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IMC/VMC Flugzeugkauf und mehr....


derbigu

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Gast Hans Fuchs
Ok, dafür besitze ich nach 10 Jahren nichts.
Der Flugzeugbesitzer hat nach 10 Jahren auch weniger Flugzeug als am Anfang. Grad in diesem Punkt lügen sich so manche etwas vor und rechnen nicht mit ausreichend Rückstellugen für Motorersatz, Neubespannung, Neuschprutz, Sattlerarbeit und was es da sonst noch so alles gibt, das nicht neu bleibt, man aber gut verdrängen kann.

 

Merke: nur Ehefrauen werden mit zunehmendem Alter immer wertvoller. :005:

 

Hans

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Darauf, lieber Urs, wollte ich mit meiner Aufzählung hinaus. ;)

 

 

Für Dich, ja.

 

Ich denke, man kann gut die beiden Hobbies "Flugzeug fliegen" und "Flugzeug besitzen" voneinander trennen. Ersteres bedingt zweiteres nicht und zweiteres zieht obige "Aufwände" nach sich. Für mich sind das zwei Paar Schuhe!

 

Dann ist alllerdings Deine Aussage "Ich würde sofort ein Flugzeug kaufen" etwas irreführend.

 

Man muss halt schon sehen, dass ich, wenn ich für 300.-/h chartere (statt für 200.-/h eigenes Gerät fliege), anstelle der Kapitalbindung von 50TCHF mal eben locker 500h oder 10+ Jahre (!) chartern kann statt besitzen. Die weniger aufgewendete Zeit ist da noch nicht berücksichtigt. Ok, dafür besitze ich nach 10 Jahren nichts.

 

Natürlich kannst Du das machen. Mir geht es auch keineswegs darum, Leute zu überzeugen, die nicht wollen. Wieso auch. Jeder nach seiner Facon. Mir geht es darum, Leute die eigentlich schon wollen, aber sich von den ganzen Horrorstories und Miesmachereien abschrecken lassen, mit Informationen zu versorgen.

 

Es gibt zum Glück beide Modelle, das ist doch gut so :008: Wichtig scheint mir einfach, dass man sich in beiden Fällen den "SWOT" (strengths, weaknesses, opportunities, threats) bewusst ist ;) und nicht nur die S und O sieht.

 

Natürlich. Klar gibt es Risikos. Man kann auch bei Carshare mitmachen anstatt ein eigenes Auto zu haben, man kann alles mieten statt kaufen. Keine Frage. Mich befriedigt das nicht, daher habe ich einen anderen Weg genommen.

 

Was Du aufzählst ist bei Liegenschaften genau so. Als Mieter kann ich beim Vermieter plärren gehen wenn das Dach leckt, als Besitzer muss ich's selber machen, habe Kapital gebunden e.t.c. Auch wenn ich noch nie so günstig gewohnt habe wie seit dem ich mein kleines Reihenhaus besitze, kommen immer mal wieder Dinge, die halt sein müssen. Die gehören natürlich eingerechnet.

 

Einmal mehr, ich habe nicht die Absicht, Zeit oder "Missionierungsbedürfnis" Leuten, die für sich den Entscheid so getroffen haben zu überzeugen. Aber ich hoffe, Du nimmst es mir nicht krum, wenn ich mal mit einigen Stammtischmärchen aufräume damit diejenigen, die seit Jahren daran denken, sich aber durch oft sehr übertriebene Erzählungen abhalten lassen, eine Entscheidungsgrundlage haben anstatt immer nur zu hören, es gehe nicht.

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Der Flugzeugbesitzer hat nach 10 Jahren auch weniger Flugzeug als am Anfang. Grad in diesem Punkt lügen sich so manche etwas vor und rechnen nicht mit ausreichend Rückstellugen für Motorersatz, Neubespannung, Neuschprutz, Sattlerarbeit und was es da sonst noch so alles gibt, das nicht neu bleibt, man aber gut verdrängen kann.

 

Merke: nur Ehefrauen werden mit zunehmendem Alter immer wertvoller. :005:

 

Hans

 

Hallo Hans

 

das mit dem selber anlügen ist in der Tat ein Problem, daher sage ich ja, eine Budgetplanug MUSS korrekt und mit Hilfe von anderen Besitzern gemacht werden.

 

Die Reserven für den Motorersatz werden normalerweise als Anteil des Overhauls pro Stunde drauf gerechnet. Oder aber man kann sich, je nach Alter des Motors, gleich eine Reserve zurücklegen und dann die Reststunden ohne den Zuschlag abfliegen. Das macht bei 200 Stunden Restlaufzeit oder bei On Condition sicher Sinn. Oder aber, man legt schon mal den Teil zurück, der bereits abgeflogen ist und fängt dort wieder an. Am Besten ist es sicher, wenn eine Reserve vorhanden ist, die jederzeit einen Overhaul zulässt. Dann braucht man rechnerisch nicht ständig den Zuschlag zu bezahlen.

 

Bei mir war's so, dass ich von Anfang an wusste, dass der Overhaul kommt. Daher war das im Preis eingerechnet und die Reserve dafür vorhanden. Dies hatte zwei Vorteile: Erstens war der Einstandspreis ziemlich niedrige und zweitens hatte ich die Freiheit, sofort zu agieren wenn notwendig.

 

Ein Overhaul bei Cermec am Genfersee kostet um die 30'000 mit Ein und Ausbau (O360). auf 2000 Stunden gerechnet also 15 Franken pro Stunde. Gleichzeitig erhöht sich der Wert des Flugzeuges nach MAPA nach einem Overhaul auch entsprechend. Mit allen Arbeiten, die ich gemacht hatte, entspricht der Wert meiner Maschine heute in etwa dem, was eine vergleichbare Maschine im Internet kostet.

 

Neubespannung ist natürlich ebenso ein Posten, der bei mir zum Glück wegfällt, da könnte ich ne Neubemalung ins Programm nehmen, muss ich aber nicht. Wir haben letztes Jahr nach Polieren und Wachsen festgestellt, dass die Farbe noch lange hält.

 

Wie ich das mache:

Mein Flugzeug hat ein eigenes Bankkonto, bzw ein Konto, das ich nur für den Flieger verwende. Der Stundenpreis, den ich mir errechnet habe ist zusammengestellt aus allen Fixen und variablen Kosten, sowie der Reserve für Motor und Propeller. Plus ist der Betrag noch aufgerundet für unvorhergesehenes. Ich stelle mir selber jeden Monat eine Rechnung, wie wenn ich mieten würde, und zahle das auf dieses Konto ein. Davon werden dann die laufenden Rechnungen bezahlt. Wenn das korrekt gemacht wird, dann sollte am Ende des Jahres ein Überschuss vorhanden sein, der die Reserven für Motor und Prop erfüllen muss.

 

Für 2011 stimmt bei mir dies, der Überschuss ist geringfügig grösser, daher bleibt der Stundenpreis nächstes Jahr wie er ist. Wenn er drunter geht, dann würde ich ihn anheben.

 

Es gibt auch andere Modelle. Kollegen von mir machen es so, dass sie die Gesamtkosten pro Jahr (einschliesslich Reserven e.t.c) durch 12 rechnen und jeden Monat einfach soviel auf ihr Fliegerkonto legen. Das geht dann, wenn man absolut allein fliegt und immer etwa gleich viele Stunden. Mir passt das andere Modell im Moment besser.

 

Aber Du hast völlig recht: Anlügen tut man sich nur selber! Sowohl nach oben als auch unten. Es ist genau so angelogen, wenn man für alles unrealistisch extreme Reserven und Rückstellungen macht, die einen schlussendlich dran hindern, etwas zu tun, als wenn man es umgekehrt macht.

 

Zum Beispiel ist die "Regel", die mir mal von einem "Experten" vorgeweint wurde, man müsse immer 100'000 Franken auf der Seite haben für einen Flieger schlichter Blödsinn, der gar nix bringt. Erstens weil's ein absoluter Betrag ist, zweitens weil er für die meisten Flieger hier viel zu extrem ist. Wer will, soll sich den Betrag für eine TBO auf die Seite legen und vielleicht aufrunden und dann halt beim Stundenpreis für sich selber abziehen. Dann kann man jederzeit einen Overhaul locker machen, das ist sicher keine zu schlechte Idee. Und natürlich sich eine Kasko leisten, um die Investitionen abzudecken, gleichzeitig aber schauen, dass die Kaskosumme den Wiederbeschaffungswert nicht übersteigt, sonst zahlt man zuviel. Eine gute Versicherungsberatung kann hier helfen.

 

Ich glaube allein die Tatsache, dass hier soviel diskutiert wird zeigt, dass kaum jemand einen solchen Kauf leichtfertig tut.

 

Und wie schon vorher gesagt, grundsätzlich gilt all das auch für alles andere was man besitzt. Auto, Wohnung, Haus und andere Investitionsgüter. Und da glaube ich, ist die Gefahr des selber anlügens ungleich grösser. Ansonsten würde man viel mehr Gebrauchtwagen rumfahren sehen als brand neue Leasingobjekte.... ob das je jemand nachrechnet?

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Mal eine frage: Du schreibst "heikler" motor...

kannst du das mal ein wenig konkretisieren was du da ggfls für probleme hattest?

Ich glaube nicht das das die art von Problemen sind welche in einer aussenlandung geendet haben, oder?

 

Uwe

 

'Heikel' bedeutet in diesem Zusammenhang: die Bedienung des Motors entscheidet in weiten Teilen über die Lebensdauer des Motors. Will heissen, ein TSIO-520 (wie er in der P210 verbaut ist) ist ein Motor der usrsprünglich für Leistungen im Bereich von 220 PS ausgelegt und mit einem Schmiersystem aus den 30er-Jahren versehen wurde. Im Lauf der Zeit haben die Bedürfnisse des Marktes aber nach immer mehr Leistung verlangt, weshalb einerseits die Kompression immer weiter angehoben und andererseits Turbolader dazugebaut wurden.

 

Führt man sich nun vor Augen, dass man bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 70 l/h eine Energiemenge von ca. 560 kWh in das Triebwerk einbringt (wovon lediglich ca. 25% als mechanische Leistung bezogen werden), wird schnell klar dass das für einen rein Luft/Öl-gekühlten Motor eine extreme thermische Belastung bedeutet. Solange man sich im Horizontalflug befindet, ist das mit den Kühlklappen noch im Griff zu halten. Im Steigflug hat das Triebwerk aber potentiell immer zu heiss und im Sinkflug zu kalt, was nach einem sehr sorgfältigen Umgang mit dem Leistungs- Mixture- und Kühlklappenhebel gemahnt. Extreme Leistungsänderungen, allzu heere Sparbemühungen am Mixture-Hebel und zu kleine Steiggeschwindigkeiten sind Gift und werden früher oder später mit einem Satz kaputter Zylinder, im Extremfall auch mit Rissen im Block, quittiert.

 

Zum Thema Kosten und Nutzen des eigenen Flugzeugs kenne ich zwei allgemeingültige Aussagen die für mich gelten:

 

1. Es gibt immer etwas zu reparieren und kostet immer mehr als man denkt

2. Gegen die Vorzüge des eigenen Flugzeugs kann ein Mietflugzeug (nach Abzug allen Ärgers) nie konkurrieren.

 

Grundsätzlich hat es Urs sehr gut auf den Punkt gebracht. In Punkto Reserven empfiehlt es sich, Flugzeugtypspezifisch einen Betrag in Höhe einer Motorrevision auf der Seite zu haben.

 

Markus

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