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PPL-Ausbildung hinschmeißen?


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

habt Ihr irgendwelche Informationen, wie viele PPL- Kursteilnehmer aus rein mentalen Gründen mit der Ausbildung aufhören?

(Also festgestellt, ist nichts für mich, mache Schluss)

 

Irgendwie merke ich, ich komme nicht weiter, habe vorher Angst in den Flieger einzusteigen (es ist schwer auch zu sagen, was es ist: Angst(?) „zu großer Respekt“, mulmiges Gefühl, keine Lust ). Der Start ist schwer, dann nach 2 Minuten ist besser, danach habe ich sogar Spaß daran. Also, ich muss mich irgendwie „Warmfliegen“.

 

Am besten geht mir, wenn die nächste Stunde sofort am nächsten Tag stattfindet. Am schlimmsten, wenn die Pause zu groß ist oder, was ich auch bemerkt habe, freitags, sofort nach der Arbeit, ist auch nicht gut.

 

Ist es normal am Anfang? Ich habe erst ca. 4h Stunden reiner Flugzeit und ca. 10 Landungen.

Geschrieben

Für mich klingt es so, als wärst Du total verspannt. Da wäre es die Aufgabe des Fluglehrers, etwas dagegen zu tun. Das bringt mich zur Frage, ob Du den Fluglehrer überhaupt magst? Gerade in den ersten Stunden fand ich eine gute Atmosphäre wichtig!

 

Vielleicht kannst Du Ferien nehmen und täglich fliegen? Bei mir ist es so, dass sich eine Art Spannung aufbaut, wenn ich zu früh eine Lektion plane. Zu früh ist bei mir etwa eine Woche. :007:

 

Und vor allen Dingen, sprich mit Deinem Fluglehrer, wenn Dir etwas nicht passt - wie zum Beispiel bzgl. Fliegen am Freitag nach der Arbeit.

Christian Thomann
Geschrieben

Hallo Heiko

 

Deine Äusserungen musste ich mehrmals durchlesen, um mir ein Bild deiner mentalen Unruhe machen zu können. Ich versuche, mich in deine Person zu versetzen und gleichsam, dich von der Fluglehrerseite als meinen Schüler zu sehen:

 

In einer Ausbildung gibt es viele Auf und Ab's! Das hatte und habe auch ich mit konstanter Boshaftigkeit. Niemand ist immer in der gleichen Verfassung, sonst wärst du eine Maschine. Manchmal traut man sich sogar, wie du jetzt, gar nichts mehr zu.

 

Wo liegen die Gründe dazu? Das kann viele Seiten haben. Schreibe mal auf Blatt Papier 10 deiner eigenen Fehlerquellen und dann 5 deines Fluglehrers! Aber ehrlich!

 

 

Du:

  1. Wie kam es zu deinem Entschluss, fliegen zu lernen?
  2. Was ist diese Ausbildung für dich in deiner Gefühlswelt wert?
  3. Bist du ein Erfolgstyp oder eher Versager? Schreibe den Prozentwert! 0 - 100%. (Schätze dich ein!)
  4. Was für ein Lerntyp bist du? Hören, Sehen, Machen.
  5. Üben, Fragen, Von-Vorne-Beginnen.
  6. Bist du eher ein Technischer Typ mit Formeln (Vo, Vxy) oder eher ein Gefühlstyp (jetzt kommt der Flugi)?
  7. Wie hast du die Theorie rein bekommen? Easy oder hardcore?
  8. Wieviel davon ist bis jetzt geblieben? Refresh nötig?
  9. Eine Ausbildungskurve geht nicht immer schön gerade nach schräg oben. Liegst du auf einer momentanen Abflachung?
  10. Was ist dieser Grund dazu? Obige Gründe?
  11. Kannst du dich vor einem "Event" auch mental vorbereiten? (Checkliste, Handling, Feeling...).
  12. Klingelt bei dir irgendein oder mehrere Ausbildungsschritte noch nicht? Weshalb?
  13. Prüfst du nach einer negativen Kritik deinen Fehler und bereinigst du das?
  14. Wieso glaubst du, ängstlich zu sein?
  15. Ist es tatsächlich Angst oder zum Glück Respekt?
  16. Traust du dich, deinen Fluglehrer auf etwas anzusprechen?
  17. Magst du deinen Fluglehrer.
  18. Kannst du ihm deine Probleme äussern, anvertrauen?
  19. Bist du ehrlich zu dir selbst?
  20. Brauchst du eine Pause?
  21. Spielt dir immer irgendetwas einen Streich, das dich ärgert: Wetter, Motivation, Fluglehrer, finanzielle Belastung…?

Fluglehrer:

  1. Stimmt bei euch die Chemie?
  2. Ist er einfühlsam oder schiesst er gleich auf einen Fehler ein?
  3. Kann er sich auf deine Lerngeschwindigkeit einstellen.
  4. Erkennt er deine Probleme?
  5. Ist er eher cholerisch oder ruhig genug.
  6. Hat er einen Charme wie ein Caterpillar, Büffel, A****, alter Sagg?
  7. Kann er etwas lehren, didaktisch, Ausbildungsmethodik?
  8. Geht er stur nach Syllabus (Lektionskatalog) oder passt er an?
  9. Vor der Kaffeepause: Wenn das Bugrad (Heckrad) beim Parken neben der Linie steht, dass zahlst du, wenn du drauf bist, zahlt er!

So Heiko. Das war nun vielleicht etwas viel. Jetzt ziehst du dich warm am, gehst nach draussen und machst eine halbe Stunde einen Spaziergang! Danach ist dir wieder wöhler! Und dann beginnst du hier gleich nochmal mit meinem Fragekatalog von vorne!

 

Angst ist in der Fliegerei kein guter Berater. Respekt schon!

 

Und hier noch ein schöner Ausblick: So vielen Piloten hat die Fliegerei bisher viel Freude und Genugtuung gebracht. Ich bin überzeugt, dazu gehörst du bald auch und du wirst es später nie bereuen. Ich selbst bin vermutlich mit der Fliegerei sogar verheiratet! :009:

 

Deine neue Lernkurve interessiert mich sehr. Bitte komm' gelegentlich wieder mal hierher zurück und berichte!

Geschrieben

Ich könnte nicht fliegen wenn ich Angst hätte. Das wäre für mich gefährlich und würde mir auch keinen Spaß machen!

Geschrieben

Hallo zusammen,

 

vielen Dank für Eure Ratschläge und die Unterstützung !

 

Ich könnte nicht fliegen wenn ich Angst hätte. Das wäre für mich gefährlich und würde mir auch keinen Spaß machen!

 

@Cheshunt

es würde bedeuten, es handelt sich bei mir um einen „sehr großen Respekt“, weil ich letztendlich auch Spaß am Fliegen habe. :)

 

@Christian,

ich konnte noch nicht alle Punkte durcharbeiten aber, wenn’s um meinen Fluglehrer geht, kann ich sehr schnell antworten:

- die Chemie stimmt

- er ist ein ruhiger Mensch

- erkennt meine Schwächen, die Übungen werden wiederholt, bis die sitzen und ich mich dabei sicher fühle

- er sagt mir auch, was ich falsch mache / sag auch was ich gut mache

 

Zu den persönlichen Punkten, finde ich den Punkt 20 zutreffend, ich brauche Pause, oder mindesten muss ich das Tempo drosseln, weil ich aktuell ziemlich viel arbeite, dazu kommt noch abends PPL- Unterricht (2-3 mal pro Woche).

 

Der Punkt 21, nämlich das Wetter bereitet mir auch Probleme, wenn die Sicht schlecht ist und zu stark wackelt. Die Turbulenzen stören mich sehr, besonders am Anfang, später nicht mehr.

 

Der Punkt 3, sehr schwierig den Prozentwert zu geben, aber ich bin ein Erfolgstyp, ich arbeite auch seit paar Jahren als selbständiger Ingeneuer, was auch nicht leicht ist.

 

Dann sind wir auch automatisch bei den Punkten 5 und 13, was auch zu meinem Beruf gehört, also Analyse der Fehler (eine konstruktive Kritik) und Von-Vorne-Beginnen.

 

Auf jeden Fall, werde ich es noch die Liste gründlicher durchgehen und über meine Fortschritte und Beobachtungen berichten. Herzlichen Dank.

Geschrieben

OK dann ist es ja keine Angst! Turbulenzen haben mir auch nie gefallen! Bei 20 Knoten Bodenwind, 10 Platzrunden über dem Wald! Das war immer unangenehm!

Geschrieben
OK dann ist es ja keine Angst! Turbulenzen haben mir auch nie gefallen! Bei 20 Knoten Bodenwind, 10 Platzrunden über dem Wald! Das war immer unangenehm!

 

...dann wirds doch erst interessant ;)

Geschrieben

Hallo Heiko,

 

Im Unterschied zu Christian kann ich mir leider aus den zehn Zeilen die Du geschrieben hast kein Bild Deiner mentalen Unruhe machen und kann, da ich Dich nicht kenne, auch nicht ueberzeugt sein, dass Dir die Fliegerei spaeter Freude und Genugtuung bringen wird und Du es spaeter nie bereust, wenn Du jetzt weiter machst.

 

Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht mal Dein Problem: Du hast mit etwas voellig Neuem angefangen. Vielleicht war es schon sehr lange Dein Traum, selbst fliegen zu koennen. Vielleicht hast Du die Sache unterschaetzt (das ist gar nicht boes gemeint: Ich kenne viele Flghtsimmer und Modellflieger, die glauben, eigentlich koennen sie ja schon fliegen). Vielleicht hast Du Dir neben einem von Dir als stressig empfundenen Job zu viel zugemutet. Ich weiss es nicht.

 

Was ich weiss ist, dass Du offenbar nach nun 4 Flugstunden nicht den Spass an der Sache hast, den Du Dir erhofft hast. Was ich auch weiss ist, dass Du es offenbar als Versagen empfinden wuerdest, wenn Du jetzt die eigentlich logische Konsequenz ziehst, naem

Ich einfach nicht weiter fliegst - sonst wuerdest Du im Titel dieses Threads kaum von "hinschmeissen" sprechen.

 

Darum mein Rat an Dich: Ueberleg Dir erst mal, warum Du das wirklich machen willst. Fliegen ist laut, teuer und gefaehrlich und auch wenn in diesem Forum das viele (ich uebrigens eingeschlossen) anders empfinden: Ueber die Haelfte der Menschen hat ueberhaupt keinen Spass daran!

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Wir wissen auch nix über Deine Vorgeschichte. Hast Du schon 15 Flüge als Pax genossen? Warst Du auf verschiedenen Maschinen schnuppern?

 

Nein, hinschmeissen würde ich das nie nennen. Eher die Erkenntnis in einen Entscheid überführen. Aber vielleicht ist die Erkenntnis noch nicht aussagekräftig und Du nicht entscheidfähig?

 

Vielleicht dem FI mal ein Genussflug für zwischendurch vorschlagen? Ist ja Dein Geld/Zeit! Dann kommt das Kribbeln, die Lust wieder?!

Geschrieben

Hallo "Heiko" oder wie auch immer Du heisst :D

 

 

In meiner Schule in USA hören ca. 20% der Schüler aus Kostengründen auf......selten scheitert jemand, weil er den skills test nicht besteht, aber auch das hab ich gesehen. Direkt eine 25jährige Engländerin hat im Test zur Landung angesetzt, obwohl ein Schüler (der gerade neu im Solo-Flug war) ohne Clearance auf die Startbahn gerollt war. Der Prüfer hatte sie sofort zum GoAround aufgefordert, was sie aber nicht tat. Sie schaffte also auch den 2. Skills test nicht und ist wieder abgereist. Nur auf Antrag und mit Ausnahme darf sie ein drittes mal.

 

Ich hatte auch Angst, war vor der Ausbildung nur 3 mal mitgeflogen. Ich habe mir einen abgezittert bei den 360° turns und den fire on board Übungen. Auch den Flieger in den Stall zu zwingen hat sich scheisse angefühlt. Meine Leistungen haben den Instructor eher enttäuscht.

 

Ich dachte ich hätte schon in Prüfungen (an der Uni) vieles überstanden. Aber bei der Pilotenausbildung hat man mir meine Grenzen gezeigt. Ich war phasenweise am echten Limit angelangt (PPL in 4 Wochen).....meine Angst hat nicht wirklich geholfen.

 

Meine Lösung: Ich habe mich vor den Stunden mit EFT beruhigt und das war ein Quantensprung. Irgendwann habe ich die Stalls geliebt :008: und hab sie heimlich im Solo gemacht...X-fach :008:

 

Fliegen ist sooooo geil

 

Gruess

Konrad

Geschrieben

Hallo Heiko,

 

am Anfang hatte ich auch das Gefühl, nichts auf die Reihe zu bekommen und wenn die Pausen zu lange waren (gerade im Winter), bin ich mir jedes mal vorgekommen, als wäre ich noch nie in einem Flugzeug gesessen.

 

Es war dann in der erste Platzrunde immer so, als wäre alles neu für mich. Dann hatte ich mich "warm geflogen" und es lief wieder.

 

Auch später hatte ich immer wieder mal Tage, wo einfach nichts geklappt hat und bei manchen Dingen hatte ich das Gefühl, ich lerne das nie. Besonders dann, wenn ich alles besonders gut machen wollte, ging es meistens in die Hose :D Ich war dann oft frustiert und hatte auch manchmal den Gedanken, ob es nicht besser wäre, aufzuhören. Auch von unseren Flugschülern kenne ich solche Aussagen.

 

Solche Tage hat jeder Flugschüler mal, auch später, wenn man schon Solo ist. Ich denke mal, 4 Stunden und 10 Landungen sind auch noch zu wenig, um all zu große Ansprüche an sich selbst zu stellen.

 

Drück Dir die Daumen, daß Du für Dich richtig entscheidest. Aber ich denke, es ist einfach noch zu früh, um den Kopf in den Sand zu stecken.

Geschrieben

Ich war jetzt 2 mal fliegen und ich glaube (und hoffe), jetzt ist der Knoten geplatzt!

 

Es war vielleicht technisch nicht alles perfekt, aber was für mich wichtig war, ich bin entspannt in den Flieger eingestiegen und habe mich sogar auf das zweite Mal echt gefreut.

 

Vorher habe ich den Start, Flug und Landung mehrmals in den Gedanken durchgespielt, also mich mental darauf Vorbereitet. Ich habe versucht mir es alles so realistisch wie möglich vorzustellen, also checklisten, Anlassen, tower rufen, Rollen, Prüfungen vor dem Rollhalt, dann Start usw.

 

Ich habe mir auch eingeprägt:

„Konzentriere dich doch auf das airwork, also Geschwindigkeit, Höhe, die Einweisungen deines Fluglehrers usw., dann kann dir nix passieren (statt sich mit den Befürchtungen und den Ängsten zu beschäftigen)“

 

Eure Tipps haben mir viel geholfen, Christian Deine Auflistung ist Klasse und natürlich Hans, danke auch für Dein persönliches Coaching.

Geschrieben

@ Heiko

 

setz dich mind. 30-40 Min. vor der Stunde in den Flieger (wenn ein solcher verfübgar) und geh alles durch.....die ganzen emergency-übungen gehen so besser "ins Blut". Mach alle Procedures so durch......bis plötzlich nach gefühlten 10 Min. der Lehrer dasteht :cool:

 

Nach einer besch..... Flugstunde setzt dich auch noch mal rein, entspannst dich und checkst, ob du es jetzt kannst.

 

Mach es Föteli vom Cockpit und platzier es als Hintergrund auf dein Compi-Bildschirm....auch das hilft.:p

 

 

Gruess

konrad

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

ich habe bereits meinen ersten Soloflug absolviert!

 

Ich fliege zwar noch mit großem Respekt, aber es ist gut so.

 

Gruß

Geschrieben

Gratulation zum First Solo - eines der eindrücklichsten Events für jeden Piloten (zumindest für mich bis jetzt :-) )!

den Respekt sollten wir nie verlieren, das ist schon gut so!

 

mfg Harald

Geschrieben

In den USA brechen 80 % der Flugschueler die PPL Ausbildung ab; aus Kostengruenden, es wird mit der Zeit langweilig, schlechte Fluglehrer, fehlende Community in der FBO, etc.

 

Ich wuerde kein teures Hobby ausueben, bei dem ich Angst habe und mich unwohl fuehle.

 

Daniel

CaptainCracker
Geschrieben
In den USA brechen 80 % der Flugschueler die PPL Ausbildung ab; aus Kostengruenden, es wird mit der Zeit langweilig, schlechte Fluglehrer, fehlende Community in der FBO, etc.

 

Diese Erfahrung mit dem Fluglehrer habe ich auch gemacht. Habe dann einen neuen Angefordert und hat auch viel mehr Spass gemacht. Der Weg zur Lizenz kann lange dauern, aber wenn man sich immer kleine Ziele steckt und auch dabei Spass hat, erreicht man das Hauptziel schneller als man denkt.

 

Happy Landings

 

Luca

Geschrieben

Irgendwie waren alle meine Ausbildungen oft frustrierend (Praxis) Fahr, Drachen, Segel, Motor, Heli, allerdings hatte ich mit dem Fliegen an sich nie solche Probleme und es wurde besser als ich alleine flog.

Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt.

Das es an sich Spaß macht ist meine Motivation, sich überwinden halte ich nur dann für vertretbar wenn man es irgendwann nicht mehr muss und es Spass macht, könnte hier so sein.

Ich habe meine Flug-Ausbildungen immer 100% gemacht.

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