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Petition gegen EU Flugdienstzeiten


HB-ZRH

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Ihr könnt jetzt kaum ganze Einsatzplanungen und deren Legalitäten diskutieren...... Das machen ja die Verbände und die Firmen gemeinsam (dort wo Verbände erlaubt sind ....) und haben ihre liebe Mühe damit!

 

Es geht um solche aufgesetzten Legalitäten wenn sie empirisch falsch liegen, d.h. wenn sie dem Alltag und Nacht und Zeitunterschied nicht gerecht werden. Deshalb gibt es ja das Reporting System und die Gremien in den Firmen, wie FRMS. Die sollten aktiv werden mit Verbesserungen und das geschieht leider mehr als nur zögerlich. Immer wieder kommt das Argument es sei ja legal, was eine in sich vertrottelte Endlosschlaufe darstellt!

 

DAS WIRD ANGEPRANGERT.

 

Was dabei angemahnt wird ist, dass die Limiten von europäischen Stuhlkissenfurzer aufgesetzt wurden, die nun wirklich keine Ahnung von solchen Belastungen haben. Die Airline Manager wissen schon dass diese oft unmenschlich sind, berufen sich aber wiederum auf diese festgelegten Legalitäten, die sie mit gehörigem Lobbyieren mitgestaltet haben, und dabei wurden die Stimmen der Piloten und Verbände völlig ungenügend berücksichtigt.

 

DAS WIRD ANGEMAHNT.

 

Ich fordere alle Bürogummis in Europa, alle servilen Kopfnicker in den jeweiligen Behörden, alle grossspurigen Airline-Manager sowie die ach so kompetenten Luftfahrtjournos auf, mal einen Monat mit einer Kurzstreckenbesatzung und einen Monat mit einer Langstreckenbesatzung der jeweiligen Airline der sich beschwerenden Verbände mitzufliegen. Dabei meine ich nicht unterwegs im Erstklass-Sitz einzudämmern, sondern einfach alles mitzumachen was eine Crew so machen muss.

 

Und dann dürfen sie ihre Bestimmungen in Ruhe wieder mal anschauen.

Ich garantiere gewisse Ausfälle durch "Unwohlsein"!!!

 

(Wie schon mal beschrieben haben wir dies mit einem Journo-Pärchen gemacht, notabene vor etwa 15 Jahre wo es noch etwas gemächlicher zu und herging.

Das Resultat sprach für sich, die beiden waren ehrlich beeindruckt und berichteten eins zu eins über ihre Erfahrung. Nur dass dies kein Schwein interessierte! Es sprach ja für einmal für Piloten!!)

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Dieses Problem sehe ich jetzt aber nicht wirklich. Wenn ich wählen könnte zwischen 5-6 Tage um 6 Uhr anfangen gegenüber jeden Tag stark wechselnde Zeiten, ich würde ersteres definitiv bevorzugen, das machen ja Tausende Schichtarbeiter auch jeden Tag.

 

aber genau dies ist im Moment Realität. Wegen den sinnlosen Einschränkungen dürfen z.B. nicht mehr als 2 Nachtflüge hintereinander gemacht werden, teilweise sogar nur 1. Also sind die Planer nicht blöd und planen 12 h vor und 12 h nachher normale Rotationen dran. Die Folge: Man wird nicht weniger, sondern sogar mehr müde!

 

Am cleversten ist sowieso das Ryanair-System: 5 Tage arbeiten, 5 Tage frei (teilweise weniger). Man ist immer im selben Rythmus. Der Plan erledigt sich übrigens von selber, das kann einer mit einfachen Excel-Kenntnissen. Ich habe da zugeschaut (und bei Tiger bin ich es geflogen). Was lernen wir draus: Die mit dem schlechtesten Gewerkschaftsschutz haben die besten Pläne, ausser die in einer geschützten Werkstatt wie LH.

 

Dani

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Was dabei angemahnt wird ist, dass die Limiten von europäischen Stuhlkissenfurzer aufgesetzt wurden, die nun wirklich keine Ahnung von solchen Belastungen haben. Die Airline Manager wissen schon dass diese oft unmenschlich sind, berufen sich aber wiederum auf diese festgelegten Legalitäten, die sie mit gehörigem Lobbyieren mitgestaltet haben, und dabei wurden die Stimmen der Piloten und Verbände völlig ungenügend berücksichtigt.

 

DAS WIRD ANGEMAHNT.

 

Ich fordere alle Bürogummis in Europa, alle servilen Kopfnicker in den jeweiligen Behörden, alle grossspurigen Airline-Manager sowie die ach so kompetenten Luftfahrtjournos auf, mal einen Monat mit einer Kurzstreckenbesatzung und einen Monat mit einer Langstreckenbesatzung der jeweiligen Airline der sich beschwerenden Verbände mitzufliegen. Dabei meine ich nicht unterwegs im Erstklass-Sitz einzudämmern, sondern einfach alles mitzumachen was eine Crew so machen muss.

 

Nur arbeiten die von dir angeprangerten Manager mehr als jeder Langstreckenpilot der nur müde ist, weil er einen Jetlag im Kopf hat. Jeder Schichtarbeiter muss mehr als eine Nacht arbeiten um drei und mehr Tage frei zu haben. Ein Lanstreckenpilot muss mal eine Nacht "wach" bleiben und hat anschliessend zwei und mehr Tage frei um sich zu erholen. :009: Schoggibueb!!

 

Nur immer motzen und Forderungen stellen betreffend mehr Ruhezeit aber keine Ahnung wie das Geld in der Aviatik verdient wird. Hauptsache es stimmt für die Damen und Herren im Cockpit, die Bodencrew ist nicht so wichtig.:o

 

Saludos

David

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Nur arbeiten die von dir angeprangerten Manager mehr als jeder Langstreckenpilot der nur müde ist, weil er einen Jetlag im Kopf hat. Jeder Schichtarbeiter muss mehr als eine Nacht arbeiten um drei und mehr Tage frei zu haben. Ein Lanstreckenpilot muss mal eine Nacht "wach" bleiben und hat anschliessend zwei und mehr Tage frei um sich zu erholen. Schoggibueb!!

 

Nur immer motzen und Forderungen stellen betreffend mehr Ruhezeit aber keine Ahnung wie das Geld in der Aviatik verdient wird. Hauptsache es stimmt für die Damen und Herren im Cockpit, die Bodencrew ist nicht so wichtig.

 

Kleiner Rundumschlag?

 

1. Klar arbeiten Manager viel. Ihre Arbeitsweise ist jedoch kaum vergleichbar, das muss ich nun wirklich nicht weiter elaborierten, schon zu Tode verglichen. Genau deshalb sind sie die gleich schlechten Entscheidungsfinder wie die behördlichen Bürogummis was Arbeit am Steuer angeht. Da braucht es auch die Erfahrung der Betroffenen und nicht solche vorurteilthafte Herabmache wie oben.

 

2. Punkto Freitageregelung empfehle ich dir einfach dich mal zu orientieren bevor du solchen Stuss rauslässt.

 

3. Forderung für mehr Ruhezeiten im Flieger-Cockpit hat nun mal denselben Stellenwert wie einer im Laswagen-Cockpit. Da sind sich nämlich alle Verkehrsteilnehmer selber lieb und fordern mehr. Die Chancen von einem Brummi von hinten genommen zu werden sind ja einiges grösser als in einem Flieger zu sitzten mit übermüdetem Cockpit. Ach der heilige St. Florian!

 

4. Die Bodencrew arbeitet hart, die in der Luft aber auch. Du hast noch selten gehört dass wir Luftis die Bodis als Faulenzer betiteln. Umgekehrt hören wir dies leider allzu oft, nicht direkt, aber anonym. Also lass die banalen Eifersüchteleien.

 

5. Das mit dem nicht wissen wie Geld verdient wird ist ein zweischneidiges Schwert ..... Letztendlich kann eine Airline ohne Manager immer noch Geld verdienen, aber ohne Frontleute nicht. Also erneut, lass solchen Blödsinn lieber.

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Ich nehme an du meinst Lastwagenfahrer und die arbeiten wesentlich länger als Piloten. Ausserdem sind sie allein (trägt zur Monotonie bei) und verdienen erbärmlich. Das gleiche gilt für Lockführer, Tramchauffeure und ähnliche Berufe.

 

Die meisten Piloten gingen direkt von der Schule in die Pilotenausbildung und haben nicht wirklich eine Ahnung, wie es "draussen" aussieht. Ich verspreche dir, es sieht anders aus...

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Da bin ich aber froh, dass du mir dies versprichst!

 

Neben dir sind wir ja alles Schulbuben, oder eben Schoggibuben, denen der Pilotenstuhl in den Schoss gefallen ist, ohne irgendwelche Vorbildung oder andere Erfahrung. Nur du weisst wie es richtig zu und hergeht in beiden Welten.

 

Ich habe mit keinem Wort die anderen Chauffeure niedergemacht, im Gegenteil. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass das Verständnis dort grösser ist als bei uns.

 

Die ewige ungenaue Leserei und dann Belehrerei geht auf den Geist.

 

Vielleicht überlegst du dir mal wieso du den ersehnten Sprung zur grossen S damals nicht ganz geschafft hast, bevor du Andere der minderen Erfahrung anprangerst.

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Kleiner Rundumschlag?

 

1. Klar arbeiten Manager viel. Ihre Arbeitsweise ist jedoch kaum vergleichbar, das muss ich nun wirklich nicht weiter elaborierten, schon zu Tode verglichen. Genau deshalb sind sie die gleich schlechten Entscheidungsfinder wie die behördlichen Bürogummis was Arbeit am Steuer angeht. Da braucht es auch die Erfahrung der Betroffenen und nicht solche vorurteilthafte Herabmache wie oben.

 

2. Punkto Freitageregelung empfehle ich dir einfach dich mal zu orientieren bevor du solchen Stuss rauslässt.

 

3. Forderung für mehr Ruhezeiten im Flieger-Cockpit hat nun mal denselben Stellenwert wie einer im Laswagen-Cockpit. Da sind sich nämlich alle Verkehrsteilnehmer selber lieb und fordern mehr. Die Chancen von einem Brummi von hinten genommen zu werden sind ja einiges grösser als in einem Flieger zu sitzten mit übermüdetem Cockpit. Ach der heilige St. Florian!

 

4. Die Bodencrew arbeitet hart, die in der Luft aber auch. Du hast noch selten gehört dass wir Luftis die Bodis als Faulenzer betiteln. Umgekehrt hören wir dies leider allzu oft, nicht direkt, aber anonym. Also lass die banalen Eifersüchteleien.

 

5. Das mit dem nicht wissen wie Geld verdient wird ist ein zweischneidiges Schwert ..... Letztendlich kann eine Airline ohne Manager immer noch Geld verdienen, aber ohne Frontleute nicht. Also erneut, lass solchen Blödsinn lieber.

 

Du scheinst die Vorgänge ausserhalb des Cockpits einfach auszublenden. Eine Airline kann ohne Manager wie auch ohne Cockpit Crew kein Geld verdienen. Und das Zauberwort ist Geldverdienen. Deine Stammtischmeinung ist peinlich und dein ganzheitliches Denken hört hinter der Cockpittüre auf. :001:

 

Saludos

David

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Als die Swissair zwischenzeitlich für einige Tage ohne Führung operieren musste, so ging dies auch. Übrigens die sichersten und effizientesten 2 Wochen.

Klar geht dies nicht lange gut, das wissen wir auch.

Es soll nur zeigen, dass die Fliegerei mit Flugzeugen und Piloten angefangen hat, dann wollte man damit Passagiere befördern um Geld zu verdienen. Da brauchte es Stabsleute und Backoffice. Logisch. Dass dies andere besser machen als Piloten wurde ja auch hinlänglich bewiesen.

 

Dass aber diese Stellen nun den Piloten eigentlich den Arbeitstakt vorschreiben und wenn diese denjenigen als zu streng anprangern und in der Folge als faul und verwöhnt verschrien werden, das ist anmassend.

 

Wir versuchen auch nicht den Mechanikern, Büroangestellten und Managern ihre Schicht vorzuschreiben und wenn diese sich wehren sie als faul und verwöhnt zu betiteln. Zu wenig wissen wir über deren Belastung und Arbeitsmethodik.

Das gilt aber eben auch umgekehrt!

 

Zu deinem Stammtisch-Anwurf Folgendes:

Ich empfehle dir als Versuch eine Selektion zum Piloten bei einer grossen nationalen Airline. Du wirst dann erleben, dass ganzheitliches Denken in und bis weit ausserhalb eines Cockpits oder der Fliegerei zu den bedeutendsten Faktoren eines positiven Resultates zählt.

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Zu deinem Stammtisch-Anwurf Folgendes:

Ich empfehle dir als Versuch eine Selektion zum Piloten bei einer grossen nationalen Airline. Du wirst dann erleben, dass ganzheitliches Denken in und bis weit ausserhalb eines Cockpits oder der Fliegerei zu den bedeutendsten Faktoren eines positiven Resultates zählt.

 

Ich war Linienpilot bei einer nationalen Airline! Da ich aus medizinischen Gründen nicht mehr Pilot sein darf, kenne ich durch Studium und Tätigkeiten "am Boden" die eine aber auch die andere Seite! Auch wenn ich keinen Wind mehr unter den Flügel habe, verstehe ich zu einem grossen Teil die Anliegen der noch fliegenden Kollegen. Die Diskussion zeigt, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist bzw. die Lösung des Problems angegegangen wird. Sowohl Management wie Cockpit haben gute Argumente. Leider sind jedoch beide Seiten so sehr von ihren Argumenten überzeugt, dass sie von diesen nicht abweichen wollen oder können. Ein Ansatz für mehr Sicherheit wäre auch eine offene und ehrliche Gesprächsbereitschaft. Diese Bereitschaft wird oft von Unternehmen angestrebt und kommuniziert jedoch nicht umgesetzt.

 

Saludos

David

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Wenn man eine Crew - ganz legal - 5 oder 6 Tage lang jeden Morgen um Punkt 6 Uhr Ortszeit antanzen lässt (=wakeup zwischen 4:30 und 5:30 Uhr, je nach Menge von aufzutragendem Make-Up!), dann habe ich trotzdem nach spätestens 3 oder 4 Tagen eine Zombietruppe im Flieger sitzen.

Also ich kenne Leute, die müssen 40 Jahre lang jeden Morgen um 6 Uhr antanzen. Die gehen allerdings abends halt entsprechend früh ins Bett.

 

Was kaputt macht, sind ständig wechselnde Arbeitszeiten, auf die sich der Körper nicht einstellen kann. Bei Kurzstrecken wären regelmässige Arbeitszeiten meiner Meinung nach durchaus machbar, bei Langstrecke ist das Problem wohl grundsätzlich nicht lösbar.

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Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Albert Einstein

 

Dieser Thread löst Unbehagen aus. Da wurde zu Beginn eine Diskussion lanciert, um auf eine Initiative aufmerksam zu machen, die wiederum auf ein Problem hinweist, das wirklich unter den Nägeln brennt. Und jetzt sind wir bereits wieder tief in einer Schlammschlacht, die erwachsenen Personen nicht (immer) würdig ist.

 

Klar ist diese Initiative von Arbeitnehmerverbänden lanciert worden, klar stehen hinter den Initianten genau die Arbeitnehmerverbände, die im aviatischen Umfeld relativ stark sind.

 

Doch für einmal geht es nicht – oder nur bedingt – um eigene Anliegen, sondern um neue Leitplanken in einer Industrie, in der die Schwächsten scharf an diesen Leitplanken arbeiten.

 

Die Aviatik ist ein knallhartes Geschäft, wo um jeden Rappen gekämpft wird. Die Rappenspalter haben die Aviatik übernommen und optimieren wo es nur geht. Und die Rappenspalter sind gut darin, das kann ich bezeugen. Doch Rappenspalten ist nur ein Teil des Kuchens. Die Optik dieser Betriebswirtschafter (das habe ich übrigens auch einmal studiert) ist systembedingt kurzsichtiger als die eines Piloten. Warum soll ein Manager in ein Sicherheitssystem investieren, wenn es auch ohne geht und wenn ihm der Statistiker sagt, dass die Wahrscheinlichkeit gegen Null geht, dass dieses Sicherheitssystem einmal Leben rettet. Ich selber habe (noch vor Halifax) an einem Vortrag eines neu in die Swissair gestossenen Managers den Satz gehört, dass eine Airline aus betriebswirtschaftlichen Gründen alle sieben Jahre einen „total loss“ verkraften könne. Die Aussage fand ich schon damals ziemlich daneben.

 

Pilotenverbände sehen nicht nur die Zahlen hinter dem Unternehmen Flug, sondern auch die Menschen. Darum braucht es beide Parteien, damit ein Flugunternehmen langfristig floriert; darum braucht es auch ab und zu Knatsch, damit eine bessere Lösung gefunden wird.

Robert Staubli, ehemaliger Direktionspräsident und Pilot der Swissair hat 1985 – in einer Zeit übrigens, als sich die AEROPERS und die Swissair ziemlich in den Haaren lagen, in einem Interview zum Berufsverband der Piloten gesagt:

„Ich habe immer dafür plädiert, dass wir einen starken Pilotenverband brauchen, aus der Überzeugung heraus, dass ein Berufsverband durchaus in der Lage ist, ein vernünftiges Gegengewicht zur Geschäftsleitung zu schaffen. Wer weiss, ob wir ohne Berufsverband im Übereifer die Referenzlinie nicht gelegentlich etwas aus der Mitte herausschieben würden…“

 

Und genau diese Referenzlinie wird im Moment im Bereich FDR verschoben. Airlines, die strikt nach EU-OPS FDR arbeiten, werden die neuen Regelungen hemmungslos anwenden. Da braucht es Gegendruck, sonst passiert wieder etwas. Für Geschäftsleitungen scheint dies im 7-Jahres-Rhythmus kein Problem zu sein, für die Piloten, die Passagiere und ihre Angehörigen schon.

 

Bitte nehmt das Problem der Müdigkeit unter Piloten, Flight Attendants und anderen Schichtarbeitern ernst! Polemik bringt niemandem was, Anschuldigungen und Beleidigungen schon gar nicht.

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Lieber Peter,

 

selbst wenn das hier in Deine Augen eine Schlammschlacht darstellt, kommt man mit Deinen Plattitüden da auch sicher nicht raus:

 

... Die Optik dieser Betriebswirtschafter (das habe ich übrigens auch einmal studiert) ist systembedingt kurzsichtiger als die eines Piloten...
Pilotenverbände sehen nicht nur die Zahlen hinter dem Unternehmen Flug, sondern auch die Menschen....

 

Beide Aussagen sind blanker Unsinn!

Genauso könnte man behaupten, den Piloten interessiert nichts anderes, als diesen einen Flug so sicher wie irgend möglich durchzuführen während die Fluglinie den langfristigen (ja, auch wirtschaftlichen) Erfolg sicher stellen muss.

Und die Fluglinie hat viel mehr Mitarbeiter, die nicht Piloten sind, für die sie auch verantwortlich ist, während die Pilotengewerkschaften sich einseitig und auf Kosten anderer Mitarbeiter nur um Vorteile für die Piloten kümmern.

 

Hilft das jetzt weiter?

 

Und genau diese Referenzlinie wird im Moment im Bereich FDR verschoben. Airlines, die strikt nach EU-OPS FDR arbeiten, werden die neuen Regelungen hemmungslos anwenden.

 

Hieran sieht man recht schön (und ich vermute unfreiwillig), wie weit die Desinformationskampagne der Gewerkschaften offenbar schon erfolg hat - und das selbst bei Menschen die wie Du relativ nah an der Materie sind. Es ist nämlich völliger Unsinn, dass die neue FDR "die referenzlinie [ins Negative]" verschiebt und damit Fluglinien dazu bringt, sie "hemmungslos" anzuwenden.

 

Exakt das Gegenteil ist der Fall: Die neue FDR schafft eine (teilweise signifikante) Reduktion der Flugdienstzeiten. Das einzige, wogegen Gewerkschaften Sturm laufen ist, dass ihnen diese Reduktion nicht weit genug geht.

 

Gruss,

Florian

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Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Albert Einstein

 

Volle Zustimmung in allen Punkten. Ich möchte noch auf zwei med. Problem bzw. messtechnisches Probleme hinweisen. Unbestritten ist , dass generell unregelmässige Arbeitszeiten (Schichtarbeit) mit zunehmendem Alter körperlich schlechter toleriert werden. Auch ist diese Toleranz einer normalen Streuung unterworfen. Scheinbar werden die optimistischen Werte als Grundlage für eine Dienstzeitregelung herangezogen. Eben im Sinne der Ökonomen..

Das ist einerseits doch sehr problematisch und erklärt auch andererseits die grosse Varianz der Aussagen und Haltungen der Piloten und des Kabinenpersonals zu diesem Thema.

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Betreffend sieben Jahre "total loss" habe ich heute auf der Webseite (http://www.piloten-tagebuch.de/?p=183) einen spannenden Beitrag gelesen. Dies betrifft zwar die FAA, aber solche Aussagen fördern nicht wirklich das Vertrauen in eine Aufsichtsbehörde bzw. Airline.

 

Aufgrund der Besonderheit des US Gesetzgebungsverfahrens muss die FAA für jede ihrer Anordnungen eine Kosten-Nutzen Analyse durchführen, besonders dann, wenn eine geplante Anordnung für die Hersteller, Airlines oder Betreiber von Flugzeugen mit Kosten verbunden ist. Dabei werden, z.B. bei sicherheitsrelevanten Anordnungen aufgrund eines tödlichen Unfalls, die zu erwartenden Aufwendungen für die Airlines oder Hersteller der Anzahl der bei einem Unfall getöteten Menschen gegenüber gestellt. Ein Menschenleben wird dabei mit bis zu 7,5 Mio. US Dollar angesetzt. Da Sicherheitsdirektiven der FAA schon oft an dieser Berechnung gescheitert sind, – etwa weil die Kosten für die von der Anweisung betroffenen Unternehmen höher waren, als der rechnerisch ermittelte Wert der durch eine solche Massnahme vermeidbare Tod von Menschen, wird die FAA in den USA von Kritikern auch immer als “Grabsteinbehörde” (“Tumbestone Agency”) bezeichnet. Der US-Kongressabgeordnete Peter DiFazio brachte dies in einem ZDF Interview folgendermaßen auf den Punkt: “If it is cheaper to kill people then we kill people!” (“Wenn es billiger ist Menschen zu töten, dann töten wir sie eben").

(Quelle: http://www.piloten-tagebuch.de/?p=183)

 

Gruss

Marco

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Ich bin sprachlos ob der teilweise unsinnigen und uninformierten Aussagen. Wenn hier jemand aus Erfahrung sprechen kann, dann die Leute, die es regelmässig selbst betrifft. Wenn wir sagen, dass es ein Problem ist, dann ist es ein Problem. Auch wenn es hier der eine oder andere "Schreibtischpilot" es nicht nachvollziehen kann.

 

Es geht hier darum, eine primär sichere operation zu gewährleisten. Dabei ist es nebensächlich, wenn nicht sogar irrelevant, was andere in derselben Firma darüber denken. Wir machen das ja nicht, weil wir die Prinzen im Palast sind und alle anderen zu spuren haben, sondern weil wir da oben alleine sind und diese Kiste sicher fliegen sollen. Dass hier Neid aufkommt, kann ich nicht verstehen und will es nicht akzeptieren.

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Das ist eben die grosse Frage: sind die Piloten wirklich die Fachleute?

 

Ich behaupte klar nein. Sie sind nämlich Partei. Das wäre wie wenn man die Lösung des Gesundheitssystem in die Hände der Ärzte legen würde (die sind doch die einzigen, die den Gesundheitszustand der Menschen beurteilen können), oder die Banker sagen könnten, wie man die Wirtschaftskrisen meistern könnten (die verursachen sie ja gerade).

 

Und wenn ein Pilot (ja ich) nicht mit der Herde rennt, dann wird er als nicht qualifiziert abgetan. Dabei ist der eine oder andere (z.B. David alias flyhigh) sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite gewesen und kann somit noch besser beurteilen.

 

Natürlich wäre die Sicherheit am grössten, wenn die Piloten noch weniger arbeiten würden. Aber wo liegt die Grenze? Und wieviel ist verantwortbar? Da kommt dann eben ein Kompromiss zum Tragen. Und wenn die EU jetzt die FTL gemässigt reduzieren, dann finde ich das gar nicht mal so schlecht. Was genau ist das Problem?

 

Ich sage es noch einmal: Das Problem ist, dass die Lufthansa-Piloten befürchten, dass sie ein bisschen mehr arbeiten müssen (müssen sie natürlich nicht), wenn bei ihnen die neuen EU-Ops FTL durchgesetzt werden. Sollen wir darüber streiten? Ich bin ganz klar der Meinung nein. Diese Petition und die ganze Diskussion ist ein Sturm im Wasserglas. Einseitige Interessenpolitik. Die, denen es gut geht, benutzen wieder mal ein Problem der Allgemeinheit um ihre privilegierte Position zu retten oder sogar zu stärken. Das ist weder im Interesse von mir noch der Allgemeinheit (und schon gar nicht der Mehrheit der Linienpiloten). Deshalb null Chance. Ihr könnt schon gegen die Gegner dieser Petition ankämpfen, nicht aber gegen die Entscheidung der Mehrheit. Denn die ist nicht auf eurer Seite. Und mit Streiks und tendenziösen Werbespots werdet ihr (im besten Fall) nichts erreiche oder sogar (im schlechtesten Fall) die Leute gegen euch anstiften.

 

Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

 

Dani

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TangoVictorBravo

Danix, Danix...

 

Das Du ein Problem mit Gewerkschaften hast, haben wir hier ja schon erörtert.

 

Das Du die neuen EASA FTL Regeln offenbar nicht tiefgreifender durchgearbeitet hast und es Dich, - offenbar dank Deiner "gesunden" Distanz zu allem was Gewerkschaft oder Interessenvertretung sein könnte (neben Tarifverträgen wird da auch zum einem Großteil an so Themen wie Berufspolitik und Interessenvertretung gearbeitet - aber Da stehst Du ja sicherlich auch drüber) auch nicht mitbekommst, was bei den Beratungen im fernen Köln noch so alles abläuft.

 

Mal ein paar deiner "Verbesserungen" aus dem Nähkästchen:

 

- Reduced Rest auf 7,5 Stunden (wird besonders von Frankreich vorangetrieben, weil nur so ihre maroden Feeder-Airlines die AF Dickbäuche voll machen können.

- Short Notice Change of Homebase, spart Proceedings, findet Mr. O'Leary ganz toll...

- Night Dutys von 11 Stunden - Wissenschaftler und von der EASA selber befragte Experten raten maximal 10 Stunden, USA haben 9 Stunden eingeführt (klar so ein Ami-Pilot ist ja physisch auch nicht so Leistungsfähig wie ein voll im Saft stehender Schweizer, - nes pas?:009:)

- Economy Class Seats als Crew Rest - wird besonders von den Holländern gewünscht, damit sie bei enlarged Flügen keine CRC's einbauen müssen, ist zwar unsafe und bringt nix, aber kann man ja trotzdem einführen.

- ungenügende Zeitreduktion bei Multiple Leg Operation, EASA und die von ihr konsultierten Wissenschaftler und Experten liegen da ziemlich auseinander, was die Reduktion der FDT pro Take-Off angeht.

- Ausnahmen zu den Ausnahmen, z.B. durch Kommandanten-Entscheid in Zukunft dann bis zu 16 Stunden FDT. - Nett, mal sehen wie lange das gut geht. In welcher verlängert APP Richtung in ZRH ist noch Platz für ein weiteres Absturzdenkmal? In Bassersdorf steht schon eines, wenn ich mich nicht irre...

 

Was Du offenbar auch in deiner, mit Verlaub, etwas "selbst-fokussierten Art" nicht betrachtest ist der Umstand, dass es nach Einführung solcher Regelungen auch bei den etablierten und "besseren" Airlines nicht lange dauern wird, bis durch das Zauberwörtchen "Wettbewerbsnachteile" alle auf das gleiche Niveau rutschen und die neuen FDT Rules nach besten juristischen Deutungsverständnis zu ihrem Vorteil ausnutzen.

 

Das Problem geht jeden an, der mit einer europäischen ATPL bei einem europäischen Arbeitgeber angestellt ist. Es geht da nicht um ein paar Damen und Herren, die Angst haben, sie könnten jetzt bei Kranichs etwas härter ranngenommen werden. Der Verhandlungsführer auf Seiten des Lobbyverbandes der Europäischen Airlines ist übrigens, - wie passend - , ein alter Lufthanseat.

 

Hoffen wir mal, dass Du auf deiner Wolke 7 von alledem nicht betroffen bist und es für Dich dann wirklich nur Verbesserungen gibt. Deine Agitation ist aber gegenüber Deinen Kollegen alles andere als loyal und solidarisch. Oh- verdammt, - schon wieder so ein "s"-Wort, dass für Dich ja sicher ein rotes Tuch sein muss.

 

Und noch was: solche Regelungen, wenn sie schon in ganz Europa und für alle gelten sollen, müssen dann auch auf alle Piloten zugeschnitten sein. Das heißt sie müssen von den Super-Cracks - so wie Du ja einer bist - aber auch noch von denen am unteren Ende abgedeckt werden, genauso wie sie ja für einen 24 Jährigen und einen 60 Jährigen gelten, auf Kurz-, Mittel- und auf Langstrecken... Das diese Regeln, die ich sehr aufmerksam komplett und gleich mehrfach durchgenudelt habe, dem dann auch gerecht werden, das wage ich an dieser Stelle mal mit einem ganz großen "?" zu versehen.

 

Bei der Petition handelt es sich übrigens um eine Unterschriftenaktion aller europäischen Pilotenverbände, koordiniert von der ECA und durchgeführt von der deutschen Vereinigung Cockpit, die die Ressourcen zur Verfügung gestellt hat. Die ist übrigens auch kein Lufthansa Verein, sondern vertritt irgendwie auch noch die Interessen der anderen am Komplex "Luftfahrt" beteiligten Pilotinnen und Piloten in Deutschland. Mt knapp 8.500 Mitgliedern nicht gerade ein Pappenstil.

 

Bleibt mir nur noch eigentlich jeden zu ermutigen, sich in die Unterschriftenliste einzutragen, wenn er der Meinung ist, dass die zukünftigen FDT Regeln für die EU - inkl. CH auf wissenschaftlicher Basis stehen sollten und nicht einseitig den auf Kosteneffizienz ausgerichteten Interessen der Airlines entsprechen sollten.

 

brgds

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Hallo Tim,

 

Tatsächlich habe ich die neuen FTL nicht *genau* durchgearbeitet. Das ist auch nicht mein Job. Aber ich erwarte von einer Organisation, die sich "organisiert" nennt, von ECA unterstützt und von VC durchgeführt, welche 8500 Mitglieder unterstützt, dass sie mir GENAU sagt, was drin steht, damit ich weiss, was drin steht, und damit ich weiss, wofür und wogegen ich bin.

 

Wenn mir VC weiss machen will, dass ich das nicht wissen muss, dann habe ich grundsätzlich ein Problem mit ihnen, und das hat nichts damit zu tun, dass ich tief in mir drinnen eh schon etwas gegen Gewerkschaften haben soll. Das nennt man nämlich Beinflussung der Massen, Indoktrination und Propaganda.

 

Ich erspare mir trotzdem den nächsten Satz auf die letzte Aussage, die nicht minder rassistisch und herablassend wäre gegen deine Nationalität wie deine gegenüber den "AF Dickbäuchen".

 

Ich bin also gerne bereit Dir zuzuhören, wenn ich endlich endlich endlich endlich...

 

BITTE!

 

von Dir oder von irgendwem anderen aus diesem riesigen PR-Apparat eine ganz einfache und konkrete Antwort bekomme: Wo steht es drin? Gib mir bitte tatsächliche und korrekte Zitate aus dem Entwurf der neuen EU-OPS FTL mit den Paragraphen. Dann hätte ich die auch noch gerne auf der Petitionsseite online und dann werde ich gerne unterschreiben (oder nicht). Vorher aber bestimmt nicht.

 

Ich habe nämlich per se nichts gegen Gewerkschaften oder Piloten oder Lufthansa oder was auch immer und schon gar nicht gegen Dich, sondern gegen das Fehlen von Demokratie. Und die fehlt in dieser Petition einfach. Und zwar ganz gehörig. Obwohl sie genau das vorgibt.

 

Vielen Dank

Dani

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Ich glaube, mit den "Dickbäuchen" waren AF A380, 777, 747 und Co. gemeint, die durch die Commuter an den Hubs gefeeded werden, und nicht "Das grosse Fressen" :009:

 

Hier im FF kommt bei der Diskussion m.E. nix mehr bei raus. Lass' auf wirtschaftspolitikwissenschaftlicher Ebene siebzigjährige Monetaristen gegen Keyensianer antreten, und man hat gewiss ein ähnliches Schauspiel...

 

Gruss

Johannes

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Lass' auf wirtschaftspolitikwissenschaftlicher Ebene siebzigjährige Monetaristen gegen Keyensianer antreten, und man hat gewiss ein ähnliches Schauspiel...

 

 

 

Nein! Das eben gerade nicht! Dann haben sie eben leichtes Spiel und machen es unter sich aus. Diese intellektuell überschätzten Wirtschaftswissenschaftler brauchen gerade die Schranken der Köpfe, die in der Lage sind über den Turf aus Shareholder- und Stakeholder-Value hinauszublicken. Abgesehen davon, Keynes und Friedman antagonisieren sich auf einer volkswirtschaftlichen Ebene.

Egal wie, diese Wirtschaftsköpfe rechnen immer sehr exakt!

Nur die Grundannahmen sind oft falsch.....

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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wenn man ihnen die Leviten liesst, machen sie Ausflüchte, bis in die Poesie.:005::005:

 

Zur Lektüre empfehle ich daher:

 

Das Dossier "Ökonomie in der Krise" aus dem Tagesanzeiger:

 

http://www.tagesanzeiger.ch/dossiers/wirtschaft/dossier2.html?dossier_id=1402

 

Erklärt vielleicht ein wenig, warum ich den Wirtschaftswissenschaften in ihrer jetztigen Verfassung ziemlich kritisch gegenüber stehe. Daher bin ich sehr dafür, dass sich die entsprechenden Berufsgruppen und Organisationen zu Wort melden und sich einmischen.

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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