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Tipps für IFR nach Zürich?


Clive76

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich plane demnächst einen IFR-Flug nach Zürich mit einer SR22 (von Stuttgart aus).

Zum Thema Slots und Handling habe ich mich schon etwas eingelesen.

Gibt es darüber hinaus noch hilfreiche Tipps für Zürich? Eventuell typisch Verfahren für kleine Flieger, typische Rollwege, oder sonst etwas?

Ich habe großen Respekt vor einem Flugplatz dieser Größe. Das ist doch eine andere Liga als Stuttgart.

 

Vorab vielen Dank für die Antworten!

 

Patrick

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Hallo Patrick

 

Einige Tipps meinerseits...

  • Gute Vorbereitung mit dem Kartenmaterial, auch der Rollwege!
  • Im Anflug wirst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Vectoring erhalten und nach möglicher Speed gefragt. Sofern es das Wetter und Deine Empfindung zulässt, ist es ratsam, den ersten Teil des Finals etwas zügiger zu planen. Du wirst Platz genug haben, um Speed abzubauen ;)
  • Sofern RWY 14: Nicht bei Pistenbeginn aufsetzen, sonst blockierst Du die dann einige Minuten. Es empfiehlt sich, etwas nach hinten zu ziehen und einige hundert Meter vor dem ersten Exit (Beginn grüne Lampen bei CL) aufzusetzen.
  • Achtung vor der Pistenkreuzung! Du wirst (nach Landung RWY 14) sicher die RWY 10/28 beim Rollen kreuzen müssen. Darauf achten, dass Du die 'red lights' frühzeitig erkennst und Dich nach Aufforderung wieder beim Tower meldest. Gerade beim Exit H2 besonders darauf achten, dass Du nicht zu sportlich rollst, die 10/28 kommt relativ schnell!
  • Die Frequenz, welche Du nach der Landung erhältst, heisst Apron, nicht Ground! Für das crossing der RWY bekommst Du dann wieder den Tower, anschliessend eine andere Apron-Frequenz (es ist zuerst von 121.85, und nach der Kreuzung von 121.75 MHz auszugehen)
  • ...

 

Für's Handling empfehle ich Dir die MFGZ, weitere Infos auf: http://www.mfgz.ch/handling/

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[*]Im Anflug wirst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Vectoring erhalten und nach möglicher Speed gefragt. Sofern es das Wetter und Deine Empfindung zulässt, ist es ratsam, den ersten Teil des Finals etwas zügiger zu planen. Du wirst Platz genug haben, um Speed abzubauen ;)

 

 

Du wirst mit 99% dazwischen gequetscht für einen low drag Appr... Die idee mit den Bodenkarten ist sehr empfehlenswert, 1m ab Boden hat man keine Übersicht und kann die Markierungen fast nicht lesen. Ist schon peinlich wenn man verloren auf dem Apron steht und keine Ahnung hat wohin xD

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Auf dem ATC Flugplan die Aufenthaltszeit (RMK/GND Time 3 hours) angeben und deinen Handling Agent (am wenigsten teuer ist die Motorfluggruppe Zürich MFGZ) (RMK/Handling MFGZ).

Im Vorfeld wirst Du am besten mal bei der MFGZ anrufen und nach den Details fragen, denn richtig schwierig wird es erst wenn Du parkiert bist und zum GAC Terminal möchtest.

 

Anflug:

Typischerweise wirst Du Vectors erhalten.

 

Beim ersten Aufruf auf APP den Typ nennen (Cirrus).

Insbesondere wenn RWY14 in Betrieb ist, wird Dich der APP Controller nach Deiner Final-APP Speed fragen und er möchte natürlich eine grosse Zahl hören, also z.B. 140 oder 150. Die Speed die Du selber sagst wird er dann bis 4 NM DME von Dir verlangen. Also überleg Dir im Voraus, was Du sagst (depending on weather).

Der TWR Controller wird zufrieden sein, wenn Du auf RWY14 eine lange Landung machst (touch down ca. mid-RWY) und dann beim ersten Exit rechts (H1) rausrollst (oder halt so wie er Dich anweist).

Für Taxi ist ZRH APRON zuständig, auf zwei unterschiedlichen Frequenzen. Nördlich RWY10/28 auf 121.85, südlich 121.75.

Also, nachdem Du auf H1 rausgerollt bist, schickt Dich TWR auf Apron 121.85. Karte bereit halten, denn jetzt kommt der navigatorisch anspruchsvollste Teil des ganzen Fluges. Wahrscheinlich gehts schnurgeradeaus (MH ca 140°) auf TWY H bis zum TWY B und dort links. Möglich ist auch die Route via TWY J . So oder so musst Du irgendwann RWY10/28 überqueren und da besteht potentiell die Gefahr einer RWY incursion. Vor der Piste wird Dich der APRON Controller wieder zu TWR 118.1 schicken und erst wenn Du von TWR die clearance hast, darfst Du die RWY28 überqueren. Auf der andern Seite folgt der nächste Frequenzwechsel zu APRON, diesmal auf 121.75.

Der schickt Dich dann zum GAC, wahrscheinlich Sector 1, und am Eingang zum GAC holt Dich normalerweise der Follow-Me ab.

Parkieren, abstellen, aussteigen, gelbe Warnweste anziehen. Alles was bei der Security für einen Flug mit der Airline nicht durchgehen würde im Flugzeug zurücklassen, auch die PAX (also Sackmesser, Scheren, Trinkflaschen, etc. weil sonst kriegst Du das alles nicht mehr zurück in den Flieger beim Abflug). Personalausweise, Lizenzen etc. nicht vergessen mitzunehmen.

 

Um zum Gebäude zu gelangen musst Du den Bus oder die Begleitung des Handling Agent beanspruchen, man darf NICHT unbegleitet zu Fuss die 20 m vom Flugzeug zur Türe des GAC gehen.

(locals mögen mich korrigieren falls das nicht stimmt)

 

 

Rückflug:

Am AIS Schalter die Kopie des bestätigten ATC Flugplans abholen, diese will nämlich der Grenzwachtbeamte sehen.

Handling Agent bestellen.

Security Check.

Grenzwächter begrüssen, Ausweise und Flugplan zeigen.

Mit Handling-Mensch per Bus zum Flugzeug, auch wenns nur 30 m sind.

 

Wenn Du mal parat bist um loszulegen:

1. ATIS

2. ZRH Delivery 121.925 aufrufen, request Start Up.

3. When ready, ZRH APRON 121.75 für TAXI

 

Viel Spass und viel Geduld.

Übrigens: Mit dem Zug bist Du schneller.

 

Philipp

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- Sie wollen fast immer ein High-Speed-Approach, mit mindestens 140 kts IAS bis DME 4.

- Oft fragt der Approach-Controller nach der Geschwindigkeit, und gibt die Anweisung, diese Geschwindigkeit so lange wie möglich zu halten. Wenn man zu Peak-Zeiten weniger als 140 kts angibt, kann es passieren, dass man ins Holding geschickt wird.

- Normalerweise geben sie uns danach eine Angabe der "Miles to Landing", damit wir unseren Descent planen können.

- Das Descent-Planning ist wichtig. Sie lassen uns vielfach sehr spät und mit hoher IAS absinken, da muss man die Kopf-Berechnung der notwendingen Vertical-Speed beherrschen. Oft muss man mit 1200+ fpm absinken um die FAP zu schaffen.

- Normalerweise ist Piste 14 in Betrieb, da muss man nach der Landung mit Apron auf 121.85 sprechen. Der Rollweg führt normalerweise via Intersection H1 auf Taxiways H und K, hold short Rwy 28. Für die Pistenüberquerung muss man wieder mit dem Tower auf 118.1 sprechen, und dann zurück zu Apron auf 121.75. Danach muss man zur GAC rollen, via Taxiway Y. Irgendwo auf Y wird man von einem Follow-Me-Car abgeholt.

- Man darf die 30m vom Flugzeug bis zur GAC-Gebäude nicht allein laufen, sondern muss beim Flugzeug warten, bis man von einem Handling-Agent abgeholt wird, der uns dorthin begleitet. Da bietet sich das MFGZ-Handling als günstigster Anbieter an. Bei der Slot-Bestellung wird man nach dem Handling Agent gefragt - MFGZ - und auf den Flugplänen sollte unter Punkt 18 "Other Information" den Text "RMK/LSZH HANDLING AGENT MFGZ" stehen. Der Handling Agent muss uns auch für die 30m zurück zum Flugzeug begleiten.

- Wenn das Wetter einen VFR-Abflug zulässt (Ceiling mindestens beim MSA von 5000ft AMSL fürs Joining), lohnt es sich beim Departure die VFR-Abflug-Charts zur Hand zu haben. Falls sich eine längere Wartezeit auf dem Holding-Point abzeichnet, kann man die Bereitschaft zum VFR-Departure mit anschliessendem Joining bekanntgeben. Der Tower wird nicht danach fragen, deshalb muss man die Bereitschaft von sich aus anmelden. z.B. "We can accept a VFR departure via Route Echo with joining after Echo to avoid delay".

- Beim Abflug ist der Ground-Track nach dem Abheben möglichst genau zu fliegen. Links und Rechts der Route befinden sich Lärm-Mess-Stationen.

- Wir kleinen bekommen nicht zu jeder Tageszeit IFR Slots. Die verfügbaren Zeiten sind hier:

IFR-SLOTS INBOUND (Zeiten LT)

- 0645 – 0720

- 0850 – 1015

- 1245 – 1515

- 1715 – 1830

- 2015 – 2045

- 2215 – 2245

 

IFR-SLOTS OUTBOUND (Zeiten LT)

- 0600 – 0620

- 0815 – 0825

- 1030 – 1130

- 1430 – 1600

- 1840 – 1925

- 2115 - 2245

 

Mehr fällt mir gerade auch nicht ein. Die Controller sind alle professionell und freundlich. Man muss sich nur bereitwillig ins Gesamt-System einfügen, dann läuft meistens alles relativ reibungslos ab.

 

Viel Spass, Zürich ist ein cooler Flughafen. :-)

 

Gruss,

 

Adam

(Edit: Präzisierung der 5000ft AMSL für VFR-Abflüge mit anschliessendem Joining)

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Alles was bei der Security für einen Flug mit der Airline nicht durchgehen würde im Flugzeug zurücklassen, auch die PAX (also Sackmesser, Scheren, Trinkflaschen, etc. weil sonst kriegst Du das alles nicht mehr zurück in den Flieger beim Abflug).

Wieso denn das? Bin ich zumindest aus Deutschland komplett anders gewohnt. Sprich: All diese Dinge kann man selbstverständlich an Bord nehmen, so lange der PIC diese Dinge deklariert. Ist das nur in Zürich so, oder an allen Flughäfen der Schweiz?

 

Rückflug:

Am AIS Schalter die Kopie des bestätigten ATC Flugplans abholen, diese will nämlich der Grenzwachtbeamte sehen.

Das hat der gute Mann aber Pech gehabt. Seit wann gibt es die Pflicht, so etwas wie einen gedruckten Flugplan an Bord zu führen? Denn:

1. Fliegt man u.U. ohne Flugplan (auch in der Schweiz soweit ich weiß, aber möglicherweise gibt es für LSZH Sonderregelungen)

2. Hat man den eventuell - genauso wie die Karten - nur digital vorliegen

und 3. selbst wenn 1. und 2. nicht zutreffen: was heißt "bestätigt"? Etwa mit Stempel drauf, so wie etwa in Indien?:eek:

 

Gruß

Philipp

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1. Fliegt man u.U. ohne Flugplan (auch in der Schweiz soweit ich weiß, aber möglicherweise gibt es für LSZH Sonderregelungen)

2. Hat man den eventuell - genauso wie die Karten - nur digital vorliegen

und 3. selbst wenn 1. und 2. nicht zutreffen: was heißt "bestätigt"? Etwa mit Stempel drauf

1. Dann musst du eine (VFR) Fluganzeige ausfüllen

 

2. Die wenigen Flugpläne die ich bisher aufgegeben habe, wurden jeweils an die "interessierten" Stellen verteilt. Wenn Zürich Destination oder Origin war, auch an Zürich. Dann geht man beim netten Herrn im C Büro vorbei und fragt, ob der Flugplan denn schon angekommen sei. Das heisst dann, dass damit alles in Ordnung ist und er akzeptiert ist.

 

3. Ja, mit Stempel. Gibt's im C-Büro beim netten Herrn.

 

AD 2-20 LSZH - LOCAL TRAFFIC REGULATIONS

3. AIRCRAFT GUIDANCE ON APRON AND TWYS

3.5 High Visibility Jackets and flight crew ID badge

All persons walking on the airport movement area (incl. flight crew during outside check) shall wear a high visibility jacket which complies with EN 471 class 2 or 3.

 

Flight crew members wearing uniform shall display their flight crew ID badge clearly visible above the waist and shall show their identification upon demand by the control agents of the airport (Flight Crew Member Certificate or equivalent, licence, passport or equivalent).

 

Flight crew members without uniform shall be in possession of Flight Crew Member Certificate, Cockpit Permit or equivalent, passport or equivalent.

 

Private pilots shall carry a licence, passport or equivalent and their flight plan.

 

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Wieso denn das? Bin ich zumindest aus Deutschland komplett anders gewohnt. Sprich: All diese Dinge kann man selbstverständlich an Bord nehmen, so lange der PIC diese Dinge deklariert. Ist das nur in Zürich so, oder an allen Flughäfen der Schweiz?
War ein gut gemeinter Ratschlag. Wers nicht wahr haben will solls experimentell erforschen.

 

Das hat der gute Mann aber Pech gehabt. Seit wann gibt es die Pflicht, so etwas wie einen gedruckten Flugplan an Bord zu führen?....
Da würde ich mal abwarten, wer da am Ende wirklich Pech gehabt hat! :D Lies mal die Titelzeile. IFR nach Zürich. IFR immer mit Flugplan, oder isch das z'Dütschland öppen anders?

 

Gruss

Philipp

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Wieso denn das? Bin ich zumindest aus Deutschland komplett anders gewohnt. Sprich: All diese Dinge kann man selbstverständlich an Bord nehmen, so lange der PIC diese Dinge deklariert. Ist das nur in Zürich so, oder an allen Flughäfen der Schweiz?

 

Messer e.t.c. hab ich noch nie gebraucht, aber Trinkflaschen schon und die wurden noch nie beanstandet.

 

 

Das hat der gute Mann aber Pech gehabt. Seit wann gibt es die Pflicht, so etwas wie einen gedruckten Flugplan an Bord zu führen? Denn:

 

 

... was heißt "bestätigt"? Etwa mit Stempel drauf, so wie etwa in Indien?:eek:

 

 

Genau so ist es. Flugplan oder VFR Fluganzeige mit Stempel vom C-Büro ist in Zürich Pflicht. Die VFR Anzeige machst Du eh vor Ort (für Inlandflüge), den gestempelten Ausdruck Deines elektronisch aufgegebenen Flugplans kriegst du beim C-Büro.

 

Immer noch besser als eine Bescheinigung über mehrere tausend Euro Luxusstrafe in Italien, findest Du nicht?

 

@ alle

 

Ehrlich gesagt, ich glaube hier herrschen schon etwas komische Vorurteile gegen Zürich. Meine persönliche Erfahrung war bisher immer sehr positiv. Die Crew im C-Büro ist ausgesprochen hilfsbereit und zuvorkommend, ebenso das MFGZ Handling und die ATC. Klar, auf einem solchen Platz wird professionelles Funken und Fliegen erwartet. Dann aber ist Zürich nicht anderst wie andere Grossflugplätze.

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Meine persönliche Erfahrung war bisher immer sehr positiv. Die Crew im C-Büro ist ausgesprochen hilfsbereit und zuvorkommend, ebenso das MFGZ Handling und die ATC.

 

Wahre Worte.

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Wieso denn das? Bin ich zumindest aus Deutschland komplett anders gewohnt. Sprich: All diese Dinge kann man selbstverständlich an Bord nehmen, so lange der PIC diese Dinge deklariert. Ist das nur in Zürich so, oder an allen Flughäfen der Schweiz?

 

Das einzige Mal, als die Security mir mein Sackmesser wegnehmen wollte (und einem Kollegen tatsächlich wegnahm) war in Deutschland (Friedrichshafen).

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