Role Geschrieben 10. Januar 2012 Teilen Geschrieben 10. Januar 2012 • Strukturelle Probleme, düstere Konjunkturprognosen und die immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen am Standort Wien setzen Austrian Airlines stark zu • Austrian Airlines müssen daher Strukturnachteile ein für alle Mal bereinigen, um wieder wachsen zu können • Neues Arbeitsprogramm baut auf gemeinsamem Beitrag von allen Beteiligten auf – intern wie extern Der Vorstand von Austrian Airlines hat sich ein umfassendes Arbeitsprogramm vorgenommen, mit dem er die Ertragskraft der österreichischen Fluglinie substantiell verbessern und das Unternehmen ein für alle Mal zukunftsfit machen will. Durch die Sanierungsmaßnahmen der letzten drei Jahre konnten Austrian Airlines das Ergebnis trotz widriger Rahmenbedingungen und Krisen gegen den Branchentrend zwar deutlich verbessern, das ursprüngliche Ziel eines positiven operativen Ergebnisses jedoch noch nicht erreichen. Das neue Vorstandsteam hat die Ursachen in den letzten Monaten gründlich analysiert und festgestellt, dass sie darin liegen, dass Austrian Airlines im Vergleich zu relevanten Konkurrenzairlines historische Strukturnachteile aufweisen, die vor allem wegen der deutlich verschlechterten Standortbedingungen in Österreich nicht mehr kompensierbar sind und daher geändert werden müssen. Laut Statistik Austria sind allein die Ticketpreise im Europaverkehr zwischen 2006 und 2010 um 50 Prozent gesunken. Der Treibstoffpreis hat sich gleichzeitig verdoppelt. 2011 ist die Schere weiter aufgegangen und 2012 wird sich das voraussichtlich fortsetzen. Für 2012 prognostiziert die IATA der europäischen Luftfahrt auf Grund des Wirtschaftseinbruchs und der Staatschuldenkrise einen Verlust von schlimmstenfalls bis zu vier Milliarden US-Dollar. Zusätzlich wird der Druck auf die Preise durch den starken Wettbewerb am Standort Wien - der im internationalen Wettbewerbsvergleich zu teuer ist - weiter hoch bleiben. Vorstandsvorsitzender Jaan Albrecht: “Wir müssen daher mit einem gemeinsamen Arbeitsprogramm unsere strukturellen Defizite und Probleme beheben. Ich möchte Austrian Airlines ein für alle Mal in die schwarzen Zahlen fliegen – und zwar mit der gesamten Mannschaft.“ Arbeitsprogramm, um in die Gewinnzone zu fliegen Der Vorstand hat in den letzten Wochen ein Arbeitsprogramm entwickelt, das von allen internen und externen Beteiligten einen Beitrag vorsieht, um Austrian nachhaltig auf Wachstumskurs zu bringen. Das Programm setzt sich aus zwei Drittel Kostensenkungen und einem Drittel Erlössteigerungen zusammen. 1. Erlöse Austrian wird die Vertriebsaktivitäten im Heimatmarkt intensivieren. Durch die Bündelung der Vertriebsaktivitäten von Lauda Air und Austrian wird der Leisure Sales deutlich gestärkt. Die Marke Lauda Air bleibt bestehen. Im Corporate Sales wird der mittelständischen Struktur Österreichs durch die Weiterentwicklung des Firmenprogramms im Lufthansa Verbund besondere Rechnung getragen. Mit der unterjährigen Einführung neuer Systeme im Revenue Management kann Austrian noch flexibler auf die unterschiedlichen Wettbewerbssituationen im In- und Ausland reagieren. Durch diese Maßnahmen werden Austrian Airlines die Erlösqualität deutlich steigern und die Marktposition im österreichischen Heimatmarkt weiter ausbauen. Austrian Airlines beabsichtigen außerdem, Kooperationen unter dem Dach der Star Alliance auszubauen und Joint Ventures mit den wichtigsten Partnern auszuweiten. 2. Kapazität Austrian Airlines planen, die Flotte in der Mittelstrecke im Jahr 2012 auf die Airbus A320 Familie zu harmonisieren: Alle elf Boeing 737 sollen zeitnah ausgeflottet werden und abhängig von der kurzfristigen Marktentwicklung durch bis zu sieben Airbus A319/A320 ersetzt werden. Damit senken Austrian Airlines Wartungskosten, verbessert die Crewplanung und steigert die Produktivität. Dieser Schritt erfordert allerdings hohe Investitionen, die Austrian Airlines aus eigener Kraft noch nicht finanzieren können. Der Eigentümer Lufthansa ist bereit, Austrian Airlines dabei zu unterstützen. Aber nur unter der Voraussetzung, dass Austrian Airlines vorher die Kostenstruktur deutlich verbessert hat. Austrian Airlines werden auch ihr Streckenetz weiter anpassen: Einzelne Destinationen, die keine profitable Perspektive haben, werden gestrichen. Zugleich wird Austrian mehr Flüge von Wien nach Bukarest, Belgrad und Sofia anbieten. So werden Austrian Airlines im kommenden Sommerflugplan die selbst durchgeführten Flüge von Wien nach Bukarest von drei auf bis zu fünf Flüge pro Tag erhöhen, nach Sofia von vier auf bis zu fünf Flüge pro Tag und nach Belgrad von drei auf bis zu vier tägliche Flüge. Durch die Ausweitung der Kooperation mit Germanwings, die erst kürzlich unterzeichnet wurde, können die Vorteile einzelner Geschäftsmodelle des Lufthansa-Verbundes am Standort Wien besser genutzt werden. 3. Kosten Der Standort Wien muss für den Luftverkehr billiger werden, um annähernd mit anderen Standorten in Europa vergleichbar zu sein: Dazu erwarten Austrian Airlines von der Politik vor allem eine Abschaffung der Ticketsteuer und eine Reihe anderer Maßnahmen, die den Zielsetzungen der vom Verkehrsministerium publizierten Roadmap Luftfahrt entsprechen. Austrian Airlines werden mit den Standortpartnern, dem Flughafen Wien und der Austro Control die Gebühren neu verhandeln. Austrian Airlines werden gemeinsam mit den Lieferanten prüfen, wie das Leistungsportfolio angepasst werden kann. Austrian Airlines werden aber auch bei den Personalkosten ansetzen. Hier geht es vor allem um die Dynamik des Kostenanstiegs: Die Personalkosten lagen im ursprünglichen Budget für das Jahr 2012 praktisch wieder auf dem Stand von 2009 – und das war vor dem massiven Mitarbeiterabbau um fast 1.500 Stellen und dem Gehaltsverzicht der Mitarbeiter. Allein von 2011 auf 2012 würden die Personalkosten laut ursprünglicher Planung um 7 Prozent steigen. Der Hauptgrund für diese Entwicklung sind die automatischen Gehaltsvorrückungen und – für Teile der Belegschaft – die ebenso automatischen Inflationsanpassungen. Ausbau der Langstrecke als Wachstumsziel Die rasche Umsetzung dieses Arbeitsprogrammes ist Voraussetzung, dass Austrian Airlines wieder wachsen und in die Langstreckenflotte investieren können. Gerade in der Langstrecke zeigten die Sanierungsbemühungen der letzten Jahre gute Erfolge. Der Ausbau dieses Segments ist erfolgskritisch für die endgültige Sanierung sowie für das zukünftige Wachstum. Bereits im Winter 2012/13 wird die Kabine der Langstreckenflotte mit einem dreistelligen Millionen-Euro-Betrag umgerüstet. Austrian Airlines streben an, im Jahr 2013 ein Wachstum der Langstreckenflotte um zwei Flugzeuge zu erreichen. Der Vorstand wird das Arbeitsprogramm zuerst dem Aufsichtsrat vorlegen und anschließend mit allen Beteiligten intern und extern diskutieren. „Jeder, der eine langfristig zukunftsfähige Austrian Airlines und einen volkswirtschaftlich bedeutenden Luftfahrtstandort Wien haben möchte, wird von der Notwendigkeit der raschen Umsetzung des Maßnahmenpakets überzeugt sein“, zeigt sich Vorstandsvorsitzender Jaan Albrecht zuversichtlich. Quelle: austrianairlines.com * * * Viele Fragen bleiben offen. Wie/wann wird die F70/100 Flotte der Arrow erneuert. Wo wird wohl im Streckennetzwerk der Arrow/AUA als erstes der Rotstift angesetzt? Evtl. eine vorzeitige WinWin Chance für Altenrhein? Auf welchen Strecken sollen die 2 zusätzlichen B772 eingesetzt werden (... und auf Kosten welcher LongHaul Netzwerkcarrier)? Roland Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josch Geschrieben 10. Januar 2012 Teilen Geschrieben 10. Januar 2012 Who knows!? Fakt ist, daß es höchste Zeit ist was zu tun! Die Sache mit der Flottenbereinigung ist plausibel. Zwar gibt es Destinationen, wo manche seit jeher sagen, daß die 737 da besser Geld verdient haben, aber mit dem Airbus-Gerät wird da wohl die Welt nicht untergehen - vor allem wenn es mit der dann schlankeren maintenance und Crew-Schulung gegengerechnet wird. Leid tun mir jene Piloten, die sich in den vergangenen Jahre über die 737 daran erfreuten, sich so vor den Bussen zu drücken - kenne/kannte da selbst welche. Nun schlägt der Sidestick erbarmungslos zu - und bis man auf die heißbegehrten 777 kommt, muß man angeblich Jaaaahre warten, und fix ist nix! Mal sehen was kommt. Hoffentlich kratzt man die Kurve - ich befürchte nämlich, daß bei "Abhausen" der AUA VIE zu einer Art GWI-Drehscheibe werden könnte *würg* "Böse Zungen" hier wagen zu sagen, daß man mit OS das gleiche hätte machen müssen, wie mit der Swissair - Aktion "Kehraus". Arrows? Naja - die Fokkers sind doch angeblich eh so super und verdienen Geld. In der derzeitigen Situation kommen wohl eher keine schnieken E-190 oder anderes Gerät. Kenne die aktuellen Zahlen nicht, aber die Arrows (eigentlich Tyrolean) hat als eigenständiges Unternehmen immer gutes Geld verdient. Aber hierzu können uns Insider aus INN sicher mehr sagen... Schade jedenfalls um die 737 - denen schaue ich immer noch gerne nach. Auch in der Nacht - ich liebe es, wenn die Strobes an einer wingfixed-engines-Maschine nur einmal blitzen. Da weißt Du, es ist ein "Flugzeug", was da grad drüber fliegt, und kein HAL-9000 *duckundweg* :005: Gruß Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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