Da ist mir meine urchige Columbia schon viel lieber! Und wenn ich diese Zeilen so schreibe, packt mich die Sehnsucht gleich wieder! Jahreszeit, Wetter, alles egal - die Fahrt ist bei allen Bedingungen ein Erlebnis!

 

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Gleich wie für mich, war das Örtchen Skagway für zehntausende Goldsuchende auf dem Weg nach Norden das Ende ihrer Schiffsreise. Als im benachbarten Kanada der Goldrausch losbrach, wurde das vom Meer zugängliche Skagway förmlich überrant, die Population wuchs binnen zwei Jahren von 10 auf 10'000 Einwohner (die grösste Stadt Alaskas!), und Skagway war bald ein gesetzloses Höllenloch, geprägt von Alkohol, Kriminalität und Prostitution. Und dank der bewahrten Architektur fühlt man sich auf der Hauptstrasse auch heute noch 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt!

 

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Heute sind es aber jährlich eine Million (!) Kreuzfahrttouristen, die das Örtchen überrenen - effektiv war die Hauptstrasse so voll von lethargisch dahinflanierenden Amis, Indern, Japanern und natürlich Deutschen, dass ich mich mit tüchtigem Ellbogeneinsatz zu meinem Hotel durchkämpfen musste. Aber schön war's trotzdem!

 

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Gross also mein Erstaunen, als ich drei Stunden und ein Nickerchen später wieder aus selbigem hinaus auf die Strasse trat: Die Schiffe waren weg, mit ihnen das Leben, und Skagway war zu einer veritablen Geisterstadt verkommen. Absolut nix mehr los, nada! So schaut das wohl aus, wenn ein Dorf seine Seele voll und ganz dem Tages-Tourismus verkauft hat. Klar, es war schön, durch die geschichtsträchtige Hauptstrasse mit ihren zahlreichen hölzernen Originalgebäuden zu wandeln - aber in den Schaufenstern dabei nur die Embleme von Swarovski, Dior und Konsorten zu sehen, fühlte sich irgendwie nicht richtig an (auch wenn das Zeug immerhin ja aus Gold war). Genauso wenig, wie Abends um 8 kein offenes Restautant mehr zu finden - zum Glück hatte ich von der Schifffahrt noch ein paar Müesliriegel übrig!

 

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Früher war hier natürlich ordentlich was los, und viele Leute profitierten von den ankommenden Goldsuchern. Ein besonders schlauer Betrüger namens Soapy Smith hatte die super Idee, ein Telegrafenamt zu eröffnen - die einzige Verbindung mit der Außenwelt und den Verwandten der Goldsucher. Ein Telegramm kostete 5 Dollar. Das Geschäft kam aber schnell zum Erliegen, als jemand herausfand, dass das Kabel nach Seattle nach wenigen hundert Metern im Schnee endete.

 

Achja, à propos: das Städtchen war übrigens auch die Heimat von Sarah Palin während ihrer ersten fünf Lebensjahre.

 

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Nach einer Nacht, pünktlich, als die nächste Schar Tagestouristen eintraf, machte ich mich aus dem Staub. Transportmittel der Wahl war die White Pass & Yukon Railroad - und so geht es weiter auf den Spuren der Goldsucher...

 

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Das grösste Hindernis auf ihrem Weg nach Kanada stand nun nämlich vor ihnen: Der White Pass. Und da jeder, der damals nach Yukon einreisen wollte, eine Essensration für einen ganzen Winter mitbringen musste, war es mit einem einzigen beschwerlichen Marsch über den Pass auch nicht getan - einige mussten bis zu 50 Mal hin- und hergehen, was schliesslich zu den bekannten Bildern des Goldrausches führte (die auch auf dem Nummernschild Alaskas verewigt sind):

 

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Ich hatte es da viel leichter, und liess mich von drei Dieselloks in die Höhe ziehen - super! Schon wenige Minuten hinter Skagway begann die Strecke steil anzusteigen, und führte auf der südlichen Talflanke immer weiter nach oben. Die Loks ächzten und stöhnten, und dichte, pechschwarze Rauchfahnen zeugten von der Arbeit, welche ihnen die Strecke abverlangte. Für die Passagiere boten sich derweil immer idyllischere und fantastischere Ausblicke

 

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Oho, das Fährtchen wird glaub' ich ganz nett!

 

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Eine schöne Aussicht gab's auch...

 

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...und kurz später wurde demonstriert, wieso der Bau der Bahn solch eine Meisterleistung war. Nicht schlecht!

 

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Auf der Passhöhe passierten wir die Grenze zu Kanada, und dann ratterte der Zug mit gehöriger Geschwindigkeit ins Tal!

 

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Ganz nett hier, und endlich mit Soooooonnne!!

 

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Übrigens war das Fotografieren alles andere als einfach; der Zug heizte nun mit einem grausamen Affenzahn talwärts, und holperte und ratterte dabei derart exzessiv, dass ich ein paarmal fast von meiner Aussichtsplattform geflogen wäre! Mich und mein Leben mit einer Hand festklammernd, hatte die andere alle Hand voll zu tun, mit Lichtgeschwindigkeit Polfilter und Kameraeinstellungen zu ajustieren, um die grandiose, aber viel zu schnell vorbeirauschende Szenerie irgendwie auf einem Standbild einzufangen.

 

 

Nichts desto trotz, es war sehr schön!

 

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Die Bahnlinie wurde zu Zeiten des Goldrausches gebaut, und sollte eigentlich bis zu dessen Ursprung nach Dawson City führen. Leider klang der Rausch schneller wieder ab, als es mit dem Bau voranging, und so war schon in Whitehorse Schluss. Mittlerweile ist die Bahn eine reine Touristenattraktion und verkehrt daher nur noch bis zum idyllischen Fraser Lake, kurz hinter der Grenze

 

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Die meisten Zug-Passagiere sind Tagestouristen, die wieder auf ihr Schiff in Skagway zurückkehren. Für die paar verwegenen wie mich, die die Bahn als Transportmittel benützen, gibt's einen Busservice, der einem innert etwa 2 Stunden nach Whitehorse bringt.

 

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Lange nicht mehr geflogen, was? :D

 

Das ändert sich nun! Der erste Flug war fast schon unfreiwillig, soweit es das überhaupt gibt. Und zwar bieten die beiden Airlines von Kanadas Norden, Air North und Canadian North, einen Flugpass an, mit welchem man verbilligt auf der Nordroute von Whitehorse nach Yellowknife reisen kann. Allerdings muss man dafür zwingend in Vancouver mit der Reise beginnen - und ich war ja bekanntlich "schon" in Whitehorse. Alles Appellieren an die Vernunft half nichts, die Damen im Airline-Büro blieben hart. Und so musste ich also einen Flug von Whitehorse runter nach Vancouver kaufen, nur um danach von dort den Reisepass antreten zu können. Immerhin kam mich das immer noch günstiger, als wenn ich den Pass nicht bezogen und alle Flüge einzeln gebucht hätte, auch wenn mich dieser Umweg irgendwie etwas störte. Aber on the upside: Ein Tag in Vancouver und zwei zusätzliche Flüge - wieso eigentlich nicht?

 

GPS YXY-YVR: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537534

GPS YVR-YXY: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537535

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Und so fand ich mich schon am nächsten Morgen früh am Airport von Whitehorse ein, wo sie auch eine DC-3 aufgespiesst haben (das Ding dreht sich sogar im Wind!).

 

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Der Flug nach Vancouver führte mehrheitlich über Gewölk, und so gab's nur punktuell nette Aussichten

 

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Leider war am internationalen Airport der Metropole die falsche, d.h. fürs Spotten ungünstige Pistenrichtung in Betrieb, und so entschied ich mich stattdessen für Sightseeing in der Stadt. 25 Minuten später spuckte mich die vollautomatische Metro (die längste führerlose Bahn der Welt) im Stadtzentrum aus. Puh, schon lange nicht mehr zwischen Wolkenkratzern gestanden! Nach zwei Wochen im alaskischen Niemandsland wird einem da gehörig schwindlig, und auch die zahlreichen zwielichtigen Gestalten auf der Strasse wirken gleich noch ein paar Graustufen düsterer.

 

Aber immerhin, man kommt auch hier aviatisch auf seine Kosten!

 

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Ansonsten war die Stadt zwar nett, aber irgendwie vermochte sie die hohen Erwartungen, die zahlreiche begeisterte Reiseberichte bei mir geschürt hatten, nicht ganz zufriedenzustellen. Zu gewöhnlich, zu amerikanisch war sie. Allerdings hatte ich auch nur Zeit für die Innenstadt - das wirklich schöne schlummert wohl ausserhalb in der Landschaft

 

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Auf den Turm rechts im Bild musste ich natürlich auch hoch, und es offenbarte sich ein tolles Panorama über die ansprechend gelegene Stadt. Und auf dem Dach des scheusslichen Betonklotzes in der Bildmitte sieht man den höchstgelegenen Kontrollturm der Welt - von ihrer Kanzel 142 Meter über Grund lotsen die Controller die Wasserflieger im Hafen unten

 

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Nun konnte ich also unter Einhaltung sämtlicher Regeln endlich mit dem Abfliegen meines Airline-Passes beginnen, zuerst zurück nach Whitehorse - netterweise stilecht in einer alten 737-200 (welche die Airline mittlerweile verkauft hat)! Nachdem sich die APU nicht zur Mitarbeit hatte überreden lassen und ein Triebwerk mit Hilfe externer Pressluft am Gate gestartet werden musste, ging's lautstark aber ohne weitere Probleme in die Luft und wieder nordwärts. Bye bye Grossstadt...

 

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...willkommen zurück in den endlosen, fast unberührten Weiten des Nordens!

 

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Zurück in Whitehorse war's kaum 3 Minuten Fussmarsch ins wundervolle Skyy-Hotel direkt am Airport - dieses wird vor allem als Crew-Hotel verwendet, und morgens sah man ein halbes Dutzend Condor-Flight Attendants der einsamen Hauptstrasse entlangjoggen. Wenn Meister Petz das mal erlickt, gibt's ein Festmahl...:p

 

Die Nacht war kurz, nur 10 Stunden nach meiner Landung war ich schon wieder am Gate. Endlich geht's weiter auf den Spuren des Goldes, alles dem Yukon River entlang nach Dawson - mit einem Charakterflieger noch dazu!

 

GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537536

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Die Hawker-Siddeley HS-748 ist ein britisches Kurzstrecken-Turboprop-Flugzeug, welches in den Fünfzigern als Ersatz für die DC-3 konzipiert worden war, und bei dem besonderen Wert auf gute Kurzstarteigenschaften gelegt worden war. Auch wenn sie heute nicht mehr in aller Munde ist, war die HS-748 mit 381 gefertigten Exemplaren in ihrer Nische ein voller Erfolg - und immerhin hat sie ja auch im extremen Norden bis heute überlebt!

 

 

 

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Na, wem kommt das grüne Terminal noch bekannt vor aus Teil 1 des Berichts? Genau, da hatte bereits die Edelweiss geparkt!

 

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Der Steigflug war angenehm langsam, und so entstanden schön tiefe Überflüge über die Flat Mountains nördlich von Whitehorse - auch noch ein kleines Video davon, inkl. Blick in die Kabine:

 

 

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Der Anflug auf Dawson ist auch einer von der anspruchsvolleren Sorte - per GPS geht's dem engen Tal des Yukon entlang auf die Piste zu. Leider war das Wetter miserabel, und wir tauchten erst spät aus den Wolken aus

 

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Welcome to Dawson City Airport!

 

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Brrr, richtig nass. Wer kriegt schon vom Zuschauen Hühnerhaut?

 

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Die alte Dame stürmt schon bald wieder über die Kiespiste, ihrem nächsten Ziel entgegen - ich bleibe dagegen für 24 Stunden hier

 

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Heute ist Dawson ein beschauliches und nett hergerichtetes Städtchen im Wildweststil, welches vor allem von Touristen besucht wird.

 

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Ganz anders sah das während des Goldrausches aus, als die hoffnungsvollen Goldsucher zu tausenden auf den Raddampfern von Whitehorse den Yukon hinaufgepaddelt kamen, um hier nach dem begehrten Edelmetall zu schürfen. Weniger als fünf Prozent von ihnen fanden überhaupt je etwas...

 

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Im Rausch war natürlich keine Zeit, qualitativ hochwertig zu bauen - und so gibt es einige skurrile Relikte aus dieser Zeit zu bestaunen ;)

 

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Passt!

 

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Abgesehen von diesen paar "Bruchbuden" wurde Dawson aber wirklich sehr schön im Schuss gehalten und ist ein herziges kleines Nest, dessen Besuch sich lohnt! Zwar ist es wiederum eine Mischung zwischen wahrer Goldgräberstadt und Disneyland-Kitsch-Idylle. Aber im Gegensatz zu Skagway minus vier Kreuzfahrtschiffe im Hafen, minus tausende Touristen auf den Strassen, minus ein paar zu gut polierte und zu saubere Fassaden, und vor allem minus internationale Markenboutiquen an jeder Ecke. Natürlich ist auch in Dawson nicht mehr alles authentisch - aber es wirkt um Längen ungekünstelter als seine Schwesterstadt in Alaska.

 

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Ich genoss den fast endlosen Tag hier oben, und machte mich um 23 Uhr und 2 Uhr "nachts" nochmals zu je einem Stadtrundgang auf. Witzig!

 

Nach einer entsprechend kleinen Portion Schlaf befinde ich mich am nächsten Morgen bereits wieder am kleinen Airfield von Dawson City, welches langsam aber sicher zum Leben erwacht. Mehrere leicht verkatert wirkende Buschpiloten schlurfen zu ihren Maschinen, eine erste Super Cub hebt bereits ihre Nase in den kühlen Wind. Endlich zeigt sich - 30 Minuten verspätet - meine Maschine über dem Platz, wirft sich dann in einen abenteuerlichen Sichtanflug, und schlägt wenig später auf der Kiespiste auf: Es ist die HS748 C-FAGI, 41-jährig, und noch immer gut im Saft.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2583691

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Nach 15-minütigem Stop am Boden täxelt die gut gefüllte HS748 ans Ende der Piste, macht Kehrt, und richtet sich für den Takeoff aus. Auf der nur 1,5 Kilometer kurzen Kiespiste zählt jedes PS, und bald zerren 4600 Pferde die 20 Tonnen schwere Maschine nach vorne. Wir erheben uns in den klaren Morgenhimmel, folgen mit einigen Schlenkern dem Tal, und drehen dann schliesslich in Richtung unserer nächsten Destination ab: Old Crow.

 

Da drüben hinter den Hügeln liegt schon wieder Alaska, doch das lassen wir links liegen!

 

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Schliesslich geht's über die Ogilvie Mountains...

 

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...und bald kommt unsere Zwischenstation, die Siedlung Old Crow in Sicht. Das Dorf mit dem ulkigen Namen ist die Heimat von 267 Personen - hauptsächlich Indianer des Gwitch'in Stammes - und mangels Anbindung ans Strassennetz nur per Flieger zu erreichen. Immerhin ist die Dirt Runway nicht zu übersehen!

 

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Turning finals über dem mächtigen Yukon, so macht das Spass!

 

 

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Kurz später landen wir sicher und weich auf der holprigen Piste, nur wenige Sekunden nach dem Touchdown kommt die Maschine bereits vor dem niedlichen kleinen Holzterminal zum stehen und spuckt ein halbes Dutzend Passagiere aus. Kaum sind diese verschwunden, strömen doppelt so viele Ureinwohner auf den Flieger zu und machen sich über die wenigen noch freien Sitze her. Mein Pech mit Indianern beschert mir auch dieses Mal wieder eine Sitznachbarin von der extrem fülligen und stark riechenden Sorte - andererseits, was anderes war da gar nicht im Angebot. Nase zu und durch! Ebenfalls zugestiegen ist das Inflight Entertainment - eine Schar von gefühlten 100 Mücken, welche uns und unsere Hände die gesamte restliche Flugdauer über seeeehr beschäftigt halten sollten.

 

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Nach rekordverdächtigen 5 Minuten war der Turn-Around in Old Crow um, und genauso flink, wie wir gelandet waren, waren wir auch schon wieder weg. Nächstes Ziel: Inuvik, das Versorgungszentrum des Nordens, einige Grad über dem Polarkreis. Die Indianerin aus Old Crow weihte mich derweil in schwer verständlichem, gebrochenem Englisch in das Leben in ihrer Gemeinde ein. Noch immer leben die Einwohner hauptsächlich von den nahen Rentierherden - nicht nur zum Essen werden die Tiere gebraucht, auch zur Herstellung von Kleidung und Werkzeug dienen sie. Dennoch ist nicht mehr ganz alles so ursprünglich: Das Gewehr hat den Bogen ersetzt, das Schneemobil die Schlittenhunde in die warme Stube verdrängt, und statt draussen in der Natur nach Spuren der Rentierherden zu suchen, werden diese nun mittels GPS am heimischen PC getrackt.

 

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Doch die Idylle ist getrübt: Die Rentiere werden immer weniger (Schuld seien nahe Ölbohrungen), Drogen- und Alkoholprobleme grassieren in der Bevölkerung, und die Jugendlichen befinden sich in einer totalen Identitätskrise, hin- und hergerissen zwischen MTV, Socal Media und Lady Gaga auf der einen sowie Abgeschiedenheit, jahrhundertelanger Tradition und ärmlicher Lebensform auf der anderen Seite; astronomisch hohe Selbstmordraten seien die Folge. Darum hat Old Crow auch seit einiger Zeit die Alkohol-Prohibition wieder eingesetzt.

 

Diese Erzählungen (und die ständige Jagd nach Moskitos) liessen den stündigen Flug rasch vorübergehen, und schon waren wir über tausenden kleinen Seen im Anflug auf Inuvik. Diesmal ohne spektakuläre Manöver beendete die Crew den Trip in den Norden, auf dem vergleichsweise grossen (und mit Betonpiste ausgestatteten) Airport. Für sie ging's nun den gleichen Weg zurück nach Whitehorse, ich blieb derweil für die Nacht in Inuvik.

 

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Bevor's in die Stadt geht aber noch ein Blick in Cockpit und Kabine des Nordhüpfers!

 

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Inuvik ist hauptsächlich eine Verwaltungsstadt, viel zu sehen gibt's nicht. Wenigstens sind die Häuser farbig, wenn schon die Nächte im Winter ewig lang sind

 

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Immerhin, neben seiner Iglu-Kirche hat Inuvik seit kurzem eine neue Attraktion: die kleine Midnight Sun Moschee, Stolz der ansehnlichen muslimischen Gemeinde des Ortes (Taxifahrer, Bauarbeiter, etc.).

 

Gewiss, die gelbe Baracke verfügt nicht über den prunkvollen Glamour anderer muslimischer Tempel, da hilft auch das drangepappte Minarettlein mit dem kantig ausgesägten Halbmond nichts. Eindrücklich ist vielmehr die Geschichte hinter der Moschee: Diese wurde von einem arabischen Verband in Kanadas Süden gesponsert, weil die kleine lokale muslimische Community niemals eine eigene Gebetsstätte vermocht hätte. Nachdem sie dann in Winnipeg gebaut worden war, musste sie nur noch nach Inuvik gelangen - eine 4000 Kilometer lange Odyssee auf Sattelschleppern und Frachtschiffen, während welcher das Gebäude mehr als einmal um ein Haar in einen Fluss gekippt wäre. Und so fieberte schliesslich jeder Einwohner Inuviks, ob Muslim oder nicht, dem Herbsttag entgegen, als die neue Moschee endlich auf einem Lastkahn um die Biegung im Fluss geschippert kommen würde. Willkommen im offenen Multikulti-Norden!

 

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Schliesslich zog ich mich für die Nacht in mein Hotel zurück - nur schlafen konnte ich nicht, denn ich musste natürlich unbedingt das Spektakel der Mitternachts-Sonne hier nördlich des Polarkreises miterleben - und selbstverständlich schien die auch um 1, 2, und 3 Uhr noch weiter. Nach diesem wunderschönen dreistündigen Sonnenuntergang versteckte sich die orange Scheibe dann morgens um halb vier glücklicherweise doch kurzzeitig hinter einer Baumreihe - sonst hätte man mich wohl gar nicht mehr ins Bett gekriegt!

 

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Ohne viel Schlaf war ich am nächsten Morgen zurück am Airport...mjam, da kommt schon mein nächstes Fliegerlein angerollt!

 

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Von Inuvik bleiben nicht mehr allzu viele Richtungen übrig, also geht's nun wieder südwärts!

 

GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537539

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Ganz so schnell ging's allerdings nicht los. Erst einmal mussten diverse Leute umplatziert werden, weil die hintersten fünf Reihen für einen Gefangenentransport gebraucht wurden.

Doch damit war die Sache noch nicht ausgestanden. Wir hatten schon unsere Triebwerke gestartet und zu rollen begonnen, da heulten Sirenen auf und Feuerwehrautos brausten über das Vorfeld. Ausbruch der Gefangenen? Geiselnahme? Invasion der Rentierarmee? Nicht ganz. Ein Buschpilot hat seine Cessna etwas hart auf die Piste geknallt, sich einen Reifenplatzer eingefangen, und blockierte nun die einzige Runway. Triebwerke runterfahren, warten.

 

Endlich, nach 20 Minutne haben sie die Cessna von der Piste geschleppt, das Donnerschweinchen kann loslegen!

 

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Aaaah, unvergleichlich, diese Landschaften! Und dazu das alte Zigarren-Triebwerk - perfekt!

 

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Natürlich geht's auch hier nicht ohne Zwischenstopp. Kaum auf den 31'000 Fuss Reiseflughöhe angekommen, wurde die Tinmouse wieder in den Sinkflug gewürgt, für den direkten Anflug ausgerichtet, und setzte bald in der ölreichen 800-Einwohner-Stadt Norman Wells auf. Die Piste hier ist bloss 6'000 Fuss oder 1,8 Kilometer kurz (das sind nur 300 Meter mehr als London City!). Und das heisst? Genau, voll in die Eisen steigen und gleichzeitig den Umkehrschub volles Rohr aufheulen lassen. Musik in meinen Ohren, und Spektakel direkt vor meinen Augen!

 

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Die Schönheit auf dem kleinen Vorfeld von Norman Wells, welches dem einen oder anderen auch von den "Ice Pilots" bekannt sein dürfte.

Die Stadt dient vor allem der Ölförderung - so heisst sie schon in der Sprache der Eingeborenen "Tłegǫ́hłı̨" - "dort, wo es Öl gibt".

 

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Während dem einstündigen Weiterflug nach Yellowknife fuhr die Natur nochmals alles auf, was sie an Schönheiten zu bieten hatte: Zuerst den mächtigen Mackenzie River, der dem Tal den Namen gibt...

 

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...dann ein paar nette Flusschleifen...

 

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...und schliesslich gab's nochmals eine Hundertschaft an Tümpeln zu bestaunen; im Hintergrund der noch teilweise gefrorene (Mitte Juli!) Grosse Bärensee

 

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Bereits kommt Yellowknife (am rechten Bildrand) und der Airport (rechte Bildmitte) in Sicht. Die Piloten luden ein zum Schlussbouquet und quetschten die alte Lady in einem engen Sichtanflug auf den Pistenkurs. Recht so!

 

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Welcome to Yellowknife!

 

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Okay, die Innenstadt der 18'000 Einwohner starken Verwaltungs-Metropole ist nicht allzu sehenswert...

 

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...aber an den Enden der Stadt schaut's schon sehr viel besser aus! Von einem kleinen Hügel namens Bush Pilot Monument (wow, wo werden sonst noch Hügel den Piloten gewidmet?) schweift der Blick über das Wasser des Grossen Sklavensees...

 

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...und über Wohnquartiere mit Wasserflugzeug-Parkplätzen. Super!

 

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Und das war auch, was ich den Rest des Tages noch machte - den Fliegern zuschauen. Mit Betonung auf nur zuschauen, für einmal!

 

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Good Night, Midnight Sun!

 

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Am nächsten Tag - meinem letzten im Norden - gab's dann zur Krönung einen Ausflug ins Schlaraffenland. Dem Kenner kommt natürlich beim Stichwort Yellowknife sofort der Begriff "Buffalo Airways" in den Sinn. Dass auch diese Airline Frachtflüge mit leckerem alten Gerät - DC-3, DC-4, DC-6, C-46, Electras - durchführt macht sie zwar durchaus attraktiv, aber noch nicht einzigartig. Dafür sorgt jedoch das Fernsehen: Die Mitarbeiter der Familien-Airline rund um den charismatischen und kauzigen Piloten-Haudegen Joe McBryan (besser bekannt als Buffalo Joe) sind nämlich nicht nur begnadete Aviatiker, sondern auch populäre Fernsehstars: Sie und ihre Abenteuer stehen seit mehreren Jahren im Mittelpunkt der beliebten Reality TV-Serie "Ice Pilots" (derzeit donnerstags um 22 Uhr bei n-tv).

 

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Aufs Vorfeld zu kommen war absolut kein Problem, und so konnte ich drei Stunden um die Maschinen herumrobben, und sie aus allen erdenklichen Winkeln auf den Speicherchip bannen. Doch das Highlight stand erst noch bevor:

 

Buffalo Joe und seine Familie wohnen nämlich nicht in Yellowknife, sondern im 200 Kilometer entfernten Städtchen Hay River am anderen Ufer des grossen Sklavensees. Und wie es sich für eine solche Fliegerfamilie gehört, pendelt diese nicht täglich im SUV oder im Minivan, sondern nimmt den Flieger. Und nicht irgendeinen: Die DC-3 notabene! Und da die mehr als genug Platz bietet, sind auch andere Pendler an Bord herzlich willkommen - ebenso wie Aviatikfans und Serienjunkies natürlich.

 

 

GPS-Track DC-3: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537540

GPS-Track ATR42: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2537541

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Punkt 16.30 Uhr hatte sich die McBryan-Familie sowie gefühlt das halbe Dorf Hay River im Flieger eingefunden, Buffalo Joe hüpfte ins Cockpit, erweckte die beiden Sternmotoren zum Leben, und los ging das Abenteuer!

 

Behutsam täxelte Joe die Familienkutsche zur Runway und setzte den Startschub. Hach, dieser Sound! Und die ganze Kabine rüttelte und zitterte und flatterte, als ob das Ding in den nächsten Sekunden auseinanderbrechen würde. Nach kurzer Strecke wurde die Nase gesenkt - wir rollten nun nur noch auf den zwei Hauptfahrwerken - und langsam erhob sich der alte Vogel in die Luft.

 

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Leichte Kurve nach Links, Steigflug auf 5'500 Fuss, wir liessen Yellowknife zurück und begannen unseren 45-minütigen Flug über den Grossen Sklavensee. Und der ist dann also wirklich mega gross - besonders in einem 70-jährigen Zweitweltkriegs-Flieger sitzend und um die Zuverlässigkeit seiner Triebwerke wissend.

 

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Ein kleines Video davon:

 

 

 

 

 

Bemüht, endlich mal einen Wunsch zu äussern, den mir die Buffalo-Jungs ablehnen würden, fragte ich nach einem Cockpit-Besuch. Schon wieder Pech gehabt. Der Flughelfer verschwand ins Cockpit, kurz später trat der grosse Buffalo Joe aus selbigem heraus, setzte sich nach hinten zu seiner Familie - und machte mir kleinem Fliegerfan doch wirklich seinen Captain-Sitz frei! Auf diesen sollte ich mich dann setzen, um für Fotos zu posieren - darauf hatte ich es zwar nicht abgesehen (wohl eher ein Ritual der Serienjunkies), aber bitte: Wann kriegt man schonmal die Gelegenheit, im Flug auf dem Captain-Sitz der DC-3 Platz zu nehmen und das Steuerhorn zu packen?

 

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Das Office in seiner ganzen Pracht!

 

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Auch der Blick auf die Triebwerke ist hier vorne ganz nett!

 

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Obwohl ich stundenlang dort vorne hätte sitzen können, war ich bestrebt, dem grossen Meister bald wieder den Platz freizumachen, und verschwand bald wieder in die Kabine. Kurz darauf wurde auch bereits der Sinkflug eingeleitet und wir landeten in Hay River. Was für eine tolle Erfahrung dieser Flug doch war!

 

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40 Minuten Aufenthalt hatte ich in Hay River, bevor mich eine langweilige ATR nach Yellowknife zurückbringen sollte. Also streunte ich etwas dem Zaun entlang und versuchte, vom weiteren Dutzend an diesem Airport geparkten Buffalo-Flieger auch noch möglichst viele einzusammeln. Ich war gerade in einen innigen Kampf mit dem störenden Zaun verwickelt, da hielt ein Auto hinter mir. Aha, an meinem letzten Spottertag doch noch ein Rencontre mit der Polizei.

 

Doch weit gefehlt! Am Steuer sass kein Geringerer als Buffalo Joe himself, und fragte am Ende seines langen Arbeitstages doch allen Ernstes, ob er mich auf eine kleine Vorfeldtour mitnehmen könne. Unglaublich der Typ! Etwas ungehobelt und unverblümt direkt zwar, aber offenbar mit einem grossen Herz für Fliegerfans. Solche Leute braucht die Welt!

 

Nach einer interessanten Tour an vielen weiteren leckeren Fliegerlein vorbei chauffierte er mich direkt zu meiner bereits wartenden ATR (super service!), entdeckte dann aber daneben seine geliebte DC-3 und fand, ich solle doch mit der Crew vor ihr posieren. Nur unter der Bedingung, dass er auch auf dem Bild sei, testete ich ihn. Wenn auch murrend und stöhnend, hievte er sich aus dem Wagen und erfüllte mir auch diesen Wunsch. Was für ein tolles Souvenir!

 

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So. Und will nach diesem einmaligen Erlebnis noch jemand Bilder eines ATR-Fluges sehen? Ne, eben. Und so findet dieser sehr, sehr lange Bericht nun hier sein

 

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Am nächsten Tag ging's dann südwärts, via Edmonton und Calgary nach San Francisco, wo ich meine Familie traf und anschliessend noch knapp einen Monat lang auf einem Roadtrip den Südwesten der USA erkundete. Aber das, das ist eine andere Geschichte...:)

 

 

Ich hoffe, auch dieser Teil war unterhaltend und lehrreich, und hat etwas Einblick in das sehr spezielle Leben in diesem Teil der Welt geben können. Bedingungslos empfehlen kann ich die Fahrt mit der Alaska-Fähre, wenn man da der Typ dazu ist. Für jeden Spotter und Aviatikfan ein Highlight ist zudem die Buffalo-Basis in Yellowknife (ein grosses Dankeschön an Stefan Ehrbar für diesen folgenschweren Tipp! :)), welche man übrigens auch mit dem Günstigflieger Westjet erreichen kann. Der ganze Rest der Nordrunde ist natürlich auch sehr schön (Dawson) und speziell (HS748) - aber die Preise sind nicht günstig, und anderswo erlebt man vielleicht mehr fürs Geld.

 

Falls jemand Fragen hat oder Tipps braucht, stehe ich natürlich wie immer sehr gerne zur Verfügung!

 

 

Besten Dank fürs Lesen, und einen gute Woche!

 

 

Tis

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Servus Tis!

 

Deine Berichte hier im Forum gehören wohl wiklich zu den Besten Reiseberichten überhaupt!

 

Meine Hochachtung vor Deinem Unternehmungsgeist und danke dass Du uns auf Deinen Reisen durch diese Berichte immer ein wenig mitnimmst.

 

Vielen Dank!

 

Klaus

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Als ich vor ein paar Tagen im N-TV die Serie über die Eis-Piloten von Buffalo gesehen habe, dachte ich mir schon, dass sich da jemand ganz Bestimmtes aus diesem Forum schon erfolgreich herumgetrieben hat.

 

Mal wieder großes Kino!

 

Ich hoffe, Dir wird´s in zwei Wochen in Johannesburg nicht allzu langweilig. Südafrikanischer Standard-Traffic vor wolkenlosem Himmel, brauner Landschaft und ab und zu Schrott, der für uns nicht fliegbar ist, kann deine Stories garantiert nicht toppen! :)

 

Greetz Thomas

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Ach Tis.......:007:

 

Das ist wieder einmal mehr der Wahnsinn! Die Motive überzeugen,Bild und Text sowieso. Da kann ich einfach gar nicht anders, als mich auch noch schriftlich zu bedanken.:007:

 

Den Pilotensitz der DC3 will ich auch mal erklimmen.:008:

 

Aber auch die Kombination in Alaska aus Wasser und Bergen ist einzigartig. Sieht wunderbar aus, selbst ohne Sonne.

 

Schöne Bahnstrecken gibts aber übrigens auch in der Schweiz. :005:

 

Kann man nicht einführen, dass es jeden Sonntag einen Tis-Bericht im Forum gezeigt bekommt? :009::rolleyes:

 

Nein, im Ernst vielen herzlichen Dank für - einmal mehr - einen Bericht der Superlative!

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Tis wie er leibt und lebt... Tausend Dank für einen erneut hammerstarken Bericht.

 

Man kann gar nicht genug tief eintauchen in diese digital vermittelten Erlebnisse... Alleine da draussen unterwegs, im Wissen um das Erlebte und im Fieber für das Kommende, auf dem Achterdeck mit Gitarrenmusik und fröhlichen Kids, das sind Momente puren, reinen Glücks!

 

Mir reichen eigentlich diese Tis'schen Berichte im Dreimonatsrythmus... Muss nicht wöchentlich sein. Aber gut, stören tät's mich nicht... :007:

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Tis wie er leibt und lebt... Tausend Dank für einen erneut hammerstarken Bericht.

 

Man kann gar nicht genug tief eintauchen in diese digital vermittelten Erlebnisse... Alleine da draussen unterwegs, im Wissen um das Erlebte und im Fieber für das Kommende, auf dem Achterdeck mit Gitarrenmusik und fröhlichen Kids, das sind Momente puren, reinen Glücks!

 

Dem kann und muss ich nichts mehr hinzufügen - absolut top, as usual.

 

Die Berichte sind eine super Möglichkeit für mich und das gesamte Forum, die Welt Ecke um Ecke näher kennenzulernen und neue Urlaubspläne zu schmiden.

 

Ich wünsche dir weiterhin viel Spass & Abenteuer downroute - enjoy the heck out of it - ist immer ein Privileg u Vergnügen, mit an Bord sein zu dürfen. :008:

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Tis, wie schon beim ersten Teil verneige ich mich vor dir! Das war wieder ein First-Class-Bericht, wie wir's von dir gewohnt sind ;)

 

Irgendwann, so hoffe ich, will ich auch mal diesen Teil Amerikas erkunden, vor allem so um Seattle und Vancouver herum.

 

Nochmal ein grosses DANKE!

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  • 2 Wochen später...

Nach jedem deiner Berichte denke ich: "das kann nicht getopt werden". Und dann bringst du wieder so einen Bericht hervor. Wahnsinn Tis. Einfach nur geil. Danke für die Mühe und die Zeit. :D

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Hallo Tis!

 

Deutlich verspätet melde ich mich zu Wort. Ich war im Urlaub und wollte DIESE Bilder mit DIESEM Bericht definitiv nicht auf einem Netbook-Bildschirm anschauen sondern in voller Pracht genießen - und zwar mehrfach.

 

Auch wenn große Strecken nicht in der Luft zurückgelegt wurden - mauch das macht richtig Spaß. Ich fahre sehr gerne Schiff und die Landschaften da oben faszinieren natürlich. Ich muss zugestehen dass ich mir nicht sicher bin ob ich diese aber so lange Zeit einfach so ertragen würde. Und die Zeiten von Schlafsack auf dem Schiffsdeck sind wohl leider auch vorbei. Nicht von der Einstellung her sondern schlichtweg vom Rücken und der Tatsache dass Urlaub ja auch etwas Erholung sein soll - aber das definiert ja jeder anders.

 

Jedenfalls finde ich die Fotos wirklich ganz ganz toll und man traut sich bei der Qualität ja kaum mehr Tripreports mit "normalen" Fotos einzustellen.

 

Die HS748 war bei mir länger in der Planung, allerdings hätte ich mich "da oben" dann aus Zeitmangel nicht länger aufgehalten. Ist aber so oder so ins Wasser gefallen weil der eigentliche Grund - die B732- auf den Bahamas geloggt wurde.

 

 

Was sicherlich mir meisten Spaß gemacht hätte wäre die Planung gewesen. Konntest du das alles online machen oder waren da Telefonate oder Faxe nötig um Verbindungen und Unterkünfte in den entlegenene Gebieten zu organisieren?

 

 

Abermals: Vielen Dank!

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