HB-THP Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Hallo zusammen Unsere Tochter muss/darf sich schon bald die Frage stellen, welches Maturitätsprofil sie wählen soll. Natürlich wollen wir da mit Rat und Tat zur Seite stehen. Da es hier im Forum doch einige ehemalige und derzeitige Gymnasiaten hat, wäre es toll wenn ich hier einige Tipps dazu erhalten würde. Welches Profil habt ihr genommen und warum genau dieses und war es die richtige Entscheidung? Man hört da und dort, gewisse Profile seien für die "Faulen", dort die "Luser", dort hat es "keinen Klassengeist".:( Es stehen folgende Profile zur Auswahl: - Altsprachliches Profil - Neusprachliches Profil - Mathematisch- Naturwissenschaftliches Profil - Wirtschafllich- Rechtliches Profil - Musisches Profil Ich bedanke mich schon jetzt für die wertvollen Reaktionen Gruss Peter Zitieren
stefanw Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Man hört da und dort, gewisse Profile seien für die "Faulen", dort die "Luser", dort hat es "keinen Klassengeist".:( Massgebend sollte doch sein, was eure Tochter nach dem Gymnasium studieren will. Wenn sie das noch nicht weiss, dann sollte sie sich zuerst mal darüber klar werden - das Maturitätsprofil ergibt sich dann eigentlich fast von selbst. Zitieren
N251AY Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Ich sag's mal so: - Bei den Sprachprofilen muss eure Tochter bereit sein, viel Zeit ins Wörtli-Lernen zu investieren. Ist sie das, so wird sie glücklich und relativ problemlos durchkommen und hat danach etwas fürs Leben: Sprachen! - Math/Naturwissenschaft setzt ziemlich viel Interesse am Fach voraus. Der Stoff ist z.T. äusserst komplex. Wenn sie sich für das Ganze begeistern kann, ist's super. Wenn sie's nicht kann, hat sie ziemlich schnell ein Problem. Man kann auch erwarten, dass die Klassen ziemlich "männlich" sind... - WR-Profil: Hier fangen alle bei 0 an. Ein Muss, wenn sie BWL, VWL, Recht oder internationale Beziehnungen studieren will, aber auch sonst etwas, das man immer brauchen kann. Bei uns sehr angenehme, gut durchmischte Klassen. Mit WR kann man am wenigsten falsch machen und hat dann auf jeden Fall etwas, das 90% gar nicht haben. - Musisch: Ich empfinde es (auch wenn darüber heftigst diskutiert wird) schon als den einfachsten Weg. Ist man interessiert, wird man immer glücklich sein mit diesem Profil. Ich selber habe WR genommen, weil ich bei allen anderen zu viele Nachteile sah und nur beim WR eigentlich nicht wusste, was mich erwartet. Im Nachhinein war der Entscheid goldrichtig, ich konnte meinen Horizont auf etwas bislang total Unbekanntes ausweiten und mir stehen alle Wege offen. Zitieren
sirdir Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Ich finde auch, Wirtschaft ist irgendwie am 'abgerundetsten', gibt IMHO das breiteste Wissen. Zitieren
HB-THP Geschrieben 27. Dezember 2011 Autor Geschrieben 27. Dezember 2011 Massgebend sollte doch sein, was eure Tochter nach dem Gymnasium studieren will. Wenn sie das noch nicht weiss, dann sollte sie sich zuerst mal darüber klar werden - das Maturitätsprofil ergibt sich dann eigentlich fast von selbst. Uns wurde gesagt, dass es noch nicht besonders wichtig ist, was man danach studieren will, man soll sich noch nicht zu stark darauf fixieren. Im Moment tendiert sie auf Lehrerin. Ich selber würde auch am ehesten WR nehmen. Gruss Peter Zitieren
N251AY Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Uns wurde gesagt, dass es noch nicht besonders wichtig ist, was man danach studieren will, man soll sich noch nicht zu stark darauf fixieren. Das ist wohl halb-richtig. Mit WR hast du dich z.B. noch auf gar nichts festgelegt. Das Gegenteil ist Math. Wenn du das studieren willst, dann musst du unbedingt auch dieses Profil nehmen. Zitieren
Ernst Dietikon Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 - WR-Profil: Hier fangen alle bei 0 an. Ein Muss, wenn sie BWL, VWL, Recht oder internationale Beziehungen studieren will, ... Ganz bestimmt nicht. BWL kann ohnehin jeder studieren. Wie in anderen Beiträgen schon gesagt, so wichtig ist die Profilwahl für das künftige Studium auch wieder nicht. Es gibt zudem in der Maturaklasse auch noch Ergänzungsfächer, wenn z.B. eine WR Schülerin Naturwissenschaften studieren möchte. Wenn ein Mädchen naturwissenschaftlich interessiert ist, so soll es unbedingt das entsprechende Profil wählen. Wenn sie den Gymnasiallehrerberuf ergreifen möchte, dann ist ein naturwissenschaftliches Studium ohnehin eine gute Möglichkeit. In diesen Fächern wird an Lehrern noch lang Mangel herrschen. Für eine zukünftige Primarlehrerin ist bestimmt das musische Profil nicht schlecht. Gruss Ernst Zitieren
N251AY Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Uns wird jedenfalls regelmässig erzählt, dass wir als WR-Schüler bei diesen Studiengängen einen deutlich leichteren Eistieg hätten. Natürlich gehts auch ohne. BWL kann jeder studieren?! Naturwissenschafts-Profil bringt ihr einen F*******, wenn sie Deutsch- oder Franzlehrerin werden will. Zitieren
sirdir Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Ganz bestimmt nicht. BWL kann ohnehin jeder studieren. Wie in anderen Beiträgen schon gesagt, so wichtig ist die Profilwahl für das künftige Studium auch wieder nicht. Es gibt zudem in der Maturaklasse auch noch Ergänzungsfächer, wenn z.B. eine WR Schülerin Naturwissenschaften studieren möchte. Naja, ich würde auch noch etwas auf die eigenen Interessen schauen abgesehen vom Studium. Es soll auch Maturanden geben, die studieren überhaupt nicht. Ich bin auf jeden Fall über Volkswirtschaft und Jura Grundkenntnisse froh. Noch mehr Mathe und Physik oder irgend ne tote Sprache hätte ich aber nicht unbedingt gebraucht. Zitieren
ILS28 Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Das Gegenteil ist Math. Wenn du das studieren willst, dann musst du unbedingt auch dieses Profil nehmen. Deckt sich nicht unbedingt mit meiner Erfahrung. Ich hatte Latein als Schwerpunkt und habe den Bachelor in Elektrotechnik (vor allem im ersten Jahr sehr mathematisch) ohne Probleme hinter mich gebracht. Wenn man sich ein bisschen dahinterklemmt, hat man den Rückstand spätestens nach einem halben Semester aufgeholt. Ich würde auch sagen, dass die Wahl des Profils eher nebensächlich ist. Mit einer Ausnahme: Will man später eines der wenigen Fächer studieren, das noch Latein verlangt, ist das entsprechende Profil wohl keine schlechte Wahl (muss man sonst später mühsam noch nachholen) Gruss, Dominik Zitieren
N251AY Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 ...und so. Fröhliches Diskutieren weiterhin :008: Zitieren
Markus79 Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Hallo Peter Ich habe damals den Typus E (W&R) gewählt und bin damit gut gefahren, auch da ich an wirtschaftlichen Themen schon früher sehr interessiert war. Das ist meiner Meinung nach das allerwichtigste, auf die Fähigkeiten zu achten und nicht sie in etwas reindrängen, was ihr gar nicht liegt. Ist deine Tochter sprachbegabt und hat auch Freude daran, dann sollte sicherlich ein sprachliches Profil an oberster Stelle liegen, liegen ihr eher die Zahlen und Fakten, dann kommt man halt eher zum naturwissenschaftlichen oder WR-Profil, ist sie sehr kreativ bzw. musikalisch begabt, das musische Profil. Vor allem weiss ich auch nicht, wieso man heute immer gleich aufs Studium kommen will bei dieser Wahl und fast alle Empfehlungen in diesem Thread auf ein späteres mögliches Studium abzielen. Es gibt sehr viele Gymnasiasten, welche nach dem Gymi auch einmal arbeiten wollen und dann vielleicht später berufsbegleitend an einer FH studieren möchten oder eifach so weiterkommen möchten. Das Profil das sie wählt ist wie schon gesagt gar nicht so wichtig, es gibt nämlich sehr viele Firmen, welche an Mittelschulabsolventen interessiert sind, egal welches Profil! Ich bin jedenfalls froh, nach dem Gymi ins Berufsleben eigestiegen zu sein und habe heute überhaupt nicht das Gefühl, dass ich mit einem Studium weitergekommen wäre, auch wenn ich ehemalige Klassenkameraden als Vergleich sehe... Zitieren
Turkish Pilot Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Wenn sie technisch begeistert ist und nicht die schlechteste beim Mathe ist, dann soll sie Mathematisch- Naturwissenschaftliches Profil wählen... Im Kanton Aargau wäre die Abkürzung "Navimat=>Naturwissenschaftlich Mathematisch" Greez TP Zitieren
ErnstZ Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Massgebend sollte doch sein, was eure Tochter nach dem Gymnasium studieren will. Wenn sie das noch nicht weiss, dann sollte sie sich zuerst mal darüber klar werden - das Maturitätsprofil ergibt sich dann eigentlich fast von selbst. Massgebend sollte vor allem sein, was sie nachher arbeiten will. Und da kommt es gar nicht so draufan, welches Profil sie wählt. Denn es gibt sehr viele Firmen, welche Mittelschulabsolventen-Programme anbieten (Banken, Versicherungen, Technologiekonzerne etc.) Gruss Ernst Zitieren
Lausig Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 Ich mache zur Zeit das musische Profil. Da die Musik eine meiner Hauptinteressen ist, sind die Musiklektionen für mich eigentlich mehr Hobby als Schule. So kommt mir mein Gymi denn auch als ziemlich "easy" vor! :D Im vorliegenden Fall heisst das, dass wenn eure Tochter ein musikalisches Hobby pflegt und an einer weiteren Vertiefung interessiert ist, ist das musische Profil sehr wahrschreinlich eine gute Wahl. Allgemein denke ich, dass es primär auf die momentanen Interessen ankommt. Studieren ist später, das kann sie mit jedem Profil! Wenn sie jetzt gerade Musik sehr mag, soll sie das musische Profil nehmen. Wenn ihr Wirtschaft eher liegt, dann eben Wirtschaft. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man das Gymi viel, viel motivierter angehen kann, wenn man auch konkretes Interesse daran hat. Es gibt nichts schlimmeres, als bei einer Prüfung eine gute Note zu benötigen, obwohl einem der Stoff rein gar nicht interessiert... :004: Zitieren
B787 Geschrieben 27. Dezember 2011 Geschrieben 27. Dezember 2011 In erster Linie sollte sie sich für das Profil entscheiden, welches ihre Interessen am ehesten abdeckt! ;) Würde gar nicht zu weit in die Zukunft blicken - erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt! :005: Noch etwas bzgl. späterem Studium: Gut die Hälfte meines Abschlussjahrganges hat nie ein Studium begonnen und hat es in den nächsten Jahren auch nicht vor! :) Zitieren
HB-THP Geschrieben 21. Januar 2013 Autor Geschrieben 21. Januar 2013 Guten Abend zusammen Ich wollte mich nochmals für die Reaktionen bedanken und Euch doch noch den Entschluss unserer Tochter mitteilen. Sie hat das musische Profil gewählt. Zu unserer Freude blühte sie bis jetzt richtig auf in diesem Profil. Ob das bis zum Schluss so bleibt, wird sich natürlich noch zeigen, aber was wir bis jetzt an musikalischen Darbietungen erfahren durfen ist schon super. Der Berufswunsch tendiert immer noch auf Lehrerin, aber im Moment eher auf Musiklehrerin. Bis bald Peter Zitieren
Bruno LSMA Geschrieben 22. Januar 2013 Geschrieben 22. Januar 2013 Hallo Peter Meine Tochter steht im Moment genau vor der gleichen Entscheidung. Ihr Berufswunsch ist (nicht mehr ganz so stark wie bis anhin) immer noch Lehrerin. Wir sind uns einfach noch nicht sicher, was für sie das Beste ist. Am Ende muss sie es schon selber entscheiden, aber so wie ich höre wäre das Musische evtl. auch was für sie. Mal schauen. Danke für deine Erfahrungen. Zitieren
Wolkenschieber Geschrieben 22. Januar 2013 Geschrieben 22. Januar 2013 Es läuft hier ja an anderer Stelle ein Thread, der sich mit einer ähnlichen Frage beschäftigt und ich lese mit Interesse mit. Nun kenne ich die Verhältnisse in der Schweiz nicht, also wie „abgegrenzt“ die einzelnen Profile tatsächlich sind. Ohnehin sehe ich, meinen eigenen Lebensweg betrachtend, einen Nachteil in dieser frühzeitigen und doch offensichtlich recht differenzierten Aufspaltung, die eine Festlegung auf Schwerpunkte fordert, wenn die Interessenausbildung, je nach häuslichem, gesellschaftlichem Einfluss usw. noch gar keine Chance hatte sich auszuprägen. Aber es ist eben leider so, weil sich Schulen heute mehr als Wissensvermittler, denn als Persönlichkeitsbilder verstehen/verstehen dürfen (!). Ein Vorurteil muss man aber ausräumen, wenn ich verschiedene Äußerungen richtig verstehe und wenn dieses Profil auch nur ansatzweise mit dem Anspruch vermittelt wird, der ihm zukäme, wenn die Absicht ist, daraus später einen anspruchsvollen Beruf zu machen, nämlich das Musische Profil und hier speziell die Musik. Wer also eine komplette mathematische Niete ist oder nicht wenigstens ein Instrument (anspruchsvolles, am besten Klavier) spielt, sollte es besser lassen. Mathematik und Musik sind die ältesten Wissenschaften überhaupt. Gute (!) Musik (die gibt es nach diesen Maßstäben durchaus auch in moderner Musik, sogar im Pop, wenn man z.B. Kompositionen von Lennon und Maccartney betrachtet. Schon Griechen und Ägyptern war die enge Beziehung zwischen Musik und Mathematik aufgefallen und der alte Pythagoras hat die Tonleiter als Zahlenverhältnisse dargestellt, also als Anteil an einer Oktave. Die Naturlehre ging davon aus, dass die Natur auf harmonisierenden Zahlen beruht. Und damit sind wir schon beim nächsten Punkt, alten Sprachen. Ob man sich Griechisch noch antun soll, im heutigen Schulbetrieb kann, ist die Frage, weil dazu wahrscheinlich einfach nicht die Zeit ist, wenn es einem von der Veranlagung nicht einfach zufällt. Bei Latein gibt es für mich keine Diskussion, das ist nach meiner Meinung eine conditio sine qua non. (also: eine Bedingung ohne die nicht….) Unabhängig davon, dass ich damit Spanisch, Italienisch und Französich (können Sie Französisch ? Ja, aber die ....sprache macht Schwierigkeiten), damit an einem „verregneten“ Nachmittag lernen kann, ist es einfach ein Muss auf dem Weg zu Bildung. Leider wird Latein heute meist nur noch als Übersetzungsfach Latein-Deutsch verstanden und in erster Linie als Vokabel Vermittlung, denn wo wird noch richtiges Deutsch gesprochen (?), was aber nötig wäre, um sich latein wirklich in seiner ganzen Differenziertheit und Sprachtiefe zu erschließen. Aber selbst in dieser fragmentierten Form ist es den Aufwand allemal wert. Wenn ein Kind grundsätzliche Probleme hat (was ja vielfältiger Natur sein kann), d.h. ich die Auswahl danach treffe, wo die Ansprüche niedriger sind, wird es ohnehin Zeit an eine andere Schulform zu denken. Zumindest in Deutschland bleibt mir ja dann nicht verschlossen, trotzdem später noch ein FH-Studium und dann weitere anzuschließen, wenn es denn unbedingt sein muss. Manche starten dann ja erst richtig durch, weil die Entwicklung eben sehr unterschiedlich verläuft. Zitieren
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