FalconJockey Geschrieben 2. Februar 2012 Geschrieben 2. Februar 2012 Eben, es geht ja ums Prinzip: Auf das Flugzeug wurden ja schon Steuern gezahlt, was soll also diese zusätzliche Steuer? Das ist eine Neidsteuer. Die Leute werden einfach ihre privaten Yachten, Ferraris, Flugzeuge und Helikopter abziehen und den Steuerbehörden Italiens eine lange Nase zeigen. Und damit schneidet sich Italien ins eigene Fleisch: Auch wenn die reichen Herrschaften keine oder viel zu wenig Steuern gezahlt haben (auf ihr wahres Einkommen), werden sie halt das Geld in Zukunft im Ausland ausgeben, womit dem Land noch viel mehr Geld verloren gehen wird, als sie jetzt mit dieser Luxussteuer reinholen werden. Zitieren
kestrel Geschrieben 2. Februar 2012 Geschrieben 2. Februar 2012 Kaum ein GA Flieger hat die Reichweite Malta ohne Landung in Italien zu erreichen, bzw deren eigene Flieger würden von Italien faktisch auf ihr Territorium eingesperrt, da sie ebenfalls für internationale Flüge in Italien landen müssen. Hallo Urs Alternative zu Italien waere halt via Nordafrika. Ich bin im 1980 mal in einer Arrow III mitgeflogen und flogen Basel - Ajaccio - Sousse....also ohne Italien...und von Sousse nach Malta ist es ja dann auch nicht mehr soweit ;-) Gruss....Toby PS: aendert aber nichts an der Tatsache, dass die Steuer Schrott ist. Zitieren
Chipart Geschrieben 2. Februar 2012 Geschrieben 2. Februar 2012 Eben, es geht ja ums Prinzip: Auf das Flugzeug wurden ja schon Steuern gezahlt, was soll also diese zusätzliche Steuer? Das ist eine Neidsteuer. Um welches Prinzip geht es denn? Die Steuer ist sinnlos, da aus meiner Sicht für Italien als Volkswirtschaft kontraproduktiv, aber "prinzipiell" ist dagegen wohl kaum etwas einzuwenden. Es ist ja genau nicht so, dass die Flugzeuge schon "versteuert" sind, also mit dem italienischen Gesetz regelmäßig ein Doppelbesteuerungstatbestand entsteht. Vielmehr scheint mir Italien das einzige Land zu sein, dass eine Vermögenssteuer auf Flugzeuge erhebt. In wie weit "auf das Flugzeug schon Steuern bezahlt wurden" ist dabei prinzipiell unerheblich. Nimm als Beispiel Immobilien: Hier ist es durchaus üblich, dass der Eigentümer jährliche Grund- oder Liegenschaftssteuern bezahlt (wenn ich mich richtig erinnere gibt es die in der Schweiz auch zumindest in einigen Kantonen). Das gilt selbst dann, wenn das Grundstück "schon beim Kauf versteuert" war. Darum: Die Steuer muss weg! Aber bitte mit den richtigen Argumenten... Florian Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 2. Februar 2012 Geschrieben 2. Februar 2012 Vielmehr scheint mir Italien das einzige Land zu sein, dass eine Vermögenssteuer auf Flugzeuge erhebt. Falsch. Flugzeuge wie Autos gehören ins bewegliche Vermögen, werden also hier in der Schweiz z.b. in der Steuererklärung als Vermögenswert geführt und entsprechend versteuert. Wird in D auch nicht anderst sein oder? Was Italien macht ist krasse Diskrimination ganzer Wirtschaftszweige und Bevölkerungsschichten. Den betroffenen Italienern kann man nur empfehlen, das Land mit Betrieb und Flugzeug, Yacht e.t.c. zu verlassen. Wie mir ein Bekannter mit eigenem mittelständischen Betrieb in D noch nicht lange sagte: "Wenn man denkt, ich bin hier die reiche Sau, geh ich wo hin wo man mich als Arbeitgeber anschaut und nicht als Kapitalistenschwein." Resultat, Betrieb zu, Familie ausgewandert, 15 Leute auf der Strasse. Wenn das mal ein paar wirklich Reiche machen, wacht Italien schon auf. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 2. Februar 2012 Geschrieben 2. Februar 2012 Eben, es geht ja ums Prinzip: Auf das Flugzeug wurden ja schon Steuern gezahlt, was soll also diese zusätzliche Steuer? Das ist eine Neidsteuer. Die Leute werden einfach ihre privaten Yachten, Ferraris, Flugzeuge und Helikopter abziehen und den Steuerbehörden Italiens eine lange Nase zeigen. Und damit schneidet sich Italien ins eigene Fleisch: Auch wenn die reichen Herrschaften keine oder viel zu wenig Steuern gezahlt haben (auf ihr wahres Einkommen), werden sie halt das Geld in Zukunft im Ausland ausgeben, womit dem Land noch viel mehr Geld verloren gehen wird, als sie jetzt mit dieser Luxussteuer reinholen werden. Richtig Andreas. Man kann nur hoffen, dass diese Technokratenregierung daran zu Grunde geht wenn die Arbeitslosigkeit mal richtig explodiert. Wäre doch schön, wenn z.B. Ferrari und co sagen, ok, danke, dann machen wir dicht und dislozieren nach Rumänien. Dort haben sie schliesslich schon Fabriken, also verlegt man mal das Luxusgeschäft. Und gleichzeitig Tecnam mitnimmt und verschiedene Luxus Brands, die in Italien heute noch produzieren. Plus noch ne internationale Aechtung via ICAO und WTO. Nur, ich befürchte, die kommen a) damit durch und b) andere Problemstaaten mit Technokraten an der Spitze werden nachziehen. Einen effektiveren Weg die GA zu killen gibt's wohl nicht. Wann kommt wohl in Deutschland die Luxussteuer? Zitieren
Chipart Geschrieben 2. Februar 2012 Geschrieben 2. Februar 2012 Falsch. Flugzeuge wie Autos gehören ins bewegliche Vermögen, werden also hier in der Schweiz z.b. in der Steuererklärung als Vermögenswert geführt und entsprechend versteuert. Wird in D auch nicht anderst sein oder? Uuups, danke, das wusste ich in der Tat nicht - dann hat die Schweiz tatsächlich eine Doppelbesteuerungsproblematik. Da braucht es wohl in der Tat ein entsprechendes Abkommen, damit die in Italien allfällige Vermögenssteuer auf Flugzeuge von der Schweizer Steuerpflicht abgezogen wird (ich denke mal, das es genauso mit der Grund-/Vermögenssteuer auf Immobilien Schweizer Steuerbürger in Italien läuft). Wir in Deutschland haben keine Vermögenssteuer und daher tritt das Problem in der Tat nicht auf. Gruss, Florian Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 3. Februar 2012 Geschrieben 3. Februar 2012 Wenn das mal ein paar wirklich Reiche machen, wacht Italien schon auf. leider nein! Genau dann wird die verbliebene Zitrone bis zur Dürre ausgepresst, meist kann sich der Normalo eben nicht nach Belieben verschieben. Ist hier in der CH nicht anders, siehe Kanton Bern. Dank hoher Steuerbelastung zieht mancheiner (z.Bsp. Boss der Glas Trösch Bützberg) in steuergünstigere Kantone. Anstelle die Finanzen in Ordnung zu haben, gibts hier reiherum erneut Steuererhöhungen! Ergo - deine Voraussicht, lieber Urs, bleibt eine Illusion. Gruss Heinz Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 3. Februar 2012 Geschrieben 3. Februar 2012 Hallo Heinz, sicher wird auch das in Italien passieren. Bis irgendwann die Bevölkerung genug hat und aufbegehrt und dazu gehört in Italien wohl weniger als in der "wohlerzogen" Schweiz... Schliesslich ist ja die Ausquetscherei ein Hauptgrund wieso die Leute überhaupt das Risiko und den Aufwand von Steuerlöchern nutzen. Und wenn der Staat dann repressiv draufhaut, wird's nicht besser sondern noch schlimmer. Zitieren
oldchris Geschrieben 3. Februar 2012 Geschrieben 3. Februar 2012 Nimm als Beispiel Immobilien: Hier ist es durchaus üblich, dass der Eigentümer jährliche Grund- oder Liegenschaftssteuern bezahlt (wenn ich mich richtig erinnere gibt es die in der Schweiz auch zumindest in einigen Kantonen). Das gilt selbst dann, wenn das Grundstück "schon beim Kauf versteuert" war. Ja, ja du hast recht.....wenn man die Immobilien ab und zu für mehr als 48 Stunden in ein anderes Land (zB Italien) verschiebt......;) Zitieren
Berchi Geschrieben 3. Februar 2012 Geschrieben 3. Februar 2012 Mr. Obama will auch was:http://www.aopa.org/advocacy/articles/2012/120113white-house-aviation-user-fee-response.html Offenbar verabschiedet sich die USA vom fliegerischen finanziellen Paradies. Das ist für die nächsten vier Jahre wieder vom Tisch (klick); die Vernunft, nicht der linke Obama, hat mal wieder gesiegt. Flugzeuge wie Autos gehören ins bewegliche Vermögen, werden also hier in der Schweiz z.b. in der Steuererklärung als Vermögenswert geführt und entsprechend versteuert. Etwas OT, aber vielleicht noch zur Vollständigkeit: Auch Drittwelt-Flugzeuge (z.B. N-Flugzeuge) werden bei der Einfuhr in die Schweiz mit Zoll und Mehrwertsteuer besteuert und stehen nicht etwa unversteuert herum. Grüsse, Berchi Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 3. Februar 2012 Geschrieben 3. Februar 2012 Das ist für die nächsten vier Jahre wieder vom Tisch (klick); die Vernunft, nicht der linke Obama, hat mal wieder gesiegt. Gut! Und falls sich die Reps nicht noch total fertig machen gegenseitig dürfte auch Obama vom Tisch sein, spätestens im Januar. Etwas OT, aber vielleicht noch zur Vollständigkeit: Auch Drittwelt-Flugzeuge (z.B. N-Flugzeuge) werden bei der Einfuhr in die Schweiz mit Zoll und Mehrwertsteuer besteuert und stehen nicht etwa unversteuert herum. Korrekt, aber nicht wenn sie nur mal vorbeischauen, sondern nur dann, wenn der Eigentümer und Operator hier sein Domizil hat. Und darin unterscheidet sich wohl die IT Steuer, da sie noch zusätzlich zu all dem erhoben wird, nur weil das Objekt der Steuer ein vermeindliches Luxusobjekt ist. Flugzeuge beim Import in die Schweiz (oder anderswo) zu verzollen ist normal, sie bei jedem Besuch abzuzocken eine Frechheit. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 3. Februar 2012 Geschrieben 3. Februar 2012 So, ich hab mal die AOPA Deutschland Vorlage etwas umgeschrieben und abgeschickt. The Italian Ministry of Economy and FinanceSPOKESPERSON AND HEAD OF PRESS RELATIONS Dr. Filippo Alberto Pepe Tel. +39 06 47614360-4467 Fax +39 06 4881247 E-mail: portavoce@tesoro.it New Tax on Privately Owned Aircraft in Italy Dear Dr. Pepe, As owner and pilot of an aircraft Mooney M20 C on Swiss register with a maximum take off weight of 1068 kg I would like to voice my concerns about the new Italian luxury tax imposed on privately owned aircraft, in particular where aircraft under foreign register not based within Italy are concerned. With the new tax in force I would risk to be charged the amount of 2750 Euros per year every time my stay would exceed 48 hours with my privately owned aircraft, which is registered, based in and taxed in Switzerland. This even in case of flight delay or maintenance problems, when a stay longer than 48 hours was not planned. I have had numerous chances to enjoy your lovely country, culture and food in previous stays in Rome, Lago di Garda and other places. However, I am neither willing nor able to pay this completely excessive amount of money and will consequently have to avoid Italy as a travel destination. Based on previous trips, I will estimate the loss to the Italian economy for each cancelled flight to Italy for a party of 4 staying 4 to 7 days as follows: • Loss of hotel rates for 4 people at 100-150€ per day and person of between 2400-4200 € • Loss of expenses for food and beverage at 50-70 € per day and person 1100-2000 € • Loss of expenses for cultural events, shopping and so on at 100€ per day 1600-2400 € • Loss of aircraft fuel sale and airport fees and taxes 800-1500 € So the total loss for ONE 4 seat tourism airplane for your economy would be between 6000 and 10’000 €. I would urge you to consult the statistics of places like Venice Lido or likewise as to how many foreign airplanes they have had and make your calculations. I expect the losses to go well into millions of € to the Italian tourism industry, the Italian gastronomy, airports and economy in general. For many General Aviation pilots a flight to relatively close by Italy (such as Albenga, Venice or Verona, just to name a few) has been attractive due to its short distance from Switzerland, Germany or Austria. However, with your new tax, this will no longer be the case. For pilots and owners of aircraft from outside Italy, the new tax will present numerous problems. • It will restrict touristic trips to Italy to 47 hours, even if the tourists would have liked to spend a week or more in your country, of course spending money your economy needs. • It will impose an incalculable risk in the case of technical malfunction, weather out of limits and other cases where a return flight will have to be delayed. • It is also in direct contradiction to the principles of ICAO, which states clearly that no member state must impose prohibitive fees or other hurdles to hinder international air traffic. To put the costs of this tax in context, my aircraft is 45 years old and costs roughly 200 € per hour to operate. Your tax of 2750 € therefore amounts to more than 13 flight hours, which translates into 5 to 6 trips to Italy from my home base. I myself, who own this airplane, am a normal working class taxpayer of Switzerland, who spends whatever money is left to fly my own old airplane around Europe. Opposite to the people your taxation targets, none of us General Aviation Pilots are in the financial situation your ministry seems to think we are. Most of us are normal workers or state employees with families, who spend their free time travelling around in our airplanes exploring the beauties of countries like Italy. I would like to point out to you that this tax will also directly concern and hamper your very own and successful aircraft industry, namely companies like Tecnam or others, who are so far successfully marketing their innovative designs. However, if people are no longer able to visit the Tecnam plant or other maintenance facilities, be it to buy airplanes or to bring them in for revision or repair without having to pay these amounts, this will directly cause incalculable harm to your own companies and therefore reduce your tax revenue further. Additionally, it may well prompt these companies to leave their production sites and to transfer their business to outside Italy. While I do understand the need for Italy to sort out its economical problems and can very well appreciate the pressure Italy is under as a consequence of the threats by European politicians and the EU as such, I do ask you to consider the effect of this new tax domestically and for travellers. This tax as it is proposed will cost the Italian economy far more than it might actually bring in. It will damage your tourism industry, your airports, and Italy’s reputation as a holiday destination. Last but not least it will kill with a high degree of certainty your very own light aircraft industry or force them to find friendlier grounds to manufacture their goods. This can not be in the interest of the Italian nation. I therefore urge you to reconsider this tax move and to open talks and listen to the concerns of the international aviation communities, AOPA Italy as their spokespersons and the countless owner/pilots who will address you in this matter. I am available to you if you would like to discuss the above aspects further. With over 30 years as an active pilot I am certainly willing to do my share to help Italy to avoid becoming a no-go land for General Aviation. Please do not hesitate to contact me. I am looking forward to hearing from you. Sincerely Urs Wildermuth (Addresse und Kontakte) Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 5. Februar 2012 Geschrieben 5. Februar 2012 Steuer ist bestätigt: Italienisches Dokument Offenbar am 3. Februar wurde die Steuer definitiv bestätigt. Damit ist für privat operierte Flugzeuge wohl die LI-P1 Tatsache. GND-UNL, H24, No flights at all. Zumindest meine Schlussfolgerung. Zitieren
Flavio Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Steuer ist bestätigt: Italienisches Dokument Offenbar am 3. Februar wurde die Steuer definitiv bestätigt. Ein ganz schlechtes Zeichen. Es sieht ganz danach aus, als ob Rom auch mit der Ausführungsgesetzgebung, die meine letzte Hoffnung ist, diesen Irrsinn durchziehen will. Die Hoffnung auf eine verträgliche und rechtmässige Lösung (z.B. tageweise Abrechnung) schwindet. Was mich erstaunt, ist die relativ geringe Empörung und das kleine Interesse an Protest in Pilotenkreisen. Dies ist der GA-Killer schlechthin, falls noch andere Länder auf solche Gedanken kommen sollten. Aber vielleicht haben die Hobbypiloten durch das langjährige ständige Einstecken von schlechten Nachrichten einfach resigniert ... Zitieren
Ventus2cx Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Ein ganz schlechtes Zeichen. Es sieht ganz danach aus, als ob Rom auch mit der Ausführungsgesetzgebung, die meine letzte Hoffnung ist, diesen Irrsinn durchziehen will. Die Hoffnung auf eine verträgliche und rechtmässige Lösung (z.B. tageweise Abrechnung) schwindet. Was mich erstaunt, ist die relativ geringe Empörung und das kleine Interesse an Protest in Pilotenkreisen. Dies ist der GA-Killer schlechthin, falls noch andere Länder auf solche Gedanken kommen sollten. Aber vielleicht haben die Hobbypiloten durch das langjährige ständige Einstecken von schlechten Nachrichten einfach resigniert ... Ich glaube die GA sagt sich einfach "dann ich gehe eben woanderst hin". Dass es die Italiener wirklich ernst meinen sieht man auch in einem anderen Bereich: Alle Transaktionen über 1'000 Euro dürfen nicht mehr bar abewickelt werden. Da regt sich die schweizer Tagesschau darüber auf, dass die Rentner jetzt ein Konto brauchen dabei ist das nur die nächste Stufe in Richtung Überwachungsstaat. Wenn du jetzt also ein paar Ski kaufen willst, musst du 1) mit einer Kreditkarte zahlen und 2) schaut dir der Staat dabei zu. Das ist langfristig tausend mal schlimmer als die Luxus-Steuer, aber darüber regt sich auch keiner auf. Tja, in diese Richtung bewegt sich eben die moderne Gesellschaft und nur wenige Leute - wie z.B. Urs - wehren sich. Wir sprechen hier über Mosaiksteine der Auswirkungen von der Luxus-Steuer aber die Auswirkungen, die Urs in seinem Brief beschreibt, treffen eben nicht nur aufgrund der GA ein. Man wird es auch im normalen Tourismus sehen, wegen der 250PS-Regel. 250PS ist bei Urlaubern in 4- und 5-Sterne Hotels keine Seltenheit....und das ist die lukrative Kundschaft. ich hoffe, dass sich dadurch die Hoteltarife gegenseitig nach unten schrauben und dann gehe ich mit meinen 200PS hin:005: Zitieren
Flavio Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Bin mit Dir vollkommen einverstanden, ausser dem Punkt mit den Autos: Die Luxussteuer gilt bei den Autos nur für in Italien registrierte Fahrzeuge, ansonsten hätten wir sicherlich eine riesige Unterstützung aus diversen Kreisen erhalten. Aber es betrifft ja nur ausländische “reiche Piloten“. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Ein ganz schlechtes Zeichen. Es sieht ganz danach aus, als ob Rom auch mit der Ausführungsgesetzgebung, die meine letzte Hoffnung ist, diesen Irrsinn durchziehen will. Die Hoffnung auf eine verträgliche und rechtmässige Lösung (z.B. tageweise Abrechnung) schwindet. Danke für die Analyse, das hatte ich so befürchtet. Was mich erstaunt, ist die relativ geringe Empörung und das kleine Interesse an Protest in Pilotenkreisen. Dies ist der GA-Killer schlechthin, falls noch andere Länder auf solche Gedanken kommen sollten. Aber vielleicht haben die Hobbypiloten durch das langjährige ständige Einstecken von schlechten Nachrichten einfach resigniert ... Denke mal, das sind mehrere Faktoren. Erstens sehe ich ja auch an den Reaktionen hier auf diverse Threads, dass die "geht mich nix an" Haltung bei sehr vielen Piloten zuoberst steht. Entweder sie fliegen nicht nach Italien, oder sie fliegen Clubflieger (die ja ausgenommen sind) und den reichen Säcken mit eigenen Fliegern geschieht's ja wohl recht? Ehrlich gesagt macht mir diese Haltung auch hier im Forum aber auch anderswo mehr Sorgen als dass sich Italien nun endgültig zur No Go Area macht. Zweitens, natürlich haben sehr viele GA Piloten aufgegeben. Jeder zweite trägt sich mit aufhören. Das Vergrämen mittels Gesetzen und Gebühren zieht, ebenso aber die extrem negative Stimmung, die in der gesamten GA herrscht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass sowohl die AOPA als auch andere Organisationen sehr wohl etwas tun. Nur reicht das nicht. Jeder von uns kann mithelfen. Meinen Brief kopieren, ändern (etwas selber schreiben sollte schon drin liegen) und absenden. Die Briefe der AOPA kopieren und versenden. Und so weiter. Auf jeden Fall aber: FLIEGEN was das Zeug hält! Je länger je mehr muss man sich fragen, wie lange noch. Denn: Flavio Du sprichst mir aus der Sehle wenn Du sagst,wie lange wohl bis andere Länder auch drauf kommen. Das wird nicht lange dauern, glaub mir. Und dann bricht die GA in Europa völlig zusammen. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Ich glaube die GA sagt sich einfach "dann ich gehe eben woanderst hin". solange das noch geht. Dass es die Italiener wirklich ernst meinen sieht man auch in einem anderen Bereich: Alle Transaktionen über 1'000 Euro dürfen nicht mehr bar abewickelt werden. Da regt sich die schweizer Tagesschau darüber auf, dass die Rentner jetzt ein Konto brauchen dabei ist das nur die nächste Stufe in Richtung Überwachungsstaat. Wenn du jetzt also ein paar Ski kaufen willst, musst du 1) mit einer Kreditkarte zahlen und 2) schaut dir der Staat dabei zu. Frage: Lässt sich da was draus machen? Wenn die Tagesschau darüber berichtet hat, könnte man die hier dazu bringen, die Luxussteuerproblematik anzugehen? Eventuell via Herrn Klapproth (10 vor 10)? Das ist langfristig tausend mal schlimmer als die Luxus-Steuer, aber darüber regt sich auch keiner auf. Tja, in diese Richtung bewegt sich eben die moderne Gesellschaft und nur wenige Leute - wie z.B. Urs - wehren sich. Das ist richtig, es ist viel mal schlimmer. Und ich denke auch,dass die Italiener sich wehren werden. Sowas schreit direkt nach Protesten. Wir sprechen hier über Mosaiksteine der Auswirkungen von der Luxus-Steuer aber die Auswirkungen, die Urs in seinem Brief beschreibt, treffen eben nicht nur aufgrund der GA ein. Man wird es auch im normalen Tourismus sehen, wegen der 250PS-Regel. 250PS ist bei Urlaubern in 4- und 5-Sterne Hotels keine Seltenheit....und das ist die lukrative Kundschaft. Was es brauchen wird ist, dass einige Leute unbedarft hinfahren und dann voll hineinlaufen. Und dann via die Presse e.t.c. aufschreien. Erst dann wird die Masse begreifen, was da abgeht. Bis dahin, schreiben was das Zeug hält.Und aus Italien komplett wegbleiben. Was anderes ist unmöglich im Moment. Zitieren
Chipart Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 ...Wenn du jetzt also ein paar Ski kaufen willst, musst du 1) mit einer Kreditkarte zahlen und 2) schaut dir der Staat dabei zu. Das ist langfristig tausend mal schlimmer als die Luxus-Steuer, aber darüber regt sich auch keiner auf. Tja, in diese Richtung bewegt sich eben die moderne Gesellschaft und nur wenige Leute - wie z.B. Urs - wehren sich. Es ist ja so einfach "1984" zu rufen wenn ein Staat wie Italien solch eine Regelung einführen muss. Viel schwieriger, aber auch deutlich Zielführender wäre es, über die wahren Hintergründe zu reflektieren und Lösungen anzubieten anstatt nur zu proklamieren, was "der Staat" aber sicher nicht tun dürfte. Das Problem ist doch - wenn man den Presseberichten der letzten Wochen/Monate auch nur halbwegs glauben schenken darf - dass es in Italien offensichtlich in einigen Bevölkerungskreisen eine regelrechte Kultur der Steuerhinterziehung zu geben scheint. Dagegen wird der Staat ja wohl legitim etwas unternehmen dürfen. Und in Ländern, in denen es keine soziale Kontrolle darüber gibt, dass Steuern auch gezahlt werden (wie in einigen skandinavischen Ländern und meinetwegen auch in der Schweiz), geht es nun nicht wirklich anders, als 1) Steuerhinterziehung dort wo sie erkannt wird systematisch zu bestrafen und 2) eine glaubhafte "Gefahr" für Täter zu etablieren, auch tatsächlich erkannt entdeckt zu werden. Hierfür braucht es Konzepte! Und eine Kartenpflicht für Zahlungsverkehrstransaktionen über 1000 EUR tönt da gar nicht nach einem so dummen Vorschlag. Aber natürlich steht es jedem frei, besseres Vorzuschlagen .... Gruss, Florian Zitieren
Chipart Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Was es brauchen wird ist, dass einige Leute unbedarft hinfahren und dann voll hineinlaufen. Und dann via die Presse e.t.c. aufschreien. Erst dann wird die Masse begreifen, was da abgeht. Man kann nur Wiederholen, was Flavio geschrieben hat: Die Luxussteuer wird niur auf in Italien zugelassene Autos fällig. Kein Tourist wird abkassiert. Die naheliegende Übertragung dieser Regel auf Boote und Flugzeuge scheitert an der Weigerung der jeweiligen Interessenvertreter, auch für diese Fahrzeuge relativ stringente teritorial-orientierte Zulassungsvorschriften zu akzeptieren. Wenn ein Boot das 300 Tage im Jahr im Hafen von Rimini liegt, wirtschaftlich einem Italiener gehört und auch nur von diesen im Wesentlichen in italienischen Gewässern bewegt wird dennoch in Nigeria zugelassen sein darf, dann darf man sich nicht wundern, dass der Gesetzgeber auf die Idee kommt, im Hafen von Rimini auch nigerianische Boote zu besteuern. Gruss, Florian Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Florian, Du nennst den Knackpunkt. Nämlich die 48 Stunden, bzw in Deinem Beispiel 300 Tage. Wenn die auch nur gesagt hätten, länger als 3 Monate oder einem Italiener gehörend e.t.c. dann ist es spätestens eine Angelegenheit, die die Italiener intern zu beraten und zu lösen haben. Klar ist es schlecht für die italienische GA. Aber der normale Reiseverkehr wäre nicht betroffen. Die massive Kritik an der Steuer betrifft exakt diesen Punkt: Dass private Flugzeuge, die länger als 48 Stunden in Italien sind, mit der vollen Steuer belegt werden, egal wem sie gehören. Damit werden alle Eigner egal aus welchem Teil der Welt sie stammen, für die Steuersünden der Italiener gestraft? Wenn Italien gesagt hätte - alle Flugzeuge, die länger als 3 Monate (oder zumindest länger als ein normaler Urlaub) in Italien sind - davon ausgenommen unfreiwillige Aufenthalte wie nach einem Unfall, Maintenance e.t.c. - davon ausgenommen Flugzeuge, wo der Halter eindeutig beweisen kann, dass das Flugzeug die Homebase im Ausland hat und der Eigentümer ebenfalls dort lebt (Vorlage der Bordpapiere (Eintragungsschein), keine italienischen Teilhaber hat e.t.c. wäre das zwar rechtlich immer noch schwierig zu verstehen aber es würde mindestens nicht jeglichen GA Verkehr mit ausländisch registrierten Flugzeugen dicht machen. 48 Stunden jedoch, das sind 2 Tage. Damit kann niemand was anfangen. Sogar eine Rundreise, wie Aviator sie gepostet hat, hätte gereicht, dass er hätte zahlen müssen. 3000 Euros, weil er Italien besucht hat. kann es das sein? Betreffend der 1000 Euro Regel: Normalerweise macht ein Staat sowas dann, wenn er kurz vor dem bankrott steht und verhindern will, dass die Bürger fluchtartig das Geld aus den Banken abziehen und in Sicherheit bringen. War z.B. in Argentinien so. Hier schaut es eher danach aus, dass sie "schwarze" Zahlungen unterbinden wollen. Das Ziel ist verständlich, tut aber was anderes. Es schränkt nämlich das Eigentumsrecht ein und führt erst recht zur Massenpanik. Klar, alle Transaktionen sind dann schriftlich sichtbar, aber es verhindert einen Geldabfluss aus den Banken nicht, sondern heizt ihn noch an. Dass der von Berlusconi geduldete Steuerbetrug eingedämmt werden muss ist klar. Aber bitte gegen die richtigen Leute und nicht gegen Ausländer, die gewillt sind Geld und damit auch Steuern ins Land zu bringen. Zitieren
frandani Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Florian, 48 Stunden jedoch, das sind 4 Tage. :confused::confused::confused: Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 :confused::confused::confused: Umpf. Jup, :o Mathematik war noch nie meine Stärke :002: Zitieren
sirdir Geschrieben 6. Februar 2012 Geschrieben 6. Februar 2012 Was mich erstaunt, ist die relativ geringe Empörung und das kleine Interesse an Protest in Pilotenkreisen. Dies ist der GA-Killer schlechthin, falls noch andere Länder auf solche Gedanken kommen sollten. Aber vielleicht haben die Hobbypiloten durch das langjährige ständige Einstecken von schlechten Nachrichten einfach resigniert ... Och, meine Empörung ist gross. Allerdings denke ich, dass ich es sehr schwer hätte, als Italiener da was auszurichten. Als Schweizer kann ich nicht mehr tun als resigniert den Kopf schütteln. Die GA hat keinen Rückhalt in der Bevölkerung, also wüsste ich nicht, wen's so richtig kratzt, wenn da wieder was verschlimmert wird. Allenfalls wird das Gesetz 'verbessert' weil man sonst irgendwelche kommerziellen oder grosse Tiere verärgert... aber sicher nicht wegen ein paar Schweizer Piloten... Zitieren
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