A380-Fan Geschrieben 21. Januar 2012 Teilen Geschrieben 21. Januar 2012 Hallo zusammen! Da ich schon länger keine Bilder mehr gezeigt habe, dachte ich, dass ich euch mal wieder ein paar zeige, auch wenn es nur Museumsbilder sind. Aber es sind Bilder, die man sonst nicht so oft im Forum zu sehen bekommt.:007: Anfangs Dezember besuchte ich das Verkehrshaus in Luzern (d.h. mit meinem Vater zusammen und mit Gutscheinen, damit es billiger ist :cool:). Eine Kurzerklärung für alle, die das Verkehrshaus nicht kennen: Das Verkehrshaus ist eigentlich ein Museum, wo praktisch alles ausgestellt ist, was sich von selbst bewegen kann. Technikfreaks kommen dabei voll auf ihre Kosten. Ein grosser Teil des Museums (eigentlich hasse ich Museen, aber das Verkehrshaus hat was :)) behandelt das Thema Eisenbahn (v.a. mit den Schweizerischen Bundesbahnen). Ein weiterer Teil besteht aus Strassenverkehr (Autos, Lastwagen, auch Rennwagen [u.a. F1 von Sauber]). Dann ist ein weiterer Teil des Museums mit Schifffahrt bestückt. Schliesslich gibt es noch einen Seilbahnteil, sowie einen Raumfahrtsteil. Schliesslich gibt es noch einen interaktiven Informatikteil, wo man mit Technik "spielen" kann. Und last but not least ist natürlich der Luftfahrtteil zu erwähnen, von diesem folgen hier ein paar Bilder. Ausserdem befindet sich im Verkehrsmuseum noch ein Planetarium (das einzige Grossplanetarium der Schweiz laut Homepage). Wer Näheres wissen will klickt am besten mal die Homepage des Verkehrsmuseums an: http://verkehrshaus.ch/de/ Aber schliesslich erwartet ihr ja im Spotter-Corner Bilder. Voilà: Beim Betreten des Luftfahrtgebäudes (vom Raumfahrtteil her) blickt man gerade auf eine Bücker Bü 133. Dieser Flieger ist eine Bücker Bü 133-C. Der Flieger wurde 1937 gebaut und von der Schweizer Luftwaffe betrieben. Er besitzt einen 160 PS starken Sternmotor und fliegt bis zu 210 km/h schnell. Seine Reichweite beträgt 380 km. Das Flugzeug wurde als Akrobatikflieger konstruiert. Den Motor der Bücker noch ein wenig genauer unter die Lupe genommen: Als nächstes schauten wir uns die F+W N-20 Arbalète an: Der Flieger wurde von den eidgenössischen Flugzeugwerke Emmen entwickelt, erreichte allerdings über den Status eines Prototyps nie heraus. Dieser Typ wurde 1951 erbaut und sollte das erste schweizerische Düsenflugzeug sein. Die Anforderungen waren hoch an das Flugzeug. Es sollte nur auf wenigen hundert Metern starten können, fast Mach 1 erreichen und sowohl für Jagd als auch Aufklärung oder Erdkampf geeignet sein. Der Flieger hat insgesamt vier Triebwerke, zwei unter den Flügeln und zwei oberhalb. Das Projekt wurde allerdings aus politischen Gründen abgebrochen. Warum genau ist allerdings laut Wikipedia (:rolleyes:) heute noch nicht genau bekannt. Weiter ging es zum ersten Swissair-Flieger: Der Flieger ist eine Lockheed 9C Orion. Dieser Flieger ist eine wirkliche Pracht. Damals eilte er der Konkurrenz weit davon. Er war schneller etwa doppelt (!) so schnell wie der Rest der Zivilflugzeuge. Auch war er schneller als jedes damalige Jagdflugzeug. Swissair war der einzige Betreiber dieser Maschine in Europa. Der Übername der Maschine war "der Rote Hund". Insgesamt wurden von diesem Typ nur 35 Stück erbaut und dieses im Verkehrsmuseum stehende Exemplar ist das einzige erhaltene auf der ganzen Welt. Allerdings ist keine "richtige Orion", da sie einen Metall-Rumpf hat und keinen holzigen. Dies aufgrund von Restaurierungsarbeiten. Dieses Exemplar wurde 1931 in den USA erbaut und hat ein MTOW von 2.45t. Der Flieger besitzt einen neunzylindrigen Sternmotor, der 567PS leistet und den Flieger auf 360 km/h beschleunigen kann. Die Reichweite beträgt bis zu 1500km. Er bietet Platz für 6 Passagiere und 1 Besatzungsmitglied. Ein Flieger der Superlative der damaligen Zeit. Dann konnte man ein Triebwerk bestaunen: Das Triebwerk ist ein General Electric CJ 805-23 B und wird unter anderem an der Convair CV990 Coronado verwendet. Dieses Exemplar stammt auch von einem solchen Flieger der SR, wurde 1959 erbaut und liefert knapp 72 kN Schub (7303 kp). Das Triebwerk wurde ursprünglich für den militärischen Gebrauch entwickelt und wurde dann weiter für das zivile Einsatzgebiet entwickelt. Streng genommen basiert auf dem ausschliesslich fürs Militär entwickelte GE J79. Das ausgestellte Triebwerk bietet anstatt einen Nachbrenner einen sogenannten Aft-Fan. Dieser sitzt anstatt wie bei herkömmlichen Mantelstromtriebwerken nicht vor, sondern hinter dem Triebwerk. Dies ist einzigartig bei diesem Triebwerk (gibt es sonst nirgends). Dann ging es zum Träger dieses Triebwerks und der Hauptattraktion des ganzen Verkehrshauses... ...einer Convair CV-990 Coronado von der Swissair. Der Coronado war das damals schnellste Verkehrsflugzeug der Welt und es wäre auch heute noch ziemlich konkurrenzlos in Sachen Geschwindigkeit. Berühmt ist sie für ihre Rauchfahne, die aufgrund der obengenannten Aft-Fans. Die CV-990 basiert auf dem CV-880 Golden Arrow, welcher ebenfalls von der SR betrieben wurde. Der Coronado war für Convair ein Desaster, es wurden nur 37 Stück erbaut, von denen nur noch zwei Stück in gutem Zustand sind (dieser und einer in der amerikanischen Mojave-Wüste). Für Swissair war allerdings goldrichtig, denn er war schneller als Konkurrenzmodelle und auch komfortabler für die Passagiere. Dieses Exemplar wurde 1962 erbaut, erreicht 997km/h und fliegt bis zu 5430km weit. Es bietet Platz 116 Passagiere + 10 Besatzungsmitglieder. Ein weiterer Flieger der Superlative. Ich lasse ein paar Bilder der Coronado sprechen: Das Heiligtum der Piloten: Den letzten Flieger der Tour steht ebenfalls draussen und gehörte auch mal SR: Es ist eine Douglas DC-3 und gilt als erfolgreichstes und berühmtestes Transportflugzeug aller Zeiten. Insgesamt wurden rund 13'000 DC-3s gebaut. Auch heute fliegen noch mehrere aktiv (im Gegensatz zu den obigen Maschinen; ich habe sogar schon eine angetroffen in Basel). 1939 bewältigte man mit der DC-3 etwa 90% des gesamten Luftverkehrs auf der Welt. Nach dem 2.WK bildete für viele Airlines die DC-3 den Grundstein ihrer Flotte. Was heute ein A320 ist, war damals die DC-3. Nachdem viele DC-3s bei Swissair ausgeflottet wurden, waren sie für die Schweizerischen Luftverkehrsschule (SLS) immernoch unterwegs. Dieses Exemplar wurde 1945 erbaut und hat zwei knapp 1200 PS starke Doppelsternmotoren. Damit kommt sie mit 28 Paxen und 3 Besatzungsmitgliedern auf 346 km/h und bis zu 3000km weit. Hier ein paar Impressionen (leider kann man nicht in die DC-3 herein im Gegensatz zur Coronado). Mit diesem Bild schliesse ich ab. Zusammenfassend kann man sagen, dass ein Besuch im Verkehrshaus (und dem Planetarium, dieses ist ganz genial) sicher dazugehört, falls man in der Nähe Luzern ist. Aber auch wenn man nicht in der Region ist lohnt sich ein Besuch, für einen Tagesausflug lohnt es sich bestimmt. Auch ein Wochenende in Luzern kann ich empfehlen, für Schweizer und Nicht-Schweizer ein wenig ins Verkehrsmuseum, mit einem Dampfschiff auf den Vierwaldstättersee und noch ein wenig durch Luzern. Perfekt für ein Wochenende. Bei diesem Bericht bearbeitet ich die Bilder übrigens das erste Mal mit meinem neuen Photoshop CS5.1 anstatt mit GIMP. Über konstruktive Kritik an Bild und Text würde ich mich freuen. Auf die Richtigkeit der Informationen gebe ich kein Gewähr, als Datenquelle dienten verkehrshaus.ch und Wikipedia. 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