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Erfahrung zur PPL Ausbildung


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Geschrieben

Hallo zusammen

 

Die Fliegerei hat mich schon immer fasziniert. Letzten Frühling habe ich bei der Motorfluggruppe Fricktal einen Schnupperflug absolviert. Das war absolut der Hammer. Seit dem habe ich den Gedanken den PPL zu machen. Ich hatte auch schon ein Gespraech mit dieser Flugschule.

Meine Frage an Euch:

Wie habt ihr die Ausbildung zum PPL erlebt? Wie zeitintensiv ist diese Ausbildung? Wie ist es mit den Englischkentnissen?

 

Besten Dank schonmal im Voraus für Eure Feedbacks.

Felix

Geschrieben

Sali Felix,

 

Ist noch ziemlich frisch... drum mal etwas aus dem Nähkästchen.

 

Wie habt ihr die Ausbildung zum PPL erlebt?

Ziemlich spannend und eigentlich viel zu schnell vorbei (obschon ich lange dran war, aber bin ja Berner ;) die geniessen einfach länger). Natürlich blieben viele tolle Momente hängen, die ersten Soloflüge, "unusual attitudes" mit dem Fluglehrer, verschiedenste Wettersituationen und auch die Kameradschaft, welche sich aus der "Theorieklasse" ergibt. Vom "Danach" habe ich noch gar nicht gesprochen :D

 

Wie zeitintensiv ist diese Ausbildung?

Du bist völlig frei in der Einteilung - je nach zeitlicher Verfügbarkeit. Die Organisation von Job, Partner/in (je, wenn vorhanden), Fluglehrer, Flugzeug und Wetter ist ein Challenge ;) Meine Wenigkeit war von Beginn Theorie bis Abschluss Praxis gut anderhalb Jahre dran. Zeitlich bindend ist nur der Präsenzunterricht der Theorie. Das kostet einige Abende und Samstage. Aber hey, man lernt da ja einiges.

 

Wie ist es mit den Englischkentnissen?
Deine? Weiss ich doch nicht? Englisch hilft sicher. Die Radiotelefonie wird in Englisch sein, später kommt vielleicht noch ein Language Proficiency Check in den Ausweis. Viele Begriffe sind Englisch. Es ist wohl kaum verkehrt, via Klubschule privat einen Kurs zu besuchen. Englisch wird man in der Fliegerei hie und da gebrauchen. Nicht zuletzt, um die tollen englischen Heftli, Websites, Foren und so weiter zu lesen :D

 

Bei den Freakdaalern bist Du sicher prima aufgehoben :cool:

Geschrieben
Wie habt ihr die Ausbildung zum PPL erlebt?

 

Voller unvergesslichen Erlebnissen! Höhenpunkte waren der erste Soloflug, der erste Soloflug ausserhalb der Platzrunde, die Alpeneinweisung, der 150 nm Soloflug, und natürlich der Checkride!

 

Natürlich gibts Momente wo man durchbeissen muss, z.B. beim Landetraining, und man fragt sich vielleicht mal wieso man eigentlich so viel Geld dafür ausgibt.

 

Wie Zeitintensiv? Ziemlich, aber das ist bei einer ernsthaften Ausbildung, bei der man was vernünftiges lernt immer so! Ich sehe das nicht als Negativpunkt sondern als Qualitätsmerkmal der Ausbildung.

 

Gruss aus dem :008:-Blumenstaat,

 

Daniel

Geschrieben

Sali Thomas

 

Besten Dank für dieses pdf-File. Ich werde es sehr aufmerksam studieren. So vom quer drueber lesen, denke ich es wir mein "Feuer" fuer das Fliegen noch weiter verstaerken.

 

Gruss, Felix

Geschrieben

Hallo Mirko

 

Besten Dank für die Infos. Ich sehe die Ausbildung ist sehr interessant, aber zeit- und geldintensiv. Ebenfalls kann ich mir vorstellen, dass das soziale Umfeld (Job, Familie) aus mitspielen muss.

 

Von der MFGF habe ich auch einen guten (profesionelle aber trotzdem familiaeren) Eindruck.

 

Besten Gruesse.

Und wie sagt man in Fliegerkreisen ? many happy landings?

Felix

Geschrieben
die Ray Ban-Story von Tom Wagner:

 

sonderbar ist einzig, dass ein beträchtlicher Anteil von PPL-Inhabern nach 3-5 Jahren die Lizenz verfallen lässt und der aktiven Fliegerei den Rücken kehrt - so auch Tom Wagner. Er hat sich seinerzeit noch kurz die Familiarisation auf die UBS verpassen lassen, danach kehrte Ruhe ein ( Weg nach Grenchen zu weit, Familie, Job, eigenes Haus usw.)

 

Damit muss man sich auch die Frage stellen, ob die PPL meist nur ein kurzer Ausflug in die spannende Welt der Piloten ist und danach die Zeit oder Lust fehlt, in diesem nicht ganz billigen Hobby zu verweilen.

 

Gruss

HB-UBS

Geschrieben

Damit muss man sich auch die Frage stellen, ob die PPL meist nur ein kurzer Ausflug in die spannende Welt der Piloten ist und danach die Zeit oder Lust fehlt, in diesem nicht ganz billigen Hobby zu verweilen.

 

Gruss

HB-UBS

 

Also ich fliege noch. Leider hat das Dökti mich vor 14 Tagen nicht grounden wollen. Dann hab ich den Check auf der NDZ gemacht (saublöde Idee :002:).

 

Jetzt schaumermal

Geschrieben

Damit muss man sich auch die Frage stellen, ob die PPL meist nur ein kurzer Ausflug in die spannende Welt der Piloten ist und danach die Zeit oder Lust fehlt, in diesem nicht ganz billigen Hobby zu verweilen.

 

Ist zwar eine ein bischen andere Diskussion, aber auch spannend. Meine Beobachtung ist, dass es nicht mal unbedingt am Geld hängt:

 

Nach 2-4 Jahren kommt halt bei vielen PPlern erst mal "nichts Neues". 100$-Burger sind hinreichend gegessen. Alle Onkels, Tanten, Freunde, etc. sind einmal um die Berge geflogen. Man beherrscht den Flug zum Nachbarplatz ganz gut ...

 

Und was kommt dann? Eigentlich gibt es nur 4 Möglichkeiten:

- Man entdeckt seine Liebe zu Reiseflügen und verbringt Wochenenden irgendwo in Europa

- Man macht weitere Scheine und Berechtigungen (IR, Kunstflug, 2-mot, etc.)

- Man wird FI und findet Klasse, neue PPLer auszubilden

- Man läßt's sein

 

In der Tat kenne ich wenige Fliegerkollegen, die ihr leben lang nichts anderes machen, als jedes 2te Wochenende am Nachbarplatz den 100$-Burger zu essen...

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Ich glaube, dieses Problem haben eher Piloten ohne eigenes Flugzeug. Kürzlich habe ich die Mietpreise von Flugzeugen genauer studiert und die Preise, um ins Ausland zu fliegen sind ja extrem. Ich vermute deshalb, dass sich "Miet-Piloten" auf die Schweiz beschränken und so geht vielleicht der Zweck des Fliegens, zu Reisen und an ein Ziel zu kommen, verloren. Als Beispiel die "Mooney nach Bulgarien" hier im Forum. Wer hätte so etwas mit einem Mietflugzeug gemacht?

 

Zudem habe ich gehört, man müsse manchmal, bis zu einem Monat vor dem Flug, das Flugzeug reservieren. Jedenfalls mir würde das keine Freude machen. In Seattle radelte ich mit dem Fahrrad zum Flugplatz. Wenn ein Flugzeug da war, füllte ich den Zettel aus und nahm die Schlüssel. Wenn das Mieten hier so einfach wäre, würde es auf lange Zeit auch mehr Spass machen.

 

PS: Dieses "ganz teure Hobby" sehe ich immer relativ. In der Lehre hatte ein Kollege eine Kamera und Objektive, im Wert von über 10000 Franken. Da dachte ich mir, der spinnt. Er dachte allerdings dasselbe von mir. :)

 

Und nochmals ein Nachtrag zum Post. Wenn ich schon schreibe, dann noch was zum Thema! ;)

Ich erlebte die Privatpilotenausbildung als sehr professionell und voller unvergesslicher Erlebnisse. Mein Selbstvertrauen hat auch ganz schön einen Sprung gemacht. Ich weiss noch wie sich dieses seltsame Gefühl in mir breit machte, als ich den ersten Solo hatte. Und später der erste Soloflug in die Practice Area. Ich flog auf 3500 Fuss und hatte auf einmal das Gefühl aus den Wolken zu fallen - was tue ich ganz allein hier oben?! Ein Blick auf die Cruise-Checkliste brachte mich zurück in die Realität, zurück ins Gelernte. Dieses Kribbeln fühlte ich auch nach dem PPL Test noch. Zu wissen, dass ich selbst für das Flugzeug verantwortlich bin, gibt mir viel Motivation. Es motiviert mich auch dazu jeden Flug professionell anzugehen. Wie ich die PPL Ausbildung erlebt habe? - Durchwegs positiv!

Die Englischkenntnisse sollten dir das nicht vermiesen. Mir halfen Englische Flugzeugzeitschriften sehr. Am Funk weisst du mit der Zeit genau, was der Tower sagen wird. Ein Schritt nach dem anderen, das klappt schon!

Geschrieben
In der Tat kenne ich wenige Fliegerkollegen, die ihr leben lang nichts anderes machen, als jedes 2te Wochenende am Nachbarplatz den 100$-Burger zu essen...

Bin ich ja froh, dass ich mich hier auch nicht dazuzählen darf... :005:

 

Und solange ich in einem Land leben darf, dessen Geografie, Meteorologie usw. so vielfältig sind, so lange muss ich keinen 100$ Burger essen. Wieviele Plätze haben wir in der Schweiz? Über 60? Wer hat denn mehr als 30 davon besucht?

 

Ganz abgesehen davon ist immer noch der schönste Moment, wenn ich das Gas reinschiebe - und wieder ganz rausziehe. Das kann problemlos auch zwischen Bern und Grenchen sein. :005:

Geschrieben
Ich glaube, dieses Problem haben eher Piloten ohne eigenes Flugzeug. Kürzlich habe ich die Mietpreise von Flugzeugen genauer studiert und die Preise, um ins Ausland zu fliegen sind ja extrem. Ich vermute deshalb, dass sich "Miet-Piloten" auf die Schweiz beschränken und so geht vielleicht der Zweck des Fliegens, zu Reisen und an ein Ziel zu kommen, verloren. Als Beispiel die "Mooney nach Bulgarien" hier im Forum. Wer hätte so etwas mit einem Mietflugzeug gemacht?

 

Danke für den Steilpass :D

 

Das ist in der Tat ein Problem und gleichzeitig eine Hauptmotivation, sich eben einen Flieger zuzulegen oder zumindest Zugang zu einem Flieger zu kriegen, den man auch mal länger haben kann. Knacknuss dabei ist aber meist, dass die Vereine und Schulen ihre Flieger ungern über längere Zeit weggeben und wenn dann mit Mindeststunden pro Tag. Und das macht längere Reisen wirklich sauteuer, obwohl diese Mindestcharter verständlich sind.

 

Auswege gibt es sehr wohl. Einer ist dabei das eigene Flugzeug, dazu haben wir ja gerade einen aktuellen Thread, ob allein oder in einer Haltergemeinschaft. Oder aber, man schaut mal, welche privat genutzten Flieger auf einem Platz viel zu oft ungenutzt rumstehen und spricht mal mit dem Besitzer. Vielleicht ist der ganz happy ein paar Stunden abzutreten und weiss ja auch wenn er Ferien hat? Oder man fragt einfach mal im Verein nach. Ich möchte gern dieses Projekt machen, dauert 2 Wochen mit soviel Stunden. Geht das? Seid Ihr bereit, diese Stunden für diese Mietdauer zu akzeptieren? Auch hier, Fragen kostet nix und manchmal sind auch die Vereine froh, einen Flieger mal fix verchartern zu können. Oder schlagen dann einen anderen vor, der zuwenig bewegt wird?

 

Zudem habe ich gehört, man müsse manchmal, bis zu einem Monat vor dem Flug, das Flugzeug reservieren. Jedenfalls mir würde das keine Freude machen. In Seattle radelte ich mit dem Fahrrad zum Flugplatz. Wenn ein Flugzeug da war, füllte ich den Zettel aus und nahm die Schlüssel. Wenn das Mieten hier so einfach wäre, würde es auf lange Zeit auch mehr Spass machen.

 

Wäre eventuell sogar mal ein Businessmodell. Ein paar günstige Flieger in einen Betrieb nehmen und einen "Easy Charter" aufbauen. Die Schwierigkeit dabei ist allerdings, dass auf vielen Flugplätzen die Vereine die Oberhoheit haben und keinen anderen ranlassen, selbst wenn es ergänzend und nicht konkurrenzierend wäre. Aber Modelle wie etwa die Initiative von Pilot und Flugzeug mit "Fly Lisa" wäre sicher etwas, das hier helfen würde.

 

Oder allenfalls einen Pool mit privat gehaltenen Flugzeugen, die zuwenig fliegen und Piloten suchen, die ein paar Stunden pro Jahr abnehmen.

 

Auf jeden Fall ist diese Hemmung vor Auslandflügen eines der gröbsten Verleider denke ich. Und da dies eben von den Vereinen und Flugschulen nicht wirklich ermutigt wird, da für sie ja die Flieger viel einfacher und risikofreier zu betreiben sind, wenn sie eben lokal bewegt werden, ist eigentlich der logische Weg, nach der PPL Ausbildung nach Alternativen zu suchen. Kaum ein Autofahrer mietet ja schliesslich nach der Ausbildung das Auto von der Fahrschule :)

 

PS: Dieses "ganz teure Hobby" sehe ich immer relativ. In der Lehre hatte ein Kollege eine Kamera und Objektive, im Wert von über 10000 Franken. Da dachte ich mir, der spinnt. Er dachte allerdings dasselbe von mir. :)

 

Jup, da typische Toleranzproblem. Einigen wir uns doch drauf: Wir spinnen alle. Und damit sind alle zurfieden :009:

 

Und nochmals ein Nachtrag zum Post. Wenn ich schon schreibe, dann noch was zum Thema! ;)

 

Gute Idee.

 

Ich habe 2009 nach längerer Pause wieder angefangen zu fliegen. Brauchte dann doch gut 10 Stunden, bis ich wieder reif für den Checkflug war, vor allem da noch ein neuer Flieger dazu kam. Für mich kam diese Zeit nach einer psychisch und physisch anstrengenden Lebensphase und war retrospekt genau das Richtige um mir wieder Antrieb und Schub zu geben.

 

Das Fliegen mit dem eigenen Flieger (aber durchaus auch generell) ist kaum mit viel anderem zu vergleichen. Auch hier mag ich das Prinzip, des "Möglichkeitsdenkens". Was kann ich machen, was ist mir möglich? Was möchte ich erreichen und wie kann ich es erreichen? Kaum sonst wo gibt es derart viele Möglichkeiten und kaum sonst wo derart viele Leute, die einem diese ausreden wollen!

 

Wenn Du in die Schulung hineingehst, behalte diese Ziele im Auge. Auch wenn Du Fluglehrer und Vereinskameraden zu Hauf finden wirst, die Dir erklären, wieso Grenchen - Lugano das höchste der Gefühle darstelle! Auch wenn viele sich das noch nicht mal getrauen.

 

Wichtig ist auch was Heinz andeutet. Trägt meine Familie oder aber doch zumindest meine Frau das mit? Ich denke, diese Frage muss gut geklärt und besprochen werden. Leute, die unter Druck des Partners die Fliegerei aufgeben müssen gibt es mehr als genug. Das sollte vorher zur Sprache gebracht und aussortiert werden, damit nachher, wenn man das ganze Geld in die Ausbildung gesteckt hat, nicht vor jedem Flug mit Drama und Nörgelei davon abgehalten wird.

 

Ansonsten freu Dich auf eine lehrreiche und gute Zeit.

Geschrieben

Hi,

 

Ich freue mich über jeden der sich für die Fliegerei interessiert. Aus meiner Sicht ein unglaublich spannendes und lehrreiches Kapitel im eigenen Leben. Ich bereue höchstens, dass ich nicht schon früher angefangen habe....

 

Bei den meisten Piloten ist es wohl so, dass nach 200, 300 Stunden der Reiz am Schönwetterflug um den Pilatus etwas nachlässt. Bei mir war es auch so. Ich habe allerdings relativ bald schon nach der Ausbildung angefangen, Reisen mit dem Flieger zu unternehmen. Die Möglichkeit "schnell" mit dem Flieger ein Wochenende in Kroatien, Spanien usw zu unternehmen ist unvergleichlich. Für mich ist das der Fluggenuss schlechthin. Bei jedem Flug unbekanntes Terrain neu zu entdecken, sich auf die Landung auf einem unbekannten Platz zu freuen macht mich jedesmal "kribbelig". Bei mir kam dann noch dazu, dass ich einen etwas grösseren, komplexeren Flieger fliegen wollte.

 

Ich möchte Dich auf jeden Fall ermuntern, diesen Schritt machen. Freu Dich auf die tolle Zeit, die vor Dir liegt....

 

Gruss

Urs

Geschrieben

Sali Urs

 

Besten Dank für Deine Inputs. Also zusammengefasst ist die Fliegerei ein phantastisches Hobby - mit vielen schönen Momenten - aber zeit- und geldintensiv. Und die Familien muss zurückstecken.

 

Gruess, Felix

Geschrieben
Sali Urs

 

Besten Dank für Deine Inputs. Also zusammengefasst ist die Fliegerei ein phantastisches Hobby - mit vielen schönen Momenten - aber zeit- und geldintensiv. Und die Familien muss zurückstecken.

 

Gruess, Felix

 

Hallo Felix,

 

Die schönen Momente sind es, die Dir kein Mensch mehr nehmen kann. Zeit und Geldintensiv, auch nicht mehr als andere Hobbies, teilweise sogar deutlich pflegeleichter. Ich habe einen Bekannten der seit dem ich zurückdenken kann ein Auto restauriert... was das kostet weiss ich nicht, gratis ist es keinesfalls, aber ich weiss was seine Frau darüber denkt, dass der die ganze Freizeit unterm Auto liegt... und einer mit einem Camper, mit dem war ich an einer Ausstellung, da ist mir beim Anblick der Preise schon etwas schwumerig geworden, so ein Teil könnt ich mir nun echt nicht leisten!! Oder diverse Golfer... Kennste den?

 

Zwei Freunde spielen ihre Runde Golf, als auf dem Weg neben dem Golfplatz ein Leichenzug vorbeikommt. Der eine Golfer stellt seine Tasche ab, nimmt die Mütze ab und wartet mit gesenktem Kopf bis der Leichenzug vorbei ist. Sagt der zweite: "Ist aber nett von Dir, dass Du soviel Respekt zeigst." Sagt der zweite: "Nun ja, schliesslich wären wir heute 25 Jahre verheiratet gewesen...."

 

Das kommt auf die Familie an :) Es gibt durchaus Leute, die gern mitfliegen, vor allem wenn man das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden kann. Die Vorstellung, dass man in 2-3 Stunden am Meer sitzt oder in einer Stunde im Tessin helfen da unter Umständen sehr!

 

Sicher, ich habe ein sehr grosses Glück mit meiner Frau, die sehr gern mitfliegt. Dann kann das Fliegen zu einer gemeinsamen Sache werden.

 

DSC00898.jpg

 

Auch solche Bilder können motivierend wirken :)

 

DSC00482.jpg

 

In einer Stunde ist man von Zürich zum Beispiel hier:

 

Speyer_Sony_049.JPG

 

Oder man nimmt mit Freunden vom ILS an eine Lager teil :)

 

S_ILS_Lager_063.jpg

 

Ich jedenfalls freue mich jedes Mal wenn Ina von "unserem" Flieger spricht. Nicht "Dein lästiges Hobby" oder sowas. Ich könnte ja schliesslich auch Golf spielen oder solche Dinge :) .

 

S_ILS_Lager_039.jpg

 

Wenn Du mit Familie fliegen gehen willst, immer gut schauen, dass der Flieger genügend Platz und Kapazität für alles hat. "Also jeder von Euch hat 5 kg Gepäck und nicht mehr" dämpft den Enthusiasmus sehr! Und auch für das Shoppen an der Destination muss Platz sein auf dem Rückweg.

 

Alles in allem wirst Du sehen, jeder Anfang ist teuer und nicht ganz leicht, aber es lohnt sich. Und wird besser.

 

Um Gerüchten vorzubeugen: Ich mag und spielte auch schon Golf, aber gehe lieber mit meiner Frau fliegen :)

Geschrieben
Also zusammengefasst ist die Fliegerei ein phantastisches Hobby - mit vielen schönen Momenten - aber zeit- und geldintensiv. Und die Familien muss zurückstecken.
Ist der falsche Blickpunkt.

 

Zu einer glücklichen Beziehung gehört ein Ehemann(frau) der(die) seiner Lieblingsbeschäftigung fröhnen darf. Wenn das Hobby nicht mitgetragen wird, dann wird das sowieso nichts.

 

Schon vor Beginn der Fliegerei Schuldgefühle zu entwickeln, ist ein ganz schlechtes Omen.

 

Hans

Geschrieben

Meine Frau liebt das FLiegen nicht so sehr. Akzeptiert aber meine Freude dran. Hunde mitzunehmen ist auch nicht das gelbe vom Ei, obwohl ich das mal mit der "Bratwurst2 HB-OZB gemacht habe, war noch lustig.

 

Vor etwa 10 Jahren, begab ich mich nach Florida um mal dort ein bisserl rumzudüsen (ganz alleine). Ich war eine Woche dort ich muss sagen das war ein absolut megamässiges Erlebnis dort rumzufliegen:

 

Einfach irgendwo mal ein paar Volten drehen, dann Full stop und einen Kaffee trinken (alles gratis). Dann wieder weiter, irgendwo was Z'Mittag essen. Highlight waren die sog. schwierigen Plätze (wohlgemerkt für Amis :) ) Landingstrip am Meer, privat, Schotterpiste usw. EInzige Bedingung war, ich musste in der Beiz dort was essen gehen.

 

Gekostet hat mich diese Woche inkl. Flug, Hotel und Mietwagen genau gleich viel, wie wenn ich die gleiche Anzahl Flugstunden hier in der CH gemacht hätte.

Geschrieben

Ja Herbert, das ist leider wahr. Daher gehört es wohl zu den sinnvolleren Taktiken dabei, dies mit der Familie zu diskutieren, bevor man etwas anfängt, was nur zu Problemen führt. Dabei ist aber auch wichtig, dass man die richtigen Argumente ins Feld führt und gleichzeitig was die finanziellen Aspekte betrifft ehrlich bleibt.

 

Dies gilt aber nahezu für allen Hobbies. Wenn die Familie dieses bekämft, wird man es früher oder später aufgeben müssen oder aber es geschehen andere Dinge. Keine davon erfreulich.

 

Man sieht auf Planecheck und anderenortes sehr oft auch Anzeigen, wo man schnell merkt, dass der Eigner gar nicht verkaufen will sondern die Anzeige reinhaut um eine nörgelde Ehefrau zu befriedigen... Ich finde sowas immer schade. Klarerweise muss jedes Hobby oder Tätigkeit mit den restlichen Lebensumständen zusammenpassen, sonst wird das nix. Das gilt auch für den Beruf übrigens. Wieviele Scheidungen gabs wohl schon wegen einem zeitraubenden Beruf?

 

Ich habe von Anfang an gesagt, was ich möchte und vor allem dass ich das Fliegen und auch den Flieger dazu benutzen will GEMEINSAM zu reisen. Denn es gibt in der heutigen Zeit kaum ein Gut das wertvoller ist, als die Zeit, die man zusammen verbringt. Jede Tätigkeit, die den anderen draussen lässt, ist daher problematisch.

Geschrieben
Dabei ist aber auch wichtig, dass man die richtigen Argumente ins Feld führt und gleichzeitig was die finanziellen Aspekte betrifft ehrlich bleibt.

Ernst beiseite: Meinem Grossmami sage ich stets, dass ich tief und langsam fliege, da könne nichts passieren. :004:

Geschrieben

Hier wurde viel richtiges gesagt. Ein Hobby wo der Partner oder die Familie nicht mitmacht ist blöd. Da hat man dann immer ein schlechtes Gewissen. Meine Familie kann ich mit dem "fliegen" auch nicht begeistern. Kinder finden es nach 5 Minuten langweilig. Das einzige womit ich sie in die Maschine bekomme ist das Ziel. Für einen Tag an der Ostsee oder eine Nacht an der Nordsee können sich Kinder und Frau begeistern (ich mag es eigentlich auch). Dann kommen alle auf ihre Kosten, Erholung, Spaß und fliegen (das läßt sich nicht genau trennen).

 

Auch werden manche das fliegen aufgeben weil es vielleicht den Reiz verloren hat, ist doch wirklich nicht ungewöhnlich. Jedes "Hobby" hat seine Zeit. Mal spielt man viel Golf, früher hat man Tennis gespielt und zur Zeit fliegt man! Warum muß man etwas ein Leben lang machen?

 

Richtig ist aber auch das zwischen "chartern" und "besitzen" ein Riesengroßer unterschied ist. Rechnen brauchen wir das nicht, aber den Luxus aus dem Fenster zu schauen und zu sagen, jetzt flieg ich mal weg, ist schon riesig. Nicht wenige Menschen habe eine Jacht irgendwo im Mittelmeer und fahren 5-6 Wochen im Jahr damit. Bei dem Wertverlust und Unterhaltskosten können sie für die Zeit ein doppelt so großes Schiff Chartern, wollen sie aber nicht! Dazu muß nicht jeder eine "eigene" Maschine besitzen. Es gibt ja genug Beispiele wie sich ein paar Leute zusammen das Gerät teilen. Dann kann man nämlich auch für eine Woche wo hinfliegen und die Maschine einfach so lange dort stehen lassen.

Geschrieben

Hoi Felix

 

Besten Dank für Deine Inputs. Also zusammengefasst ist die Fliegerei ein phantastisches Hobby - mit vielen schönen Momenten - aber zeit- und geldintensiv. Und die Familien muss zurückstecken.

 

Diese Aussage könnte aber auf viele Hobbys zutreffen. Vom rationellen Standpunkt her, muss man nur abchecken ob man sich ein Hobby leisten kann und ob man die Zeit dafür hat.

 

Wichtig finde ich noch zu wissen, wieso man sein Hobby hat.

 

Das PPL zum Beispiel nur aus einer Midlife Crisis heraus zu machen, ist vermutlich nicht so erbauend mit der Zeit.

 

Ich finde etwas Neues zu lernen ist immer gut, egal ob das nun eine neue Sprache oder die PPL Theorie ist, so lange es einem interessiert und man Spass dabei hat, let’s do it.

 

Wie Du schreibst hat auch mich die Fliegerei schon immer interessiert früher nur auf dem Flugsimulator und seit 2004 auch im realen Cockpit.

 

Als ich 2004 mit der Flugausbildung anfing war es für mich einfach technisches Interesse und ein Ausgleich zu meinem Bürojob.

 

Ich wollte zu der Zeit einfach mal etwas ganz anderes lernen als in meinen beruflichen Weiterbildungen. Was ich dann mit dem PPL anstellen würde, war mir damals nicht so wichtig.

 

Die Flugausbildung war dann auch sehr interessant und könnte ich nochmals entscheiden würde ich es garantiert wieder tun.

 

Nach der Prüfung war ich natürlich richtig „fluggeil“ was sich mit rund 100 Flugstunden pro Jahr niederschlug.

 

Nun acht Jahre später ist die Begeisterung ein wenig abgeklungen und ich schaffe es noch auf 40-50 Flugstunden pro Jahr Tendenz sinkend. Ich habe mir auch schon überlegt mal ein Jahr Pause zu machen.

 

Ich versuchte auch mal heraus zu finden was mir am Fliegen besonders gefällt und das ist bei mir eindeutig die Natur im speziellen die Berge, Gletscher, Seen. Diese ganze Pracht von oben zu bestaunen ist immer wieder ein magisches Erlebnis für mich.

 

Das zweite was mir am Fliegen gefällt ist, die Freude meiner Mitflieger, daher bin ich auch praktisch nie alleine in der Luft.

 

Und dann sicher ganz wichtig sind mir alle die Bekanntschaften und zwischenmenschlichen Erfahrungen die ich durch die Fliegerei machen konnte.

 

Mein Interesse hat sich mit der Zeit auch ein wenig verlagert bzw. erweitert, denn zwischenzeitlich habe ich noch den Segelschein für Katamarane gemacht und angefangen zu Klettern.

 

Nun kommen sich die drei Hobbys immer in die Quere und letzten Sommer habe ich mich oft fürs Klettern als für Fliegen entschieden, da mir das im Moment mehr zu sagt.

 

 

Ein Hobby wo der Partner oder die Familie nicht mitmacht ist blöd. Da hat man dann immer ein schlechtes Gewissen.

 

 

Auf der einen Seite finde ich es wichtig ein Hobby zu haben als beruflichen Ausgleich auf der anderen Seite ist es nicht gut die Familie, Beziehungen und/oder sein soziales Umfeld zu vernachlässigen. Hier ist ein Mittelweg mit Kompromissen gefragt.

 

Das die Familie mit macht ist nicht unbedingt nötig und ein Grund für ein schlechtes Gewissen ist es sicher nicht.

 

Kurz gesagt, wenn die Faktoren Zeit und Geld stimmen würde ich intuitiv entscheiden ob ich mit dem Fliegen anfangen möchte.

Geschrieben
Dazu muß nicht jeder eine "eigene" Maschine besitzen. Es gibt ja genug Beispiele wie sich ein paar Leute zusammen das Gerät teilen. Dann kann man nämlich auch für eine Woche wo hinfliegen und die Maschine einfach so lange dort stehen lassen.

 

Kommt sehr darauf an!

 

Es soll Haltergemeinschaften geben, in denen das so unkompliziert funktioniert. Mein völlig nichtrepräsentativer Eindruck ist aber, dass dies eher die Ausnahme als die Regel ist. Viele Haltergemeinschaften haben sich spätestens nach einem Jahr extrem strikt organisiert, mit für das ganze Jahr im voraus festgelegten Slots, Ausgleichsregeln für Schlechtwetter, ...

 

Aber vielleicht kenn ich ja auch nur die falschen.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Bei Segelfliegern ist zumindest in der Schweiz eine Haltergemeinschaft eher die Regel als die Ausnahme. Wobei sich eine Gemeinschaft von 2 Haltern als optimale Grösse herauskristallisiert hat. Aber Segelflieger ticken meist schon etwas anders als Motorflieger, und wie überall bestätigen Ausnahmen die Regel.

Geschrieben
Ich versuchte auch mal heraus zu finden was mir am Fliegen besonders gefällt und das ist bei mir eindeutig die Natur im speziellen die Berge, Gletscher, Seen.
Hallo Roger

 

Gutes Posting. Alles spricht übrigens dafür, dass Dir Gletscherfliegen besonders gut gefallen würde.... Daher auf die still to try Liste damit.

 

Segelschein für Katamarane?? was ist denn das?

Habe binnen Schein und B Schein und darf damit alles und überall segeln.

 

Hans

Geschrieben

Lieber Hans

 

Das Gleschterfliegen hab ich mir natürlich auch schon überlegt und mich darüber informiert.

 

Ich finde am naturnahsten und unkompliziertesten ist der Gleitschirm, da wird man auch nicht ständig mit unsinnigen Regulationen konfrontiert, zu mindest vorläufig noch nicht.

 

Segelschein für Katamarane?? was ist denn das?

Habe binnen Schein und B Schein und darf damit alles und überall segeln.

 

Der Katamaran Grundschein (International Catamaran Basic Licence) hat nicht viel mit dem B-Schein zu tun, es ist eine Ausbildung von VAW (Vereinigte Ausbildungsverbaende Wassersport).

 

Hier der Link zu meiner Segelschule: http://www.wwwind.com/DE/1/37/Katamaran/Kurse.htm

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