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Extreme Alaska - Per Schiff & Flieger im äussersten Norden Amerikas (Teil 1,110x1000)


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Hallo allerseits,

 

wenn einen die Magie des Nordens einmal verzaubert hat, dann lässt sie einen kaum mehr los. So erging es auch mir, als ich 2010 am Ende meiner USA-Reise noch einen Abstecher nach Alaska machte. Die unberührte Schönheit , der Geist der Pioniere und Abenteurer, und nicht zuletzt die vielen aviatischen Leckereien fesselten mich umgehend. Als dann im Jahr darauf Edelweiss Air eine Direktverbindung nach Alaska anbot, war’s um mich schon fast geschehen. Ein guter Kollege erzählte mir schliesslich von seinen Reiseplänen in die Region, und überzeugte mich vollends zur Buchung. Zwar divergierten unsere Interessen und Pläne letztendlich derart, dass wir uns schliesslich nur kurz 15 Minuten am Ende der Welt trafen – aber das Feuer für den Norden war geweckt!

 

Und so entstand in nächtelangen Planungen schliesslich eine ziemlich komplizierte Reise mit dem Ziel, möglichst viele aviatische Highlights dieser Region erleben zu können. Heimliche Höhepunkte sind aber zwei Schiffsreisen entlang Alaskas Küste: Auf den Fähren des Alaska Marine Highway Systems kann man ohne für eine Kabine bezahlen zu müssen übernachten, und sich so in tagelangen Fahrten der schönen Küste entlangtransportieren lassen. Aber natürlich fehlte es auch an Flügen nicht – hier das Programm!

 

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Wie gesagt, der erste aviatische Traum erfüllte sich bereits in Zürich: Mit meiner geliebten Edelweiss Air ins entfernte Alaska zu fliegen war schon schön – aber die Vorstellung des roten Winglets über den endlosen Eiswüsten Grönlands war, was wirklich für meine Vorfreude sorgte.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2506973

 

Dank einer guten Fee bei Edelweiss konnte ich meinen Wunsch-Sitzplatz reservieren (und erhielt ein paar Tage darauf sogar ein Päckli mit feinen Biberli und Fan-Artikeln – wo gibt’s das noch, im Jahr 2011?). Und die Mühe lohnte sich absolut! Meine erste Begegnung mit der Küste Grönlands – und was für eine!

 

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Als wären Eisschollen und verschneite Küste nicht schon schön genug, kamen wenige Meilen später auch noch Berge in Sicht. Soooo traumhaft!

 

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Eis und Schnee, soweit das Auge blickt – hier der zugefrorene Alpefjord

 

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Selbiger aus einer anderen Perspektive, nachdem ich mich kurz in die Business Class geschlichen hatte :)

 

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Den Namen dieses Gletschers kenn‘ ich zwar nicht, aber wunderschön ist er trotzdem!

 

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Leider schob sich dann eine Wolkendecke zwischen uns und die landschaftlichen Attraktionen am Boden, und hätte mir erlaubt, endlich etwas zu schlafen – etwas, für was ich die Nacht zuvor gar keine Zeit hatte. Doch in Anbetracht dessen, was unten vorbei zog, und dass wir uns bis auf 780 Kilometer dem Nordpol näherten, wollte das mit dem Einschlafen nicht so recht klappen. Immerhin wurde mir der Aufenthalt an Bord mit einem feinen Essen versüsst (Lachs als Vorspeise in der Eco in einem Ferienflieger? Wow!) - und dank der leider seeeehr geringen Auslastung hatte man auch mehr als genügend Platz, sich auszubreiten :)

 

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Und so hielt ich stundenlang Wache, bis die Wolken endlich wieder den Blick auf die Szenerie freigaben. Wir waren mittlerweile schon über der abgeschiedenen Seen-Landschaft Nordkanadas angekommen – und ich traute meinen Augen kaum, erblickte ich doch plötzlich den Zürichsee!!

 

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Über die Mackenzie Mountains hinweg führte uns der Flug zu unserer Zwischenstation, Whitehorse, Hauptstadt des kanadischen Yukon-Territoriums und im zweiten Teil des Berichts Schauplatz weiterer Abenteuer. Der Anflug war ganz nett, führte uns zuerst relativ tief über die umliegenden Hügel und schliesslich ins Tal des Yukon Rivers

 

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Here we are! Während die Maschine gereinigt und die Crew ausgetauscht wurde, durften die Passagiere, die nach Anchorage weiterreisten, sich im Transferbereich des kleinen Terminals etwas die Füsse vertreten

 

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Der (typisch nordamerikanische) Schlepper steht schon da, es kann weitergehen!

 

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Während des kurzen Hüpfers nach Anchorage wurde landschaftlich nochmal so einiges geboten, klarem Wetter sei Dank! Just an der Grenze zu Alaska zeigen sich die St. Elias Mountains von ihrer besten Seite, hier mit dem Anderson- und Chitina-Gletscher

 

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Just bevor wir unseren Sinkflug in Richtung Anchorage starten, gibt’s nochmals ein paar alpine Impressionen – diesmal aus den Chugach Mountains

 

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Nur gerade 15 Minuten später sind wir in Flughafen-Nähe, und werden über die schöne Seenlandschaft hinweg in den Anflug der Piste 14 gelotst. Welcome to Alaska!

 

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Schönes Wetter ist in Alaska ein rares Gut, dementsprechend muss man es nutzen! Eigentlich hatte ich nur vier Stunden bis zu meinem Weiterflug auf die Insel Kodiak. Aber das Frachterparadies bei diesen Bedingungen vor Sonnenuntergang zu verlassen wäre natürlich die Höchststrafe! Glücklicherweise erlaubt Alaska Airlines bis zwei Stunden vor Abflug das kostenlose Umbuchen sämtlicher Flüge – Heureka! Kurz ein paar Tasten auf dem iPhone gedrückt, mich auf den Abendflug umplatziert, und schon hatte ich Zeit, an die Piste zu düsen und Päcklibomber zu jagen! :D

 

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Neben den metallenen Vögeln wurde ich dort am Spotting-Point auch gleich von einem tierischen Empfangskomitee willkomen geheissen: Zwei eindrückliche Bald Eagles, die Wappentiere der USA, spielten wenige Meter über mir Fangen. Was für ein toller Start in die Ferien!

 

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Diese nahezu unverschämte Glückssträhne erlebte endlich den lange überfälligen Dämpfer, als trotz dreimaligem Anruf und mehr als einer Stunde Wartezeit einfach kein Taxi kam, um mich aufzugabeln und zurück zum Flughafen zu bringen. Schliesslich fand ich aber eine nette Seele, welche diesen Job spontan übernahm, und erreichte auch meinen letzten Flug für diesen Tag:

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=1758558

 

Es ist schon spät, als die beiden Props unserer kleinen Dash-8 nach kurzem Taxiing zur Höchstleistung auflaufen, und uns in den Abendhimmel bugsieren

 

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Nun schien es mit dem Glück aber definitiv aus zu sein, denn wie wir aus dem Cockpit informiert wurden, habe eine Front unsere Destination Kodiak erreicht – Regen, Wind, tiefhängende Wolken, das ganze alaskische Programm halt. Ob unter diesen Bedingungen eine Landung durchgeführt werden könne, sei zweifelhaft – aber sie hätten sich entschieden, es zu versuchen. Wenn ich nach mittlerweile 48 Stunden auf den Beinen eines nicht wollte, dann nach Anchorage zurückkehren und auf einer harten Flughafen-Sitzbank schlafen. Knapp 200 Meter beträgt das Sicht-Minimum beim ILS-Anflug auf die Piste 25 – und glücklicherweise erblickte ich (und offenbar auch die Piloten) kurz davor endlich das aufgewühlte Meer und nur Sekunden später auch die Piste. Welcome to Kodiak!

 

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*Die* Attraktion schlechthin auf der Bäreninsel ist natürlich das Bear Viewing. Zahlreiche kleine Familienunternehmen bieten per Flugzeug Touren an, die einem zu Meister Petz bringen – und ich hatte mir ein besonderes Schmankerl ausgesucht: „Harvey Flying Service“ bestreitet diese nämlich mit einem alten Amphibienflugzeug vom Typ Grumman Widgeon. Doch auch der coolste Flieger kann nicht abheben, wenn sich die Wolken dermassen tief ausbreiten wie an den folgenden beiden Tagen. Tja, Pech gehabt – wenn die Natur nicht will, will sie eben nicht.

So stand ich vor der schwierigen Aufgabe, meine Zeit im vor der sommerlichen Fischerei-Saison noch relativ ausgestorbenen Fischersnest rumzukriegen. Gut 6‘000 Menschen leben hier.

 

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Immerhin hatte ich so seeeeeehr viel Zeit, mich im einzigen grossen Supermarkt mit gehörig Proviant und Lesestoff für die kommenden drei Tage auf See einzudecken. Äh eben, sehr viel Zeit :)

 

[by the way, falls jemand eines der Buschpiloten-Bücher ausleihen möchte, möge er mir Bescheid geben ;) ]

 

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Endlich war die Zeit für die nächste Etappe gekommen: Die Fahrt hinaus auf die Aleuten, die Inselgruppe, die sich wie eine Perlenkette von Alaska bis fast nach Russland erstreckt. Zweimal im Monat sticht die gute alte M/V Tustumena von Kodiak aus in See, und bringt einem innerhalb von knapp drei Tagen auf einen der westlichsten Aussenposten Amerikas; Dutch Harbor.

 

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Das Fährschiff, das Platz für 200 Menschen und 40 Autos bietet, ist ganz schön klein! Damit soll ich nun über den ruppigen, offenen Ozean schippern? Ja wunderbar!

 

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Mit einer Stunde Verspätung stechen wir nachmittags in See und lassen die Insel Kodiak hinter uns. Trotz des relativ bescheidenen Wetters gibt’s immer was zu sehen: Zahlreiche Fischkutter und ansprechende Szenerie...

 

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...lauschige Plätzchen, die nur nach einem Wasserflieger rufen...

 

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...oder schier grenzenlose Weite auf dem Meer!

 

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Das tollste an den Alaska-Fähren ist aber, dass das Schlafen auf Deck ausdrücklich erlaubt ist, und man nicht für teures Geld eine Kabine erwerben muss. Die ganz hartgesottenen bauen ihr Zelt auf dem Wind und Wetter ausgesetzten Achterdeck (Mirko, gsehsch, ich bin lernfähig!) auf, ich dagegen begnüge mich mit einem lauschigen Plätzchen zwischen den Sitzreihen des geheizten Aufenthaltsraums. Das mit dem "zwischen den Sitzreihen" ist übrigens nicht nur dem Platzmangel geschuldet, sondern diese dienen gleichzeitig als potente Verdunkelung gegen die ewige Helligkeit der alaskischen Sommernacht.

Et voilà, hier mein bescheidenes Reich für die nächsten drei Nächte! Samt spannendem Buch und feiner Zwischenverpflegung, was braucht man mehr?!

 

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Das Schiff war gut gefüllt mit Fischersfamilien, die für die sommerliche Angelsaison auf die abgelegenen Inseln fuhren. Ins Gespräch kam man rasch, und die mitgekriegten Stories waren durchaus erhellend: Da war zum Beispiel Nathan, der 20-jährige indianische Fischersjunge aus einem 100-Seelen-Dorf auf einer abgelegenen Insel; der, obwohl er seit Kindsbeinen an täglich zur See fährt, die Nacht auf der Fähre trotz frostigen Temperaturen und bissigem Wind gänzlich draussen verbrachte, weil er auf Schiffen dieser Grösse sonst immer seekrank wird; und der, als er mit 15 das erste Mal in ein städtisches Einkaufszentrum gelangte, eine Stunde lang mit der Rolltreppe rauf und runter fuhr, weil er bisher noch nie so etwas erlebt hatte. Das sagt alles über das Leben in der Abgeschiedenheit aus - und sein mit sämtlichen Namen der Familienmitglieder sowie des familieneigenen Kutters bestickter, oranger Pulli einiges über den berührend engen Zusammenhalt in diesen Communities.

 

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So verbrachte ich denn viel Zeit auf dem offenen Aussichtsdeck...

 

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... und nahm andere Schiffe und eindrückliche Landschaften ins Visier :)

 

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Und das Ausharren in der Kälte wurde belohnt: Punkt 21:51 Uhr blinzelte die Sonne für wenige Minuten durch die Wolken, und Mutter Natur bescherte mir sogar noch meine erste Orca-Sichtung. Eindrücklich!

 

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Nach diesem Erfolgserlebnis verzog ich mich nach Drinnen an die Wärme, wo die guten Gespräche weitergingen. Um 12 Uhr schliesslich zog die Crew die Vorhänge, es war Nachtruhe angesagt. Und so liess ich mich vom Schaukeln der Wellen und dem entfernten Summen des Schiffsmotors in den Schlaf wiegen – soooo schön!

Am nächsten Morgen waren die Wolken noch immer da, und so frühstückte ich erst mal ausgiebig. Natürlich hätte es an Bord auch ein Restaurant gegeben – aber erstens musste ich ja langsam meine Panik-Käufe zu verputzen beginnen, und zweitens gefiel es mir eigentlich ganz gut so, komplett selbständig und unabhängig zu sein. Wenn schon Abenteuer, dann richtig. Auch wenn ich mir zum Frühstück was Besseres als sehr intensiv riechendes Lachs-Jerky auf matschigem Ami-Brot hätte vorstellen können :D

 

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Draussen war nicht viel zu sehen, und so erreichten auch bescheidene Sehenswürdigkeiten bald einmal den Status eines Highlights. So wie diese Felsinsel hier, deren geologische Beschaffenheit sicher interessant wäre, wenn man sich damit auskennte. Sie hört auf den wunderschönen Namen Kak Island.

 

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Endlich steht das erste wirkliche Highlight an: Kurz nach dem Mittag erreichen wir den ersten Hafen, das Dorf Chignik. Bescheidene 79 Leute leben hier ganzjährlich – doch in der sommerlichen Fischfangsaison strömen Unmengen an Fischern und Hilfskräften herbei, um auf See oder in den zahlreichen Konservenfabriken Arbeit zu finden.

 

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Erste Häuser kommen in Sicht, vor dramatischer Kulisse

 

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Wir erreichen Chigniks Anlegestelle. Hier ankerten schon die riesigen Segelschiffe, die ab 1900 zehntausende Arbeiter direkt von San Francisco in die Fischfabriken des Dorfes brachten – und diese Hütte scheint mir nicht viel jünger zu sein ;)

 

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In Chignik ankerte auch unser Schiff – knapp 2 Stunden dauerte es, bis die zahlreichen Autos sowie zwei Bagger aus dem unteren Deck entladen waren. Diese Chance nutzte ich, mich kurz im Dorf umzuschauen, und dort die sagenhaften Donuts einer Einheimischen – *die* Attraktion im Ort, und irgendwie auf der ganzen Inselgruppe bekannt – zu probieren. Derweil ist aber die Fähre das beste Restaurant im Dorf, weshalb sich sämtliche Einwohner während den zwei Stunden Aufenthalt des Schiffes im Bordrestaurant versammelten und dem nur jeden Monat vorbeidampfenden Festschmaus von Burgern und Fritten frönten.

 

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Chignik war *der* grosse Halt auf der Fahrt, und der Grossteil der Leute stieg hier aus. Als wir schliesslich wieder ablegten, war es seltsam still geworden an Bord: Neben mir waren nur noch zwei Dutzend vogelverrückte Rentner übrig geblieben, und die zwischen ausgedehnten Mittagsschläfchen und noch ausgedehnteren Kriegsgeschichten abgehaltenen Konversationen drehten sich fortan hauptsächlich um weltbewegende Themen wie die Unterscheidungsmerkmale der Dreizehenmöwe und der Klippenmöwe. Einer, der dagegen kerosinbetriebene Stahlvögel fotografiert, war den Bird-People äusserst suspekt und wurde mit verachtenden Blicken gewürdigt, wie sie sonst wohl nur für einen dreiflügligen quietschpinken Steinadler ausgepackt würden.

 

Okay, ich muss aber zugeben, das gesehene Wildlife war durchaus beachtlich: Immer wieder schwammen Fischotter neben unserem Schiff, oftmals konnten sie sogar dabei beobachtet werden, wie sie im Rückenschwumm mit Steinen Muscheln zu öffnen versuchten. Und auch an gefiederten Freunden mangelte es nicht – wenngleich sie ziemlich schwierig festzuhalten waren. Das alles so einfach im Vorbeifahren von der Fähre aus zu sehen ist schon toll; wie eine Fahrt durch den Zoo!

 

Hier eine kleine Collage des Gesichteten; der Nager stammt von einem späteren Landausflug, trieb also nicht auf dem Schiff sein Unwesen ;)

 

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Auch die Szenerie war ganz nett, wenngleich ihr die dicke Wolkendecke natürlich einen Grossteil ihrer Schönheit stahl. Hier eine spezielle Felsformation namens Castle Cape...

 

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...und hier irgendeine unscheinbare aber trotzdem nette Landschaft entlang der Route. Und mein alter Geografie-Lehrer hätte angesichts der gut sichtbaren Gesteinsschichten sicherlich zehn Salti rückwärts aufgeführt :D

 

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Um 22 Uhr laufen wir schliesslich im Örtchen Sand Point ein. Knapp 1000 Leute wohnen hier, und auch sie leben hauptsächlich vom Fischfang – das ist auch, wofür der Ort 1898 gegründet wurde.

 

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Trotz peitschenden Winden mache ich mich wiederum kurz von Bord und posiere stolz vor meinem Schiff: Yay, ich habe bis hierhin überlebt! :)

 

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Den Rest des Abends verbringe ich eingekuschelt in meinen Schlafsack mit der Lektüre meiner Buschpiloten-Bücher. Mittlerweile bin ich fast der einzige, der im Aufenthaltsraum nächtigt, die in die Jahre gekommenen Vogel-Beobachter ziehen sich jeweils ziemlich früh in ihre Kabinen zurück. So kann ich die Ruhe, die Fahrt, und die einzigartige Ambiance geniessen.

 

Um 06:30 am nächsten Morgen laufen wir im Örtchen King Cove ein - Wolken, Nebel, ein langer Holzsteg, dahinter ein paar nichtssagende Blechbüchsen-Häuschen - finde die 10 Unterschiede zu den bisherigen Stopps. Doch Rettung vor der Monotonie naht am nächsten Halt.

 

Highlight des gestrigen Tages war nämlich auch eine Verlosung von Sitzen auf einer Gratis-Tour durch ein (na, was wohl) Vogel- und Naturreservat für heute gewesen. Um den Bordfrieden nicht zu stören, warf auch der Meyer ein Zettelchen mit seinem Namen in die Losbox - und wurde prompt gezogen. Was auch kein Wunder war, als nämlich schlussendlich jeder Gast einen Platz gewann. Aber irgendwie muss man die Kundschaft ja am Leb...äh, bei Laune halten - und es funktionierte durchaus, alle Birdies waren happy und konnten sich danach stundenlang begeistert über den soeben erlebten Nervenkitzel der Losziehung unterhalten.

 

Anyway. Als wir schliesslich mittags in Cold Bay (welch passender Name...) einlaufen, steht schon ein Bus bereit, um uns ins Natur-Reservat zu verfrachten. Auf der Ranger-Station bringen uns zwei enthusiastische Guides in Nationalparks-Kluft die Naturschutz-Anliegen näher – derweil ich lieber mit der ausgestopften Fauna auf Tuchfühlung gehe.

 

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Daraufhin wurden wir per Bus durch die karge Landschaft gekarrt. Ziel wäre es eigentlich gewesen, Bären aufzustöbern, doch leider wollten sich diese nicht zeigen. Stattdessen zeigte sich jemand anderes endlich mal wieder so etwas wie, nämlich die Sonne. Der spezielle Charme vom Ende der Welt...;)

 

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Die Aleuten bestehen aus unzähligen Vulkanen und einer atemberaubenden schönen Landschaft, was leider im trüben Wetter fast in Vergessenheit geriet. Immerhin konnte ich hier zwei von ihnen ansatzweise aufs Bild bannen

 

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Und noch ein etwas besserer Blick auf einen von ihnen, den 2'000 Meter hohen Frosty Volcano

 

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Zurück auf dem Schiff ging’s eine Station weiter – nur wenige Stunden war’s bis False Pass, unserem nächsten Halt. Die enge Passage hier war offenbar schon einigen Seefahrern zum Verhängnis geworden und wurde als besonders spektakulär angepriesen – leider aber war der Nebel so dicht, dass wir keines der beiden Ufer sahen und mehr oder weniger durchs trübe Nichts glitten wie die untote Crew der "Black Pearl". Nach False Pass waren wir auf der nördlichen Seite der Inselkette unterwegs, und damit nicht mehr im Nordpazifik sondern in der rauhen Beringsee – was man am leicht erhöhten Wellengang merkte. Hier ein Video vom Achterdeck, allerdings ohne grossen Wellengang:

 

Aber ich war ganz froh hielt sich das Meer einigermassen im Zaum – denn auf der Tustumena kann’s auch so aussehen (nicht von mir):

 

Wahrlich werde ich während der kommenden, letzten Nacht merklich mehr durchgeschüttelt und höre öfters die Wellen gegen den Bug knallen, aber es ist und bleibt mega gemütlich und absolut eine tolle Erfahrung!

Zu viel Schlaf gibt es allerdings nicht: um halb sechs in der Früh laufen wir im Örtchen Akutan ein, dem letzten Zwischenstopp.

 

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Endlich liegt die Wolkenbasis mal etwas höher, sodass es ansatzweise ein Panorama gibt!

 

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Die Kirche von Akutan hat eine besondere Bedeutung für mich: Wenn ich sie auf diesem Trip noch einmal erblicken soll, bedeutet das, dass ich einen aviatischen Traum verwirklichen konnte!

 

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Wir verlassen die ruhigen Wasser der Bucht von Akutan wieder und fahren ein letztes Mal aufs offene Meer hinaus, hinüber nach Dutch Harbor

 

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Drei Stunden später kommt der Endpunkt der Reise und mein Ziel in Sicht: Der Ort Dutch Harbor auf der Insel Unalaska!

 

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Noch etwas hin- und herschwankend stehe ich wieder auf festem Boden und nehme von der Tustumena Abschied. Ja, ich habe den alten Kahn während der letzten drei Tage richtig liebgewonnen. Klein, einfach, überschaubar – aber auf spezielle Art sehr heimelig. Und auch wenn das Wetter das Erlebnis natürlich arg getrübt hat (aber damit muss man rechnen...) und ich mich über die Langeweile an Bord das eine oder andere Mal lustig gemacht habe: Es war so richtig schön! Ich habe die drei Tage richtig genossen. Kein Handynetz, kein Fernsehen, kein Stress – nur einsame Natur, interessante Menschen, und viel Zeit, herunterzufahren und zu geniessen. Wer auf solche Dinge steht und nicht immer Tohuwabohu braucht, dem kann ich diese Reise nur empfehlen!

 

Aber wer denkt, der Bericht sei jetzt am Ende, der liegt meilenweit daneben - nun startet der aviatische Teil! Ich bezog im Grand Aleutian Hotel mein Zimmer – dessen Grandeur ist zwar schon längst verblasst, aber der Schuppen ist nunmal die einzige wirkliche Absteige auf der Insel. Auf dem Weg erblickte ich einen der unzähligen, nahegelegenen Vulkane.

 

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Von dort machte ich mich auf zum Flughafen, um mich nach dem Status meines nächsten Flug-Abenteuers zu erkundigen. Aber Petrus war in Kampflaune und peitschte Schauer um Schauer über die Insel, bis mein Flug nach fünfstündigem Herumschieben ganz abgeblasen wurde. So verbrachte ich den Rest des Tages im Hotel mit allen elektronischen Annehmlichkeiten, und fiel über den nahegelegenen Supermarkt her; aus unerklärlichen Gründen gibt’s dort am Ende der Welt übrigens mehr Lindt-Schoggi-Variationen als hier bei uns, und sie sind erst noch günstiger, während der Lachs um ein Vielfaches teurer ist.

 

Nach einer unruhigen Nacht – das Hotel beherbergt auch eine der einzigen Bars im Ort, und es war Samstag Abend – reist mich das Telefon früh aus dem Schlaf. Michelle von der Fluggesellschaft PenAir meldet sich fröhlich zirpend mit der Neuigkeit, dass das Wetter heute morgen fabelhaft sei. Ob ich in 20 Minuten am Flughafen sein könne? Müsste passen, meine ich, stürze mich umgehend in meine Kleider, schnappe meinen Rucksack und stürme nach Draussen. Was klingt wie die üblichen herbeigesponnenen Wunschtraum-Märchen zu Beginn von Flugsimulator-Berichten, geschah heute Morgen wirklich. Willkommen in Alaska!

 

Und wahrlich, das Wetter ist für aleutische Verhältnisse wunderbar!

 

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Genau 22 Minuten später hatte ich den Marsch zum Flugplatz hinter mich gebracht und stand Michelle am Check-in Schalter in persona gegenüber. Bordkarte gab's keine, Identitätskontrolle gab's keine, Gepäckkontrolle schon gar nicht. Nach einer halben Stunde wurden die drei Passagiere zum Bording gebeten - und endlich stand ich Angesicht zu Angesicht mit einer ausgewachsenen Grumman Goose, Jahrgang 1951 . Yeah! Doch damit nicht genug! Die herzensgute Michelle hatte dem Piloten offenbar mitgeteilt, dass ich nur des speziellen Fliegers wegen hier sei - und schwupps, wurde ich auf den Kopiloten-Sitz vorne im Cockpit eingeladen. So macht das Leben Spass!

 

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Auf geht’s, auf einen wilden Ritt durchs äusserste Alaska!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2505959

 

Nachdem die anderen zwei Passagiere Platz genommen hatten, wurden die beiden auf den Flügeln montierten Triebwerke gestartet, und sie meldeten sich stotternd und spuckend und mit gehöriger Rauchfahne zum Dienst. Alles klar, ab geht's zur Piste!

 

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Neben mir drückte der Pilot nun die beiden Schubhebel nach vorne, die zweimal 440 Pferde auf dem Dach des Fliegers wurden entfesselt und trieben uns die Runway hinunter.

 

Nach wenigen Metern erhoben wir uns in die Luft, und begannen im tiefen Geradeausflug über der Piste, Geschwindigkeit aufzunehmen. Was für ein tolles Gefühl, nach drei gemächlichen Tagen auf See endlich wieder abzuheben - und dann gleich so!

 

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Wunderschöne Szenerie, während der Pratt & Whitney R-985 schön laut vor sich hinsummt

 

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In dem 55-jährigen Charakterflieger in wenigen hundert Fuss Höhe über die schroffe Inselwelt zu brettern war einfach coooool!

 

Nach einiger Sucharbeit fand mein Pilot den besten Weg durch ein paar lokale Regenschauer (so viel zu Michelles "fantastischem" Wetter), und schon bald kam die Insel Akutan in Sicht.

Wenige Minuten später glitt die Goose in geringer Höhe über das tiefblaue Meer, bevor sie sich äusserst sanft in ihrem zweiten Element niederliess. Eine gehörige Wasserfontäne spritzte uns entgegen, als die Schwimmer am Ende der Flügel ihrerseits ins kühle Nass eintauchten. Wir waren gelandet!

 

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Nach der Landung lässt der Pilot neben mir die Motoren noch einmal aufheulen, um die Goose aus dem Wasser die Rampe hoch auf das kleine Vorfeld zu bugsieren – sehr eindrücklich! (im Video ab 0:45)

 

 

Und hier sind wir – auf der Akutan Seaplane Base! Und wer erkennt den Kirchturm im Hintergrund? :)

 

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Die halbe Dorfbevölkerung eilt herbei, um beim Entladen der Maschine zu helfen

 

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Die Schwestermaschine war kurz vor uns angekommen– sie brachte, wie unschwer zu erkennen, Post und Frachtgut!

 

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Hach, eigentümlich aber schön, die Goose!

 

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Akutan ist die Heimat der grössten Fischverarbeitungs-Anlage der vereinigten Staaten (!), über 800 Leute arbeiten hier im Schichtbetrieb, nur ca. 75 Personen leben das ganze Jahr hier. Da keine Arbeiter nach Dutch Harbor zurück mussten, war ich mit dem Piloten Paul nun alleine im Flieger – immer eine vielversprechende Kombination! Und er zeigte mir auch gleich, was die Maschine draufhatte, und bretterte kurz nach dem Start ansprechend tief über die Hügel...yay!

 

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Schööön!

 

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Paul, der Pilot, stammt aus Chicago und flog früher für eine grosse US-Airline die Jets in der Welt umher. Doch irgendwann reichte es ihm und er zog mitsamt der Familie hierher ans Ende der Welt, nur um die Goose fliegen zu können. Dementsprechend Spass hat er an seinem Job, und dementsprechend bestrebt war er, mir all die Vorzüge des Fliegens hier zu zeigen. Er drehte nun so richtig auf, und gab keine Ruhe, bevor ich nicht jedes Grasbüschel auf jeder Klippe aus nächster Nähe und jedem möglichen und unmöglichem Blickwinkel bestaunt hatte. Auch sonst flog er hier und dort noch einen Umweg, um mir ein paar schöne oder bedeutende Ecken seiner Inseln zu zeigen.

Kurzer Tiefflug über ein hübsches Inselchen? Null problemo!

 

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Ein Blick auf die omnipräsenten Klippen...

 

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...welche mich Paul auch bald aus nächster Nähe bestaunen liess :)

 

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Einfach der Wahnsinn!

 

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Die ganze Show gipfelte schliesslich darin, dass wir zurück in Dutch Harbour überraschend tief anflogen, und ehe ich es mich versah, auf dem Wasser *vor* der Piste aufsetzten und schliesslich lässig über die Hauptstrasse hinweg aufs Vorfeld rollten. Wie cool ist das denn?!

 

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Ich sei ja nicht den weiten Weg ans Ende der Welt gekommen, um auf einer Betonpiste zu landen, meinte Paul danach lapidar. Recht hatte er! Wobei, nur für mich alleine machte er das dann doch nicht - denn sein Grinsen war bei den ganzen Aktionen noch fast breiter als meines!

Zurück in Dutch Harbor gab’s noch einen Cabin Shot, dann musste Paul bereits weiter zum nächsten Inselflug. Der wurde dann allerdings aufgrund des Wetters auch gecancelt – nicht nur schlechte Sicht machen der Goose zu schaffen, sondern besonders auch hoher Wellengang des Meeres. Deshalb sind die Tage der Wasserlandungen in Akutan gezählt, und eine befestigte Piste soll in Bälde eröffnet werden. Schade!

 

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Die paar verbleibenden Stunden des Tages verbrachte ich damit, mich rund um den Airport in Stellung zu bringen, um - genau, um was eigentlich zu knipsen? Nur die zwei Gänse sind hier stationiert, ansonsten verirrt sich zwei- bis viermal täglich eine Saab 340 hierhin. That's it, leider. Vorbei sind die Tage, als Alaska Air ihre Boeing 737-Jets auf der kurzen und wetterexponierten Piste runtergewürgt hatte. Und so kommt es, dass der sich eng an steile Bergflanken anschmiegende Flughafen viel mehr tolle Fotoperspektiven bietet, als man mit den Flugbewegungen eines einzigen Tages je abdecken könnte.

 

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Blick auf die Piste

 

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High Noon in Dutch, die Saab aus Anchorage ist eingetroffen!

 

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Am Abend war auch für mich die Zeit gekommen, den Aleuten Adieu zu sagen und zurück in die Zivilisation aufzubrechen. Um 20 Uhr checkte ich für 21-Uhr-Flug nach Anchorage ein, wurde auf den nirgendwo publizierten 19-Uhr-Flug vorgebucht, der aber dann schliesslich doch mit zwei Stunden Verspätung um 21 Uhr abhob. Aha. Immerhin hatte ich so Zeit, noch weitere Impressionen des schnuckeligen Airports zu sammeln

 

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Schliesslich war es dann soweit, und meine Saab wurde bereitgemacht.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2505963

 

Auf geht’s, ein letztes Mal den Klippen entlang, bevor wir über die Wolkendecke entschwanden

 

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Wie der Flug war? Tja, bei drei Stunden in einer lauten, alten Saab 340 (abermalige Typenpremiere, ich hätt’s fast verpasst!) gibt's nicht viel schönzureden. Da half auch der nette Zug nichts, die Flight Attendant statt in einer deplatzierten adretten Uniform adäquat in einer Windjacke auftreten zu lassen. Immerhin: Kurz vor der Landung in Anchorage konnte ich fast genau um Mitternacht einen wunderschön kitschigen Sonnenuntergang bewundern - das perfekte Ende für einen märchenhaft gelungenen Tag!

 

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Und schon kommt Anchorage in Sicht, die Uhr zeigt fast 12 Uhr

 

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Der nächste Tag war dann komplett dem Spotting in Anchorage gewidmet; zwar war das Wetter nicht so gut wie am Ankunftstag, aber die Ausbeute weiss auch so immer zu gefallen :)

 

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Tags darauf musste ich um 4 Uhr aus den Federn, denn ich hatte viel vor!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2505990

 

Das erste Leg von Anchorage nach Fairbanks war uninteressant - zwar läge der höchste Berg der USA, Mount Denali, an der Strecke, doch der hüllte sich leider wie so oft in Wolken. Erst im Anflug gibt's was zu sehen - der Tanana River begrüsst uns im "Hinterland"

 

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Kurz vor der Landung überfliegen wir den Fluss schliesslich

 

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Kommentar der Flight Attendant: "Welcome to Fairbanks, my hometown, and the most beautiful city in the world!"

 

Die meisten Passagiere haben unseren Flug nur als Shuttle von Anchorage nach Fairbanks benutzt; doch jetzt fängt der Spass erst richtig an! Nach einer halben Stunde werden wir wieder vom Gate zurückgestossen und nehmen das zweite Leg des Tages in Angriff: Hoch zum toten Ross, nach Deadhorse.

 

Einer der vielen schönen Flüsse auf der Strecke, der Hodzana River

 

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Zwanzig Minuten später sieht die Szenerie schon vollkommen anders aus: Willkommen in der Region North Slope über dem Polarkreis!

 

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Obiges Bild entstammt schon dem Anflug auf Deadhorse, wo wir kurze Zeit später landen. Und auf dem Apron begrüssen mich schon zwei Leckerlis, eine 737-200 einer Ölgesellschaft sowie eine DC-6 von Everts Air Cargo. Weshalb der ganze Aufmarsch? Unter der nahegelegenen Prudhoe Bay befindet sich das grösste Ölvorkommen der USA, welches natürlich fleissig ausgebeutet wird. Dementsprechend gibt es einen stetigen Bedarf an Maschinen und Ersatzteilen.

 

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Doch nicht nur Geräte müssen eingeflogen werden, sondern auch die über 3000 Arbeiter kommen alle mit dem Flugzeug. Auch unserem Flieger entsteigen ein paar Dutzend Männer in Overalls. Die aufmerksame Flight Attendant wünscht dabei jedem von ihnen eine schöne Arbeitswoche. Kurz später steigen ebensoviele Arbeiter zu und die F/A stellt auf "na, gute Woche gehabt? Bereit für die Rückkehr nach Hause, Honey?" um - aha, Schichtwechsel im hohen Norden.

 

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Die Crew umsorgt derweil die zugestiegenen Arbeiter ("want a beer after your hard week, honey?"), was die Augen der sichtlich erschöpften Männer zum leuchten bringt. Als ich die F/A anspreche und ihr gratuliere, dass ich noch nie einen so herzlichen Service erlebt hätte, ist sie ganz überrascht und meint: "This is Alaska, these are my people. I'm honored to serve them."

 

Netter Service nicht, weil es einen Bonus gibt oder so im Arbeitsvertrag steht, sondern weil einem die Passagiere am Herzen liegen - dass ich das noch erleben darf! Jaja, der gute Alaska Spirit mal wieder :)

 

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Nach einer guten halben Stunde sind wir auch hier durch, und nehmen die letzte Destination des Fluges ins Visier: Barrow, die nördlichste Stadt der USA. Der Flug dorthin bietet nochmals genügend Gelegenheiten, sich am seltsamen Charme dieses Erdteils sattzusehen.

 

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Achtung: Was wir hier überfliegen ist nicht etwa das Wolkenmeer, sondern der zugefrorene arktische Ozean! Wunderschön!

 

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Selbigen überfliegen wir auch eine halbe Stunde später wieder, als die Piloten die 737 mittels eines Teardrop-Approaches auf die Piste in Barrow ausrichten. Hier ist der "Breakup" aber bereits erfolgt, das Eis treibt nur noch in Schollenform umher

 

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Willkommen in Barrow, am Ende der Welt! Wir platzen mitten in einen Schneesturm hinein (Mitte Juni!), und auch sonst wirkt das Nest nur begrenzt attraktiv

 

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Vom Haupt-Terminal (im Bild oben) disloziere ich zum "Terminal" für die Buschflüge...mmhm, okay, praktische Architektur halt :)

 

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Es ist aber nicht das Terminal, das mein Interesse geweckt hat, sondern was gerade davor zum Stehen gekommen ist: Die DC-6 aus Deadhorse! Und wie mir ein Flughafen-Mitarbeiter erzählt, soll in wenigen Minuten ein Auto ausgeladen werden. Ein Auto? Ich zweifle. Doch wahrlich, hier ist es!

 

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Barrow gefällt mir also nicht wirklich, und ich habe noch etliche Stunden, bis mich der Alaska Airlines-Abendflug wieder aufgabeln und zurück in die Zivilisation bringen wird. Also entschliesse ich mich, den Alaskan Spirit noch etwas zu strapazieren und frage am Schalter, ob es möglich sei, gegen ein kleines Entgelt einen der Buschflüge zu begleiten. Und siehe da, es ist - es geht auf eine Runde in die nahegelegenen Eskimo-Dörfer Wainwright und Atqasuk!

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2506979

 

Eine Stunde später finde ich mich eingeklemmt zwischen was auch immer für Frachtgut das ist, in der Cessna Grand Caravan von Era Alaska wieder! Die von einer Familie geführte Airline wird übrigens wie Buffalo drüben in Yellowknife auch von einer Doku-Serie portraitiert: Flying Wild Alaska. http://dsc.discovery.com/videos/flying-wild-alaska-ariel-extras-style-in-alaska.html

 

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Schon kurz nach dem Start offenbart sich ein einmaliges Panorama über die Eislandschaften: Im Vordergrund das verschneite Festland, dahinter verschiedene Eiszonen dem Ufer entlang, und hinten der weitgehend eisfreie Ozean

 

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Weitgehender Whiteout!

 

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Mit einer engen Kurve steuern wir die unbefestigte Piste von Wainwright an, und kommen wenig später auf dem kleinen Vorfeld zum Stehen. Sofort stürmen die Locals des nicht per Strasse erreichbaren Dorfs auf ihren ATVs herbei und fallen über unseren Flieger, ihre einzige Verbindung zur Aussenwelt, her

 

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Es dauert nur wenige Minuten, bis wir wieder airborne sind. Blick auf eines der unzähligen Flüsschen

 

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Auf dem Flug kam ich noch mit dem fliegenden Schlosser ins Gespräch: Der Schlosser von Barrow wird von der Gemeinde bezahlt, dass er während einer Woche pro Monat immer je einen Tag in einem anderen Dorf verbringt, und sich dort den Reparaturbedürfnissen der lokalen Bevölkerung annimmt. Zeit für Gespräche war genug - so eindrücklich die dunkle Tundra- und Seenlandschaft war, irgendwann wurde es dann doch ein Bisserl gar repetitiv.

 

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Ich habe mittlerweile einen Platz in der ersten Reihe ergattert, und kann so aktiv bei der Suche nach Atqasuks Dirt Runway mitmachen. Wer entdeckt sie?

 

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Der Pilot kennt die Umgebung natürlich wie seine Westentasche, und steuert uns zielsicher auf das kleine Landefeld zu

 

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Same story here: Die Ureinwohner leben hier noch immer hauptsächlich von der Natur - Rentier- und Waljagd, Fischfang - trotzdem war der Flieger voller Goodies aus der Zivilisation schon Sekunden nach der Landung auf der staubigen Kiespiste von dutzenden Quads und Pick-up-Trucks umringt. Ich nutze die Zeit, um neue Perspektiven auszuprobieren. Getting dirty! :)

 

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Nachdem wir beide Eskimo-Dörfer besucht haben, können wir uns auf den Rückweg nach Barrow machen. Hier ein Video vom Takeoff in Atqasuk :)

 

Und ja, die Landschaft ist noch immer die gleiche! Man denke sich in die Pionierzeiten zurück, als die tollkühnen Flieger hier nach Sicht navigiert haben.

Dazu eine passende Episode aus der Biographie von Noel Wien, einem von Alaskas ersten Buschpiloten und Gründer von Alaskas erster Airline. Er flog zusammen mit einem Kollegen eine Filmcrew nach Barrow, doch die zwei Maschinen mussten aufgrund des Wetters auf einem der zahlreichen Seen zwischenlanden und auf Besserung warten. Da sich die Maschine von Wien’s Partner im Schnee eingegraben hatte, flog Wien schliesslich nach Barrow, um Hilfe zu holen. Bloss: Er fand danach den See nicht mehr!

After Noel Wien flew off for help on May 14, 1928, leaving Russel Merrill and the other two men at the frozen lake, he circled until he found a trail that led him to Barrow. He refuelled at Barrow and took off at once, heading southeast. But a strong crosswind was blowing, and drifting snow obscured the route he had flown and so carefully noted a few hours before.

 

Aus Wien's Sichtweise klingt das so:

I flew up and down over the tundra, five hundred to one thousand feet up. There were just thousands of lakes. The tundra was perfectly flat. The ground and the sky were all the same color. I simply couldn’t find the lake, and I was just sick about it. I flew around for five hours and had to go back to Barrow.

Es dauerte schliesslich drei Wochen, den See und den Flieger wiederzufinden. Alle drei Insassen versuchten derweil, zu Fuss irgendwo hinzukommen und wurden nach tagelangen Wanderungen durch die eisige Tundra bei nur einer halben Tasse Reis pro Tag gefunden. Das Abenteuer aus Sicht des anderen Piloten gibt’s in dessen Biografie online zu lesen: http://books.google.ch/books?id=le1znT7v_OEC&lpg=PA134&ots=3vjkTRnHtE&dq=%22noel%20wien%22%22barrow%22&hl=de&pg=PA134#v=onepage&q=%22noel%20wien%22%22barrow%22&f=false

 

 

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Zurück zur Navigation: Beachtlich, wie sich Wien schliesslich die Position des Sees während der Bergungsarbeiten merkte:

Once he had found the Travel Air, Wien knew exactly how to return to it. He marked in his memory the small lake on which the plane sat. It was shaped like a backward letter L, just east of two lakes that formed an exclamation point, just south of a larger lake shaped like a sitting frog, all about seven miles from where Inigok Creek made a pronounced bend eastward.

 

Zu Wien’s Zeiten hörte sich auch die Wegbeschreibung nach Barrow abenteuerlich an - ein Direktkurs war aufgrund der Kompassfehler so hoch im Norden offenbar nicht praktikabel:

The 130-by-130-mile expanse of tundra between the Colville River and Barrow was like a sponge, dotted by at least fifteen thousand lakes of a bewildering sameness in size and shape. On a clear day the flyers could have taken up a course down the Colville to its mouth, then westward along the Arctic coast to Barrow, a distance of about 150 miles. This was a sure navigational plan, because it did not depend upon the unreliable compass needle that in these parts swung thirty degrees away from true north.

 

Wie einfach ist es da heute, Barrow zu finden! Einfach „PABR“ ins GPS eintippen, und los geht’s!

 

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Eine halbe Stunde später sind wir zurück am Ausgangspunkt...oder zumindest fast: Da eine soeben gelandete DC-6 die Piste blockiert (wo gibt's das noch?), dürfen wir noch ne Extrarunde anhängen, und ich kriege sogar noch ein Übersichtsbild von Amerika's nördlichster Stadt. Tadaa!!

 

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Schliesslich ist es aber soweit, und wir drehen über dem teilweise gefrorenen Ozean in den Endanflug ein

 

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Very short final für das einzige Stück Asphalt in der Stadt :)

 

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Fünf Stunden rum, nur nochmals fünf rumzukriegen. Was mache ich bloss damit? Ich erkundete etwas die Gegend rund um den Airport, doch so recht gefallen wollte es mir hier nicht

 

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Der Schlosser hatte mir den Rat gegeben, doch ein Taxi für eine kurze Rundtour durch die Stadt zu chartern, die seien hier so günstig. Der herbeigerufene philippinische Taxifahrer hatte zwar überhaupt keine Ahnung, was ich von ihm wollte, gab dann aber trotzdem die Preise durch: "Törti Minu törti dolaaaah, sitti Minu fipeti dolaaaah". Alles klar?

Immerhin, er brachte mich erst einmmal zum Ozean - aaaaha. Also noch ein paar Eis-Bilder! :)

 

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Auf Tuchfühlung mit dem zugefrorenen Tümpel

 

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Der Fahrer war aber erst der Vorgeschmack auf Barrow selber; Hach, wo war ich hier nur gelandet. Klar ist das Leben in der Abgeschiedenheit nicht einfach, und wieso auch den Ort sauberhalten, wenn sich eh kaum je ein Auswärtiger dorthin verirrt. Aber eine gewisse Grundwürde, Leute, come on! Barrow brannte sich nämlich als ein lieblos hingeworfenes Ensemble von Bruchbuden in Erinnerung, zwischen welchen allerei Schrott - vom Kindervelo über Bootsmotoren und Skidoos bis hin zu ganzen schief in der Gegend liegenden Fischkuttern - munter vor sich hin rottete.

 

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Aber nichts desto trotz, Regeln müssen sein!

 

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Da machte es auch nix, dass des Taxifahrers Englisch nicht zu Kommentaren über Sehenswürdigkeiten ausreichte - es gab nämlich schlicht keine, von einem Dutzend zur Schau gestellten Walkiefern (bei jedem rief der Fahrer freudig: "Pictschuuu, Pictschuuu", weil er sie so fotowürdig fand) mal abgesehen. Okay, irgendwie sind sie ja schon noch imposant...

 

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Hier drehte ich den Spiess mit dem Pictschuuu mal um, denn das Taxi passte so wunderschön vor den gigantischen Kiefer dieses Wals, der 15,7 Meter in der Länge mass. Der (besser: die, es war nämlich eine Wälin, oder wie das heisst :)) wurde in meinem Geburtsjahr erlegt - mit 14 Booten fuhren die Männer nach draussen, um das Riesenvieh zu bändigen!

 

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Letzte Option: Flucht in die Natur! 15 Kilometer nördlich der Stadt liegt Point Barrow, der nördlichste Punkt der kontinentalen USA. Nach einem holprigen Ritt auf einer abenteuerlichen Schotterpiste war es geschafft: Auf einer schmalen Landzunge umringt vom Eis des Ozeanns stehend, richtete ich meine Blick nach Norden - 2090 Kilometer bis zum Nordpol!

 

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Eine weitere Stunde rum. Nur noch vier, die ich aushalten muss. Und da gab ich auf und zog mich ins Terminal zurück. Ich genoss es, hier gratis WLAN zu haben, während es in der ganzen Stadt sonst noch nicht einmal ein Mobilfunknetz gab! Wie auch immer die Datenpakete den Weg durch die Tundra finden, etwas crazy war es ja schon. Aber immerhin überbrückte es hier, im Niemandsland, meine Wartezeit auf den Rückflug in die Zivilisation. Und nach einem ausgedehnten Schläfchen war es endlich Zeit dafür.

 

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GPS-Track: http://de.wikiloc.com/wikiloc/view.do?id=2505992

 

Und als ich im Anflug auf Fairbanks das erste Mal wieder dichte Wälder in sattestem Grün erblickte, war ich erleichtert. So einzigartig und speziell die Region am Polarmeer sein mag - irgendwann mag man keinen einzigen gefrorenen Tümpel mehr sehen, und sehnt sich nach etwas landschaftlich Greifbarerem als nur kargen dunklen Tundraböden. Und letzlich freut man sich, in einer Stadt zu landen, wo ab und zu mal die Strassen gefegt und Unrat fachgerecht entsorgt wird. Aber ein bereichernder Tagesausflug war's allemal!

 

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A propos Alteisen entsorgen - das war auch gleich das Programm für den nächsten Tag: Ein Besuch bei Everts Air Cargo, bei den wenigen aktiven Maschinen und den vielen Ausgeschlachteten - wie in diesem riesigen fliegenden Wohnzimmer hier, dem Cockpit einer Fairchild C-119G Flying Boxcar!

 

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Das alles wird dann auch einmal in einem Spotterbericht zu sehen sein. Aber auch dieser erste Teil des Reiseberichts ist nun zu Ende. Und so verabschiede ich mich standesgemäss patriotisch :)

 

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Ich hoffe, die Lektüre hat Freude bereitet und vielleicht den einen oder andern inspiriert oder angespornt. Die Fahrt mit der Tustumena kann ich wirklich empfehlen - vorausgesetzt, man ist der Typ dazu. Die Nordrunde, hachja. Die Tundra und die abgelegenen Dörfchen zu sehen ist sicherlich ein spezielles Erlebnis - und wenn man die Alaska Air-Flüge als Meilenspecial noch günstig kriegt, wieso nicht. Andererseits sind die Routen im Süden des Staates, zwischen Juneau und Ketchikan, landschaftlich schon um einiges sehenswerter.

 

Ich danke fürs Reinschauen und hoffe, es hat sich gelohnt :)

Im zweiten Teil gibt's dann eine weitere Schifffahrt, und noch viel mehr aviatische Highlights: Einen ritt im Buschflieger-Original, der DHC-2 Beaver zum Beispiel, oder einen Besuch mitsamt DC-3-Flug bei den harten Kerlen von Buffalo Airways!

 

 

 

Grüessli,

 

Tis

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Tis, warum machst du das? Jetzt habe ich schon wieder eine halbe Stunde bei der Arbeit vor dem PC herumgesabbert statt mich auf die Flüge zu konzentrieren. Aber der Wille mir erst später deinen Bericht hereinzuziehen wurde einfach von der Neugier auf die spitzen Aufnahmen überrollt. Und logischerweise wurde ich nicht enttäuscht, sondern begeistert von dem was ich gesehen habe wird der Bericht ein zweites Mal unter die Lupe genommen sobald ich zu Hause bin. :)

 

Wenn ich ehrlich bin, dann ist das einer deiner Berichte der mir am besten gefällt. Grönland, Orca, Grumman Goose, Flussschlaufen und abgelegene Eislandschaften, einfach wow. Natürlich hätte das Wetter besser sein können, aber du hast aus dem bedeckten Wetter tolle Stimmungsaufnahmen herausgeholt, ganz abgesehen davon dass solche Landschaften eh bei jeder Witterung kaum zu toppen sind.

 

MEGA! Und darum ein dickes Daumen hoch von mir. Ich habe im Titel Teil I gelesen und obwohl ich weiss, dass es "nur" noch einen zweiten Teil geben wird hoffe ich im Traum, dass es vier oder fünf Teile werden... :007:

 

 

Gruess,

Kevin

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Ist ja oberscharf... Da kommen Erinnerungen auf: An Deinen Travel Blog, den wir Anhänger Deiner Foto-, Schreib-, Planungs- und Durchsteh-Künsten vor einiger Zeit mal verschlangen...

 

Ja, und die Zeit dazwischen war genau so lang, dass zwar alles wieder ein "aha" auslöste, aber doch prächtig unterhaltsam war.

 

Da freue ich mich schon auf Teil zwei und verneige mich vor Mister Ark-Tis!

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Tis! Sonntagabend wäre eigentlich der Zeitpunkt zum Englisch-Wörtli-Lernen - Schwierig natürlich, wenn nebendran der EDW-Airbus über dem Eismeer zu sehen ist.... Ehmm ja, ich hab jetzt wenigstens wieder etwas zum träumen :D

Soll ich sagen, wie gerne man so einen Bericht liest und anschaut?

Jedenfalls: Danke und Verneigung.

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Nicht nur, dass ich selten eine Stunde so schnell rumgebracht habe, während ich im Büro vor mich hin vegetiere (jaja... Nachtschicht am Sonntag, schöner wird's nicht für Kevin und mich!) - ich hatte auch noch nie so viel Freude dabei, Bilder von wolkenverhangenen Eislandschaften zu bestaunen. :cool:

 

Die Bilder & die Texte kannte ich allesamt schon aus deinem Blog, Langeweile kam aber keineswegs auf - im Gegenteil: Es war mir schon wieder fast ein wenig zum Heulen, nachdem ich's letztes Jahr nicht mehr (auf Tis' Spuren *g*) nach Alaska geschafft habe.

 

Nun ja... was soll man machen - klappt schon noch! Auf jeden Fall vielen Dank für die Mühe, von Oben bis Unten wie immer TOP - vor allem für jemanden wie mich, den schon eine Woche nach der Rückkehr wieder das Fernweh plagt.

 

Wünsche dir noch viele weitere solche abgelegenen Trips! :008:

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Tis, du wirst lachen. Es ist nunmehr fünf Tage her, dass deinen Bericht bei travelpod.com zum zweiten Mal gelesen hab. Trotzdem bekomm ich nicht genug davon!

Was für ein wundervoller Trip, zumal ich auf servus.tv auch noch die Ice Pilots entdeckt habe und mit Spannung verfolge. Von era Alaska mal ganz abgesehen...

Freue mich auch sehr auf den zweiten Teil, Alaska und Kanada sind mittlerweile auf Platz 1 der nächsten Wunschdestinationen gerückt.

 

Vielen Dank!

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Und ich dachte: "schau noch schnell im FB vorbei" FEHLER! 35min später wird das iphone langsam wärmer und ich frage mich: "Wieso geh ich nicht an den PC und wo bleibt die Fortsetzung? Genialer Bericht und irgendwo bleibt das Bedürfnis, diesen "Busch" Piloten weiter zuzuhören :) Weiter so Tis!!!

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Tis!

 

Du wirst mal in einem Flieger sterben. Denke an mich, wenn es soweit ist. :cool: Bis dahin vergehen hoffentlich noch viele Jahre, mit denen du uns mit deinen Berichten beglückst und Bilder für den nächsten Kalender sammelst. :007:

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Hallo Tis,

 

Wieder mal ein absolut beeindruckender Bericht. Der weckt in mir gleich das Fernweg :) Das wäre wirklich ein Traum, mal so herumzukommen, wie du es tust! Ganz grosses Kino!

 

Übrigens: Ein Teil meiner Familie flog kürzlich mit der HB-IQI nach HKT und zurück. Die waren allerdings überhaupt nicht zufrieden mit dem Service, ausserdem hat das IFE gestreikt. Hat mich etwas überrascht, denn du (und viele andere auch) sind überzeigt von EDW.

 

Nochmals ein grosses DANKE für diesen Bericht, ich freue mich auf Teil 2!

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Mein lieber Junge, Tis! Du haust mich erneut aus den Socken! Wie machst du das nur, "tausende" Bilder zu zeigen, ohne einen Hauch an Langeweile??!! Das ist Weltklasse! Super Bericht, freu mich auf Teil 2.

 

 

PS: Hast du beim bearbeiten mit dem Hochpass-Filter gearbeitet? Deine Bilder haben so einen speziellen "Touch", welcher mir sehr gefällt..

 

Chapeau!!

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....waoooooo !!! :008:

was für eine Reise und was für ein Bericht .....vielen Dank Tis .....absolut hammermässig super duper gut :D :cool:

 

Beschti Grüess

Andy :)

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Hallo Tis,

 

wieder mal ein gigantischer Bericht von Dir. Vielen Dank fürs Mitnehmen.

Ich finde es immer wieder beindruckend, wie Du die Möglichkeiten nutzt auf Reisen zu gehen.

 

Ich wünsche Dir noch viele weitere Reisen (wir haben ja auch etwas davon ;) )

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Du meine Güte :eek::eek::eek:

 

Tis, du hast wieder einmal alles übertroffen!

Eigentlich wollte ich mich erst beim zweiten Teil schriftlich bedanken, aber schon der erste ist abartigsaumässiggeil (mir fällt gerade kein anderes Wort ein :rolleyes:).

 

Wie du es schaffst, Bild und Text zu vereinen erstaunt mich immer wieder aufs Neue. Und der Inhalt erst!

 

Das man solches Sachen im 21.Jh. noch machen kann...

Wirklich toll!

 

Hoffe es gibt auch bald was aus dem Nahen Osten von dir :009: (Stichwort DC10).

 

Danke vielmals und irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich auch für den zweiten Teil in die Tasten hauen muss :cool:.

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Woooow!!:eek:

Einfach nur genial, Tis!

Vielen Dank für diesen tollen Bericht! Insbesondere die beiden Flüge mit der Grumman Goose haben es mir angetan. :005:

 

Freue mich schon auf den zweiten Teil!

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Hey Tis!

 

Wie immer ganz grosses Kino vom Meister der Reiseberichte!! Einmal mehr Hut ab vor Deiner Abenteuerlustigkeit, die meisten anderen Menschen würden sich so eine Reise gar nicht zutrauen. Du machst einfach und - noch besser - lässt uns daran teilhaben. Mir bleibt da immer nur die Möglichkeit, auf den Spuren von Tis nach zu reisen :D Alaska ist definitiv und schon ewig auf meiner Liste der Wunschdestinationen.

 

Über die Tustumena und ihre Reiseroute (Aleuten) habe ich letztes Jahr eine tolle Dokumentation im TV gesehen, war bei ZDF, 3sat oder arte - konnte es auf die Schnelle nicht finden.

 

Hierbei handelt es sich übrigens...

 

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...um Basalt, logisch beim vulkanischen Ursprung der Aleuten.

 

 

Der zweite Teil wird natürlich ungeduldig erwartet.

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Hallo Tis,

 

hat mir super gut gefallen Dein Bericht...

Mit Deinen Fotoreportagen verstehst Du es immer wieder, den Zuschauer zu fesseln und hautnah mit dabei sein zu lassen.

 

freue mich auf Teil 2!..

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Ein weiterer Bericht der Sonderklasse «Tis auf Reisen in die entferntesten Ecken der Welt» bereichert das FF! Mit enormem Aufwand für Bild und Text hast du uns zu dieser abenteuerlichen Reise Information und Unterhaltung erster Güte geboten. Erneut gefällt mir dabei der unterhaltsame und witzige Sprachstil besonders. Man ist so auf deiner Reise einfach dabei! Vielen Dank!

 

Und, obwohl ich sonst Reisen in wärmere Gefilde vorziehe: Gerne mehr davon!

 

Gruss

Dani

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Hallo Tis,

 

und wieder hast Du einmal auf´s Neue mit diesem erstklassigen Bericht bewiesen, dass solche außergewöhnlichen Reisen doch die allerbesten sind. :)

 

Alaska ist auch schon seit einiger Zeit in meinen Gedanken. Mein Wunsch wäre es allerdings, die Aleuten hinunter zu fahren und über Kamtschatka/Russland heimzureisen.

 

Vielen Dank für diesen wirklich traumhaft schönen Bericht! :)

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Hoi zäme,

 

hoppla! Ich hatte mich echt gefragt, ob diese sehr spezielle Art der Reiserei (und Fliegerei :009: ) in sehr kargen Landen überhaupt Anklang findet. Offenbar schon, was mich sehr freut! Ebenfalls freut mich, dass die Länge offenbar zum Aushalten war - auch dazu hab' ich mir so manche Gedanken gemacht! Daher möchte ich mich ganz besonders bei denjenigen bedanken, die nach dem langwierigen Durchlesen noch irgendwo letzte Kraftreserven mobilisieren konnten, um ein Feedback zu hinterlassen! :005:

Entschuldigen möchte ich mich dagegen für böse Blicke vom Chef, verträumte Nachtdienste, und verhauene Englischprüfungen :D

 

 

 

Übrigens: Ein Teil meiner Familie flog kürzlich mit der HB-IQI nach HKT und zurück. Die waren allerdings überhaupt nicht zufrieden mit dem Service, ausserdem hat das IFE gestreikt. Hat mich etwas überrascht, denn du (und viele andere auch) sind überzeigt von EDW.

 

Naja. Man muss halt sehen, dass EDW eine Feriengesellschaft ist und bleibt. Da sind die Margen kleiner, das Publikum weniger anspruchsvoll, und deswegen wirst du nie den selben Service Level haben wie bei SQ, EK, oder auch Swiss. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich kürzlich mit Delta nach ATL geflogen bin, und die Büchse hatte auch noch keine Private TVs, obwohl "normale" Airline. Im Vergleich zu einer Condor, oder Air-Berlin oder gar englischen Longhaul-Chartern (was man so hört), können wir glaube ich mit unserer Edelweiss trotzdem zufrieden sein. Allerdings: Mein Flug war ja wirklich nur zu etwa 1/3 gebucht, und schreiende Kinder hatte es auch keine (das Publikum nach Alaska war auch ein etwas anderes als nach Phuket/DomRep ;)). Dieses Gefühl von Raum und Platz trägt bei mir seeeehr viel zum guten Flug-Eindruck bei. Gut möglich, dass ich, eingequetscht neben einem stämmigen Holzfäller und umgeben von quengelnden Bengeln, anders gedacht hätte :)

 

ohne einen Hauch an Langeweile??!!

 

Puuuuh, *schweissvonderstirnwisch*. Glück gehabt :)

 

 

PS: Hast du beim bearbeiten mit dem Hochpass-Filter gearbeitet? Deine Bilder haben so einen speziellen "Touch", welcher mir sehr gefällt..

 

Ich habe in der Tat, man stelle sich das vor, nach 8 Jahren Fotobearbeitung endlich den Shadow/Highlight-Filter gefunden und mich sofort verliebt. Mit dem kann man zwar sehr viel Unfug anstellen, aber gerade bewölkten Bildern haucht der schon fast Sonne ein, das ist echt Wahnsinn! Bei einigen Bildern bin ich etwas ausgerutscht, aber ich lerne ja noch. Aber noch lieber hätt' ich natürlich echtes Sonnenlicht - das ist schöner, als es Filter je sein können! :D

 

 

Über die Tustumena und ihre Reiseroute (Aleuten) habe ich letztes Jahr eine tolle Dokumentation im TV gesehen, war bei ZDF, 3sat oder arte - konnte es auf die Schnelle nicht finden.

 

HAHA! Erwischt! Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich dieselbe Doku eines ruhigen Abends auch gesehen habe, und danach die ganze Nacht nicht schlafen konnte, weil ich so hibbelig war und sofort zu planen beginnen wollte, weil ich genau wusste: Das musst du machen!

 

Leider finde ich die Doku nirgends in einem Online-Archiv, aber es müsste wohl "Die Aleuten - Alaskas Vulkaninseln" gewesen sein:

http://programm.ard.de/TV/phoenix/2011/11/27/alaskas-vulkaninseln---die-aleuten/eid_287257163445806?list=main&archiv=1#top

 

Und danke für den Basalt! War das der mit Feldspat, Quarz und Glimmer, den vergess ich nimmer? :confused: :D . Nee, das war' glaub' ich der Granit. Man sieht, in Geographie war ich einfach immer zu stark von all den herumhängenden Landkarten abgelenkt :)

 

 

Alaska ist auch schon seit einiger Zeit in meinen Gedanken. Mein Wunsch wäre es allerdings, die Aleuten hinunter zu fahren und über Kamtschatka/Russland heimzureisen.

 

Interessant wär' das sicher, wie einfach das geht, ist aber die andere Frage.

Was ich mitgenommen habe: Insbesondere Bering Air, based in Nome und Kotzebue, nimmt bei Russland-Flügen eine Pionierrolle ein und hat auch eine FAQ-Section dazu auf ihrer Webseite. Wäre dann halt nicht von den Aleuten aus, aber immerhin von Alaska: http://www.beringair.com/content.php?action=russia

 

 

 

Nach diesem tollen Feedback bin ich natürlich hoch motiviert, den zweiten Teil bald folgen zu lassen! Danke nochmals für die vielen netten Worte, Dankes, PMs und sonstigen Rückmeldungen! Echt cool!

 

 

Grüessli,

 

Ark-Tis (haha :007:)

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