pathi Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Zitat heise.de: Computerfehler schuld an Beinaheabsturz Ein Softwarefehler ist wohl verantwortlich für einen schweren Zwischenfall bei einem Interkontinentalflug der Fluglinie Qantas im Herbst 2008. Das geht aus dem Abschlussbericht der australischen Flugsicherheitsbehörde ATSB vor, der am Montag veröffentlicht wurde. Der mit 303 Passagieren besetzte Airbus A330 sackte vor der Küste Australiens bei voller Flughöhe innerhalb von wenigen Sekunden um rund 200 Meter in die Tiefe. Dabei wurden 119 Menschen verletzt, 12 davon schwer. Insgesamt mussten 51 Reisende im Krankenhaus behandelt werden. Die meisten Verletzten waren nicht angeschnallt. Die Untersuchung ergab, eine Messvorrichtung habe fälschlicher Weise gemeldet, die Nase des Flugzeuges sei zu hoch. Das habe den Autopiloten zum fatalen Sturzflug veranlasst. Die genaue Ursache für die fehlerhafte Datenübermittlung hat auch die ATSB nicht in Erfahrung bringen können. Infolge des Vorfalls soll die Technik der Messvorrichtungen aber so modifiziert worden sein, dass die Übermittlung fehlerhafter Daten künftig ausgeschlossen sei. Dass die fehlerhafte Übermittlung auf Störsignale von Mobiltelefonen oder Notebooks zurückgeht, hält die Flugsicherheitsbehörde für unwahrscheinlich Anbei noch der Link zum aviation safety report Zitieren
Taliesin Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 "Beinaheabsturz" finde ich ja leicht übertrieben für 800 Fuß Höhenverlust, aber ok.. irgendwas dolles muss man ja schreiben. Zitieren
Manfred J. Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 "Beinaheabsturz" finde ich ja leicht übertrieben für 800 Fuß Höhenverlust, aber ok.. irgendwas dolles muss man ja schreiben. Hallo wie immer, wird bei solchen Ereignissen medial sowas ausgenutzt um ne Schippe mehr Sensation raus zu holen. Aber anderstrum, hättest du bei Boeing auch dieses Posting gesendet? :) Gruss und frohe Weihnachten! Manni Zitieren
Harald B. Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Dachte ich auch zuerst, aber wenn es 119 Verletzte und 12 sogar schwer Verletzte gibt, weil der AP eine (falsche) "Korrektur" auslöst, ist es serwohl erwähnenswert finde ich! Naja "Beinaheabsturz" ist natürlich übertrieben, aber wie gesagt trotzdem interessant und wichtig darüber zu lesen. von mir auch frohe Weihnachten! Harald Zitieren
niemand Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Zwei Sachen stechen aus dem Bericht heraus: 1. Das Flugzeug hat 3 ADIRUs. Bei redundanten Systemen gilt normalerweise, dass alle sich gegenseitig kontrollieren und wenn eines strak abweicht, können die 2 anderen es kaltstellen. Bei der Auslegung in den 330/340 konnte aber ein einzelnes das falsch fühlte durch die 2 richtigen nicht kaltgestellt werden. Es konnte alleine die Protection aktivieren und dieses Manöver auslösen. Im Bericht wird richtigerweise dies als falsches Design bezeichnet. Airbus hat dies korrigiert, jedoch nicht in der eigentlichen Logik (wie oben beschrieben), sondern nur mit zusätzlichen Filter für falsche Sensorik. Meiner Meinung nach geht die Korrektur nicht weit genug. Was nützen 3 Systeme, wenn eines alleine einen Bock schiessen kann. 2. Der Captain hatte den Autopiloten ausgeschaltet, weil er ihm nicht mehr recht traute. Dennoch löste die Protection ein Pitch-down Manöver aus (siehe oben). Der Kommandant zog am Sidestick voll zurück, aber während gut 2 Sekunden gehorchte das Flugzeug nicht. Dies passierte 2 mal in Folge. Im Bericht wird dies nur festgehalten, aber nicht kritisiert. Meiner Ansicht nach ist dies auch ein falsches Design und gehört korrigiert. Zitieren
Taliesin Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Im Bericht wird dies nur festgehalten, aber nicht kritisiert. Meiner Ansicht nach ist dies auch ein falsches Design und gehört korrigiert.Ich glaube hier prallen einfach Airbus und Boeing aufeinander. Der Pilot hat bei Airbus nicht die Autorität, den Flight Envelope zu verlassen, so wie du das forderst und ich denke das wird er auch nie. Das bedeutet natürlich, dass besonderes Augenmerk auf die "Richtigkeit" des Envelopes gelegt werden muss. Natürlich gehört der Fehler korrigiert, aber ich denke das ist erfolgt. Solange sichergestellt ist, dass bei einer Fehlfunktion die beiden richtig arbeitenden ADIRUs die defekte Einheit überstimmen, ist der Redundanz meiner Meinung nach genüge getan. Es geht mir nicht darum, den Zwischenfall zu verharmlosen, die Tatsache dass eine defekte ADIRU unter etwas anderen Umständen vielleicht wirklich einen Absturz verursacht hätte, ist eine sehr ernste Sache. Wichtig ist, dass der Fehler gefunden und korrigiert wird. Ich denke Airbus hat ein ureigenes Interesse daran, sichere und zuverlässige Flugzeuge zu bauen und wird nicht mal eben den neuen Azubi auf Fehlersuche schicken. :009: Zitieren
Danix Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 genau, und die Boeing-Liga sollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn in der gleichen Zeit passierten zwei schwere Vorfälle auf dem 777 (Malaysian und Singapore). Dani Zitieren
Taliesin Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 genau, und die Boeing-Liga sollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn in der gleichen Zeit passierten zwei schwere Vorfälle auf dem 777 (Malaysian und Singapore). Dani Ich finde hier sollte es nur um den Qantas-Vorfall gehen. Wie gut oder schlecht die Boeingflugzeuge sind hat damit erstmal nichts zu tun. Selbst wenn alleine letzte Woche 3 777 abgestürzt wären, hätte David hier das Recht, auf Aufklärung und Lösung der Probleme zu pochen, wie jeder andere auch. Was mich nur an der Sache nervt ist Davids unterschwellige Anschuldigung, dass hier "mal wieder" was unter den Teppich gekehrt wurde, so wie als wäre Airbus generell schlechter, schlampiger oder sonstwie "unfähiger" und zieht sich dank Filz- und Vetternwirtschaft im Dickicht der europäischen Klüngeleien irgendwie aus der Affaire. Das ist, wenn auch nur impliziert, eine miese Anschuldigung und die nehme ich als europäischer Ingenieur(sstudent) auch irgendwie persönlich. Wir wollen alle in sicheren Flugzeugen fliegen und deswegen schließe ich mich Davids Forderung nach lückenloser Aufklärung an. Bitte lasst es nicht wieder in einen A gegen B Streit ausarten, ich kann's nicht mehr sehen. Zitieren
Danix Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Genau, und die ewige Streiterei A vs B ist doch ziemlich lächerlich. Diese Leute müssten mal ein anderes Flugzeug geflogen sein, sagen wir ein Regionalflugzeug oder ein Lockheed oder einer aus Russland (tschuldigung, Thomas und Urs), diese Leute kämen so was von auf die Welt... Dani Zitieren
niemand Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Ob Boeing oder Airbus habe ich mit keinem Wort erwähnt! Als forcierter Passagier (DH) kann ich nicht wählen und habe ein ureigenes Interesse, dass beide funktionieren. Ich habe nicht Unfälle aufgewogen, das finde ich kindisch. Auch habe ich weder "schlechter oder schlampiger" in den Mund genommen, bitte, ich habe nicht gewertet. Ich weise auf Fehler hin und wenn ebensolche nicht angegangen werden, aus welchen Gründen auch immer, so halte ich den Finger drauf. Ich möchte wahrgenommen werden als Profi, der beide Systeme als Benutzer kennt, und als ebensolcher sich eine Kritik der Systeme erlaubt. Wenn aus meiner Feder vermehrt Kritik an einem System zu kommen scheint, so mag dies gefärbt erscheinen. Bitte nehmt aber zur Kenntnis, dass dies einer ehrlichen Meinung entspringt, denn ich habe weder Aktien bei der anderen Firma, noch würde mir ein Vorteil entstehen, wenn das eine Schiffbruch erleiden würde. Als Pilot bin ich allergisch gegen alle potenziellen Fehler, denn ich unterschreibe vor jedem Flug, dass mein Gefährt lufttüchtig ist. Bei solchen Unfallberichten sträuben sich mir einfach oft die Haare, wie über offensichtliche Defizite hinweggegangen wird weil eben dort gewisse Agenden, vor allem monetäre, bestehen. Wenn man meine Beiträge liest, so sieht man schnell, dass ich auch beim anderen Hersteller gewisse Defizite immer angeprangert habe. Also, liebe Airbus Fans, auch euer Lieblingssystem hat Defizite und Design-Fehler. Anstatt immer sofort den ach so einfachen " .... aber Boeing hat auch .... " Reflex auszuleben, helft lieber euer System zu verbessern! Zitieren
Danix Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Bitte nehmt aber zur Kenntnis, dass dies einer ehrlichen Meinung entspringt... natürlich entspricht das deiner Meinung, das heisst dann noch nicht dass sie richtig ist. Weiter unten gibst du weiterhin deine Böse-Airbus-Gschichtli zum Besten. Sorry, so können wir dich nicht als Profi wahrnehmen. Wenn deine Kritik an der Computerei gewesen wäre, dann ja, denn wie oben gezeigt wurde, machen die Boeing (bzw. Honeywell oder Thales) auch Mist. Erst wenn jemand ausgeglichene Kritik übt, hat man das Gefühl, dass einer nicht aus Rache oder anderen niedrigen Beweggründen redet. Deshalb müssen "wir" Airbus-Fans auch immer unser Gerät in Schutz nehmen. Denn es passiert was hüben wie drüben, und solange der Airbus als einzigartiger fliegender Computer wahrgenommen wird, ist nicht weit mit Ausgeglichenheit. Schliesslich haben die meisten Hersteller Airbus in Sachen Technologieverständnis längst überholt. Der Airbus in seiner Grundkonfiguration ist doch ein Oldtimer!! (Ich weiss es, ich bin einer der ersten geflogen). Dani Zitieren
Manfred J. Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Interresant wie die Meinungen der Profis doch auseinander gehen .... Zitieren
niemand Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Alles jetzt glasklar! Bye bye Zitieren
Taliesin Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Ich habe nicht Unfälle aufgewogen, das finde ich kindisch. Auch habe ich weder "schlechter oder schlampiger" in den Mund genommen, bitte, ich habe nicht gewertet.Erstmal vorweg: Ein super Post! Ich finde es auch unangebracht Unfälle aufzuwiegen, die Russen können von mir aus so schlecht sein wie so wollen, das ändert an den Ansprüchen, die man an sein eigenes Fluggerät stellen muss gar nichts. Ich wollte dir auch nichts in den Mund legen, die "Implikationen" sind auf meinem Mist gewachsen und nicht auf deinem. Aber wie gesagt, ich denke du siehst das stark durch deine Boeingbrille, zB hier: Im Bericht wird richtigerweise dies als falsches Design bezeichnet. Airbus hat dies korrigiert, jedoch nicht in der eigentlichen Logik (wie oben beschrieben), sondern nur mit zusätzlichen Filter für falsche Sensorik. Meiner Meinung nach geht die Korrektur nicht weit genug. Was nützen 3 Systeme, wenn eines alleine einen Bock schiessen kann.Diese Ansicht kommt meiner Meinung nach auch dadurch zustande, dass du die gesamte Airbuslogik für korrekturbedürftig hälst und dir nicht wohl bei dem Gedanken ist, dass der Computer es dem Piloten verbietet bestimmte Grenzen zu überschreiten. Diese Grenzen sind aber das Fundament der Airbuslogik und werden aller Voraussicht nach nicht sehr bald umgestoßen werden. Ich denke dass der Filter den richtigen Weg geht, denn es muss gewährleistet werden, dass der Computer mit richtigen Daten gefüttert wird, damit er seinen Job machen kann, so wie er soll.Selbst wenn das nicht funktioniert hat der Cpt immernoch die Wahl eine ADIRU manuell als Datenquelle auszuwählen, was das Problem in diesem Fall ja auch gelöst hat. Diesen Luxus hat man natürlich nur mit ausreichend "Bodenfreiheit" und in Bodennähe wäre der Zwischenfall vielleicht ganz anders ausgegangen. Allerdings nimmt er den Leuten, die Airbuspiloten gerne als hilflose Knechte des Computers hinstellen etwas den Wind aus den Segeln ;) Zitieren
Gast Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 .......Erst wenn jemand ausgeglichene Kritik übt, hat man das Gefühl, dass einer nicht aus Rache oder anderen niedrigen Beweggründen redet.....Dani Das ausgerechnet vom Meister der pointierten und immer zugespitzten Kritik! Ja ist denn jetzt Weihnachten, oder was? Gruss einstweilen Bernhard (LSZH) Zitieren
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