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Petition gegen EU Flugdienstzeiten


HB-ZRH

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Ah ja? Hast du eine Erklärung hierfür:...

 

und sag bloss nicht das Einte hat mit dem anderen nichts zu tun!

 

Nicht wirklich. Die Pilotenschaft ist für das Management häufig wegen des Auftretens nichts anders als die anderen Blutsauger die die Firma in den Bankrott treiben wollen. Ich weiss nicht woher das kommt, aber Luftfahrtmanager haben in der überwiegenden Mehrheit keine fürstlichen Gehälter, sondern befinden sich im Bereich des Anstands. Ich könnte einige Mütterchen des Verhaltens von Pilotengewerkschaftsvertretern von mit geben, aber das ist etwas fürs Bier, nicht ein offenes Forum. Diese Mütterchen erklären aber jedem warum es sehr schwierig ist diese Repräsentanz auch ernst zu nehmen.

 

Airlines haben Riesenumsätze und meistens grosse Cashreserven. Kein Wunder, denn zwischen Ausgaben und Einnahmen liegen zwischen 30 bis 60 Tage. Dazwischen muss der Betrieb mit den Reserven aufrecht erhalten werden. Hängen bleibt fast nichts. Eine Airline ist nichts anderes als ein Triebwerk das Unmengen Geld durchjagt und wo am Schluss einige wenige Residuen hängen bleiben.

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Fakt ist: Die wenigsten Fluglinien machen substantiell Gewinn. Darum müssen Fluglinien letzendlich ihre Preise erhöhen, wenn sie ihren Mitarbeitern geringere Arbeitszeiten, höhere Gehälter, etc. geben wollen. Höhere Preise bedeuten im

 

Wenn man nicht die nötigen Mittel hat, eine Fluglinie ordentlich zu betreiben und wenigstens ansatzweise für ordentliche Arbeitsbedingungen zu sorgen, dann sollte man es am besten sein lassen.

 

Und die Preise zu erhöhen, nur weil das Personal mehr Gehalt fordert ist auch eine alte Weisheit, der schon mehrfach das Gegenteil beweisen werden konnte. Die Gegenargumentation für höhere Gehaltsforderung (wobei "höher" relativ ist und es sich oft am Ende "nur" um einen Inflationsausgleich handelt) schlägt aber eben leider auch oft immer wieder in dieselbe Kerbe und es wird mit dem Damoklesschwert der Arbeitsplätze gedroht.

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das stimmt natürlich alles, Josch. Lustigerweise sind meistens Leute mit guten Gewerkschaften gar nicht glücklicher, und sie wirken auch nicht motivierter. Im Gegenteil, man hört sie dauernd motzen, und sie fühlen sich auch gar nicht gut in ihrem Job, wie Umfragen zeigen. Am motiviertesten sind meistens junge Leute, frisch im Job, begeistert und unterbezahlt. Gewerkschaftlich organisierte Arbeiter hassen ihren Job im allgemeinen (ich verallgemeinere), weil sie keine Chance haben abzuspringen, weil sobald sie das tun würden, würden sie mehr verlieren als sie gewinnen würden. Eigentlich wie Beamte.

 

Die motiviertesten Cabin Attendants sind - hmm - die von Nikki und nicht die von AUA, obwohl sie 3 mal weniger verdienen (?). Bei Crossair war es dasselbe. Aber ja, dann sagen die gewerkschaftlich Organisierten, dass ihr Standard viel höher sei und dass sie ihre Position verdient hätten... :009:

 

Egal wie es ist, Gewerkschaften sortieren sich selber aus, weil ihre Basis immer mehr schwindet. Gewerkschaften gab es primär in Osteuropa und in den sozialen Revolutionen 19./20. Jahrhundert. Entweder werden Gewerkschaften normal, das heisst businessorientiert, oder sie gehen mit ihren Firmen unter.

 

Dani

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Mein erster Beitrag, und gleich ab ins Minenfeld:

 

Mit einem Streik will das Vorfeld-Personal am Flughafen Frankfurt höhere Löhne erkämpfen. Angesichts der verlangten Steigerungen von bis zu 50 Prozent geht Fraport-Arbeitsdirektor Mai im FOCUS-Online-Interview mit der Gewerkschaft hart ins Gericht.

und

Diese Entwicklung ist die Folge der Rechtsprechung, die mehrere Gewerkschaften und Tarifverträge in ein und demselben Unternehmen zulässt. Das ist ähnlich wie im Großbritannien der 70er-Jahre.

 

http://www.focus.de/finanzen/news/fraport-arbeitsdirektor-attackiert-gewerkschaft-gdf-ist-absolut-schaedlich-fuer-den-sozialen-frieden_aid_714464.html

 

Privilegierte Gewerkschaften -dazu gehören auch die Vereinigung Cockpit oder die GDL- können natürlich ihre Macht gegenüber dem Arbeitgeber und vor allem den Kunden ausspielen. Schaden tun sie aber mittelfristig ihren nicht privilegierten Kollegen der gleichen Firma. Auch die Lufthansa kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Und was der Pilot hat, kann die Putzhilfe nicht mehr bekommen

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Zurück zur Petition: die Forderung lautet einzig und allein, dass gesetzliche Regeln zur Flugdienstzeit aufgrund realer menschlicher Leistungsfähigkeit festgelegt werden. und nicht aufgrund von momentan gefühlten wirtschaftlichen Zwängen von Airlines. Damit wird ausgeschlossen, dass Airlines, die durch ihre GAV's vernünftig arbeiten in dem Bereich, unter Druck kommen durch Firmen, die ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. Ich glaube, dieses Ziel ist in jedermanns Interesse.

 

Dieses Ziel magst Du in die Petition reininterpretieren, ist aber Deine Privatmeinung. Die x-tausend Unterzeichner haben gefordert, "dass Wissenschaft vor Wirtschaft geht". Nicht mehr und nicht weniger. Nachträglich zu interpretieren, was sie damit wohl gemeint haben könnten ist unzulässig.

 

Gruss,

Chip

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Die Welt ist grade wegen grenzenlosem gierigen Kapitalismus im Dreck, nicht wegen Gewerkschaften.

 

Du hast natürlich völlig recht: Bestes Beispiel ist die US-Luftfahrtindustrie, der es schon seit Jahrzehnten auf Grund der Stärke und Vielzahlt der in ihr agierenden Gewerkschaften absoult blendend geht!

 

Florian

 

P.S.: Wer Ironie findet darf sie behalten

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SDesgleichen der Quatsch, das Pilotengewerkschaften Airlines kaputt machen. Piloten sind die einzigen Arbeitnehmer einer Airline, die ihre Qualifikation aufgrund des Senioritätsprinzipes nicht adäquat transferieren können. Sie sind sicher die letzten, die ihre eigene Firma in den Bankrott treiben wollen.

 

Lorenz

 

Die Einführung dieses genau von Dir beschrieben Prinzips der Seniorität

ist aber ausschliesslich aufgrund der Pilotengewerkschaften zustandegekommen. Es dient dem Schutz eigener Mitglieder.

 

Ausserdem: kennst Du Mexicana? Das ist nur das letzte Beispiel einer letztendlich durch die Pilotengewerkschaft untergegangenen Airline. Ja, die Missstände waren nicht nur darauf zurückzuführen, aber der eigentliche Untergang hängt direkt mit der unsolidarische Haltung der Piloten zusammen. Einige Glückliche dürfen jetzt dafür statt mit 4/5 des bisherigen Lohnes zu 1/5 auf dem rechten Sitz der low-cost Konkurrenz fliegen, der Rest hat 0/5. German Efromovich (Avianca/Taca) wollte die Firma übernehmen, aber zu Konditionen die die Löhne auf ein für Mexico realistisches Verhältnis gebracht hätte. Einziger Grund warum er davon abgesehen hat: ich lasse Dich jetzt raten...

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oh, ich kenne da noch Beispiele von Airlines, die viel näher sind als Südamerika...

 

Da wollten doch noch ein paar streiken obwohl ihre Airline längstens pleite war.

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  • 2 Monate später...

Ich weiss nicht, aber ich finde das Video passt gerade zum Titel dieses Threads! Ein interessantes Statement zu den Flugdienstzeiten von Capt. Illja Schulz:

 

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Ist noch lustig, weil genau gestern zur genau gleichen Zeit, im 10 vor 10 auf SF TV, haben sie einen Beitrag mit praktisch identischem Inhalt gebracht, sogar die einzelnen Beispiele wurde gleich gewählt (z.B. Crossair-Unfall in Kloten, bei dem Müdigkeit nur ein gewisser beitragender Faktor gespielt hat). Erscheint mir eine orchestrierte Medienkampagne der beiden Gewerkschaften VC und AP zu sein.

 

Ich bin nach wie vor nicht der Meinung der Petitionsstarter, dass Müdigkeit ein derart grosses Problem ist. Ich wiederhole: erstens erlauben die neuesten Reglementsentwürfe keine längeren Dienstzeiten, sondern kürzere, zweitens kann ich nirgends auf die 14 oder sogar 15 Stunden kommen. Man möge mir doch bitte mal helfen und diese Stelle zitieren.

 

Ich frage mich auch, wie man einen Flug von 12 und mehr Stunden durchführen sollte, wenn es keine maximalen Dutyzeiten mehr von 14 Stunden gibt. Inflight Recrewing? Wer schon mal enlarged geflogen ist, weiss, dass mit der Vergrösserung der Crewzahl nicht unbedingt die Müdigkeit reduziert wird, und die Dutyzeiten bleiben ja gleich lang.

 

Ich blockiere auch sofort ab, wenn wieder mal ein "Experte" behauptet, dass schon 93% aller Piloten mal eingenickt sind im Cockpit. Denn einerseits ist so eine Aussage pure Sensationsgier und zweitens eine Nullinformation. Man MUSS im Cockpit schlafen, damit man fit ist. Wer es nicht schafft, diese Ruhezeiten zu koordinieren, hat im vorneherein etwas falsch gemacht.

 

Also, solange VC nicht seriös informiert und wahre Informationen verbreitet, werden sie mich nicht auf ihre Seite bringen.

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Ich bin nach wie vor nicht der Meinung der Petitionsstarter, dass Müdigkeit ein derart grosses Problem ist.

 

Du magst dies so sehen, aber:

Aus dem Umkreis von 4 Firmen in 32 Jahren Fliegerei bist du aber ziemlich alleine mit so einer Behauptung. Der Tenor der Profis ist nämlich dass es ein Riesenproblem ist.

Vielleicht bist du ein anatomisches Wunder und hast es verpasst dich in Houston anzumelden, aber ausnahmslos alle meine Kollegen auf Mittel und Langstrecken im heutigen Umfeld bezeichnen dies als den Nr.1 Safety Hazard.

 

Ich frage mich auch, wie man einen Flug von 12 und mehr Stunden durchführen sollte, wenn es keine maximalen Dutyzeiten mehr von 14 Stunden gibt. Inflight Recrewing? Wer schon mal enlarged geflogen ist, weiss, dass mit der Vergrösserung der Crewzahl nicht unbedingt die Müdigkeit reduziert wird, und die Dutyzeiten bleiben ja gleich lang.

 

Auch diese Behauptung steht sehr, sehr einsam im Felde. Doppelbesatzungen sind heute auf der Langstrecke fast die Norm und helfen enorm die Müdigkeit zu reduzieren. Ich habe noch niemanden getroffen der behauptet dies helfe nicht die Müdigkeit zu reduzieren. Die Dutyzeiten werden übrigens mit jedem zusätzlichen Crewmember verlängert ..... bei EK mit 4er Crew legal bis Hardlimit 22 Stunden!!

 

Ich blockiere auch sofort ab, wenn wieder mal ein "Experte" behauptet, dass schon 93% aller Piloten mal eingenickt sind im Cockpit. Denn einerseits ist so eine Aussage pure Sensationsgier und zweitens eine Nullinformation. Man MUSS im Cockpit schlafen, damit man fit ist. Wer es nicht schafft, diese Ruhezeiten zu koordinieren, hat im vorneherein etwas falsch gemacht.

 

Solche Aussagen haben nichts zu tun mit Sensationsgier. Sie sind vielmehr wertvolle Aussagen wenn es um den Streit der Festlegung legaler Limiten sind, und daher sicher keine Nullnummer!

Zweitens muss man im Cockpit sicher nicht schlafen, man darf wenn nötig und dies kontrolliert.

 

Deine Meinung immer noch in aller Ehren, sie scheint aber doch eher aus einem etwas übergepflegtem Ego zu entspringen als einer ernstzunehmenden professioneller Meinung. Ich sage dies mal so provokativ, denn deine Aussagen sind für die Airline-Safety und unseren Berufsstand äusserst kontraproduktiv, um nicht zu sagen schlichtweg falsch.

 

Nichts für Ungut, aber es hat mir hier mal den Deckel gelupft!:mad:

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Hi Dani,

 

ich vermute mal, dass die VC Dich nicht braucht :) Dass Du der Müdigkeit keinen grossen Einfluss auf die Sicherheit zugestehst, schockiert mich. Du bist wirklich Pilot? Ich weiss nicht...

 

Ach ja, selbst wenn die eine oder andere Aussage der Gewerkschaften "sensationsgeil" sein sollte (was sie meiner Meinung nach nicht sind), dann ist das übrigens nur dieselbe Art und Weise, mit der die Gegenseite argumentiert. Die schüren den Neid auf uns Piloten, verwöhnte Jungs, die zuhause nicht genug schlafen und dann jammern, wenn sie bei der Arbeit müde sind. Man muss sich seinem Gegner anpassen und mit den gleichen Mitteln kämpfen! Brave new world!

 

EDIT: Der Fernsehbeitrag ist nun in Gesamtlänge beim NDR verfügbar: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/menschen_und_schlagzeilen/videos/menschenundschlagzeilen1517.html

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Komisch, trotz mehrmaliger Bitte hat mir immer noch keiner gezeigt, wo man 14 Steunden fliegen kann mit der neuen EU-Ops FTL...

 

Andererseits kann man offensichtlich im "Sandkasten" 22 Stunden fliegen. Und zweifellos auch 14 Stunden mit 2 Mann-Besatzung.

 

David, natürlich kannst du dich gut ausruhen, wenn du einen schönen Crew Bunk hast. Diese Limiten gelten aber auch für Flugzeuge, die es nicht haben. Ich nehme nicht an, dass du schon mal versucht hast, während deiner Duty auf einem nicht abgetrennten Eco-Sitz zu schlafen. Viel Vergnügen!

 

Ich sage nicht, dass mehr Schlafen nichts zur Sicherheit beiträgt. Was ganz sicher nicht zur Sicherheit und schon gar nicht zu mehr Kundenzufriedenheit führt sind solch reisserische Beiträge, die derzeit von VC und ihren willigen Medien fabriziert werden. Was genau will VC eigentlich? Dass man nicht mehr fliegen muss? Sie sollen doch einfach mal einen Vorschlag bringen. Ich höre immer nur "Fliegen macht müde", "Müde Piloten sind unsicher" und "ich habe auch schon mal geschlafen". Bringt endlich mal Hard Facts, dann können wir drüber disktuieren. Sorry, aber diese Medienkampagne nützt weder den Piloten noch den Airlines. Und die Lufthansa-Piloten scheinen schon längst vergessen zu haben, dass sie ihr Geld immer noch von ihrer Airline bekommen. Spätestens wenn Lufthansa dann die ersten Leute entlässt (wie gerade unlängst angekündigt) werden vielleicht ein paar von ihnen zur Besinnung kommen - wahrscheinlich aber nicht. Ist wie mit den Swissair-Piloten: Fordern bis zum bitteren Ende.

 

Die Asiatische Konkurrenz wird es freuen, sie machen weiter wie bisher. Mir wäre neu, wenn Pilotenstreiks in Dubai was helfen würden :005:

 

Dani

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Der mit "Houston" war richtig gut ;)

 

Richtig gut. Es war schon immer einfach, Leute anderer Meinung zu verunglimpfen, vor allem in Foren und vor allem, wenn man keine Argumente hat. Wahrscheinlich können die wenigstens von euch - und schon gar niemand von Lufthansa - beurteilen, wie es ist, wenn man mehr als 100 Stunden pro Monat geflogen ist. Also egal ob ich es besser vertrage als andere, ich weiss wenigstens aus erster Hand, wie es ist.

 

Komischerweise beklagen sich immer diejenigen, die am wenigsten fliegen, dass sie am meisten leiden. Also, kurze Antwort: Die in Houston fliegen sehr wenig. Und die von VC auch. Mit ihnen habe ich kein Mitleid.

 

Ich wiederhole mich: Wenn sich VC für diejenigen einsetzen würde, die wirklich viel fliegen, dann wäre das was anderes. Z.B. eben für die Asiatischen Piloten. Einfach mal den "Fahrtenschreiber-Karton" von den Ausländischen Piloten genauer verifizeren anstatt über die strengsten Europäischen Normen zu klagen. Dann kämen wir um einiges weiter. VC klagt auf sehr hohem Niveau.

 

Also wenn ich ihre tendenziösen Werbespots anschaue, kommt mir nicht das Verlangen, dass die Piloten bessere Dutylimiten kriegen, sondern dass die von VC eben nicht von Huston kommen und eine Gefahr für die Luftfahrt sind. Oder was genau wollen sie uns mit ihren Horrorberichten sagen?

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Bin mit Sicherheit in diesem Bezug hier kein Profi,

dennoch muss man auch die andere Meinung eines

Verkehrspiloten akzeptieren, die sich nicht mit der Mehrheit deckt :005:

 

Ist in jedem Berufszweig so, oder?!

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Das ist sicher richtig, man muss andere Meinungen auch akzeptieren.

Das gilt jedoch weniger für unrichtige Aussagen (aus meinem obigen Beitrag herauszusehen).

 

Ich gebe Dani dort Recht, wo das Reisserische der Aussagen der Verbände ist, dies stellt aber eben auch eine Meinung dar!

 

Das Problem liegt in Dani's anderer, grundsätzlich berechtigter Forderung, nämlich der der Hard-Facts.

 

Wer sich mit dem Problem ein wenig profunder auseinandersetzt weiss aber, dass diese Fakten firmenintern gesammelt werden (FRMS). Die Daten gehen an die Behörden weiter. Diese machen damit eben genau das, was jetzt angeprangert wird, mit dem Segen der Firmen und dem Verdammnis der Piloten.

 

Jede Publikation solcher Angaben ist per Vertrag mit den Airlines untersagt, den Piloten wie auch den Verbänden. Da ist in einer öffentlichen Diskussion das Präsentieren von solch verlangten Hard-Facts gefährlich. Das Anprangern von dessen Fehlen wirkt dann wie Heuchelei: Man kann es nicht, auch Verbände, die zu solchen Daten Zugang haben, dürfen dies nicht. Deshalb muss ja praktisch der Weg über die Öffentlichkeit mit entpersonifizierten Geschichten gegangen werden. Die Gegenseite freuts, denn dies in der Luft zu zerreissen ist zu einfach. Ich bin deshalb enttäuscht, wenn ein Kollege sich dieser Ungleichheit der Spiesse bedient und dabei die Gegenseite noch unterstützt.

 

Meiner Meinung nach ist dies unsafe, und das ist jetzt MEINE Meinung.

 

P.S.

In allen grösseren Firmen können die Profis die Safety Reports nachlesen, aber eben nicht weitergeben.

Wenn ich nur eine solche monatliche Zusammenstellung hier publizieren dürfte, so wäre schlagartig allen nicht-Profis klar, was die Airlinpilotengemeinschaft meint.

 

Ich darf es nicht.

 

Auch anonyme Foren sind nicht sicher. Schaut nur auf pprune was mit Berichten und deren Autoren über eine gewisse ME-Gesellschaft geschehen ist.

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Alles richtig. Wobei ich mit "hard facts" nicht nur konkrete Vorfälle meine, sondern konkrete Vorschläge, wie sie es denn gerne haben möchten.

 

Ich lese in keinem, wirklich keinem einzigen Erzeugnis von VC oder AP (die beiden streikfreudigsten in Sachen FTL im Moment), wieviel Stunden im Cockpit denn sicher sind.

 

Das genau möchte ich erfahren. Solange von dort nichts kommt, muss ich über deren Unprofessionalität und Unlauterbarkeit staunen.

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Ich würde beim Wunsch nach "Hard Facts" noch hinzufügen, wie sich denn die organisierte Pilotenschaft eine Lösung vorstellt.

 

Die Gewerkschaften sind für kürzere Flugdienstzeiten, aber gegen kleinere Gehälter (und somit in Summe für höhere Flugpreise) und gegen Entlassung von Piloten. Das funktioniert aber nicht.

 

Würde eine Gewerkschaft sich hinstellen und sagen, dass sie eine Halbierung der Flugzeiten bei Verdoppelung des Stundenlohns wolle (damit das Gehalt gleich bleibt) und dafür akzeptieren würde, dass Swiss, Lufthansa oder wer auch immer die Hälfte der Piloten rauswirft, dann hielte ich das zwar für falsch, wäre aber eine Verhandlungsgrundlage.

 

So ist die Diskussion reine Polemik.

 

Gruss,

Florian

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Es geht doch nicht primär um kürzere Zeiten, sondern es geht um eine bessere Einsatzplanung. Wenn man eine Crew - ganz legal - 5 oder 6 Tage lang jeden Morgen um Punkt 6 Uhr Ortszeit antanzen lässt (=wakeup zwischen 4:30 und 5:30 Uhr, je nach Menge von aufzutragendem Make-Up!), dann habe ich trotzdem nach spätestens 3 oder 4 Tagen eine Zombietruppe im Flieger sitzen. Oder wenn es am ersten Tag um 6 losgeht, am zweiten Tag erst um 10 und dann wieder schon um 6, das macht der fitteste Körper nicht mit (auf Dauer). Das gewisse Strecken durch Nachtflüge bedient werden müssen, ist klar und auch akzeptabel, denn die Firma muss Geld verdienen, Flugzeuge müssen fliegen. Aber die Crews dann mit Minimum Rest auf zwei folgende Nachtdienste zu schicken ist nicht nur dämlich, sondern auch gefährlich. Da müssen mindestens 3 Piloten dabei sein, wenn nicht sogar deren 4.

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Absolut. Wobei ich hier bei Dir Andreas herauslese, dass es vor allem ein Kurzstreckenpilotenproblem ist. Das sind die armen Schweine, die jeden Tag mitten in der Nacht raus müssen.

 

Wie meinst du das, einen Nachtflug mit 3-4 Piloten? Das bringt natürlich nur was, wenn die 1-2 Reservepiloten irgendwo schlafen können. Es ist also gescheiter, wenn man sie nicht mitnimmt, sondern sie vorher an die Destination positioniert, damit sie ausgeruht den Flieger übernehmen können. Man müsste also nicht die Pilotenanzahl erhöhen, sondern Ruhemöglichkeiten vorschreiben. Es hat also rein gar nichts mit der Anzahl der Dutystunden zu tun.

 

Und das Verbot von mehreren Tagen früh oder spät macht die Pläne eben noch viel schlechter: Denn dann wechseln die Anfangszeiten munter jeden zweiten Tag und dann bist du wirklich ein Zombie. Viel besser ist es, regelmässige Einsatzpläne zu schaffen: Die ganze Woche früh durchziehen, dann eine Woche mittel und dann eine Woche spät, dann ein bisschen länger frei, dann wieder früh. Die Piloten müssen dann natürlich auch bereit sein, sich in der Freizeit darauf vorzubereiten und sich bereits in den Freitagen ein bisschen früher zu wecken und früher ins Bett zu gehen. Da happert es meiner Meinung ganz schwer. Die Herren gewerkschaftlich organisierten Piloten meinen, alle ihre Freizeit gehört ihr. Das ist ein Missverständnis, denn sie bekommen viel mehr Freitage als normale Schichtarbeiter, damit sie eben solche Wechsel einplanen können.

 

Dani

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Es geht doch nicht primär um kürzere Zeiten, sondern es geht um eine bessere Einsatzplanung. Wenn man eine Crew - ganz legal - 5 oder 6 Tage lang jeden Morgen um Punkt 6 Uhr Ortszeit antanzen lässt (=wakeup zwischen 4:30 und 5:30 Uhr, je nach Menge von aufzutragendem Make-Up!), dann habe ich trotzdem nach spätestens 3 oder 4 Tagen eine Zombietruppe im Flieger sitzen. Oder wenn es am ersten Tag um 6 losgeht, am zweiten Tag erst um 10 und dann wieder schon um 6, das macht der fitteste Körper nicht mit (auf Dauer).

 

Ja was denn jetzt: Irgendwer muss mich morgens um 6 nach London, Paris oder Muenchen fliegen. Und entweder, dass ist ein Pilot, der am Tag zuvor auch um 6 losgeflogen ist, oder einer, der am Vortag erst um 10 raus musste.

 

Wenn man Deiner Kritik folgt, dann waere die einzige Moeglichkeit, dass Piloten die um 6 los muessen davor immer mindestens eine Tag frei haben.

 

Ganz ehrlich: Haelst Du das nicht selbst fuer absurd?

 

Gruss,

Florian

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Wenn man eine Crew - ganz legal - 5 oder 6 Tage lang jeden Morgen um Punkt 6 Uhr Ortszeit antanzen lässt (=wakeup zwischen 4:30 und 5:30 Uhr, je nach Menge von aufzutragendem Make-Up!), dann habe ich trotzdem nach spätestens 3 oder 4 Tagen eine Zombietruppe im Flieger sitzen.

 

Dieses Problem sehe ich jetzt aber nicht wirklich. Wenn ich wählen könnte zwischen 5-6 Tage um 6 Uhr anfangen gegenüber jeden Tag stark wechselnde Zeiten, ich würde ersteres definitiv bevorzugen, das machen ja Tausende Schichtarbeiter auch jeden Tag.

 

Ich sehe eher ein Problem, wenn man mehrere Tage hintereinander völlig andere Arbeitszeiten hat und man somit seine Schlafzeit auch jede Nacht um mehrere Stunden unterschiedlich ist.

 

Gruss Ernst

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